Peggy stellt wieder einmal eine Geschmacksfrage. Sie wissen, ob wir einen Geheimtipp in der Küche haben. Ja, klar, viele kleine, die ich hoffentlich im Blog immer unterbringe. Zum Beispiel wie man Strudelteig auszieht, das fällt mir so spontan ein. Dass man Messer sowieso nicht in den Geschirrspüler gibt, Holz-Gerätschaften wie Kochlöffel auch nicht, Lieblingsporzellan und altes geerbtes Kristallglas sowieso nicht. Waldmeister muss man über Nacht abwelken lassen oder besser mindestens 24 Stunden einfrieren, damit er Geschmack entwickelt. Ein Butterbrot mit Schnittlauch bestreut man nicht mit Schnittlauch, denn so hält der nicht, sondern man drückt das Brot mit der Butterschicht in den geschnittenen Schnittlauch - besser noch in Schnittlauchblüten. Da gibt es wirklich vieles und ich könnte noch lang weitermachen. Also muss ich mir wohl oder übel irgendwas aussuchen. Was ich immer schon schreiben wollte, aber bisher nie gemacht habe, das ist die Sache mit den eingedickten Fruchtsäften. Das ist eine kleine Wunderwaffe in der Küche, die ich schon viele Jahre einsetze. Besonders bei Salaten, aber auch, wenn irgendwo ein kleiner fruchtig-süßer Kick fehlt.
Grundrezept Apfelsaft: Man nehme einen Liter wirklich guten Apfelsaft, schütte ihn in einen Topf und koche ihn auf ein 1/8 Liter ein, bis er dicklich ist. In ein Glas mit Schraubverschluss abfüllen und ab damit in den Kühlschrank. Hält sich einige Wochen - also bei mir, weil dann hab ich den aufgebraucht. In Salatmarinaden statt einer Prise Zucker oder statt Honig ist das ein Genuss. Also für Salate, die irgendwie nach Österreich oder Mitteleuropa schmecken sollen. Beispiele sind dieser einfache Blattsalat mit Labneh oder diese recht trickreiche Marinade für einen Frühlingssalat.
Für orientalisch schmeckende Salate und auch orientalische Gerichte hat die liebe Christine auf ihrem Blog etwas Unverzichtbares gezeigt: Granatapfelsirup. Ich habe diesen Sirup damals sofort nachgemacht, nun habe ich ihn aufgebraucht, also werde ich mich demächst wieder an die Produktion machen. Erster Einsatz war übrigens der Melanzani-Kichererbsensalat auf geröstetem Fladenbrot, ein Salat, der jetzt zur Grillsaison wieder ein absolutes Muss ist.
Die wunderbare Frau Ziii hat letztens einen tollen Salat mit Orangen vorgestellt. Ich habe den Salat nicht so schön nachgemacht, sondern einfach mit Blattsalaten, die gerade bei mir auf Balkonien erntereif waren, um die Marinade auszuprobieren. Frau Ziii kocht frisch gepressten Orangensaft ein und mixt eine Marinade mit Sojasauce und Sesamöl, Ingwer, Senf, Salz, Zucker und Apfelessig oder Zitronensaft. Die Marinade schmeckt schön asiatisch. Seit dieser Marinade habe ich vier Mal Salat gemacht, immer mit dieser Marinade, also bitte unbedingt nachmachen, denn die ist köstlich!
Und weil sie gar so schön ist, noch ein Foto von einer wunderbaren
Orange: Sanguinella, die letzte Sorte Blutorange der Saison. Lustig
finde ich die Form, weil sie meistens eiförmig ist. Die Sanguinella habe
ich auch oben im Salat verwendet, so sieht man, wie sie innen
ausschaut. Nicht so dunkel wie Moro, nicht so raffiniert im Geschmack
wie Tarocco, aber so wertvoll, weil sie die Saison der geliebten
Blutorangen noch ein wenig verlängert. Zu meinem Leidwesen kenne ich
aber keine Quelle, wo man sie in Bioqualität bekommt. Ich kaufe die in
türkischen Geschäften, wo leider nie etwas bio ist. Also sollte jemand
wissen, wo man Bio-Sanguinella kaufen kann, dann bitte unbedingt einen
Kommentar hinterlassen!
Wieder ein sehr lehrreicher Post von Dir, danke Susi, das mit den Orangen muss ich mal machen, eingedickt hab ich zwar schon, aber nur zur Sofortverwendung.
AntwortenLöschenlg.Sina
Irgendein eingedickter Fruchtsaft steht bei mir immer im Kühlschrank. Kann man wirklich oft brauchen. Also ich halt. :)
LöschenLiebe Susi, ein ganz großes Dankeschön und einen Knutscher für diese tollen Empfehlungen im Zusammenhang mit der aktuellen GeschmacksFrage. Also wenn das keine Küchen-Superkräfte sind! Auf die Idee, Fruchtsäft für mehr Geschmack an Marinaden ,etc. einzudicken bin ich nie gekommen. Wird ausprobiert … :-)
AntwortenLöschenDanke für deine klugen Fragen. Bitte mehr davon. :)
LöschenDanke für die freundliche Erwähnung, liebe Susi. Eben denk ich wieder an dich, waren nicht Zitrus-Tage? Wobei ich auch mit sehr schönen Dingen beschäftigt war.... da war das gräßliche Wetter nahezu unerheblich.
AntwortenLöschenLiebe Christine,
Löschendein Granatapfeldicksaft gehört inzwischen zu den "must haves" in meiner Küche.
Ja, es waren Zitrustage, ich bin erst gestern hingekommen und mach auch sicher noch ein Posting. :)
Ja! Das Reduzieren von Säften ist wirklich ein wunderbarer Trick, um Fruchtigkeit zu transportieren. Mache ich auch oft. :-)
AntwortenLöschenAbklatsch!
LöschenUnd wahrscheinlich auch noch nie drüber geschrieben, weil es etwas ist, das man "eh schon immer so gemacht hat", oder? ;)
Hallo Susi,
AntwortenLöschenzur Sanguinella: das wird dir zwar vermutlich nicht viel bringen aber ich hatte die letzen Wochen Sanguinella in meiner Biokiste vom Achleiter (www.biohof.at) Ich fürchte nur der liefert nicht nach Wien...
Liebe Grüße
Kathrin
Liebe Kathrin,
Löschendas stimmt, dass mir das leider nicht so viel hilft. Dennoch danke, denn nun weiß ich, dass es sie doch irgendwo in Österreich gibt. Es gibt in Wien ja schon einige Anbieter von wunderbaren Zitrusfrüchten in Bioqualität, die werde ich mal ein bissi drangsalieren. ;)