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Montag, 11. Juli 2016

[Gastbeitrag] Matbucha

Hallo, liebe Leserinnen & Leser! Ich freue mich sehr, heute bei der wunderbaren Susi Gast sein zu dürfen. Mein Name ist Verena und ich blogge seit Mitte 2015 unter Verena kocht! Auf meinem Blog findet ihr alles zu den Themen Food, Reisen & Lifestyle. Bei meinem Gekochten achte ich besonders auf regionale & saisonale Bioprodukte. Reisen mit meiner Familie sind meist auch Genussreisen. So passiert es nicht selten, dass das eine oder andere Goodie im Reisegepäck mit nach Hause wandert, um verkocht zu werden. Mehr Infos & Details zu mir gibt es auf meinem Blog.

Ende Dezember 2015 hatte ich das Glück, einen Platz in einem der ersten Kochkurse von Haya Molcho zu ergattern. Ein absolutes Erlebnis, sage ich euch! Deshalb möchte ich euch heute ein super tolles Rezept der lieben Haya präsentieren: Matbucha. Mittlerweile ein ständiger Begleiter ins unserer Küche - fein vorgekocht und in Gläser gefüllt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen. Und eines darf ich euch jetzt schon verraten: wer einmal Matbucha gekocht & gegessen hat, ist der Sucht verfallen.

Alles Liebe
Eure Verena






Zutaten für 10 Personen:
• 5 Liter Wasser
• 50 Gramm Salz
• kaltes Wasser mit Eiswürfeln
• 3 Kilogramm sehr reife Tomaten
• Salz
• 60 Gramm Chilischoten
• 140 Gramm Knoblauch
• 100 ml Olivenöl
• 15 Gramm Salz

Zubereitungszeit: circa 25 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel


Zubereitung:
In einem großen Topf Wasser mit Salz zum Kochen bringen.
Tomaten waschen, unten über Kreuz einschneiden und im kochenden Salzwasser für 20-30 Sekunden blanchieren. Die Schale sollte sich leicht lösen lassen. Tomaten aus dem kochenden Wasser nehmen und im eiskalten Wasser abschrecken. Die Schale der Tomaten entfernen, halbieren & Strunk entfernen. Je nach Größe der Tomaten, diese halbieren oder vierteln.


Chilis waschen, putzen & fein hacken. Knoblauch schälen & fein hacken. In einem schweren, ofenfesten Topf Olivenöl erhitzen und Chilis rösten. Sobald diese dunkel werden Knoblauch hinzufügen und kurz weiterrösten. Tomaten zu den Chilis geben, mit Salz würzen, auf hoher Hitze für 5 Minuten kochen und bei mittlerer Hitze für 30 Minuten unter gelegentlichem Umrühren leicht köcheln lassen.


Matbucha zugedeckt im vorgeheizten Backrohr bei 180°C Heißluft für 2,5 bis 3 Stunden schmoren. Oder am Herd bei niedriger Hitze zugedeckt und unter gelegentlichem Umrühren für mindestens 2 Stunden köcheln lassen.

Matbucha dient als Basis für Shakshuka oder schmeckt auch besonders köstlich mit Kebab-Bällchen.



Tipp: Je reifer die Tomaten, desto besser das Aroma! Bester Zeitpunkt zum (Ein)Kochen: Sommer! Am besten kocht man Matbucha in großer Menge und füllt es in ausgekochte Gläser. Gut verschlossen hält sich Matbucha für einige Monate im Eiskasten.

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Danke für das tolle Rezept, liebe Verena! Nun freue ich mich schon auf den drohenden Segen, den meine Paradeispflanzen versprechen.

Sonntag, 31. März 2013

Butterschmalz

Ja, ja, ich weiß, Ostern ist.  Wir feiern das aber nicht. Auch nicht Weihnachten. Auch nicht Valentinstag. Auch nicht Hochzeitstag. Also wir feiern eigentlich genug, aber wir hängen nicht so sehr an Traditionen und glauben nur an das Fliegende Spaghettimonster. Aus diesem Grund gibt es zu Weihnachten in meinem Blog Eier (pochiert oder gar nur gekocht) und zu Ostern irgendwas Unspektakuläres, zum Beispiel Butterschmalz. Dabei ist Butterschmalz wichtig. Echt! Da drinnen brät man Wiener Schnitzel oder Fisch oder ich mach morgen Karfiol-Pakora nach Elines Ratschlag. Fertiges Butterschmalz habe ich zum letzten Mal gekauft, als ich das selbst gemachte noch nicht kannte. Seither nicht mehr. Schmeckt einfach nicht gut, das gekaufte. Und es ist gar keine Hexerei, das Butterschmalz selber zu machen.



Hier habe ich 2 Packungen Butter à 250 g verwendet. Es ist egal, wie viel Butterschmalz man macht. Es hält sich sehr lang und es ist immer gleich viel Arbeit, daher ist das bei mir die übliche Menge, die ich mache.

Butter in einen Topf geben - das hier ist eindeutig nix! In einen passenden Topf geben. 




Die Platte auf kleinste Flamme aufdrehen.

So darf die Butter köcheln, aber wirklich nur ganz sanft. Der Schaum der sich an der Oberfläche bildet, wird mit einem Löffel abgeschöpft. Den braucht man zu nichts, der darf weg.


Ab und zu den Topf schwenken, damit die Butter durchmischt wird.



Es dauert ca. eine halbe Stunde, bis die Butter so schön klar ist, dass man bis auf den Boden sehen kann. Das ist der Moment, auf den wir gewartet haben, denn nun ist das Butterschmalz fertig.

Eventuell noch sich bildenden Schaum abschöpfen.







Das Butterschmalz durch ein mit einem Stück Küchenrolle ausgelegtes Sieb gießen.

Bei mir kommt das Butterschmalz in eine Plastikdose, weil es im Kühlschrank ja doch sehr fest wird. Glas ist ein bissl ungnädig, wenn man versucht es zu verbiegen.


Brave Köchinnen dürfen dann den Bodensatz im Kochtopf salzen und mit der Rinde von Schwarzbrot rauskratzen.
Danke an Katha für diesen Hinweis. Ich hab leider vergessen, wo der stand, daher kann ich nicht direkt verlinken.

Montag, 8. Oktober 2012

Butterbrot

Schon die längste Zeit wollte ich einmal Butter selber machen. Da Heike derzeit ein Event zum Thema macht, hat sich das als Gelegenheit gleich angeboten.  Dass es ein bissl am Thema vorbei ist, wenn ich selber Brot und selber Butter mache, ist mir schon klar, denn Heike wollte das Butterbrot ja als Grundlage, aber bei mir ist es das Endergebnis. Aber da ich nicht aus Deutschland bin, mache ich eh außerordentlich an dem Event mit und erlaube mir daher dieses Extrawürschtel.

Gibt es jemanden, der Schlagobers noch nicht zu lange geschlagen hat? Also mir ist das schon passiert und natürlich gerade dann, wenn Gäste da waren - genau so, wie das Butterbrot immer mit der Butterseite am Boden landet. Wobei das einen physikalischen Grund hat, warum der Belag vom Brot immer unten landet, beim Überschlagen vom Schlagobers war es lediglich durch meine Hektik verursacht, da gibt's leider keine naturwissenschaftlichen Ausreden für mich.

Na jedenfalls ist das zu lange Schlagen der erste Schritt zur Butter. Das schaut so aus:

Damit ist aber nicht genug, sondern der Mixer darf weiter rühren. Wer wert auf Muskeltraining legt, kann das Schlagobers auch in einem großen Glas mit gut schließendem Deckel so lange schütteln, bis sich die Buttermilch absetzt. Beim Mixen ab dem Zeitpunkt, an dem das Schlagobers bröselig zu werden beginnt, auf jeden Fall das Mixgefäß abdecken, weil das spritzt heftigst!

Ein Gefäß zum Auffangen der Buttermilch bereitstellen, ein Sieb darauflegen und die Butter samt Flüssigkeit reinkippen. Ich habe ein wenig auf der Butter herumgedrückt, damit man sieht, dass sich immer noch Buttermilch absetzt. Das ist nur zwecks Anschauung, weil man drückt dabei die sehr weiche Butter durch das Sieb nach unten, was natürlich nicht sein soll.
Wenn die Buttermilch abgeflossen ist, hält man das Sieb unter fließendes Wasser und knetet die Butter händisch im Wasser durch, dabei wird noch einmal Buttermilch ausgeschwemmt.
Und das war's dann auch schon: Butter fertig. In diesem Zustand ist sie sehr weich, stockt aber genau so wie gekaufte, wenn man sie kühlt.
Die Buttermilch nicht wegschütten! Pur schmeckt sie grauslich, aber z. B. mit einer pürierten Mango verschmischt, ist sie recht gut.

Das Brot ist ein No Knead Bread. Das wurde schon eine gefühlte Million Mal verbloggt und ich mag nicht die Millionerste sein. Einfach googeln und man wird fündig.


Derzeit experimentiere ich mit verschiedenen Mehlsorten und dieses Mal ist das Brot mit dem Biomehl "Ja natürlich universal" sehr großporig geworden. Für meinen Geschmack das bisher schönste Ergebnis.

Und das eigentliche Rezept: Man schmiert ein wenig von der Butter auf das Brot und streut grobkörniges Salz (in diesem Fall Maldon) drauf. Die großen Salzkristalle sind wunderbare kleine Geschmacksexplosionen im Mund.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Ein paar Blümchen für Astrid

Mein Lavendel blüht gerade so schön, also schicke ich ein bissi was davon zum Geburtstag von Arthurs Tochter und dem 3. Geburtstag ihres Blogs nach Deutschland.

3 Fotos! ;)


Das letzte ist mein Lieblingsfoto. Könnt ihr sehen, dass hier in der Betonwüste Wildbienen am Werk sind? Ich freu mich so!

Geschenke für 3 Jahre Arthurs Tochter kocht


Was bei mir mit dem Lavendel geschieht?


Er kommt gemeinsam mit Rosenblätter und Stiefmütterchen, die sich bei mir inzwischen schon selbst aussäen auf Balkonien, in ein verschließbares Glas mit Salz. Da darf der Lavendel so ca. ein Monat mit anderen Blüten (Ringelblumenblätter, Veilchen, Schnittlauchblüte, Borretsch und allen möglichen anderen Kräuterblüten) vor sich hinduften. Als einzige Blüten kommen die Lavendelblüten bei mir aber aus dem Salz wieder heraus - okay, die eine oder andere Blüte fällt ab und darf im Salz bleiben, aber der Großteil wird wieder entfernt, weil der Lavendel leicht andere Düfte erschlägt.

Dadurch, dass ich die ganze Blütensaison über immer wieder frische Blüten dazugebe und alle Zutaten immer wieder durchmische, kann genug Feuchtigkeit aus dem Glas entweichen, sodass nichts klumpt.


Im Winter, wenn dann die Blüten im Salz getrocknet sind, kippe ich alles in meinen Zerkleinerer und mahle sämtliche Zutaten gemeinsam ganz fein. Dann wird noch einmal durchgesiebt, falls sich doch ein größeres Stück verirrt haben sollte. Hier sieht man schon die letzten Reste von meinem Blütensalz Baujahr 2011, das ich auch gern als kleines Mitbringsel oder kleines Geschenk verteile. Es wird also Zeit, dass das neue Blütensalz reift.

Das Blütensalz schmeckt nicht sehr stark nach irgendeinem Bestandteil, sondern hat einen leichten, sanften Geschmack nach Kräutern und Blüten. Am liebsten mag ich dieses Salz auf Eierspeisen aller Art.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Suppenwürze

 In dem Posting Erdäpfelsuppe habe ich geschrieben, dass ich selbstgemachte Suppenwürze verwende, aber bisher habe ich mein Rezept dafür noch gar nicht gepostet. Gleich mal gesagt: Es ist KEIN Suppenwürfel-Ersatz. Man kann damit Suppen aufpeppen, aber weder löst sich das Pulver ganz auf noch schmeckt das, was man draus erhält, wenn man es in Wasser reingibt, wie Rindssuppe. Bisher habe ich auch noch kein hausgemachtes Rezept gefunden, das Suppenwürfel ersetzen würde. Will ich auch nicht, weil ich mach meine Suppen selber und die schmecken auch - selbst wenn ich immer wieder mal trübe Brühen produziere.
Dieses Rezept ist ein wildes Mischmasch aus vielen Suppenwürze-Rezepten, die ich jemals gelesen habe. Wenn man geschickt ist, macht man gleich genug davon im Sommer, wenn die Paradeiser schön reif sind und die Kräuter im Saft stehen - vor allem, wenn man die Fenster alle weit aufreißen kann, während man die Würze trocknet. Durch die vielen Kräuter und Gewürze ist das nämlich eine tränentreibende Prozedur.



1 Wurzelwerk (1 Karotte, 1 gelbe Rübe, 1 Stück Sellerie)
1/2 Stange Lauch
1 Stange Staudensellerie mit Grün
3 Fleischparadeiser
1 kleine Fenchelknolle
1 große Zwiebel
5 Zehen Knoblauch
3 Stängel Liebstöckel
1 Bund Petersilie
1 Bund Schnittlauch
5 Stängel Thymian, nur die Blättchen
2 EL Salz
1 EL Pfefferkörner
1 EL Koriander
1 TL Zatar
1/2 EL Piment
1/2 EL Fenchelsamen



Gemüse und Kräuter grob schneiden und der Reihe nach in einem Zerkleinerer zu Brei verarbeiten. Es geht auch mit dem Zauberstab, aber das ist mühsam bei dieser Menge. Wenn man das macht, am besten mit den Paradeisern anfangen, damit man ein wenig Flüssigkeit hat und sich der Zauberstab leichter tut.
Die Gewürze alle in einer Gewürzmühle fein zermahlen und mit dem Gemüse-Brei verrühren. Den Brei auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und bei 60 Grad (Umluft) über Nacht im Rohr trocknen lassen. Die trockene Würz-Platte in Stücke brechen und im Zerkleinerer fein mahlen. In Gläser abfüllen.



Wie lange sich diese Würze tatsächlich hält, weiß ich nicht, aber ein Jahr auf jeden Fall. Nachdem jede Feuchtigkeit entzogen wurde, wird sie zwar im Lauf der Zeit an Geschmacksintensität verlieren, sollte aber, wenn sie trocken gelagert wird, sehr lange haltbar sein.

Freitag, 20. Januar 2012

Die Sache mit den Linsen

Weil ich eine Mail bekommen haben, wie sich das mit den Alb-Linsen verhält. Ja nun, ich Österreicherin mach jetzt ein bissi deutsche Warenkunde! :D


Links oben: Pui-Linsen von der Alb
Rechts oben: Alb Späth II
Links unten: Tellerlinsen
Rechts unten: Belugalinsen

Das hier sind die Alb-Linsen, die es schon seit einigen Jahren gibt. Sie sehen aus und schmecken sehr ähnlich den Pui-Linsen, wie ich sie aus französischem Anbau kenne.


Und das hier sind die Alb Späth II, die Linsen, die es erst seit kurzer Zeit wieder gibt. Das Saatgut wurde in einer russischen Genbank wiedergefunden und nach Versuchspflanzungen gibt es sie seit 2011 wieder im Handel. Die Linsen sind hell, heller als Berg- oder Tellerlinsen, und recht klein, nur wenig größer als die Beluga-Linsen. Der Geschmack ist sehr fein. Also ausprobieren, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Montag, 16. Januar 2012

Eline, zu Hülf!

Eline tanzt immer sehr elegant durch die Küche. Und in dem Link hat sie Fotos von Suppen und Fonds gezeigt, die mich erblassen lassen.

Hier habe ich (wieder einmal) trüben Fond produziert. Und ich habe keine Ahnung, warum er manchmal schön klar und manchmal so wird wie hier. Also eine kleine Bildergeschichte von der trüben Brühe, die ich produziert habe.

Zutaten:
1 kg Kalbfleisch + Knochen (2/3 Fleisch, 1/3 Knochen)
1 Bund Suppengrün (1 Karotte, 1 gelbe Rübe, 1 Stück Sellerie, 1 Petersilwurzel,1 recht kleines Stück Lauch)
1 Stange Staudensellerie inkl. Grün
1/2 Zwiebel mit Schale, ohne Fett angeröstet
Salz
10 Pfefferkörner
Lorbeerblatt
Petersilie

Normalerweise brate ich Fleisch und Knochen im Rohr an, aber das war gerade besetzt, daher habe ich alles im Topf in Olivenöl angeröstet.
Erst Fleisch und Knochen anrösten, dann Gemüse dazu, mitrösten, aufgießen - ganz genau kann ich es nicht sagen, aber es werden so um die 2 l Wasser gewesen sein.


Erst, wenn das alles eine Stunde geköchelt hat, gebe ich die Kräuter und Gewürze dazu: Petersilie, das Grün vom Stangensellerie, Lorbeer, Salz, Pfeffer. Und ja, ich habe bisher immer abgeschöpft.

Das lasse ich wieder köcheln - je nachdem, wie gerade Zeit ist, 3 - 4 Stunden. Immer alles offen, nie zugedeckt.
Dann seihe ich die Brühe durch ein feines Sieb ab und reduziere sie ein. Sprudelnd kochend.


Übrig bleibt eine sehr gut schmeckende, aber trübe Soße.



Ich friere Kalbsfond immer in Eiswürfelsäckchen ein, weil die Würfel lassen sich gut portionieren.



Kann mir jemand sagen, wo der Hund begraben liegt, dass der Fond nicht  klar wird?

Dienstag, 30. August 2011

Klarer Paradeisfond

Und weiter geht's mit der Verarbeitung meiner Unmenge Paradeiser, die ich gekauft habe. Seit Jamie Oliver vorgezeigt hat, wie man Paradeissuppe in klare Brühe verwandelt, ist es ein Muss, dass ich das um diese Jahreszeit mache. Und immer wieder gelingt es mir, neue Leute damit zu verblüffen.

Dieses Jahr habe ich eine Premiere versucht: Ich habe die Paradeissuppe aus gerösteten Paradeisern gefiltert. Das Ergebnis war im Geschmack ausgezeichnet, allerdings nicht so wasserähnlich, wie das bei den anderen Paradeisfonds gelang.

Zutaten für 2 Liter Fond:
4 Kilo Paradeiser
Olivenöl
Salz, Pfeffer, Zucker
1 Knolle Knoblauch, einmal quer durchgeschnitten
Estragon, Basilikum, Thymian, Rosmarin

Ich habe die Paradeiser in eine recht hohe und große Strudelpfanne gepackt, den Koblauch, die Kräuter und die Gewürze dazugetan und alles mit Olivenöl beträufelt. Da es doch ein ordentlicher Berg Paradeiser war, habe ich den bei 120 Grad für 2 Stunden geröstet - dann wurden die oben liegenden Paradeiser auch schön braun, was mir beim ersten Suppenversuch nicht gelungen ist. Die Röstaromen kamen dieses Mal sehr gut heraus.
Die gerösteten Paradeiser werden durch ein Sieb passiert, sodass nur noch Haut und Kerne als Abfall übrig bleiben. Diese Suppe habe ich einmal gefiltert.


Bloß nicht den Satz, der im Filtertuch zurück bleibt, wegwerfen! Das ist das beste Paradeismark, das man sich vorstellen kann. Bei mir ist das in Paradeis-Chutney gewandert, aber man kann es sicher auch für alle anderen Zwecke brauchen, wo man halt Paradeismark benötigt.

Das Ergebnis der ersten Filterung: immer noch erstaunlich rot! Also ein zweiter Durchgang durch eine Stoffwindel, die ich vierfach gelegt hatte.



Das Endergebnis schmeckte wirklich toll, allerdings wie schon oben beschrieben, wurde der Fond nicht glasklar. Ich habe ihn noch einmal aufgekocht und in sterilisierte Gläser abgefüllt - das nächste Paradeisrisotto wird dann wieder mal ein weißes werden - mal schauen, wen ich dieses Jahr damit verblüffen kann.


Die Herstellung ist wirklich langwierig. 4 Kilo Paradeiser durch ein Sieb streichen, erfordert schon recht viel Geduld. Entweder habe ich bis zum nächsten Jahr eine Flotte Lotte oder ich mache die bisherige Variante, wie sie gestern auch im genialen Bushcook-Blog vorgezeigt wurde. Das geht erstens schneller, zweites wird der Fond wirklich glasklar.
Eine weitere Methode ist es, Paradeissuppe mit Eiweiß zu klären. Aber das kommt sicher in einem anderen Posting mal zur Anwendung.

Dienstag, 16. August 2011

Wildfond

Die wichtigste Zutat für einen schönen Fond ist Zeit! Nicht ein oder zwei Stunden, sondern am besten fünf oder sechs. Viel tun muss man dabei aber nicht, denn der Fond schmort bzw. köchelt die meiste Zeit einfach vor sich hin. Und es ist gar kein Vergleich zu gekauftem Fond! Das ist halt einfach wie Suppenwürfel und selbst gemachter Geflügelfond.
Der Jäger hatte es sehr gut mit mir gemeint, als ich sagte, ich brauche Knochen für einen Fond. Ich bekam über 2 Kilo richtig schön fleischige Knochen und Abschnitte.


Zutaten außer den Knochen:
Öl (ich hab Rapsöl genommen)
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 kleine Sellerieknolle mit Grün
2 Karotten
2 gelbe Rüben
1 Lauch
1 Petersilwurzel
1 EL Paradeismark
Thymian (bei mir Steinpilzthymian)
Rosmarin
2 Lorbeerblätter
1 Biozitrone, in Spalten geschnitten
einige Piment- und Pfefferkörner
1 Flasche Rotwein

ein paar Paradeiser (hier 5 Kirschparadeiser)


Hier ein Foto vom Steinpilzthymian, der sich sehr, sehr gut gemacht hat in dem Fond!


Zuerst werden die Knochen in einem großen Topf in Öl angeröstet. Das Gemüse wird klein geschnitten und dann mit den gerösteten Knochen und dem Paradeismark im Rohr bei 200 Grad weiter geröstet - bei mir war es eine halbe Stunde, bis das Gemüse Farbe genommen hatte. Dann mit dem Rotwein aufgießen, Temperatur auf 160 Grad runterschalten und alles langsam ca. 2 Stunden schmurgeln lassen.


Wenn der Wein ordentlich einreduziert ist, den Inhalt des Bräters in einen großen Topf umfüllen, die Kräuter und die Zitrone dazugeben, alles mit Wasser bedecken (hier ca. 3 Liter) und gaaaanz sanft köcheln lassen.


Leider habe ich ab hier keine Fotos mehr, weil mein Akku hinüber war.

Es hat noch einmal 3 Stunden gedauert, bis der Fond zu einer schönen Konsistenz eingekocht war. Während dieser Zeit immer wieder den entstehenden Schaum abschöpfen. Danach den Fond durch ein Sieb gießen, noch einmal durch ein Tuch abseihen und erkalten lassen. Das Fett lässt sich vom kalten Fond schön abheben, wobei bei mir fast keines drauf war. Bei jeder Hühnersuppe ist das mehr.


Bei mir ergab diese Menge ca. 1,5 Liter Fond. Man kann den Fond dann noch einmal aufkochen und in sterilisierte Gläser abfüllen. Ich habe ein Drittel für meinen Hirschpfeffer verwendet, ein Drittel als Fond eingefroren, das letzte Drittel habe ich noch einmal sehr stark reduziert, so erhält man Demi-glace, eine dickflüssige Soße, die man zu rasch angebratenem Wild nehmen kann. Diese Soße wanderte ebenfalls in den Tiefkühler und ich freue mich schon, wenn ich mal an einen Rehrücken komme, um sie dann wieder aufzutauen.

Gesalzen wird der Fond in der Zubereitung bei mir nicht, sondern erst, wenn er endgültig verwendet wird. Demi-glace ist in der Regel so gehaltvoll, dass man da nichts mehr würzen muss.

Dienstag, 5. Juli 2011

Gemüsesuppe nach Ottolenghi

Nachdem wir derzeit in Wien Temperaturen wie im Spätherbst haben, darf auch mal ein Gericht lange in der Küche vor sich hinköcheln, ohne dass man umfällt vor lauter Hitze. Dazu kommt, dass ich bisher mit den Gemüsefonds, die ich gemacht hatte, nicht zu 100 % glücklich war. Irgendwas fehlte immer - der Geschmack eines Hühner- oder anderen Fonds, an dem Fleisch beteiligt war, ist für mich runder und schöner als Nur-Gemüse-Suppe. Außerdem hatte ich sicher schon zwei Wochen kein Ottolenghi-Rezept gekocht und ich bekam langsam aber sicher Entzugserscheinungen.

Erstaunlicherweise gibt Ottolenghi relativ viele Dörrzwetschken (= Backpflaumen) in die Suppe. Das Gemüse, das nach dem Abseihen der Suppe übrig bleibt, empfiehlt er frittiert oder auch unfrittiert mit Mayonnaise oder Aioli zu servieren.



Zutaten für 4 Personen: (Turbohausfrau findet, es waren sicher 6 Portionen, aber ich hab ja immer ein Mengenproblem mit Ottolenghi)
3 EL Olivenöl
3 Karotten, geschält und in Stäbchen geschnitten (Turbohausfrau: in Scheiben)
5 Stangen Sellerie, in Stücke geschnitten (Turbohausfrau: auch Selleriegrün)
1/2 Knolle Sellerie, geschält und grob zerkleinert
1 große Zwiebel, geviertelt
7 Knoblauchzehen, geschält
5 Thymianzweige
2 kleine Bund Petersilie
10 schwarze Pfefferkörner
3 Lorbeerblätter
8 Trockenpflaumen
(Turbohausfrau: 1 Stängel Zitronengras der Länge nach aufgeschlitzt, flachgeklopft und mitgeköchelt)
(Turbohausfrau: Salz)


Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Das gesamte Gemüse und den Knoblauch zu dem heißen Öl geben und einige Minuten braten, bis alles goldbraun geröstet ist. Kräuter, Gewürze und Dörrzwetschken zugeben und so viel Wasser zugießen, bis alles bedeckt ist. Eineinhalb Stunden simmern lassen, den aufsteigenden Schaum immer wieder abschöpfen.
Falls nötig, immer wieder Wasser zugießen. Bei mir war das ganz und gar nicht nötig, es waren definitiv mehr als vier Portionen, denn ich musste allein 2 Liter Wasser zugießen, um alles zu bedecken. Ich schätze, 1,5 l Suppe sind im Endeffekt rausgekommen, aber ich habe die Menge nicht abgemessen.

Brühe durch ein feines Sieb abseihen. Wie man auf dem nächsten Foto sehen kann, ist mein Sieb nicht fein genug, es sind noch viele Schwebstoffe in der Suppe, ich habe also nachher noch durch ein Mulltuch gefiltert.

Die Suppe ist definitiv die dunkelste Gemüsesuppe, die ich bisher gesehen habe. Sogar dunkler als eine Rindssuppe, bei der man die Knochen anröstet. Die Dörrzwetschken schmeckt man nicht dominant aus der Suppe hervor. Was im Rezept auf jeden Fall fehlt, ist Salz. Anfangs habe ich ganz zögerlich eine Prise in die Suppe gegeben, dann noch eine, dann noch eine - in Summe so viel Salz, wie man sonst auch in eine Suppe gibt.
Fazit: Eine sehr gute Gemüsesuppe, sicher die beste Gemüsesuppe, die ich bisher gekocht habe, aber mir fehlt immer noch das gewisse Etwas, das eine Suppe, bei deren Herstellung Fleisch beteiligt war, hat.