Ja, gar keine Frage: Das Buch schaut ketzerisch aus. Wen das abschreckt, der schlagt es besser gar nicht auf, denn gleich auf der nächsten Seite findet man quasi das letzte Abendmahl, umgesetzt mit ziemlich schrägen Typen. Allerdings was dann folgt, ist spektakulär: Wunderschöne Fotos, a bissl finster, aber das unterstreicht das Heilige, das sich durch das Buch zieht. Hier wird auf fast 300 Seiten wirklich dem Burger samt allem drumherum gehuldigt. Es gibt ein eigenes Kapitel zum Thema Fleischkunde, 13 Bun-Rezepte, 37 Saucen-Rezepte, insgesamt 70 Rezepte - Fleisch, Fisch, Käse, Buns, Toppings, Beilagen, Chutneys, Ketchup, Mayo, Saucen, Patty-Kunde - egal, was einem so zum Thema Burger einfällt, findet man in dem Buch. Das ist wirklich ein Standardwerk, das den Machern des Buches gelungen ist. Natürlich gibt es auch 10 Gebote, was zu beachten ist, wenn man den perfekten Burger machen will. Zu jedem Burgerrezept findet sich nicht nur die passende Beilagenempfehlung, sondern auch noch eine Getränkeempfehlung - danke, dass auch Nichtalkoholisches empfohlen wird!
Und wer sind nun die Macher des Buches? Jede Menge Männer! Ich hatte ja immer schon den Verdacht, dass Burger ein Buben-Ding sind, dieses Vorurteil bestätigt sich hier. Es sind allerdings keine Buben, sondern gestandene Männer: Hubertus Tzschirner, Nicolas Lecloux, Thomas Vilgis, Florian Knecht, Nils Jorras und Daniel Esswein (Letzterer für die Fotos zuständig) sind alle Meister ihres Fachs und haben hier unglaublich viel Wissen rund um den Burger zusammengetragen. Wer sich ein Buch erwartet, in dem man Fast Food findet, der ist eindeutig am falschen Dampfer. Aber ich denke, das bemerkt man auch schon, wenn man das Buch nur ansieht: Solide gebunden, drei Bändchen, Prägedruck - es wird also nicht nur den Augen etwas geboten, sondern auch der Haptik. So etwas findet man nicht oft.
Wie es mir persönlich mit dem Buch gegangen ist? Es ist definitiv kein Buch für Leute, die schnelle Küche suchen. Ich habe mich wirklich abgearbeitet dran. Keine Chance, da kurz einmal drinnen zu lesen und dann eine Rezension zu schreiben. Gut, dass der Turbohausmann einem guten Burger nicht abgeneigt ist, denn er musste sich viel anhören von dem, was ich aus dem Buch gelernt habe. Er als Meister über die Pattys in unserem Haushalt hat das Buch auch gelesen und gestaunt, wie lange man braucht, um einen perfekten Burger servieren zu können. Die Rezepte sind wirklich ausgetüftelt bis zum I-Tüpferl und das erfordert halt einmal einen gewissen Aufwand, wenn man die Burger samt Beilagen genau wie im Buch auf den Tisch bringen will.
Normalerweise bemühe ich mich sehr, die Rezepte ganz genau wie im Buch nachzumachen, denn ich will ja nicht meine Künste beim Abwandeln von Rezepten zur Schau stellen, sondern ein Buch auf Herz und Nieren abklopfen, ob die Rezepte funktionieren. Allerdings bei einem Buch, bei dem wirklich alles selber gemacht wird, bekommt man dann ein Problem: Meine Preiselbeeren werden eingekocht, wenn die im Wald reif sind, also konnte ich das wirklich fantastisch klingende Rezept jetzt nicht nachmachen. Und ich kauf auch keine lätscherten Paradeiser, um ein tolles Ketchup-Rezept auszuprobieren, sondern in solchen Fällen habe ich auf die Sachen, die ich habe, zurückgegriffen. Ich werde daher jetzt nur eine Burgerrezeptur vorstellen, ein paar andere Rezepte folgen im Laufe des Jahres.
Big-Hahuna-Burger
Ein Traum aus Ananas, 150 g Rindfleisch, asiatischen Aromen wie Koriander, dazu Kokos-Chili-Mayo und Cheddar. Eine wirklich wunderbare Kombination.
Als Beilage etwas, das ich so noch nie gemacht habe: Fisolen werden blanchiert, danach wird Knoblauch frittiert, wenn der aus dem Fett herauskommt, wandern die Fisolen hinein. Unglaublich, aber das schmeckt!
La Vie en Brie
Da sind schon die Preiselbeeren ...
Rindfleischpatty, Pekannuss-Krokant, gedünsteter Staudensellerie, Brie des Meaux (natürlich nicht irgendein Brie ...), Honigsenf und einige Blätter Lollo Rosso vereinen sich gekonnt in dem Burger. Mehr verrate ich jetzt nicht, denn das ist der Burger, den ich genauer vorstellen werde.
Ick bin kein Berliner
Ein süßer Burger! Hab ich noch nie gegessen. In dem Buch sind aber etliche drinnen, die ich sicher alle noch ausprobieren muss.
In Holunderblütensirup marinierte Erdbeeren, Vanillepudding mit Mangopüree, gedünsteter Rhabarber, frittierte und einen Tag marinierte Minzeblätter und Zartbitterschokolade - muss ich noch mehr sagen? "Ultimativer Schweinkram" wird dieser Burger im Buch genannt, dem kann ich mich nur anschließen.
Es gibt übrigens nicht nur die Möglichkeit, beim Verlag einen Blick ins Buch zu machen, das Buch hat eine eigene Facebook-Seite und es wurde auch ein schönes Video gemacht:
Wer es bis hierher durchgehalten hat: Direkt beim Verlag gibt es bis 15.5. noch ein Gewinnspiel, bei dem das Buch verlost wird.
Kaufen kann man das Buch heute nicht, weil es vergriffen ist. Ab 12. ist es dann wieder im Handel und die 3. Auflage geht schon in Druck, weil der Absatz reißend ist. Es heißt also schnell sein!
Von mir wieder ein großes Dankeschön an den Callwey-Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Nachtrag: Wer die erste Ausgabe des Buches hat, bitte aufpassen! Da hat sich beim Brioche Burger Bun ein Tippfehler eingeschlichen. Einfach die Milch weglassen, dann wird das auch was mit den Buns. Ansonsten passiert so etwas: Hoppala!
Die sehen richtig lecker aus, die Burger! Nur, wo kriege ich jetzt einen so großen Mund her, der das alles aufnehmen kann?
AntwortenLöschenVon: http://freiheitmachterfolg.com
Hihi! Ich glaub, den hat wohl keiner. ;)
LöschenWir sind die Sache mit dem Steakbesteck angegangen.
Eigentlich bin ich ja gar kein Fan von (Buch-) Rezensionen auf Blogs und überspringe sie nach einem flüchtigen Blick, aaaaber... Du hast hier schon wieder ein sehr ansprechendes Buch sehr schön rezensiert – ich habe brav bis zum Ende gelesen und bin begeistert. Lob, wem Lob gebührt! Das Buch macht wirklich einen tollen Eindruck und lohnt es, vorgestellt zu werden.
AntwortenLöschenÜbrigens, wenn Dir die Bohnen geschmeckt haben – probier mal "Sichuan Dry-Fried Green Beans" (Österreicher nehmen Fissolen ;-) ), das Rezept von appetiteforchina.com ergibt die authentische Version.
Dein Lob geht runter wie Öl! Dankeschön. :)
LöschenUnd auch herzlichen Dank für den Tipp mit den Fisolen, da schau ich sofort nach. :)
Ich habe mich tatsächlich an der Aufmachung gestört, nicht weil ich gläubig bin, sondern weil ich sie so zwanghaft originell finde. Aber Deine Begeisterung hat mich angesteckt - wenn es das Buch wiedergibt, schaue ich es mir mal an :-)
AntwortenLöschenMach das! Es ist wirklich ein tolles Buch. Nicht nur wunderschön, sondern auch voll mit tollen Rezepten, die funktionieren.
LöschenMist, die Bücherhalle hat's noch nicht angeschafft. Muss ich wohl beim Gewinnspiel mitmachen. :-)
AntwortenLöschenKlar, mach mit! Dazu ist es ja da. :)
LöschenGewinnspiel, da mach ich auch mit. Burger, viel zu selten mach ich wirklich welche und dabei esse ich sie doch so gerne.
AntwortenLöschenBei uns gibt es Burger immer mal wieder, aber so exklusiv wie ab jetzt gab es sie noch nie.
LöschenTolle Rezension! Und ich mache Burger auch viel zu selten,..danke für den Gewinnspiel Tipp!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sina
Danke! Das Lob tut gut. :)
LöschenBei dem Gewinnspiel mache ich mit. Burger sind lecker, man bekommt davon aber leider "Maulsperre"
AntwortenLöschenDa helfen Messer und Gabel, liebe Konny! ;)
LöschenNein! Nein! Nein! Ich wollte doch erstmal keine Bücher mehr kaufen... Jetzt muss ich wohl doch *seufz*
AntwortenLöschenHihi! Sind wir Blogger also doch Anfixer. :)
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