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Freitag, 28. Januar 2022

Rote Rüben-Knödel mit Lauchsauce

Dieses Rezept von meiner Immerwiederkochen-Liste ist irgendwie nach unten gerutscht. Nachdem wir die Knödel gegessen haben, frage ich mich, wie das passieren konnte. Die sind nämlich genial gut und passen so schön zur Jahreszeit! Außerdem beinhalten sie die Kombination Kren und Rote Rüben, was auch zum Besten des Winters zählt. Noch dazu ist das Essen bunt, was bei dem derzeitigen Wiener Grau in Grau draußen sehr wichtig ist.

 


Für 6 Knödel (ca. 3 Portionen)
1 mittelgroße gekochte, geschälte Rote Rübe
130 g Semmelwürfel 
3 Eier
1 mittelgroße Zwiebel, gehackt
1 EL Butter 
1 EL Mehl (griffig oder Allzweck)
1 EL Petersilie, gehackt
60 g Bergkäse, gerieben
Salz 
Pfeffer 

Für die Sauce
1 mittelgroßer Lauch, in feine Ringe geschnitten
1 Knoblauchzehe, geschält und gehackt
2 EL Butter
2 TL Mehl
⅛ l Weißwein 
⅛ l klare Gemüsesuppe 
100 ml Obers 
Salz
Pfeffer
2 EL geriebener Kren 

Sonst noch
Salz
½ l Rote Rüben-Saft
Kren
Rote Rüben-Sprossen oder andere Sprossen


Die Rote Rübe halbieren. Eine Hälfte in kleine Würferl schneiden, die andere grob zerkleinern. Semmelwürfel in eine Schüssel geben. Die gewürfelte Rote Rübe dazugeben. Die grob zerkleinerte Rote Rübe mit den Eiern in einen Mixer geben und zu einer Sauce mixen. (Geht natürlich auch mit dem Mixstab.) Zu den Semmelwürfeln leeren. Gehackte Zwiebel in Butter goldgelb anschwitzen, überkühlen lassen, zu den Semmelwürfeln geben. Mehl, gehackte Petersilie und geriebenen Bergkäse ebenfalls zu den Semmelwürfeln geben, salzen und pfeffern, gut verrühren.

Wasser mit kräftig Salz und dem Rote Rüben-Saft erhitzen. Sobald diese Mischung kocht, Knödel aus der oben beschriebenen Masse formen und ca. 15 min. sanft sieden lassen.

Währenddessen die Sauce zubereiten: Lauch und Knoblauch in der geschmolzenen Butter anschwitzen. Mit dem Mehl stäuben, verrühren, Weißwein zugießen, reduzieren. Mit Suppe aufgießen und verkochen, bis der Mehlgeschmack weg ist und die Sauce eine cremige Konsistenz hat. Mit Obers aufgießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kurz vor dem Servieren den Kren einrühren, dann nicht mehr kochen.

Sauce in Teller geben, Knödel reinsetzen, mit Sprossen und Kren bestreut servieren.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Specklinsen mit Knödeln

Nun habe ich schon mein Weihnachtsessen parat, kann ich auch gleich für Silvester vorplanen. Da soll man ja bekanntlich Hülsenfrüchte essen, das bringt Glück für das kommende Jahr. Dass ich letzten Silvester keine gekocht habe, hat sich gerächt. Huch! Nun ist es heraußen, woher die ganzen Katastrophen in diesem Jahr gekommen sind! Zur Wiedergutmachung rücke ich mein altbewährtes Linsenrezept heraus.

Es ist zwar insgesamt ein 08-15-österreichisches Linsenrezept, aber zwei Sachen machen die Sache besonders gut. Die eine ist, dass ich immer eine Speckschwarte und eine mit Nelken gespickte Zwiebel beim Linsenkochen für dieses Essen mitkoche. Die andere ist, dass ich den würfelig geschnittenen Speck anröste und dann auf einem Stück Küchenrolle ruhen lasse, bis das Essen komplett fertig ist, erst dann wird er oben drüber gestreut. Das hat den Vorteil, dass der Speck nicht weich wird wie bei der Variante, wenn man ihn unter die Linsen rührt. So hat man noch ein wenig Knusper am Essen, was ich besonders fein finde.

4 Portionen 

500 g Linsen (Tellerlinsen, Alblinsen oder Puy passen am besten)
1 Zweig Liebstöckl
1 großes Lorbeerblatt oder 2 kleine Lorbeerblätter
1 Zwiebel, gehackt und geröstet
1 Stück Speckschwarte
1 mit Nelken besteckte Zwiebel
 100 g Bauchspeck
1 EL Mehl 

 

Linsengewürz

1 zerdrückte Knoblauchzehe 
1-2 Sardellen
1 TL Kapern
Zitronenschale
2 kleine Essigurkerl
Thymian
Petersilie
Salz
Pfeffer 

Essig oder Zitronensaft
Senf 

 


Die Linsen werden in Wasser mit Liebstöckl, Lorbeerblatt, der gerösteten Zwiebel, Speckschwarte und nelkenbesteckter Zwiebel weich gekocht. Abseihen, dabei das Kochwasser auffangen!

Bauchspeck würfeln und knusprig braten. Speckwürfel aus dem ausgetretenen Fett heben und auf einem Stück Küchenrolle lagern. Mit dem Fett und dem Mehl eine Einbrenn zubereiten. Alle Zutaten für das Linsengewürz fein hacken. Kurz in der Einbrenn mitrösten, mit Essig oder Zitronensaft ablöschen. Die Linsen dazugeben und so viel Kochwasser dazugeben, dass eine mollige Sauce entsteht. Alles gut durchkochen lassen, damit ein möglicher Mehlgeschmack verschwindet. Zum Schluss mit Senf und Essig abschmecken.

Linsen in eine Schüssel geben und die Speckwürferl oben drüberstreuen. 



 

Mögliche Knödelrezepte, die sich hier gut als Beilagenknödel eignen:

Semmelknödel
Serviettenknödel 
Grießknödel

Montag, 7. Dezember 2020

[Genuss in rot-weiß-rot] Serviettenknödel

Es freut mich sehr, dass Friederike vom Fliederbaum es übernommen hat, wieder einmal eine gemeinsame Aktion einiger österreichischer Bloggerinnen zu betreuen. Es gibt viele österreichische Besonderheiten, aber ein ganz spezielles sind Knödel. Gerade zu dieser Jahreszeit etwas, das mir sehr willkommen ist! Weiches, anschmiegsames Mundgefühl, wandelbar, füllbar, eine perfekte Beilage zu allem, was Flüssigkeit mit sich bringt. Wie konnte es passieren, dass unserer Gruppe dieses Thema so lange entgangen ist?

Serviettenknödel sind eigentlich die einfachste Knödel-Variante, die mir einfällt. Bei Semmelknödeln hab ich immer das Problem, wie viel Mehl ich dazugebe: Ist es zu wenig, fallen die Dinger auseinander, ist es zu viel, dann schmecken sie eben mehlig. Serviettenknödel werden, wie der Name schon sagt, von einer Serviette zusammengehalten, daher zerfällt hier absolut nix und die Knödel sind immer flaumig. Man kann sie außerdem gut vorbereiten, denn die Knödel müssen nicht frisch serviert werden, sondern man kann die Scheiben auch in Butter braten. Man kocht also immer gleich eine größere Menge, der Rest wird entweder eingefroren und nach Bedarf aufgetaut, oder es gibt am nächsten Tag Geröstete Knödel mit Blattsalat.

Ein Unfug, den ein deutscher Gewürzpapst eingeführt hat, ist das Kochen der Serviettenknödel in Folie. Das macht nicht nur unnötigen Müll, sondern nimmt der Masse auch die Möglichkeit, dass sie sich ausdehnt und die so zubereiteten Knödel werden nicht so flauschig wie die österreichische Variante. Man muss nur drauf achten, dass man ein Hangerl (Deutsche nehmen eine Geschirrtuch) nimmt, das nicht mit Weichspüler gewaschen wurde, denn sonst hat man ein Aroma an den Knödeln, das man absolut nicht haben will.



Für 4 Portionen

5 entrindete Semmeln 
60 g Butter, flüssig
3/16 l Milch
3 Eier, getrennt in Dotter und Klar
Salz
Muskat
1 EL Petersilie, gehackt

Butter für das Hangerl 
Bratenschnur



Semmelwürfel in eine Schüssel geben, mit der flüssigen Butter beträufeln, vermischen. Milch, Eigelb, Salz, Petersilie, Muskat und Salz verquirln, über die Semmelwürfel gießen, gut dürchrühren. Masse eine halbe Stunde ziehen lassen. Am Ende der Ruhezeit die Eiklar zu Schnee schlagen, unterheben.

Salzwasser in einem großen Topf zustellen.

Ein Hangerl gründlich mit Butter bestreichen. Ich nehme dafür ein Stück Butter in die Hand, halte mit der anderen das Hangerl fest und fahre mit dem Butterstück über den Stoff. Man bestreicht nicht das ganze Hangerl, sondern nur in etwa so viel, wie man für die Knödelrolle brauchen wird.

Knödelmasse gut zusammendrücken und auf das gebutterte Hangerl geben. Zu einer Rolle formen, die nicht länger sein darf als der Topf breit ist. Die Knödelmasse mit dem Hangerl einrollen, mit der Bratenschnur wie ein Zuckerl zubinden. Man rollt die Knödelrolle schon straff, aber nicht zu fest, weil sie beim Kochen ein wenig aufgeht.

Das Riesenzuckerl in kochendem Salzwasser ca. 30 min köcheln. Alternativ kann man Serviettenknödeln auch im Dampfgarer garen. Danach die Bratenschnur aufschneiden, Knödel auswickeln, aufschneiden, essen.



Serviettenknödel sind recht wandelbar. Für böhmische Serviettenknödeln kommt noch Mehl und Germ in den Knödelteig. Ich kenne noch Klosterneuburger Knödel, da werden ca. 200 g würfelig geschnittener Schinken in die Masse eingerührt, die fertigen Knödelscheiben werden mit gerösteten Bröseln bestreut. Das ist dann eine Hauptspeis-Variante und keine Beilage.  

 

Ich freue mich nun schon auf die Knödeln meiner Blogger-Kolleginnen!

Freitag, 27. März 2020

[Rettungsaktion] Japanische Germknödel mit Fleischfülle

Wir retten gerade wieder, dieses Mal Teigtaschen aus aller Herren Länder. In Wien schaut die Versorgung mit gekauften Teigtascherln ja auch schlecht aus, seit die ganzen illegalen Teigtaschenfabriken ausgehoben wurden. Zum Glück kann man die aber ohne Probleme selber machen.

Wenn ich den richtigen Namen als Titel genommen hätte, dann könnte ich wahrscheinlich in absehbarer Zeit selber nichts mehr damit anfangen, die Dinger heißen nämlich Nikuman. Sie kommen ursprünglich aus China, sind aber fixer Teil der japanischen Straßenküche.




Für 6 große oder 8 kleine Nikuman

Teig 
100 ml warmes Wasser
1 Päckchen Trockengerm (laut Originalrezept, ich hatte einen TL frische Germ)
200 g Mehl (glatt) plus etwas mehr zum Bestäuben
2 EL Zucker
1 TL Backpulver
1 TL Sesamöl
1 TL Pflanzenöl

Fleischfüllung
250 g durchwachsenes Schweinefleisch (Schulter), faschiert
50 g Bambussprossen
2 getrocknete Shiitake-Pilze, 2 Stunden in heißes Wasser eingeweicht, Stiele enfernt, Kappen gewürfelt
3 Stängel Schnittknoblauch
125 g Ingwerwurzel, geraspelt (wenn bio, dann ungeschält, sonst geschält)
1 EL Sojasauce
1 EL Austernsauce
1 EL Speisestärke
1 TL dunkles Sesamöl
1 Prise Salz
1 Prise weißer Pfeffer




Für den Teig die Germ in warmem Wasser unter Rühren auflösen. In einer Schüssel Mehl, Zucker und Backpulver vermengen, dann die flüssigen Zutaten gut untermischen. In einer Küchenmaschine mit Knethaken den Teig 10 Minuten oder von Hand 15 Minuten durchkneten, bis er geschmeidig und glatt ist. Den Teig locker in Frischhaltefolie wickeln und etwa 1 Stunde ruhen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.

Inzwischen die Zutaten für die Füllung in eine Schüssel geben und gut vermischen.

Den Teig nochmal kurz durchkneten und in 6 oder 8 gleich große Stücke teilen. Zu Kugeln formen und auf einer leicht mit Mehl bestäubten Fläche etwa 5 mm dick rund ausrollen. Jeweils 1 Löffel Füllung in die Mitte setzen. Den Teig ringsum über die Füllung einschlagen und zum Versiegeln zusammenzwicken. Einen Dampfkorb mit Backpapier auslegen (Holzkörbe sind am besten, weil sie die Hitze schlechter leiten, und der Teig weicher bleibt) und über einem Topf mit kochendem Wasser platzieren. Kleine Nikuman 12 Minuten, größere 15 Minuten dämpfen. Zur Garprobe ein schmales Messer oder einen Metallspieß in die Mitte einer Teigtasche stechen. Nach 30 Sekunden herausziehen: Ist das Metall heiß, ist die Teigtasche durchgegart.




Leider habe ich keinen Bambus-Dämpfkorb, in dem die Knödel ausreichend Platz gehabt hätten, ich habe einen Dämpfer, wie man ihn in Afghanistan für Mantu verwendet, dieser Dämpfer hat auch gut funktioniert, allerdings musste ich die Knöderl deutlich länger drinnen lassen als im Rezept. Es macht also wirklich einen Unterschied, in welchem Gefäß man dämpft.

Geschmeckt hat es hervorragend! Ich habe die gesamte Menge gemacht in der Hoffnung, dass wir zweimal davon essen können, aber der Mann hat das anders gesehen. Ein einziges Knöderl ist übrig geblieben.

Bei uns gab es dazu eine Menge Salat und dieses Sichuan-Würzöl, wobei das Öl gar nicht zwingend notwendig ist, weil die Füllung eine Menge Geschmack mitbringt.

Wer noch andere asiatische Teigtaschen sucht, ist vielleicht mit diesen Flühlingslollen gut bedient. Die werden nicht in jeder Menge Fett frittiert, sondern im Rohr gebacken, schmecken dennoch hervorragend.

Rezeptquelle: Tokyo Stories - ein japanisches Kochbuch



Wir feiern die Rettungsaktion von "Wir retten was zu retten ist", da bereits 6. Geburtstag ist! Vielen Dank an BarbaraTamara und Britta für die Organisation.


Brittas Kochbuch - Teigtaschen mit Flusskrebsfüllung auf Spinatsauce
Cakes, Cookies and more - Empanadas
Madam Rote Rübe - Buchweizen-Taschen mit Brennessel-Feta-Füllung auf Tomatensoße
BrigittasKulinarium - Schlutzkrapfen
lieberlecker - Fagottini mit Crevetten
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Wildschweinmaultaschen
Pane-Bistecca - Blutwurst Ravioli
BackeBackeKuchen - Kasnudeln mit Bärlauchfülle
CorumBlog 2.0 - Ravioli auf zweierlei Art
genial lecker - Mit Leberwurst und Äpfeln gefüllte Pasta
Cahama - Bärlauch-Maultaschen

Montag, 20. März 2017

Geselchtes, Rotkraut, Grießknödel

Knödel sind in Ostösterreich in den meisten Fällen einfach Semmelknödel, in zweiter Linie Erdäpfelknödel und dann schon ziemlich abgeschlagen kommen Serviettenknödel. Was ich zwar kannte, aber noch nie selber gemacht habe, sind Grießknödel. Die sind eher in Oberösterreich, genauer im Innviertel beheimatet. Und es hat wohl wieder jeder Haushalt das allerbeste Familiengeheimnisrezept. Ich habe viel zum Thema Grießknödel gelesen und glaube, das Einzige, was sie gemeinsam haben, ist der grobe Grieß, der verwendet wird. Man bekommt den nicht einmal in Wien so einfach, am ehesten noch in kleinen Biogeschäften. Ich habe meinen zufällig in Krems in einem Naturkostladen entdeckt und sofort zugeschlagen! Zack, Produkt aus Deutschland! War zwar etwas erstaunlich, aber gut, soll sonst nix sein. Dass ich alles, was ich für meinen Haushalt brauche, nur aus heimischen Gefilden abdecken kann, habe ich mir schon länger abgeschminkt. Jetzt muss ich noch schnell dieses deftige Winteressen posten, weil der Frühling hat versprochen, er kommt mit Riesenschritten! Und dann mag ich so etwas gar nicht mehr essen.


6 Portionen

Für das Geselchte:
1 größeres Stück Geselchtes (hier: Schopf), ca. 1 kg schwer
1 Bund Wurzelwerk
einige Pfefferkörner
Salz

Für das Rotkraut:
1 Kopf Rotkraut mit ca. 1 Kilo
1 Zwiebel
1 EL Zucker
1 Zitrone (Saft)
⅛ l Rotwein
1 kleinen Apfel
1 EL geschmacksneutrales Öl (z. B. Sonnenblume oder Raps)
Salz
Pfeffer

Für die Grießknödel:
⅛ l geselchte Suppe
⅛ l Milch
120 g groben Grieß
2 Eier
2 entrindete Semmeln, in Würfel geschnitten und einen Tag getrocknet
30 g Butter (zimmerwarm) + 1 EL zum Rösten der Semmelwürfel
Salz


Das Kochen von diesem Gericht dauert seine Zeit: Am Tag vorher schneidet man das Rotkraut nudelig, mischet es mit Salz und Zitronensaft. Zudecken und im Kühlschrank über Nacht durchziehen lassen.

Am Tag es Kochens beginnt man mit dem Geselchten: pro Kilo Fleisch rechnet man gut eine Stunde Kochzeit. Fleisch mit kaltem Wasser und den Pfefferkörnern zustellen und zum Kochen bringen.

Dann gehts an das Rotkraut, das man gut ausdrückt. Die Zwiebel nudelig schneiden, in Öl glasig andünsten, Zucker dazugeben und karamellisieren, mit Rotwein ablöschen. Das Rotkraut dazugeben, zudecken und ca. eine Stunde dünsten. Immer wieder kontrollieren: Wenn zu wenig Flüssigkeit da ist, etwas Wasser oder Rotwein zugießen. Kurz vor Ende der Garzeit den Apfel schälen und in das Kraut reiben. Abschmecken und servieren.

Während das Fleisch kocht und das Kraut dünstet, das Wurzelgemüse putzen. Nach einer halben Stunde Fleisch-Kochzeit gibt man das Gemüse dazu. Suppe kosten: wenn nötig, wenig nachsalzen.

Für die Knödel Milch, Butter, ⅛ l von der geselchten Suppe und eine Prise Salz zum Kochen bringen, den Grieß einrühren und so lange am Herd rühren, bis ein dicker Brei entsteht. Diesen Brei unter ständigen Rühren rösten − das nennt man übrigens abbrennen hierzulande. Von der heißen Platte wegziehen und überkühlen lassen. Währenddessen die Semmelwürfel in Butter gut rösten. Die Eier in die Grießmasse einrühren. Danach die Semmelwürfel in die Grießmasse einrühren.
Wasser zum Kochen bringen, kräftig salzen. Mit feuchten Händen Knödel formen und in das kochende Salzwasser geben. Die Knödel je nach Größe 10 - 15 min. sieden lassen, also nicht wie narrisch kochen!

Fleisch aus der Suppe nehmen, ca. 10 min. ruhen lassen, danach in Scheiben schneiden und mit Rotkraut und Knödeln servieren.


Tipps am Rande: Man kann ruhig auch für zwei Personen eine größere Menge zubereiten. Die Knödel eignen sich gut für geröstete Knödel − zum Beispiel gleich am nächsten Tag mit einer großen Schüssel Blattsalaten. Aus dem Geselchten kann man gut Schinkenfleckerl machen. Und Rotkraut habe ich immer eingefroren, das kann man zu vielen Braten gut brauchen.
Die geselchte Suppe habe ich schon als Kind gern gegessen: Das darin gekochte Wurzelgemüse klein schneiden, dazu Backerbsen und mit Schnittlauch bestreut schmeckt die ganz fein!

Was mich jetzt noch interessieren würde: Was macht man eigentlich in Deutschland mit dem groben Grieß? Ich hab ja jetzt noch eine Menge davon und habe nicht so viele Ideen, was man damit anfangen kann. An österreichischen Gerichten fällt mir noch der Grießschmarrn an, aber aus Deutschland kenne ich gar nichts, was man mit diesem groben Grieß macht.

Dienstag, 10. Januar 2017

Kaspressknödel

Kaspressknödel sind eine ganz feine Suppeneinlage! Und nicht nur das, denn man kann die Knödel auch einfach so essen, gerne auf Blattsalaten. Ich mache immer gleich mehr, denn man kann die Knödel gut tiefkühlen. Man nimmt sie ganz einfach rechtzeitig aus dem Tiefkühler, lässt sie auftauen und wärmt sie heißer Suppe ca. 10 min. auf. Schon ist das Essen fertig.

In der kalten Jahreszeit kommen sie bei uns mindestens einmal im Jahr auf den Tisch, daher habe ich keine Ahnung, wieso die noch nicht hier am Blog zu finden sind. Wahrscheinlich, weil ich der Meinung war, die sind so etwas Alltägliches, das es sich nicht lohnt zu bloggen, weil die eh jeder kennt. Nun kamen aber etliche Bitten, das Rezept doch einzustellen. Das mache ich natürlich gern!

Für mich persönlich ist es ein Muss, den Original-Käse dieses tirolerischen Rezeptes zu nehmen, nämlich Tiroler Graukäse. Das ist ein hässlicher Käse, der fast speckig ausschaut, also fast durchscheinend, dazu mit weißen bis grauen Flecken drauf - das ist der Edelschimmel. Ursprünglich war der Käse ein Arme-Leute-Käse, weil er aus entrahmter Milch gemacht wird. Diese Magermilch war immer schon im Überfluss da, daher leicht verfügbar. Wer mag, kann sich den Graukäse zum Beispiel bei Wikipedia anschauen. Wenn man nach Bildern sucht, findet man viele Fotos, die den Käse in getarnter Form zeigen, also mit Zwiebel drauf oder Kräuter drübergestreut, und das hat einen guten Grund ...  Aber schmecken tut er auch super! Kräftig und vollmundig. Man sieht es in manchen Rezepten, dass der Graukäse durch Bergkäse ersetzt wird. Ich persönlich finde, das gilt nicht, aber gut, ich muss ja kein Maßstab für den Rest der Welt sein.


Zutaten für 4 Portionen:
150 g Knödelbrot (ersatzweise würfelig geschnittenes Toastbrot, das muss aber einen Tag austrocknen oder man bäht es im Backrohr, bis sich die Würfel trocken angreifen)
125 ml Milch
1 Ei
1 EL gehackte Petersilie
150 g Tiroler Graukäse (wenn es gar nicht anders geht, dann kräftigen Bergkäse)
1 kleine Zwiebel
3 EL Butterschmalz
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
1 kleiner Bund Schnittlauch, in Röllchen geschnitten.
1 l klare Rindsuppe

Milch erhitzen und über das Knödelbrot gießen. Petersilie dazugeben und alles mit den Händen vermischen. Die Zwiebel schälen und fein hacken, in ½ EL Butterschmalz anschwitzen, bis die Würferl glasig sind. Überkühlen lassen. In der Zwischenzeit den Käse grob reiben. Ei, Käse und Zwiebel gründlich unter die Knödelmasse rühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken, ca. eine Viertelstunde ruhen lassen.
Kleine Knöderl aus der Masse formen, die dann platt drücken und in Butterschmalz langsam goldbraun braten (dauert ca. 10 min.). Wenn die Knödel noch warm sind, einfach mit Suppe übergießen, mit Schnittlauch bestreuen und servieren. Wenn die Knödel kalt sind, ca. 10 min. in der heißen Suppe ziehen lassen (nicht kochen!).



Man sieht es auf den Fotos nicht so gut, aber der Käse macht außen eine feine knusprige Schicht auf den Knödeln, die es eben auch so erfreulich macht, die Knödel einfach so zu essen. Die Schicht ist leider nicht mehr so fein, wenn man die Knödel einfriert und wieder auftaut, aber in der Suppe verschwindet diese Schicht auch so.

Rezept sehr frei nach dem Kochbuch Magische Brühen.



Noch ein Nachtrag: Wir essen die Kaspressknödel auch sehr gern mit Blattsalaten.

Freitag, 14. Oktober 2016

Pikante Topfenknödel mit Kohlrabigemüse

Auf die Idee, Topfenknödel einmal nicht süß zu machen, wäre ich nicht gekommen. Beim Durchforsten des Internets ist mir dieses Rezept aufgefallen. Ich bin ja dem Kohlrabi in Orangen-Estragon-Sauce verfallen,  daher musste ich natürlich das Topfenknöderl-Rezept mit Kohlrabi auch ausprobieren.

Das Rezept ist schon eher aufwändig in der Zubereitung, aber gelingsicher. Von mir eine Nachkochempfehlung! Ich habe Kleinigkeiten geändert. Für das Originalrezept bitte den ersten Link anclicken.




Zutaten für 4 Personen

Für die Knöderl:
80 g Butter, zimmerwarm
4 Eidotter
250 g Topfen (20% F.i.T.)
150 g frisch gerieben Weißbrotbrösel
½ EL Mehl, glatt
Salz
Muskatnuss.

Für die Erdnuss-Butter-Brösel:
4 EL Butter
3 EL Semmelbrösel
2 EL Erdnüsse (geröstet)
Salz.

Für den Kohlrabi:
3 junge Kohlrabi
2 Schalotten (fein würfeln)
2 EL Butter
1 EL glattes Mehl
Saft und Schale von 1 unbehandelten Zitrone
200 ml Gemüsefond
125 ml Schlagobers
Salz
Pfeffer
je 1 EL gehackter Estragon, Kerbel und Petersilie


Für die Topfenknödel Butter und Eidotter schaumig rühren. Topfen, Weißbrotbrösel und Mehl unterheben, mit Salz und Muskatnuss abschmecken, ca. 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Währenddessen kann man die Erdnuss-Butter-Brösel und den Kohlrabi zubereiten.

Für die Erdnuss-Butter-Bröseln die Semmelbrösel in Butter leicht goldbraun rösten. Erdnüsse hacken (nicht reiben, sie sollen klein gehackt, aber schon merkbar sein), kurz mitrösten, salzen.

Den Kohlrabi schälen, in mundegerechte Stücke schneiden. In einem Topf die Schalotten in Butter kurz anschwitzen. Mehl dazugeben und eine helle Einbrenn machen. Gemüsefond dazuleeren und aufkochen lassen. Kohlrabi und Zitronensaft dazugeben, mit dem Schlagobers auffüllen. Salzen und pfeffern und den Kohlrabi weichdünsten.

Aus der Topfenmasse kleine(!) Knöderl formen und diese in kochendes Salzwasser legen, danach ca. 10 Minuten nur mehr ziehen lassen. Die gehackten Kräutern unter den Kohlrabi mengen. Die Topfenknödel in der Erdnuss-Brösel-Butter wälzen, mit dem Kohlrabigemüse servieren.



Das Rezept hatte einen schweren Stand! Ich mag das andere, verlinkte Kohlrabirezept total gern und dachte, das ist eigentlich nicht mehr zu toppen. Außerdem habe ich ein Topfenknödel-Rezept, über das lasse ich auch nichts kommen. Aber dennoch: Das Rezept hat bestanden! Die Topfenknöderl haben genau die Porung, an der man erkennen kann, wie schön flaumig sie geworden sind. Ich würde mir schwer tun, eines der Rezepte vorziehen zu müssen. Aber muss ich ja nicht, sondern die können gut nebeneinander stehen.

Sonntag, 29. Mai 2016

[Gastbeitrag] Erdäpfelknödel mit Apfel-Mohnfüllung

So etwas lob ich mir: Ich genieße die italienische Sonne und mein Blog macht und tut. Also nicht der Blog, sondern liebe Leute. Heute spendiert die Giftigeblonde ein richtiges Sonntagsessen. Mir rinnt allein bei dem Gedanken dran das Wasser im Mund zusammen!

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Guten Morgen ins Turbohausfrauenland! Die Susi urlaubt, was ich ihr absolut gönne, sie hat sich das verdient! Aber Prostmahlzeit soll inzwischen nicht ganz leer bleiben, so habe ich für etwas Nettes für Euch vorbereitet.
Warme Mehlspeisen sind ja hier in Österreich besonders beliebt, auch haben wir uns einiges an böhmischen Rezepten angeeignet, seien es die Powidltascherl oder auch zb. Germknödel. Ich habe heute Erdäpfelknödel mitgebracht. Und zwar süße. Die Susi isst gerne Mohn, ich habe Mohn da und Äpfel, also gibt’s: Erdäpfelknödel mit Apfel-Mohnfüllung



Zutaten für 6 Knödel
400 g in der Schale gekochte Erdäpfel (solche für Püree und Knödel)
1 Ei
100 g Mehl
50 g Weizengrieß
80 g zerlassene Butter
1 Prise Salz

Füllung:
60 g gemahlener Mohn
100 ml Milch
2 Essl. Zucker
100 g kleine frische Apfelwürfelchen
Ev.  Prise selbstgemachter Vanillezucker und eine Prise Zimt

Flüssige Butter und gemahlener Mohn mit Staubzucker versiebt


Die gekochten Erdäpfel ausdampfen lassen und sie durch die Erdäpfelpresse drücken. Nochmals abkühlen lassen, sonst gerinnt das Ei. Nun alle restlichen Zutaten hinzufügen und gut durchkneten. Erdäpfelteig soll man nie zulange kneten, weil er dann zäh werden kann und sich nicht mehr gut verarbeiten lässt. Für die Fülle die Milch aufkochen, Zucker und Mohn hinzufügen und nochmal aufkochen. Danach vom Herd nehmen und den Mohn quellen lassen. Die Masse sollte nicht mehr flüssig sein. Wer mag fügt nun Vanillezucker und Zimt hinzu. Wenn die Mohnmasse abgekühlt ist, die Apfelstückchen unterrühren. Den Teig in 6 gleiche Teile oder je nach Wunsch zerteilen und flache Fladen formen, darauf eine großzügig bemessene Portion der Fülle geben und den Teig zusammenklappen und zu einem Knödel formen. In reichlich kochendes Salzwasser einlegen und dann den Herd zurückschalten, die Knödel sollen jetzt mehr dahinsieden als wirklich kochen, sonst kann passieren dass die hübschen runden (naja bei mir nieee ganz rund) Knödel zerfallen bei zuviel Hitze. Nach ca. 20 Minuten sind die Knödel fertig, mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser holen, auf einem Teller platzieren, die flüssige warme Butter und die Mohnzuckermischung dazugeben und sofort verzehren. Und nein, das ist kein Gericht für Kalorienzähler, sondern eines für Genießer!

Liebe Susi, genieß deinen Urlaub mit dem Turbohausmann weiter!
Allen einen schönen Tag!

Eure Giftigeblonde





Danke, liebe Giftigeblonde für das tolle Rezept! Wenn mein Blog so toll betreut wird, kann ich mich ja weiter im sonnigen Süden vergnügen. :)

Freitag, 12. Februar 2016

Kohlrabi in Estragon-Orangen-Sauce

Es gibt nur wenige Rezepte, die ich schon so oft nachgekocht habe wie dieses hier. Kaum rennt mir ein Kohlrabi über den Weg, zack, greif ich zu und mache als allererstes dieses Rezept. Also dann, wenn ich auch noch eine Bioorange und Estragon bekomme. Und beides ist erhältlich um diese Jahreszeit. Bioorangen eh in jedem Supermarkt, in Wien besser beim Signore Crupi oder bei Casa Caria. In Österreich gibt es derzeit beim Merkur Bio-Kräuter aus dem Seewinkel, im Topf, da ist selten aber doch Estragon dabei, sonst bei Bellaflora, auch im Topf. Lieber würde ich jetzt für Wien kleine Gärtnereien nennen, aber da wurde ich leider nirgends fündig. Wenn mir jemand einen Tipp geben kann, bitte her damit!

Was mich dieses Jahr angesprungen ist, ist Kohlrabi der Sorte "Superschmelz". Ich konnte es ja kaum glauben, als ich den ersten Superschmelz in Händen gehalten hatte: 1,2 Kilo! Meine erste Idee war, das Trumm muss verholzt sein. Aber ich hab dann ein bissl herumgesucht und herausgefunden, dass mein Superschmelz eh noch ein Baby ist, denn 8 Kilo pro Stück sind keine Seltenheit! Schmecken tut der übrigens hervorragend! Roh als Salat oder als Gratin,  immer hat er uns sehr gut geschmeckt.   


Für 2 Portionen:
2 Kohlrabi oder ein halber Kilo Superschmelz
20 g Butter
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 Schalotten, fein gewürfelt
150 ml Orangensaft
150 ml Geflügelfond
100 ml Schlagobers
1 EL Estragon, gehackt
Salz
Pfeffer
1/2 Bio-Orange; Schale abgeriebene
1 Prise Piment d'Espelette

Erdäpfelknöderl:
300 Gramm Kartoffeln, mehlig kochend
1 Eigelb
50 g Kartoffelstärke
25 g Butter, zimmerwarm
1 Prise Salz


Zuerst die Erdäpfel für die Zwergenknöderln zustellen: Schälen, in gleich große Stücke schneiden, in Salzwasser garen, ausdämpfen lassen. Erdäpfeln durch die Presse quetschen, am besten gleich auf die Butter drauf. Salz zufügen. Mit einer Gabel Butter und Eigelb in den Erdäpfelschnee einrühren, dann mit der Gabel das Stärkemehl einarbeiten. Kleine Knöderl formen und sie abgedeckt (Geschirrhangerl, Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) im Kühlschrank ruhen lassen.

Wenn man einen Superschmelz zur Verfügung hat, dann quält man sich jetzt damit, das Monstrum auseinanderzuschneiden. Die Schale ist nämlich bei den Riesentrümmern unerfreulich dick. Das Schälen ist gar kein großes Problem, aber das Auseinanderschneiden schon. Normale Kohlrabi schält man wie immer. Bei normalen Kohlrabi behält man auch die kleinen Blättchen zurück, der Superschmelz hatte bei mir noch nie Blätter dran - die wären wahrscheinlich so groß, dass man sich im Sommer damit beschatten kann ...

Jetzt wär auch ein guter Zeitpunkt, Salzwasser für die Knöderln zuzustellen. Wenn das Wasser kocht, die Knöderl ca. 10 min. garen. Wenn sie an die Oberfläche steigen, sind sie fertig.

Den Kohlrabi in gleich große Spalten schneiden. Ich mag die Größe, dass man die Dinger genau einmal durchschneiden muss, dann passen sie perfekt in den Mund. ;) Die Butter in einer Pfanne schmelzen und aufschäumen lassen, Kohlrabi darin glasieren, Schalotten und Knofel dazugeben, kurz mit anschwitzen. Mit Gefügelfond und Orangensaft aufgießen. Kohlrabi garen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Schlagobers dazuleeren und aufkochen. Falls vorhanden, die kleinen Kohlrabiblättchen fein hacken, Estragon ebenso, mit Orangenschale und Espelette in die Sauce rühren. Mit den Knöderln servieren.

Rezeptquelle: Chili und Ciabatta, das Original stammt von Johann Lafer



Dieses Rezept bringe ich nun bei Zorra vorbei, bei der derzeit ein Blogevent zum Thema Krautköpfe von Evchen kocht ausgerichtet wird. Kohlrabi ist eindeutig ein Kohlgewächs, auch wenn es nicht ein übliches Kohlgewächs in Krautform ist. Und kinderkopfgroß war mein Superschmelz allemal! Außerdem bin ich auch keine Deutsche - darf ich trotz all dieser Widrigkeiten mit dabei sein?


Blog-Event CXVI - German Krautköpfe (Einsendeschluss 15. Februar 2016)