Ja, Schreibblockade. Immer nach einem Urlaub fällt es mir schwer, mich hinzusetzen und ein Blogposting zu schreiben. Braucht die Welt meinen Blog? Das frag ich mich dann. Na eigentlich nicht, ist regelmäßig meine Antwort. Es gibt bessere Köchinnen, bessere Fotografinnen, bessere Formulierungen als meine. Aber andererseits lesen trotzdem viele Leute mit und mir macht es einfach Spaß, hier mein ganz persönliches Kochtagebuch zu führen. Und vielleicht mag ja ab und zu wirklich jemand etwas nachkochen und mein Senf ist zu irgendwas zu gebrauchen. Auf jeden Fall habe ich meine geklärt und starte wieder durch mit - wie könnte es anders sein - einem Ottolenghi-Rezept.
Zuerst meine persönlichen Anmerkungen: Ottolenghi nimmt Clementinen, aber ich finde, dass Mandarinen einen so herausragenden Geschmack haben, der so unverkennbar aus dem ganzen Satsumas- und Clementinen-Durcheinander hervorsticht, dass ich sie trotz ihrer Unmenge an Kernen gegen jede Clementine eintauschen würde, wenn ich vor der Wahl stünde. Leider steht man immer seltener vor so einer Wahl, weil viele Leute die Mandarinen der Kerne wegen nicht so sehr mögen, aber ich mach halt dann einfach etwas damit, wo ich Saft und Schale verwenden kann, dann brauch ich mir wegen der Kerne kein Kopfzerbrechen machen.
Den Zucker habe ich mir erlaubt massiv zu reduzieren. Die Originalmengen bitte im Link oben nachschauen, ich führe nur an, was ich wirklich verwendet habe.
Nicht umsonst steht im Original-Rezept etwas von Orangenzesten zur Verzieren des Kuchens. Da bin ich mit meinem Zestenreißer an seine Grenzen gekommen, als ich dachte, ich brauch nicht extra Orangen kaufen, ich nehme doch einfach Streifen von den Mandarinenschalen. Ja denkste! Die Schale von Mandarinen ist so weich, dass sie sehr leicht reißt und man einfach keine vernünftigen Schalenstreifchen zusammenbringt. Auch die Variante, mit dem Sparschäler breite Streifen abzuschneiden, um die dann in feine Streifchen zu schneiden, klappt nicht. Also bitte: Lernt aus meinen Fehlern und kauft eine Bio-Orange für diesen Zweck!
200 g ungesalzene Butter
280 g Zucker
5 Mandarinen, Schale abgerieben, Früchte ausgepresst
1 Zitrone, Schale abgeriebene, Frucht ausgepresst
280 g gemahlene Mandeln
5 Eier, leicht geschlagen
100 g Mehl, glatt
1 Prise Salz
Für die Schokoladenglasur:
90 g Butter
150 g Zartbitterschokolade, zerkleinert
½ EL Honig
½ EL selbst gemachter Pomeranzenlikör
Orangenschale, in Streifen, zum Garnieren
Den Backofen auf 160 einstellen.
Eine 24 cm große Springform gut einfetten und Wände und Boden mit Backpapier auslegen (ohne Fett pickt das Backpapier nicht).
Butter, 200 g Zucker (die restlichen 80 g sind für den Sirup) und abgeriebene Zitrusschalen in einer Schüssel mit einem Gummihund mischen. Angeblich würde ein Mixer zu viel Luft in die Masse einarbeiten - ich habe es nicht ausprobiert, sondern mich an die angegebene Vorgangsweise gehalten.
Die Hälfte der Mandeln mit einem Teigspatel einrühren, dann nach und nach die Eier unterheben. Die restlichen Mandeln, Mehl und Salz einrühren, bis die Mischung glatt ist. Den Teig in die Form füllen und glattstreichen. 50 bis 60 Minuten backen - ein Spieß sollte ein wenig feucht herauskommen, wenn man einsticht.
Wenn der Kuchen fast gar ist, in einer kleinen Pfanne den restlichen Zucker und Säfte aus Zitrusfrüchten (maximal 120 ml verwenden) erhitzen, einmal kurz aufkochen, dann vom Herd nehmen.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, etliche Male einstechen und langsam mit dem heißen Sirup tränken. Abkühlen lassen. Entweder nur mit den Zesten belegen oder erst mit Schokoladeglasur überziehen und dann mit den Zesten garnieren.
Für die Glasur Butter, Schokolade und Honig in einem Wasserbad schmelzen. Likör zugeben und alles gut verrühren. Glasur über die Torte gießen, gleichmäßig verteilen, auskühlen lassen, mit den Zesten verzieren, servieren.
Der Kuchen war wirklich gut! Durch das Tränken mit dem Sirup war er schön saftig und das für drei Tage. Wer allerdings flauschigen und flaumig leichten Kuchen sucht, der ist mit dem Kuchen schlecht bedient. Es ist ein schwerer, fruchtiger Kuchen, der sicher auch die ursprünglich vorgesehene Zuckermengen aushalten kann, aber ich mag es lieber, wenn etwas nicht ganz so picksüß ist. Eine runde Sache, die sich gut zu Tee und Kaffee macht.
Sehr gut, dass Du wieder schreibst! Auf das Rezept habe ich gewartet und nehme es direkt fürs Wochenende mit :D
AntwortenLöschenDie Familie wird sich freuen!!
Kann man gut einen Tag vorher vorbereiten. ;)
LöschenJa, braucht denn die Welt überhaupt BLOGS ??? . . . NEIN, braucht sie nicht!!! . . . aber manche Blogs sind wie Drogen (die braucht man ja bekanntlich auch nicht!) . . . und ich bin scheinbar suchtgefährdet, denn von einigen Blogs kann ich mich partout nicht fernhalten . . . und deiner gehört definitiv dazu ;O) . . . aber dafür nehme ich sonst keine verbotenen Substanzen, rauchen tu ich auch schon lang nimmer . . . und ein "Achterl" in Ehren kann niemand verwehren ;O)
AntwortenLöschenDer Kuchen schaut aus wie Marzipan und schmeckt bestimmt unwiderstehlich . . . leider, oder Gott sei Dank ;O) bin ich grad am Fasten, abgespeichert hab ich ihn aber . . .
Es grüßt dich die abhängige,
Doris
Doch, die Welt braucht Blogs. Ist nur die Frage, ob alle, die es gibt, wirklich sein müssen. ;)
LöschenFreut mich, dass du gern mitliest. Viel Erfolg beim Fasten!
ja, das frag ich mich manches mal auch. Aber bloggen macht halt süchtig. Ich lese jedenfalls sehr gerne bei dir, auch wenn ich nicht immer einen Kommentar abgebe.
AntwortenLöschenDein Küchlein sieht aber richtig lecker aus, leider bin ich auf Diät. Aber abgespeichert wird er mit Sicherheit.
Die nächste Diätende! Ihr macht mir ein schlechtes Gewissen. ;)
LöschenIch kann mir ja jetzt nicht anmaßen, zu beurteilen, ob die Welt Deinen Blog braucht - aber hallo - ich auf jeden Fall!
AntwortenLöschenOkay, dann schreib ich halt weiter. :)
LöschenHa! Ich brauche deinen Blog! Wenn du nicht schreibst fehlt mir was..so einfach ist das, also brauch ich ihn, für mein Wohlbefinden. Dich auch. :-)
AntwortenLöschenDein Rezept klingt sauguat..meine Nachkoch-backliste wird immer länger und ich weiß nicht wann ich das alles unterbringen soll:-(
Liebe Grüße und schön dass du wieder da bist, meine Liebste BB!
Sina
Nun hab ich einfach keine Wahl und muss weitermachen, wenn dein Wohlbefinden davon abhängt. ;)
LöschenMir hast du definitiv auch gefehlt, das weißt du ja hoffentlich?! :-)
AntwortenLöschenUnd den Mandarinen-Kuchen packe ich mir gleich mal ein.
Dein Haselnusskuchen war das erste, was ich nach der kleinen Pause kommentiert habe. Am Samstag fahre ich um meine neuen Sucht-Haselnüsse und dann ... :)
LöschenOh, hier auch Zitrusfrüchte, Mandeln und kaum Mehl? :-D der hört sich ja auch köstlich an... vielleicht schaffe ich es noch mit nachbacken, bevor die Zeit vorbei ist...
AntwortenLöschenDeiner schaut aber wesentlich eleganter aus. ;)
LöschenHmmmm, was du immer so daher zauberst!!! Großartig. Aber wie bekomme ich diese Dinger aus meinem Bildschirm??? o)!
AntwortenLöschenMal sehen, was das Wochenende so bringt, ein Küchlein a la Turbohausfrau vielleicht????
Warme und sonnige Tage wünsche ich dir
Elisabeth
Du legst einfach einen deiner feschen Holzfische über den Bildschirm? ;)
LöschenAuch dir schöne Tage, liebe Elisabeth!
Schön dass du wieder zurück bist!!! Wann gibts wieder was herzhaftes? ;-)
AntwortenLöschenHuch, back ich zu viel Kuchen?
LöschenIch gelobe Besserung!
also, wenn der Ottolenghi mal ein Backbuch rausbringt, dann bin spätestens fällig! Tooler Kuchen- trotz der Schwere.
AntwortenLöschenIrgendwo habe ich einmal gelesen, er ist sogar gelernter Konditor, gar nicht Koch. Weil mich das so erstaunt hat, habe ich es mir gemerkt.
Löschenhab eine ganze Kiste (15kg) frischer sizilianischer Mandarinen ergattert- köstlich. Und weiß jetzt garnicht was alles damit anstellen- und vor Allem wann, oh weh! Deine Butter hab ich mir jedenfalls vorgemerkt; vielleicht schafft es auch das eine oder ander auf den blog. oder sie werden einfach so vernascht. hmmm
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