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Montag, 18. September 2017

Asiatische Glasnudelpfanne & Infused Water

Wie einige bemerkt haben, war ich auf Urlaub in Kroatien. Nun komme ich gerade blogtechnisch nicht so richtig in die Gänge - das wirkliche Leben hat mich fest im Griff! Vor allem auch deshalb, weil ich mich in drei Wochen schon wieder für eine Weile verabschieden darf. Daher habe ich derzeit alles auf einmal und mit den Jahren ist das zugegebenermaßen nicht mehr so einfach, den Turbo zuzuschalten. Zum Glück kenne ich aber viele liebe Menschen in Blogistan. Christina, The Apricot Lady, ist einer davon. Sie hat mir das nachfolgende Posting zwecks Starthilfe spendiert.

Edit: Aus Gründen, die man in den Kommentaren nachlesen kann, hat dieses Posting nun einen anderen Titel. Außerdem sind die Glasnudeln nun wirklich immer Glasnudeln.


Es freut mich, dass ich heute bei Susi zu Gast sein darf und habe für euch eine Art Tom Ka Gai-Pfanne mit Glasnudeln und ein Infused Water mitgebracht. Hört sich das jetzt kompliziert und aufwendig an? Keine Sorge, das ganze steht in spätestens 20 Minuten auf dem Tisch, denn wenn man nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt, will man (also auf alle Fälle ich), nicht mehr groß aufkochen.

Zutaten Thaipfanne 4 Personen:
• 1 Packung (= 100 g) Glasnudeln
• 1 TL Kokosöl
• 1 Dose Kokosmilch (165 ml)
• 1 Stange Jungzwiebel oder eine kleine Zwiebel
• 400 g Gemüse nach Wahl (Paprika, Zucchini, Pilze, Spinat, Soja-oder Mungosprossen…)
• 1 Limette
• 1 Chili-Schote (Schärfegrade je nach eigener Vorliebe)
• 200 g Hühnerfleisch (kann man für die vegetarische & vegane Küche einfach weglassen)
• Sesam
• Salz

Zutaten Infused Water:
• 1 Limette
• 1 Hand voll Minzblätter
• 1 Pfirsich oder eine Nektarine
• 1 Liter Wasser Schritt für Schritt Anleitung:
• Obst, Gemüse und Kräuter waschen.

Minzblätter leicht andrücken und in einen Krug geben. Den Pfirsich in größere Stücke schneiden, 1 Limette auspressen. Saft der Limette und die Pfirsichstücke ebenfalls in den Krug befördern. Den Krug mit kalten Wasser auffüllen und zum durchziehen in den Kühlschrank stellen.


• Gesalzenes Wasser in einem Topf aufstellen und zum kochen bringen.
• Gemüse und Zwiebel in Stücke schneiden und beiseite stellen. Die Chili in 2 große Stücke schneiden, damit man sie leicht entfernen kann, sollte es zu scharf werden.
• Das Hühnerfleisch in Stücke schneiden.
• In einer beschichteten Pfanne das Kokosöl erhitzen.
• Wenn das Wasser kocht, beiseite stellen und die Glasnudeln hinzufügen – die Glasnudeln nun 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen und kurz mit kaltem Wasser spülen.
• Ist die Pfanne heiß, zuerst das Hühnerfleisch und den Chili anbraten, salzen. Danach Gemüse und Zwiebel hinzufügen und rösten, bis das Gemüse bissfest ist. Achtung - solltet ihr Blattspinat verwenden, dieser wird erst kurz vor dem Servieren zugegeben, er ist in 2 Minuten gar.
• Kokosmilch hinzufügen.
• 1 Limette aufschneiden. Eine Hälfte auspressen und den Saft zugegen.
• Nun noch abschmecken und ggf. nachsalzen und noch Limettensaft zugeben.

Jetzt kann schon der Teller angerichtet werden. Zuerst mit einen Schöpfer die Thai-Pfanne auf dem Teller verteilen, dann ein paar Glasnudeln darauf platzieren. Als Deko könnt ihr eine Limettenscheibe halb einschneiden und auf die Glasnudeln setzen und das Ganze mit Sesam bestreuen.

Das Wasser noch in ein Glas füllen und schon könnt ihr essen.


Sollte noch Limette vom Kochen übrig sein, könnt ihr den Saft noch zum Infused Water hinzufügen. 

Ich hoffe ihr habt jetzt Lust bekommen, das Gericht auch mal auszuprobieren :) Mehr von mir gibt’s unter The Apricot Lady.

Donnerstag, 5. Januar 2017

[Gastbeitrag] Wildhasenpastete

Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich tolle LeserInnen habe? Und mit einigen habe ich auch losen Kontakt per Mail. So auch mit Doris. Ich bin letztens ganz blass geworden vor Ehrfurcht, als ich die Karte für ihr Weihnachtsmenü lesen durfte. Bitte, da macht die Frau Bloggerin ein Ei, die Leserin tischt auf! Irgendwie geht das gar nicht. Na jedenfalls hat sie mir ihre Fotos und ihr Rezept jetzt auch noch zur Verfügung gestellt. Vielen Dank, liebe Doris! So kommt sogar noch eine Pastete auf meinen Blog.



Wildhasenpastete
nach Das große Buch der Pasteten (Teubner Edition) und Robert Sprenger (lamiacucina)
(alternativ geht auch jedes andere Wild - Reh, Hirsch …)


TEIG
350 g glattes Mehl
85 g zimmerwarme Butter 
70 g zimmerwarmes Schweinsschmalz
1 ganzes Ei
3 Dotter
ca. 50 ml Wasser
10 g Salz

FARCE
1 kleine Zwiebel
1 kleiner Apfel
Butter zum Anbraten
300 g Hasenfleisch aus der Keule
Salz
Pfeffer
1 Prise Nelkenpulver
1 Prise Zimt
1 Prise Piment (alt. ½ TL Lebkuchengewürz)
Orangenschale frisch gerieben von ½ Orange
120 g Hendlbrust ohne Haut
1 Scheibe Toastbrot, entrindet, in Obers eingeweicht
75 ml Obers

EINLAGE
2 Hasenrückenfilets
Salz
Pfeffer
Olivenöl zum Anbraten
100 g Dörrzwetschken, alt. getrocknete Cranberries oder Berberitzen oder eingelegte, abgetropfte Vogelbeeren
75 g Beinschinken (das Magere)
40 g grüne Pistazien
30 g Pinienkerne

ZUM FERTIGSTELLEN
150 g grüner Speck in dünnen Scheiben, ich: Lardo
1 Eidotter




ZUBEREITUNG
Kastenform von 1 Liter Inhalt

Mehl und Fett zwischen den Fingern bröselig reiben. Eier, Salz und Wasser verquirlen, beifügen und alles rasch zu einem glatten Teig kneten. Mindestens 1 Stunde im KS rasten lassen.

Die Zwiebel fein schneiden. Den Apfel schälen und würfelig schneiden. Beides in der warmen Butter dünsten. Das Hasenfleisch würfeln. Während ca. fünf Minuten sanft mitbraten. Kräftig salzen und mit Pfeffer, Gewürzen und Orangenschale würzen. Auskühlen lassen. Die angefrorene Hendlbrust würfeln und mit dem Obers und dem eingeweichten Toastbrot im Cutter (ich: Thermomix) pürieren. Das erkaltete Hasenfleisch mitsamt Zwiebeln und Äpfeln ebenfalls im Cutter pürieren. Mit der Hühnerfarce gut mischen (zügig arbeiten, Masse soll nicht zu warm werden). Dörrzwetschken und Schinken klein würfeln. Mit den Pistazien und Pinienkernen unter die Wildfarce mischen.
Die Hasenfilets würzen und im Olivenöl kurz rundherum anbraten.

Die Kastenform großzügig ausbuttern. 2/3 des Teiges dünn auswalken (3 mm). Der Teig sollte 1x den Umfang des Bodens und 2x etwas mehr als den Umfang der Seitenwände haben. Ganz vorsichtig, am besten über dem Nudelwalker in die Form gleiten lassen. Aus einem kleinen Teigrest eine Art Quaste formen und mit dieser den Teig gut andrücken, vor allem auch an den Nahtstellen der Form (Die Teigquaste sorgt dafür, daß das gleichmäßig und schonend geschieht.) Überschüssigen Teig an den Schmalseiten der Form vorsichtig abschneiden und später für die Verzierung verwenden.
Mit den Speckscheiben auskleiden. Die Wildfarce etwa 3 cm hoch einfüllen. Die Hasenfilets hineinlegen. Mit der restlichen Farce decken und den an den Breitseiten überstehenden Teig darüber schlagen. Den restlichen Teig dünn auswalken und als Deckel auf die Pastete legen. Die Teigränder verschließen (mit einer Gabel ein Muster stanzen). In der Mitte ein Dampfloch ausstechen und einen Kamin aus Alufolie einsetzen. Mit den übrigen Teigresten verzieren (Sternchen ausstechen oder sonstiges). Die Pastete mit Dotter bestreichen. Die Pastete im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen mit Ober-/Unterhitze auf der untersten Schiene ca. 45 Minuten backen (Kerntemperatur 58 Grad).

Vor dem Aufschneiden vollständig auskühlen lassen. Am besten erst am nächsten Tag aufschneiden. So eine Pastete ist sehr lange haltbar. Ich hatte meine fast 1 Woche im 0 Grad-Fach meines Kühlschranks, bevor wir sie mit Sauce Cumberland und Vogerlsalat mit Himbeerfruchtessig und Walnußöl verspeisten. Unbedingt vor dem Essen auf Zimmertemperatur bringen.

GUTEN APPETIT!

Mittwoch, 12. Oktober 2016

[Gastbeitrag] Geburtstagsapfelkuchen

Mein Blog kriegt - ganz wie ich - mittlerweile graue Haare. Seit 2010 ist er online, hat mir ein bisschen Ärger, aber viel mehr Vergnügen bereitet. Ich freue mich sehr, dass mir Sina, die Giftige Blonde, einen Kuchen zum Geburtstag bäckt. Zu meiner großen Freude sind alle Zutaten bio - sie kennt mich und weiß, wie ich am liebsten genieße.

So schauen gute Äpfel aus! Nicht auf Hochglanz poliert und völlig ebenmäßig. Und so ist ein Bio-Ei gekennzeichnet, mit 0 am Anfang.

Liebe Susi!
Ich wünsche Dir und Prostmahlzeit noch viele, viele Inspirationen, die du dann für uns bloggst. 6 Jahre ist schon eine besonders lange Zeit und dein Blog gehört zu denen, die ich immer lese, egal welches Posting da kommt. Und um meine Dankbarkeit zu beweisen, habe ich dir Kuchen mitgebracht, mit Äpfeln aus meinem Garten, getrockneten Feigen aus Kroatien (jaaa ich hab wieder welche mitgenommen, weil die sooo gut schmecken) und mit einem Baiserhäubchen, in dem selbstgemachtes Apfelgelee den Großteil des ledigen Zuckers ersetzt. Ich hoffe, würdig für deine Geburtstags Tafel.



Apfel–Feigen Kuchen mit Baiserhäubchen mit Apfelgelee 

Zutaten für eine 26er Tortenform

Teig:
100 g Butter
70 g Kristallzucker
1 ganzes Ei, zwei Dotter
100 g glattes Mehl
1 Tl. Weinsteinbackpulver
2 Essl. Milch
1 Tl. Vanillezucker

Baiserhäubchen:
90 g selbstgemachtes Apfelgelee (Rezept fürs Gelee)
30 g Kristallzucker
1 Prise Salz
15 g Maizena (da wird der Baiser standfester)
 2 Eiklar

Füllung:
ca. 600 frische Äpfel, schon entkernt und geschält gewogen, in Schnitzen
etwas gemahlener Zimt
100 g getrocknete Feigen, in Scheiben
 flüssige Butter und etwas Mehl für die Tortenform

Eier und Butter am besten schon vorher auf Zimmertemperatur bringen, sprich rechtzeitig aus dem Kühlschrank holen. Backofen auf 180° Ober/Unterhitze vorheizen 26er Tortenform mit der weichen Butter ausstreichen und mit dem Mehl bestäuben Aus den Zutaten für den Teig einen Rührteig herstellen und gleichmäßig in die Form streichen, 15 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die Äpfel vorbereiten, ich hatte nach Entkernen und Schälen ca. 600 g, das reicht gut für die Größe der Form. Die Feigen in Scheiben schneiden.

Die Eiklar für den Baiser mit der Prise Salz sehr schaumig rühren, dann Zucker und Apfelgelee hinzufügen, weiterrühren, Maizena zufügen und solange rühren bis eine glänzende Masse entsteht, die Spitzen zieht, wenn man den Rührhaken rausnimmt. Den Kuchen aus dem Backror holen, die Äpfel und die Feigen auf dem Boden verteilen und zum Schluss die Eiklarmasse verstreichen oder wer mag nimmt einen Spritzbeutel und macht schöne Tupfen - was ich nicht kann, Spritzsack und ich sind Feinde fürs Leben ... Also ich verstreiche die Eiweißmasse schön auf den Äpfeln/Feigen und mach dann mit einem Kochlöffelstiel ein paar Muster rein, die man nach dem Backen nicht mehr gesehen hat. Den Ofen auf 150° zurückschalten und den Kuchen nochmal 35 Minuten backen. Mein Ofen hat 5 Einschübe, ich habe den zweiten von unten genommen, habt ihr nur vier, dann den der am weitesten unten ist. Damit nix verbrennt.

So schwer es fällt, man sollte diesen Kuchen gut in der Form auskühlen lassen, weil sonst der Baiser zerstört werden könnte, wenn man die Form entfernt. Aber dann ... sofort verkosten!



Liebe Susi, ich hoffe dein Geburtstagskuchen gefällt Dir! Feier schön mit deinem Blog!
Liebe Grüße Sina :-)

Donnerstag, 6. Oktober 2016

[zu Gast] Nierenzapfen mit Pilzen

Meine liebe Freundin, die gar nicht Giftige, gar nicht Blonde, hat Geburtstag, also ihr Blog. Seit Oktober 2012 bloggt sie nun schon. Der Blog gehört, seit er besteht, zu meiner ständigen Pflichtlektüre. Ich schau mir gern die Urlaubsfotos an und hole mit Anregungen für meine eigene Küche. Und virtuell kraule ich ihre beiden Kater, die wirklich sehr süß sind. Daher ist es mir eine Ehre, an ihrem Geburtstag für sie kochen zu dürfen - Geburtstagskuchen gibt es keinen, da sie viel besser als ich beim Backen ist.


Zum Rezept bitte hier entlang: Giftigeblonde

Montag, 11. Juli 2016

[Gastbeitrag] Matbucha

Hallo, liebe Leserinnen & Leser! Ich freue mich sehr, heute bei der wunderbaren Susi Gast sein zu dürfen. Mein Name ist Verena und ich blogge seit Mitte 2015 unter Verena kocht! Auf meinem Blog findet ihr alles zu den Themen Food, Reisen & Lifestyle. Bei meinem Gekochten achte ich besonders auf regionale & saisonale Bioprodukte. Reisen mit meiner Familie sind meist auch Genussreisen. So passiert es nicht selten, dass das eine oder andere Goodie im Reisegepäck mit nach Hause wandert, um verkocht zu werden. Mehr Infos & Details zu mir gibt es auf meinem Blog.

Ende Dezember 2015 hatte ich das Glück, einen Platz in einem der ersten Kochkurse von Haya Molcho zu ergattern. Ein absolutes Erlebnis, sage ich euch! Deshalb möchte ich euch heute ein super tolles Rezept der lieben Haya präsentieren: Matbucha. Mittlerweile ein ständiger Begleiter ins unserer Küche - fein vorgekocht und in Gläser gefüllt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen. Und eines darf ich euch jetzt schon verraten: wer einmal Matbucha gekocht & gegessen hat, ist der Sucht verfallen.

Alles Liebe
Eure Verena






Zutaten für 10 Personen:
• 5 Liter Wasser
• 50 Gramm Salz
• kaltes Wasser mit Eiswürfeln
• 3 Kilogramm sehr reife Tomaten
• Salz
• 60 Gramm Chilischoten
• 140 Gramm Knoblauch
• 100 ml Olivenöl
• 15 Gramm Salz

Zubereitungszeit: circa 25 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel


Zubereitung:
In einem großen Topf Wasser mit Salz zum Kochen bringen.
Tomaten waschen, unten über Kreuz einschneiden und im kochenden Salzwasser für 20-30 Sekunden blanchieren. Die Schale sollte sich leicht lösen lassen. Tomaten aus dem kochenden Wasser nehmen und im eiskalten Wasser abschrecken. Die Schale der Tomaten entfernen, halbieren & Strunk entfernen. Je nach Größe der Tomaten, diese halbieren oder vierteln.


Chilis waschen, putzen & fein hacken. Knoblauch schälen & fein hacken. In einem schweren, ofenfesten Topf Olivenöl erhitzen und Chilis rösten. Sobald diese dunkel werden Knoblauch hinzufügen und kurz weiterrösten. Tomaten zu den Chilis geben, mit Salz würzen, auf hoher Hitze für 5 Minuten kochen und bei mittlerer Hitze für 30 Minuten unter gelegentlichem Umrühren leicht köcheln lassen.


Matbucha zugedeckt im vorgeheizten Backrohr bei 180°C Heißluft für 2,5 bis 3 Stunden schmoren. Oder am Herd bei niedriger Hitze zugedeckt und unter gelegentlichem Umrühren für mindestens 2 Stunden köcheln lassen.

Matbucha dient als Basis für Shakshuka oder schmeckt auch besonders köstlich mit Kebab-Bällchen.



Tipp: Je reifer die Tomaten, desto besser das Aroma! Bester Zeitpunkt zum (Ein)Kochen: Sommer! Am besten kocht man Matbucha in großer Menge und füllt es in ausgekochte Gläser. Gut verschlossen hält sich Matbucha für einige Monate im Eiskasten.

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Danke für das tolle Rezept, liebe Verena! Nun freue ich mich schon auf den drohenden Segen, den meine Paradeispflanzen versprechen.

Montag, 12. Oktober 2015

Schon wieder ein Jahr mehr!

Wenn nicht die liebe Giftige Blonde mich darauf hingewiesen hätte, dass unsere Blogs fast gemeinsam Geburtstag haben, wäre es mir dieses Jahr ehrlich gesagt entgangen. Beruflich hab ich enorm viel zu tun, weil der Turbohausmann und ich heuer so viel auf Urlaub waren und ich viel Zeit einarbeiten muss, Bloggereinladungen gibt es viele spannende, daher bin ich da immer wieder eingespannt, Familie und des Schicksals Entschuldigung für selbige, nämlich Freunde habe ich zum Glück auch.


Nun musste ich direkt schauen, was für ein Posting das allererste war: Fisolensalat mit Eierschwammerln - gnadenlos ohne Foto und nur das Rezept ohne jeglichen Kommentar. Ich hatte echt Null Ahnung, was ein Blog sein soll. Den Salat essen wir übrigens immer noch gern, der ist richtig gut!
Die nachfolgenden Fotos sind fast alle verschwunden, weil ich die irgendwo online gestellt hatte, wo sie im Rauschen des Internets untergegangen sind. War aber egal, weil der Blog eh nirgends aufgeschienen ist und kein Mensch außer engen Freunden den gelesen hat und die hatten die geposteten Gerichte meist selbst verkostet.
War eigentlich recht entspannt, muss ich sagen. Aber andererseits: Stress mache ich mir bis jetzt keinen mit dem Blog. Es macht Spaß zu bloggen und anscheinend gefällt das, was ich schreibe, anderen Leuten auch, was mich schon ein bissi freut. Daher wurschtle ich wie auch sonst im Leben weiter vor mich hin, ohne jeglichen Ehrgeiz und ohne Ziel und einigermaßen chaotisch. Sorry, ich kann nicht anders! Auf jeden Fall freue ich mich über jeden einzelnen Leser und jeden einzelnen Kommentar. Es ist schön, immer wieder ein wenig Applaus auf diese Weise zu bekommen.

Was mir immer noch viel Spaß macht, sind die Rettungsaktionen, die die Giftige Blonde und ich ins Leben gerufen haben. Wobei ich gestehen muss, dass sie da deutlich mehr Zeit investiert als ich. Ich kann leider nicht einmal sagen, dass sich das ändern wird - wie erwähnt: zeitmäßig Land unter.



Das zweite Kind, Österreich bloggt bunt, ist derzeit noch in den Windeln und ich habe noch nicht einmal selber dazu gebloggt. Mal schauen, wie sich das weiter entwickeln wird.




Und nun danke ich der Giftigen Blonden, dass sie mich nicht nur erinnert hat, sondern mir auch noch einen Topfenstrudel gebracht hat! Merci, Sina!



 
Click zu Sinas Posting


Freitag, 2. Oktober 2015

Fruchtige Leber vom Bio-Jungrind mit Apfelreis

Fällt euch was auf? Hier wird gerade alles Mögliche rund ums Essen geschrieben, nur gekocht wird nicht. Und weil das eine Schande ist, hat mit meine liebe Freundin, die Giftige Blonde ein Rezept spendiert. Vielen Dank, liebe Sina, dass du meinen Blog rettest! Noch dazu mit einem Rezept, das maßgeschneidert für mich ist.

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Ich freue mich, dass ich wieder mal bei der Susi kochen darf. Da ich weiß dass sie auch Innereien gerne isst, wo ja auch Leber dazugehört, habe ich ihr heute ein herbstliches Rezept mitgebracht. Die Leber kaufe ich da, wo auch die Susi ihr Bio-Jungrindfleisch her hat. Die Feigen habe ich da gekauft, wo auch die Susi gerade war, in Kroatien. Der Apfelbalsam, der kommt vom Gölles aus der Steiermark, ich weiß, dass die Susi da auch vor kurzem war. Also ich denke, ich kann das Rezept so hier als Gastbeitrag veröffentlichen. Die Zutaten reichen für 2 Portionen, hier bei uns habe ich das alles alleine gegessen, da ich keine Leber-Liebhaber hier habe, aber nicht auf einmal …

2 Jungleberscheiben, pro Stück ca. 170 g
1 große Zwiebel
2-3 Knoblauchzehen
1 großer Apfel
Apfelbalsam Essig
60 g getrocknete Feigen , das sind so 6 Stück
1 Essl. Olivenöl
Etwas Salz und frische gemahlener Pfeffer
150 ml Apfelsaft
30 g Butter

 Für den Reis: 180 g Basmati Reis
1 kleiner Apfel
etwas Salz

Bevor ich irgendwas anderes gemacht habe, habe ich die Leberscheiben in einen Suppenteller gegeben und großzügig mit Balsam Essig beträufelt.
Danach den Reis nach Packungsanweisung kochen, sobald man den Herd abdreht kommen der Apfel hinzu, den man vorher geschält und in dünne Spalten geschnitten hat. Die Restwärme die auch den Reis fertig gart, reicht auch für die Apfelstückchen, wenn man sie nicht zu dick schneidet natürlich.
Die Leber aus dem Essig heben und im erhitzten Olivenöl auf beiden Seiten scharf und kurz anbraten, danach in Folie wickeln und beiseite stellen. Im Rückstand die Zwiebel, Äpfel und Feigen, die man nach Wunsch schneidet, den Knoblauch in Scheiben schneiden, anbraten, mit Apfelsaft und mit dem Balsamessig vom Marinieren ablöschen. Ebenfalls kommt jetzt das Stückchen Butter hinzu. Einen passenden Deckel auf die Pfanne geben und so lange leicht köcheln bis die Apfelstückle und die Feigen bissfest sind.
Wenn das fertig ist, mit Salz und frischgemahlenem Pfeffer abschmecken, die Leberscheiben nochmal kurz dazu und noch einmal aufköcheln. Danach sofort mit dem Apfelreis servieren, die Leber sollte innen noch leicht rosa sein.

Ich hoffe, liebe Susi, das Rezept gefällt Dir!


Ja und wie mir dieses Rezept gefällt! Vielen Dank, liebe Sina. Es ist schön, Freundinnen wie dich zu haben.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Rettet die Kekse - Schirligum

Kekse - auf meinem Blog! Das wäre fast eine Premiere, wenn ich nicht letztes Jahr für Barbaras Spielwiese ein Rezept für Vanillekipferl mit Sojasauce drinnen gebacken hätte. Man sieht schon: Kekse Nummer eins sind für mich Vanillekipferl. Dieses Jahr habe ich den lieben Jürgen als Gastautor, der schon mit einer Charlotte und mit der Tarte Tango hier zu Gast war.

Jürgen ist übrigens auch derjenige, dem wir diese ganze Aktion, irgendwelche Klassiker zu retten, zu verdanken haben, da er den Anstoß dazu gegeben hat, dass die Giftigeblonde und ich alles begonnen haben.

Bei ihm kann ich außerdem lernen, wie man den Kipferln die perfekte Form verleiht - hätte ich die Anleitung doch schon vor einem Jahr gehabt!

Und was Schirligum sein soll? Ich habe es nicht gewusst, sondern mein lieber Gastautor weiß, dass das ein alter wienerischer Ausdruck für Vanillekipferl ist. Nachdem er sein 100 Jahre altes Familienrezept verrät, passt dieses Wort natürlich perfekt.

Und nun Bühne frei für das perfekte Vanillekipferl!



Es freut mich sehr, dass ich heute hier bei der Susi einen der Klassiker unserer Weihnachtsbäckerei vorstellen darf - das Vanillekipferl. Wenn man sich die Zutatenlisten auf Fertigteigen oder fertig gebackenen Kipferln durchliest, bekommt man keinen Appetit mehr auf solch ein Kipferl. Gehärtete Fette, Farbstoffe, Emulgatoren, Konservierungsmittel, künstliche Aromen und noch einiges mehr von den „industriellen Zaubermittelchen“ sind in so einem Machwerk verarbeitet. Eigentlich braucht es für richtig gute Vanillekipferl nur fünf Zutaten: Mehl, Butter, Nüsse, Zucker und Vanille!



 
Aus diesem Grund muss es unter „Artenschutz“ gestellt und unbedingt gerettet werden. Mit oder ohne Ei, Walnüsse oder Mandeln, da scheiden sich die Geister. Vanillekipferl ohne Zugabe von Ei werden viel mürber als mit Ei, da die Flüssigkeit vom Ei (im speziellen vom Eiweiß) mit dem Kleber im Mehl „reagiert“ und neben dem für die Bindung des Teiges bereits vorhandenem Fett, für noch mehr Bindung verantwortlich ist – das Kipferl wird „keksiger“.

Wir bevorzugen Walnüsse, da dies aber die teuerste Nussart ist, die für Vanillekipferl in Frage kommt, wird sie nicht oft verwendet. Es können auch Mandeln verwendet werden, aber bitte keine Haselnüsse (da billig verfügbar, werden sie bevorzugt in der industriellen Produktion verwendet).


Vanillekipferl (Nach einem über 100-jährigen Rezept meiner Großmutter)
Zutaten:
280 g Mehl, glatt
220 g Butter, kalt in kleinen Würfeln
100 g Walnüsse, gerieben
70 g Staubzucker
Staubzucker und Vanillezucker (kein! Vanillinzucker) im ungefähren Verhältnis 5:1 zum Wälzen der Kipferl.

Tipp: Falls kein feiner, selbstgemachter Vanillezucker aus Staubzucker zur Verfügung steht, sondern nur der fertig gekaufte Vanillezucker mit Kristallzucker, dann diesen mit dem Staubzucker in der Moulinette fein vermahlen. So haften die beiden Zuckerarten gut am gebackenen Kipferl.

Zubereitung: Alle Zutaten in eine Schüssel geben und rasch zu einem Teig verkneten. Der Teig sollte dabei nicht allzu warm werden (Das Fett würde austreten und der Teig verliert die Bindung). Am einfachsten zuerst in den Handflächen zu Streuseln reiben und dann mit dem Handballen zu einem zusammenhängenden Teig zusammenstoßen. In Folie wickeln und ca. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Das Backrohr auf 190 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.


Damit die Kipferl gleich groß werden, aus dem Teig zuerst Rollen im Durchmesser von ca. 2 cm formen, dann mit dem Messer gleich große Stückerln (ca. 1,5 cm) abschneiden. In der Handfläche eine Teigrolle formen (ca. 6 cm) die sich an den Enden verjüngt (ähnlich einer Schupfnudel aus Kartoffelteig), zu einem Kipferl formen und auf einem Backblech mit Backpapier ablegen. Die Kipferl für ca. 8-12 Minuten auf Sicht backen. Die Spitzen sollten unbedingt etwas Farbe bekommen, da einem zu wenig gebackenem Kipferl die Röstaromen fehlen würden. Wenn die Kipferl überkühlt sind (etwas mehr als handwarm), im vorbereiteten Vanillezuckergemisch „baden“. Nur anzuckern gilt nicht. ☺
Die Kipferln in einem gut schließbaren Behälter aufbewahren.


Hier noch ein Vergleich für die Formgebung des Vanillekipferls. Beim Backen hat mich dieses Mal meine Mama unterstützt - eine Vanillekipferlexpertin par excellence. Ich ging durch ihre harte Schule und beherrsche das Formen auch ganz gut. ☺


Oben: Eine gleichmäßige Rolle ergibt ein plump aussehendes Kipferl.
Mitte: Da die Enden zu dünn und spitz sind, werden diese verbrennen, bevor das restliche Kipferl durchgebacken ist.
Unten: korrekte Form. Die Enden haben einen etwas kleineren Durchmesser und laufen nicht spitz zu.






Dieses Mal mit dabei sind folgende Blogs:
Zorra vom Kochtopf
Sandra From Snuggs Kitchen
Friederike vom Fliederbaum
Genial lecker
Genussjäger
Sina, die Giftige Blonde
Hoetus Poetus
Jankes Soulfood
Our Food Creations
Paprika Meets Kardamom
Verboten gut
Widmatt
Conjas Ecke
Die Kärtnerin im Weinviertel








Sonntag, 12. Oktober 2014

Ich habe vorwärts!

Schon längere Zeit, genauer gesagt seit meinem Blogevent Österreich kulinarisch bei Zorra, verfolge ich den Blog schwarzthoughts, weil damals hat mir der Heimo keck die Zunge rausgestreckt. Und ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen, weil ich Leute mag, die nackerte Bilderrahmen an der Wand hängen haben, mit Gerschirrhangerln arbeiten und Lieder wie Alle Menschen samma zwider verlinken. Außerdem kauft er sein Grünzeug im Kartoffelkombinat, was mir als FoodCoop-Mensch sehr gefällt. Und er kann wirklich gut schreiben, der junge Mann!

Nun hat mein Blog heute Geburtstag. Und so gesehen habe ich auch vorwärts! Wird auch nicht jünger, der Blog, aber macht mir immer noch Freude. Andere Blogger verlosen fesche Sachen zu so einer Gelegenheit, ich bin faul, ich mach nix, sondern lass mich bedienen - ich habe von Heimo ein Posting spendiert gekriegt. Samt schräger Musik. Mein Lieber, die spielst bitte deinem frisch gebackenen Nachwuchs nicht so schnell vor! Die geht echt nur für Erwachsene. ;)

Überraschend wurde ich von zwei ganz lieben Freunden auch noch mit einem Blogbeitrag zum Bloggeburtstag beglückwünscht. Ich freu mich total! Hier gibt es total tolle Eierlikörschnitten mit Himbeeren für meinen Blog. Die passen sicher sehr gut nach diesem Gemüsestrudel.

So, jetzt ist aber Heimo dran!

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ICH habe vorwärts!
Wutanfälle, Gott ich liebe sie. In meiner Familie spricht man davon, dass an irgendeiner Lebens-Kreuzung unserer Ahnen italienisches Blut aufgegabelt wurde. Das würde meine energetischen Momente erklären. Mit dem Alter werde ich aber immer ruhiger und genieße im zunehmenden Maße die Wutanfälle anderer Menschen. Nicht die dahingerotzten 'Määhs' oder entäuschten 'Buhhs', auch nicht die Flatrate Beschimpfungen aufgebrachter Rad- und Autofahrer. Nein, ich spreche von den empörten, aus den innersten Herzkammern stammenden Wutorgien. Fußballer scheinen hierfür ein Händchen zu haben. Ich hatte vor einiger Zeit schon über Scheiß Eis geschrieben und war vor einigen Tagen Betrachter von 'Ich habe vorwärts. ICH habe vorwärts!!!'. Ein Radfahrer wurde an einer Kreuzung von einem Transporter geschnitten und fuhr empört winkend vor demselben schreiend her. Herzerwärmend! Zugegeben, so ruhig ist es auch nicht. Mein 'Ich habe vorwärts' Momentum sind Teige aller Art. Oft probiert, bringen sie mein Blut in Wallung wie sonst nur mehr mein unsäglich instabiler Fußballverein. Mit der neuen Lieferung des Kartoffelkombinats war vergangene Woche wieder die Chance gekommen, mich zu testen und meinem kulinarischen Endgegner in die Augen zu schauen. Dazu legt man Suicide Note von Pantera auf. Ein sensationelles Lied, das meiner Teigzubereitung vom Takt her sehr entgegenkommt:


Als Mise en Place habe man vorbereitet:

Für den Teig
• 300g Mehl
• 4 EL Öl
• 3 Eigelbe
• Salz

Für die Füllung
• 1 Zwiebel
• 1 Hokaidokürbis
• 300 g frischer Spinat
• 1 Packung Schafskäse
• Salz, Pfeffer, Muskat
• Olivenöl

Zum Anrichten
• Joghurt
• Knoblauch und / oder Schnittlauch


Musik zum Laufen bringen, Kürbis heiß waschen, Innenleben extrahieren und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel schälen und kleinhechseln. In einer großen Pfanne in Öl anschwitzen, Kürbis dazugeben und bissfest dünsten. Dann gewaschenen Spinat unterheben, das Ensemble salzen, pfeffern und muskatieren. Geschnittenen Schafskäse noch dazu, umrühren und kosten. Die Zutaten für den Teig mischen und mit den Händen verkneten. Lauwarmes Wasser zugießen (lassen) bis ein elastischer Teig entsteht.
Was bedeutet elastisch?
Elastisch wie ein iPhone in der Gesäßtasche, meine Wenigekeit nach 7 Gin Tonic oder ein Italiener auf der Wiesn. Es braucht neue Maßeinheiten – so kann man nur scheitern.
Der zweite Anlauf sitzt. Teig kurz ruhen lassen. Den Küchentisch einmehlen. Nicht sparsam mit dem Mehl umgehen so wie ich im ersten Anlauf – nein großzügig wie in den 'früher war alles besser Zeiten' aktiv werden. Teig dreiteilen und je einen Teigklumpen mit einem bemehlten Nudelholz auf einem bemehlten Geschirrhangerl fein ausrollen. Jetzt wie ein Raucher denken und Fülle auf einer Längsseite auftragen und mit Hilfe des Geschirrhangerls einrollen. Strudelrolle aufs Blech bugsieren und dies zumindest zwei Mal wiederholen. Die Teigrollen mit Olivenöl balsamieren, mit einer Gabel ein paar Mal einstechen und für gute 30 Minuten bei 180 °C ins Backrohr. Schnell, bevor der Teig wieder irgendwo festkleben kann.

Dazu passt klassischerweise ein Joghurtdip mit Schnitt- und/oder Knoblauch sowie Torpedo Craft Beer oder ein Glaserl Rheinriesling von Karl Schnabel.

Cheers auf deinen Vorrang! Wir haben es wieder geschafft!
Meines Erachtens lässt sich dieses Rezept auch sehr schön als Trinkspiel umsetzen. Jedes Mal, wenn zu wenig Mehl verwendet wurde, jedes Mal, wenn der Teig die Finger nicht verlassen will und jedes Mal, wenn man sich denkt, dass man nie mehr einen Teig machen möchte, trinkt man einen Schnaps seiner Wahl.


(Disclamer: Das Originalrezept stammt, ebenso wie das komplette Gemüse vom Kartoffelkombinat. Eine Initiative die es Wert ist! Weiters spiegelt die Geschichte und das Rezept das (Koch-)niveau des Autors wieder, nicht das der Blogbetreiberin!)

Freitag, 27. Juni 2014

Tarte Tango

Wieder einmal habe ich das Vergnügen, einem Gastblogger die Türe in meinen Blog öffnen zu dürfen. Mein lieber Freund und Meisterpâtissier Jürgen bringt die unglaublichsten Torten zustande, von denen ich nur träumen kann. Sie schauen immer wunderschön aus und ich weiß, dass sie köstlich schmecken. Fotografieren kann er auch noch, aber leider ist der gute Mann schon vergeben. Na ja, man kann nicht alles haben, also gebe ich mich mit einem Gastbeitrag zufrieden.
Im Gegensatz zu mir ist er sogar so freundlich, die österreichischen Fachausdrücke auf deutsches Deutsch zu übersetzen.
Danke, dass du wieder zu Gast bei mir bist, Jürgen!




Die französischen Pâtissiers sind ja dafür bekannt, dass in den süßen Kunstwerken mitunter Zutaten verwendet werden, die man in süßem Gebäck nicht erwarten würde. Diese Tarte besteht aus einem Sesam-Mürbteig, der mit einer Parmesanmousse und einer Fülle aus Himbeeren und roter Paprika kombiniert wird. Ich wollte diese Tarte schon lange zubereiten und als vor einiger Zeit ein paar „experimentierfreudige“ Freunde versammelt waren, war die Gelegenheit gekommen, ans Werk zu schreiten. Die etwas ungewöhnlichen Zutaten harmonieren sehr gut und es hat den „Versuchskaninchen“ recht gut geschmeckt.

Für eine Tarte mit 20 cm Durchmesser benötigt ihr:

Für den Sesam-Mürbteig:
50 g Butter, weich
10 g Mandeln, geschält und fein gemahlen
30 g Staubzucker (Puderzucker)
Vanillemark von ¼ Vanilleschote (ersatzweise 10 g Vanillezucker, die Staubzuckermenge dann um 10 g reduzieren!)
20 g Vollei
85 g Mehl, glatt (DE Typ 550)
30 g Sesam weiß, geschält und leicht geröstet
eine kräftigere Prise Fleur de Sel

Butter, Mandeln und Staubzucker vermischen und das Ei in zwei Teilen unterarbeiten. Mehl, Salz und Sesam mischen, in die Buttermischung rühren bis der Teig gerade zusammenkommt. Nicht lange kneten! In ein Plastiksackerl (Plastiktüte) füllen und zu einer flachen Scheibe drücken. Im Kühlschrank mindestens eine Stunde rasten lassen, damit das Mehl quellen kann.
3 mm dick ausrollen, einen Tartering (20 cm Durchmesser, Höhe 16 mm) damit auskleiden und den Teig, der über den Rand hinaus steht, sauber abschneiden. Den Boden mit einer Gabel stupfen und bei 180 °C Ober- und Unterhitze für ca. 15 bis 20 Minuten backen bis der Teig hellbraun ist.

TIPP: Damit ich mir beim Blindbacken von Tarteböden das umständliche Hantieren mit Bohnen o. ä. erspare und der Teig dennoch nicht vom Rand absackt, wird die mit Teig ausgelegte Tarteform eingefroren und auch direkt aus dem Tiefkühler, im gefrorenen Zustand, in das Backrohr geschoben. Nur bei Metallformen anwenden, dicke Formen aus Porzellan sind wegen der Trägheit der Temperaturleitung nicht dafür geeignet!

Für die Parmesan-Mousse:
60 g Parmigiano Reggiano, bevorzugt ein junger – 12 Monate, sehr fein gerieben
50 g Wasser
80 g Zucker
60 g (ca. 3) Dotter (Eigelb)
220 g Obers (Schlagsahne)
2,5 Blatt Gelatine (4 g)

Gelatine in kaltem Wasser einweichen, 180 g Obers cremig aufschlagen und kühl stellen. Wasser und Zucker in einem Topf zum kochen bringen. Dotter in eine hohe Rührschüssel füllen, Eidotter kurz aufschlagen und unter stetigem schlagen die kochende Zuckerlösung zugeben (keine Angst, da gerinnt nichts ;-) ). Die Eimasse dick cremig aufschlagen und weiter schlagen, bis sie etwas überkühlt ist. Restliches Obers (40 g) mit der ausgedrückten Gelatine erwärmen und unter die Eimasse mischen, Parmesan unterziehen.
Wenn die Ei-Parmesan-Mischung weiter abgekühlt ist, das geschlagene Obers unterziehen. In einen Tortenring (Durchmesser 16 cm) füllen und bis zur Verwendung tiefkühlen.

Für die Himbeerfülle mit rotem Paprika:
250 g Himbeerpüree ohne Kerne
15 g Himbeeressig, nur aus der Frucht gewonnen! – ersatzweise Zitronensaft
80 g Zucker
½ Rote Paprikaschote (Gemüsepaprika)
3 Blätter Gelatine

Paprika in etwas Wasser ca. 5 Minuten kochen, kalt abschrecken, schälen und fein pürieren. Von diesem Püree werden 25 g benötigt. Paprikapüree erwärmen, Gelatine darin auflösen, Himbeerpüree, Zucker und Essig beigeben und verrühren.

Außerdem wird benötigt: Himbeeren für die Garnitur

Die ausgekühlte Tarte ca. 5 mm hoch mit der Himbeerfülle befüllen und in den Kühlschrank stellen. Die tiefgekühlte Parmesanmousse aus dem Ring lösen und mittig auf die gestockte Himbeerfülle aufsetzten. Mit der restlichen Himbeerfülle (nicht mehr als handwarm) glasieren und mit den Himbeeren den Rand der Tarte dekorieren. Ca. 2 Stunden im Kühlschrank temperieren lassen.



Aus Pierre Hermé Pastries, Verlag Abrams books

Freitag, 23. Mai 2014

Charlotte exotique à l'ananas

Mein lieber Freund Jürgen hat mir aus Gründen eine wunderbare Torte gebacken und ich darf das Rezept hier in meinen Blog stellen! Vielen Dank, lieber Jürgen. So etwas bring ich im Leben nicht zamm und bin daher superglücklich, dass du das für mich übernimmst und meinen Lesern so eine Augenweide bietest.



Charlotte exotique à l'ananas

Für die Biskotten (Löffelbiskuits)
80 g (4) Eigelb
20 g Staubzucker (Puderzucker)
10 g Vanillezucker
110 g Mehl, glatt (DE Type 405)
120 g (4) Eiweiß
70 g Kristallzucker
Prise Salz
Grober Kristallzucker und Staubzucker

Eigelb, Staubzucker und Vanillezucker schaumig rühren. Eiweiß, Kristallzucker und Salz zu Schnee schlagen. Beide Massen mischen und das Mehl unterziehen. Masse in einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen und kleine Biskotten (Entsprechend der Höhe der Torte) dressieren. Mit Kristallzucker bestreuen und mit Staubzucker besieben. Mit dem Rest zwei runde Biskuitböden (Durchmesser 18 cm) dressieren. Bei 200 °C Heißluft oder 220 °C Ober- und Unterhitze ca. 10 Minuten hellbraun backen.

Für die Maracuja-Mango-Fruchtfülle
 70 g Maracujapüree
100 g Mangopüree
200 g Mangowürfel (5mm)
50 g Zucker
3 Blätter Gelatine

Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Maracuja- und Mangopüree mit dem Zucker erwärmen und die Gelatine darin auflösen. Die Mangowürfel dazugeben, in einen Tortenring (Durchmesser 18 cm) füllen und einfrieren. Wenn die Fruchtfülle durchgefroren ist, aus der Form lösen und bis zur Verwendung im Tiefkühler belassen.

Für die Kokosnussmousse
200 ml Kokosnussmilch (bevorzugt mit höherem Fettgehalt)
60 g Zucker
300 ml Obers (Schlagsahne), cremig geschlagen
4 Blätter Gelatine
Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Kokosnussmilch mit dem Zucker verrühren. Gelatine auflösen, mit ein paar Löffel vom geschlagenen Obers verrühren, zur Kokosnussmilch geben und das restliche Schlagobers unterziehen.

Zusätzlich wird benötigt
Rum, weißer
Ananas, in kleine Stifte 5 mm x 3 cm geschnitten
Marmelade, im Geschmack passend (Mango, Marille (Aprikose), Pfirsich …)
Tortengelee, klar
Kleine Blätter von der Ananas
Ein paar Himbeeren
Ein paar Zesten von einer Limette

Aufbau der Charlotte
Einen Biskuitboden in einen Tortenring (Durchmesser 18 cm) legen, mit etwas Rum befeuchten, ein Drittel der Kokosnussmousse einfüllen und glatt streichen. Die tiefgekühlte Maracuja-Mango-Fruchtfülle einlegen, wieder ein Drittel der Kokosnussmousse darauf verteilen, glatt streichen und den zweiten Biskuitboden auflegen. Mit Rum befeuchten und mit etwas Marmelade bestreichen. Dabei einen Rand von 2 cm aussparen. Die restliche Kokosnussmousse in einen Spritzbeutel mit einer St. Honore-Tülle geben und damit den Rand dekorieren. Alternativ eine Lochtülle verwenden und kleine Tupfen aufdressieren.

Die Charlotte für mehrere Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Die Charlotte aus dem Tortenreifen lösen, auf eine Servierplatte stellen und mit den Biskotten umstellen.
Die Ananasstifte auf der Torte verteilen und mit dem überkühlten Gelee abglänzen (mit einem Pinsel auftragen).
Mit Ananasblättern, Himbeeren und Limettenzesten garnieren.


Inspiration und Rezepte zusammengetragen aus „Törtchen, Törtchen“, Matthias Ludwigs, Verlag VGS, „La Pâtisserie de Pierre Hermé“, Verlag Montagud Editores und eigenen Ideen.

Ein ganz großes Dankeschön von mir, lieber Jürgen! Und "aus Gründen" ist seit dem Outing durch meine Freundin auch schon klar: Ich bin schon wieder ein Jahr älter geworden, was auch Vorteile haben kann, wie man hier sieht. ;)

Mittwoch, 27. November 2013

Gastbeitrag: Topfentorte

Dieses Mal ist meine liebe Freundin Sina zu Gast bei mir. Ihren Blog kenne ich, seit sie ihn aus der Taufe gehoben hat. Leider mag sie nicht, dass er in meiner Blogroll steht, weil sie nicht nur über Essen bloggt, sondern auch über ihre Urlaube, ihre Katzen, Bücher, die sie gelesen hat, Musik und vieles mehr. Dabei finden sich bei ihr mittlerweile sicher genau so viele Rezepte wie in Kochblogs. Und sie hat einen genialen Gastblogger, den Jürgen, am dem wirklich ein Pâtissier verloren gegangen ist. Ich finde, Sina hat eine gelungene Mischung auf ihrem Blog und ich schaue immer wieder gern bei ihr vorbei. Sie nennt sich übrigens giftige blonde, aber ich weiß genau, dass sie ganz und gar nicht giftig ist, sondern ein sehr großes Herz hat.

Mir hat sie heute diese Topfentorte gebracht:



Topfentorte
Für den Boden:
200 g Butterkekse
Ca. 150 g flüssige Butter

Die Kekse zerbröseln, mit der flüssigen Butter vermengen und in eine 26er Tortenform füllen, fest andrücken, ca. 10 Minuten bei 180° Ober/Unterhitze backen.

Topfenmasse:
500 g Magertopfen
2 kleine Eier, getrennt
90 g weiche Butter
160 g Staubzucker
1 Essl. Selbstgemachter Vanillezucker
40 g Speisestärke (hier Maizena)
50 ml Schlagobers

Die weiche Butter mit den Eidottern und dem Zucker sehr schaumig rühren, den Topfen und das Obers dazurühren, ganz zum Schluß die Speisestärke in die Masse sieben. Die Eiklar zu Schnee schlagen und unterheben. Auf den vorgebackenen Keksboden füllen und bei 170° Ober-Unterhitze ca. 40 Minuten backen, die Backzeit kann je nach Gerät variieren.

Bei uns gabs Susi’s göttliches Dirndlmus dazu!
(Anmerkung Turbohausfrau: Sie meint dieses Dirndlmus.)


Liebe Sina, vielen Dank für diesen Blick über den Tellerrand!


Samstag, 23. November 2013

An einem anderen Tisch ...

... wird heute mein Essen serviert. Und weil ich so eine Frühaufsteherin bin, wurde der Beitrag gleich für 5.00 Uhr angekündigt! Passt zu mir. :D







Wer schauen mag, nimmt bitte diesen Weg: Giftige Blonde

Mittwoch, 20. November 2013

Malz-Brot

Ab heute gibt es eine neue Rubrik in meinem Blog: Blicke über den Tellerrand!
Was das heißt? Bloggen ist normalerweise ein Soloauftritt im Internet. Das wollen wir ein bisschen ändern, indem wir uns untereinander vernetzen. Ich würde mich über weitere GastautorInnen in meinem Blog sehr freuen!

Den Anfang macht heute Sandra from snuggs kitchen. Sie macht mir eine große Freude und bäckt Brot für mich - das ist ja immer noch meine große Schwachstelle. Sie hingegen ist eine ganz gewandte Bäckerin.
Vielen Dank, liebe Sandra!


Die ersten Brote, die ich gebacken und vorgestellt habe, waren alle mit Hefe. Damals schon hat mich das Bierbrot begeistert, vor allem geschmacklich. Es war also an Zeit, das Rezept mal etwas "umzustricken" - hat wunderbar funktioniert!

Im ursprünglichen Rezept war kein Vollkornmehl enthalten, dass habe ich neben dem Sauerteig ebenfalls geändert. Ich verwende auch gerne Malzbier, dass ist bei uns etwas einfacher zu bekommen. Auch normales Bier kann verwendet werden, dass fällt allerdings geschmacklich mehr auf.



(Malz-) Bierbrot

Zutaten für den Vorteig:
100 gr Weizenvollkornmehl
 65 gr Sauerteig (Weizen)
150 ml Wasser, lauwarm

Zubereitung:
Alle Zutaten miteinander verrühren und für 2 Std. abgedeckt bei Zimmertemperatur gären lassen.


Zutaten für den Hauptteig:
 kompletten Vorteig
300 gr Weizenmehl, Typ 1050
100 gr Weizenvollkornmehl
200 gr Roggenmehl, Typ 1150
330 ml dunkles oder Malzbier, Zimmertemperatur
15 gr Salz
1 EL Honig
 evtl. je 1,5 EL Sesam, Mohn, Leinsamen
 3 gr Trockenhefe

Zubereitung:
Alle Zutaten miteinander etwa 6-7 min. verkneten, es sollte ein glatter, geschmeidiger Teig entstehen. Den Teig dann für 90 min. abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, dabei jeweils nach 30 min. falten. Nun einen Laib formen und das Brot in ein Gärkörbchen geben, Schluss nach unten und für weitere 60 min. gehen lassen. Rechtzeitig den Backofen vorheizen auf 250°C Ober/Unterhitze und Topf mit Deckel hinein geben. Der Topf benötigt etwa 45 min., bis er die Temperatur erreicht hat. Den Deckel abnehmen, das Brot vorsichtig in den Topf geben. Mit dem Deckel verschliessen und für etwa 15 min. backen, dann die Temperatur auf 190°C reduzieren und weitere 35 min. backen. Anschließend den Topf aus dem Ofen holen, das Brot herausnehmen und auf einen Rost geben, abkühlen lassen.



ANMERKUNGEN/TIPPS:
- Beim Kneten ruhig auf die Uhr schauen, dass wird gerne unterschätzt ...
- Anfangs ist der Teig noch klebrig, kein Mehl zufügen, am Ende der Knetzeit löst er sich vom Schüsselrand
- Wer kein Gärkörbchen hat, kann eine Schüssel mit Öl auswischen und verwenden
- Wer keinen gusseisernen Topf besitzt, gibt das Backblech beim Aufheizen mit in den Ofen und stürzt später das Brot vorsichtig auf das heiße Blech. Die Backzeit/Temperatur bleibt gleich.
- Wer hat, sprüht mit einer Blumenspritze noch ordentlich Wasser in den Ofen, wenn er das Brot hineingegeben hat.