Posts mit dem Label Bli-bla-blubb werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Bli-bla-blubb werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 1. September 2025

Foodierückblick auf August 2025

Gegessen

 

Im Rahmen der Restaurantwoche war ich mit einer Freundin nach ewigen Zeiten wieder einmal im DiningRuhm. Dort wird ja eine Fusion-Küche aus peruanischem und japanischem Essen serviert. Hier sieht man den zweiten Gang des Menüs, das waren wirklich himmlische Sushi! Mit Drama, denn auf dem Teller stand auch ein winziges Schüssselchen, über das Wasser gegossen wurde, das hat ordentlich geraucht. Diesen Effekt erzielt man mit Trockeneis. Jedenfalls war auch der Rest des Menüs ausgezeichnet. Die Tische im Freien sind leider sehr winzig und es ist alles recht eng. Dennoch: Das ist ein Lokal, wo ich unbedingt öfter hingehen sollte.



Mit Freundinnen war ich beim Meixner. Ich habe die geröstete Leber gegessen und sie war umwerfend gut! Die Leber genau am Punkt, dazu ein perfekt dickes Zwiebelsafterl, das Erdäpfelpüree köstlich. Das war jetzt ein echtes Meixner-Essen, wie ich es von früher kannte. Ich muss echt öfter hinschauen, weil es war super. Auch meine Freundinnen waren mit ihrem Essen sehr zufrieden.

Und der Espresso danach war auch ein Lob wert! 


Mein monatliches Tichy-Eis waren in diesem Monat die von mir sehr geliebten Eisspaghetti. Die machen sie beim Tichy wirklich super: Das fruchtig-säuerliche Sößchen oben drauf, in dem sich kandierte Früchte und Haselnüsse tummeln, oben drüber ein Haucherl geriebene weiße Schokolade − es ist immer eine Freude.
Nach dem Markteinkauf am Schreimarkt ist oft ein Kaffeetschi beim Groissböck fällig. Ich gestehe, dass der Eindruck manchmal getrübt ist, weil gefühlt rauchen alle unter dem riesigen Sonnenschirm auf der Favoritenstraße und dann sammelt sich unter dem Schirm eine sehr unangenehme Rauchwolke. Daher geh ich auch nur hin, wenn ich einen Sitzplatz ein bissl außerhalb des Schirms bekomme. Ich mag das Milchschaumhauberl am Kaffee schon sehr gern. Das bekommt man fast nirgends mehr, sondern meistens Herzchen aus Schaum, was ich eh super finde, aber ich mag das Schaumhauberl halt auch.
Mit einer Freundin war ich am Hannoveraner Markt. Wir wollten wie schon einmal in dieses urige Lokal, das so ausschaut, als ob man am Balkan in eine Konoba geht. Das Lokal wurde neu übernommen, heißt nun Dinar und wir haben einen Tisch im Freien bekommen. Wir haben Kinderportionen bestellt, dennoch waren sie riesig! Aber es war alles gut! Die Pommes handgeschnitten, aber nur wenig knusprig. Das Ajvar war erfreulich. Wenn man ein günstiges Balkanlokal für das Urlaubsfeeling sucht und sehr großen Hunger mitbringt, ist man dort gut aufgehoben.
 

Ein Treffen mit einer Freundin führte mich zum Ströck Feierabend in der Neubaugasse. Das ist immer eine nette Sache und Frühstück gibt es bis in den Nachmittag. Ich habe die Eier Benedikt gegessen. Auch wie immer dort ein gelungenes und sehr satt machendes Spätstück.
Eines der von mir sehr geschätzten Wiener Kaffeehäuser ist das Café Ritter. Der Herr Ober ist für ein Wiener Kaffeehaus wirklich freundlich und man merkt, dass er es gelernt hat, wie man mit Gästen umgeht. Und ein Herzi am Kaffee war auch noch nie ein Fehler.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gekauft 

Wieder gab es eine Ausnahmelieferung während der Liefersperre bis in den Herbst: Mein Obst- und Gemüsekisterl war einfach großartig! Große Fleischparadeiser, Heurige, Kukuruz, Melanzani, Fisolen, Paprika, Marillen, Zwetschken und Pfirsiche, dazu ein Kürbis, der immer noch auf seine Verwendung wartet. Das ist echt schon ein Erntedankfest gewesen!

  

Die Mangoernte fängt in Südeuropa an und gleichzeitig gibt es noch ein paar Maracuja, daher hab ich mir genau so eine Kiste bei CrowdFarming bestellt. Der Plan ist: Ich mach Mango-Maracuja-Marmelade. Wie immer war die Ware sehr schön. Ein bissi muss ich noch warten, denn alle Mangos sind noch nicht reif und die erste musste natürlich gleich einfach so gegessen werden.
 


Ein Stand am Hannoveraner Markt hat viele Gartenblumen und das ist um diese Jahreszeit natürlich ein Traum. Auch der Preis ist umwerfend: 5,- pro Bund. Ein junger Mann fand das teuer. Ich glaub, der hat noch nie in seinem Leben Blumen gekauft. Dabei ist ein Tisch doch erst vollständig gedeckt, wenn auch ein paar Blümchen drauf stehen. Auch sonst ist das Angebot auf diesem Markt sehr schön. Der Fisch ist echt günstig gegen den Naschmarkt.

 

 

 


 

 

Gekocht

 

Einer der Gründe, warum ich jedes Jahr Zitronenpelargonien auf Balkonien habe, ist diese Limonade. Und seit ich die Limo kenne, weiß ich auch, was in Marrakesch mit der Unmenge an Zitronenpelargonienblättern, die es dort bei den Kräuterstandeln zu kaufen gibt, gemacht wird, nämlich diese Zitronenpelargonien-Limonade aus Souq. Jedes Jahr wieder mache ich die sehr gern und schneide gnadenlos meine Pflanze kurz und klein.


Weil es öfter einfach gehen musste, gab es Dillfisolen, Petersilerdäpfel und eine Beamtenforelle. Warum man diese Wurst so nennt und was der Unterschied zwischen Knacker und Augsburger ist, steht in dem verlinkten Posting. Und wenn nun jemand wissen will, wo man Augsburger bekommt: Der einzige Platz, den ich weiß, ist der Radatz. 

Natürlich habe ich mich wieder durch mein Pfirsich-Register gekocht. Immer das erste Rezept ist Pfirsich-Melba. Eigentlich könnte ich mich davon ernähren! Aber da wäre natürlich auch noch Stevan Pauls Paradeisersalat mit Pfirsichen und Hüttenkäse. Oder die kalte Pfirsichsuppe, die liebe ich heiß! Oder Pfirsich mit Mozzarrella und Estragon. Echt alles so gut.

 

 

 

Die heilige Dreifaltigkeit der Melanzani kennt ihr? Parmigiana, Caponata und Pasta alla Norma. Die mache ich jede August. Die beiden ersten Gerichte haben den Vorteil, dass sie auch lauwarm oder kalt gut schmecken. Einfach ein italienisches Brot dazu, mehr braucht man nicht. Daher immer viel davon machen, damit man am nächsten Tag nicht kochen muss, aber perfektes Essen im Kühlschrank stehen hat.
Auf dem Foto sieht man gut, warum man bei Parmigiana immer etwas unterlegen sollte im Backrohr. Es ist nicht zuverlässig abschätzbar, wie viel Flüssigkeit Paradeiser und Melanzani abgeben werden, oft schaut es dann grimmig aus im Backrohr.

Heiß war es oft genug im August, daher gab es viele Salate, auch meinen Wurstsalat und Saure Wurst. Pariser für diesen Salat kaufe ich auch am liebsten beim Radatz. Einfach die ganz normale Pariser (also weder Kalbs- noch Putenpariser) nehmen. 

Die Saure Wurst ist übrigens auch köstlich mit Presswurst − falls jemand eine gute Quelle hat, bitte lasst es mich wissen! 


Dieses Mal durften Pflaumen auf meinen Zwetschkenfleck. Die richtigen Hauszwetschken waren noch nicht reif, also muss ich diesen Kuchen ganz sicher noch einmal in einem Monat noch einmal backen. Macht gaaar nix, denn den kann man gar nicht oft genug essen.
 

In meinem Gemüsekisterl war ein Kürbis drinnen, den habe ich gleich ganz zu diesem Dillkürbis verarbeitet. Diese wunderbar cremige Konsistenz ist eine sehr tröstliche Sache. Und schmeckt großartig!

Noch schnell auf den letzten Drücker gab es Eierschwammerlgulasch, allerdings ohne Paprika. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, dass mir einmal der Paprika ausgeht! Dazu habe ich Serviettenknödel gekocht. Sehr gut war das!

 


 Ich bin nicht so sicher, ob das nun wirklich unter "gekocht" gut aufgehoben ist, aber was soll's: Ihr kennt das sicher, dass sich das Fett vom Rest einer einstmals streichfähigen Masse trennt. Mir passiert das immer wieder bei Tahini oder meiner geliebten Gianduja. Da kann man sich sehr leicht helfen. Einfach rein mit einem Knethaken vom Handmixer und mit ein wenig Geduld den Mixer seine Arbeit direkt im Glas machen lassen. In 5 Minuten ist das Malheur behoben.

 

 

 

 

 

 

 

Gesehen 

 

Ein Who is Who der österreichischen Schauspieler bietet der Film Welcome Home Baby, ein Horrorfilm. Der Inhalt ist schnell erzählt: Die Berliner Notärztin Judith (Julia Franz Richter), die als Kind von ihren Eltern weggegeben wurde, erfährt, dass sie ein Haus in Österreich geerbt hat. Sie macht sich mit ihrem Mann Ryan (Reinout Scholten van Aschat) auf den Weg, um den Verkauf des Hauses abzuwickeln. Sie lernt die undurchsichtigen Dorfbewohner (gespielt von Gerti Drassl, Maria Hofstätter, Gerhard Liebmann, Linde Prelog, Inge Maux, Erika Mottl und Beatrix Brunschko) kennen, die alles mögliche unternehmen, damit Judith im Dorf bleibt. Es beginnt ein Verwirrspiel, bei dem Judiths Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und Fantasie verschwimmen. Es werden alle Mittel, die Psychothriller bieten können, aufgefahren, um Traumata greifbarer zu machen.

Der Film startet am 3.10. in den österreichischen Kinos.

 


Meine Thaichili sind mehr als erntereif! Man sieht, dass einige Chilis schon anfangen zu schrumpeln. Es sind übrigens noch genug auf der Pflanze. Also ein scharfer Winter ist gerettet. Diese da kommen in ein Plastiksackerl und wandern in den Tiefkühler. Die anderen bleiben auf der Pflanze und ich beernte sie, bis der Frost die Freude beendet. Jedenfalls: es herbstelt! Mich erwischt das gerade komplett am falschen Fuß. Ich wäre eigentlich mit dem Sommer noch lange nicht fertig, denn ich war nicht ein einziges Mal an einem See, nicht ein einziges Mal bin ich an einem lauen Sommerabend bei einem Heurigen gesessen, ich war nie im Theater im Park oder einem Open Air Kino. Meine freie Zeit spielt sich zu 95 % bei meiner kranken Familie ab. Ich fühle mich betrogen um den Sommer dieses Jahr. Wenigstens war ich etliche Male mit Freundinnen etwas essen oder einen Kaffee trinken in Schanigärten. Ich mag gar nicht dran denken, dass auch das in absehbarer Zeit vorbei sein wird, denn immunsupprimierte Verwandte und sich selber allen möglichen Keimen aussetzen, das ist nicht vereinbar. Ich seufze mal ganz tief und hoffe, dass es bei euch erfreulicher ist.

Freitag, 1. August 2025

Foodierückblick auf Juli 2025

Gegessen


Das Highlight dieses Monats war tatsächlich Eis und zwar das vom Gelato Carlo. Der ist ein Meister seines Fachs und ich kenne kein besseres in Wien. 

Ich habe Cassata und Kalamansi gegessen. Das Cassata war sehr gut. Die kandierten Früchte waren recht klein geschnitten, sodass es ein angenehmes Mundgefühl war. Das Kalamansi war auch toll, volles Fruchtaroma wie damals auf Sri Lanka, wo ich das einzige Mal in meinem Leben Kalamansi gegessen habe. Das Kalamansi-Eis ist relativ unsüß, also da muss man sauer schon so mögen wie ich.

 



Vor dem Gelato war ich im Café Hummel und hab dort − weil eben klar war, dass ich danach zum Carlo gehe − ein Kinderschnitzi gegessen. Das war ein richtig, richtig gutes Wiener Schnitzel mit soufflierter Panier und auch richtig guten Erdäpfel-Vogerlsalat.

Wieder einmal im Motto - das liegt aber auch so fein: Man sitzt jetzt schon unter großen Bäumen auf der Mahü, im Blick hat man den netten Laden vom Motto, wo das Baguette wunderprächtig prästentiert in der Auslage steht.

Eine Freundin und ich haben Quiche Lorraine mit einem kleinen Salat und Kräutertopfen gegessen. Wie immer war das sehr gut! 

Mit einer sehr netten Bekannten habe ich mich im Hansen getroffen. Sie deckt mich jedes Jahr ein mit exotischen Pflanzen, von denen sie selber Ableger macht. Ich bin jetzt unter anderem reicher um Kubanischen Oregano − schaut ganz anders aus als eurpäischer, duftet aber genau so.

Wir haben beide die Tagliatelle mit Ziegenfrischkäse und Eierschwammerl gegessen. Die einzigen Schwammerl waren die, die oben drauf liegen. Nicht sehr ambitioniert, aber ein bodenständiges Essen das in Ordnung war.

Auf dem Weg von Termin A zu Termin B hat der Magen geknurrt und da kommt mir ab und zu der Trzesniewski ganz recht. Die Brötchen sind sehr okay und man kann sitzen zum Essen. Eine Leberkässemmel wäre auch eine Möglichkeit, aber ich kann unmöglich im Gehen essen. Nicht einmal ein Eis kann ich beim Gehen essen.

Dieses Mal waren Krabbe, Speck mit Ei und Thunfisch mit Ei meine Wahl. Alle waren wie immer frisch und gut. 

 

Ich brauchte eine Belohnung: Weil ich in der Nähe war, war ich beim Maiz mittagessen. Die Tortillas waren gut. Es gibt immer 3 Füllungen zur Auswahl, einmal vegetarisch, einmal Fleisch, einmal was anderes, was dieses Mal Chorizo war. Letzteres war mein Favorit. Und die Pona-Limo dazu war sowieso super.

 

 


 

 

Noch einmal brauchte ich eine Belohnung und war beim Tichy. Sehr gut war es wieder einmal! Ich habe ein "kleines Gemischtes" gegessen, bitte das sind vier Sorten Eis. Danach braucht man echt den Rest des Tages nichts mehr essen. Wie immer kann ich Malaga sehr empfehlen, auch das Heidelbeereis war gut, ebenso Marille und Haselnuss.

 

 

 

 

  

 

Gekauft

Ein Foto vom Favoritner Schreimarkt, von einem "meiner" Standeln. Hier gab es echt schöne Eierschwammerl, wie es sie nur bei trockenem Wetter gibt: klein und fest! So mag ich sie am liebsten. Ich habe natürlich Eierschwammerlgulasch damit gemacht, aber auch kleine Quiches nach diesem Rezept damit gemacht, die wieder einmal sehr gut bei meinen Gästen ankamen.

Mein Gemüsekisterl macht ja eigentlich Sommerpause, weil so viel am Feld zu tun ist zu dieser Jahreszeit. Aber ich hab Glück und konnte bei einer Sonderlieferung zuschlagen. Okay, über die Größe des Zucchino, der dezent ein Kilo gewogen hat, müssen wir noch reden ...

Falls jemand mal in die Verlegenheit kommt, an frische Rote Rüben mit Grün zu kommen: Das Grün kann man wie Mangold verwenden. Oder man schaut nach auf meinem Blog, wo ich schon mal schicke Packerl damit gemacht habe: click 

Es gab schon Maracuja bei Crowd Farming und das zur Marillenzeit! Das ist eine sehr geniale Geschmackskombination, die ich immer wieder gerne in Form von Marmelade mache. Also gleich ein bissl was für die kalte Jahreszeit vorbereiten, das ist immer fein.
 

 

Mit einer Freundin habe ich eine Flasche Sparkling White von der Copenhagen Winery aufgemacht und sehr genüsslich auf Balkonien getrunken. Dieser Sprudel wird aus Holunderblüten gemacht, schmeckt aber überhaupt nicht danach, ist nicht süß und schmeckt hervorragend. Ich finde, das ist das perfekte Getränk für genau so eine Gelegenheit, wie ich sie hatte. 

 

 

 

 

 

 

Gekocht

Mein Feigenbäumchen trägt gerade so brav! Und ich muss sagen, ich habe wirklich ein erfreuliches Repertoire an Feigenrezepten hier am Blog. Das erste, was ich mit meinen Feigen immer mache, ist Jamie Olivers Sexiest Salad, denn der ist immer eine große Freude!

 

 

 

 


Ja, Marillenzeit. Das heißt, ich habe jede Menge Marillenkuchen gebacken, vor allem aber meinen Wachauer Topfenstrudel, den ich allen nur wärmstens ans Herz legen kann. Also los, noch gibt es schöne Marillen. Der schmeckt garantiert! Auch kalt am nächsten und übernächsten Tag − falls dann noch etwas da sein sollte, was selten der Fall ist.


 

Heiß war es, also Salatzeit. Besonders Gurkensalat ist mein Ding. Und nachdem ich gern chinesisch koche, ist besonders der chinesische Gurkensalat eine ganz tolle Sache.

Noch mehr Salate für die Hundstage hier

Nachdem es nur wenige heiße Phasen in diesem Juli gab, musste auch mal was Handfestes her. Bröselkarfiol ist so ein schnelles Essen, das ich immer wieder gern mag. Also ist auch perfekt für den Sommer, wenn man keine Lust hat zu kochen. 

Wichtig: Niemals vergessen, dass man die Brösel salzen muss!  

Hitzezeit = Fetazeit. Zumindest in meinem Haushalt. Man kann echt so lässige Sachen mit Feta machen. Und die wenigstens fallen in die Kategorie, die Arbeit macht. Am allerliebsten ist mir seit vielen Jahren dieser Feta mit Paradeisern. Einfach ein paar Zutaten schneiden, würzen, ab damit ins Rohr und fertig ist ein richtig feines Essen. Dazu unbedingt ein südländisches Brot servieren, um das entstehende Saftl auftunken zu können.

 

Den ersten reifen Holunder hab ich schon in Sankt Favoriten entdeckt! Dazu eine Hand voll Zwetschken vom Schreimarkt und/oder ein Apferl und/oder eine Birne und fertig ist das allerbeste Hollerkoch. Los, weg vom Computer, raus in die Botanik zum Hollerpflücken!

 

 

 

 

 

 


Auch wenn ich manchmal das Gefühl hab, dass das Ungeziefer schön langsam gegen mich gewinnt auf Balkonien, ist es doch auch nett. Überhaupt die Kräuter sind ein richtiger Gewinn beim Kochen. Es gibt kaum ein Essen, das ich nicht aufpeppen kann mit viel Grünzeug. Und die lauen Sommerabende, die ich draußen bei Kerzenschein verbringe, sind eine feine Sache. Ich wohne nah an einem Schulzentrum und den ganzen Sommer über ist da schlicht und einfach Ruhe. Letztens hab ich hier in der Gasse eine Mutter gesehen, die mit ihrem Kind das Skaterfahren geübt hat − mitten auf der Straße. Abends fährt hier genau niemand mehr, daher geht es auch, dass Kinder ihre ferngesteuerten Autos auf der Straße herumdüsen lassen. Schon sehr paradiesisch! Auch wenn ich manchmal Urlaubssehnsucht habe, so ist der Sommer auf Balkonien doch die schönste Zeit im Jahr.

Eigentlich wäre alles toll, wenn ich nicht umgeben wäre von schwer kranken Angehörigen. Wie sehr so etwas das Leben beeinträchtigen kann, merke ich nun schon ein ganzes Jahr. Das Leben steht auf dem Kopf und ich hab keine Ahnung, was ich tun könnte, dass es wieder gerade gerückt wird. Das ist leider eine bittere Erkenntnis aus dem vergangenen Jahr, dass ich mich noch so bemühen kann, ich selber kann in diesem Fall leider wenig beitragen, sondern muss mich drauf verlassen, dass andere ihren Beruf verstehen.

Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Sommer. Ich schick euch ein Zwickerbussi! 


Mittwoch, 2. Juli 2025

Foodierückblick auf Juni 2025

Gegessen 
 

Ja, die können kochen im Mochi! Ich war mit einer Freundin dort und wir sind in dem überaus kuscheligen Schanigarten gesessen. Dieser Platz dort ist echt so nett! Die teilweise französischen Balkone und die hübsch renovierten Häuser wirken ungemein pariserisch! Aber wir sind ja wegen des Essens hier, daher: Meine Freundin hat sich Hähnchen Karaage bestellt, ich Garnelen auf Salatherzen. Beides war enorm erfreulich! Die Hendlstücke waren sehr saftig, dazu eine scharfe Mayo. Bei mir war der Salat total gut mariniert. Die wunderbar glasig gebratenen Garnelen waren ebenfalls mit einer Mayo getoppt. Echt tolles Essen!


Um jemandem gscheiten Kaffee mitzubringen, war ich in der Kaffeefabrik, meinem mittlerweile seit 13 Jahren vertrauten Kaffeegeschäft. Nachdem ich mich mit Filterkaffee gar nicht auskenne, habe ich mich beraten lassen und bin dann bei Taramesa gelandet. Bei dem trocknen die Bohnen in der Schale und werden nicht wie sonst geschält getrocknet. Nicht nur die Melange, die ich dort getrunken habe, sondern auch der Kaffee, den ich mitgenommen habe und schon verkosten konnte, waren wie immer toll!

Mit einer anderen Freundin war ich im Motto auf der Mahü. Sie hat Spargelsuppe gegessen, ich Flammkuchen mit Speck. Ihre Suppe hat ihr sehr geschmeckt, mir mein Flammkuchen ebenso. Am Nachbarstisch fanden sie meinen Flammkuchen so schön, dass sie ihn auch bestellt haben, auch denen hat er geschmeckt. Was mir besonders gefallen hat: Marinierte Salate mit jeder Menge Kräutern waren auf dem Flammkuchen. Das Saure macht sich extrem gut zum fetten Speck. 
Notiz an mich: Wenn ich wieder einmal klassischen Flammkuchen mit Speck backe, muss ich das auch so machen.

Eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens, das seit 1880 besteht, ist das Wortner im 4. Bezirk. Nachdem es einen freien Platz im großen Gastgarten gab, bin ich auf einen Kaffee reingefallen. Letztes Jahr musste das Café leider den Gang zum Konkursgericht gehen, was kein Wunder ist, denn die Wiedner Hauptstraße wurde umgestaltet und war eine einzige Baustelle. Nun scheint das Café gut zu laufen, was mich sehr freut. Der Kaffee war jedenfalls sehr gut und ich komme gern wieder

Noch ein klassisches Wiener Kaffeehaus ist das Diglas in der Wollzeile. Seine wohl berühmteste Spezialität sind die WCs, denn das sind Milchglastüren, die durchsichtig sind, bis man die Türe versperrt, denn dann wird durch Lichteinstrahlung die Türe undurchsichtig. Abgesehen davon ist es ein ganz klassisches Innenstadtcafé, wo ich mir eine Melange gegönnt habe. Der Kellner war sehr nett, der Kaffee gut, also alles so, wie es sein soll.

 

Sehr erfreulich war der Kaffee im Café Kunsthalle am Karlsplatz. Und das Sitzen unter den riesigen alten Bäumen ist schon ein Vergnügen. Da fällt es einem gar nicht so arg auf, was der Karlsplatz doch für eine Verkehrshölle ist. Muss ich mir merken, wenn ich wieder mal am Naschmarkt bin, dass es dort so angenehm ist.
 

 

 




Gekauft

Nachdem ich mich mit einer Freundin zum Markteln auf dem Karmelitermarkt getroffen habe, musste ich natürlich zum Standl vom Ströck gehen, denn dort bekommt man mit Sicherheit das Kittseer Holzofenbrot und das liebe ich sehr! 
Man kriegt das tatsächlich auch in der Ströck-Filiale am Viktor Adler Markt, aber letztes Mal hat mir jemand das letzte Brot vor der Nase weggeschnappt und das um 10.00 Uhr. Also dort sollte man es vorbestellen.
Wie immer eine Freude ist das Standl vom Krautwerk am Karmelitermarkt. Eine wirklich schöne Auswahl an Gemüse und Obst, aber auch bunten Eiern bekommt man dort. Und die Kunden warten enorm diszipliniert beim Anstellen. Hach, was liebe ich diesen Markt! Das ist schon ein anderes paar Schuhe als bei meinem Markt ums Eck!

Aber es gibt auch am Favoritner Schreimarkt erfreuliche Standln. Dieses hier ist immer so eine Freude, weil es heimische Blumen von einer niederösterreichischen Gärtnerin gibt. Sie haben auch einige wenige Gemüse wie Erdäpfeln und Karotten und Kräuter. 

 

 

 

 

Am Naschmarkt war ich auch noch. Eine sehr, sehr erfreuliche Neuerung: Am Samstag gibt es am Kettenbrückenmarkt ein neues Standl mit Pilzen. Und was für welchen! Eine unglaublich tolle und schöne Auswahl an Wild- und Zuchtpilzen bietet ein junger Mann aus der Slowakei an. Ich hatte leider schon alles, was ich einkaufen wollte, aber ich bin sicher, da muss ich bald wieder hin. Das, was man auf dem Foto sieht, ist ja noch nicht alles, es ging dann ums Eck noch weiter, zum Beispiel mit Enoki-Wildpilzen, die ich auf jeden Fall probieren möchte. Und den Igelstachelbart habe ich auch gleich ins Auge gefasst.
 

 

  


Gekocht

Nun ist die Beerenzeit losgebrochen und ich hatte schon längste Zeit arges Rysteribs-Bedürfnis. Als es die ersten heimischen Ribisel gab, habe ich also welche angesetzt und seither fast jeden Tag Joghurt mit Rysteribs und Zitronenverbene gefrühstückt. Sehr fein und wärmste Empfehlung! Ich mein, wer braucht schon fertig gekauftes Fruchtjoghurt, wenn man so etwas essen kann. 
 

Einige Male konnten wir in diesem Sommer grillen. Eine immer willkommene Beilage war Couscous mit mediterranem Gemüse. Einfach Coucous quellen lassen, Gemüse in Olivenöl andünsten, würzen, alles mischen, fertig. 

Und das uralte Posting hat jetzt ein Foto, das ein bissi schöner ist als das von damals.

 

 

Meinen geliebten Weichsel-Nuss-Strudel habe ich wie jedes Jahr gebacken. Sehr, sehr fein war er und wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder auf dem Tisch stehen.


 





 

Sehr schnell landete dieses Spargel-Erdäpfelragout abermals auf unseren Tellern. Hier eine Variante, in der das Ragout mit einem Rest geriebenem Käse (Comté) bestreut ins Rohr gewandert ist, darauf verteilt habe ich nach dem Backen einige Zwergen-Fleischlaberl. Bestreut dieses Mal mit Petersilie, denn mein Kerbel, der ein typisches Frühlingskraut ist, hat schon aufgegeben. 





 

Nachdem so warmes Wetter wie in diesem Monat immer nach frischem Essen ruft, kamen diese Papardelle mit Feta und Zucchini auf den Speiseplan. Ich bin immer wieder erfreut, wie limettig-frisch dieses Essen schmeckt. Wie gemacht für diese Jahreszeit.

 

Auch sehr gern mögen wir Clafoutis, einen der netten französischen Puddingkuchen. Am ersten Tag löffelt man den lauwarm, sollte wider Erwarten etwas übrig bleiben, kann man am zweiten Tag Stücke wie bei sonstigen Kuchen schneiden. Ich hatte dieses Mal das Glück, dass ich weiße Kirschen ergattern konnte, deswegen schauen die so bleich aus − das muss so ausschauen und sie schmecken sehr, sehr gut.

 

Es war wieder einmal an der Zeit, einen Käseigel zu machen: Ich hab Liptauer aus richtig gutem Brimsen vom Anton macht Kes gezimmert. Mehr braucht man nicht an einem lauen Sommerabend, den der Turbohausmann und ich auf Balkonien verbracht haben. 

 

 

 

 

 

Der erste Marillenkuchen ist immer der beste! Ich habe diesen nach dem bewährten Rezept gebacken und war sehr zufrieden. Nachdem ich das erste Stück essen musste, als der Kuchen noch schön warm war, daher brauchte ich einen Löffel dafür, weil die schön reifen Marillen beim Backen ganz weich geworden waren.

 



Nachdem es bei MeinLachs wieder einmal die Möglichkeit gab, so richtig, richtig guten Lachs zu ordern, habe ich zugeschlagen. Wie immer bei dieser Gelegenheit habe ich Latkes mit Lachs und Schnittlauchrahm gemacht. Und natürlich meine Spaghetti mit Räucherlachs. Ungeräucherten Lachs gab es dieses Mal auch und der war ebenfalls großartig. Also in jedem Fall große Empfehlung. Und Notiz an mich: Ende September kann man wieder für Anfang Oktober bestellen. 

 

 



 

Bitte meine Walderdbeeren haben im Juni getragen wie net gscheit! Und echt groß waren die Beeren. Die weißen Walderdbeeren haben sich mittlerweile ganz schön ausgebreitet. Einmal ging sich sogar diese Biskuitroulade mit Erdbeeren und (ebenfalls selbstenem) Basilikum aus. Ich hab nicht die ganze Creme in die Roulade gefüllt, sondern ein bissi auf die Seite getan, die gab es am nächsten Tag zu Rhabarber-Erdbeer-Kompott. War ein netter und unkomplizierter Abschied von der Rhabarber-Saison.







Gelesen

Mit Erschütterung habe ich die Umfrage meiner Lieblingszeitung zum Vertrauen in die Wissenschaft gelesen. Gerade mal 40 % der Befragten halten Wissenschaft für objektiv. Nur mehr 20 % sind der Meinung, dass Politik der Wissenschaft folgen soll. Ufff! 
Nur so kurz zum Verständnis: Wissenschaft hat in jeder Disziplin die Pflicht, sich selber zu hinterfragen. Wenn es sein muss, kann bereits erforschtes Wissen wieder umgekrempelt werden. Und zwar in jeder Disziplin. Woher also die Idee stammt, dass man der Mathematik mehr vertrauen kann als der Politologie, ist mir schleierhaft. Aber nachdem Meinungen immer bombenfest sitzen, sind sie wohl im Gegensatz zu Wissenschaften nicht revidierbar und ich werde damit lernen müssen.





Gesehen



Der Film Ich will alles - Hildegard Knef kam pünktlich zum 100. Geburtstag der Knef heraus. Es ist eine Doku, die nicht nur ein Denkmal für die Schauspielerin/Sängerin/Autorin Hildegard Knef setzt, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte zeigt. Vom Ende des zweiten Weltkriegs bis zu den späten Tagen der Knef, die von Krankheit gezeichnet waren, hat mich der Film mitgenommen auf den Lebensweg der ersten öffentlichen Frau im Filmgeschehen. Was mir sehr gut gefallen hat: Der Film lässt der Knef ein Feigenblatt an und reißt ihr nicht gnadenlos alles herunter. Es wird sehr achtsam mit dem Andenken an diese großartige Frau umgegangen.

Was ich für mich mitgenommen habe, ist der Satz von der Knef: Das Leben schuldet uns nichts als das Leben; den Rest haben wir selber zu tun.

Der Film startet am 4.7. in den österreichischen Kinos.



Noch einen Film über eine tolle Frau kommt demnächst in die Kinos: Die letzte Botschafterin heißt er und es ist eine Doku über Manizha Bakthari. Sie ist Feministin, war Journalistin, lehrte an der Universität in Kabul Journalimus, wurde dann als Botschafterin in den nordischen Ländern eingesetzt und schließlich für Österreich bestellt. Bis die Taliban 2021 in Afghanistan die Macht ergriffen. Sie bekam zwar bald danach ein Schreiben von einem untergeordneten Taliban, dass sie nicht mehr Botschafterin sei, aber das hat sie nie anerkannt. Sie arbeitet weiter als Botschafterin und setzt sich für die Rechte der afghanischen Frauen ein. Sie musste aus den noblen Räumlichkeiten der ehemaligen Botschaft ausziehen und hat nur mehr einen Mitarbeiter, der alles von Sekretär bis Fahrer übernimmt. Sie selber ist sehr engagiert im "Daughters Program", bei dem Mädchen in Afghanistan im Geheimen Bildung trotz allem ermöglicht wird. Sie selber nimmt an internationalen Veranstaltungen teil und ist sehr bemüht, politischen Widerstand gegen die Taliban zu organisieren.

Erstaunlicherweise sind in dem Film auch Szenen aus Afghanistan zu sehen. Diese stammen vom Handy einer jungen Frau, die am "Daughters Program" teilnimmt. Verstörend sind ehemalige Werbeplakate aus Afghanistan, wo allen darauf sichtbaren Frauen Augen und Mund wegradiert wurden. Eine ganz normale Szene von einem Markt zeigt weibliche Modepuppen, die Plastiksackeln über den Köpfen haben. Alles sehr symbolträchtige Aufnahmen!

Der Film stammt von Natalie Halla, die hiermit bereits ihren neunten Dokumentarfilm gedreht hat. 

Filmstart in Österreich ist der 15.8.2025.

 




Seit der Rezension des Buches Kräuter für den Gourmetgärtner weiß ich, dass es weißen Borretsch gibt. Ich suchte immer wieder, aber finden konnte ich ihn nicht. Siehe da, dieses Jahr wächst der auf Balkonien! Es scheint sich also um eine mögliche Spielart des blau blühenden Borretsch zu handeln, der halt mal mutiert. Er schmeckt übrigens ganz genau so wie der blaue. Alle meine Borretsch, von denen ich jedes Jahr einige habe, säen sich von selber in den Ritzen der Bodenplatten aus.

Sonst so: Die Wolken in meinem Leben lichten sich weiterhin. Ich hoffe, es geht noch mehr bergauf, ein bissi könnte ich durchaus noch ertragen. Ich wäre nach fast einem Jahr heftigen Tiefschlägen des Schicksals nun bitte mehr als reif für ein Dauer-Hoch. 

Ich hoffe, bei euch ist alles okay? Ich schick ein Zwickerbussi!