In "Pismek" steht übrigens, der verwendete Käse Tulum sei ein Schafkäse. In dem türkischen Supermarkt hier bei mir bin ich also auf die Suche gegangen mit dem Ergebnis: Tulum ja, Schaf nein. Ich habe extra nachgefragt, aber die Verkäuferin kannte Tulum nur als Kuhkäse. Ich weiß nicht, ob das ein Fehler im Buch ist oder ober halt dieser türkische Supermarkt nur Tulum von der Kuh hat. Gut war das Essen in jedem Fall und ich habe es schon drei Mal nachgekocht.
Wirklich wichtig ist, dass der Lauch schön weich ist. Das beste Ergebnis erzielte ich, als ich den Lauch deutlich mehr als eine Stunde geschmort hatte - im Buch werden Garzeiten von 25 bis 50 Minuten je nach Dicke des Lauchs angegeben.
Die im Buch angeführte Menge ist übrigens als Mezze gedacht, also Teil einer traditionellen türkischen Vorspeisenplatte. Wenn man dieses Gericht wie wir als Hauptgericht und nicht als Teil eines Menüs isst, kommt man mit den vier Lauchstangen für vier Personen in keinem Fall hin. Wir haben zu zweit sechs Lauchstangen ohne Probleme verdrückt.
Für 2 Portionen als Hauptgericht:
6 Stangen Lauch
125 ml Olivenöl
3 Knoblauchzehen
3 TL Zucker
1 große Biozitrone
50 g Rosinen
400 ml Gemüsefond (im Buch: Hühnerfond)
3 Zweige Thymian
150 g Tulum oder Feta
Salz, Pfeffer
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Den Lauch gut reinigen und die äußeren Blätter entfernen. Auf die Länge einer Bratform zuschneiden. Beim Putzen darauf achten, dass die Enden vom Lauch nicht ganz abgeschnitten werden, sondern noch so viel vom Strunk erhalten bleibt, damit die Stangen nicht auseinanderfallen. Die gesäuberten Lauchstangen werden in einer Schicht in eine Bratform gelegt.
Das Öl bei kleiner Hitze erwärmen. Die Knoblauchzehen in feine Scheibchen schneiden und ein paar Minuten in dem warmen Öl garen, bis der Knoblauch anfängt zu duften. Alles über dem Lauch verteilen. Von der Zitrone die Schale abreiben, auf dem Lauch verteilen, ebenso Zucker und Rosinen. Der Saft der Zitrone auspressen, zum Gemüsefond geben und damit den Lauch aufgießen. Salzen, pfeffern und die ganzen Thymianzweige auf den Lauch legen.
Die Form mit Alufolie abdecken und ins Rohr schieben. Zur Gardauer habe ich oben schon etwas geschrieben.
Wenn der Lauch weich ist, hebt man ihn aus der Form. Die Thymianzweige wegwerfen. Die Garflüssigkeit wird abgeseiht und eingekocht, bis sie dickflüssig ist. Im Kochbuch wird sie über den Lauch gegossen, ich habe sie extra in einer Sauciere serviert. Tulum über den Lauch bröseln. Wir haben den Lauch lauwarm gegessen, was sehr gut geschmeckt hat. Im Kochbuch wird er ausgekühlt serviert.
Bei uns gab es dazu immer Fladenbrot, hier arabisches Fladenbrot (fertig gekauft, mit Wasser besprenkelt und im ohnehin heißen Rohr aufgebacken). Türkisches Fladenbrot ist aber die bessere Variante, da man damit den Saft so fein auftunken kann.
Vielen Dank an die liebe Zorra fürs Anstupsen! Natürlich passt dieses Gericht hervorragend zum Sultan-Blog-Event, dieses Mal ausgerichtet von Ninivepisces.