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Donnerstag, 10. April 2025

Frittiertes Sesam-Hendl

Wahrscheinlich gibt es kein 08/15-Asia-Restaurant in Wien, das dieses Gericht nicht auf der Speisekarte hat. Ob das nun wirklich asiatischen Ursprungs ist, bezweifle ich sehr. Ich vermute eher, dass das aus der amerikanischen Küche kommt, ein KFC-Imitat oder so irgendwie. In amerikanischen Kochbüchern war Fried Chicken laut Wikipedia bereits um 1860 zu finden. Eine gesicherte Quelle, woher es wirklich stammt, konnte ich nicht finden. Aber egal, gegessen habe ich es erstmals bei einem Aufenthalt in New York, seither mache ich es immer wieder. Nun habe ich mir auf Grund der derzeitigen Verhältnisse im Home of the Brave lange überlegt, ob ich an einem Amerika-Blogevent teilnehme. Nachdem meine Teilnahme leider gar nichts an den derzeitigen politischen Zuständen ändern würde, darf das Sesam-Hendl zum Event, das Gabi von USA kulinarisch bei Zorra ausrichtet. Ich denke einfach an die schönen Zeiten, die ich dort verbracht habe, und schicke gute Gedanken an alle, die negativ betroffen sind.

 

Blog-Event CCXVII - Cook across America (Einsendeschluss 15. April 2025)

 

Für mich sind solche Frittier-Gerichte im Asia-Style immer eine willkommene Verwendungsmöglichkeit für übrig gebliebene Eiklar. Hat man keine zwei Eiklar, kann man auch ein ganzes Ei verwenden. 

Diese Sauce ist mengenmäßig wenig. Sie ist lediglich dazu da, um die Fleischstücke zu umhüllen. Damit das Hendl trotz Sauce knusprig ist, sollte man alles sofort nach dem Schwenken vom Fleisch in der Sauce auf den Tisch bringen.

 

 

Für 3 Portionen

Für das Hendl
1 Hühnerbrust (ca. 350 g)
1 EL helle Sojasauce (Kikkoman)
2 Eiklar
2 TL Maisstärke
1 Mokkalöfferl Backpulver
1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
einige EL Mehl (griffig oder Allzweck) zum Panieren
2 EL Sesamsamen

Für die Sauce
2 EL Honig 
1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
1 Prise Chilipulver
2 EL Sweet Chili Sauce
1 EL brauner Zucker 
4 EL helle Sojasauce (Kikkoman) 
5 EL Ketchup 
3 EL Reisessig 
1 EL Sesamöl

Zum Servieren
Jasminreis
Pak Choi oder diverses rührgebratenes Gemüse (Weißkraut, Karottenstreifen, Paprikastreifen, Sojasprossen etc. - auch hier wieder eine willkommene Resteverwertung)

 

Zubereitung

Die Hühnerbrust in eher kleine Würfel schneiden. 

2 TL Maisstärke mit dem Backpulver mischen. Gehackte Knoblauchzehe dazugeben, Eiklar mit Sojasauce verschlagen, zur Stärke-Mischung geben und alles gut verrühren. Das Hendlfleisch darin mindestens 30 min. marinieren.

Für die Sauce Honig, gehackte Knoblauchzehen, Chilipulver, Sweet Chili Sauce, braunen Zucker, helle Sojasauce, Ketchup, Reisessig und Sesamöl mischen.
Während das Fleisch frittiert wird, in einem Topf, der groß genug ist, um auch das Fleisch darin unterzubringen, mischen und auf kleiner Flamme erwärmen.

Mehl in einer Schüssel bereitstellen. Öl in einem Topf erhitzen. Mit einem Holzkochlöffel während des Erhitzens immer wieder testen: Steigen am Löffelstiel Bläschen auf, ist das Öl heiß genug. Dann die Hendlstücke portionsweise aus der Marinade heben, im Mehl wenden und ins heiße Öl gleiten lassen. Ca. 5 min. frittieren, bis die Stücke Farbe genommen haben. Dann auf Küchenrolle oder altem Brot abtropfen lassen.

Währenddessen den Sesam in eine kalte beschichtete Pfanne ohne Fett geben, auf mittlere Hitze aufdrehen und rösten, bis der Sesam hellbraun ist. Sofort aus der Pfanne in eine kalte Schüssel geben, damit der Sesam nicht weiter röstet.

Fleischstücke zur Sauce geben und alles gut schwenken, bis alle Fleischstücke mit der Sauce ummantelt sind. Am Schluss den Sesam über das Fleisch streuen. Mit Reis und Gemüse servieren.



 


Freitag, 12. März 2021

Milchmädchen-Tartelettes

Ein Tarteboden aus Filoteig? Ja, das geht! Ich habe ein ähnliches Rezept mit Rhabarberfüllung schon einmal mit Strudelteig gemacht und habe das noch in sehr guter Erinnerung, daher war klar, dass ist das ausprobieren muss, als ich das Rezept in Tartes gesehen habe. Noch dazu ist das eine tolle Möglichkeit, um übrig gebliebenes Eiklar zu verwerten.

Für 8 kleine Förmen mit 8-10 cm Durchmesser

Für die Tarte-Böden
½ Packung Filoteigblätter
100 g flüssige Butter
120 g brauner Zucker

Für die Milchfüllung
500 g Milch
30 g Speisestärke
5 Eiweiß (Grüße M)
80 g Staubzucker
1 Prise Salz


 

Backrohr auf 190 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.

Förmchen mit Butter ausstreichen.  Die Teigblätter auf ca. 13 cm Seitenlänge zuschneiden und Blatt für Blatt mit zerlassener Butter bepinseln und mit Zucker bestreuen. Jeweils 3 übereinander legen und in die Formen setzen.

Einige Esslöfel voll Milch mit der Stärke und dem Salz verrühren. Eiklar und Zucker verrühren (nicht aufschlagen). Die restliche Milch erhitzen und aufkochen lassen. Die Stärkemischung einrühren und noch einmal gur durchkochen lassen, dabei ständig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Vom Feuer nehmen und eine Minute überkühlen lassen. Eiweiß-Mischung einrühren, unter emsigem Rühren zum Kochen bringen und gut durchkochen lassen, dabei rühren, rühren, rühren. Danach die Füllung direkt auf die Förmchen verteilen. Dabei einen Rand von ca. 1 cm lassen, da die Füllung beim Backen aufgeht.

30-40 min. backen, bis die Füllung die gewünschte Färbung hat.

Freitag, 29. Januar 2021

[Rettungsaktion] Pavlova mit Tarocco-Orangen

Wir retten heute Reste. Was immer wieder ein Thema ist, ist das Verwerten von Eiklar. Ich habe deswegen ein eigenes Tag dazu gemacht, weil ich sicher bin, dass jede Menge Eiklar einfach weggeworfen wird. Das ist aber nicht nötig, denn erstens gibt es genug Rezepte, bei denen man Eiklar braucht, außerdem hält sich das locker eine Woche, wenn man es in einem Schraubglas im Kühlschrank lagert.

Was ich immer wieder mache, aber was mir noch nie perfekt gelungen war, ist Pavlova. Die schmeckt zwar immer gut, aber sie ist mir immer zart hellbraun geworden. Was ich herumprobiert habe! Nun habe ich aber endlich DIE Temperatur für mein Backrohr gefunden, wie sie weiß bleibt. 90 Grad Umluft und eine Stunde und 20 min. Backdauer waren für meinen Herd das Geheimnis.

Übrigens war das tatsächlich die beste Pavlova, die ich je gemacht habe. Das Geheimnis von Pavlova ist, dass man kein zu süßes Obst dafür nehmen soll. Durch die Säure bleibt eine gewisse Spannung im Essen: süße Baiser, jede Menge nicht zu fest geschlagenes Schlagobers, saure Früchte und man bekommt ein perfektes Dessert.

4 Portionen

Orangentopping:
1 kg Tarocco
1 Limette
3 EL Kristallzucker
1 gehäufter TL Speisestärke 

Baiser:
2 Eiklar (Eier Größe L)
100 g Backzucker  oder Feinkristallzucker
1 Mokkalöfferl Essig
1 Mokkalöfferl Speisestärke

Füllung:
250 g Schlagobers


Am besten beginnt man mit den Orangen, denn die müssen gut durchgekühlt sein. Man kann sie ohne weiteres schon am Vortag zubereiten. 

Zwei Drittel Orangen mit einem Messer so schälen, dass die weiße Haut weggeschnitten wird. Dann in Scheiben schneiden. Den dabei austretenden Saft in einem Topf auffangen. Die restlichen Orangen auspressen. Limettenschale abreiben, zu den Orangenscheiben geben. Limette auspressen und alle Säfte in den Topf geben. Zucker zum Saft geben, gut durchkochen lassen. 1 gehäufter TL Speisestärke in kaltem Wasser auslösen und zum kochenden Saft geben, noch einmal gut durchkochen lassen. Auskühlen lassen und den angedickten Saft über die Orangen gießen. Einige Stunden durchziehen lassen.

Backrohr auf 90 Grad Umluft aufschlagen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. 

Eiklar aufschlagen, den Zucker langsam einriesen lassen, dabei weiterschlagen. Nach ca. 5 min. schlagen sollte sich der Zucker aufgelöst haben. Dafür ein wenig Schnee zwischen den Fingern zerreiben. Spürt man keine Kristalle mehr, passt es, sonst weiterschlagen. Wenn die Kristalle aufgelöst sind, kann man Stärke und Essig dazugeben, noch ein paar Minuten rühren, bis alles sehr gut verteilt ist.

Man kann nun eine große Pavlova machen, indem man einen dünnen Boden aus Baisermasse aufstreicht und dann außen mit dem Löffel hübsche Häufchen am Rand des Bodens draufsetzt. Oder man kann wie ich oben einen gehäuften Esslöffel Baiser auf das Papier setzen und in der Mitte mit dem Löffel ein "Bett" hineindrücken. Mir ist am Ende noch Baisermasse übrig geblieben, damit habe ich mit einem Dressiersack einen Rand auf die einzelnen Portionen gespritzt. Dass die Baiser innen niedriger sind, hat bei mir den Sinn, dass ich das Obers nicht allzu fest aufschlage, damit mir das nicht abhaut. Jedenfalls habe ich meine Baisers 1 Stunde 20 min. im Rohr trocknen lassen, dann waren sie gut durchgetrocknet.

Man kann die Baiser im Rohr bis zum nächsten Tag aufheben. Länger eher nicht, weil sie Luftfeuchtigkeit aufnehmen und nicht mehr knusprig sind.

Zum Servieren die Orangen rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie nicht zu kalt sind und nicht auf den Zähnen weh tun. Das Schlagobers aufschlagen, in die Mitte der einen großen oder der vier kleinen Pavlovas kleckern. Die Orangen mit der Sauce durchmischen, auf dem Obers verteilen, den dicken Saft ebenfalls über allem verteilen.


 
Ich verspreche, dass das ein ganz grandioses Dessert ist! Es ist wirklich einfach zu machen. Wir essen das seit Jahren, aber nun habe ich es erstmals ganz weiß zusammengebracht, daher darf das erst jetzt auf den Blog. Und vor allem diese Geschmackskombination ist grandios.

Danke an Britta, Barbara und Tamara für die Abwicklung der Rettung. 

Und ich freu mich nun auf die Rezepte der Mitretterinnen.

 


 

Brittas Kochbuch - Chili-sin-Carne-Pizza 
Cakes, Cookies and more - Brot Chips
Brotwein - Semmelknödelsalat - Saure Knödel Salat 
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Resteküche - gut eingewickelt 
Pane-Bistecca - Risotto Puffer-Kochen mit Resten 
BackeBackeKuchen - Schwarzbrotknödel mit Sauerkraut 
Das Mädel vom Land - Fenchel-Brot-Suppe 
Bonjour Alsace - knusprig gebratene Nudeln 
our food creations - Bratenreste kreativ verwerten 
Cahama - Kartoffelbrei-Muffins 
Kaffeebohne - Himbeer-Mascarpone-Dessert 
Volkermampft - Haferflocken-Möhren Cracker - gesünder Snacken

Dienstag, 9. Juni 2020

Eischneekuchen

Im Tiefkühler schlummern bei mir immer Eiklar und warten auf ihre Verwertung. Wenn diese Ansammlung ein gewisses Maß überschreitet, muss ich mir etwas einfallen lassen. Sind kandierte Früchte daheim, wird es meistens Bosnische Torte, einmal habe ich bereits Kathas Schneekuchen gebacken, sonst habe ich schon etliche Rezepte unter dem Tag Eiklar hier am Blog, die dann zum Einsatz kommen. Ein Rezept, das mich angesprungen war, für das man auch recht viele Eiklar auf einmal verwenden kann, ist dieser Angel Cake.

Generell sind Kuchen, in denen nur Eischnee verarbeitet wird, in der Konsistenz anders als solche, in denen auch Eigelb drinnen ist. Dieser hier ist sehr wattig! Ich wollte ihn eigentlich nicht bloggen, aber es ist ja nun Erdbeerzeit und der Turbohausmann hatte eine grandiose Erleuchtung: Man tunkt bitte diesen Kuchen unbedingt in jede Menge Erdbeermark. Nicht ein kleiner Erdbeerspiegel aus einem Löffel pürierter Beeren, sondern da stellt man wirklich ein Schüsselchen voll damit hin, damit man den Kuchen richtig reintauchen kann. Und schon schmeckt das wahnsinnig gut!



6 große Eiweiße
250 g Staubzucker
160 g Allzweckmehl
1 gehäufter Esslöffel Stärkemehl
1 TL Backpulver
1 Orange (perfekterweise Bitterorange), die Schale abgerieben
100 g geschmolzene Butter, leicht abgekühlt




Backrohr auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.

Das Eiweiß mit 2 EL Zucker aufschlagen, bis es dick und sehr schaumig ist. Den Rest des Zuckers mit Mehl, Kartoffelstärke, geriebener Orangenschale und Backpulver mischen, dann in die Eimischung sieben und vorsichtig unterheben. Zum Schluss kühle geschmolzene Butter unterheben. Den Teig in eine gebutterte und bemehlte Form (hier Gugelhupf) geben und 30-40 Minuten im vorgeheizten Rohr backen. Stäbchentest machen!

Vor dem Herausnehmen aus der Form leicht abkühlen lassen.



Dienstag, 5. Mai 2020

Süßsaures Schweinefleisch

Das ist ein Gericht, das ich als erstes asiatisches nachkochen konnte und seit vielen, vielen Jahren immer wieder gern mache. Es ist gelingsicher, gut vorzubereiten und − was bei mir nach einem sehr backintensiven Ostern immer noch ein Thema ist − perfekt zur Eiklarverwertung. Hier machen erst Stärkemehl und dann leicht angeschlagene Eiweiße eine nette Hülle um das Fleisch, an der die süß-saure Sauce gut anhaftet. Ich weiß jetzt nicht, ob man das in der originalen Kanton-Küche so macht, aber ich mache es seit Jahrzehnten und uns schmeckt es.

Das hier ist übrigens eine große Ausnahme von der Regel, dass es bei uns kein Essen aus Konserven gibt: Man braucht den Ananassaft aus der Dose, daher ist hier eine frische Ananas keine Alternative.



Für 2 Personen

Zutaten:
200 g Schweinsschulter
2 Knoblauchzehen
2 EL Sojasauce
Sonnenblumenöl zum Frittieren (anderes geschmacksneutrales geht auch)
1 Paprika
1 große Karotte
1 kleine rote Zwiebel
2 Scheiben Ananas aus der Dose, in Würfel geschnitten
1 Stück Ingwer, möglichst bio, dann samt Schale fein gerieben, sonst geschält
2 Eiklar

Für den Saft:
⅛ l Ananassaft aus der Dose
2 TL Maizena
3 El Ketchup
1 EL helle Sojasauce
5 EL hellen Reisessig
1 EL chinesischen Kochwein


Schweinsschulter in Würfel schneiden. 2 EL Sojasauce mit einer gehackten Knoblauchzehe verrühren, das Fleisch darin mindestens 1 Stunde, besser über Nacht marinieren.

1 Paprika, 1 Karotte, 1 kleine Zwiebel in etwa gleich große Stücke schneiden. 2 Scheiben Ananas aus der Dose ebenfalls in solche Stücke schneiden.

Für die Ummantelung vom Fleisch 1 EL Maizena in ein Plastiksackel geben, abgetropftes Fleisch (Marinade aufheben) dazugeben, alles schütteln, bis das Fleisch rundherum mit Maizena eingestaubt ist.
Die Eiklar mit dem Schneebesen kurz anschlagen, damit es flüssiger wird. Die eingestaubten Fleischwürfel im Eiklar wenden, dann in Fett goldbraun frittieren.

Währenddessen 1 Knoblauchzehe und 1 Stück geriebenen Ingwer in Öl rührbraten, Gemüse mit in den Wok geben, mitbraten, bis alles knackig gegart ist. Ananas kurz mit erwärmen.

Saft von der Ananas mit 1 TL Maizena verrühren, zum Gemüse geben. Hellen Reisessig, die restliche Marinade vom Fleisch, 1 EL helle Sojasauce, 1 EL Kochwein und 3 EL Ketchup dazugeben, verrühren, alles aufkochen lassen. Das Fleisch unterheben. 

Mit Reis servieren.



Dienstag, 14. April 2020

Financiers

Ja, Ostern ist nun vorbei und da steht doch glatt noch ein Gläschen mit Eiklar herum von meinen Pinzen! Wer mehr als zwei Eiweiße übrig hat, wird hier am Blog aber auch fündig. Was ich komischerweise noch nie gebloggt habe, was aber zu meinen Standardrezepten gehört, wenn ich in so einer Situation bin, sind Financiers. Die sind denkbar einfach zu machen und schmecken auch am nächsten Tag noch gut. Wer keine Financier-Formen hat, nimmt einfach andere kleinformatige Förmchen wie Madeleine-Formen. Die eckigen Formen haben den Baby-Küchlein ihren Namen gegeben, denn sie sollen wie Goldbarren aussehen.

Mein Rezept ist angelehnt an das von Pierre Hermé, allerdings ist das hier die Variation für Faule: Er macht natürlich eine ganz spezielle Pistazienpaste und ich bin sicher, dass das überirdisch schmeckt. Ich habe einfach die ursprüngliche Menge an Mandelmehl (sehr fein gemahlene Mandeln) durch geriebene Pistazien ersetzt, schmeckt auch super.


65 g Butter zu Nussbutter schmelzen
40g Mehl
60 g Staubzucker
50 g fein gemahlene Pistazien (wahlweise Mandel- oder Haselnussmehl)
2 Eiweiße

3 EL gehackte Pistazien zum Bestreuen


Meine Financier-Form ist recht klug, die muss ich weder fetten noch mit Mehl bestauben, aber das ist meine erste Form, die da so problemlos ist. Für alle anderen: Bitte die Form wie nötig vorbeiten. Backrohr auf 170 Grad Umluft vorheizen.

65 g Butter schmelzen, auf ganz kleiner Flamme sacht weiter erhitzen, bis sie zu hellbrauner Nussbutter geworden ist. Überkühlen lassen und filtern (feines Sieb).

Mehl, Staubzucker und gemahlene Pistazien in einer Schüssel mischen. Eiklar (nicht geschlagen) einrühren, dann die gefilterte Nussbutter einarbeiten. Man rührt da schon ein bisschen, bis alles zu einer ganz homogenen Masse geworden ist.

Masse in die vorbereitete Form geben. Die Financiers gehen ein wenig auf, daher die Formen nicht übervoll anfüllen, sondern ein bisschen Spielraum lassen. Mit den gehackten Pistazien bestreuen und 10-12 min. backen. Überkühlt aus der Form lösen.




Das Braune auf den Küchlein: Diese Financiers sind mit Praliné bestreut. Das ist eine Geheimwaffe für Süßes! Dafür Karamell herstellen, geröstete Haselnüsse einrühren und erkalten lassen. Alles in der Küchenmaschine mahlen, bis man den gewünschten Ausmahlungsgrad erreicht. Man kann das auch zu einer richtigen Paste mahlen, das ist dann die Grundzutat für Nuss-Nougat-Creme. Aber eigentlich ist das ein anderes Paar Schuhe ...

Das hier ist ein älteres Foto, offensichtlich vom Hochsommer, denn da habe ich eigene Himbeeren, Walderdbeeren und Nachtschattenbeeren, die ich einfach nicht los werde, auf die Financiers gelegt, in ein paar habe ich Nougat versenkt. Man kann also wirklich viele Varianten machen. Die Dinger klappen immer und werden auf diese Weise nie langweilig.



Montag, 9. September 2019

[Blogevent] Marzipanige Kekse mit Orangeat

Enthält Werbung durch Namensnennung (ohne Bezahlung, ohne Aufforderung) im Rahmen des Blogevents.


Zorra macht gerade ein Blogevent zum Thema "Gebäck zum Afternoon Tea" und da passen diese Kekse sehr gut dazu, auch wenn sie nicht "really british" sind.  Mir fällt so ad hoc niemand ein, der kein Marzipan mag, daher sind diese Kekse etwas, mit dem man selten falsch liegt. Die Kekse sind außerdem eine gute Idee, wenn man Eiklar übrig hat.

Ich sitze hier übrigens mit meiner 16 Jahre alten Kenwood, die bei jedem Mal rühren ächzt und stöhnt, als würde sie sofort niederbrechen. Und genau so eine zuverlässige Küchenmaschine wünsche ich mir wieder. Nun gibt es bei Zorra eine tolle Kenwood, wie ich sie gern hätte, zu gewinnen, da stelle ich mich an und hoffe auf mein Glück.



Für ca. 40 Stücke
300 g Mandeln, geschält und enthäutet gewogen
400 g Zucker
1 EL Vanillezucker
2 Eiklar, Größe M, auf keinen Fall größere!
50 g kandierte Orangenschale, in kleine Würferl geschnitten

Staubzucker zu Bestreuen
Backpapier zum Backen

Die Mandeln gemeinsam mit dem Zucker und Vanillezucker portionsweise fein vermahlen. Auch wenn man Staubzucker verwendet, muss man diese Prozedur machen, um später eine marzipanähnliche Masse zu bekommen. Kandierte Orangenschale daruntermischen.
Eiklar zu Baiser aufschlagen und unter die Mandel-Zucker-Mischung kneten, sodass man eben diese marzinpanähnliche Mandelmasse bekommt. Aus dieser Mischung eine Rolle mit ca. 5 cm Durchmesser formen, davon dickere Scheiben abschneiden.
Die Kekse auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche verteilen und über Nacht trocknen lassen. Ich hab das gleich im Rohr gemacht. Am nächsten Tag das Backrohr aufdrehen, wenn die Kekse noch drinnen sind, und bei 70 Grad Umluft ca. eine halbe Stunde trocknen lassen. Während dieser Zeit ein- bis zweimal die Türe öffnen, damit Feuchtigkeit entweichen kann.

Die Kekse sollten ganz hell bleiben und nicht knusprig braun werden. Meine waren nie blütenweiß, sondern hatten die Farbe von Mandeln. Aber da weiß man sich natürlich zu helfen: Man bestreut sie mit Staubzucker.



Blog-Event CLVI - Gebäck zum Afternoon Tea zum 15. Blog-Geburtstag (Einsendeschluss 15. September 2019)

Donnerstag, 14. März 2019

Kardinalschnitte

Extrem stolz präsentiere ich nun endlich meinen Sieg über die Kardinalschnitte. Jahre habe ich damit verbracht, sie quasi niederzuringen. Ich habe mir selten etwas so hart erarbeitet in der Küche wie Kardinalschnitte. Nun muss ich sagen, wenn man weiß, wie man tun muss, dann ist es kein arges Problem. Aber ich werde alle möglichen Fehlerquellen vorstellen, denn ich bin wirklich in JEDE Falle getappt, in die man bei der Kardinalschnitte tappen kann. Jetzt kann man mich mitten in der Nacht aufwecken und sagen: "Los, Kardinalschnitte", und ich liefere ein durchaus brauchbares Exemplar ab. Nicht so schön wie von einem Konditor, aber nicht umsonst lernen die etliche Jahre, bis sie ihr Handwerk können, aber eine mehr als brauchbare Hausfrauenvariante der Kardinalschnitte beherrsche ich.

Im Hinblick auf Ostern eine dezente Andeutung: Es ist übrigens auch eine ganz tolle Form der Eiklarverwertung. Ich hab eigentlich keine Ahnung, wieso ich so oft gerade zwei Eiklar übrig habe, aber es ist so. Zum Glück ist das des Turbohausmanns liebste Mehlspeise, daher durfte ich an ihm üben. Für uns beide ist es übrigens die liebste Variante, wenn da Kaffeecreme drinnen ist. Es gibt auch noch die Variante mit Schlagobers und Ribiselmarmelade, in den letzten Jahren findet man in den Konditoreien auch Himbeercreme und was weiß ich alles. Wir finden aber, dass an die Kaffeecreme nichts rankommt.




Zutaten:
6 Eiklar (Größe L)
1 Prise Salz
120 g (Fein)Kristallzucker
1 Spritzer Essig

4 Eidotter (ja, L)
1 Ei (ebenfalls L)
80 g Staubzucker (gesiebt)
1 TL Vanillezucker (selbst gemacht)
60 g glattes Mehl

Staubzucker
Backpapier


Für die Mokkacreme: 
1 doppelter Espresso
100 g Staubzucker
2 Blätter Gelatine
1 gehäuften EL Mascarpone
400 ml Schlagobers

Als allererstes nimmt man bitte die Eier aus dem Kühlschrank. Für ein problemloses Arbeiten müssen sie Zimmertemperatur haben, wie auch die anderen Zutaten.

Backrohr auf 150 Grad Umluft vorheizen.

Hat man eine Küchenmaschine, dann gibt man die Eiweiße mit einer Prise Salz rein und lässt die einmal 5 min. mit dem Schneebesen arbeiten. Dann lässt man den Kristallzucker einrieseln und lässt alles weitere 5 min. mit dem Schneebesen rühren. Danach testet man zwischen den Fingerspitzen an einem Patzerl Eiklar, ob da noch Kristalle vom Zucker zu spüren sind. Wenn ja, weiter rühren lassen. Ganz am Ende kommt ein Spritzer Essig hinein, der noch einmal gründlich verrührt wird (2 min.).

Dann rührt man mit demselben Schneebesen (abwaschen nicht nötig) Eigelb mit Ei, Zucker und Vanillezucker ca. 5 min., bis die Masse sich verdreifacht hat und weißgelb ist. Mehl unterheben.

Eine mögliche Fehlerquelle: Man legt das Backpapier in einem Stück auf das Backblech. Man muss die fertig gebackenen Teile, die recht brüchig sind, ganz flott vom Papier abziehen. Macht man das nicht schnell, dann picken die heillos fest. Und man tut sich weitaus leichter, wenn man das Packpapier in der Mitte teilt, sodass man nach dem Backen jedes Biskuitteil auf einem eigenen Papierstreifen hat. Damit das Papier zuverlässig auf dem Blech liegt, pickt man es mit ein paar Tupfen von der Eiweimasse fest.

Man hat zwei Massen, die man auf das Blech bringen muss: Eine Baisermasse und eine Biskuitmasse. Nachdem man ziemlich sicher pickt ohne Ende, wenn man mit dem Aufdressieren fertig ist, stellt man sich gleich zu Beginn der Arbeit zwei Gefäße bereit, in die man zwei Spritzbeutel reinstellen kann, die dann auch befüllt zuverlässig stehen bleiben.

Die Spritzbeutel brauchen vorne keine Tülle, sondern eine runde Öffnung, damit man lange Bahnen machen kann. Ist man nicht sattelfest im Umgang mit dem Dressiersack, dann empfiehlt es sich, keine durchgängigen Bahnen, sondern einzelne große Tupfen eng aneinander zu machen, denn das ist wesentlich einfacher.


Es empfiehlt sich, die Servierplatte, die man danach verwenden will, als Muster neben das bereitgestellte Backblech zu legen. Die Masse wird ein bisschen voluminöser während des Backens, daher den Teig eher kleiner aufdressieren.

Erst kommen die jeweils 3 Baiserstreifen, dann wird der Zwischenraum mit der Biskuitmasse befüllt.

Hat man die beiden Massen glücklich aufs Backpapier gebracht, dann braucht man Staubzucker, der sollte also auch parat stehen. Man bestäubt damit den Teig. Das hat folgenden Grund: Der fertig Teig ist extrem zart und weicht leicht durch. Der Staubzucker schmilzt beim Backen und macht eine hauchdünne Knusperschicht, die ein wenig vor dem Durchweichen schützt.

Nun darf das Backblech ins vorgeheizte Backrohr und muss 30 min. backen. Während der Teig bäckt, richtet man sich ein mit Staubzucker bestreutes Stück Backpapier her.
Sollten die Biskuitstücke beim Abziehen vom Papier zickig sein, dann hat man am besten ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) das mit eiskaltem Wasser getränkt und ausgewrungen ist, bereit, damit wischt man über die Rückseite vom Backpapier und schon geht das mit dem Abziehen.

Man legt das weniger attraktive Teil mit der schönen Seite (weil vor dem Backen angezuckert und daher weniger empfindlich) auf die Servierplatte. Das schönere Teil darf auf dem Stück Küchenpapier, das man mit Staubzucker bestreut hat, auf seinen Einsatz warten.


So schaut das in Großaufnahme aus, wenn man den Teig vor dem Backen mit Staubzucker bestreut hat. Diese kleinen Punkterl, die sich bilden, retten die Schnitten vor dem Festpicken auf der Servierplatte. Da die fertigen Schnitten vor dem Servieren angezuckert werden, sieht man diese Punkte dann nicht.

Ein weiterer Vorteil vom Anzuckern ist, dass man ein ganz klein wenig Biss in die Kardinalschnitten bringt. Das ist eine sehr angenehme Textur in der sonst nur flauschig-cremigen Angelegenheit.

Für die Creme die Gelatine ein paar Minuten in kaltem Wasser einweichen, dann im heißen Espresso auflösen.
Schlagobers mit Zucker und Mascarpone steif schlagen. Den überkühlten Espresso einrühren und die Creme eine Stunde durchkühlen lassen.

Die Creme auf den ausgekühlten unteren Biskuitteil auftragen und noch einmal kalt stellen. Man kann den Oberteil der Kardinalschnitte auch erst kurz vor dem Servieren auf die Creme legen. Dann hat man eventuell das Pech wie ich hier auf dem Foto, dass sich die Creme nicht mehr anpasst. Aber man ist zumindest sicher, dass einem die Creme unter der Last nicht davonrinnt.

Wenn man sträflicherweise keine Kaffeekardinalschnitte machen will, dann nimmt man ein kleines Glas Ribiselmarmelade und verteilt selbige auf den ausgekühlten Biskuitstreifen des Unterteils, die Baisersteifen bleiben frei.

Die Fülle ist dann einfach meine Allzweckwaffe, nämlich 350 g Schlagobers mit 100 g Zucker und 2 gestrichenen EL Mascarpone aufgeschlagen, die Gelatine braucht man nicht. Diese Creme auf den unteren Teil aufstreichen und das oberen Teigstück draufsetzen. Da braucht man auch keine Wartezeit, diese Creme ist von Anfang an recht stabil.

Damit wünsch ich viel Vergnügen bei diesem wirklich extrem köstlichen Kuchen. Und ich kann damit endlich wieder einmal bei einem von Zoras berühmten Blogevents teilnehmen, dieses Mal zum Thema, was zuerst da war, Huhn oder Ei. Na das Ei natürlich!

Blog-Event CL - Huhn oder Ei (Einsendeschluss 15. März 2019)




Dienstag, 7. November 2017

Donna Hays Baiser

Jetzt bin ich irgendwie in der Bredouille gelandet: Ich habe in meiner Buchbesprechung vom neuen Donna Hay-Kochbuch Von einfach zu brillant die mir leider missglückten Baisers gezeigt - Umluft statt Ober-Unterhitze erwischt und schon waren die Baisers statt makellos weiß schön braun wie nach einem Strandurlaub. Aber sie waren so gut, dass ich sie nicht einfach unterschlagen wollte: mit Pistazien oben drauf und mit Rosenwasser drinnen. Dann kam der Felix und bat um das Rezept. Und das mir, wo ich noch nie strahlend weiße Pavlovas oder Baisers zusammengebracht habe! Also frisch ans Werk! Eiklar habe ich ja ohnehin immer zu viel.

Wie man auf dem ersten Foto sehen kann, sind die Baisers wieder nicht strahlend weiß geworden. Mittlerweile bin ich aber sehr sicher, dass das an meinem Backrohr liegt. Ich habe nun schon so viele Rezepte gemacht und nie, aber wirklich nie sind sie strahlend weiß geworden. Die Temperatur ist zum Teil bei Donna Hay niedriger als bei manchen anderen Rezepten: Oft findet man, dass das Backrohr auf 160 Grad vorgeheizt wird und dann auf 120 Grad reduziert, sie heizt nur auf 150 Grad vor. Das heißt, daran liegt es sicher nicht, dass die Baisers zu heiß gebacken werden würden. Mein Backrohr ist nun auch nicht mehr das neueste Modell, daher wird es wohl eher daran liegen.



Für ca. 6 - 8 Portionen:
225 ml Eiklar (von ca. 6 Eiern)
330 g Zucker
1 EL Maisstärke
1 ½ TL heller Essig

Für die Rosenwasser-Variante:
½ TL Rosenwasser
65 g gehobelte oder gehackte Pistazien

Backrohr auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Das Eiklar mit dem Handrührgerät zu weichem Schnee aufschlagen, dann löffelweise unter ständigem Rühren den Zucker einarbeiten. Nur dann Zucker neu dazugeben, wenn der andere Zucker schon ganz aufgelöst ist. Das kann man testen, indem man eine kleine Menge vom Eischnee nimmt und zwischen den Fingern zerreibt. Spürt man dabei noch Zuckerkörner, muss man noch weiterrühren, bevor man neuen Zucker zugibt.
Diese Baisermasse noch 10 - 15 min. weiter schlagen.
Essig und Maisstärke vermischen und zum Baiser geben, ca. 30 sek. rühren, bis alles gut vermischt ist.

Für Pavlovas ist die Masse nun fertig und kann auf ein Backblech verteilt werden.

Für die Rosenwasser-Variante das Rosenwasser in die Baiser-Masse einarbeiten. Ebenfalls auf dem Backblech verteilen, mit den Pistazien bestreuen.

Das Blech ins Rohr schieben und auf 120 Grad herunterdrehen. Ca. eine Stunde backen, dann das Rohr abdrehen und die Baisers im Rohr auskühlen lassen.




Ich habe beide Varianten auf einmal gemacht und nur mit 3 Eiklar gearbeitet. Das reicht für 2 x 2 üppige Desserts. Die Pavlovas habe ich versucht so aufzudressieren, dass die innen niedriger sind als außen, damit das Schlagobers nicht drüberrinnt, sondern innen gefangen bleibt. Es ist mir nicht einigermaßen gelungen, aber auch das ist noch ausbaubar.

Die fertigen Baisers haben in einem luftdicht verschlossenen Behälter gut bis zum nächsten Tag gehalten. Sie waren immer noch außen knusprig und innen weich.

Die Rosenwasser-Pistazien-Variante schmeckt sehr, sehr interessant. So richtig nach Urlaub und 1001 Nacht. Dem Turbohausmann und mir haben sie wahnsinnig gut geschmeckt.

Die Variante Himbeere-Maracuja auf ungezuckertem Schlagobers kann ich für Pavlovas wärmstens empfehlen. Donna Hay nimmt noch Pfirsiche dazu. Das werde ich ganz sicher im nächsten Sommer ausprobieren. Vielleicht kann ich bist dahin ja Baisers, die weiß bleiben ...

Freitag, 8. Januar 2016

Perfekt nach den Festtagen: Bosnische Torte

Dass ich diese Torte entdeckt habe, das war ein wirklicher Glückstreffer! Mir hat "Bosnische Torte" genau gar nichts gesagt. Drauf gestoßen bin ich bei einer Empfehlung, was man mit übrig gebliebenem Eiklar machen kann. Man braucht richtig viel davon, also genau richtig, wenn man viel Weihnachtsbäckerei gebacken hat. Das habe ich zwar nicht, aber im Tiefkühler stapeln sich mit der Zeit trotzdem viele kleine Behälter mit der Aufschrift: 1 Eiklar, 2 Eiklar etc. Bei mir waren es tatsächlich 10 Eiklar, die ich verwertet habe. Es kommt sicher auf die Größe der Eier an, deswegen gebe ich das Gewicht an.
Dann braucht man noch ein bissl kandierte Früchte, die man nach Weihnachten auch oft noch hat, ebenso Haselnüsse.
Gefunden haben ich das Rezept hier: Krone in Au Wie immer für das Original bitte den Link anclicken. Ich habe den Zucker radikal reduziert.





420 g Eiklar
1 Prise Salz
300 g Zucker
440 g Haselnüsse, geröstet, geschält und gerieben
100 g geriebene Schokolade
50 g Zitronat, fein gehackt
50 g Orangeat, fein gehackt

Eine Springform mit 26 cm Durchmesser mit Backpapier auskleiden (beim Boden das Papier einzwicken, die Ränder einfetten und das Papier dranpicken).

Eiweiß mit dem Salz aufschlagen, Zucker dazugeben und zu einer schön glänzenden Baisermasse weiterschlagen. Haselnüsse, Schokolade, Zitronat und Orangeat unterheben und bei 150 ° C ca. 55 min backen.



Manöverkritik: Volltreffer! Uns und unseren Gästen hat die Torte total gut geschmeckt. Es war noch ein bissl was übrig und am zweiten Tag schmeckt die noch besser als bald nach dem Backen. Sie ist sowieso recht saftig, was mich verblüfft hat, und wird am nächsten Tag noch saftiger. Das Rezept kommt auf jeden Fall auf die Liste der "best of"-Rezepte. Ist ja auch noch deppensicher in der Zubereitung, was auch kein Fehler ist.



Was ich in diesem Jahr einführen will, ist die Angabe von Turbohausfrau-geprüften Bezugsquellen. Ich bekomme nichts für die Werbung, sondern ich mache das, weil ich von den Produkten überzeugt bin. Mir kommen zum Beispiel keine Haselnüsse aus dem Supermarkt mehr ins Haus, seit ich die aus dem Piemont kenne. In Wien kaufen kann man sie bei Barolista. Das ist ein kleiner 1-Mann-Betrieb, daher vorher besser anrufen, ob eh jemand da ist und ob vor allem auch Haselnüsse lagernd sind. Und gleich ein bissl mehr Geld mitnehmen, denn aus diesen Haselnüssen gibt es auch einen Aufstrich, der zum Niederknien ist (wie Nutella, nur viel besser), und man sollte auch Sardellen vom Barolista mitnehmen. Das sind die einzigen nicht-weißen Sardellen, die ich unglaublich gut finde.

Freitag, 21. November 2014

Orangenhendl mit asiatischem Gemüse

Im Moment habe ich eine Fleischphase wie schon lange nicht! Wenn ich an Essen denke, dann denke ich an Fleisch. Immer! Kein Gemüse, keine Hülsenfrüchte, keine Mehlspeisen. Ich bin gespannt, wie lange das andauert, weil das kenne ich so von mir gar nicht. Aber egal, die Rezepte gehen mir so und so nicht aus. Im Gegenteil. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr kommt man drauf, wie vielfältig man sich ernähren kann.


Für 2 Portionen:
1 ganze Hühnerbrust, in kleine Stücke geschnitten
2 Eiweiße
1 EL Maisstärke
Erdnussöl zum Braten

Sauce:
1/2 Tasse Orangensaft, frisch gepresst
1 EL Sojasauce
1 EL brauner Zucker
1 EL Reisessig
1 TL Sesamöl (geröstetes)
1 Prise Salz
1 Prise Espelette
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 TL Ingwer, fein gehackt
1 TL Maisstärke, aufgelöst in ca. 1/16 l kaltem Wasser
Schale von 1 Orange, fein abgerieben

Deko: das Grün von 1 Frühlingszwiebel in feinen Ringen

 



Asiagemüse:
100 g Sojabohnensprossen
100 g Fisolen
1 mittelgroße Karotte
2 Frühlingszwiebel
1 Bund (koreanischer) Koriander

1/4 TL Salz
1/4 TL Zucker
1/4 TL weißer Pfeffer

1 EL Sojasauce
1 EL Reiswein
1 TL Sesamöl (geröstetes)



Für das Hendl die beiden Eiweiße mit einem Schneebesen kurz anschlagen, Maisstärke zugeben und weiterschlagen, bis das Eiweiß fast zu Schnee geworden ist. Die Hühnerstücke dazugeben und 10 min. durchziehen lassen.

Für das Gemüse die Fisolen für 2-3 min. blanchieren, mit eiskaltem Wasser abschrecken, auf Küchenrolle abtrocknen. Die Karotte auf der Gemüsehobel in feine Streifen hobeln. Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, grüne und weiße Teile trennen - einen Teil vom Grün für das Hendl zur Seite stellen. Sojasprossen waschen, auch gut abtropfen lassen.
(Koreanischen) Koriander grob zerhacken.

Die trockenen Gewürze für das Gemüse in einem kleinen Schüsselchen vermischen, die flüssigen in einem zweiten Schüsselchen mischen.

Für die Sauce Orangensaft, Sojasauce, Zucker, Essig, Sesamöl, Salz, Espelette, Knoblauch, Ingwer und Orangenschale in einer kleinen beschichteten Pfanne verrühren. Erhitzen und kurz alles verkochen lassen, dann die in Wasser aufgelöste Maisstärke einrühren und die Mischung 1 min. köcheln lassen. Vom Herd ziehen.

In einer großen Pfanne oder einem Wok gut fingerhoch Erdnussöl erhitzen. Wenn das Öl heiß ist, das Fleisch Stück für Stück aus der Eiweißmischung heben und ins Öl legen. 2-3 min. frittieren, dann auf Küchenrolle abtropfen lassen. Dabei drauf achten, dass man nicht zu viele Fleischstücke ins Öl legt, damit sie nicht zusammenpicken, also am besten auf einige Tranchen frittieren. Man kann das Fleisch auch erst nur ganz hell anbraten, dann ein zweites Mal ins heiße Öl geben, falls es zu stark auskühlen sollte, und fertig frittieren.

In einem Wok 1 EL Erdnussöl erhitzen. Erst die Karotte 1 min. rührbraten, dann Fisolen, weiße Teile der Frühlingszwiebel und Sojabohnensprossen zugeben und eine weitere Minute braten. Die trockenen Gewürze zufügen, eine Minute braten, die flüssigen Gewürze zufügen, noch eine Minute braten. Die Hälfte vom Grün der Frühlingszwiebel und den gehackten Koriander dazugeben, einmal durchschwenken.

Sauce erwärmen und in kleine Schälchen füllen - am besten pro Person ein Schälchen, damit man das Fleisch gut eintunken kann.
Das übrige Grün vom Frühlingszwiebel auf das gebackene Hendlfleisch streuen.
Mit dem Asia-Gemüse und Duftreis servieren.


Fotoupdate vom Februar 2021


Sehr feines Essen, das auf den ersten Blick aufwändig ausschaut, es aber gar nicht ist. Man muss nur wie bei fast allen Asia-Gerichten drauf achten, dass man sich alles vorher herrichtet, dann ist man ruck-zuck fertig. Muss man sich während des Kochens alles erst zusammensuchen, waschen, schneiden, abwiegen, dann schaut man allerdings blass aus.

Rezept für das Hendl gefunden bei The Pioneer Woman, Gemüse nach eigenem Gutdünken zusammengebastelt.

Freitag, 18. Oktober 2013

Wenn man Nachbarn nicht leiden kann ...

... dann empfehle ich, Mrs. B's Nonbitter in den Garten zu pflanzen. Breitet sich garantiert überall aus und überwuchert, was es finden kann. Das ist es, dieses Unkraut:


Die Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen, Solanum, ist somit irgendwie mit Erdäpfeln und Paradeisern  verwandt.
Ich habe, seit wir so ein schönes Balkonien haben, einen Hang zum Experimentieren bekommen und war viele, viele Jahre Mitglied der Arche Noah. Vor ca. 10 Jahren habe ich mir von einem der Saatguterhalter Samen dieser Beere gekauft. Damals erhielt ich die Info, dass man diese Beere in den USA als Huckleberry kennt und Mark Twains Held Huckleberry Finn danach benannt ist. Nun weiß ich, dass mein Unkraut zwar eng verwandt mit dieser Pflanze, aber nicht ganz identisch ist.


Das ist nun nicht ganz so wichtig. Erstaunlich ist der Überlebenswille dieser Pflanze: Im ersten Jahr fand ich die Beeren nicht so arg g'schmackig und wollte es bei einem einmaligen Versuch belassen. Ja denkste! Seit damals erscheinen jedes Jahr wieder irgendwo Triebe der Pflanze: zwischen den Betonplatten oder in irgendeinem Kistel. Immer wieder rupf ich die aus, aber die Pflanzen kommen wieder und wieder und wieder.
Dieses Jahr kamen wir aus einem 10-tägigen Urlaub im Montafon heim und schon waren meine Pelargonien überwachsen von einer Mrs. B's Nonbitter. So viel Überlebenswillen habe ich dieses Jahr belohnt und die Pflanze einfach stehen gelassen. Mal schauen, was ich im nächsten Sommer von dieser Idee halten werde.



Die Beeren haben in etwa die Größe und das Aussehen von Waldheidelbeeren. Sie schmecken aber nicht sehr intensiv und schon gar nicht nach Heidelbeere. Zum Einfach-so-in-den-Mund-Stecken sind sie, wenn sie ganz reif sind, zwar schon geeignet, aber ich finde sie langweilig. Dieses Jahr versuchte ich es mit einem Kuchen. Seit die liebe Britta ihre Friands gepostet hatte, habe ich den Kuchen schon drei Mal nachgebacken - klappt immer und ist nicht nur als Eiweißverwertung gut herzunehmen, sondern auch für Reste von allen möglichen Mehl- und Nussarten. Ich habe eine kleine Backform, die genau die Größe einer Lasagneplatte hat und ich habe mir bei deren Anschaffung wahrscheinlich genau so viel dabei gedacht wie bei der Anschaffung der Samen von Mrs. B's Nonbitter ... Nun habe ich endlich einen Verwendungszweck! 


3 Eiweiß 
1 Prise Salz
100 g Butter
120 g Staubzucker
33 g Mehl (Weizen oder Dinkel)
90 g Mandeln (oder Walnüsse oder Haselnüsse)
120 g Beeren
Butter + Mehl für die Form

Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Backform mit Butter ausstreichen und mit Mehl stauben.

100 g Butter langsam schmelzen. Die Eiklar mit einer Prise Salz steif aufschlagen. Butter, Zucker, Mehl und Mandeln verrühren. Den Schnee vorsichtig unterheben. Den Teig in die Form füllen, Beeren auf dem Teig verteilen und 45 Minuten (nein, kein Tippfehler) backen - Stäbchenprobe macht sicher!

Ein wunderbarer kleiner Kuchen, der nicht viel Arbeit macht. Noch am nächsten Tag sehr saftig.



Wie sich die Nachtschattenbeeren im Kuchen machen? Noch immer nicht der Bringer im Geschmack, sondern ganz dezent, wobei ich sagen muss, ich hatte zu wenig von den Beeren, es waren nur 90 g, von allen anderen habe ich die oben genannte Menge genommen.

Aber ich komm noch drauf, was ich mit denen anstelle!

Falls ausnahmsweise bei mir mal keine Mrs. B's Nonbitter aufgehen sollte, wende ich mich vertrauensvoll an meine Nachbarn, weil die haben alle dieses Unkraut seit Jahren auf ihren Terrassen. Und nun wissen sie auch, wem sie das zu verdanken haben, falls sie hier mitlesen sollten. Wenn ich nichts mehr poste, wisst ihr was mit mir geschehen ist: zwangsverpflichtet zum Unkraut ausrupfen für alle Zeiten!


 Kleine Kuchen - Back-Event bei Low Budget Cooking

Ich weiß nicht, ob das Event noch existiert, aber ich würde mich freuen, wenn dem so ist, also schicke ich meinen Kuchen mal bei der Hedonistin vorbei.