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Freitag, 15. Oktober 2021

Erdäpfelmaultaschen mit Käse-Pilz-Füllung und Zwiebelmarmelade

In meiner Buchbesprechung über die Kartoffelküche von Manuela Rüther habe ich es angekündigt, dass ich dieses Rezept vorstellen will. Uns hat es gut geschmeckt!

 


Für 4 Portionen

Zwiebelmarmelade
300 g Zwiebel (ich hatte rote)
3 EL brauner Zucker
100 ml Rotwein
50 ml Rotweinessig
1 Lorbeerblatt
2 Gewürznelken
1 Sternanis
Salz
Pfeffer

Maultaschen
600 g mehlige Erdäpfel
300 g Pilze (ich hatte jeweils zur Hälfte Kräuterseitlinge und braune Champignons)
50 g Butter
Salz
Pfeffer
75 g Bergkäse
2 Zweige Rosmarin
50 g Frischkäse (bei mir Ziegenfrischkäse)
1 Eigelb
150 g Weizenmehl (bei mir griffiges)
Muskatnuss, frisch gerieben
5 EL neutrales Pflanzenöl

 


 

Für die Zwiebelmarmelade die Zwiebeln schälen, halbieren und in Streifen schneiden. Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen lassen. Bei kleiner Hitze 20 min köcheln lassen, bis die Marmelade dicklich ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. Abkühlen lassen.

Erdäpfeln schälen, in grobe Stücke schneiden und ca. 20 min kochen, bis sie weich sind. Abgießen danach auf der heißen, aber ausgeschalteten Platte 1 min. ausdampfen lassen.

Während die Erdäpfel kochen, bereitet man die Fülle vor: Die Pilze säubern, dann in eher kleine Würfel schneiden. 25 g Butter in einer Pfanne erhitzen, die Pilze darin anbraten, salzen und pfeffern. Zum Auskühlen zur Seite stellen. Bergkäse reiben, Rosmarinnadeln fein hacken. Die ausgekühlten Pilze mit mit dem geriebenen Bergkäse, dem Frischkäse und dem Rosmarin verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die gekochten und noch heißen Erdäpfeln durch die Erdäpfelpresse drücken, die restlichen 25 g Butter dazugeben, überkühlen lassen. 1 Prise Salz, 150 g Mehl, das Eigeln und die Muskatnuss mit einem Holzlöffel verrühren. Würde man den Teig kneten, würde er klebrig.

Den Teig auf einer bemehlten Unterlage ausrollen. Es sollte ein Quadrat von 30 x 30 cm entstehen. Teigplatte quer halbieren. Auf die Teigstreifen jeweils die Hälfte der Fülle verteilen, dabei rundherum einen Rand freilassen. Von der Längsseite her aufrollen. Mit einem Kochlöffel Stücke abdrücken. Die Seiten verschließen, damit die Fülle nicht herausfällt.

Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die Maultaschen darin goldgelb anbraten. Mit der Zwiebelmarmelade servieren.

Dazu passen Blattsalate (im Kochbuch Vogerlsalat, bei uns Endivie).


 

Ich habe zwar keine Erfahrung mit Maultaschen, aber diese Variante hat uns ausnehmend gut gefallen. Die Zwiebelmarmelde auf keinen Fall weglassen, denn die macht diese Taschen perfekt!

Montag, 29. Januar 2018

Rote Rübensalat mit gratiniertem Ziegenkäse und Zwergen-Pak-Choi

Bei mir am Balkon ist gerade wunderbare Winterhochsaison! Fast jeden Tag bin ich zum Ernten draußen. Der erste Schnee und die Minusgrade haben vielen Pflanzen gar nichts gemacht. Mein violetter Grünkohl und mein Palmkohl sind ja quasi dafür gemacht, dass man sie im Winter erntet, aber von etlichen Gewächsen war mit das gar nicht klar, was sie aushalten: Meinen Koriander kann ich regelmäßig beernten, obwohl das so zarte Blättchen sind. Alle Asisasalatmischungen und auch einzelne Sorten wie der Pak Choi oder der Blattsenf wachsen sehr langsam, aber sie tun. Was ich vor allem jetzt erst gelernt habe: Radieschen stellen unter Null Grad das Wachstum ein, über Null Grad wachsen sie wieder. Das eröffnet natürlich für die kommenden Winter neue Dimensionen! Aber heute habe ich nur ein wenig von meinem Pak Choi geerntet für einen feinen Salat, den man entweder als Vorspeise oder in einer größeren Portion auch gut als kleines Abendessen mit einem Stück gutem Brot genießen kann.


Für 2 Vorspeisen:
1 große oder 2 kleine Rote Rüben, gegart
1 Hand voll kleine Pak Choi-Blättchen oder anderen Wintersalat
2 EL Sonnenblumenöl
1 EL Apfelessig
Salz
Pfeffer
1 EL Rote Rüben Shrub (Was das ist, steht schon hier, ersatzweise 1 TL Honig)

Die Roten Rüben in feine Scheiben schneiden - ich mit meiner altersschwachen Gemüsehobel.
Öl, Essig, Salz, Pfeffer und Shrub (oder Honig) gut miteinander vermischen. 1 EL von der Marinade wegnehmen und aufheben für die zarten grünen Blättchen. Die Rote Rüben-Scheiben mit dem Rest der Marinade mischen, zudecken und gut durchziehen lassen.

Die Ziegenkäsescheiben auf je ein Stückerl Backpapier setzen und so in einer ofenfesten Form grillen. Das Backpapier ist dringend nötig, denn mit dem warmen, weichen Käse zu hantieren ist sonst extrem mühsam. Wenn man es so macht, dann nimmt man einfach das Papier und lässt den Käse runterrutschen auf den Teller.

Die Blättchen vom Pak Choi mit der aufgehobenen Marinade durchmischen, ein Bett auf einem Teller damit machen, Rote Rüben drauf verteilen, Ziegenkäse dazugeben.



Manöverkritik: Nie ist frisches Grün so wertvoll wie im Winter. Ich genieße jedes einzelne Blättchen dieser geschmackvollen Asia-Salate.
Dann passt noch ausgezeichnet dieser Senfkaviar dazu, der mir leider erst eingefallen war, nachdem wir den halben Teller leergegessen hatten ... Immer diese hirnlosen Bloggerinnen! Tsä! 🤭

Auch gerade auf Balkonien aktuell: Schneerosen

Freitag, 24. November 2017

Ziegenkäsecrêpes mit einer Sauce aus gerösteter Paprika

In Kroatien sind Palacinke, also Crêpes, das beliebteste Gericht. Sie können süß oder herzhaft gefüllt sein und als Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert serviert werden. Und man kann die Palacinke auch ziemlich sicher überall essen. Dafür haben kroatische Köche ein Händchen.

Dieses Rezept ist sehr leicht nachzukochen, man braucht jedoch unbedingt einen guten Ziegenweichkäse. Ersatzweise kann ich mir Ricotta gut vorstellen. Ich hatte das Glück, dass ich Weichkäse direkt aus Kroatien mitbringen konnte und fürchte, einen wirklich identen Käse gibt es bei uns nicht.

Was auch wichtig ist: Bloß nicht diese schrecklichen Blockpaprika für die Sauce verwenden! Wenn man keine paradeisfrüchtigen oder Apfelpaprika bekommt, dann greift man am besten zu den roten Spitzpaprika (Kapia). Und schon ist man auf dem besten Weg zu einer köstlichen Vorspeise! 


Paradeisfrüchtiger Paprika

Menge für 4 Vorspeisportionen oder 2 Hauptspeisen

VARENIK
1 kg blaue Trauben

CREPES
3 Eier
500 ml Milch
1 Prise Meersalz
2 EL Pflanzenöl plus 100 ml zusätzlich zum Braten
250 g Mehl
250 ml Sprudelwasser

FÜLLUNG
600 g Ziegenweichkäse
2 Eier 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss

PAPRIKASAUCE
2 rote Paprikaschoten 2 EL Kapern
1 TL gehackter Knoblauch
1 EL frisch gehackte glatte Petersilie
1 EL frisch gehackter Thymian
2 EL Rotweinessig
2 EL Varenik  (dick eingekochter Traubensaft)
4 EL Olivenöl Meersalz
frisch gemahlener Pfeffer

Apfelpaprika: Hier sieht man, wie dickfleischig die sind.

Für den Varenik die Trauben im Dampfentsafter entsaften. Den entstandenen Saft so lange einkochen lassen, bis der Saft eine sirupartige Konsistenz hat. Man merkt das recht gut im Topf, weil der Saft dann zu schäumen beginnt.

Für die Crêpes 3 Eier in einer großen Schüssel mit dem Schneebesen verquirlen. Milch, Salz und 2 Esslöffel Ol einrühren. Das Mehl zugeben und gut verrühren, bis der Teig schön glatt ist. Das Sprudelwasser zugießen und rühren. 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Für die Füllung Käse, Eier und Muskatnuss in einer Schüssel vermengen. Für die Sauce die Paprikaschoten unter dem Backofengrill rösten, bis die Schale stellenweise schwarz ist. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Dann schälen, putzen und in kleine Stücke schneiden. In eine Schüssel geben und mit den restlichen Saucenzutaten vermengen.

Die Crêpes in einer heißen Pfanne mit 25 Zentimeter Durchmesser backen: Für jeden Crêpe die Pfanne mit etwas Öl einfetten. Dann so viel Teig in die Pfanne geben, dass der Boden bedeckt ist und der Crêpe etwa 2 mm dick ist. Kurz anbraten, dann wenden und fertigbacken. Herausnehmen und mit dem restlichen Teig ebenso verfahren. Jeweils 2 Crêpes halb übereinander auf ein Stück Frischhaltefolie legen. Die Ziegenkäsefüllung 1 Zentimeter dick daraufstreichen, dann die Crêpes aufrollen und fest in die Folie einwickeln. 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

Den Backofen auf 190 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen und ein Backblech einfetten. Folie entfernen, die Crêpes aber zusammengerollt lassen und in 3 Zentimeter dicke Röllchen schneiden. Die Röllchen in eine vorbereitete ofenfeste Form legen und 5-10 (bei mir 25) Minuten im Ofen backen, bis sie goldbraun sind. In der Form oder auf einem Servierteller servieren und etwas Paprikasauce darübergeben.



Es war wahnsinnig gut! Sobald ich wieder vernünftige Paprika finde, versuche ich dieses Gericht auch mit Ricotta. Mit einer Schüssel Salat auch sehr gut für 2 Personen als Hauptgericht.



Fotoupdate von August 2018: Dieses Essen kommt definitiv auf die Dauernachkochliste.
Nun habe ich das Rezept mit 50:50 Ricotta und Ziegenfrischkäse nachgemacht. Das klappt auch ganz gut, nur ist die Fülle so weich, dass sich die Palatschinken beim Ruhen im Kühlschrank zusammendrücken. Die Röllchen werden dadurch nicht so schön rund, sondern eben länglich, was den Vorteil hat, dass man beim Anrichten eine schöne Blume auf den Teller legen kann!

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Rot-weiß-roter Genuss: Ziegenkäse-Feigen-Tarte

Wir haben uns wieder zusammengetan und bringen euch österreichischen Genuss! Auch wenn Feige und Ziegenkäse nicht unbedingt danach klingen, wir haben in Wien eine tolle, große Auswahl an Feigen. In Simmering, also meinem Nachbarbezirk, gibt es den Feigenhof, über den ich schon ausführlich hier geschrieben habe. Und Ziegenkäse haben wir natürlich auch sehr guten, zum Beispiel von Helwin Hinke. Der Thymian wächst sehr brav auf Balkonien und über Topfenblätterteig habe ich ja schon oft genug geschrieben. Also alles ganz österreichische Zutaten. Das Rezept ist es allerdings nicht, das ist vom Ottolenghi - also fast, denn der nimmt natürlich keinen Topfenblätterteig, auch sonst habe ich ein wenig an den Zutaten herumgeschraubt.


Topfenblätterteig:
250 g Topfen
250 g Mehl
250 g Butter
1 Prise Salz
(Man braucht nur ⅓ der angeführten Menge, aber der Teig lässt sich wunderbar einfrieren, daher mache ich immer gleich eine große Menge.)

Belag:
150g Ziegenfrischkäse
70 g Staubzucker
½ Orange, die Schale gerieben + den Saft
1 EL gehackte Thymianblätter plus abgezupfte Blätter zum Garnieren
1 Ei, verschlagen
100 g gemahlene Mandeln
400g reife Feigen, in Scheiben geschnitten
1 EL Staubzucker

Brav blättert der Topfenblätterteig auf!


Für den Teig Mehl und Topfen in eine Rührschüssel geben, die kalte Butter direkt da reinreiben und alles verrühren. Es soll kein ganz glatter Teig entstehen, denn der Teig blättert dort am besten auf, wo noch ein Butterflockerl zu finden ist. 2 - 3 x falten, gut durchkühlen lassen.

Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Ziegenfrischkäse, 70 g Staubzucker, Orangenschale, 1 EL gehackten Thymian, 1 Ei, und 100 g Mandeln verrühren.
Teig aus dem Kühlschrank nehmen in 3 Teile teilen, zwei Teile einfrieren, 1 Teil auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswalken. Ich habe den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt, das nächste Mal würde ich eher eine Brownie-Form oder eine Tarteform nehmen und sie mit dem Teig auskleiden. Auf den Teig kommt die Ziegenkäsemasse, auf diese die Feigen auflegen.
Für 30 bis 35 min. ins Rohr schieben. Währenddessen den Orangensaft und den Staubzucker verrühren. Sobald die Tarte aus dem Rohr kommt, die Glasur über den heißen Kuchen träufeln, oben drüber die Thymianblättchen streuen.

Warm genießen. (Wahrscheinlich geht auch kalt, aber bei uns war die Tarte im Nu aufgegessen.)


Fazit: Sehr guter, sehr einfach zu machender Kuchen. Wenn man den Teig vielleicht sogar im Tiefkühler hat, muss man nur mehr den Belag zusammenrühren, backen, essen. Auch sehr fein führ Gäste. Nur weil der Kuchen einfach geht, sollte man bloß nicht glauben, dass der nicht elegant schmeckt!





The Apricot Lady: Apfelschlangerl
Giftigeblonde: Scheiterhaufen-Minis





Freitag, 24. März 2017

Lauwarmer Rote Rübensalat mit Ziegenkäse

Rote Rüben kann ich wirklich ungebremst essen. Die gehören zu den wenigen Gemüsen, die mir nach dem langen, kalten Winter nicht bei den Ohren rauswachsen. Sie sind aber auch sehr vielfältig und man kann sie gut vorbereiten als kalten Salat, als Beilage oder wie hier als kleines Gericht bzw. Vorspeise essen.

Eine tolle Zutat  habe ich hier schon beschrieben: Shrub, in diesem Fall Rote Rüben Shrub, der sich hervorragend zu Käse macht. Sicherheitshalber: Das ist keine Werbung, für die ich bezahlt wurde, oder ein Affilate Link, sondern einfach ein schönes Produkt das ich entdeckt habe und das mich überzeugt hat. Ich denke, man kann es auch ersetzen, indem man Rote Rübensaft dicklich einkocht und mit Zucker und Essig kräftig würzt, aber ich finde es schon praktisch, wenn man einfach nur einen Griff in den Kühlschrank tun muss und kann so etwas herausnehmen. Vor allem kocht sich dieses Essen quasi von selber! Also ein richtiges Essen für "Ich mag heute überhaupt gar nicht kochen"-Tage.

1 große rote Rübe
1 große Schalotte
1 Hand voll Kerne-Mix (oder selber zusammengestellt z. B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne)
Sonnenblumenöl
Apfelessig
Salz
frisch gemahlener, grober Pfeffer
ein paar Thymianzweige
½ Rolle Ziegenkäse, in dicke Scheiben geschnitten
1 EL Rote Rüben Shrub

Backrohr auf 180 Grad aufheizen.
Alufolie in ausreichender Größe abreißen und einen halben EL Sonnenblumenöl draufleeren. 1 TL Salz dazugeben, ein paar Thymianzweige und die gewaschene Rote Rübe in ein ofenfestes Gefäß geben und ins Rohr reinlegen, Alufolie gut verschließen und ab damit ins Rohr. Nun hat man mindestens eineinhalb Stunden nichts zu tun. So lange braucht die Rote Rübe, bis sie gar ist. Das testet man, indem man mit einem spitzen Messer durch die Alufolie sticht: Geht das Messer leicht rein, dann passt das. Rote Rübe auswickeln und überkühlen lassen. In dieser Zeit schneidet man die Schalotte in kleine Stücke und schmort sie in Sonnenblumenöl sanft an. Wenn sie weich ist, kommt die Kernmischung dazu, die man auf diese Weise mit erwärmt. Den Ziegenkäse in dicke Scheiben schneiden und jede Scheibe auf ein passendes Stück Backpapier legen (das erleichtert später das Hantieren mit dem weichen Käse) und unter den Grill schieben.
Nun schält man die rote Rübe, schneidet sie in Stücke, mariniert sie mit Öl, Essig, Salz und grob gemahlenem Pfeffer. Mit Schalotte und Kernmischung mischen. Auf Teller verteilen, mit den gegrillten Käsescheiben belegen und den Shrub über den Käse träufeln.

Dazu schmeckt Brot.


Die Gesamtzeit der Zubereitung ist lang, aber die eigentliche Arbeitszeit ist minimal. Ich denke, das sind nicht einmal 15 min. Also man kommt heim, schupft die Rübe ins Rohr, kann Hausarbeit oder etwas anderes in aller Ruhe erledigen, dann macht man den Rest und hat ein superfeines Essen am Tisch.

Dienstag, 27. Januar 2015

Vogerlsalatsuppe mit Ziegenkäsegupferl

Auch wenn der Turbohausmann es nicht glauben konnte: Ich wusste es ganz genau, dass ich diese winzigen kleinen Metallhalbkugeln, die mich beim Ikea vor Jahren so angelacht hatten, irgendwann einmal ganz dringend und unbedingt brauchen würde! Allerdings waren sie in der Zwischenzeit schon ins allerletzte Winkerl von meiner "Das brauch ich irgendwann auf jeden Fall"-Lade gewandert. Nicht fragen, was da noch alles auf seinen Einsatz wartet ...

Aber nicht nur diese Förmchen kamen zum Einsatz, sondern auch sonst einige traurige Rest: Eine gekochte gelbe Rote Rübe, ziemlich traurig aus der Wäsche schauender Vogerlsalat, die Reste von Ziegenfrischkäse und Hühnerfond, dessen Einfrierdatum dringend daran erinnerte, dass er aufgebraucht werden musste. Also hab ich mich ans Werk gemacht.

Für 4 Teller Suppe:
1/2 l Hühnerfond
200 g Vogerlsalat
1 gelbe Rote Rübe (da geht sicher jede andere Rote Rübe auch)
3 EL Ziegenfrischkäse - meiner war recht würzig, nötigenfalls nachhelfen
1 EL Zitronensaft

Die Rote/Gelbe/was auch immer-Rübe kochen, schälen und in feine Scheiben hobeln. Förmchen damit auslegen. Den Ziegenkäse einfüllen und glatt streichen. Im Kühlschrank durchziehen lassen.

Beim Vogerlsalat ist es wichtig, dass man ihn blanchiert, sonst verliert er die schön grüne Farbe. Also Wasser zustellen, den gewaschenen Vogerlsalat einmal kurz aufkochen, dann sofort in Eiswasser geben. Aus dem Eiswasser herausnehmen. Den Hühnerfond ein wenig einreduzieren, damit er wirklich kräftig schmeckt, denn der Vogerlsalat ist nicht der Teil, der den Geschmack liefert, der muss allein von der Suppe kommen. Suppe und Vogerlsalat unmittelbar vor dem Servieren in einen Mixer geben und sehr gut durchmixen, damit eine ganz fein pürierte Suppe rauskommt. Den Zitronensaft erst jetzt einrühren - der macht die Suppe grau, wenn er länger in der Suppe drinnen ist.

Die Ziegenkäsegupferl aus den Formen in Suppenteller stürzen. Suppe einfüllen. Essen.

Ein bissi Sonnenaufgang bei dem dauergrauen Wetter ist das. Und schmeckt!



Damit bin ich zum ersten Mal bei Susanne Magentratzerls Dauerevent zu Gast: Schatzsuche im Vorratsschrank.

Freitag, 24. Oktober 2014

Gefüllte Kürbisblüten


Den ganzen Sommer habe ich Zucchiniblüten auf den Wiener Märkten gesucht, schlussendlich hätte ich auch welche in einem Feinkostsupermarkt gefunden: 5 Stück für satte 7,- Euro. Nein, danke, muss ich nicht haben. Und die Entscheidung war gut, denn nun sind mir einfach so einige Kürbisblüten ins Haus geschneit, geschenkt, dafür bio. Und die kann man genau so füllen wie Zucchiniblüten. Das gelbe Zipferl, das da keck herauslacht, ist der Stempel, den muss man herauszupfen, am besten dreht man ihn. Und dann kann es schon losgehen mit dem Füllen.

Da war dann aber auch noch eine einzelne Lavendelblüte, eine ganz wackere Nachblüte, die konnte ich nicht dem drohenden Wintereinbruch aussetzen, die wollte lieber gegessen werden. Und so ergab sich eine wunderbare, ganz einfache zu kochende Vorspeise.


Als erstes legt man den abgezupften Lavendel in 2 EL sanft angewärmten Honig und lässt ihn ein paar Stunden ziehen.

Für die Fülle von 8 Kürbisblüten:
125 g Ziegenfrischkäse
2 EL Creme fraîche
1 Spritzer Zitronensaft
Salz
weißer Pfeffer (ich: Melange Blanc)
2 EL frische Kräuter, gehackt (ich: Estragon, Basilikum, Pimpinelle und wenig Oregano, noch weniger Minze)
2 EL Pinienkerne, in einer Pfanne ohne Fett geröstet
3 EL Olivenöl (davon 1 EL für die Fülle)



Eine ausreichend große ofenfeste Form (die Blüten sind sehr zerbrechlich, also brauchen sie rundherum ein bissl Platz, damit man sie unbeschadet herausnehmen kann) mit 1 EL Olivenöl ausstreichen. Backrohr auf 150 Grad vorheizen.

Die Zutaten für die Fülle gut verrühren. Blüten damit füllen, so gut wie möglich die Blätter über die Fülle klappen, locker in die Form legen. Mit dem letzten EL Olivenöl beträufeln. Mit Alufolie abdecken. Ins vorgeheizte Rohr schieben und 15-20 Minuten braten. Vorsichtig die Blüten aus der Form heben und auf Tellern verteilen. Ganz wenig von dem Lavdendelhonig samt Blüten auf jede Kürbisblüte träufeln.

Mit gerösteten Baguettescheiben servieren.



Manöverkritik: Eine ganz feine Vorspeise, die auch gut vorzubereiten ist. Die Fülle kann man irgendwann zusammenrühren, die Blüten sind im Nu gefüllt und zubereiten tun sich die Blüten eh von selber im Rohr. Also perfekt für ein Menü. Macht was her und schmeckt ganz elegant - "sublim" war das Wort, das ich mir für solche Gelegenheiten merken wollte. ;)

Von wegen Menge: Für eine Menüvorspeise würde ich wie hier 4 gefüllte Kürbisblüten pro Person nehmen.


Donnerstag, 9. Januar 2014

Salate mit Birne und Ziegenkäse

Nach der Völlerei zwischen Weihnachten und Neujahr esse ich nur mehr Karotten. Also fast. Ab und zu knabbere ich an einem Salatblatt. So wie hier. Ich hoffe, das glauben mir jetzt alle. :)

Irgendetwas brauchte es dazu und ich habe Grissini gebacken. Das Rezept für die Grissini stelle ich jetzt nicht noch einmal ein. Da schaut ihr bitte beim Herrn Lamiacucina, denn besser kann ich es sicher nicht erklären.



Da ist aber noch etwas: Ich habe mir ein neues Kochbuch gekauft, den "Großen Lafer".  Bumm! Das Buch ist wirklich groß. Fast 500 Seiten. Großformatig auch noch. Mit Bändchen - das lob ich mir.
Auf jeden Fall habe ich darin erstmals in einem Kochbuch ein eigenes Kapitel über Vinaigrette-Varianten gefunden. Das finde ich dermaßen erfreulich, dass ich sofort die Walnuss-Vinaigrette hier vorstellen muss. Vielmehr habe ich den Salat um die Vinaigrette herumgebastelt, weil bei den einzelnen Salatsaucen dabeisteht, zu welchen Salaten bzw. überhaupt Lebensmitteln sie passen.
Meine Hochachtung, Herr Lafer, eine wirklich gute Idee!



Für 2 kleine Abendessen:
1 Hand voll Vogerlsalat
1 Hand voll Radicchio
1 Birne - reif!
2 Scheiben Ziegenkäse
1 TL Butter

Für die Vinaigrette:
15 g Walnusskerne
1 EL Weißweinessig (ich: Gegenbauer Riesling Spätlese)
40 ml klare Suppe
1 EL Walnussöl
1 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zucker

Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Zur Seite stellen und abkühlen lassen, dann grob hacken.
Die beiden Salatsorten waschen, trocken schleudern. Den Radicchio in fingerdicke Streifen schneiden. Die Birne schälen, in Spalten schneiden und entkernen. Die Butter schmelzen (z. B. in der Walnusspfanne) und die Birnenspalten darin sacht anschwitzen. Währenddessen den Grill vorheizen. Eine kleine ofenfeste Form mit Backpapier auslegen, die beiden Scheiben Ziegenkäse hineinlegen. Wenn die Birnen auf einer Seite fertig sind, umdrehen und den Ziegenkäse unter den Grill legen.

Währenddessen alle Vinaigrette-Zutaten bis auf die Nüsse mit einem Schneebesen gut verschlagen. Zuletzt die Walnusskerne unterheben. Salate mit der Vinaigrette anmachen, auf Teller legen, die Birnenspalten drauflegen, ebenso den gegrillten Ziegenkäse.

Und dann andächtig mit den Grissini verschmausen.



Montag, 21. Oktober 2013

Ziegenfrischkäse. Kirschparadeiser. Rohschinken. Bienenwabe. Altes Weckerl.

Ja keine Ahnung, wie man das besser nennen könnte. Ich dachte, ich mach's einfach so, wie es ganz tolle Köche machen. Dabei war es eigentlich eine Vorspeise nach dem Motto "Ich brauche Reste auf und klaue Ideen". Dass da draus etwas wird, was wirklich so gut schmeckt, dass es im Blog landet, dachte ich nicht. Aus diesem Grund gibt es auch nur ein einzelnes Foto und das ist schlecht. Ein richtiges Montags-Posting also.

Aber es bietet sich die Gelegenheit, meine Entdeckung des "Garten"-Jahres zu zeigen: So eine lustige Wuchsform habe ich bei Paradeisern bisher noch nicht gesehen. Man kann die einzelnen Segmente abzupfen und hat dann einzelne Kirschparadeiser. Die einzelnen Stückchen werden wirklich nur durch wenig Haut zusammengehalten, sodass man die Einzelteile wirklich abzupfen kann, ohne dass der Saft durch die Gegend rinnt. 



Eine Idee für einen Teil der Vorspeise fand ich - schon wieder - bei Valentinas Kochbuch, nämlich die mit dem Sternanis-Öl. Dass altes Brot, das man in diesem Öl röstet, so ein feines Aroma bekommt, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe ganz einfach ein altes Weckerl in möglichst dünne Scheiben geschnitten, mit dem Öl bepinselt und in einer heißen Pfanne geröstet. Das war wirklich sehr gut und wird wiederholt.

Dazu habe ich 50 ml Olivenblumenöl Sonnenblumenöl mit den zerbrochenen Stücken von geschätzt zwei bis drei Sternanis erhitzt und ein paar Stunden ziehen lassen (Originalrezept bitte dem Link entnehmen). Ein paar Topfen von dem Öl habe ich auf ein paar halbierte Kirschparadeiser geträufelt, einen Tropfen weißen Balsamico dazu, oben drauf Maldonsalz. Und der Rest ist eh ersichtlich: 1 Blatt Rohschinken, 1 Esslöffel Ziegenfrischäse, auf den drauf ein Stück Bienenwabe samt Honig legen.

Es war eine ganz feine Vorspeise, die auf jeden Fall auch für ein Menü geeignet ist, wenn Gäste kommen. Und damit ich sie nicht vergesse, kommt sie hier in mein "Kochbuch".


Donnerstag, 27. Dezember 2012

Schwarzwurzel-Tarte

Dieses Rezept habe ich bei Essen und trinken gefunden, nachdem ich auf dem Markt schöne Schwarzwurzeln ergattern konnte. Ich habe aber sehr viel verändert, weil mir die Füllung zu viel war, den Blätterteig mache ich jetzt immer selber und so weiter. Wer lieber das Original nachkochen möchte, findet das Rezept im Link. Ich habe aber keine Vorstellung, wie groß eine Tarteform sein müsste, um fast die doppelte Menge an Käsefülle da reinzubringen, denn wie man auf den Fotos sehen kann, ist die Tarte schon recht voll. Auch die Schwarzwurzelmenge habe ich reduziert und es waren genug Wurzeln.
Es war jedenfalls eines der harmonischsten Rezepte mit Schwarzwurzeln, das ich bisher gegessen habe und ich kann es nur wärmstens empfehlen.

Das Foto zur Sicherheit: Wie wird das ausschauen, wenn der Käse mit Asche verläuft?



Für 1 Tarte (4 Portionen)
600 g Schwarzwurzeln
2 El Zitronensaft
60 g Butter
4 El Haselnussöl
2 El Puderzucker
Salz
5 getrocknete Paradeiser (ohne Öl)
6 Stiele Zitronenthymian
250 g Ricotta
2 EL geriebenen Parmesan
1 Ei
weißer Pfeffer (am besten Melange Blanc)
Muskatnuss, frisch gerieben
Mehl zum Bearbeiten
100 g Ziegenkäserolle mit Asche
15 Haselnusskerne, ungeschält

Für den Topfenblätterteig:
250 g (glattes) Mehl + mehr zum Auswalken
250 g Topfen (20 %-igen)
200 g Butter
1/2 Packerl Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz
Achtung: Das ist zu viel Teig für eine Tarte. Es zahlt sich vom Arbeitsaufwand aber nicht aus, nur die Hälfte zu machen. Ich friere entweder die Hälfte ein oder mache, falls ich Gäste habe, Kümmelstangerln (ganz unten im Rezept) oder Blätterteigstangerln mit Speck und Käse aus dem restlichen Teig. Man kann natürlich auch als Dessert gleich eine Tarte einplanen.


Mehl, Salz und Backpulver vermischen, die kalte Butter dazureiben, alles in der Küchenmaschine mit dem Topfen zu einem Teig verkneten. Man kann dabei ruhig a bissl schlampert sein. Wenn noch winzige Butterstückchen zu sehen sind, passt das schon, denn da blättert der Teig dann schön auf.
Teig in Klarsichtfolie wickeln und mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

In der Zwischenzeit den Zitronensaft in eine Schüssel mit Wasser geben. Die Schwarzwurzeln waschen, schälen, wenn nötig in Stücke schneiden und ins Zitronenwasser legen. Das alles muss rasch passieren, sonst werden die Schwarzwurzeln schiach dunkel - womit ich nun mein wienerisches Lieblingswort auch im Blog eingeführt hätte. ;)

30 g Butter mit 2 El Haselnussöl in einer großen Pfanne erhitzen. Abgetropfte Schwarzwurzeln zugeben und mit 300 ml Wasser auffüllen. Aufkochen, dann bei mittlerer Hitze offen etwa 25 Minuten dünsten, bis das Wasser verdunstet ist. Die restliche Butter, Puderzucker und Salz zugeben, die Wurzeln goldbraun braten. Überkühlen lassen.

Blättchen von 3 Stängeln Zitronenthymian hacken. Die getrockneten Paradeiser fein schneiden. Thymian und Trockenparadeiser mit Ricotta, Ei, Parmesan, Pfeffer und Muskatnuss verrühren.

Backrohr auf 200 Grad vorheizen.

Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Die Hälfte vom Blätterteig darauf auswalken, in eine Tarte-Form legen. Überstehenden Teig abschneiden. Den Boden der Tarte einige Male mit der Gabel einstechen. Ricottamasse einfüllen und mit den Schwazrwurzeln dicht belegen. Im vorgeheizten Rohr 15 min. backen, dann mit Alufolie abdecken und noch einmal 15 min. backen.

Den Ziegenkäse kann man, wenn man sehr geschickt ist, mit einem Faden in ganz dünne Scheiben schneiden. Ich habe ihn einfach zerzupft und so auf der Tarte verteilt. Die grob gehackten Haselnüsse und den restlichen Thymian ebenfalls auf der Tarte verteilen, das restliche Haselnussöl drüberträufeln und noch einmal für 10 min. in das abgeschaltete Rohr schieben.

Die Tarte herausnehmen und weitere 10 min. ruhen lassen, dann servieren.
Wir haben dazu Endiviensalat mit Speckkrusterln und Kernöl gegessen, was ausgezeichnet gepasst hat.

Der Ziegenkäse verläuft zum Glück nicht!

Sonntag, 5. Februar 2012

Rotweinlinsen mit Ziegenkäse-Crostini

Vor einigen Monaten hatte Juliane von "Schöner Tag noch" ein Rezept für Rotweinlinsen mit Ziegenkäse-Crostini gekocht. Sofort und auf der Stelle kam das Rezept auf die Nachkochliste (die mittlerweile schon einige Kilometer lang sein dürfte). Nachdem ich vor kurzer Zeit ein Klink-Rezept nachgekocht hatte, in dem warmes Käsbrot dabei war, bin ich auf den Geschmack gekommen, wie fein bei dem Wetter doch ein schön schmelzender Käse auf knusprigem Brot ist. Also habe ich Julianes Rezept wieder ausgegraben. Nur mit der kleinen Änderung, dass ein bissi Lardo mit zu den Linsen durfte, weil ich noch einen kleinen Rest hatte, den ich aufbrauchen wollte. Der Speck passt ausgezeichnet zu den Linsen, aber ich bin sicher, dass dieses Rezept auch gut als vegetarische Variante schmeckt.


Für 2 Portionen:

1 Stängel Stangensellerie
1 Karotte
(Turbohausfrau: 1/2 Stange Lauch)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
125g Tellerlinsen
Salz, Pfeffer
1 Stängel Thymian
1 Lorbeerblatt
125 ml Rotwein
300 ml Gemüsesuppe
1 TL Weißweinessig (Turbohausfrau: Rotweinessig und zwar Gegenbauer Zweigelt Spätlese)
Petersilie gehackt (zur Garnitur)
1/3 Baguette
100 g Ziegenkäse (Turbohausfrau: 120 g)
1 kleiner Zweig Rosmarin
(Turbohausfrau: 100 g Lardo in Würfeln)


Gemüse in kleine Würfel schneiden. Thymianblättchen vom Stängel streifen und hacken.

Das Rezept sieht vor, dass man 1 EL Öl erhitzt. Ich habe den Speck ohne weitere Zugabe von Fett bei kleiner Hitze angebraten. Die Würfeln habe ich dann aus dem Fett genommen, erst Zwiebel angeschwitzt, Knoblauch dazugegeben, mitgebraten, dann den Speck und die übrigen Gemüse, auch die Linsen dazu und alles kurz schmoren. Mit Rotwein ablöschen, Salz, Pfeffer und Thymian dazugeben und ohne Deckel bei großer Hitze einkochen, bis der Wein verkocht ist (dauert ca. 10 Minuten), dann die Suppe zugießen, Deckel auf den Topf und ca. 30 Minuten sanft köcheln, bis die Linsen bissfest aber gar sind.


In den letzten 10 Minuten den Grill anheizen - Backofen oder Plattengrill mit Abstandshalter. Das Baguettestück in Längsscheiben schneiden, mit Olivenöl beträufeln, kurz rösten. Ziegenkäse schneiden und auf das Brot legen, noch einmal in den Grill legen, bis der Käse schmilzt. Rosmarinnadeln abzupfen und auf den Käse streuen.

Linsen mit dem Rotweinessig abschmecken, mit Petersilie bestreuen und mit dem Käsbrot servieren.


Liebe Juliane, danke für das schöne Rezept!

Samstag, 21. Januar 2012

Frittata mit Chorizo und Ziegenfrischkäse

Nein, Frittata ist keine Eierspeis, auch kein Omelett. Frittata ist mehr! Dadurch, dass man sie in den Ofen schiebt, geht sie richtig schön auf und hat eine schön flaumige Konsistenz. Man kann sie warm und kalt essen, was ich auch immer gut finde, wenn es am nächsten Tag noch Reste für den kleinen Hunger zwischendurch gibt. Und seit ich die Kürbis-Frittata entdeckt habe, bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Rezeptideen. Dieses Mal würde ich bei Fool For Food fündig. Wie mein erstes Frittata-Rezept stammt auch dieses aus England - irgendwie lustig, weil Frittata eigentlich eine italienische Erfindung ist.


Zutaten für 4 Personen
(=1 Pfanne mit ca. 24 cm Durchmesser)

400 g Kirschparadeiser
8 Eier
150 g Chorizo, gewürfelt
100 g Ziegenfrischkäse
2 EL geriebener Parmesan
2 EL gemischte Kräuter (Turbohausfrau: Petersilie, Thymian, wenig Salbei)
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Wichtig ist es, eine ofenfeste Pfanne zu verwenden. Und am besten einen Grillhandschuh, den man über den Griff stülpt, nachdem die Pfanne im Ofen war. Ich schaffe es nämlich immer wieder, dass ich vergesse, dass die Pfanne im Ofen war und greife den Griff an. Mit dem Grillhandschuh klappt das recht gut.

Backrohr auf 180° C vorheizen. Die Kirschparadeiser halbieren, mit Olivenöl beträufeln und ca. 10-15 im Ofen anrösten.

Backrohr auf 250 Grad schalten.

Die Eier mit Salz, Pfeffer, gehackten Kräutern, halbtrockenen Paradeisern, gewürfelter Corizo und Parmesan verquirln. Butter in der ofenfesten Pfanne auf großer Stufe am Herd schmelzen, die Eiermischung in die aufgeschäumte Butter gießen. Ziegenkäse zerzupfen und auf die Frittata legen. Platte herunterdrehen auf die kleinste Stufe, damit die Eimasse nicht von unten anbrennt. Eier ca. 15 min. stocken lassen, dann die Frittata ins Backrohr schieben.

Und nun heißt es aufpassen! Die Frittata soll ein wenig hochgehen und bräunen, aber bei dieser großen Hitze brennt sie natürlich leicht an. Also schauen, schauen, schauen - bei mir war die Frittata in 3 Minuten fertig.


Hat so gut geschmeckt wie es ausschaut!

Es ist Samstag und Tobias  ruft wieder einmal auf zu seinem Wochenend-Event.

Kochrezepte Basar -teilen,inspirieren,stöbern,entdecken- immer Freitag bis Sonntag - tobias kocht!

Freitag, 16. Dezember 2011

Chef Hansens Kohlsprossenrisotto

Der Chef Hansen hat kürzlich Risotto gekocht - nur nur einen, sondern gleich ein paar. Und ich werde wohl nicht nur diesen hier nachkochen - die Rezepte haben alle köstlich geklungen! Locker flockig aus dem Handgelenk, wie gute Köche das machen, zaubert er die Sachen auf den Teller. Ich humple ein wenig hölzern hinterher, wiege die Zutaten ab und mache andere Nichtkönner-Sachen. Es ist mir z. B. auch nicht gelungen, dass sich meine Wildschweinsalamischeiben so elegant in die Kurve legen wie bei ihm - da gibt es sicher wieder einen Könner-Trick, den ich nicht kenne.
Den fertigen Risotto habe ich noch mit gehackten Thymianblättchen bestreut, was gut gepasst hat.
Der Risotto war jedenfalls ein Traum!

Für 2 Personen:
200 g Risottoreis
1 Schalotte
einige Scheibchen Wildschweinsalami (ca. 20 g)
1/8 l Weißwein
gut 1/2 l Gemüsefond
1 EL Ziegenfrischkäse
1 EL Butter
Olivenöl
(Turbohausfrau: Thymian)

Für die Kohlsprossenblättchen:
250 g Kohlsprossen (Rosenkohl)
1/ EL Butter
Kümmel
Muskat
Staubzucker


Die Schalotte fein würfeln, in Olivenöl anschwitzen, den Reis mit anschwitzen, bis er glasig ist, dann mit dem Weißwein aufgießen, ganz einkochen lassen. Den Risotto immer wieder mit heißem Gemüsefond aufgießen, rühren, rühren, rühren.

In der Zwischenzeit die Kohlsprossen putzen, die Blättchen abzupfen. Die Blätter in Butter schwenken, mit Staubzucker bestreuen, karamelisieren, mit Muskat und Kümmel würzen.

Wenn der Risotto schön schlatzig ist, aber der Reis noch Biss hat, Butter und Ziegenfrischkäse einrühren, Kohlsprossenblättchen unterheben. 10 min. rasten lassen.

Die Wildschweinsalami bei 120 Grad auf das Gitter im vorgeheizten Backrohr legen. Eigentlich sollte sich die Salami elegant nach unten biegen, aber meine war störrisch und die Wursträdchen sind gerade geblieben.

Risotto auf Tellern anrichten und die Salami hineinstecken, mit gehackten Thymianblättchen bestreuen.

Donnerstag, 8. September 2011

Fenchel-Salami-Flammkuchenpizza

Kann das sein, dass man nicht in der Lage ist, eine Pizza hinzukriegen? Es ist eine Schande, aber ich muss gestehen, es ist so! Meine Pizzen haben immer Flammkuchenformat - hauchdünn und keinesfalls rund. Nur der Belag unterscheidet sich insofern, als halt dann eine andere Grundsoße auf dem Teig ist.

Dieses Rezept ist übrigens gleich eine mögliche Anwendung für meine gestern geposteten halbtrockenen Ofenparadeiser.


Zutaten für 2 Personen:
250 g glattes Mehl
1/2 TL Salz
1/2 TL Zucker
1/2 Würfel Germ
4 EL Olivenöl

1 kleine Fenchelknolle
50 g Salami
1 TL Fenchelsamen, grob zerstoßen
1 Glas Ofenparadeiser (ca. 300 g)
120 g Ziegenfrischkäse


Mehl und Salz in einer Schüssel mischen. Zucker und Germ mit 150 ml handwarmem Wasser verrühren, bis sich beides aufgelöst hat. Ins Mehl einarbeiten. Olivenöl dazu und alles zu einem glatten Teig ordentlich verkneten, zu einer Kugel formen und zugedeckt mindestens eine halbe Stunde gehen lassen - man kann Germteig auch am Vortag zubereiten und im Kühlschrank ganz langsam aufgehen lassen.
Backrohr auf 240 Grad vorheizen.
Wenn man kann, dann walkt man aus dem Teig zwei schöne runde Pizzen aus - wenn nicht, dann macht man so eigenartige Fladen wie ich. Auf die Flade kommen erst die Paradeiser, die zerstoßenen Fenchelsamen und die hauchdünn geschnittenen Fenchelscheiben. Diese Pizza schiebt man auf der unteren Schiene für 5 Minuten ins Backrohr. Dann kommen die Salamischeiben und der zerpflückte Ziegenkäse drauf und man bäckt die Pizza/den Flammkuchen noch einmal 5 Minuten.

Freitag, 2. September 2011

Heikes Paradeistarte

Hiermit schließe ich mich allen Bloggern an, die schon Heikes Tarte nachgebacken haben, an. Die Tarte wurde von Heike und einer Freundin für die Zeitschrift "Lust auf Genuss" entwickelt. Sie schmeckt heiß wie kalt ausgezeichnet.
Und es soll auch ein bissl Ansporn für Heike sein, die heute mit Bushcook-Dorothee ganz souverän die zweite Runde der Sendung Topfgeldjäger im ZDF gemeistert hat. Weiter so, ihr Beiden!



Für den Teig:
125 g Butter
250 g Mehl
1 Ei
30 g geriebenen Hartkäse (Turbohausfrau: Pecorino)
5 g Salz
Backpapier und Trockenfrüchte zum Blindbacken

Für den Belag:
100 g Ziegenkäse
100 g Creme fraîche
2 EL Olivenöl
1 Zweig Thymian, Blättchen abgezupft und fein gehackt
Zitronenschale einer halben Biozitrone
schwarzer Pfeffer
600 g Kirschparadeiser

Alle Zutaten für den Teig verkneten, den Teig eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
Dann das Rohr auf 200 Grad vorheizen. Den Teig auswalken und in eine Tarteform (26 cm) legen. Backpapier drauf, die Form mit Trockenbohnen füllen und ca. 15 min. im Rohr backen.Überkühlen lassen.
Für den Belag Ziegenkäse, Creme fraîche, Pfeffer, Olivenöl, Zitronenabrieb und die Hälfte vom Thymian verrühren. Die Paradeiser waschen und trocknen. Die Käsecreme auf den Tarteboden streichen, die Paradeiser draufsetzen und die Tarte ca. 20 min. backen, bis die Paradeiser sichtlich durch sind. Mit Olivenöl beträufeln und mit dem restlichen Thymian bestreuen.

Und es gibt Leute, die sich offensichtlich wirklich etwas denken bei den Mengenangaben. Ich habe einfach einen Becher Creme fraîche genommen, also 120 g, entsprechend auch so viel Ziegenfrischkäse. Leider hatte ich dadurch zu viel Fülle und der Käse ist, als wir die Tarte angeschnitten haben, davongelaufen ...
Foto gibt es daher lieber keines, wie es aussah, als ich versuchte, dieses Drama auf den Teller zu hieven. Geschmeckt hat es trotzdem!

Samstag, 23. Juli 2011

Zwiebeltartelettes mit Ziegenkäse



Eigentlich eher ein Herbstessen, aber bei diesen Temperaturen ist es gerade passend gewesen. Und gleich vorweg: Es war köstlich! Durch das längere Garen mit dem Balsamico sind die roten Zwiebeln wunderbar süß geworden, Salbei und Ziegenkäse dazu haben ausgezeichnet harmoniert. Wobei ich mich gleich mal in der Mengenangabe vertan habe, denn laut Rezept wäre ein Teelöffel Salbei zu den Zwiebeln gekommen, ohne Brille bin ich blind wie ein Fisch und habe einen Esslöffel verwendet - hat aber super gepasst und hat ein bissi zur Bändigung meiner Salbeimassen beigetragen!
Gefunden habe ich das Rezept in meinem Delia Smith-Kochbuch "Grüne Küche", allerdings - wie fast immer - nach eigenen Bedürfnissen abgewandelt.


Für 2 Personen (=2 Tartelettes)
Zutaten für den Teig:
40 g weiche Butter
90 g Mehl
25 g  Pecorino
2 Messerspitzen Espelette
1 Eigelb, verquirlt, zum Bestreichen der Teigböden

Fülle:
1 EL Olivenöl
450 g rote (Gemüse-)Zwiebel, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
4 EL Balsamico
1 EL Salbei, fein gehackt
Salz, Pfeffer
150 g Ziegenkäse in kleinen runden Stücken, bei mir Ziegenfrischkäse
3 Salbeiblätter für die Deko
Espelette zum Bestreuen



Für den Teig die Zutaten vermischen, dann 1 - 2 EL kaltes Wasser zugeben und rasch alles zu einem Teig verkneten. Espelette färbt den Teig übrigens, wie man auf dem Foto oben sieht. Wer das nicht will, kann Espelette durch die halbe Menge Cayennepfeffer ersetzen. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Nach der halben Stunde den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, in 3 gleich große Teile teilen und jedes Stück so dünn wie möglich ausrollen, in je eine Tartelette-Form legen. Den Teig nicht zu knapp abschneiden, denn er zieht sich beim Backen zusammen. Backpapier auf den Teig legen, die Förmchen mit Trockenbohnen füllen und ca. 15 min. blindbacken. Überkühlen lassen.

Für die Fülle das Olivenöl heiß werden lassen, Zwiebeln zugeben, ebenso Balsamico und gehackten Salbei, Salz und Pfeffer. Auf mittlerer Hitze unter häufigem Rühren mindestens 30 min. braten. Die Zwiebeln beginnen mit der Zeit schön zu glänzen.
Zwiebelmischung abkühlen lassen.

Aus den vorgebackenen Törtchen die Hülsenfrüchte entfernen. Den Teig mit einem verquirlten Eigelb bestreichen und noch einmal kurz ins Backrohr schieben. Ich hatte das schon einmal bei Claudia Schmidt von Fool for Food gelesen, dass sie das bei Mürbteig so macht, und zwar nur für 1 Minute. Delia Smith empfiehlt 5 Minuten. Ich finde, eine Minute reicht, weil es geht ja nur darum, dass das Ei stockt und die Füllung den Teig nicht durchweicht. Funktioniert übrigens super! Ich mache das mittlerweile immer, wenn ich Tartes backe.



Die überkühlte Zwiebelmischung in die Tartelettes füllen, je einen Ziegenkäse oben drauf setzen. Die Salbeiblätter in Olivenöl tauchen, auf den Käse legen. Alles mit Espelette bestreuen. Bei 180 Grad ca. 20 min. fertig backen.

Dazu passen Blattsalate.


Ein beschwingtes Wochenende wünsche ich allen!



Fotoupdate vom Juni 2016: mit Tropeazwiebeln ein besonderer Genuss!