Donnerstag, 24. Juli 2025

Mit N'duja gefüllter Tintenfisch

Dieses Rezept ist aus dem Buch Mediterra, stammt laut Buchautor Ben Tish von den Balearen und wird im Original mit Sobrasada gemacht. Ich muss sagen, das ist direkt Grund genug, einmal dorthin zu reisen, wenn die Kombination von Schweinefleisch und Fisch dort üblich ist. Mir hat das so gut geschmeckt, dass ich die Idee, auch einmal Chorizo zu versuchen, nun auf meiner Koch-Bucket-List habe. 

 

Für 2 Personen

Olivenöl
3 Sardinenfilets, eingelegt in Öl, abgetropft, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
2 Flaschentomaten, grob geschnitten
150 g N'duja
75 g Semmelbrösel
250 g (hier 4 Stück) Tintenfische, ausgenommen, das Schild entfernt, Kauwerkzeug herausgeschnitten und geputzt, Tentakel abgetrennt und zur Seite gelegt
½ Zitrone
1 TL flüssiger Honig
1 Spritzer Sherry-Essig
frische Oregano-Blätter zum Bestreuen
1 Prise Chili-Flocken bei milder Paprikawurst
Meersalz
Pfeffer 

außerdem Zahnstocher zum Verschließen der Tintenfisch-Tuben 

In einer Pfanne, die groß genug ist, um alle Tintenfische aufzunehmen, einen Spritzer Olivenöl erhitzen. Die Sardellen darin unter Rühren zerfallen lassen. Knoblauch und Zwiebel dazugeben und bei mittlerer Hitze braten, bis der Zwiebel weich ist. Die Paradeisstücke dazugeben und ein paar Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Dann N'duja und Semmelbrösel dazugeben, dabei auf kleiner Flamme langsam rühren, bis alles zu einer einheitlichen Masse geworden ist. Herd ausschalten und die Mischung auf einem Teller auskühlen lassen.

Wurst-Mischung in vier Teile teilen. Jeweils 1 Teil in eine Tintenfisch-Tube füllen. Es muss noch ausreichend Platz sein, dass man die Tuben mit einem Zahnstocher verschließen kann.

Die mit einem Stück Küchenrolle ausgewischte Pfanne mit einem neuen Spritzer Olivenöl erhitzen. Die Fische rundherum braten, also ca. 4 x 2-3 Minuten, bis sie überall schön gebräunt sind. Dann die Tentakel mit in die Pfanne geben und noch eine Minute braten.

Den Herd ausschalten, die Fische auf Teller verteilen. Den Bratensatz salzen und pfeffern,  mit Honig, Essig und Zitronensaft würzen. Kurz durchziehen lassen. Den Bratensaft über die Tintenfische gießen und mit Oreganoblättern bestreuen.





Bei uns gab es Kräuter-Kichererbsen-Couscous dazu, was ausgezeichnet gepasst hat. Dafür Couscous nach Packungsanweisung garen. Ich habe den Coucous einfach mit kochendem Salzwasser übergossen und ein paar Minuten ziehen lassen. Gegarte Kichererbsen erhitzen, abseihen, zum Coucous geben. Minze, Dille und Petersilie fein hacken, unter die Coucous-Mischung rühren. Mit viel Zitronensaft und Olivenöl würzen.
 

Ich muss, nachdem ich am Naschmarkt war und 50,- € für die vier küchenfertigen Tintenfische gezahlt habe, nur erst einmal mein inneres Gleichgewicht wieder in den Griff kriegen und überdenken, wie viel ein Essen für zwei Personen kosten darf. Falls jemand eine Quelle für richtig gute Tintenfische hat, deren Preis mir nicht den Atem raubt, dann bitte lasst es mich wissen!  

Donnerstag, 17. Juli 2025

[Buchbesprechung] Mediterra von Ben Tish


Im Mittelmeerraum gibt es nicht eine Art von Küche, sondern in jeder Region eine spezielle. Dieser Tatsache hat Ben Tish nun ein ganzes Buch gewidmet, in dem es nur um die Küche der Küsten und Inseln im Mittelmeer geht. Gemeinsam haben sie alle, dass sie alle ihre regionalen Spezialitäten verarbeiten.

Dieses Buch ist das fünfte von Buchautor, Fernsehkoch und Küchenchef Ben Tish. Sehr nett finde ich seinen Zugang zur Mittelmeerküche: "Kochen Sie nicht nur mediterran, sondern genießen Sie auch so, wie man es aus den Mittelmeerländern kennt. Nehmen Sie sich Zeit, laden Sie Freunde und Familie ein, gießen Sie sich ein Glas Wein ein und decken Sie den Tisch." Dieser Geist zieht sich durch das ganze Buch.

Es finden sich 150 Fotos in dem Buch, die sind alle klar und appetitlich. Das Essen wird auch nicht quer über den Tisch verteilt, sondern wird immer schön auf Tellern, in Schüsseln oder Töpfen gezeigt. Leider finden sich nicht zu allen Gerichten Fotos.

Die 140 Rezepte sind gegliedert in die Kapitel "Nördliches Mittelmeer", "Östliches Mittelmeer", "Südliches Mittelmeer" und "Inseln". Innerhalb der Kapitel wird dann aber nicht zwischen den einzelnen Ländern getrennt. Gar nicht berücksichtigt wird die israelische Küche. 

Die einzelnen Rezepte haben anfangs eine kurze Einleitung, dann sind sie gegliedert in Zutatenliste und Textteil für die Zubereitung − siehe dazu links das Bild.

Die Rezepte umfassen eine sehr schöne Bandbreite von klassischen bis zu neu interpretierten Gerichten aus den jeweiligen Regionen. 

Die Zutaten sind nicht schwer zu bekommen. Ein Gang über einen Markt stimmt nicht nur auf das Mittelmeer ein, sondern auch auf das Nachkochen. In Wien sind wir ausreichend gut mit Fischgeschäften auf den Märkten versorgt. Das soll nun bitte nicht heißen, dass nur High End-Fischrezepte in dem Buch zu finden sind, zu denen man hochpreisige Zutaten braucht, denn da finden sich auch Gemüsepuffer, Rezepte mit Faschiertem (Hackfleisch), Salate oder Eintöpfe mit Hülsenfrüchten. Ich habe mich sehr ans Mittelmeer mitgenommen gefühlt bei diesem schönen Querschnitt.

Man braucht für die einzelnen Rezepte keine besonderen Kochkenntnisse oder ausgefallenes Küchenzubehör. Nur wenige Gerichte fallen unter die Rubrik "statt Zustellservice". Es wird in Summe schon das Kochen zelebriert und nicht das "Schnell-mal-zusammenrühren". Ja, es gibt natürlich Salatrezepte, aber es ist insgesamt ein Kochbuch im eigentlichen Sinn des Wortes

Was dieses Mal vollkommen an mir vorübergegangen ist, waren die süßen Rezepte. Es gibt sie sehr wohl, nur mir war nicht nach neuem Süßem, sonder nur nach schon bewährtem, daher habe ich nichts davon nachgekocht.

Wollen wir genauer reinschauen, was es da so gibt? 

 

Hendlschnitzel mit gerösteten Dattelparadeisern und Gremolata

Gleich ein Volltreffer! So ein schönes Sonntagsessen! Ich hätte nicht gedacht, dass ich als Wienerin noch eine andere Variante von Schnitzel als der Wienerischen akzeptieren kann. Aber siehe da, ich kann ja doch! 

Grüner Spargel, Ricotta und Minze

Das ist eine für mich ungewohnte Variante von Spargel gewesen: Er wird nur kurz gegart und dann mit aufgeschlagenem Ricotta, der mit Zitrone und Minze gewürzt wird, serviert. Das war definitiv die frischeste Spargelvariante, die ich kenne. Hat uns gut gefallen!








Gebackene Bohnen mit Paradeisern, Räucherpaprika und Blattgemüse

Dieses Gericht ist eine Mischung aus Baked Beans und Shakshuka. Im Buch werden die Bohnen mit Eiern serviert, es steht aber dabei, dass es auch mit geräuchertem Schweinefleisch passt. Daher habe ich einfach Salsicce zum Garziehen in den Bohneneintopf reingelegt und das hat sehr gut gepasst.

 

 

 

In Olivenöl geschmorte Zucchini

Ein ganz schlichtes Rezept, das durch Zugabe von Kräutern (für die Frische), Chili (für die Wärme im Mund) und gerösteten Mandelblättchen (für den Knusper) zu etwas Besonderem wird.



In Feigenblättern gebackener Lachs mit Fenchelgrün und Orange

Oh ja, so geht Sommerküche! Einige wenige feine Zutaten, kurz mal ins Rohr geschoben und schon ist man im Himmelreich! Das hat uns sehr, sehr gut geschmeckt und wird ganz sicher wiederholt.


Griechischer Salat

Ein Klassiker, von dem ich immer wieder froh bin, wenn mich ein Kochbuch dahin schubst. Es gibt ja wirklich viele Varianten davon, dieses Mal mit Minze und Dille. Das hat gut gepasst.

Moussaka aus East London

Sorry für das schiache Foto! Das Moussaka war hervorragend gut und das wird ganz sicher wieder einmal gemacht. Lamm und Zimt passen ja echt gut zusammen.

 

 


Zucchini-Feta-Puffer

Noch eine Variante meiner geliebten Zucchinipuffer! Davon kann man nie genug haben, finde ich. Und diese − mit Salzzitronen, Minze und Dille als Würze − ist sehr fein.

Dazu gab es den Tomatensalat mit roten Zwiebeln, der eine perfekte Ergänzung dieses Sommeressens war.






Mit N'duja gefüllte Tintenfische

Das war ein sehr, sehr feines Sonntagsessen, das ich im nächsten Posting vorstellen werde.

 

 

 

 

 

 

Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Ein wirklich tolles Buch! Ich bin richtig reingekippt und konnte gar nicht aufhören mit dem Nachkochen. Lauter einfach nachzukochende Rezepte, die schön gelingsicher sind und keine Stolpersteine eingebaut haben.


Infos zum Buch
ISBN 978-3-8310-5053-6 
Erschienen: März 2025 
Übersetzung: Annika Genning 
Umfang: 304 Seiten 
Größe: 199 x 252 mm 
fester Einband (Mit Relieflack) 
Über 150 Fotos und Illustrationen


 Danke an den DK-Verlag, der mir das Buch für die Rezension überlassen hat.

Donnerstag, 10. Juli 2025

Kalte Weichselsuppe

Schon länger hatte ich den Plan, dass ich dieses Rezept poste: 2020 habe ich die Buchsprechung "Das jüdische Kochbuch" von Leah König, in dem das Rezept zu finden ist, gemacht, seit damals habe ich vor, diese wunderbare Sommeressen endlich zu zeigen. Die Suppe ist ein köstliches Essen für heiße Tage − ja, ich weiß, jetzt gerade nicht, aber vielleicht ja nächste Woche. Die Weichselzeit neigt sich dem Ende zu, also los, akuft euch noch welche! Jedenfalls: Man muss zwar die Weichseln kochen, aber das sind 5 Minuten und das kann man zum Beispiel abends für den nächsten Tag machen. Ich hab sogar immer Weichseln dafür eingefroren, damit wir die Suppe auch an heißen Augusttagen machen können.

 

 
 
Für 6 Portionen (laut Kochbuch, bei mir kommen 4 Portionen raus)
450 g Weichseln (entkernt, das ist ca. 500 g mit Kern)
250 ml Weichselsaft (nicht der aus Konzentrat, sondern wirklich purer Weichselsaft, gibt es im Drogeriemarkt oder im Reformhaus)
100 g Zucker
2 Zimtstangen
250 g Mascarpone
1 Prise Salz
 
Sauerrahm zum Servieren
evtl. Zimt zum Servieren
 
 
Weichseln, Weichselsaft, Zucker, Zimt und Salz in einen Topf geben und auf höchster Stufe zum Kochen bringen. Ca. 5. min köcheln lassen. Alles in eine säurebeständige Schüssel geben, auskühlen lassen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. 
 
Vor dem Servieren die Zimtstangen entfernen, ca. 150 g von den Weichseln herausfischen und zur Seite stellen. Mascarpone in die Suppe geben und alles mit dem Pürierstab glatt mixen. Die übrigen Weichseln wieder dazugeben.
 
In Suppenteller füllen, jeweils eine Nocke mit einem Esslöffel aus dem Sauerrahm stechen, in die Suppe legen. Wer mag, kann noch Zimt über alles reiben.
 


 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Foodierückblick auf Juni 2025

Gegessen 
 

Ja, die können kochen im Mochi! Ich war mit einer Freundin dort und wir sind in dem überaus kuscheligen Schanigarten gesessen. Dieser Platz dort ist echt so nett! Die teilweise französischen Balkone und die hübsch renovierten Häuser wirken ungemein pariserisch! Aber wir sind ja wegen des Essens hier, daher: Meine Freundin hat sich Hähnchen Karaage bestellt, ich Garnelen auf Salatherzen. Beides war enorm erfreulich! Die Hendlstücke waren sehr saftig, dazu eine scharfe Mayo. Bei mir war der Salat total gut mariniert. Die wunderbar glasig gebratenen Garnelen waren ebenfalls mit einer Mayo getoppt. Echt tolles Essen!


Um jemandem gscheiten Kaffee mitzubringen, war ich in der Kaffeefabrik, meinem mittlerweile seit 13 Jahren vertrauten Kaffeegeschäft. Nachdem ich mich mit Filterkaffee gar nicht auskenne, habe ich mich beraten lassen und bin dann bei Taramesa gelandet. Bei dem trocknen die Bohnen in der Schale und werden nicht wie sonst geschält getrocknet. Nicht nur die Melange, die ich dort getrunken habe, sondern auch der Kaffee, den ich mitgenommen habe und schon verkosten konnte, waren wie immer toll!

Mit einer anderen Freundin war ich im Motto auf der Mahü. Sie hat Spargelsuppe gegessen, ich Flammkuchen mit Speck. Ihre Suppe hat ihr sehr geschmeckt, mir mein Flammkuchen ebenso. Am Nachbarstisch fanden sie meinen Flammkuchen so schön, dass sie ihn auch bestellt haben, auch denen hat er geschmeckt. Was mir besonders gefallen hat: Marinierte Salate mit jeder Menge Kräutern waren auf dem Flammkuchen. Das Saure macht sich extrem gut zum fetten Speck. 
Notiz an mich: Wenn ich wieder einmal klassischen Flammkuchen mit Speck backe, muss ich das auch so machen.

Eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens, das seit 1880 besteht, ist das Wortner im 4. Bezirk. Nachdem es einen freien Platz im großen Gastgarten gab, bin ich auf einen Kaffee reingefallen. Letztes Jahr musste das Café leider den Gang zum Konkursgericht gehen, was kein Wunder ist, denn die Wiedner Hauptstraße wurde umgestaltet und war eine einzige Baustelle. Nun scheint das Café gut zu laufen, was mich sehr freut. Der Kaffee war jedenfalls sehr gut und ich komme gern wieder

Noch ein klassisches Wiener Kaffeehaus ist das Diglas in der Wollzeile. Seine wohl berühmteste Spezialität sind die WCs, denn das sind Milchglastüren, die durchsichtig sind, bis man die Türe versperrt, denn dann wird durch Lichteinstrahlung die Türe undurchsichtig. Abgesehen davon ist es ein ganz klassisches Innenstadtcafé, wo ich mir eine Melange gegönnt habe. Der Kellner war sehr nett, der Kaffee gut, also alles so, wie es sein soll.

 

Sehr erfreulich war der Kaffee im Café Kunsthalle am Karlsplatz. Und das Sitzen unter den riesigen alten Bäumen ist schon ein Vergnügen. Da fällt es einem gar nicht so arg auf, was der Karlsplatz doch für eine Verkehrshölle ist. Muss ich mir merken, wenn ich wieder mal am Naschmarkt bin, dass es dort so angenehm ist.
 

 

 




Gekauft

Nachdem ich mich mit einer Freundin zum Markteln auf dem Karmelitermarkt getroffen habe, musste ich natürlich zum Standl vom Ströck gehen, denn dort bekommt man mit Sicherheit das Kittseer Holzofenbrot und das liebe ich sehr! 
Man kriegt das tatsächlich auch in der Ströck-Filiale am Viktor Adler Markt, aber letztes Mal hat mir jemand das letzte Brot vor der Nase weggeschnappt und das um 10.00 Uhr. Also dort sollte man es vorbestellen.
Wie immer eine Freude ist das Standl vom Krautwerk am Karmelitermarkt. Eine wirklich schöne Auswahl an Gemüse und Obst, aber auch bunten Eiern bekommt man dort. Und die Kunden warten enorm diszipliniert beim Anstellen. Hach, was liebe ich diesen Markt! Das ist schon ein anderes paar Schuhe als bei meinem Markt ums Eck!

Aber es gibt auch am Favoritner Schreimarkt erfreuliche Standln. Dieses hier ist immer so eine Freude, weil es heimische Blumen von einer niederösterreichischen Gärtnerin gibt. Sie haben auch einige wenige Gemüse wie Erdäpfeln und Karotten und Kräuter. 

 

 

 

 

Am Naschmarkt war ich auch noch. Eine sehr, sehr erfreuliche Neuerung: Am Samstag gibt es am Kettenbrückenmarkt ein neues Standl mit Pilzen. Und was für welchen! Eine unglaublich tolle und schöne Auswahl an Wild- und Zuchtpilzen bietet ein junger Mann aus der Slowakei an. Ich hatte leider schon alles, was ich einkaufen wollte, aber ich bin sicher, da muss ich bald wieder hin. Das, was man auf dem Foto sieht, ist ja noch nicht alles, es ging dann ums Eck noch weiter, zum Beispiel mit Enoki-Wildpilzen, die ich auf jeden Fall probieren möchte. Und den Igelstachelbart habe ich auch gleich ins Auge gefasst.
 

 

  


Gekocht

Nun ist die Beerenzeit losgebrochen und ich hatte schon längste Zeit arges Rysteribs-Bedürfnis. Als es die ersten heimischen Ribisel gab, habe ich also welche angesetzt und seither fast jeden Tag Joghurt mit Rysteribs und Zitronenverbene gefrühstückt. Sehr fein und wärmste Empfehlung! Ich mein, wer braucht schon fertig gekauftes Fruchtjoghurt, wenn man so etwas essen kann. 
 

Einige Male konnten wir in diesem Sommer grillen. Eine immer willkommene Beilage war Couscous mit mediterranem Gemüse. Einfach Coucous quellen lassen, Gemüse in Olivenöl andünsten, würzen, alles mischen, fertig. 

Und das uralte Posting hat jetzt ein Foto, das ein bissi schöner ist als das von damals.

 

 

Meinen geliebten Weichsel-Nuss-Strudel habe ich wie jedes Jahr gebacken. Sehr, sehr fein war er und wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder auf dem Tisch stehen.


 





 

Sehr schnell landete dieses Spargel-Erdäpfelragout abermals auf unseren Tellern. Hier eine Variante, in der das Ragout mit einem Rest geriebenem Käse (Comté) bestreut ins Rohr gewandert ist, darauf verteilt habe ich nach dem Backen einige Zwergen-Fleischlaberl. Bestreut dieses Mal mit Petersilie, denn mein Kerbel, der ein typisches Frühlingskraut ist, hat schon aufgegeben. 





 

Nachdem so warmes Wetter wie in diesem Monat immer nach frischem Essen ruft, kamen diese Papardelle mit Feta und Zucchini auf den Speiseplan. Ich bin immer wieder erfreut, wie limettig-frisch dieses Essen schmeckt. Wie gemacht für diese Jahreszeit.

 

Auch sehr gern mögen wir Clafoutis, einen der netten französischen Puddingkuchen. Am ersten Tag löffelt man den lauwarm, sollte wider Erwarten etwas übrig bleiben, kann man am zweiten Tag Stücke wie bei sonstigen Kuchen schneiden. Ich hatte dieses Mal das Glück, dass ich weiße Kirschen ergattern konnte, deswegen schauen die so bleich aus − das muss so ausschauen und sie schmecken sehr, sehr gut.

 

Es war wieder einmal an der Zeit, einen Käseigel zu machen: Ich hab Liptauer aus richtig gutem Brimsen vom Anton macht Kes gezimmert. Mehr braucht man nicht an einem lauen Sommerabend, den der Turbohausmann und ich auf Balkonien verbracht haben. 

 

 

 

 

 

Der erste Marillenkuchen ist immer der beste! Ich habe diesen nach dem bewährten Rezept gebacken und war sehr zufrieden. Nachdem ich das erste Stück essen musste, als der Kuchen noch schön warm war, daher brauchte ich einen Löffel dafür, weil die schön reifen Marillen beim Backen ganz weich geworden waren.

 



Nachdem es bei MeinLachs wieder einmal die Möglichkeit gab, so richtig, richtig guten Lachs zu ordern, habe ich zugeschlagen. Wie immer bei dieser Gelegenheit habe ich Latkes mit Lachs und Schnittlauchrahm gemacht. Und natürlich meine Spaghetti mit Räucherlachs. Ungeräucherten Lachs gab es dieses Mal auch und der war ebenfalls großartig. Also in jedem Fall große Empfehlung. Und Notiz an mich: Ende September kann man wieder für Anfang Oktober bestellen. 

 

 



 

Bitte meine Walderdbeeren haben im Juni getragen wie net gscheit! Und echt groß waren die Beeren. Die weißen Walderdbeeren haben sich mittlerweile ganz schön ausgebreitet. Einmal ging sich sogar diese Biskuitroulade mit Erdbeeren und (ebenfalls selbstenem) Basilikum aus. Ich hab nicht die ganze Creme in die Roulade gefüllt, sondern ein bissi auf die Seite getan, die gab es am nächsten Tag zu Rhabarber-Erdbeer-Kompott. War ein netter und unkomplizierter Abschied von der Rhabarber-Saison.







Gelesen

Mit Erschütterung habe ich die Umfrage meiner Lieblingszeitung zum Vertrauen in die Wissenschaft gelesen. Gerade mal 40 % der Befragten halten Wissenschaft für objektiv. Nur mehr 20 % sind der Meinung, dass Politik der Wissenschaft folgen soll. Ufff! 
Nur so kurz zum Verständnis: Wissenschaft hat in jeder Disziplin die Pflicht, sich selber zu hinterfragen. Wenn es sein muss, kann bereits erforschtes Wissen wieder umgekrempelt werden. Und zwar in jeder Disziplin. Woher also die Idee stammt, dass man der Mathematik mehr vertrauen kann als der Politologie, ist mir schleierhaft. Aber nachdem Meinungen immer bombenfest sitzen, sind sie wohl im Gegensatz zu Wissenschaften nicht revidierbar und ich werde damit lernen müssen.





Gesehen



Der Film Ich will alles - Hildegard Knef kam pünktlich zum 100. Geburtstag der Knef heraus. Es ist eine Doku, die nicht nur ein Denkmal für die Schauspielerin/Sängerin/Autorin Hildegard Knef setzt, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte zeigt. Vom Ende des zweiten Weltkriegs bis zu den späten Tagen der Knef, die von Krankheit gezeichnet waren, hat mich der Film mitgenommen auf den Lebensweg der ersten öffentlichen Frau im Filmgeschehen. Was mir sehr gut gefallen hat: Der Film lässt der Knef ein Feigenblatt an und reißt ihr nicht gnadenlos alles herunter. Es wird sehr achtsam mit dem Andenken an diese großartige Frau umgegangen.

Was ich für mich mitgenommen habe, ist der Satz von der Knef: Das Leben schuldet uns nichts als das Leben; den Rest haben wir selber zu tun.

Der Film startet am 4.7. in den österreichischen Kinos.



Noch einen Film über eine tolle Frau kommt demnächst in die Kinos: Die letzte Botschafterin heißt er und es ist eine Doku über Manizha Bakthari. Sie ist Feministin, war Journalistin, lehrte an der Universität in Kabul Journalimus, wurde dann als Botschafterin in den nordischen Ländern eingesetzt und schließlich für Österreich bestellt. Bis die Taliban 2021 in Afghanistan die Macht ergriffen. Sie bekam zwar bald danach ein Schreiben von einem untergeordneten Taliban, dass sie nicht mehr Botschafterin sei, aber das hat sie nie anerkannt. Sie arbeitet weiter als Botschafterin und setzt sich für die Rechte der afghanischen Frauen ein. Sie musste aus den noblen Räumlichkeiten der ehemaligen Botschaft ausziehen und hat nur mehr einen Mitarbeiter, der alles von Sekretär bis Fahrer übernimmt. Sie selber ist sehr engagiert im "Daughters Program", bei dem Mädchen in Afghanistan im Geheimen Bildung trotz allem ermöglicht wird. Sie selber nimmt an internationalen Veranstaltungen teil und ist sehr bemüht, politischen Widerstand gegen die Taliban zu organisieren.

Erstaunlicherweise sind in dem Film auch Szenen aus Afghanistan zu sehen. Diese stammen vom Handy einer jungen Frau, die am "Daughters Program" teilnimmt. Verstörend sind ehemalige Werbeplakate aus Afghanistan, wo allen darauf sichtbaren Frauen Augen und Mund wegradiert wurden. Eine ganz normale Szene von einem Markt zeigt weibliche Modepuppen, die Plastiksackeln über den Köpfen haben. Alles sehr symbolträchtige Aufnahmen!

Der Film stammt von Natalie Halla, die hiermit bereits ihren neunten Dokumentarfilm gedreht hat. 

Filmstart in Österreich ist der 15.8.2025.

 




Seit der Rezension des Buches Kräuter für den Gourmetgärtner weiß ich, dass es weißen Borretsch gibt. Ich suchte immer wieder, aber finden konnte ich ihn nicht. Siehe da, dieses Jahr wächst der auf Balkonien! Es scheint sich also um eine mögliche Spielart des blau blühenden Borretsch zu handeln, der halt mal mutiert. Er schmeckt übrigens ganz genau so wie der blaue. Alle meine Borretsch, von denen ich jedes Jahr einige habe, säen sich von selber in den Ritzen der Bodenplatten aus.

Sonst so: Die Wolken in meinem Leben lichten sich weiterhin. Ich hoffe, es geht noch mehr bergauf, ein bissi könnte ich durchaus noch ertragen. Ich wäre nach fast einem Jahr heftigen Tiefschlägen des Schicksals nun bitte mehr als reif für ein Dauer-Hoch. 

Ich hoffe, bei euch ist alles okay? Ich schick ein Zwickerbussi!