Mittwoch, 24. August 2011

Hollerkoch

So, jetzt hab ich das Bescherung: Im Frühling habe ich so viele Holunderblüten in meiner Reichweite abgezupft, dass ich nun am besten mit der Leiter in die Botanik marschiere, um irgendwie an den vollreifen Holler zu kommen. Aber zumindest für einmal Hollerkoch hab ich doch noch Dolden erwischt.
Wichtig ist, dass man nur die wirklich reifen Beeren verwendet. In den meisten Dolden sind vereinzelt grüne Beeren zu finden, die sortiert man aus.
In meinen Kindertagen gab es noch Streuobstwiesen. Wenn wir Holunder gepflückt haben, ging der Heimweg immer über diese Wiesen, wo wir ein paar Äpfel und ein paar Birnen mitgenommen haben, denn die gehören für mich genau wie Zwetschken in ein Hollerkoch. Aber natürlich hat jeder österreichische Haushalt da sein eigenes Rezept, was genau in ein Hollerkoch hinein muss.



Zutaten:
1 kg Holunderbeeren
1/4 Kilo Zwetschken
1 kleine Birne
1 kleiner Apfel
150 g Zucker
10 Gewürznelken
1 Stück Zimtrinde
1 Stamperl Rum
(eventuell 1 EL Maizena in 1/8 l Wasser aufgelöst)


Den Holler waschen und abrebeln. Das Abrebeln geht am besten mit einer Gabel. Die grünen Beeren und alle Stängel aussortieren. Zwetschken, Apfel und Birne in kleine Stücke schneiden. Die Gewürznelken gebe ich in eine Gewürzkugel, man kann sie auch in ein Leinensäckchen binden, mit der Zimtrinde zum Obst geben, den Rum und den Zucker einrühren. Langsam und behutsam erhitzen, damit nichts anbrennt. Auf kleiner Flamme dünsten, bis das Obst gar ist. Das dauert ca. 20 Minuten.
Sollte der Holler viel Flüssigkeit abgeben und dadurch alles sehr dünnflüssig sein, kann man das Hollerkoch mit Maizena binden. Dafür 1 EL Maizena in 1/8 l kaltes Wasser einrühren und zum Obst geben, gut durchkochen lassen.
Zimt und Gewürznelken aus dem Hollerkoch herausfischen.

Hollerkoch isst man kalt. Es ist eine hervorragende Beilage zu Kaiserschmarrn, Topfenknödeln und vielen anderen österreichischen Mehlspeisen.


Bei mir gibt es das Hollerkoch heute gut gekühlt ohne alles als Abendessen - es soll wieder 37 Grad heiß werden, da geht ohnehin nur kaltes Essen und es ist mal eine nette Abwechslung zu den dauernden Salaten.

Man kann Hollerkoch auch einkochen wie andere Kompotte, dann muss man aber Gelierzucker verwenden und vor allem den Zuckeranteil erhöhen, sonst hält das Hollerkoch nicht lange. Eine Alternative zu dem erhöhten Zuckeranteil wäre Einsiedehilfe zu verwenden. Das ist ein Projekt für das kommende Jahr, leider habe ich dieses Jahr nicht genug Holunder gefunden.

7 Kommentare :

  1. Genau so mache ich es auch.
    Und einmal im Jahr mach ich es, dann reichts mir wieder bis nächsten Herbst.
    Ahhja den Zimt und die Gewürznelken lass ich weg.

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  2. Möchtest du ein paar von mir abhaben?
    Ich hab die letzten Tage nur Holunderbeeren verkocht.Als Gelee,als Marmelade als Chutney und als Saft.
    Meine Finger bekomm ich in diesem Leben glaube ich ,nicht mehr sauber.Wenn ich dein Rezept früher gehabt hätte, gäbs jetzt auch noch einen Hollerkoch.
    lg
    Martina

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  3. Hi Sina! Vielleicht sind wir verwandt miteinander, nachdem wir dasselbe Rezept haben? ;)

    Martina, es wäre wahrscheinlich ein bissi weit bis zu dir ... Aber Chutney ist eine tolle Idee! Das werde ich im nächsten Jahr mal versuchen.

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  4. Ich mache es genauso, nur nehme ich Vanillepuddingpulver an Stelle von Maizena.

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    1. Das klingt sehr gut! Danke für den Tipp, den ich direkt ausprobieren werde, denn bei uns ist der Holler gerade reif.

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  5. schönen abend, wenn ich das ganze haltbar haben will, wie sieht das rezet dann aus?

    von was mehr und wieviel mehr und was dazu?? ach her je...

    danke und lg

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    1. Du kannst das Hollerkoch genau so einkochen, nur ohne Maizena. Die Gewürze herausnehmen, dann die Fruchtmasse in Weck-Gläser füllen und im Wasserbad im Backrohr 15 min. bei 150 Grad einkochen. Gläser im Backrohr auskühlen lassen.

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