Donnerstag, 20. März 2025

Rote-Rüben-Gnocchi mit Salbei

Schön langsam verabschiedet sich der Winter. Ich wäre in der richtigen Laune dafür, von mir aus kann es losgehen. Aber bisher habe ich noch kein einziges Rote Rüben-Rezept in diesem Winter gepostet. Das geht gar nicht. Zum Glück ist ein neues Kochbuch in meinen Regalen eingezogen: Grüner Genuss von Genevieve Wiehe aus dem lv.Buchverlag. Die Rezepte sind durchwegs sehr einfach nachzukochen: Es gibt Omelettes, Smoothies, Bratlinge, Salate und Suppen! Auch für die Zutaten braucht man keine Verrenkungen zu machen, die bekommt man − so sie nicht im eigenen Garten wachsen − im Supermarkt am Eck. Ein gelingsicheres Rezept aus dem Buch sind diese Gnocchi. Und weil Blogger nicht anders können, habe ich mir erlaubt, dem Rezept ein wenig Sauce zu verpassen. Als Beilage dazu empfehle ich Vogerlsalat (Deutsche nehmen Feldsalat). Wir haben noch ein Saiblingsfilet dazu gegessen. Es war überaus köstlich.


 

Für 4 Personen

250 g Rote Rübe, gekocht und fein püriert
500 g mehlige Erdäpfel
1 Eigelb
200 g Mehl (ich: griffig)
Salz

 

Zum Servieren

1/4 l Rote Rüben-Saft
Salz
Pfeffer
70 g kalte Butter
Salbei

 

 

Die Erdäpfel schälen, in grobe Stücke schneiden, in Salzwasser gar kochen. Durch eine Presse drücken. Die pürierte Rote Rübe mit den Erdäpfeln vermischen. Das Eigelb und wenn nötig ein wenig Salz zufügen. Mit dem Mehl zu einem elastischen Teig verkneten. Dabei nicht zu lange kneten. Den Teig 15 min. kalt stellen. 

Salzwasser zustellen. 

Den Teig zu fingerdicken Rollen formen und ca. 2 cm große Stücke abschneiden. Man kann diese Gnocchi so kochen oder mit einer Gabel oder einem Gnocchibrett noch ein Rillenmuster hineinmachen. Die Gnocchi ein paar Minuten im kochenden Salzwasser kochen. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig. 

Während des Garens der Gnocchi eine große Pfanne zustellen, den Rote Rüben-Saft hineinleeren. Auf mindestens die Hälfte reduzieren. Salzen und pfeffern. Pfanne von der Kochplatte nehmen, 50 g Butter mit dem Schneebesen einarbeiten − das bindet die Sauce, die danach nicht mehr kochen darf, weil sonst löst sich die Bindung mit der Butter in Wohlgefallen auf.

Die restliche Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen und rösten, bis sie braun und somit zur Nussbutter geworden ist. Den Salbei darin kurz und sanft anbraten.

Gnocchi abseihen, zur Sauce geben. Alles gut durchschwenken. Gnocchi auf Tellern anrichten. Den Salbei und die Nussbutter über die Gnocchi verteilen.


Mit Vogerlsalat und wie hier mit einem gebratenen Fischfilet servieren.

Donnerstag, 13. März 2025

Jeon - koreanische Pfannkuchen

Eine meiner treuesten Leserinnen ist Friederike, deren Blog Fliederbaum ich seit vielen Jahren gern lese. Nun macht sie bei Zorra ein Blogevent und natürlich steuere ich da gern etwas bei. Vor allem gefällt mir das Thema sehr gut, denn noch bin ich gefangen in den ganzen Winterrezepten, die doch recht schwer daherkommen.

Jeon kommt aus der koreanischen Küche, wo es ein Klassiker und immer Teil von Menüs ist. Es bedeutet "flach gebacken" und wird mit Gemüse (meist Kimchi) und/oder Meeresfrüchten zubereitet. Der Pfannkuchen ist außen knusprig, innen flaumig, bringt einen Hauch Schärfe und ist insgesamt ein wunderbares Wohlfühlessen, das ich nun zu einem Standardrezept in meiner Küche erkläre. Jeon haben nämlich den Vorteil, dass man sie mit allen möglichen Gemüseresten zubereiten kann. Mein Rezept ist wieder einmal eine Mischung aus vielen Rezepten, die ich im Netz gefunden habe.

Zur Mayo: Kewpie ist eine wirklich gute Mayo. Ich habe die mittlerweile immer im Kühlschrank als Standardprodukt, wenn ich mal nur einen oder zwei Löffel Mayo brauche. Hier hat sie auch den Vorteil, dass sie eine sehr kleine Öffnung hat und man feine Linien über die Palatschinken ziehen zu können.

 



Für 2 Portionen (= 4 Jeon)
200 g Rotkraut 
3 Jungzwiebeln, getrennt in weiß und grün
50 g Sellerieknolle, geraspelt
50 g Petersilwurzel, geraspelt
50 g Karotte, geraspelt
50 g Erdäpfel (1 mittelgroße Knolle, mehlig kochend), ungeschält geraspelt
2 Eier (mittelgroß) 
2 EL Sojasauce
1 Zehe Knoblauch, gehackt 
2 EL Gochujang (mittelscharfe koreanische Chilipaste)
Salz
Pfeffer
35 g Mehl 
35 g Kartoffelstärke (ersatzweise Maisstärke) 
1 Prise Backpulver
Sonnenblumenöl zum Ausbacken

2 EL Mayonnaise
2 EL Röstzwiebeln (Fertigprodukt aus dem Asialaden)

Zum Servieren:
Jakobsmuscheln

 


Rotkraut sehr schneiden. Am besten mit der Gemüsehobel in Streifen hobeln, die Streifen einige Male durchschneiden. Den weißen Teil der Frühlingszwiebel hacken, das Grün in feine Ringe schneiden. Ein wenig vom Grün zur Deko beiseite stellen. Die Wurzelgemüse raspeln.

Die Eier verquirlen, Sojasauce und Gochujang unterrühren. Beide Mehle, Backpulver und restliche Gewürze einrühren. Das Gemüse mit dem Teig gut mischen.

Backrohr auf 70 Grad vorheizen. Pfanne (beschichtet) mit ca. 20 cm Durchmesser mit einem Löffel Öl erhitzen. Etwa ein Viertel der Gemüsemasse hineinschöpfen und flach drücken. Bei mittlerer Hitze 5 min. backen. Jeon auf einen Teller gleiten lassen. Wenn nötig, noch Öl in die Pfanne geben. Dann den Pancake kopfüber zurück in die Pfanne kippen. Noch einmal 5 min. braten. Den fertigen Pancake im Rohr warm halten. Mit dem restlichen Teig genau so verfahren, bis die 4 Jeon fertig sind.

Währenddessen die Jakobsmuscheln in Öl auf jeder Seite je 2 min. braten. Auf keinen Fall zu lang braten, sonst werden sie zäh.

Fertige Jeons mit den Röstzwiebeln bestreuen. Ein Muster mit der Mayo zeichnen. Mit Frühlingszwiebeln bestreuen. Mit den Jakobsmuscheln servieren.



Blog-Event CCXVI - Leicht in den Frühling (Einsendeschluss 15. März 2025)

Donnerstag, 6. März 2025

Roter Heringssalat

Fastenzeit ist und damit Zeit für ein Fischrezept. Nicht, dass wir das aus religiösen Gründen begehen, aber ich bin alt genug, um Traditionen nett zu finden. Dieses Rezept ist einer meiner beiden Standard-Fischsalate, die ich immer wieder mache. Uns schmeckt das so sehr gut.

Link zu meinem normalen Heringssalat.



Für 4 Portionen

4 doppelte Heringsfilets
1 rote Zwiebel
1 mittelgroßen Apfel
1 mittelgroße rote Rübe, gegart
1-2 Essiggurkerl
1 EL Gurkerlwasser
1 EL Kapern
2 EL Mayo
250 g Sauerrahm
Schnittlauch
Zucker 
Salz
Pfeffer 

Die Fische in mundgerechte Stücke schneiden. Die rote Zwiebel schälen und würfeln. Apfel und rote Rübe schälen und würfeln. Gurkerl je nach Größe entweder grob würfeln oder in Scheiben schneiden. Kapern hacken.

Gurkerlwasser, Mayo, Sauerrahm, Schnittlauch, Zucker, Salz und Pfeffer zu einer Salatsauce rühren. Alle anderen Zutaten einrühren. Abschmecken und dann noch ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.

Ich serviere den Salat gern mit ein bisserl mariniertem Vogerlsalat und Brot.



 

Samstag, 1. März 2025

Foodie-Rückblick auf Februar 2025

 Gegessen

Beuschel! Und was für eines! Gegessen in sehr netter Gesellschaft von lieben Freunden im Rebhuhn in der Berggasse. Das ist wirklich ein bemerkenswertes Wirtshaus, denn das war wochentags zu Mittag tatsächlich voll belegt. Klugerweise hat meine Freundin einen Tisch reserviert, was auch dringend notwendig war. Da zeigt sich, dass Qualität am Ende doch zählt.

Anscheinend sehr gepflegt frühstücken kann man im 1090 am Bauernfeldplatz. Ich kann nur sagen, dass der Kaffee wirklich gut war. Auch Espresso und Saft meiner Freundin, waren in Ordnung − sie nennt so etwas satisfaktionsfähig, was natürlich sehr viel besser klingt als meine Formulierung. Nach allem, was ich gelesen habe und was da an uns so vorbeigetragen wurde, müssen wir unbedingt mal dort hingehen und frühstücken.





 

Wieder mit einer Freundin, aber einer anderen, war ich bei Ignaz und Rosalia. Das ist ein wirklich entzückende Café mitten am Meidlinger Markt, nämlich genau zwischen Ignaz- und Rosaliagasse. Ich kannte das schon als Hüftgold, jetzt heißt es zwar anders, aber es ist immer noch sehr, sehr gut. Das Freilandei war perfekt auf dem Punkt, das Handsemmerl schön vorgeschnitten, Schinken vom Hödl, eine Marmelade, die wirklich nach Marille schmeckt, vor allem aber das Kipferl! Ich liebe mürbe Kipferl, wenn sie so schmecken. Also ganz dringende Empfehlung.

 

 

Und noch einmal Vormittagsfreuden: Ich war im Café Ritter frühstücken. Das Ritter ist ein sehr nettes Wiener Kaffeehaus an der Mariahilfer Straße. Der Kaffee dort ist nicht so mein Ding, aber sie hatten bisher immer Demmer-Tee. Das ist leider vorbei, aber die zwei Eier im Glas waren perfekt auf dem Punkt und außerdem weiß man dort, wie man Schnittlauch auf Semmeln bringt. Meine LeserInnen wissen das schon viele Jahre.

Wie immer sehr gut ist der Kaffee im Café Drechsler. Leider wird es immer schwieriger, dort am späten Vormittag einen freien Platz zu finden. Anscheinend ist das nicht nur für mich der perfekte Zeitpunkt, wenn ich mit meinem Naschmarktbummel fertig bin, dort reinzufallen.







Gekauft

Wie immer war mein Gemüsekisterl von der Iris Wallner eine Freude. Rotkraut, Weißkraut, 2 verschiedene Radicchio (beide wirklich bitter), der beste Zeller diesseits der Donau, lila Kohl (Deutsche nennen ihn Wirsing), weiße Rote Rüben, bunte Karotten, längliche Rote Rüben, Lauch, Fraktalegemüse (normale Menschen nennen ihn Romanesco), Radieschen (Halleluja, der Winter hat verloren) und Rübchen, deren Namen ich nicht weiß, aber die ich geraspelt als Salat serviert habe, was sehr gut war.




Mein monatlicher beinahe schon Pflichtbesuch im L'amour du pain bescherte mir dieses Mal ein Brot, das ich noch nicht kannte. Es ist ein Mischbrot aus Weizen und Roggen und war wieder einmal eine Offenbarung. Auch hier große und unregelmäßige Poren, die auf eine lange Gare hindeuten. Die Krume wieder einmal superknusprig. Das Brot hat über eine Woche gehalten.







Gekocht



Habt ihr eh schon alle dieses Radicchio-Gemüse nachgemacht? Ich bin derzeit richtig süchtig danach. Dieses Mal habe ich es auf einem Bett aus Polenta und mit Heilbutt serviert. Bis auf die Tatsache, dass der Fisch so zart war, dass man ihm in der Pfanne beim Zerfallen zuschauen konnte, war das Essen ein reines Vergnügen. Ich hab die Ja-Natürlich-Polenta gemacht, die ist in 10 Minuten ausgequollen, der Fisch sowieso, den Radicchio hatte ich vorgeschnitten und die köstliche Marinade hatte ich vorbereitet, dann war das Essen in 15 Minuten auf dem Tisch. Also ein perfektes Last-Minute-Essen, für das kein unterbezahlter Essensbote beschäftigt werden muss.
Dass wir einen Tarocco-Baum adoptiert haben, wisst ihr ja. Daher haben wir gerade viele, viele Orangen, die alle verkocht werden wollen. Und ich sag euch, es ist gar kein Fehler, wenn man mindestens einmal im Monat meine Orangenpalatschinken − sag niemals Crêpe Suzette zu ihnen − kocht.

Im Erfinden von Rezepten bin ich nicht so gut, aber im Auffinden schon. Ich habe wirklich viele Zitronenspaghetti ausprobiert, aber bisher ist noch kein Rezept an dieses mit den karamellisierten Zitronenstückerln auch nur annähernd herangekommen. Man sieht es hier auch recht gut: Man brät die Zitronen an, bis sie wirklich gebräunt sind. Dann hat man nämlich auch noch Röstaromen mit im Essen, die bekanntlich noch nie falsch waren.


Bei Mandarinet habe ich vor Weihnachten gleich 5 kg Meyer-Zitronen bestellt. Ich hab ja das Glück, dass ich eine Gartenhütte auf Balkonien stehen habe, das ist im Winter mein optimaler 0-Grad-Kühlschrank, in dem sich Obst und Gemüse sehr lange halten, so auch alle Zitrusfrüchte. Dieses unansehnliche Etwas ist dieser überaus köstliche Zitronenpudding. Ich weiß nicht, wie oft ich den schon nachgekocht habe seit Herbst. Der ist so einfach zu machen und enorm gut.

Auch hier: Fenchel und Orangen stammen direkt vom Bauern, hier über Crowd-Farming geliefert. Und jedesmal fein finde ich diesen italienischen Klassiker, den Orangen-Fenchel-Salat.

Und weiter geht es mit den Zitrusfestspielen: dieser Thailändische Pomelosalat war quasi aufgelegt, nachdem sich tatsächlich noch ein Romana-Salat auf Balkonien gefunden hat. Das Rezept ist sowieso sehr gut, mein Salat war auch echt fein − ich bin echt begeistert, was bei uns im Winter so alles wächst. Von wegen: Sauerkraut und Rüben und Ende.


Immer, wenn ich an Maracuja komme, mache ich diese Roulade. Für mich ist das DAS perfekte Rezept, um das Aroma gut in Szene setzen zu können. Kaum zu glauben, dass das mal ein Rezept ist, das wirklich von mir selber stammt.

 

Bin ich euch schon einmal mit Bröseln auf die Nerven gegangen? Nein? Na jetzt aber! So etwa einmal im Monat reibe ich Brösel. Ich kaufe fast immer zu viel Baguette oder helles Brot oder Semmeln − absichtlich! Dafür kaufe ich praktisch nie fertige Bröseln, denn die schmecken mir nicht. Das habe ich von meinen Omas übernommen, dass man die Bröseln selber reibt. Ich habe eine billige elektrische Küchenreibe, die mir das seit vielen Jahren ganz zuverlässig macht. Ist zwar immer eine Sauerei, weil die Bröseln ziemlich herumflitzen, aber das ist es wert. Ich siebe nach dem Reiben die Bröseln durch ein einlagiges Metallsieb, so erhalte ich ganz feine Bröseln, wenn ich mal etwas damit binden möchte, und grobe Bröseln für einen Bröselmantel z. B. bei Wiener Schnitzeln. Das ist mein Panko im Wien-Stil.
 

 

Gelesen

Nix über Essen, sondern über die USA. Jedenfalls ein Artikel von der großartigen Brockschmidt, den man gelesen haben sollte: Trump-Musk-Staatsstreich 

Ich hoffe ja sehr, dass irgendwo jemand unterwegs ist, der den Spezialring in einem Vulkan versenkt, damit dieser Albtraum aufhört.



Eine Ausstellung, die ich allen sehr ans Herz legen kann, ist Porzellan und Sammelleidenschaft im barocken Wien im Palais Liechtenstein (noch bis Ende März). Ich fand es ganz toll, dass wir bei einer Führung mitgegangen sind, denn wahrscheinlich hätte ich bloß viel hübsches Porzellen gesehen, aber so habe ich viel gelernt über Geschichte, Kultur und ihre Techniken. Was man auf dem Foto sieht, ist ein Paradebeispiel dafür, warum das Wiener Porzellan im Barock so einzigartig war. Erstmals wurden in Wien natugetreu Blümchen und Viecher auf Porzellan gemalt und dafür wurde dieses Porzellan weltberühmt. Was ich nun auch weiß: Diese Malereien stammten wahrscheinlich von Zuckerbäckern, denn damals wurde von den sizilianischen Frutta martorana die Abbildung von Obst in Marzipan in ganz Europa übernommen. Irgendwie hat doch die ganze Kultur immer auch eine Menge mit Essen zu tun. Daher esst bitte alle weiter gute Sachen, aber mit Zuhilfenahme des Hirns. Was übrigens auch in anderen Lebenslagen kein Fehler sein soll ...

Helle Tage wünsche ich euch und schicke ein Zwickerbussi!


Donnerstag, 20. Februar 2025

Chinesischer Erdäpfelsalat


Ihr kennt ja mittlerweile meine Vorliebe für chinesisches Essen. Was mir trotzdem entgangen ist, war dieser Salat. In einem meiner liebsten Chinarestaurants trugen die bei meinem letzten Besuch etwas an mir vorbei, das aussah wie ein kleines Kunstwerk. Ich habe gefragt und siehe da, es war Erdäpfelsalat. Den habe ich beim nächsten Besuch bestellt und er war so gut wie schön! Ich habe den daheim Auge mal Pi nachgemacht. Was mir nicht gelungen ist: Die Stifterl so hauchdünn zu schneiden wie ich es gesehen hatte. Das hier ist die feinste Einstellung, die meine Gemüsehobel kann und ich bin nicht so fit mit den asiatischen Hackebeilen, dass ich alles händisch noch feiner schneiden kann.

Der Witz an diesem Erdäpfelsalat ist: Der ist tatsächlich knusprig! Nun sind rohe Erdäpfel aber giftig. Es ist mir tatsächlich gelungen, dass wir keine Bauchschmerzen bekommen, sondern auch bei empfindlicher Verdauung kann man sich dran wagen. Meine Garzeiten sind an Streifen mit 1,5 mm Dicke angepasst. Dicker würde ich die Streifen nicht machen, wenn irgend möglich noch sehr viel dünner, dann halt die Garzeit anpassen.

 

Für 2 Personen als Vorspeise

150 g Kartoffeln (festkochend) 
1 Frühlingszwiebel,  das Weiße und das Grüne getrennt in feine Streifen geschnitten 
¼ rote Spitzpaprika, Kerne und Trennwende sorgfältig rausgeschnitten
½ Mokkalöfferl scharfe Chiliflocken
½ TL Sichuanpfefferkörner
1 Knoblauchezehe, geschält und in Scheiben geschnitten
1 Prise Salz
½ EL Reisessig
½ EL Limettensaft
1 EL helle Sojasauce (Kikkoman)
2 EL Rapsöl
1 EL Sesamöl, geröstet
7-8 Eiswürfel + Küchenwecker mit Sekundenanzeige bereitstellen

 

Die Erdäpfel in hauchdünne Streiferl schneiden. Ebenso die Frühlingszwiebel und den roten Paprika.

Einen großen (wichtig!) Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Es sollte ausreichend Wasser sein, das nicht zu sehr auskühlt, wenn man die Gemüsestreiferl hineingibt. Küchenuhr auf 45 Sekunden einstellen. Eine große Schüssel mit den Eiswürfeln und kalten Wasser in der Nähe vom Ausguss bereit stellen. Wenn das Wasser kocht, die Erdäpfelstreiferl, die Paprikastreiferl und das Weiße vom Frühlingszwiebel hineingeben. Bei mir hat das Wasser nach 15 Sekunden wieder gekocht, dann habe ich den Küchenwecker gestartet und nach 45 Sekunden im kochenden Wasser das Gemüse abgegossen. Dann sofort in das Eiswasser geben.

Den Sichuanpfeffer, die Knoblauchscheiben und die Chiliflocken mit dem Sonnenblumenöl hoch erhitzen, bis die Knoblauchzehen hellbraun sind. Durch ein Sieb in eine Salatschüssel abgießen, sodass nur das nun scharfe Öl in die Schüsssel kommt. Salz, Sojasauce, Sesamöl, Reisessig und Limettensaft dazugeben, alles gut mischen. Nun die abgekühlten, abgegossenen Gemüsestreifen dazugeben. Mit einem Salatbesteck alles vorsichtig (um die Gemüsestifte nicht zu beschädigen), aber dennoch gründlich mischen. 

Auf zwei Schüsselchen aufteilen, mit dem Grün der Frühlingszwiebel bestreuen, servieren.



 

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft sucht die besten Dessert-Rezepte aus aller Welt 

 

Und weil Volkers Kulinarische Weltreise gerade in China unterwegs ist, schicke ich das Gericht gerne dort hin. Ich werde spätestens am Ende des Monats die anderen Chinarezepte hier verlinken. Jetzt nur mal, was mir so untergekommen ist an "Mitreisenden".

Magentratzerl: Hom-Chi
Pane & Bistecca: Beef mit Sa Tsa-Sauce
Fliederbaum: Kraftsuppe
Bistroglobal: Zha Jiang Mian
Chili & Ciabatta: Feuer-explodierte Nieren-Bumen - huo-bao-yaohua 
Pane & Bistecca: Chinese Lion Head 
Pane & Bistecca: Chinesische Chili-Knoblauch-Garnelen
 
Brittas Kochbuch: Gemüse nach Chef Tak
Magentratzerl: Teigtascherl in saurer Sauce
Brittas Kochbuch: Dim Sum Siu Mai
Chili & Ciabatta:  Dessert mit Mango, Pomelo und Sago
Brittas Kochbuch: Fried Tofu
Silver Travellers: Süß-saures Hähnchen wie im Chinarestaurant
Küchentraum und Purzelbaum: Chinesische Mandelplätzchen
Zimtkringel: Schweinebauch mit Black Beans und Gemüse
Fliederbaum: Chinakohl süß-sauer-scharf





 




Mittwoch, 12. Februar 2025

Hui Guo Rou − Doppelt gegarter Schweinbauch

Das ist eines meiner liebsten chinesischen Gerichte und es ist so einfach! Nachdem es ein weltweit bekanntes und beliebtes Nationalgericht der Sichuan-Küche ist, gibt es wahrscheinlich schon sehr viele Varianten davon im Netz, aber ich möchte gern meine eigene am Blog haben.

Ich kaufe immer gleich die doppelte Menge Schweinebauch und friere die Hälfte gekocht ein. Wenn das Kochen einmal gemacht und das Fleisch gut durchgekühlt ist, ist der Rest in ein paar Minuten erledigt. Das Reiskochen dauert doppelt so lang, daher kann man in der Wartezeit auch gut diverse Gemüsereste klein schneiden und rührbraten. 

 


Für 4 Portionen

500 g Schweinebauch (ohne Knochen, aber mit Schwarte gewogen)
1 EL schwarze fermentierte Bohnen
2 EL Chili-Bohnen-Paste (Pixian Doubanjiang)
1 Schuss chinesischer Reiswein (Shaoxing) 
1 EL dunkle chinesische Sojasauce 
1 EL süße schwarze Bohnenpaste (Tianmian)
1 EL Öl (ich: Sonnenblumenöl)
1 Frühlingszwiebel, in feine Ringe geschnitten

 

Wasser in einem Topf mit Deckel zustellen. Wenn das Wasser kocht, den Schweinebauch hineingleiten lassen und ca. 30 min. köcheln. Das Fleisch muss nicht ganz durch sein, aber wenn es das ist, ist es auch okay. Dann sehr gut durchkühlen lassen. Ich mache das Kochen meistens am Tag vorher, lasse das Fleisch in der Küche auf Zimmertemperatur ab- und danach im Kühlschrank durchkühlen.

Schwarze fermentierte Bohnen für 10 min. in kaltes Wasser einweichen. Danach abgießen und die Bohnen grob hacken.

Kurz vor dem Servieren das Fleisch in dünne Scheiben schneiden. Ich glaube, dass das der Witz an dem gut gekühlten Fleisch ist, dass man es nur in dem Zustand sehr fein schneiden kann.

Das Öl im Wok erhitzen, auf mittlere Hitze kommen lassen. Hier brauchen wir keine brennheiße Hitze wie sonst bei Wok-Gerichten, sondern man gibt das Fleisch in das mittelheiße Öl und lässt es gemütlich auf allen Seiten gut braun werden.

Fleisch aus dem Wok nehmen und das Fett bis auf einem Löffel, den man im Wok lässt, weggießen. Die Bohnen und die scharfe Chili-Bohnen-Paste rührbraten, bis alles gut duftet. Das Fleisch dazugeben, ebenso die süße schwarze Bohnenpaste und alles unter Rühren gut durchbraten.

Mit der fein geschnittenen Frühlingszwiebel bestreuen und mit Jasminreis servieren. 

 

Ich mag sehr gern rührgebratenes Gemüse dazu. Was ich um diese Jahreszeit fast immer daheim habe, sind Weißkraut und Karotten, wenn sich dann vielleicht noch eine Paprikaschote im Kühlschrank findet, ist das perfekt. Alles fein schneiden, in etwas Sonnenblumenöl ein paar Minuten braten, je eine Prise Salz, weißen Pfeffer und Zucker drüberstreuen, mit etwas geröstetem Sesamöl beträufeln, durchrühren, servieren.

Auch ein Gemüse, das zur Jahreszeit passt, ist Pak Choi. Die kleinen Röschen aus dem Asiamarkt sehr gut waschen, halbieren und dann wie oben beschrieben vorgehen.

 


 



Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft sucht die besten Dessert-Rezepte aus aller Welt

Und weil Volkers Kulinarische Weltreise gerade in China unterwegs ist, schicke ich das Gericht gerne dort hin. Ich werde spätestens am Ende des Monats die anderen Chinarezepte hier verlinken. Jetzt nur mal, was mir so untergekommen ist an "Mitreisenden".

Magentratzerl: Hom-Chi
Pane & Bistecca: Beef mit Sa Tsa-Sauce
Fliederbaum: Kraftsuppe
Bistroglobal: Zha Jiang Mian
Chili & Ciabatta: Feuer-explodierte Nieren-Bumen - huo-bao-yaohua 
Pane & Bistecca: Chinese Lion Head 
Pane & Bistecca: Chinesische Chili-Knoblauch-Garnelen
 
Brittas Kochbuch: Gemüse nach Chef Tak
Magentratzerl: Teigtascherl in saurer Sauce
Brittas Kochbuch: Dim Sum Siu Mai
Chili & Ciabatta:  Dessert mit Mango, Pomelo und Sago
Brittas Kochbuch: Fried Tofu
Silver Travellers: Süß-saures Hähnchen wie im Chinarestaurant
Küchentraum und Purzelbaum: Chinesische Mandelplätzchen
Zimtkringel: Schweinebauch mit Black Beans und Gemüse
Fliederbaum: Chinakohl süß-sauer-scharf






Freitag, 7. Februar 2025

Latkes

Erdäpfelpuffer sind gut, aber besser sind Latkes. Wenn der Mann nach Erdäpfelpuffern fragt, sind das bei uns immer Latkes, die jüdische Variante von den Puffern. Was der Unterschied ist? Die Latkes haben Zwiebel und Petersilie drinnen, was ihnen mehr Aroma verleiht, außerdem sind sie in fingerhoch Öl gebraten, also fast schon frittiert. Und wir wissen ja, dass Essen besser ist, wenn es ausreichend Fett gesehen hat. So ist das auch bei den Latkes.

Latkes gehören mit ihrem zarten Innenleben und Knusperkruste zwingend zu den aschkenasischen Chanukka-Feierlichkeiten.

Rezeptquelle: Leah König, Das jüdische Kochbuch



4 Portionen
1 kg mehligkochende Kartoffeln, ungeschält, sauber gebürstet und trocken getupft 
1 mittelgroße Zwiebel, geschält 
50 g Weizenmehl 
2-3 Eier, leicht verquirlt 
2 EL frische glatte Petersilie, fein gehackt  
Pflanzenöl zum Frittieren 
Salz 
Pfeffer, frisch gemahlen

Sauerrahm zu Servieren

Hier serviert mit Räucherlachs und Sauerrahm, in den klein geschnittener Schnittlauch eingerührt ist.


 

Backblech mit mehreren Lagen Küchenrolle (Deutsche nehmen Küchenpapier) auslegen. 

Erdäpfeln und Zwiebeln grob raspeln. Ich mache das in der Küchenmaschine. Die geriebenen Erdäpfeln und Zwiebeln in ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) geben und so viel Flüssigkeit wie möglich ausdrücken. Erdäpfeln und Zwiebeln mit Mehl, 2 Eiern, Petersilie, ½ Esslöffel Salz und ¼ Teelöffel Pfeffer in eine große Schüssel geben und verkneten, bis eine einheitliche Mischung entstanden ist. Falls sie zu trocken erscheint, das restliche Ei unterrühren. 

Etwa ½ cm hoch Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen, bis es Schlieren zieht, aber nicht raucht. Etwa 50 g schwere Stücke des Teigs abstechen und portionsweise in die Pfanne geben. Mit einem Pfannenwender sanft flach drücken und glätten. 6-8 Minuten frittieren, bis die Latkes auf beiden Seiten gebräunt und durchgegart sind. Dabei einmal wenden. Die ganze Edäpfelmasse auf diese Weise verarbeiten. Falls nötig, weiteres Öl in die Pfanne geben und die Hitze anpassen, wenn die Latkes zu schnell oder nicht ausreichend bräunen. 

Die Latkes zum Abtropfen auf das mit Küchenrolle ausgelegte Backblech legen. Sofort mit Sauerrahm servieren.


 

Wir essen die immer am ersten Tag entweder als Hauptgericht mit Salat oder als Beilage zu allen möglichen Fleisch- oder Fischgerichten. Man kann auch Apfelmus dazu essen, aber ich gestehe, mein Ding ist das nicht.

Was man auch machen sollte: Nicht so, wie die Tante Jolesch es bei den Kraufleckerln gemacht hat, dass sie immer zu wenige produziert hat. Die Latkes kann man am zweiten Tag noch genau so gut essen, sie sind dann zwar nicht mehr ganz so knusprig, aber immer noch sehr gut. Am besten luftdicht in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren. Zum Aufwärmen nebeneinander auf ein Backblech legen und bei 200 °C etwa 10 Minuten im Ofen backen. Das macht sie wieder einigermaßen knusprig.



Es wird wieder einmal gerettet, dieses Mal Wintergemüse. Und sowohl die Erdäpfel als auch die Zwiebel in den Latkes sind allerfreinstes Wintergemüse. Wie immer freu ich mich, mit der Rettungstruppe gemeinsam zu bloggen. Ein Dankeschön an Sylvia von Brotwein fürs Organisieren und ein ebenso großes Danke an Britta und ihren Mann für die Hilfe bei der Technik und den Banner.



Samstag, 1. Februar 2025

Foodierückblick auf Jänner 2025

 Gegessen

Nicht nur das Bauernbrot und das Baguette locken mich immer wieder ins L'amour du pain, sondern auch der ausgezeichnete Kaffee und die Leckerchen. Der Espresso war sehr gut, das Madeleine auch. Mit heim durften noch zwei Cannelès, die wie die Madeleines eine perfekte Größe für meinen süßen Zahn haben: ein Haps und weg.

 

 

 

 

Mit einer lieben Freundin war ich im Red Bowl − das nicht zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal. Es war wieder einmal eine Freude! Die hausgemachten Teigtascherl waren ebenso toll wie der Schweinebauch und vor allem der chinesische Edäpfelsalat, den ich unbedingt nachbauen muss.










Mittlerweile gibt es von 15 süße Minuten schon viele Filialen in Wien und jede davon ist zu jeder Tageszeit gut besucht. Kein Wunder! Der Kaffee schmeckt ausgezeichnet, die Kellner sind freundlich, die Preise moderat. Die Krapfen sind essbar, mehr hab ich noch nicht probiert dort, aber nachdem sehr viele Leute dort spätstücken, scheint es gut zu sein. Das Angebot ist jedenfalls reichlich.

Weil ich in der Nähe war, bin ich ins Café Hummel reingefallen. Nach sehr, sehr vielen Jahren wieder einmal. Und wie das bei Wiener Kaffeehäusern so ist, hatte sich genau gar nix geändert. Oder ja, doch, der Herr Ober war auf einmal freundlich! Der Kaffee schmeckt allerdings wie damals. Eine Freude hingegen ist der Topfenstrudel dort. Auch die Vanillesauce war toll.
Nachdem mein Zahnarzt gar nicht gebohrt hat, war ich dort in der Nähe beim Öfferl. Neu im Programm hat er Plunder mit Topfenfülle und Himbeeren, was ich natürlich sofort probieren musste. Wie immer alles vom Öfferl waren Kaffee und auch Plunder ausgezeichnet. Nicht so gemütlich finde ich die Tische aus Edelstahl, aber das ist wahrscheinlich auch nicht Sinn der Sache, dass es dort gemütlich ist.
 


 





Ab und zu mag ich die Brötchen vom Trzesniewki gern. Ich habe einen Ableger dieser Kette in der eher weiteren Nachbarschaft, nämlich am Hauptbahnhof, da bin ich wieder mal hineingefallen und habe mir Geflügelleber, Tunfisch mit Ei und Speck mit Ei gegönnt. Wie immer erfreulich.

 

Da ich in der Nähe war, habe ich einen schnellen Espresso im Ototo getrunken. Das ist ein "Communitiy-Store", der Feines in den Bereichen Food & Beverages anbietet. Es gibt bereits seit mehreren Jahren drei Stores dieser Art in Rumänien und die funktionieren gut, also wurde das Konzept nach Wien importiert. Und auch hier klappt das offensichtlich ausgezeichnet: Es war nur ein Sitzplatz bei den "Notsitzen" zu finden, auf denen sonst Bücher ausgestellt sind. Es gibt Essbares von unabhängigen Kleinfirmen zu kaufen, Brot vom Öfferl, Kaffee von verschiedenen Röstereien und andere Lifestyle-Lebensmittel. Mein Kaffee war sehr gut.

 

 

 

 

Gekauft

Mein monatliches kulinarisches Highlight ist auch jetzt wieder mein Gemüsekisterl von der Iris Wallner. Radicchio, Zeller, Karfiol, Kraut, Romanesco, Grünkohl in grün und in lila, diverse Rote Rüben, Lauch, diverse Karotten, Kräuter und sogar heimische Kiwis waren dieses Mal drinnen. Soll bloß niemand sagen, es gibt um diese Jahreszeit keine Auswahl!


Nachdem ich bei 15 süße Minuten war, habe ich gleich das wöchentliche Brot von dort mitgenommen. Bisher habe ich immer das Wurzelbrot mitgenommen, das uns sehr schmeckt, aber nicht nur uns offensichtlich, denn das war ausverkauft. Daher durfte dieses Mal ein halbes italienisches Brot mitkommen. Fein war es! Es hat eine typisch italienische Paddel-Form. also es geht weniger in die Höhe als in die Breite auf. Geschmeckt hat es auch am nächsten Tag noch gut, danach haben wir es aufgetoastet und so war es länger eine Freude.



Bei Crowdfarming habe ich schon letztes Jahr ein Stück Gemüsefeld adoptiert. Klar brauch ich keine Erdäpfel aus anderen Ländern, auch keine Karotten, Fenchel schon eher − aber das ist halt der Deal: Wenn ich diese tollen Artischocken will, dann muss ich halt auch den Rest nehmen. Diese Artischocken sind es aber auch wirklich wert!







Einmal im Jahr pilgere ich ganz sicher zu Casa Caria. Derzeit ist ja wieder Zitrus-Hoch-Zeit und hier werden wieder jede Menge Sorten von Vincente Todoli, der einen Zitrus-Raritäten-Garten besitzt, aber auch sonst aus Italien angeboten. Die Todoli-Früchte kosten 33,- € pro Kilo, die anderen schlagen immer noch mit 6,- bis 10,- Euro pro Kilo zu Buche. Ich habe mir eine Bergamotte, eine Limonade und eine Riesenkumquat gegönnt, alle drei ein Traum! Die Kumquat habe ich einfach so verspeist. Die Bergamotte wurde zu Madeleines nach meinem Rezept. Nach der Limonade wurde tatsächlich das Getränk Limonade benannt und so schmeckt die auch. Wir haben sie ausgepresst und ca. 4 bis 5:1 mit Wasser verdünnt getrunken. Es war mir ein Fest.

 

Wenn ich am Naschmarkt bin, dann geh ich immer so, dass ich die Francesca erwische. Sie steht bei Wind und Wetter von Donnerstag bis Samstag hinten bei der Kettenbrückengasse in ihrem Wagen und hat echt Schätze! Ich mag ihre Salsicce am liebsten, Parmesan kaufe ich immer bei ihr, Speck meistens. Nun hat mir eine Freundin einen Floh ins Ohr gesetzt: Frico! Ich kannte das nicht, aber bin mir sehr sicher, dass ich das ab jetzt immer mitnehmen muss. Keine Ahnung, wie ich ohne diese Käseknusperleckerchen bisher leben konnte.

 

 

Der Turbohausmann hat einen Tarocco-Baum adoptiert. Wir werden alt! Das Heimschleppen von 10 Kilo Orangen ist mittlerweile sehr, sehr mühsam geworden. Auch das Anstellen beim Crupi, wo die Leute nach wie vor stehen wie früher im Ostblock, finde ich zu anstrengend. Er hat nach wie vor ausgezeichnete Orangen, aber diese hier kommen ins Haus und ich trage sie maximal von meiner Postbox zum Aufzug und weiter in die Wohnung. Das ist schon ein Unterschied. Und noch dazu sind die auch bio-zertifiziert.









Gekocht

Wenn die Petra sagt, etwas schmeckt gut, dann muss ich das nachkochen. So auch diesen Fogosch auf Bakony-Art. Und nun hab ich auch ein Rezept, bei dem ich grüne Paprika verwenden kann. Sowohl auf Balkonien muss ich immer welche vor der kalten Herbstwitterung retten und im Gemüsekisterl sind auch oft welche, dann steh ich ratlos davor. Aber der Zander ist dadurch, dass er nur mit der Schwammerlsauce bedeckt wird und so ins Rohr kommt, wirklich schön glasig. Ganz ein feines Essen!


 

 


Wenn ich das Kochbuch Made in London in der Hand habe, dann lege ich es so schnell nicht weg. Die Grapefruit mit Karamellhonig auf Kardamom-Ingwer-Honig hab ich diesen Monat ebenso nachgekocht wie diesen Salat mit Jakobsmuscheln auf Chioggia-Rüben, Äpfeln und ein biss gebratenem Rohschinken. Ich glaub, das Nussöl in der Marinade macht es aus, dass der gar so gut schmeckt! Und natürlich auch die Vielfalt der Zutaten.

Das ist das Süßkartoffelpüree nach Flavour vom Ottolenghi. Ein ganz feines Winteressen mit vielen verschiedenen Aromen. Oben drauf tummeln sich griechisches Joghurt, große rote (daher nur ein bissi scharfe) Chilischoten, Koriander und mehr, innen drinnen auch eine Menge Zutaten. Sehr, sehr köstlich.







Das ist geräucherte Markele auf Radicchio-Gemüse mit Korinthen drinnen und gehackten Haselnüssen oben drauf. Eine ganz dringende Nachkochempfehlung! Das Rezept stammt aus dem Kochbuch Der ganze Fisch von Josh Niland, das Rezept für das Gemüse habe ich schon am Blog vorgestellt. Ich empfehle dazu richtig bitteren Radicchio, denn die Süße von den Korinthen kommt dann so richtig gut zur Geltung.

Heiß geliebt um diese Jahreszeit ist immer die Wiener Erdäpfelsuppe. So wirklich wissen tu ich nicht, was daran jetzt spezielle wienerisch ist, aber ich kenne keinen Haushalt in Wien, wo die nicht gegessen wird. Und die ist der Grund, warum man im Sommer unbedingt Steinpilze trocknen muss.


Noch einmal Ottolenghi, wieder aus Flavour, dieses Mal Karottenpüree. Was für eine Köstlichkeit! Allerdings wenn man glaubt, man kocht ein schlankes Essen, dann täuscht man sich. Wie immer beim Otto kommt vieeeel Fett an dieses Püree, aber das schmeckt halt dann auch fantastisch! Für mich geht das als alleinige Mahlzeit durch, aber macht sich auch gut als Begleitung zu einem neutral gebratenen Fischfilet.

Wahrscheinlich wird es schon fad, aber wir stehen echt auf diese Sellerie-Scamorza-Pizza. Die kommt jeden Winter einige Male ins Backrohr. Es ist zwar schon ein bissl ein Aufwand, aber ich mache den Pizzateig immer dann, wenn ich Zeit habe, danach darf der gern auch drei, vier Tage im Kühlschrank warten, bis er zum Einsatz kommt. Bisher fanden wir immer, dass sich der Aufwand auf jeden Fall lohnt.


Ein Rezept, das immer geht, ist das Coronation Chicken von Leah Hyslop. Generell ist ihr Kochbuch Made in London eines meiner Favoriten. Wenn ich es einmal in der Hand habe, dann rufen viele Rezepte daraus, dass sie uuuunbedingt nachgekocht werden wollen. Und immer wieder schmeckt alles sehr gut. Damit wäre dann auch die immer wieder gestellte Frage geklärt, ob ich überhaupt noch Fleisch esse: Ja, gern sogar, aber halt selten.






Gelesen

Sehr interessant fand ich diesen Artikel über chinesische Kultur. Vielleicht lern ich ja noch, mit den Stäbchen so gut umzugehen, damit niemand denkt, ich sei von niederem Stand ... 😉 Und wenn man schon bei BBC ist, kann man sich auch gleich die beliebtesten chinesischen Neujahrsrezepte anschauen.

In diesem Monat durfte natürlich auch wieder ein neues Kochbuch einziehen: Knödelreich schaut toll aus! Es sind schon sehr viele Marker in dem Buch. Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass es wenige werden, denn Katharina Seiser ist mit am Werk. Zum Nachkochen bin ich noch nicht gekommen, also der Praxistest steht noch aus.

Nachdem die ganze Welt außer mir von der Dubai-Schokolade wie besessen scheint, fand ich diesen Artikel in der NYT (freigeschaltet) über die Geschichte dieser Schokolade recht interessant.



Auch wenn ich sehr gespannt gewesen wäre, wie mein Salat am Ende des Winters schmeckt, so hat dann doch der Grünzeug-Gusto gewonnen. Und richtig gut war der Salat! Ich hatte schon befürchtet, dass er zäh oder ledrig ist, weil er so lange am Balkon war. Aber gar nicht. Der war schön zart. Die Sorten sind jetzt nicht so geschmacksintensiv wie Rucola oder so, aber als Beilagensalat wirklich in Ordnung. Also das Experiment mit den Herbstsalaten ist eindeutig geglückt. Man kann in unseren Breiten im Winter auch ohne Glashaus tatsächlich mehr als bloß Kohlgewächse kultivieren.

So zur allgemeinen Stimmung hier: Ich versuch mir immer wieder einzureden, dass alles nicht so schlimm werden wird. Sowohl was meine persönliche Lage als auch die österreichische oder gar internationale Politik angeht. Alles grad sehr besch...eiden. Zumindest zum Teil kann ich den Jammer wegkochen und wegbloggen, hab ich festgestellt. Also danke, dass es euch LeserInnen gibt.

Geht es euch allen gut? Was kocht ihr denn so? Oder hat vielleicht jemand einen Geheimtipp, wo man gute Sachen einkaufen kann? Dann bitte in die Kommentare schreiben. Ich schick ein Zwickerbussi durchs Internet!