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Mittwoch, 25. Januar 2023

[Buchbesprechung] Cool Beans von Joe Yonan

 

Eines der Dinge, die mich immer nach Italien ziehen, ist die Vielfalt an Hülsenfrüchten. Wenn der Turbohausmann und ich in Padua sind, haben wir immer eine klare Aufgabentrennung: Ich kaufe den Marktstand mit den Hülsenfrüchten leer, er sucht inzwischen einen Sitzplatz im Kaffeehaus, damit ich dann mit meinen Schätzen kommen kann und ihm über jede Bohne etwas vorschwärmen kann. Und nun hab ich das Glück, dass genau für diese Vorliebe ein Buch geschrieben wurde.

Joe Yonan ist Redakteur für Essen und Trinken bei der Washington Post, wo er eine wöchentliche Kolumne schreibt. Das hier besprochene Buch ist nicht sein erstes, für seine journalistische Arbeit wurde er schon mehrmals ausgezeichnet.

Ich will jetzt nicht lang und breit über Hülsenfrüchte referieren, denn wen das wirklich interessiert, der sollte sich das Buch zulegen, denn da steht enorm viel Wissenswertes drinnen. (Jaja, natürlich auch zum Thema, dass jedes Böhnchen ein Tönchen verursacht.)

Die Rezepte sind unterteilt in eine Zutatenliste und einen Textteil, in dem die Zubereitung erklärt wird. Die Anleitungen sind klar und verständlich. 

Bohnenvielfalt in Padua am Markt

 Die Fotos im Buch sind echt schön - aber ich muss sagen, da spielen die Böhnchen und ihre Vielfalt schon eine große Rolle, denn die sind ja ein sehr erfreulicher Anblick.

Das Buch enthält auf den ersten 25 Seiten viel Wissenswertes zum Thema. Auch am Ende des Buches finden sich etliche Kapitel, die sehr hilfreich sein können, in denen Garzeiten im Schnellkochtopf bzw. am Herd, Vorratshaltung und Bezugsquellen beschrieben sind. 

Die Gliederung der Rezepte erfolgt in "Dips & Snacks", Salate", "Suppen, Eintöpfe & Suppenbeilagen", "Burger, Sandwiches, Wraps, Tacos & Pizza", "Aufläufe, Pasta, Reis & herzhafte Hauptgerichte", "Getränke & Desserts" und "Würzsoßen & andere Rezepte für die Speisekammer".

Ganz erstaunlich finde ich ja, dass es sogar ein Kapitel "Getränke und Desserts" gibt. Wie das geht? Ich kannte  bisher nur die roten Adzuki-Bohnen, die in asiatischen Süßspeisen ihren fixen Platz, haben. Bohnenpüree kann aber einen Teil vom Mehl ersetzen oder wie Eier zur Bindung beitragen oder Bohnen können knackig geröstet wie Nüsse sein. Aquafaba, also das Wasser in Kichererbsen-Dosen wird zum Beispiel für Schokomousse verwendet. Da muss ich also unbedingt noch ran und es ausprobieren.

Mit 125 Rezepte sind so viele in dem Buch versammelt, dass ich sicher bin, dass jede:r das Passende für sich in dem Buch finden wird. Hier ein kleiner Auszug: Georgischer Kidney-Bohneneintopf, Ecuadorische Ceviche aus Lupinenbohnen, Riesenbohnen- und Portobello-Saté-Spieße, Mais-Hummus mit pikantem Mais-Relish, Cannelinibohnen-Aufstrich, Wintersalat mit Cranberrybohnen, Kürbis und Granatapfel, Ful Mudammas nach libanesischer Art, Burger mit Augenbohnenbällchen, Sandwiches mit Kichererbsen-Estragon-Salat, Dosas mit gelben Bohnen und Spinat, Tacos mit geräucherter Jackfrucht, weißen Bohnen und Ananas-Salsa, Favabohnen-Falafel, Chorizo aus Kichererbsen und Quinoa. Insgesamt also lauter moderne Rezepte aus aller Welt.




Nachgekocht:

Geröstete Karotten, Zwiebel und Zitronen auf Bohnenaufstrich

Es hat nicht nur himmlisch geschmeckt, sondern auch noch toll ausgeschaut. Im Kochbuch natürlich noch schöner, weil da bunte Karotten verwendet wurden.

Suppe aus gerösteten Tomaten und Paprika mit (bei mir) Cannelini Bohnen

Ein ganz wunderbares Winteressen ist diese dicke Suppe. Leider konnte ich die im Buch angeführten Lady Cream Peas nicht bekommen, aber ich denke, das ist auch kein Drama, denn es werden  genug Ersatzbohnensorten genannt, die man ebenfalls verwenden kann.


Knusprig geröstete und gewürzte Kichererbsen

Bei uns gibt es nur sehr selten Knabbersachen, aber dieses Rezept hat uns und unseren Gästen gut gefallen, daher werde ich das Rezept vorstellen.
 

 

 

 

 

 

Nach der Rezension nachgekocht:

Schokomousse

Bitte das kann man durchaus essen, obwohl es tatsächlich mit Aquafaba, dem Wasser der Kichererbsen in den Dosen, zubereitet wird. Wir waren sehr verblüfft! Ab jetzt wird dieses Wasser aufgehoben.






Mehr Rezepte finden und einen Blick ins Buch machen kann man hier.

Was unterm Strich zu sagen ist: Auch wenn es auf dem Titelblatt steht, es fällt einem beim Durchblättern kaum auf, dass es sich um ein vegetarisches und veganes Kochbuch handelt, weil so eine große Vielfalt an Rezepten gezeigt wird. Insgesamt ist das Buch gerade jetzt für den Winter eine Gewinn für die Vielfalt in der Küche.


Fakten zum Buch: 
ISBN: 978-3-96257-320-1
Umfang: 272 Seiten
Karton mit Lesebändchen
Gewicht: 500g


Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.

Herzlichen Dank an den Narayana Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links. 

Freitag, 26. November 2021

Joghurtreis mit Chana-Dhal und Curryblatt-Öl

In meiner Buchbesprechung von Otolenghi Test Kitchen - Shelf Love habe ich es angekündigt, dass ich dieses Gericht genau zeigen werde. Es ist aber auch wirklich toll und einfach zu machen! Was man aber zwingend braucht, sind frische Curryblätter. Ich habe das Glück, eine Internetbekanntschaft zu haben, die mich damit immer wieder versorgt. Es gibt Curryblätter aber auch in Asia-Geschäften zu kaufen.

Ich habe Linsen für das Rezept verwendet, was sehr gut gepasst hat.

 


 

100g Chana Dal (getrocknete halbierte Kichererbsen), in reichlich kaltem Wasser mindestens 2 Stunden (oder über Nacht) eingeweicht 
 200g Basmatireis, unter fließendem Wasser abgespült und gut abgetropft 
135 ml Olivenöl 
1 großes Eigelb 
200 g griechischer Joghurt 
1 große Zwiebel, fein gehackt 
6 Knoblauchzehen, zerdrückt 
30 g Ingwer, geschält und fein gerieben 
2 grüne Chilischoten, 1 fein gehackt, 1 in feine Streifen geschnitten, nach Belieben entkernt 
1 TL Garam masala (indische Gewürzmischung) 
3 getrocknete rote Chilischoten (die milden, fingerlangen) 
20 frische Curryblätter 
1 TL schwarze Senfsamen 
¼ TL gemahlene Kurkuma 
Salz und schwarzer Pfeffer 

 

Curryblätter
 

Das Chana Dal abtropfen lassen, dann in einen kleinen Topf geben und etwa 3 cm hoch mit Wasser bedecken. Bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen und 15-30 Minuten köcheln lassen. Das Dal soll weich werden, aber seine Form behalten. Je nach Einweichzeit kann die Garzeit variieren, deshalb nach 15 Minuten zum ersten Mal probieren (und die Garzeit verlängern, falls nötig). Das Chana Dal in ein Sieb abgießen und unter kaltem Wasser abschrecken, um den Garprozess zu stoppen. 

In einem großen Topf 1,31 Wasser zum Kochen bringen. Bei schwacher Hitze warm halten. 

Den Reis mit 2 EL Öl, 200 ml des heißen Wassers und 1¾ TL Salz in einen großen Topf geben. Bei mittlerer bis starker Hitze köcheln lassen, bis der Reis das Wasser fast vollständig absorbiert hat. Wieder 200 ml heißes Wasser angießen und so weitermachen, bis insgesamt 1,21 Wasser verbraucht sind. Das dauert etwa 20 Minuten; am Ende ist der Reis verkocht und sieht aus wie weicher, cremiger Haferbrei. 

Die Reiskörner mit einem Löffelrücken andrücken, aber nicht zerquetschen. Mittlere bis schwache Hitze einstellen. 

Das Eigelb in einer Schüssel mit dem Joghurt und 50 ml des restlichen warmen Wassers verquirlen. Die Mischung zum Reis geben und das Ganze unter häufigem Rühren etwa 7 Minuten köcheln und eindicken lassen. Falls nötig, noch etwas von dem warmen Wasser dazugeben. 

Inzwischen für das Topping in einer großen Pfanne 3 EL Öl erhitzen. Die Zwiebel darin bei mittlerer bis starker Hitze 8 Minuten braten, bis sie gebräunt ist, dabei gelegentlich umrühren. Knoblauch und Ingwer sowie die gehackte Chilischote hinzufügen und 4 Minuten mitbraten. Dann Chana Dal, Garam masala und 60 ml Wasser dazugeben, mit ¾ TL Salz und 1 kräftigen Prise Pfeffer würzen. Gelegentlich umrühren, bis das Chana Dal nach etwa 10 Minuten zu bräunen beginnt. Das Topping in eine Schüssel umfüllen und zugedeckt warm halten. 

Die Pfanne auswischen und bei mittlerer bis starker Hitze wieder auf den Herd stellen. Die getrockneten roten und die in Streifengeschnittenen grünen Chilis mit den restlichen 4 EL Öl hineingeben und 3 Minuten braten. Die Curryblätter hinzufügen und 45 Sekunden mitbraten. Die Pfanne vom Herd nehmen. 

Reis und Topping auf Schalen verteilen und auf jede Portion etwas von dem Curryblatt-Öl geben. Warm servieren.

Freitag, 16. April 2021

Maashawah − Afghanische Festtagssuppe

Diese Suppe kannte ich schon in der afghanisch-österreichischen Variante, daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich in Parwana nun die afghanisch-australische Variante kennenlernen konnte. Egal, wie man es auch dreht und wendet: Die Suppe ist toll! Sie besteht aus vielen verschiedenen Hülsenfrüchten und Gemüsen, wahlweise auch mit Fleisch, aber jedenfalls so vielen Zutaten, dass sie in Afghanistan nicht so ohne weiters auf einmal zu bekommen sind, daher ist es dort eine Festtagssuppe.

Ich finde, dass es eine sehr gelungene Wintersuppe ist, die schön von innen wärmt. Sie hat aber durch die Zugabe von Joghurt auch eine feine Frische, wirkt also in keiner Weise üppig. Also für jetzt perfekt, wenn der Winter eine Zugabe gibt, aber wir alle schon Frühlingsfrische brauchen.

 

Für 4 Portionen

95 g getrocknete Kichererbsen
110 g rote Kidneybohnen
(Ich habe noch eine Hand voll Berglinsen gehabt, die durften auch mit rein)
115 g Mungbohnen
125 ml Sonnenblumenöl
1 Knoblauchzehe, geschält, gehackt
1 mittelgroße Zwiebel, geschält, gehackt
2 große Paradeiser, gewaschen, gewürfelt
1 EL Paradeismark
2 TL gemahlener Kurkuma
1 EL Salz
1 mittelgroße Karotte, geputzt, geschält
150 g Fisolen (Deutsche nehmen grüne Bohnen), geputzt, gewaschen
getrocknete Minze

Joghurtsauce
130 g Joghurt
½ TL Knoblauch, geschält, gehackt
½TL Salz

Kichererbsen und Kidneybohnen am Vortag in viel Wasser in einer großen Schüssel einweichen. Am nächsten Tag abgießen und in frischem Wasser ca. 35 min.  bissfest kochen. Mungbohnen oder Linsen und Perlgraupen etwa 20 min. kochen, bis sie bissfest sind. Nicht (!) abgießen, sondern nur zur Seite stellen. (Die Suppe wird nach der Farbe benannt, die die Mungbohnen an das Kochwasser abgeben.)

Öl in einem großen (!) Topf erhitzen, Zwiebel darin 3-4 min. braten. Paradeiser und Paradeismark einrühren, 2-3 min. mitbraten, mit Kurkuma und Salz würzen. 1,5 l Wasser zugießen und zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit die Karotte in mundgerechte Stücke schneiden, Fisolen ebenso. Karotte und Fisolen, Kichererbsen, Kidneybohnen sowie Perlgraupen und Mungbohnen samt Kochwasser dazugeben. Die Suppe ca. 10 min. kochen, bis die Gemüse weich sind und die Suppe eingedickt ist.

Für die Joghurtsauce alle Zutaten verrühren. Ich habe die Joghurtsauce direkt in die Suppe eingerührt, original wird sie extra dazu serviert. Zum Servieren mit getrockneter Minze bestreuen.




Donnerstag, 17. Dezember 2020

Bohnencreme auf Vollkorbrot

Silvester kommt! Noch einmal passiert mir das nicht, dass ich vergesse, Hülsenfrüchte zu kredenzen. Und ihr alle bitte auch nicht. Nicht, dass wir nächstes Jahr wieder so ein Schlamassel haben wie in diesem Jahr. 

Das Rezept stammt aus dem Buch Legendäre Dinner und ist wirklich denkbar einfach. Ich werde das wohl als Mitternachtssnack zu Silvester kredenzen.

 


Für 6 Portionen
6 Scheiben Vollkorbrot
2-3 EL Olivenöl
1 große Knoblauchzehe

Bohnencreme
240 g gekochte, abgetropfte weiße Bohnen (das sind ca. 100 g trockene Bohnen, wenn man selber kochen will)
2 Knoblauchzehen
25 ml Zitronensaft
1 TL Kurkuma
70 g griechisches Joghurt (10 %)
Salz
Pfeffer

Brotscheiben mit Öl einpinseln und rösten. Mit der Knoblauchzehe über das knusprige Brot reiben.

Für die Bohnencreme alle Zutaten miteinander pürieren.

Zum Servieren im Frühling zarte Schafgarben-Blättchen verwenden. Ich habe ganz einfach einige Blätter Rucola mit den Bohnen mit püriert, die haben die gelbe Farbe vom Kurkuma ziemlich unterdrückt. Hat sehr gut geschmeckt!

Freitag, 7. August 2020

Weiße Bohnen-Dip mit Paprika

Es gibt Essen, das immer geht. Dazu gehören bei uns Hülsenfrüchte und gegrillte Paprika. Dieses hier vereint beide Komponenten und war echt super! Dieses Gericht kann Teil einer Vorspeisentafel sein, Beilage oder Hauptgericht. Original heißt das Essen Felfel-e ghermez ba lubia sefid und stammt aus dem Buch Pardiz.

Was noch dazu kommt: In Favoriten gibt es auf dem Schreimarkt schon meine allerliebsten Paprika. Die heißen Paradeisfrüchtige, weil sie auf den ersten Blick die runde Form von Paradeisern haben. Das sind ganz dickfleischige Früchte mit jeder Menge Geschmack. Sie lassen sich hervorragend grillen und schälen, weil sie eben so dicke Wände haben. Da reißt nix beim Schälen und innen suppt es nicht so wild, wie mir das manchmal bei den viel dünnwandigeren Kapia passiert. Also wenn ihr solche seht: zuschlagen! Unbedingt. In Favoriten gibt es diese Paprika meistens nur Montag und Dienstag, da stehen ungarische Händler am Markt, die haben im Laufe der Saison noch mehr solcher Schätze wie die gelben Paprika zum Füllen oder Apfelpaprika.

Das Foto ist von Balkonien, allerdings nicht von heuer, denn dieses Jahr mag ich gar nix schreiben über meine Gemüsepflanzen ... Totaler Reinfall!


Für 2 Hauptspeisenportionen

Bohnendip
200 g getrocknente Cannelinibohnen, über Nacht eingeweicht
1 frisches Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Handvoll frisches Basilikum und Oregano, ca. 1:1 gemischt, grob gehackt
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer

Paprikagemüse
3 rote Paprika (eher kleine)
2 Knoblauchzehen, gehackt
je 1 EL Butter und Olivenöl
1 Handvoll frisches Basilikum und Oregano, ca. 1:1 gemischt, gehackt
2 EL Granatapfelsirup
 Salz
Pfeffer
10 g Walnusskerne, geröstet und grob gehackt

Die Bohnen abgießen und mit frischem Wasser und dem Lorbeerblatt zustellen. Kochen, bis sie weich sind, was bei mir ca. 45 min. gedauert hat. Abgießen, dabei ca. 200 ml vom Kochwasser auffangen. Lorbeer entsorgen.
Knoblauch in einem separaten Topf in etwas Olivenöl goldbraun braten. Die Kräuter dazugeben und 2 min. mitbraten. Diese Mischung mit Olivenöl und den Bohnen in einen Mixer geben, gut durchmixen, dabei so viel Kochwasser wie nötig dazugeben, dass eine breiige Konsistenz entsteht.

Für das Gemüse die Paprika grillen, bis sie rundherum schwarz sind. Sofort in ein gut schließendes Kunststoffgefäß geben, notfalls in einen TK-Beutel, den man gut verschließen kann. Nach 15 min. kann man den Paprika dann problemlos die Haut abziehen. Fruchtfleisch entkernen und in Streifen schneiden.
Knoblauch in der Butter-Olivenöl-Mischung anbraten, Kräuter zum Großteil dazugeben, Granatapfelsirup einrühren und alles 5 min. schmoren.

Bohnendip in einer Schüssel anrichten, mit den Paprika toppen, die restlichen Kräuter und Walnüsse drauf verteilen. Mit Brot servieren.


So einfach geht das und schmeckt wirklich himmlisch. Wird während der Grillsaison sicher wieder einmal gemacht, dann vielleicht als Beilage.


Dienstag, 12. Februar 2019

Gelbes Curry mit gebratenem Kohl

Auch wenn der Naschmarkt schon hauptsächlich touristisch ist, so gibt es doch ein paar Lichtblicke: Eines der Asia-Geschäfte hat fast immer frische Curryblätter. Wirklich wunderschöne! Ich wasche die gründlich und trockne sie, dann dürfen sie portionsweise in den Tiefkühler, bis es Zeit ist, ein Curry zu kochen. Das ist meistens gleich am selben Tag, weil diese Blätter immer dermaßen gut duften, dass ich nicht anders kann. So ist dieses Curry entstanden, quasi Resteverwertung von allen möglichen Sachen, die da waren. Dazu kam ein Büschel eigener Kohl, der nun wirklich abgeerntet werden kann. Die Kombination ist übrigens hervorragend! Es hat auch den Vorteil, dass man noch etwas Knuspriges zu dem cremigen Curry dazu hat, also auch feine Texturen. Die Kokosmilch nimmt viel von der Schärfe der Chilis, daher kann man ruhig mutig sein.


Für 2 Personen

200 g gelbe Linsen
2 EL Kokosfett
½ TL dunkle Senfsamen
2 schwarze Kardamomkapseln, angequetscht
½ Zimtstange
3 Gewürznelken
1 kleine Zwiebel, in dünne Streifen geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 daumengroßes Stück Ingwer, geschält und gerieben
2 scharfe grüne Chili, fein geschnitten
1 Hand voll Curryblätter
1 Prise Kurkuma
400 ml Kokosmilch
2 TL Salz
1 Limette (Schale und Saft)
1 Bündel Grünkohl

Joghurt zum Servieren
Reis zum Servieren



Linsen in einem Sieb mit kaltem Wasser waschen. In eine Schüssel legen, mit Wasser bedecken und zur Seite stellen. Kardamomkapseln aufdrücken (geht gut mit einem flach gehaltenen Messer). 1 Esslöffel Kokosfett bei mittlerer Hitze in einem großen Topf schmelzen. Wenn es heiß ist, die Kardamomkapseln, die Zimtstange, die Senfkörner und die Nelken dazugeben. Eine Minute braten, dann die Zwiebeln hinzufügen. 10 Minuten sanft köcheln, dabei häufig umrühren, bis die Zwiebeln braun und weich sind. Knoblauch, Ingwer, Curryblätter und Chilischoten hinzugeben und 1 bis 2 Minuten lang braten. Ein Drittel der Zwiebelmischung herausnehmen und beiseite stellen (Zimtstange und Kardamomkapseln bleiben im Topf.)
Die Linsen abgießen und zusammen mit dem Kurkuma in den Topf geben, knapp mit frischem Wasser bedecken. Alles zum Kochen bringen, dann die Hitze wieder reduzieren und die Linsen köcheln, bis das Wasser verdunstet ist. Dann mit Kokosmilch aufgießen und alles ca. 20 min. dünsten, dabei immer wieder rühren.
Während die Linsen köcheln, den Grünkohl in dünne Streifen schneiden, die dickeren Stiele herausschneiden und wegwerfen. Gegen Ende der Garzeit der Linsen den restlichen Esslöffel Kokosfett bei mittlerer Hitze in eine Pfanne geben. Wenn das Fett heiß ist, die beiseite gestellte Zwiebelmischung hinzugeben und 1 − 2 min. braten. Grünkohl und eine Prise Salz dazugeben. Braten, bis der Kohl knusprig ist.

Die Linsen mit Salz, Limettenschale und Limettensaft würzen. Zimtstange und Kardamom herausnehmen. Auf tiefen Tellern anrichten. Den Kohl auf den Linsen verteilen.  Mit Joghurt und Reis servieren.


Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das so gut werden würde, aber der Turbohausmann hat sich das sofort auf die Wieder-Kochen-Müssen-Liste gewünscht.

Montag, 21. August 2017

Italienischer Hülsenfrüchte-Getreide-Eintopf

 
Schon seit Jahren schleiche ich in Italien um diese wunderschönen bunten Getreide-Hülsenfrüchte-Mischungen herum. Gekauft habe ich sie dann doch nie, weil ich nicht so recht wusste, was man damit anstellt. Und dann fuhr die Giftige Blonde nach Italien und schon war ich stolze Besitzerin von genau so einem farbenfrohen Mix.

Da der Sommer gerade Pause macht, habe ich beschlossen, es darf wieder einmal etwas Deftiges auf den Tisch und habe genau diese Mischung verkocht. Verkocht ist auch das richtige Wort dafür: Alle diese wunderbaren Sachen haben eine unterschiedliche Gardauer. Es ist anscheinend Sinn der Sache, dass die roten und die gelben Linsen sich total verkochen und dem Eintopf auf diese Weise Bindung geben. Es hat jedenfalls wunderbar geschmeckt.

Was zu beachten ist: Man muss diese Hülsenfrüchtemischungen auf jeden Fall über Nacht einweichen, denn sonst werden die größeren Bohnen nicht gar. Was sich nicht vermeiden lässt: Beim Kochen wir das Kochwasser zu einer unansehnlichen braunen Brühe. Ich habe sie weggekippt und den Eintopf mit selbst gemachter Gemüsebrühe finalisiert.



Für 4 Portionen:
250 g Hülsenfrüchte-Getreide-Mix
1 Bund Wurzelwerk
100 g Speck (am besten italienischen, Guanciale oder Pancetta)
1 kleine Zwiebel
1 EL Paradeismark (noch besser: Strattu, das noch konzentrierter ist)
2 Lorbeerblätter, eingerissen
1 EL Olivenöl
1 l klare Gemüsesuppe
Salz
Pfeffer

Hülsenfrüchte-Mix in einem Sieb durchspülen und über Nacht in sehr viel Wasser einweichen. Am nächsten Tag das Einweichwasser wegleeren und in frischem Wasser die Hülsenfrüchte zustellen. Mit einem Lorbeerblatt 1 Stunde kochen lassen.

In dieser Stunde schneidet man Wurzelwerk, den Speck und die Zwiebel in gleich große, kleine Würferl. Das ist der Beginn dessen, was in Italien Sofritto heißt: Sofritto wird im Gegensatz zu Mirepoix, das in Butter angeschwitzt wird, in Olivenöl angedünstet. Das kann je nach Gericht auch nur Zwiebel sein. Hier ist sind es mehrere Komponenten. Man muss sich dafür Zeit lassen, denn Gemüse und Speck sollen nicht rasch braten, sondern sacht geschmort werden. Wenn Speck und Zwiebel schön glasig sind und das Gemüse weich geworden ist, gibt man das zweite Lorbeerblatt dazu, auch das Paradeismark, röstet beides ein paar Minuten mit und gießt dann mit der Gemüsesuppe auf.  Alles gut verkochen lassen. Dann die Hülsenfrüchtemischung abseihen und zur Gemüsemischung geben. Aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Lorbeerblätter entfernen und servieren.

Es hat uns ausnehmend gut geschmeckt! Diese Getreide-Hülsefrüchte-Mischungen sind meiner Meinung nach nicht willkürlich aus Resten zusammengestellt, sondern da hat sich schon jemand etwas dabei gedacht. Der Eintopf ist wirklich ein Hit! Da isst man sehr gern auch noch am nächsten Tag einen Teller.