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Freitag, 18. Oktober 2013

Wenn man Nachbarn nicht leiden kann ...

... dann empfehle ich, Mrs. B's Nonbitter in den Garten zu pflanzen. Breitet sich garantiert überall aus und überwuchert, was es finden kann. Das ist es, dieses Unkraut:


Die Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen, Solanum, ist somit irgendwie mit Erdäpfeln und Paradeisern  verwandt.
Ich habe, seit wir so ein schönes Balkonien haben, einen Hang zum Experimentieren bekommen und war viele, viele Jahre Mitglied der Arche Noah. Vor ca. 10 Jahren habe ich mir von einem der Saatguterhalter Samen dieser Beere gekauft. Damals erhielt ich die Info, dass man diese Beere in den USA als Huckleberry kennt und Mark Twains Held Huckleberry Finn danach benannt ist. Nun weiß ich, dass mein Unkraut zwar eng verwandt mit dieser Pflanze, aber nicht ganz identisch ist.


Das ist nun nicht ganz so wichtig. Erstaunlich ist der Überlebenswille dieser Pflanze: Im ersten Jahr fand ich die Beeren nicht so arg g'schmackig und wollte es bei einem einmaligen Versuch belassen. Ja denkste! Seit damals erscheinen jedes Jahr wieder irgendwo Triebe der Pflanze: zwischen den Betonplatten oder in irgendeinem Kistel. Immer wieder rupf ich die aus, aber die Pflanzen kommen wieder und wieder und wieder.
Dieses Jahr kamen wir aus einem 10-tägigen Urlaub im Montafon heim und schon waren meine Pelargonien überwachsen von einer Mrs. B's Nonbitter. So viel Überlebenswillen habe ich dieses Jahr belohnt und die Pflanze einfach stehen gelassen. Mal schauen, was ich im nächsten Sommer von dieser Idee halten werde.



Die Beeren haben in etwa die Größe und das Aussehen von Waldheidelbeeren. Sie schmecken aber nicht sehr intensiv und schon gar nicht nach Heidelbeere. Zum Einfach-so-in-den-Mund-Stecken sind sie, wenn sie ganz reif sind, zwar schon geeignet, aber ich finde sie langweilig. Dieses Jahr versuchte ich es mit einem Kuchen. Seit die liebe Britta ihre Friands gepostet hatte, habe ich den Kuchen schon drei Mal nachgebacken - klappt immer und ist nicht nur als Eiweißverwertung gut herzunehmen, sondern auch für Reste von allen möglichen Mehl- und Nussarten. Ich habe eine kleine Backform, die genau die Größe einer Lasagneplatte hat und ich habe mir bei deren Anschaffung wahrscheinlich genau so viel dabei gedacht wie bei der Anschaffung der Samen von Mrs. B's Nonbitter ... Nun habe ich endlich einen Verwendungszweck! 


3 Eiweiß 
1 Prise Salz
100 g Butter
120 g Staubzucker
33 g Mehl (Weizen oder Dinkel)
90 g Mandeln (oder Walnüsse oder Haselnüsse)
120 g Beeren
Butter + Mehl für die Form

Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Backform mit Butter ausstreichen und mit Mehl stauben.

100 g Butter langsam schmelzen. Die Eiklar mit einer Prise Salz steif aufschlagen. Butter, Zucker, Mehl und Mandeln verrühren. Den Schnee vorsichtig unterheben. Den Teig in die Form füllen, Beeren auf dem Teig verteilen und 45 Minuten (nein, kein Tippfehler) backen - Stäbchenprobe macht sicher!

Ein wunderbarer kleiner Kuchen, der nicht viel Arbeit macht. Noch am nächsten Tag sehr saftig.



Wie sich die Nachtschattenbeeren im Kuchen machen? Noch immer nicht der Bringer im Geschmack, sondern ganz dezent, wobei ich sagen muss, ich hatte zu wenig von den Beeren, es waren nur 90 g, von allen anderen habe ich die oben genannte Menge genommen.

Aber ich komm noch drauf, was ich mit denen anstelle!

Falls ausnahmsweise bei mir mal keine Mrs. B's Nonbitter aufgehen sollte, wende ich mich vertrauensvoll an meine Nachbarn, weil die haben alle dieses Unkraut seit Jahren auf ihren Terrassen. Und nun wissen sie auch, wem sie das zu verdanken haben, falls sie hier mitlesen sollten. Wenn ich nichts mehr poste, wisst ihr was mit mir geschehen ist: zwangsverpflichtet zum Unkraut ausrupfen für alle Zeiten!


 Kleine Kuchen - Back-Event bei Low Budget Cooking

Ich weiß nicht, ob das Event noch existiert, aber ich würde mich freuen, wenn dem so ist, also schicke ich meinen Kuchen mal bei der Hedonistin vorbei.