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Freitag, 8. Juni 2018

Maulbeer-Topfenkuchen

Weiter geht es mit einem Maulbeerrezept. Danach ist aber schon Schluss damit, denn die Beeren halten sich nicht so gut, daher habe ich auch nur so viele gepflückt, wie wir innerhalb von zwei, drei Tagen verarbeiten und verbrauchen konnten. Damit muss ich dieser Köstlichkeit auch schon für ein Jahr adieu sagen − zum Glück hab ich aber ein paar Gläser Marmelade, die mich begleiten werden.

Dieser Kuchen ist einfach zu machen und gelingsicher. Uns hat er sehr geschmeckt. Ich kann ihn mir auch gut mit anderen Beeren vorstellen.

 
Menge für 1 Brownie-Form (ca. 20 x 30 cm)

Alle Zutaten sollen Zimmertemperatur haben, daher rechtzeitig alles aus dem Kühlschrank nehmen!

150 g Dinkelmehl
100 g Butter
50 g Rohrzucker
1 Prise Salz
1 Eigelb

Fett und Mehl für die Backform

40 g Butter
50 g Honig (flüssig)
1 Ei
1 Eigelb
250 g Topfen (20 % F.i.T.)
1 Prise Salz
½ Biozitrone, die Schale abgerieben
2 EL Vanillezucker (selbst gemacht)
20 g Stärkemehl
1 EL Ahornsirup
300 g Maulbeeren


Für den Teigboden alle Zutaten gründlich aber rasch verkneten. Den fertigen Teig zu einer Kugel formen und im Kühlschrank 30 min. ruhen lassen.

Backrohr auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Butter und Honig schaumig rühren, Ei und Eigelb nacheinander einrühren. Topfen, Salz, Zitronenschale, Vanillezucker, Stärkemehl und Ahornsirup dazugeben, alles cremig rühren.

Den Teig auf einer bemehlten Unterlage auf Blechgröße ausrollen, in die Form geben und mehrmals einstechen. Die Creme auf dem Mürbteig verstreichen, die verlesenen Maulbeeren drauf verstreuen. Ins Rohr schieben und ca. 35 min. backen.

Kuchen auf einem Kuchengitter überkühlen lassen, bis er handwarm ist. So hat er uns am besten geschmeckt. Dann ist die Füllung zwar noch nicht so ganz schnittfest wie auf dem Foto, aber das Mundgefühl war herrlich.



Ich habe keinen Zucker mehr zum Bestreuen verwendet, sondern Zitronenpelargonienblätter in Streifen geschnitten und drübergestreut. Die Blüte ist auch von der Zitronenpelargonie, das ist nicht nur von wegen hübsch ausschauen, sondern da ist richtig viel Geschmack in der Blüte. Ich finde den Geschmack der Blätter intensiver und kürzer anhaltend, den der Blüte sanfter und lang dauernder.

Werbung weil Rezensionsexemplar.
Rezeptquelle: Die besten Obstkuchen aus dem Stocker-Verlag
Das Rezept wurde von mir ein wenig verändert, denn im Rezept wird Puddingpulver verwendet, außerdem habe ich die Backtemperatur angepasst. Ich habe hier nur die halbe Menge gemacht, weil wir ausnahmsweise keinen Besuch hatten und zu zweit kein ganzes Blech voll Kuchen schaffen; im Buch ist es ein ganzes Backblech.


Dienstag, 5. Juni 2018

Maulbeermarmelade mit Zitronenpelargonie

Das Postings enthält Links, die alle weder Affilate noch sponsored sind.

Maulbeeren, das ist so eine Kindheitserinnerung. Hier in Wien gibt es zwar auch etliche Bäume in der freien Wildbahn, wo ich ab und zu ernte, aber diese richtig dunklen, fast schwarzen, gibt es da nicht. Da musste ich geschmackstechnisch bis jetzt immer in meiner Erinnerung kramen. Und dann kam der Moment, wo ich auf Facebook bei Familie Stekovics sah, dass sie so viele Maulbeeren auf ihren 400 Bäumen haben, dass die ersten 10, die sich melden, zum Ernten kommen dürfen. So schnell kann man gar nicht schauen, wie ich "Hier!" gerufen habe. Knapp ist es sich ausgegangen, sodass ich wirklich noch mit dabei sein konnte. Meine Aromenerinnerung hat mich nicht getrügt, denn die haben wirklich genau so geschmeckt wie früher.

So, dann hab ich herumgesucht, was macht man mit Maulbeeren. Sehr viele Rezepte findet man nicht im Netz. Marmelade machen aber viele! Ich finde, dass diese Beeren Zitrusaroma brauchen. Also entweder hat man das Glück wie ich, dass man Zitronenpelargonien hat, oder man hat Zitronenverbene, natürlich sollten auch Zitronen und Limetten samt fein geriebener Schale passen. So bekommt man die perfekte Marmelade!


1 kg Maulbeeren
1 Hand voll Zitronenpelargonienblätter
½ kg Gelierzucker 2:1

Die Maulbeeren mit dem Gelierzucker vermischen und ein paar Stunden Flüssigkeit ziehen lassen. Dann alles mitsamt den Zitronenpelargonienblättern in einen Standmixer geben und sehr gut mixen, bis die Kernchen in den Maulbeeren und die Blätter auch zu Brei gemixt sind. Bei meinem brustschwachen Gerät dauert das schon ein paar Minuten.
Dann alles in einen ausreichend großen Einkochtopf geben und 3 min. sprudelnd durchkochen. Gelierprobe machen. Wenn die gelingt, die Marmelade in gewaschene Gläser abfüllen, neue (!) und ebenfalls gewaschene Deckel aufschrauben. Auskühlen lassen, genießen.


Warum jetzt neue Deckel? Das habe ich hier geschrieben. Die neuen darf man dann aber auch nicht malträtieren: handwarm mit Spülmittel abwaschen reicht. Kein Geschirrspüler, kein Alkohol, schon gar keine anderen Desinfektionsmittel, denn das halten diese Mimosen nicht aus.
Ich drehe die Marmeladen auch schon lange nicht mehr auf den Kopf zum Auskühlen. Das hat absolut keinen Sinn, außer dass dann eventuell die Marmelade am Deckel pickt, was niemand braucht.

Wenn jemand Maulbeeren mag, bei Mundraub habe ich die Maulbeerbäume, die ich in Wien kenne, eingetragen.



Und falls jemandem die Bienen fehlen in diesem Jahr: die sind alle beim Stekovics im Bio-Paradies! 🤩

Freitag, 25. Mai 2018

Zitronenpelargonien-Limonade

Ha! Genau mein Ding ist es, wenn ich einen Verwendungszweck für eine meiner Duftpelargonien finde. Ich mag die nämlich nicht nur zum Beschnuppern, sondern habe sie bisher immer als Aromageber für essbares Süßes eingesetzt. Die anderen Rezepte im Blog findet man hier. Als ich dieses Rezept gesehen habe, wusste ich: meins! Es ist auch so, wie ich gern koche: Da wird nicht großartig gefiltert, um Fruchtbestandteile ganz fein säuberlich zu entfernen, sondern die dürfen in der Limonade bleiben. Uns hat die Limonade sehr gut geschmeckt.

Ich habe weniger Zucker als im Rezept verwendet, hier schreibe ich aber die Originalmengen auf, weil ich nicht sicher bin, ob es viele Leute gibt, die es gern so sauer haben wie ich ...



3 Biozitronen
6 EL Rohrzucker (ich: 3 EL)
3 Stiele Zitronenpelargonie (= Zitronengeranie) - bei mir Stielgröße wie am Foto

Zitronen heiß waschen, abtrocknen halbieren, auspressen und alle Zutaten miteinander in ein großes Gefäß geben. Zitronen, Zitronenpelargonien und Zucker einige Minuten miteinander gut verreiben. Ich habe das mit dem Stößel meines Mörsers gemacht.
Diese entstandene Mischung lässt man mindestens eine halbe Stunde stehen. Dann kommen 1 ½ l Wasser dazu. Ich habe die fertige Limonade dann noch einige Stunden im Kühlschrank stehen gelassen. Vor dem Servieren die groben Teile abseihen.


Was für ein Traum! Das wird ein neues Sommergetränk!

Die Prozedur mit dem Reiben ist nötig, damit die Zitronenpelargonie ihr Aroma abgibt. Diese Pflanzen duften nämlich auch sonst nicht von selber, sondern sind sogenannte Kontaktdufter, das heißt, dass man die Blätter reiben muss, dann hat man den Duft an den Fingern. Von sich aus sind diese Pflanzen kein Dufterlebnis! Daher ist es auch bei der Limonadenherstellung nötig, sich einige Minuten der Pflanzenmassage zu widmen. Der Gewinn ist nicht nur eine sehr gute Limonade, sondern auch die Finger duften danach hervorragend.

Rezeptquelle: Souq

Mittwoch, 8. Juli 2015

Parfümierte Feigenmarmelade


Dass wir in Wien einen Feigenproduzenten haben, das habe ich hier schon einmal verraten. Und einmal im Jahr kann ich nicht anders und muss trotz der wirklich stolzen Preise dort hin und mir Feigen holen. Wie viele verschiedene man dort kaufen kann, sieht man auf dem Poster. Wahnsinn, oder?

Auf dem Foto unten zu sehen sind links unten: Sultane, links oben: Dalmatie, rechts oben: Pastillerie, rechts unten:  Brown Turkey.


Und dann hab ich mir noch eine Idee vom Feigenhof mitgenommen: mit Duftpelargonie parfumierte Feigenmarmelade. Die kann man dort nämlich kaufen. Aber sie haben nur mit Rosenpelargonie parfumierte Marmeladen, ich hab aber drei verschiedenen Duftpelargonien, von denen ich mir dachte, die könnten passen. Eben die Rosenpelargonie, die übrigens auch vom Feigenhof stammt, die habe ich schon seit etlichen Jahren und sie wächst brav vor sich hin. Eine Zitruspelargonie habe ich auch ausprobiert und dann noch eine, von der ich keine Ahnung habe, was sie für eine sein soll, denn da habe ich einen Ableger geschenkt bekommen mit dem Hinweis, das sei ein afghanisches Nationalheiligtum und ich solle sie entsprechend behandeln. Die duftet wunderbar würzig, ein bisschen nach 1001 Nacht, nach Gewürzen, aber nicht so schwer, wie viele orientalische Düfte das manchmal an sich haben.


Entstanden ist dieses Blogposting übrigens vor einem Jahr. Das hat sogar einen Sinn, denn erstens war ich mir nicht sicher, ob sich die Marmelade mit den Blättern drinnen überhaupt halten wird. Und außerdem wollte ich sehen, wie sich der Duft entwickelt. Beim Einfüllen der Marmelade war der Duft zurückhaltend und dezent. Am Feigenhof wurde mir gesagt, ich sollte die Blätter der Pelargonien über Nacht in der Marmelade ziehen lassen, bekam aber keine Mengenangaben. Natürlich habe ich das gemacht, das Ergebnis war aber eher matt. Also habe ich es wie beim Himbeergelee gemacht und einfach ein großes bzw. mehrere kleine Blätter ins Glas getan und drinnen gelassen.


1/2 kg reife (!) Feigen, gewogen ohne Stiel
100 g Blätter von Duftpelargonien nach Wahl, dann noch 1 großes oder ein paar kleine Blätter der Duftpelargonien für das Glas
125 g Bio-Gelierzucker 2:1

Die Feigen pürieren, mit dem Gelierzucker verrühren, die 100 g Blätter in ein Gefäß geben Feigenmus drüberleeren, abdecken und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Ich habe am nächsten Tag ein Blatt einer Duftpelargonie herausgefischt, daran gerochen: nichts, daran gerieben: nichts - der Duft war verschwunden, total in die Marmelade übergegangen, aber immer noch sehr dezent. Also habe ich die alten Blätter aus dem Mus herausgenommen, frische Blätter geerntet und in die Gläser getan. Die Marmelade habe ich ohne Blätter eingekocht und in Gläser abgefüllt.

Hier stehen sie, meine Soldaten. Meine kleine Privatarmee. Für Krieg garantiert nicht zu gebrauchen.


Und hier wird dann stehen, was es nach einem Jahr zu berichten gibt ...


So, hier der Bericht nach einem Jahr: Gehalten hat die Marmelade, sie schmeckt immer noch gut. Der Duft ist nicht verflogen. Mir schmecken alle drei Duftpelargoniensorten gut in der Feigenmarmelade, der Sieger für mich ist aber die afghanische Duftpelargonie mit der orientalischen Note, gefolgt von der Rose und an dritter Stelle die mit Zitrusduft.

Schon wieder eine Marmelade, die ich nachkochen darf!

Freitag, 15. August 2014

Heidelbeerstrudel

Es ist zu befürchten, dass das die letzten Waldheidelbeeren waren, die ich verarbeitet habe. Finden kann ich schon länger keine mehr, aber bei mir auf einem Markt habe ich immer noch welche kaufen können. Dieses Mal hatte nur mehr die Liesi welche - meine Liesi, eine ungefähr 80 Jahre alte Frau, die sich ihre Pension aufbessert, indem sie Sachen aus ihrem Dorf nach Wien bringt und am Markt verkauft. Sie ist meine Lieferantin für die winzigen Weinbergpfirsiche, für Dirndln und richtige Hauszwetschken, nicht zuletzt für Waldheidelbeeren und Wildpreiselbeeren.

Blühende Zitronenpelargonie


Was Waldheidelbeeren brauchen, ist Säure in irgendeiner Form. Entweder Zitronenschale (ich hatte keine Biozitronen daheim, die getrockneten Schalen sind aufgebraucht) oder einen Zitruszucker, den man hoffentlich im Winter gemacht hat. Ich hatte noch 2 Esslöffel Bergamottzucker, meine Nase sagte, der hat noch schön viel Aroma, allerdings zeigte sich nach dem Backen, dass die Heidelbeeren das Aroma total geschluckt hatten. Nun hab ich ja dieses Jahr viele tolle Dufpelargonien, darunter eine Zitronenpelargonie. Die habe ich also kurzerhand gerupft, die Blätter fein gehackt und vor dem Servieren über den Strudel gestreut. Es hat perfekt geschmeckt!




Für den Teig: 200 g Mehl, 1 Prise Salz, 1/8 l Wasser und 1 EL Sonnenblumenöl mit der Hand gut verkneten, bis sich ein gleichmäßiger Teig bildet. Die Teigkugel in ein kleines Schüsserl legen, mit Öl bestreichen, einen Untersetzer drauflegen und eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Für die Fülle:
250 g Heidelbeeren
250 g Topfen
75 g Zucker
2 Eier, getrennt
100 g Sauerrahm
1 Prise Salz
ca. 2 EL Butter, geschmolzen, zum Bestreichen

Zitronenpelargonien oder andere Zitruskräuter
Staubzucker zum Bestreuen


Backrohr auf 200 Grad vorheizen.

Heidelbeeren waschen und verlesen. In einem Sieb sehr gut abtropfen lassen.

Eiweiß mit einer Prise Salz aufschlagen, dann eine Hälfte vom Zucker dazugeben und weiterschlagen, bis sich eine glänzende weiße Masse bildet. Die zwei Eigelb mit der zweiten Hälfte vom Zucker aufschlagen, Topfen und Sauerrahm dazugeben, einrühren. Den Eischnee unterheben.

Strudelteig so weit wie möglich auswalken, auf ein Strudeltuch heben und mit den Handrücken ausziehen. Die dicken Ränder abschneiden, den Strudelteig rundumadum mit zerlassener Butter bestreichen. Die Fülle auf dem Teig verteilen, dabei das letzte Drittel leer lassen. Heidelbeeren über die Topfenfülle verteilen. Strudel aufrollen, mit Butter bestreichen und ca. 30 min. goldgelb backen.

Mit Staubzucker und gehackter Zitronenpelargonie bestreuen, warm oder kalt servieren.


Natürlich isst man den Strudel am besten auf Balkonien, dazu einen kleinen starken Espresso und eine gute Tageszeitung - diese Kombination am Abend rettet garantiert jeden noch so verhauten Tag!

Daraus hab ich gelernt: Im nächsten Jahr muss ich Heidelbeermarmelade mit Zitronenpelargonie einkochen. Unbedingt!
Und diesen Strudel gibt es auch nur mehr so. Oder vielleicht mit Zitronenverbene. Oder Zitronemelisse. Zum Glück hab ich ja eine gewisse Auswahl.

Eine Heidelbeerstrudelvariante findet man bei der Küchenschabe, die die Heidelbeeren in Strudelpackerln einwickelt.

Freitag, 4. Juli 2014

Himbeergelee mit Rosenduftpelargonien

Es wird Zeit, wieder einmal ein paar Pflanzen von Balkonien vorzustellen: meine Duftpelargonien. Dieses Jahr habe ich es auf stolze sechs Sorten gebracht. Eigentlich wollte ich die Sammlung gar nicht erweitern, aber ich habe das Angebot bekommen, ein paar Pflanzen in einem kühlen Raum überwintern zu können. Und ich habe meine Duftpelargonie vom letzten Jahr so toll gepflegt und groß von dort zurückbekommen, dass ich mich einfach nicht zurückhalten konnte, als wir bei der Raritätenbörse im Belvedere waren.

Oft schon habe ich gehört, Duftpelargonien sind zu nichts gut und sie blühen nicht schön. Es stimmt schon, dass sie nicht so viele große und üppige Blüten haben wie die Pelargonien, die man sonst kennt, aber nicht schön blühen bezweifle ich jetzt mal ganz heftig und setze dem mein Foto entgegen. Die Pelargonien sind übrigens Kontaktdufter, das heißt, man muss an den Blättern (nicht den Blüten) reiben, dann riechen sie ganz herrlich. Und es gibt unzählige verschiedene. Ich habe die beiden Tröge mit den Duftpelargonien gleich beim Tisch stehen, sodass man im Sitzen rübergreifen kann und nach Lust und Laune an den Blättern reiben, um dann an den Fingern zu schnuppern. Es ist immer wieder ein Vergnügen, von dem ich nicht genug bekommen kann.



Und nun mache ich etwas, was ich noch nie mit meinen Schätzchen gemacht habe: Ich rupfe sie. Weil ich hab nämlich ein Rezept gefunden, das ich unbedingt nachkochen musste. Das Kochbuch wirkt unscheinbar und nennt sich Obst haltbar machen, erschienen im Stocker Verlag. Normalerweise nehme ich für mich in Anspruch, eine Marmeladen-Tante zu sein, der man nicht mehr viel erzählen kann, wenn es ums Haltbarmachen von Obst geht. Doch durch dieses Buch wurde ich eines Besseren belehrt. Da findet sich wirklich viel Information! Angefangen von der Lagerung von frischem Obst, Verpackung und Materialien für konserviertes Obst bis zu den Vorteilen der einzelnen Konservierungsmöglichkeiten, aber auch deren Nachteile. So kann man sich gut aussuchen, was für einen selber die beste Möglichkeit ist. Jede Konservierungsmethode wird einzeln vorgestellt, es wird genau aufgelistet, welches Zubehör man braucht und für welche Früchte die jeweilige Methode geeignet ist. Auch auf Spezialfälle wie Diabetikermarmeladen wird eingegangen. Exotische Sachen wie Obstkäse bzw. Obstpasteten sind auch erklärt - Quittenbrot fällt zum Beispiel in diese Kategorie, mich hat gleich das Vogelbeerkonfekt angelacht, das ich im Herbst in Angriff nehmen werde.
Es werden nicht nur süße, sondern auch pikante Varianten der Konservierung vorgestellt. Ich sag nur: Chutneys! Grillzeit! Da kommt noch was auf euch zu ... ;)
Fruchtaromaessig habe ich bis jetzt auch viel zu selten gezeigt, obwohl ich dauernd eigene in Verwendung habe. Das ist also auch noch ein Projekt, das ich in Angriff nehmen will.
Last but not least wird die Herstellung von Likören und Schnäpsen gezeigt.
Das Buch hat 200 Seiten, ist also ein handliches Buch, das man um diese Jahreszeit mit nach draußen nehmen kann zum Schmökern.


Nun wird es aber Zeit zu kochen! Also man nehme:
1 kg Himbeeren bzw. 750 ml Himbeersaft
8 große Blätter Duftpelargonien, am besten mit Rosenduft
Saft einer Orange
1/4 l Apfelsaft (ich: Saft vom Roten Herbstkalvill von meinem Obstbauern Filipp)
1/2 kg Bio-Gelierzucker 2:1

Die Himbeeren bei kleiner Hitze ohne Zugabe von Flüssigkeit erwärmen, dabei immer wieder rühren, bis Saft austritt. Dann kann man die Hitze ein wenig höher drehen, aber immer noch weiter rühren, damit ja nichts anbrennt. Die Himbeeren einmal gut durchkochen lassen. Abkühlen.

Den Fruchtbrei durch ein feinmaschiges Sieb drücken, sodass die Kerne im Sieb zurückbleiben. Bei mir hat das genau 3/4 l Saft ergeben. Mit 1/4 l sehr gutem Apfelsaft und dem ausgepressten Orangensaft mischen. Den Gelierzucker einrühren.

Von 3 Pelargonienblättern die festen Stiele abzupfen, die Blätter fein hacken. In jedes sterilisierte Marmeladenglas ein Pelargonienblatt legen. Das bleibt in der Marmelade.

Die Saft-Zucker-Mischung zum Kochen bringen, 3 min. sprudelnd kochen lassen. Gelierprobe machen. Man kann eventuell noch Himbeergeist zugeben, aber mir wären dann zu viele Aromen beteiligt, daher habe ich nur noch die gehackten Blätter eingestreut und das Gelee in sterilisierte Gläser abgefüllt.

Abkühlen lassen, dann aber schnell ein Butterbrot streichen und kosten. Sooo genial! Also man muss schon Rosen mögen, denn man schmeckt deutlich den Rosenduft über die Pelargonienblätter heraus. Ich finde das Gelee herrlich und bin schon gespannt, wie es sich entwickelt mit den Blättern im Glas.


Hab ich schon mal gesagt, dass ich meine Schildchen sehr mag? Die habe ich jetzt seit mehr als 3 Jahren in Verwendung und ich muss nie mehr Etiketten von den Marmeladegläsern herunterfutzeln.


Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt, aber ich bekomme weder vom Verlag des Buches noch von meinem Obstbauern noch vom verlinkten Buchhändler noch von sonst jemandem irgendetwas bezahlt dafür, dass ich sie hier nenne.






Nachdem das wieder ein Rezept ohne Tier ist, darf es beim Tierfreitag dabei sein.

 tierfreitag