Montag, 1. Dezember 2025

Foodierückblick auf November 2025

 Gegessen

 

Mit einer Freundin konnte ich einen Sitzplatz im Schanigarten vom Schwarzen Kameel ergattern. Der Schanigarten dort ist immer ganz voll und man muss sich anstellen. Eh kein Wunder, denn es gibt dort die besten Brötchen in ganz Wien. Mein Favorit ist Karotte/Orange/Ingwer. So feine Aromen, die wirklich perfekt abgestimmt sind. Also eine unbedingte Empfehlung von mir.




Die Mochi-Leute haben nun ein zweites Geschäft am Vorgartenmarkt, das Chicken Karate. Das Ramen-Lokal läuft gut, nun gibt es auch eine Burger-Bude, wo die Leute Schlange stehen, also es wird frittiert, was das Zeug hält. Und das Essen schmeckt wirklich gut. Die Fritten sind schön knusprig, die Gurken waren herausragend. 

Ich gestehe, dass ich halt ganz normale Restaurants lieber mag als diese Lokale, die man am Ende des Tages mit dem Schlauch rausspritzen könnte, um sie zu säubern. 





Gekauft

 

Mein Obst- und Gemüsekisterl war wie immer mein Highlight. Dass da gleich drei Radicchio drinnen waren und noch dazu ein großer bester Zeller von allen, das ist ein großes Glück. Meistens reicht ein einziger Blick auf das Kisterl und ich weiß, was ich mit den Schätzen anstellen werde. So auch dieses Mal. Zuerst kommen immer die Sachen dran, die schneller weg müssen, alle anderen habe ich über zwei Wochen verkocht. Und bei genau gar nix muss ich nachschauen, wo die Sachen her sind, denn die sind immer aus dem Burgenland.

Nachdem ich mich nicht von Gemüse allein ernähren mag, war ich an einem Samstag am Karmelitermarkt. Wie immer war dieser Markt eine sehr große Freude. Also nicht die Preise, aber alles andere. Am schönsten fand ich das Pilzstandel. Ich arbeite mich gerade durch ein Pilz-Kochbuch, daher war das ein aufgelegter 11-er. Und die Pilze waren tatsächlich nicht arg teuer, vor allem weil sie bio sind. Das Standel ging dann noch ums Eck, also da war noch viel mehr Auswahl, aber die schönsten waren eindeutig die rosa Austernpilze. 

 

Der Vorgartenmarkt lebt nach wie vor − nachdem die Gragger-Filiale und auch etliche andere Geschäfte und Lokale zugesperrt haben, hörte man schon genug Stimmen, dass der Tod des Marktes bevorsteht. Mir hat die Auswahl gut gefallen, vor allem gibt es relativ viele Bio-Sachen, selbst im Geflügelgeschäft.

Der Wilde Osten, ein fixes Geschäft am Vorgartenmarkt, verkauft Brot und Gebäck vom Kasses. Außerdem bekommt man dort auch etliche Varianten von hausgemachten Pierogi und andere Köstlichkeiten.

Am Naschmarkt war ich auch diesen Monat. Unter der Woche ist der fast zum Weinen! Sowas von nix los. Selbst den Touristen ist das zu fad.

Eines der Standeln, die den Naschmarkt noch aufrecht halten, ist das vom Gegenbauer, einem mittlerweile über die Grenzen von Österreich hinaus bekannten Essigbrauer. Ich kaufe recht gern meinen Weißweinessig dort, nämlich seit Ewigkeiten den Riesling Spätlese. Der ist sehr, sehr gut!



Da sind sie wieder, die allerbesten Kokoskuppeln überhaupt! Die sind von der Bäckerei Kasses und zur Vorweihnachtszeit überall dort erhältlich, wo die Kasses-Produkte halt angeboten werden. In Favoriten gibt es sie am Viktor Adler-Markt beim Radatz.

Das hab ich bis jetzt total unterschlagen, nämlich wo ich mein Olivenöl und meine Oliven her habe, wenn ich sie nicht eigenhändig aus Italien importiere. Seit vielen, vielen Jahren kaufe ich das beim Stavros. Das Öl ist ehrliches kaltgepresstes Olivenöl und bei Stavros bekommt man auch die guten Schrumpeloliven, die griechischen Kräuter sind auch fein. Dieses Mal habe ich Rosinen (besser gesagt Sultaninen) mitbestellt. Stavros wohnt in St. Favoriten und ist zur Olivenernte und Ölproduktion in Griechenland bei seiner Familie. Das heißt, wenn ich so etwas schon haben will, ist das die am ehesten lokale Variante, was mir ja immer ein Anliegen ist.

 

 

 

 

Gekocht

 

Das waren dann wohl die letzten Paradeiser im Jahr und die wollte ich gern konservieren. Wie immer mache ich das mit meinem Rezept für halbtrockene Ofenparadeiser. Nach dem Rösten im Rohr fahre ich einmal mit dem Zauberstab durch die dann schön weiche Masse und hab eine tolle Paradeisersauce. Wenn ich sowieso was anderes einkoche, fülle ich die Sauce in Rexgläser und wecke sie richtig ein, wenn nicht, friere ich die Sauce ein.

Schon wieder nachgemacht habe ich dieses tolle und supereinfache Rezept, das ich bei Petra gefunden habe: Zwiebel, Trauben, Erdäpfel und Würste werden mit Gewürzen im Rohr geröstet. Einfacher geht es echt nicht. Und das Ergebnis ist immer wieder super!

Ach ja: Gemüse röstet schneller und gleichmäßiger, wenn man immer ein wenig Platz zwischen den einzelnen Stücken lässt. Ich hab mich meinem Wissen entsprechend verhalten ... oder so ...

Wie immer mag ich Bröselkarfiol sehr gern. Wenn man den Karfiol in Röschen teilt wie hier, sind die in wenigen Minuten gekoch. In dieser Zeit kann man die Butterbröseln herstellen − nie vergessen, die Bröseln für dieses Rezept kräftig zu salzen. Ich hatte dieses Mal ein geräuchertes Maldon-Salz, das hervorragend gepasst hat.

Mit Resten von den wunderschönen Pilzen vom Karmelitermarkt habe ich mein gutes altes Rezept der Schinken-Champignon-Spaghetti gekocht. Und nachdem ich eine Österreicherin mit Leib und Seele bin, gab es einen schönen Salat aus Vogerlsalat und Radicchio dazu − Italiener drehen sich noch im Grab um, bevor sie Salat zu Pasta essen. 

Es war ein Essen, das so schnell fertig ist wie die Nudeln zum Garen brauchen, also hier immer willkommen.

Es gab wieder mal das Rahmhendl, das ich vor vielen Jahren auf Verenas Blog gefunden habe. Sehr einfach und gelingsicher ist das Rezept, Risipisi ist sowieso immer gut. Bei mir ist das ein sehr feines Schlechtwetteressen, passt also hervorragend zu dem, was der Wiener Himmel derzeit so zu bieten hat.


 

Das Rahmkraut hat mich letztens bei Felix sehr angelacht, also habe ich zurückgelacht und es genau nach dem Rezept mit Paradeiser und Paradeissaft gekocht. War sehr gut!

Dazu gab es Lachsfilet und schnelle Hashbrowns. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt natürlich noch sehr viel mehr im Leben als Essen. Zum Beispiel wird das Voice-Mania-Festival jeden Herbst mit vielen internationalen A-Capella-Bands eröffnet. Da singen Leute aus aller Welt an einem Nachmittag von diversen Balkonen der Wiener Innenstadt, in Kirchen oder wie hier am Graben. Immer nur so 20 Minuten, dann kann man zu einer anderen "Bühne" wechseln. Auf dem Foto sieht man die grandiosen Insingizi aus Zimbabwe. Denen merkt man so richtig an, wie sehr ihnen das Singen Spaß macht. Ich bin auch schon bei strömendem Regen bei dieser Veranstaltung gestanden und selbst da war es sehr fein. Touristen staunen immer und fragen, ob bei uns in Wien immer so viel gesungen wird. Ich sag dann immer: Na klar!

Mein Leben sonst ist ein kleines bisschen erfreulicher geworden, weil es meinen lieben Kranken ein wenig besser geht. Gut ist zwar noch sehr, sehr weit weg, aber immerhin können wir den kommenden Advent ein wenig entspannter verbringen: Der Turbohausmann kommt hoffentlich vor Weihnachten vom Krankenhaus heim, die Turbo-Mutter ist schon daheim und kommt einigermaßen zurecht. Ich hab endlich wieder Zeit durchzuatmen. Ich habe etliche Freundinnen, die mich alle toll durch die letzten Monate getragen haben. Also falls eine davon hier mitliest: Vielen Dank für die offenen Ohren und Arme!

Was jetzt allerdings auch ansteht: Ich muss hier einiges behindertengerecht machen. Und mein armer Turbohausmann ist unter anderem, was die Verträglichkeit von Essen angeht, sehr eingeschränkt. Das heißt, ich werde in nächster Zeit Schonkost kochen. Und damit hab ich genau nix, was ich hier posten könnte. So etwas kommt mir nicht auf den Blog! Dafür hab ich als Diätköchin eine zusätzliche Aufgabe im wirklichen Leben bekommen. Ich werde mir daher eine Auszeit von meinem Blog nehmen. Ich hoffe, wir lesen einander im kommenden Jahr wieder. Ich drück euch alle, wünsche euch einen geruhsamen Advent, besinnliche Weihnachten und einen rauschenden Silvester! Zwickerbussi an alle meine lieben Leserinner und Leser.

Samstag, 29. November 2025

[Filmvorschau] Elements Of(f) Balance

 

 

Einen hab ich noch! Also einen Film. Und den habe ich von der ersten bis zur letzten Minute unglaublich toll gefunden. So ein schöner Blick auf die Welt! Es ist eine Doku und endlich einmal eine wunderbarer Blick in die Zukunft. Voll mit jeder Menge Zuversicht und ein Blick auf viele mögliche Wege, die man gehen könnte, damit die Umwelt nicht zerstört wird. Es gibt echt so viele schöne Ideen, die gerade an vielen Stellen der Welt erforscht oder erprobt werden. Es geht um Pilze, um Quallen, um schwimmende Felder, um nachhaltige Landwirtschaft und KI-Agrarlabore auf der ganzen Welt. Keine Minute Dystopie − Halleluja!

Dieser Episodenfilm stammt von Othmar Schmiderer, der nicht nur Regie geführt hat, sondern der auch das Konzept gemeinsam mit Stephan Settele gemacht hat. Othmar Schmiderer und sein Team spüren den ökologischen Bruchstellen nach, entlang derer das titelgebende Gleichgewicht der Elemente ins Wanken geraten ist. Oder genauer: Sie legen den Fokus auf jene Strategien, die die Erde wieder neu (oder althergebracht) zusammenzusetzen trachten. 

Wenn man nur für einen einzigen Film im Advent Zeit erübrigen kann, dann würde ich sagen, der da ist genau der richtige! Er ist unglaublich tröstlich und man kann bei den ganzen Schreckensberichten über die Welt endlich einmal richig aufatmen.

Der Film startet in Wien am 5.12.2025.

 

© Othmar Schmiderer

 

 

Mittwoch, 26. November 2025

Tausend kleine Freuden - Nigel Slater

 

 

Seit ein paar Wochen liegt ein neues Buch auf dem Nachtkästchen. Weil es von einem bekannten Kochbuchautor ist, schreibe ich gern drüber, auch wenn es kein Kochbuch ist. Nicht wie im "Wintertagebuch", in dem wenige Rezepte drinnen stehen, sondern wirklich gar keine. 

Aber von Anfang an, also zuerst zum Buch selber: Es ist ein gebundenes Buch mit Bändchen, wie ich das sehr gern mag. Es hat einen Schutzumschlag, eine Goldprägung und Strukturpapier. Insgesamt also ein wirklich hochwertig gemachtes Buch.

Zum Inhalt: Es sind Kurzgeschichten über die schönen Dingen des Lebens, in diesem Fall Essen, Reisen und Gärtnern. Es wäre aber zu kurz gegriffen, wenn man es bei dieser Beschreibung belässt, denn es ist die Art, wie Nigel Slater an alles herangeht: Die Hochachtung vor einer einzelnen Mango, die Zuwendung zu der Gastfreundschaft von Menschen, das Vergnügen daran, wie Pflanzen gedeihen sind echt schön. Diesen flüchtigen Momenten gibt er Raum und hält sie in diesem Buch fest, was ihnen Beständigkeit verleiht. Und es ist auch ein Buch, das Respekt und Toleranz gegenüber einfachen Dingen zeigt.

Der Stil von Nigel Slater ist unverkennbar. Er schreibt mit Leichtigkeit und Klarheit, sowohl in seinen Rezepten als auch in diesem Buch. 

Mein persönlicher Eindruck: Es ist grad nicht so leicht in meinem Leben, noch dazu kommt das Wiener Novemberwetter mit gefühlt durchgehendem Hochnebel, der kein Fitzerl Sonne durchlässt. Und dann kam dieses Buch daher, das einem zeigt, wie gut man sich an kleinen Dingen im Leben erfreuen kann. Es ist wirklich ein Schönwetterbuch, das nur gute Szenen des Lebens zeigt. Manche Kritiker beschreiben es als "süßlich" und "Realitätsflucht", aber es empfinde es als enorm tröstlich. Wahrscheinlich ist es kein Buch, das man in einem Zug durchlesen sollte, weil es eben die bitteren Seiten des Lebens komplett ausblendet, aber es ist ein perfektes Buch für das Nachtkästchen, das einem schöne Gedanken liefert und zeigt, wie man sich am Leben erfreuen kann. 

 

 

Fakten über das Buch:
ISBN: 978-3-7558-2019-2
Umfang: 432 Seiten
Erschienen: 9/2025
Ausstattung: Gebundenes Buch
Format: 134 mm x 208 mm 

 

Mehr von Nigel Slater hier am Blog: click 

 

Danke an den Dumont Verlag, der mir dieses Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. 

Dienstag, 18. November 2025

[Filmvorschau] Aufputzt is

 

 

 

Es gibt wieder einen österreichischen Weihnachtsfilm und noch dazu einen, bei dem man herzhaft lachen kann! Gery Seidl spielt nicht nur die Hauptrolle, sondern sein Weihnachtsprogramm war auch die Vorlage für diesen Film. Von der Besetzung her geben sich viele KabarettistInnen und diverse − meist österreichische − SchauspielerInnen die Ehre: Marlene Morreis, Mia Plamberger, Thomas Mraz, Maria Hofstätter, Johannes Silberschneider, Erika Mottl, Heinz Marecek, Roland Düringer, Stefano Bernardin, Okan Cömert, Thomas Stipsits, Anthony Curtis Kirby, Angelika Strahser, Lisa Eckhart, Angelika Niedetzky, Christopher Seiler, Faris Rahoma, Adele Neuhauser, Wolfgang Pissecker, Michael Steinocher, Aleksander Petrovic, Michi Buchinger und noch einige mehr.

Den Inhalt will ich wie immer nur kurz andeuten, damit nicht das halbe Vergnügen schon vorweg genommen ist: Gery Seidl spielt einen gestressten Bauleiter, der zwischen Familie, Weihnachtsfeiern und Baustelle herumgerissen wird. Als schlussendlich sogar die Ehe auf dem Spiel steht, verspricht er in völliger Selbstüberschätzung, in diesem Jahr die Weihnachtsfeier mit alles Drum und Dran selber in die Hand zu nehmen.

Auch wenn man es manchmal nicht mehr glauben kann: Natürlich ist das ein Weihnachtsfilm und so etwas braucht nicht nur in Hollywood ein gutes Ende, sondern auch in einem österreichischen Film. 

 

Der Film startet am 20.11.2025 in den österreichischen Kinos. 

 

Donnerstag, 13. November 2025

Fischfilet bonne femme

Als ich dieses Rezept von Melissa Clark in der New York Times (entsperrter Link) gefunden habe, wusste ich, das muss ich nachkochen. Es ist so ein typisches NYT-Rezept: Geht schnell, erfordert keinerlei Kochkenntnisse, schaut irre gut aus und schmeckt himmlisch!

Nun habe ich mich auf die Suche danach begeben, was dieses "bonne femme" bedeuten soll. Ich muss sagen, dass ich nun so klug wie vorher bin, denn es scheint so etwas wie "nach Hausfrauenart" zu bedeuten und keine nähere Definition zu haben. Die meisten Rezepte verwenden Pilze, aber nicht einmal das muss zwingend sein. Man ist auch bei diesem Rezept relativ frei in der Wahl der Zutaten: Es ist nicht zwingend notwendig, dass man Kabeljau verwendet, es gehen sicher sehr viele verschiedene Fischfilets. Auch bei der Wahl der Pilze kann man flexibel sein.

Wie immer habe ich das ein oder andere am Rezept geändert. Die Zitrone ist meine eigene Erfindung, die würde ich unbedingt wieder verwenden, weil die macht sich ausgezeichnet.


Für 2 Portionen

1 Hand voll Speckwürferl
100 g Champignons
1 Schalotte, geschält und in Würferl geschnitten
1 kleine Dose Schältomaten
1 TL Paradeismark
1 Hand voll Kirschtomaten, halbiert
⅛ l Weißwein
1/8 l klare Gemüsesuppe 
2 EL Mascarpone 
1 größeres Kabeljau-Filet ohne Haut (250 - 350 g)
5 Zweige Thymian
1 Bio-Zitrone (Schale abgerieben, Saft ausgepresst)
Salz
Pfeffer 


Zum Servieren: Baguette

 

In einer großen, ofenfesten Pfanne bei mittlerer Hitze den Speck knusprig und braun braten (dauert ca. 5 Minuten). Pilze und Schalotte dazugeben und mitbraten, bis sie weich und goldbraun sind (5 bis 8 Minuten).  

Backofengrill vorheizen. 

Die Paradeiser gleich in der Dose mit einem großen Messer zerkleinern. Diese Paradeiser, das Paradeismark, Suppe und Wein zu den anderen Zutaten in die Pfanne geben. Die gesäuberten Thymianzweige gleich ganz in die Sauce geben. Salzen und Pfeffern. Etwa 10 min. stark kochen lassen, bis die Sauce eingedickt ist. Dann Mascarpone unterrühren und die Kirschparadeiser einrühren. Mit Zitronensaft abschmecken. Alles noch einmal durchkochen lassen.

Während die Sauce einreduziert, den Fisch vorbereiten: Wenn nötig Gräten ziehen. In Portionsstücke schneiden, auf beiden Seiten salzen und pfeffern. 

Die Sauce in der Pfanne ein wenig zur Seite schieben und die Fischfilets einlegen. Die Sauce teilweise über die Filets löffeln. Die Pfanne unter den Grill schieben. Für dünne Filets 2-5 min, für dickere 5-10 min. Gardauer.

Die Pfanne mit Küchenhandschuhen (wichtig!!!) aus dem Ofen heben. Thymianzweige entfernen. Abgeriebene Zitronenschale über dem Fisch verteilen. Mit Baguette zum Auftunken der Sauce servieren.

 

Klappt auch sehr gut mit Jakobsmuscheln!

 

 

 

Freitag, 7. November 2025

Feigenmostarda


Dieses Jahr war bei mir auf Balkonien ein Feigenjahr wie noch nie! Ich konnte tatsächlich drei Ernten einfahren. Die letzte war sehr überschaubar, aber immerhin ein halbes Kilo war es. Und ich gestehe, ich konnte keine Feigen mehr sehen. Also hab ich sie für später haltbar gemacht, dieses mal nicht als Feigensenf, sondern als Mostarda. Viel davon brauche ich nie, denn sie schmeckt uns sehr gut zu Käse, aber viel mehr fällt mir nicht ein, daher war das halbe Kilo Feigen eine perfekte Menge.

In Italien ist die regionale Küche ja Programm. Mostarda wird hauptsächlich in Norditalien hergestellt. Um Cremona herum macht man Mostarda mit allen möglichen Früchten, um Mantova hauptsächlich mit Quitten. In manchen Regionen ist sie ordentlich scharf, in manchen milder. Manchmal ist Mostarda mit Fruchtstücken drinnen, manchmal ein Fruchtpüree. Also: Feel free beim Nachkochen!

 

 


Was man beachten sollte: Mostarda ist eine flüchtige Angelegenheit. Die Essenz ist heftig, aber das nur über ein paar Monate. Man sollte also immer nur kleine Mengen einkochen, weil das Aroma verfliegt relativ schnell.  Notfalls kann man die Essenz durch Senfpulver ersetzen, aber dann hat man Feigensenf, was auch gut schmeckt, aber keine Mostarda ist.

Man braucht Gläser, die entweder einen säurebeständigen Schraubdeckel haben oder wie hier kleine Weck-Gläser mit Glasdeckel. Je kleiner die Gläser, desto besser, weil viel braucht man nicht von der Mostarda und sie raucht noch schneller aus, wenn die Gläser einmal offen sind.

 

Mostarda macht man mit der nur in Italien in Apotheken erhältlichen Essenza di Senape. Auch in Italien ist es nicht so einfach, die zu bekommen, aber die meisten Apotheken können die Essenz bestellen. Es gibt auch Senföl zu kaufen in den Apotheken dort, aber das ist wieder etwas anderes.

Vor ein paar Jahren waren wir in der Gegend von Mantua auf Urlaub und haben dort auch eine kleine Manufaktur besucht, die hauptsächlich Mostarda herstellt und auch einen Ab-Hof-Laden hat, wo wir uns durchkosten konnten. Seither ist diese Essenza di Senape ein Pflicht-Ding, das ich jedes Jahr in Italien kaufe.

Es ist jedenfalls mit gutem Grund ein Totenkopf auf der Verpackung, denn diese Essenz ist stark ätzend! Ich trage den Topf mit den einzukochenden Früchten immer ins Freie, ziehe Handschuhe an und dann kommen auch nur ein paar Tropfen davon in den Fruchtbrei. Man sollte bloß nie auf die Idee kommen, direkt an der Essenz zu schnüffeln!


 

Zutaten:
½ kg Feigen
½ Zitrone, Saft und Schale
¼ kg Zucker
5 Tropfen Essenza di Senape  

Feigen waschen, trocknen und den harten Stielansatz abbrechen. Erst in kleine Stücke schneiden und dann pürieren. Mit Zucker, Zitronensaft und abgeriebener -schale in einem Topf gut mischen. Auf den Herd stellen, unter Rühren aufkochen und 5 min. gut durchkochen lassen.

Topf ins Freie stellen, mit Arbeitshandschuhen 5 Tropfen Senfessenz in den Topf geben, umrühren. Wenn man dabei flott arbeitet, kann man die Mostarda direkt in Gläser abfüllen und verschließen. Sonst noch einmal aufkochen und dann abfüllen.

 




 

 

Weil das ein ganz feiner Herbstgenuss ist, schicke ich meine Mostarda zu dem Event Herbstgenüsse für goldene Tage und dunkle Nächte, das Adele und Lukas von Yummy Lavender bei Zorra ausrichten.

 

Blog-Event CCXXIV - Herbstgenüsse (Einsendeschluss 15. November 2025) 


Dienstag, 4. November 2025

[Filmvorschau] In die Sonne schauen

 


Schauplatz des Films ist ein abgeschiedener Vierkanthof in der Altmark (dem Norden von Sachsen-Anhalt), auf dem vier Frauen in unterschiedlichen Zeiten aufwachsen. Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er), deren Leben auf unerklärliche (und auch bis zum Schluss nicht erklärte) Weise miteinander verwoben zu sein scheint. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, immer wieder begegnen ihnen Spuren der Vergangenheit in Form von unausgesprochenen Ängsten, verdrängten Traumata oder verschütteten Geheimnissen. "In die Sonne schauen" führt durch die Verästelungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. 

Es gab Szenen in dem Film, die ich schlicht nicht verstanden habe. Insgesamt war es für mich aber ein gut gemachter Film, in dem die Problematik von generationsübergreifenden Traumata durch die Augen von jungen Frauen gezeigt werden. Epische Breite muss man schon mögen, damit einem der Film gefällt.

 

Regie: Mascha Schilinski
Drehbuch: Mascha Schilinski, Louise Peter

Besetzung: 
Angelika: Lena Urzendowsky
Lenka: Laeni Geiseler
Nelly: Zoë Baier
Alma: Hanna Heckt

 

 



Der Film ist ab 7.11. in den österreichischen Kinos zu sehen.

Samstag, 1. November 2025

Foodierückblick auf Oktober 2025

 Gegessen

 

Entgegen aller guten Vorsätzen war ich in diesem Monat doch einmal essen mit Freunden. Wir waren im Pastamara anlässlich der Restaurantwochen. Das Essen war gut, der Service ahnungslos, aber sehr freundlich. Auf dem Foto sieht man das Highlight, die Nachspeise, einen echt traumhaften Cannolo, dazu Mandeleis, darunter Blutorangensauce. Der Mantel vom Cannolo war hauchdünn, so etwas muss man erst einmal zusammenbringen, die Füllung supergut. 

Ganz ohne außerhäuslichem Kaffee kann ich ja doch nicht. Ich war auf einen Sprung bei den Jonas Reindl Coffee Roasters, weil ich in der Nähe der Josefstädterstraße zu tun hatte, wo diese Rösterei mittlerweile auch eine Filiale hat. Wie immer war der Kaffee sehr gut. Der Kaffee wird von den Baristas mit großer Sorgfalt zubereitet. Leider sind die Sitzgelegenheiten mehr als unbequem. Es nimmt tatsächlich immer mehr überhand, dass man den Kaffee wie in Italien trinkt: schnell runter damit und dann wieder raus aus dem Laden. Das empfiehlt sich auch hier. Das Einzige, was auf den Tischen zu finden ist, sind Kärtchen, dass man das Internet nutzen kann, aber bitte nicht zu lange. Also definitiv keine Wiener Kaffeehaustradition.

 

 

 

Gekauft

 

Nachdem ich in diesem Monat leider nie zu einem Gemüsekisterl gekommen bin, war ich mehr auf den Märkten unterwegs, die ja zu dieser Jahreszeit auch toll sind. Hier sieht man die Nüsse, die gerade am Schreimarkt in Favoriten angeboten werden. Übrigens: Wer noch nie Haselnüsse in der Schale gekauft hat, sollte sich das gut überlegen. Ich hab das vor vielen Jahren einmal versucht, die sind echt hammerhart! Damals musste ich jede einzelne Haselnuss mit dem Hammer aufschlagen, weil ich das mit dem Nussknacker nicht zusammengebracht habe.
Der samstägliche Besuch am Hannovermarkt ist immer fein. Da gibt es einen Bauernmarkt, wo wie in Favoriten meistens Marktfahrer die Ware vom Großgrünmarkt verkaufen, aber es gibt auch einige wenige Standeln, an denen wirklich Sachen direkt von den Produzenten verkauft werden.
Nun kam die zweite und damit letzte Lieferung mit der Ernte meines adoptierten Mangobaums. Wie immer sehr erfreulich und unkompliziert. Und nachdem alle Mangos aufgegessen sind, freu ich mich schon auf die adoptierten Zitrusbäume, die nun bald Saison haben.
Eine der besten Topfengolatschen in Wien ist die vom Felber. Leider immer ohne Rosinen, aber dennoch sehr gut. Der Teig splittert ganz fein und die Topfenfülle ist wirklich gut.

Bei der Gelegenheit: Der Bio-Alpenlaib vom Felber ist auch fein. Ein richtig rustikales Brot mit Knusperkruste und dunklem Vollkorn-Innenleben.

Man kann tatsächlich ins L'Amour du Pain gehen, ohne Kaffee dort zu trinken und/oder Gutsis zu kaufen. Allerdings ist es mir unmöglich, dass ich dort vorbeigehe, ohne Brot zu kaufen. Das da ist das französische Landbrot namens Pain des Gaults und ich kann es wirklich wärmstens empfehlen. Das ist sehr aromatisch, passt zu Käse genau so wie zur Marmelade, und hält fast eine Woche.

 

 

 

 

 

 

 

Gekocht

 

Fast hätte ich übersehen, dass die Zwetschkensaison rasant dem Ende zugeht − nicht ein einziges Mal hatte ich Zwetschkenknödel gemacht. Das geht ja gar nicht. Der Einfachheit halber nehme ich immer diesen Teig. Der klappt immer und schmeckt mir sehr gut. Ja, ich weiß, Zwetschkenknödel sind am besten mit Erdäpfelteig, aber irgendwie gewinnt immer die einfache und schnelle Variante mit dem Topfenteig.  
Im kommenden Jahr sollte ich bedenken, dass es für jedes Obst und Gemüse eine Hoch-Zeit gibt. Die für diese Zwetschken war es definitiv nicht mehr.
 

Es waren Paprika in meinem Gemüsekisterl noch vom letzten Monat, da wurde Letscho draus. Mir reicht das mit ein paar gerösteten Erdäpfelscheiben, sehr gut dazu ist aber auch eine Beamtenforelle oder ein Naturschnitzerl. Letscho lässt sich übrigens hervorragend einfrieren, weil es durch die Sauce ruckzuck erwärmt werden kann. Es findet sich also immer Letscho bei mir im Tiefkühler, weil a) gut, b) schnell auf dem Tisch.

Wie jedes Jahr habe ich auch heuer wieder diesen Pudding, den meine Mama vor vielen, vielen Jahren erfunden hat, gekocht: Kindernachspeise hat sie das genannt, schmeckt aber auch den Erwachsenen. Übrigens ist auch Birne-Schokopudding eine hervorragende Kombination.

Jetzt, wo es die heimischen Erdäpfeln gibt, koche ich mich sehr gern durch meine Erdäpfelrezepte. Immer wieder mit Begeisterung esse ich Latkes, die jüdischen Erdäpfelpuffer. Ich mach die immer gleich für 2 Tage. Im verlinkten Rezept steht, wie man sie einigermaßen gut aufwärmen kann. Sie sind nur nie mehr wieder so knusprig zu bekommen wie direkt nach dem Backen.

 


Herbst ist immer Apfelstrudelzeit. Wie schon seit vielen Jahren mache ich den Teig nach dem großartigen Rezept von Katharina Seiser. Für die Fülle - ebenfalls wie immer - nehme ich am liebsten Boskoop. Die gibt es relativ unkompliziert am Favoritner Schreimarkt zu kaufen, wenn ich nicht zu einem meiner Bauern fahren kann.
Auch ein Lieblingsessen im Herbst sind die Specklinsen mit Knödeln, in diesem Fall Serviettenknödeln. Ich weiß jetzt nicht, wer die Unsitte eingeführt hat, dass man solche Knödeln in zwei Lagen Folie, also einmal Frischhaltefolie und dann noch Alufolie einwickelt. Ich hab das einmal probiert und mache die Serviettenknödeln nun wieder ganz altmodisch in einem alten Geschirrhangerl. Da  gehen sie viel besser auf und werden viel flaumiger als in der Folienkatastrophe.

Manche Rezepte rufen einen maximalen Nachkochreflex hervor, so dieser Kümmelrahm. Ich hab das bei Maria gesehen und sofort ausprobiert. Es klingt zwar sehr speziell, aber man sollte das wirklich nachmachen. Das Schlagobers schmeckt echt nicht nach Kümmel, sondern hat ein sehr schönes Aroma, von dem ich nicht so weiß, wie ich es beschreiben soll. Jedenfalls hatte ich keine Himbeeren daheim, also hab ich Minikiwis, Heidelbeeren und Granatapfelkerne dazu gegessen. Unbedingte Nachkochempfehlung!

 

 

 

 


Der Herbst ist ein Maler! Die Besuche auf den Mäkten waren wirklich schön, denn zu den ganzen heimischen Erfreulichkeiten mischen sich nun schon die ersten Zitrusfrüchte, Granatäpfel und andere feine Sachen. Auch die Natur war im Oktober so eine Freude! Die ganzen bunten Blätter haben oft im Sonnenlicht geleuchtet. Und dieses Foto zeigt, dass es doch noch Blumen gibt. Ich hab das Foto auf dem Hannovermarkt aufgenommen, wo es zwar nur ein einziges Standel gab, das Blumen anbietet, aber das dafür in Hülle und Fülle.

Mein Leben sonst so? Na ja, ich hab mittlerweile eineinhalb Jahre hinter mir, die sich wie ein einziger Unfall anfühlen. Damals bekam der Turbohausmann aus heiterem Himmel eine Diagnose, die ich vielleicht dem Putin wünsche, aber sonst niemandem. Seither ist der beste Mann von allen mehr im Krankenhaus als daheim. Und weil eine Katastrophe nie allen kommt, wurde vor einem Jahr auch noch meine Mutter so krank, dass sie nur mehr wie ein Käfer auf dem Rücken liegen kann. Nun war ich aber mit einer Freundin in einem Konzert, das erste seit eineinhalb Jahren, und der Pianist hat ein bisschen improvisiert, dabei hat er eine Melodie gespielt, die mir bekannt vorkam. Der Bandleader hat gefragt, was das gewesen ist. Es war Pipppi Langstrumpf. Und alle haben mitgesungen, ich auch. Das war das Highlight meines Monats. Es gelingt trotz allen Übels immer wieder, dass es schöne Momente gibt. Auch die bunte Natur und die Marktbesuche gehören da dazu. Immer wieder stelle ich fest, dass ein Hobby manchmal etwas sein kann, an dem man sich seelisch festhalten kann: In meinem Fall das Kochen − und natürlich das Essen. Euch allen wünsche ich, dass ihr auch viele schöne Momente in eurem Leben habt! Ich schick euch ein Zwickerbussi!

 

 

 

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Teufelsgarnelen mit mexikanischem Reis

Mexiko hat ja jede Menge Meer und damit auch Fisch und Meeresfrüchte. Das hatte ich bisher nicht so auf dem Schirm, aber das Kochbuch Mexico City hat mir gezeigt, dass es da jede Menge ganz toller Gerichte gibt. 

Der Teufel liegt hier in der Sauce aus roten Chilischoten! Sie ist einfach zu machen und schmeckt echt gut! Ich habe klugerweise gleich die doppelte Menge gemacht und die Hälfte eingefroren. Das war aber anscheinend immer noch zu wenig, denn auch die zweite Hälfte ist schon aufgegessen.




Für 4 Personen

1 kg rohe Garnelen, geschält, aber mit Schwanz, entdarmt, Schalen aufbewahrt 
1 Zwiebel, halbiert, eine Hälfte in dünne Ringe geschnitten 
8 Knoblauchzehen, zerdrückt, plus 2 mehr, geschält 
1 TL Salz 
2 getrocknete Guajillo-Chilischoten 
2 getrocknete Ancho-Chilischoten 
5 getrocknete Arbol-Chilischoten 
3 in Adobo-Sauce eingelegte Chipotle-Chilischoten 
125 ml Pflanzenöl 
2 große Flaschentomaten, in große Stücke geschnitten 
180 ml Ketchup 
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 
50 g Butter 


Schalen der Garnelen, ungeschnittene Zwiebelhälfte, 1 geschälte Knoblauchzehe, Salz und 250 ml Wasser in einem Topf zum Koche bringen. Sofort vom Herd nehmen und den Sud durch ein Sieb in eine Schüssel abgießen. Die festen Bestandteile entsorgen. 

Alle Chilischoten von Stielen befreien, Guajillo und Ancho-Schoten auskratzen (Die Schärfe liefern Arbol- und Chipotle-Chilschoten). 

In einem Topf 2 EL Öl bei mittlerer Temperatut erhitzen, die Zwiebelringe mit der zweiten geschälten Knoblauchzehe darin etwa 4 Minute weich und goldbraun anbraten. Tomaten, aufgefangenen Garnelensud und alle Chilischoten hinzufügen. Den Deckel auflegen und alles 7 Minuten garen, bis die Chilischoten weich sind. Die Mischung im Mixer glatt pürieren, dann die Sauce durch ein Sieb in eine Schüssel gießen. Restliche feste Bestandteile entsorgen. 

Das restliche Öl (etwa 95 ml) in einer Pfanne mittlerer Temperatur erhitzen. Das TomatenR ree und den Ketchup einrühren. Die Temperatur reduzieren und die Sauce 5 Minuten garen, bis andunkelt und andickt. Mit Pfeffer würzen. 

Inzwischen die Butter in einer Pfanne sanft zerlassen. Den zerdrückten Knoblauch darin 2 Minuten unter Rühren duftend braten. Dann die Garnelen 2 Minuten von jeder Seite darin glasig garen. In die Sauce rühren. Die Teufelsgarnelen mit Reis servieren. 

 

Für 4 Portionen 

250 g Langkornreis 
2 große (etwa 250 g) Flaschentomaten, 
grob gehackt 
¼ kleine Zwiebel, grob gehackt 
90 g Tomatenmark 
1 TL Salz 
400 ml Hühnerbrühe oder Wasser 
1 EL Pflanzenöl 
2 Knoblauchzehen, geschält 
2 grüne Thai-Chilischoten 


Den Reis in einer Schüssel mit kaltem Wasser 10 Minuten einweichen. Dann abgießen und gründlich abspülen. 

Tomaten, Zwiebel, Tomatenmark, Salz und Hühnerbrühe oder Wasser in einem Mixer glatt pürieren − 500 ml Flüssigkeit werden für dieses Rezept benötigt. 

Das Öl in einer großen Pfanne bei niedriger bis mittlerer Temperatur erhitzen. Den Knoblauch darin unter Rühren 1 bis 2 Minuten leicht bräunen. Mit einem Schaumlöffel die Knoblauchzehen herausheben und entsorgen. Den abgetropften Reis in der Pfanne 8 Minuten unter Rühren leicht braten. Die Tomatensauce einrühren, dann alles zugedeckt 15 Minuten garen. 

Die Chilischoten mit 5 mm langen Einschnitten versehen. In die Pfanne streuen und den Reis sanft durchwenden. Zugedeckt weitere 3 Minuten garen, dabei nach Bedarf etwas Wasser angießen. Die gesamte Flüssigkeit sollte aufgenommen und der Reis durchgegart sein. 

Den Reis in Schüsseln anrichten und servieren. 


Es war echt arg gut und es gibt für beide Gerichte eine Nachkochempfehlung von mir!

Donnerstag, 16. Oktober 2025

[Kochbuchbesprechung] Mexico City - Das Kochbuch von Rosa Cienfuegos

 

Die Autorin Rosa Cienfuegos ist in einem Vorort von Mexico City geboren und lebt nun in Australien, wo sie in Sidney eine "Tamaleria & Mexican Deli" betreibt. Man sollte auch einen Blick auf Insta werfen und die vielen bunten Fotos aus der Tamaleria anschauen − die sind fast wie ein Blick in das Buch.

Im Buch führt Rosa Cienfuegos durch ihre Lieblingsstadt, über Märkte, durch Taquerias, Cafés und Bars. Man bekommt sofort und auf der Stelle Lust, dorthin zu reisen. Alles so schön bunt!

Das Buch ist in 8 Kapitel gegliedert: Frühstück, Snacks und Drinks, Tacos sowie Suppen, einfache Menüs, Fischgerichte, Nachspeisen und natürlich Salsa. Es sind sowohl traditionelle als auch moderne Rezepte zu finden.

Das Buch selber ist eine Wucht! Hier hat sich der Verlag selber übertroffen. Die Titelseite wurde mit einem Farbschnitt versehen, das Buch insgesamt ist so bunt, wie ich mir Mexico City vorstelle.

Die Buchstaben CDMX auf der Vorderseite sind etwas für Mexiko-Liebhaber − für Nichtwissende wie mich erfolgt die Aufklärung aber auf der Hinterseite: Mexiko City heißt in Mexiko Ciudad de Mexiko, kurz CDMX. Das sind so verspielte Details, die ich sehr mag. 

Jaja, ich weiß, ich bin ein bisschen eskaliert bei Markieren der Rezepte, aber das Buch hat mich echt gepackt! 

Die Zutaten: In Wien habe ich es echt einfach, um an alles zu kommen. Ein Besuch in der Casa Mexiko und man hat alles in der Tasche. Man kann dort übrigens auch online bestellen.

Jedenfalls muss man Chilis mögen, wenn man sich mit mexikanischem Essen beschäftigt. Man muss nicht zwingend scharfes Essen wollen, aber dafür muss man sich eben mit Chilis auskennen, denn es gibt auch sehr feine milde Sorten − die sollte man aber kennen, um sie entsprechend einsetzen zu können. Also das ist etwas, mit dem muss man sich ein bisschen auseinandersetzen. Macht aber echt Spaß!


 

 

Wollen wir kochen gehen?

Tacos Gobernador

Diese Käse-Garnelen-Tacos sind einfach zuzubereiten und schmecken hervorragend! Ich hatte vorher nie überlegt, dass es in Mexiko ja auch reichlich Fisch und Meeresfrüchte gibt, aber das Buch trägt dem zum Glück Rechnung.








Pico de Gallo

Diese frische Salsa hat sich mit jedem Recht schon über die ganze Welt ausgebreitet. Zwiebel, Chili, Koriander, Limettensaft und Paradeiser fügen sich zu einer feinen Einheit. Diese Salsa ist universell einsetzbar in der gesamten mexikanischen Küche.

Sincronizadas

Das sind zur Abwechslung mal Weizentortillas, für die es auch ein Rezept in dem Buch gibt, Die Autorin berichtet, dass es dieses Rezept in ihrer Schule zum Frühstück gab. Die Tortillas werden mit Schinken und Käse gefüllt, dazu wird Guacamole serviert. Ein feiner Start in den Tag.

Guacamole

Das ist der Klassiker aller Salsas! Ich mag sie sehr gern und damit bin ich nicht allein: Auf der ganzen Welt wird sie gern gegessen. Die Autorin berichtet, dass sie die Guacamole am liebsten im Mörser macht, weil sie so aromatischer wird. Auch in Mexiko wird das offenbar so gemacht. 








Tacos de Bistec con Queso

Das sind Steak-Tacos mit Käse, die in Mexico City anscheinend oft auf Mittagskarten zu finden sind. Der Witz an der Sache: Das Fleisch wird in Schweineschmalz gebraten und wird daher wunderbar saftig. Und Maggi! Da wird tatsächlich mit Maggi gearbeitet, was erstaunlich gut passt. Dazu eine Salsa und es schmeckt gut.

 

 

 


Molletes con Tocino

Hier kommt gleich eine der Einsatzmöglichkeiten für Pico de Gallo. Bei mir gab es keine Bolillos, weil ich nicht wüsste, woher nehmen, sondern ein halbiertes Weckerl, auf dem es sich gebratene schwarze Bohnen, Mozzarella und oben drauf knusprige Speckwürferl gemütlich machen. War echt gut!

Camarones a la Diabla

Diese Teufelsgarnelen werde ich im nächsten Posting genauer vorstellen.

Mexikanischer Reis

Nachdem dieser Reis zu den Teufelsgarnelen serviert wird, stelle ich auch den im nächsten  Posting vor. 







Was es nach dem Kochen zu sagen gibt: Die Rezepte sind alle sehr gut beschrieben und gut nachzukochen. Geschmeckt hat mir alles! Das Buch ist auf jeden Fall sehr gut geeignet, um sich in die mexikanische Küche zu verlieben.

Wer noch mehr über das Buch wissen will, schaut bei der lieben Frau Magentratzerl vorbei. Wie so oft haben wir wieder ganz unterschiedliche Gerichte aus dem Buch gekocht. 

Danke an den Prestel-Verlag, der mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. 


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-7913-9349-0
Hardcover, Pappband 
Umfang: 256 Seiten 
Format: 20,0x27,3cm
Erschienen am: 1.5.2025