Lange hat es gedauert, bis ich endlich so viele schöne Maracuja gefunden habe. Überall werden sie seit ein paar Monaten verkauft, aber meistens ganz glatte Früchte, also unreif. Und dann habe ich tatsächlich das Glück gehabt, bei einem ausnehmend ahnungslosen Verkäufer am Markt schrumpelige, also reife Passionsfrüchte zu ergattern. Billig waren die! Der gute Mann dachte nämlich, die sind nix mehr, wenn sie so hässlich ausschauen ... Typischer Fall von Beruf verfehlt.
Die Masse für den Tortenboden stammt von
diesem Kuchen. Da wusste ich schon, dass der ruhig über Nacht warten kann und dennoch gut schmeckt.
4 Eier, Eigelb und Eiklar getrennt
150 g Feinkristallzucker
70 g glattes Mehl
Schale von 1/2 Biozitrone
25 g Maisstärke
2 EL warmes Wasser
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Eine Springform mit Butter ausstreichen und mit Mehl stauben.
Eiklar zu Schnee schlagen, mit der Hälfte des Zuckers zu einer glänzenden Baisermasse weiterschlagen. Die Eigelb mit dem restlichen Zucker und der Zitronenschale zu einer hellgelben Creme rühren. Mehl und Maizena vorsichtig in diese Creme unterheben, dann erst die 2 EL Wasser dazugeben. Eischnee einrühren.
Bei 180 Grad ca. 45 min. backen (Stäbchenprobe). Den Kuchen auf einem Backgitter abkühlen lassen.
Topfenmasse:
300 g Topfen
300 g Sauerrahm
300 g Schlagobers
5 Blatt Gelatine
1 EL Vanillezucker
80 g Zucker
Saft und Schale einer Bio-Zitrone
Kuchenboden aus der Form lösen, aber wieder in die Form hineingeben. Es geht nur zu diesem Zeitpunkt besser, den Kuchen abzulösen, als nachher, wenn alle Schichten schon drauf sind.
Die Gelatineblätter in kaltes Wasser einweichen. Topfen und Sauerrahm mit Zucker, Vanillezucker und Zitronenschale mit dem Mixer gut verrühren. Die Gelatine gut ausdrücken, mit dem Zitronensaft erwärmen. Wenn die Gelatine geschmolzen ist, unter die Topfen-Rahm-Mischung rühren. Wenn die Masse zu stocken beginnt, Schlagobers schlagen, zu der Creme geben und gut verrühren. Auf die in der Form befindlichen Kuchenboden leeren. Abdecken und 2, besser 3 Stunden im Kühlschrank stocken lassen.
Maracuja-Curd:
12 Passionsfrüchte
4 kleine Eier
120 g Zucker
80 g Butter
Die Passionsfrüchte halbieren, das Innenleben durch ein Sieb streichen und den Saft auffangen. Eline schrieb
letztens, dass man aufpassen muss, um die Kerne nicht zu zerdrücken, da sie sonst bitter werden. Also: vorsichtig durch ein Sieb streichen. 1 EL Kerne aufheben, den Rest kann man entsorgen. Der Saft sollte ca. 150 ml ergeben, was sich bei mir knapp ausging. Im Originalrezept werden dann alle Zutaten in einen Topf gegeben und auf dem Herd unter Rühren erhitzt, bis die Masse abbindet. Aber ich kenne mich, das schaffe ich im Leben nicht, dass mir das nicht zu kochen anfängt, daher habe ich es wie bei Curd gemacht:
hier oder
hier finden sich die genauen Vorgehensweisen. Die Kurzbeschreibung: Alles bis auf die Kerne in einen Topf, diesen in ein Wasserbad hängen, ca. 15 min. rühren, rühren, rühren, bis die Masse dicklich wird. Sollten es doch zu irgendwelchen Flöckchen kommen, die Masse durch ein Sieb streichen. Kerne einrühren und alles überkühlen lassen. Die Curd-Menge für eine Scheibe Brot auf die Seite stellen (wichtig!), den Rest über die Topfentorte leeren. Curd auf das Brot streichen und essen - wer so eifrig bäckt darf zwischendurch auch mal naschen. Abermals ab mit der Torte in den Kühlschrank, dieses Mal reicht eine Stunde. Nach der Kühlzeit die Torte aufschneiden und auch essen.
Was es nach dem Essen zu sagen gibt:
Der Kuchen war total gut! Ausschauen tut er toll.
Wenn man die einzelnen Stücke schneidet, das Messer zwischendurch immer mit heißem Wasser abspülen, damit nicht so wie auf dem Foto verschmierte Stücke entstehen. Aber da das eine Premiere war, musste ich es erst lernen.
Im Prinzip ist die Torte nicht viel Arbeit, nicht kompliziert, nur die Kühlzeiten muss man einhalten. Sie ist recht aufwändig, was den Geschirrverbrauch angeht. Also nur nachkochen, wenn man nichts gegen viel schmutziges Geschirr hat.
Die Idee für diese Torte stammt aus der Zeitschrift
Käsekuchen - süß und herzhaft, aber da ist nichts mehr so geblieben, wie es einmal war, daher macht es auch wenig Sinn, das Rezept hier zu posten.