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Donnerstag, 28. November 2024

Warmer Zitronenpudding mit Lorbeer

In meiner Buchbesprechung habe ich es ja angekündigt, dass ich dieses Rezept vorstellen werde. Uns hat es super geschmeckt und wir haben es mittlerweile einmal mit und einmal ohne Lorbeer gegessen. Beide Varianten waren sehr gut, wobei mir die mit Lorbeer ein klein wenig besser gefallen hat.

Selten habe ich so ein simples und gleichzeitig gelingsicheres Dessert gegessen, das so hervorragend schmeckt. Ich habe dazu "meine" Meyerzitronen aus Kroatien verwendet, die natürlich ihren Teil zu diesem grandiosen Pudding beitragen. Ich würde auch für zwei Personen nicht weniger als die unten angeführte Menge machen, denn man kann den Pudding am nächsten Tag noch hervorragend aus dem Kühlschrank essen.


 

Für 4 Portionen 
25 g raumtemperierte Butter, plus Extra-Butter zum Einfetten 
225 g feiner Zucker
3 große Bio-Eier
30 g glattes Mehl
3 unbehandelte Zitronen, Schalenabrieb und Saft 
250 ml Vollmilch
1 frisches Lorbeerblatt 
Puderzucker zum Anrichten


Man benötigt eine Auflaufform von etwa 1,2 Liter Fassungsvermögen. Die Form mit weicher Butter einfetten und den Backofen auf 180°C (160° C Umluft) vorheizen. 

25 g Butter in einer Rührschüssel mit dem elektrischen Handrührgerät oder in der Küchenmaschine mit dem Schlagbesen aufschlagen und dabei nach und nach 225 g Zucker einarbeiten. Da es recht wenig Butter ist, wird die Masse nicht cremig oder schaumig, sondern bleibt ein wenig körnig.

3 große Bio-Eier vorsichtig trennen. Die Eigelbe in eine Schüssel, die Eiweiße in eine zweite, ganz saubere Schüssel geben, denn nur in einer makellos sauberen Schüssel wird der Eischnee richtig steif.

Die Eigelbe in die Butter-Zucker-Masse einrühren und 30 g glattes Mehl einarbeiten. Schalenabrieb und Saft von 3 unbehandelten Zitrone und anschließend 250 ml Milch rühren.

Das Eiweiß mit dem elektrischen Handrührgerät oder in der Küchmaschine mit dem Schlagbesen zu festem Eischnee schlagen (er sollte einen festen Stand haben und muss aus der Schüssel fallen, wenn man ihn auf den Kopf stellt).

Den Eischnee mit einem Metallöffell oder einem Spatel vorsichtig unter die Puddingmasse heben. Sehr behutsam arbeiten, damit der Eischnee nicht wieder zusammenfällt. Keine Sorge: das Ganze wirkt zwar recht flüssig und grießig, doch im Ofen fügt sich alles wunderbar zusammen. 

1 frisches Lorbeerblatt in die gebutterte Auflaufform legen, die Puddingmasse einfüllen und im Ofen 40 Minuten backen, bis die Oberfläche gestockt und goldbraun ist. Mit Zucker bestreuen und sofort servieren.



 

Donnerstag, 9. Mai 2024

Zitronen-Shandy

Balkonien ist eröffnet und damit braucht es Getränke, mit denen man gemütlich draußen sitzen kann. Bei mir am liebsten mit wenig bis gar keinem Alkohol drinnen, denn sonst schlaf ich im Sitzen ein. Diesen Shandy habe ich bei Petra gefunden und für sehr gut befunden. 

Ein Shandy ist übrigens ein Bier-Mischgetränk. In diesem Fall mit Ginger Ale, das es mit wenig oder gar keinem Alkohol gibt. 

Falls jemand keinen Zitronensirup hat: Ich mach den so wie unten beschrieben und der steht immer im Kühlschrank. Gerade in der schönen Jahreszeit ist der für Getränke eine ganz feine Sache.

Noch ein Dankeschön an eine Bloggerin: Barbara hat mir den Tipp gegeben, dass es beim großen A den Kidia Clear Ice Maker gibt. Nun besitzt der Turbohausmann so etwas und wir können endlich auch große, klare Eiswürfel machen. Das klappt tatsächlich, was seine Nachtruhe deutlich verbessert hat!


 


 

 

Zitronensirup 
100 ml Saft von Bio-Zitronen (ca. 2 Stück), Schale in Streifen abgezogen
100 ml Wasser 
75 g Zucker 

Die Zitronen heiß waschen und die Schale mit dem Sparschäler abziehen (das Weiße der Schale soll nicht mit abgezogen werden). Auspressen. Alle Zutaten in einen Topf geben, den auf den Herd stellen und alles 5 Minuten köcheln lassen, dabei immer mal wieder umrühren. Der Zucker sollte komplett aufgelöst sein. Anschließend den Topf vom Herd nehmen und den Sirup abkühlen lassen. Zitronensirup durch ein Sieb gießen und in saubere Flaschen abfüllen.

 


Zutaten für 2 Gläser à 300 ml
Eiswürfel 
20 ml Zitronensirup 
200 ml Ginger Beer; nach Belieben alkoholfrei oder mit Alkohol 
Eiskaltes Sprudelwasser zum Auffüllen 
5-10 Tropfen Angustora Bitter; mehr nach Geschmack 
1 Zitronenscheibe zum Servieren

Zitronensirup mit Angustora und Ginger Ale vorsichtig verrühren. Eiswürfel in ein Glas geben, die Mischung dazugeben, mit Sprudelwasser aufspritzen. Mit einer Zitronenscheibe servieren.

 

 

Mehr alkoholfreie Getränke bei der Turbohausfrau:

Getränkespecial Getränke für die Hundstage
Kalter Kaffee: Shakerato
Kalte Milchmixgetränke: Rosenwasser-Kardamom-Lassi, Pefferminz-Buttermilch-Lassi, Mango-Lassi
Sirup-Varianten: Zitrussiger Sirup, Rhabarbersirup, Zitrus-Minze-Sirup und um diese Jahreszeit natürlich Holunderblütensirup
Wassermelonensaft
Zitronenpelargonienlimonade
Ananas-Thaibasilikum-Saft
Alkoholfreier Hugo
Holunderblüten-Grapefruit-Cocktail 

 



Donnerstag, 7. März 2024

Geschredderte Kohlsprossen mit Zitrone

Natürlich gab es nicht nur Kohlsprossen zu essen, sondern mehr. Aber ich finde es toll, dass es neben den entblätterten Kohlsprossen nun noch eine zweite Variante gibt, in der ich Kohlsprossen wirklich richtig gut finde. Früher hab ich sie ab und zu mal in dicker Sauce ersäuft und mit Käse überbacken, so fand ich sie erträglich. Entsprechend wenige Rezepte gibt es bisher hier. Dieses Rezept ist ganz anders: Die Kohl-Schwere, die viele Rezepte in sich tragen, wird hier durch Zitronensaft und -schale aufgehoben und man hat eine schöne, frische Gemüsebeilage.

Ich habe Limequats von meinen Crowd Farming-Raritäten verwendet. Man muss aber nicht so einen Schaden haben wie ich und sich Raritäten kaufen, um dieses Rezept nachkochen zu können: Ich werde beim nächsten Mal eine Zitrone halbieren, die eine Hälfte für Saft und abgeriebene Schale nehmen, die andere Hälfte in feinste Scheiben schneiden und gegen Ende der Garzeit unter die Kohlsprossen rühren.

Das Rezept stammt aus der New York Times. Ich hab ein Abo und bin nicht sicher, ob ich dieses Rezept teilen kann, aber ich versuch es einfach. Wie fast alle NYT-Rezepte ist auch dieses gut vorzubereiten und dann im Nu gemacht. Es ist eine Küchenmaschine sehr praktisch, denn das Raspeln oder in hauchfeine Scheiben schneiden der Kohlsprossen stelle ich mir mühsam vor und bei mir würde wahrscheinlich das eine oder andere Stück Finger im Essen landen ...

 
 
Für 2 Beilagenportionen
Saft und Schale von ½ Zitrone
½ Zitrone, in ganz feine Scheiben geschnitten
¼ kg Kohlsprossen  
1 Esslöffel Olivenöl 
1 Esslöffel Butter 
1 Knoblauchzehe 
1 Esslöffel schwarze Senfsamen 
⅛ Tasse trockener Weißwein 
Salz und Pfeffer nach Geschmack
 
 

Von einer halben Zitrone die Schale abreiben, den Saft auspressen. Schale zur Seite stellen. Zitronensaft in eine große Schüssel geben. Die verbliebene halbe Zitrone in feine Scheiben schneiden.

Die Kohlsprossen putzen, dabei den Strunk abschneiden und unschöne äußere Blätter entsorgen. Die vorbereiteten Kohlsprossen in der Küchenmaschine in feine Scheibchen schneiden. Ich habe dafür eine Scheibe mit Klinge, die diese Arbeit sehr gut verrichtet hat. Die zerkleinerten Kohlsprossen gleich gut mit dem Zitronensaft mischen.
Man kann das Rezept bis hierher vorbereiten und laut NYT die Sprossen bis zu 3 Stunden im Kühlschrank aufbewahren.

Öl und Butter in einer größeren Pfanne erhitzen. Wenn alles sehr heiß ist, Kohlsprossen, Knoblauch und Senfsamen unter Rühren etwa 4 min. anrösten, bis die Sprossen teilweise braun sind. Salz, Pfeffer und die in Scheiben geschnittene halbe Zitrone dazugeben, mit dem Wein aufgießen und alles noch einmal eine Minute auf hoher Flamme kochen lassen. 

Pfanne von der Hitze nehmen, mit Salz, Pfeffer und nötigenfalls mehr Zitronensaft abschmecken. Zitronenschale erst vor dem Servieren über die Sprossen streuen. Servieren.


Bei uns gab es Latkes (Jüdische Erdäpfelpuffer, in denen Zwiebel und Petersilie drinnen sind) und ein Stück Zander dazu. Ein schnell zuzubereitendes Essen, das ein wirklich feines Sonntagsessen war. Nachkochempfehlung! Die Sprossen sind durch das kurze Garen und die Zitrone schön saftig und gar nicht mehr arg kohlig.

 

 

 

Mittwoch, 8. März 2023

Griechische Lauchtascherl mit Zitronensauce

Ich habe es ja geahnt, dass der Griechenland-Film nicht spurlos an mir vorübergehen wird! Nein, ich hab keinen Griechenlandurlaub gebucht, aber etwas Griechisches gekocht. Es ist ja auch wirklich die Jahreszeit, in der einem das heimische Gemüse nach den üblichen Rezepten schon sonst wo raushängt, da bediene ich mich dann gerne in anderen Ländern, die mit unseren Gemüsesorten gut funktionieren. 

Worauf man hier achten muss: Man braucht wirklich dicke Lauchstangen. Am besten schaut man in türkischen oder Biogeschäften, denn da hat nicht alles die 08/15-Einheitsgröße, die der Handel sonst zu bieten hat. Die Lauchstreifen sollten 6-7 cm Breite haben, meine Stangen haben je ½ Kilo gewogen. Und man sollte den dunkelgrünen Teil vom Lauch, auch wenn er noch so schön ist, für etwas anderes verwenden (diese Pasta zum Beispiel), denn der lässt sich nicht gut falten.

Das Falten der Lauchtascherln ist übrigens recht einfach. Am besten, man übt es vorher einmal mit einem Streifen Papier: Steifen vor sich auflegen, das Ende, das zu einem zeigt, einmal im rechten Winkel falten, den wieder im rechten Winkel falten − der Rest ergibt sich dann quasi von selber. 


Für 3-4 Portionen
2 große Lauch
2 EL Langkornreis
1 Schalotte, fein gewürfelt
150 g Faschiertes (Deutsche nehmen Hackfleisch)
3 EL Olivenöl
Schale von ½ Biozitrone, fein abgerieben
Kreuzkümmel
Salz
Pfeffer
2 EL gehackte Dille
1 EL gehackte Petersilie
250 ml klare Hühnersuppe
 
Für die Zitronensauce
2 Eigelb
1 EL Stärkemehl 
1 EL Zitronensaft
Schale von ½ Biozitrone, fein abgerieben
200 ml Hühnerbrühe

Den Lauch putzen und waschen. Der Länge nach aufschlitzen, aber nicht durchschneiden, sondern immer nur die äußeren Blätter anritzen. Auf 20 bis 30 cm Länge schneiden. Salzwasser zum Kochen bringen, die Lauchstreifen darin 2 min. blanchieren. Herausnehmen in ein Sieb legen und mit Eiswasser abschrecken. Auf einem Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) gut abtropfen lassen.

Den Reis ca. 10 min. in kochendem Wasser vorgaren. Abtropfen lassen.

Schalotte in 1 EL Olivenöl glasig andünsten. 

Reis, Schalotten und Lauch abkühlen lassen. Ich lobe mir mein Balkonien zu dieser Jahreszeit: Alles für 5 min. rausstellen, dann kann man weiterarbeiten. Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Fleisch in ein Schüsserl geben, kräftig (wichtig!) mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Dille, Zitronenschale und Petersilie würzen. Einen Bräter mit dem restlichen EL Olivenöl auspinseln.

Einen Lauchstreifen vor sich auf die Arbeitsfläche legen, einen EL Fülle an dem Ende, das einem an nächsten ist, geben. Den Lauchstreifen in rechtem Winkel drüberklappen und den Streifen so weiter zuklappen, bis der Lauchstreifen zu Ende ist. Mit der Schnittstelle nach unten in den Bräter legen. Alle Lauchstreifen und die Fülle so verarbeiten. Man kann die Täschchen angeblich auch übereinander stapeln, aber das habe ich noch nicht versucht.

Hühnersuppe bodenbedeckt über die Tascherln gießen, mit 1 EL Olivenöl beträufeln. Deckel (oder Alufolie) drauf und für eine Stunde ab damit ins Rohr. Nach der Halbzeit nachschauen, ob noch Flüssigkeit da ist, nötigenfalls wenig Suppe zugießen. Am Ende sollte die Flüssigkeit weg sein.

In der Zwischenzeit die Zitronensauce zubereiten: Eigelb mit Stärke, Zitronensaft- und schale in einem beschichteten Topf verrühren. Hühnersuppe zum Kochen bringen, langsam unter ständigem Rühren zur Eigelb-Mischung gießen, alles miteinander erwärmen, bis die Stärke die Sauce abbindet. Nicht kochen lassen!

Lauchpäckchen auf Teller verteilen, Sauce drüberträufeln. Mit Weißbrot servieren.


Sehr frei nach diesem Rezept nachgekocht: click





Sonntag, 15. November 2020

[Tag des Gugelhupfs] Zitronen-Olivenöl-Gugelhupf

Eigentlich ist dieser Gugelhupf so etwas wie ein alter Bekannter, den ich haben den hier schon einmal erwähnt. Es ist auch wieder derselbe Anlass, warum ich den poste: Es ist Meyerzitronenzeit! In den Wiener Biosupermärkten gibt es die Schätzchen wieder und ich weiß genau, ich werde wieder jede Menge Zitronenrezepte nachkochen, denn so gute Zitronen gibt es leider nur bis Weihnachten, dann ist es wieder vorbei für ein Jahr. Übrigens halten sich Zitronen am besten im Kühlschrank. So kann man sich die Meyerzitronenzeit gut um zwei Monate verlängern.

Der "Tag des Gugelhupfs" wird wieder einmal von Tina organisiert, deren wunderbarer Blog nun anders heißt, nachdem sich eine Firma das Wort "lecker" sichern hat lassen. Manchmal frag ich mich echt, wer solche Gesetze beschließt, dass das möglich ist. Aber Tina hat sich zum Glück nicht den Humor rauben lassen und macht weiter. Danke dafür!

Das Rezept habe ich übrigens immer noch aus derselben Quelle wie vor Jahren: Lunch For One Ich habe nur dieses Mal statt Thymian Rosmarin verwendet − war sehr gut und ist zur Nachahmung empfohlen. Auch andere Änderungen sind über die Jahre entstanden. Wer das Originalrezept sehen will, schaut bitte in den Link.



Für eine Gugelhupf-Form mit 22 cm Durchmesser
300 g braunen Zucker 
Abrieb von 4 Zitronen 
60 ml Zitronensaft  
220 ml Olivenöl, mild 
2 TL Rosmarin, fein gehackt 
4 Eier 
1 TL Vanillezucker
200 g Joghurt 
380 g Mehl, glatt oder Allzweck
120 g fein gemahlene Mandeln
2 TL Backpulver  
1 TL Salz 
 
Für den Guss
40 g Puderzucker, gesiebt (hier brauner Zucker)
2 TL Zitronensaft 
1½ TL Honig

 

Backofen auf 170°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Gugelhupfform gründlich mit Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben. 

Zucker mit Vanillezucker, Zitronenabrieb, Saft und Rosmarin vermischen. Das Olivenöl langsam hinzufügen und mit einem Spatel gründlich verrühren. Nach und nach jeweils ein Ei hinzufügen, immer für ca. 30 Sekunden dazwischen verrühren. 

Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, Backpulver sowie Salz vermischen. Die Hälfte zum Teig geben, gründlich einrühren, bis ein homogener Teig entstanden ist. Dann Joghurt und restliche Mehlmischung zum Teig geben, wieder gut verrühren.

Den Teig in die Form füllen und für 60 Min. backen. Zahnstocherprobe nicht vergessen! 

Den Gugelhupf in der Form überkühlen lassen, dann auf ein Gitter stürzen. Die Zutaten für die Glasur verrühren und den Kuchen damit übergießen. Trocknen lassen. 

 

 

Wie man sehen kann, ist weder mein Gugelhupf noch meine Glasur strahlend hell geworden. Das kommt durch den Muscovado-Zucker, den ich für den Teig und für den Guss verwendet habe. Will man das nicht, dann einfach durch weißen Zucker ersetzen. Uns hat die Kombination sehr gut gefallen. Schmeckt irgendwie nach Urlaub!

Ich freu mich schon auf alle die kommenden Gugelhüpfer!

Dienstag, 25. August 2020

[Koch mein Rezept] Spaghetti mit Zitrone und Zucchini

Da wäre ich wieder bei einem Bloggerevent: Ich habe die Ehre, aus dem Blog Genial lecker kochen zu dürfen. Das ist ein Blog, den ich schon sehr lange kenne, denn Rike hat immer wieder bei Events mitgemacht, bei denen ich auch in irgendeiner Form beteiligt war. Rike lebt mit ihrer Familie im Umland von Berlin und ihr Blog ist genau auf meiner Linie: Da wird saisonal und regional gekocht und vor allem alltagstauglich. Aus dieser Kategorie ist auch das Rezept, das ich mir ausgesucht habe: Spaghetti mit Zucchini und Zitrone. Es geht ruckzuck und ich kann wieder einmal einen geschenkten Zucchino (dieses Mal "nur" ein halbes Kilo schwer) verarbeiten. So ein Trümmerl muss man dann schon entkernen, damit man nicht nur auf den Kernen herumkaut.

Blogger Aktion "Koch mein Rezept - der große Rezepttausch" von @volkermampft


Für 2 Personen 
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 Zucchino (500 g)
6 getrocknete Tomaten
1 Bio-Zitrone
200 g Spaghetti
Salz
2 EL Olivenöl
Pfeffer
Cayennepfeffer
100 g Feta

Zubereitung
Wasser für die Nudeln aufsetzen. Schalotte und Knoblauch schälen, fein hacken. Zucchini waschen, halbieren, mit einem scharfen Löffel entkernen, würfeln. Getrocknete Tomaten waschen und und fein hacken. Zitrone heiß abwaschen. Die Spaghetti in kochendem Salzwasser nach Packungsanleitung garen. Währenddessen in einer Pfanne das Öl erhitzen, darin die Zuchhiniwürfel anbraten, Zwiebel- und Knoblauchwürfel zugeben und mitrösten. Die getrockneten Tomaten untermischen, Hitze reduzieren. Alles mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer würzen und bei niedriger Hitze gar ziehen lassen. Den Feta würfeln, trockenschütteln und fein hacken. Ehe die Nudeln abgegossen werden, etwas von dem Kochwasser auffangen. Die Nudeln abgießen und unter die Gemüsepfanne mischen. Die Petersilie zugeben, mit einem Zestenreißer (oder einem Sparschäler) feine Streifen von der Zitrone abziehen (nur das Gelbe, im Weißen ist zu viel Bitterstoff). Zitrone halbieren und auspressen. Den Feta zugeben, alles vermengen mit Zitronensaft und Gewürzen abschmecken und servieren.



Liebe Rike, danke, dass du so einen netten und alltagstauglichen Blog betreibst! Das Rezept war sehr gut und kommt bei uns sicher wieder einmal auf den Tisch.

Freitag, 25. Mai 2018

Zitronenpelargonien-Limonade

Ha! Genau mein Ding ist es, wenn ich einen Verwendungszweck für eine meiner Duftpelargonien finde. Ich mag die nämlich nicht nur zum Beschnuppern, sondern habe sie bisher immer als Aromageber für essbares Süßes eingesetzt. Die anderen Rezepte im Blog findet man hier. Als ich dieses Rezept gesehen habe, wusste ich: meins! Es ist auch so, wie ich gern koche: Da wird nicht großartig gefiltert, um Fruchtbestandteile ganz fein säuberlich zu entfernen, sondern die dürfen in der Limonade bleiben. Uns hat die Limonade sehr gut geschmeckt.

Ich habe weniger Zucker als im Rezept verwendet, hier schreibe ich aber die Originalmengen auf, weil ich nicht sicher bin, ob es viele Leute gibt, die es gern so sauer haben wie ich ...



3 Biozitronen
6 EL Rohrzucker (ich: 3 EL)
3 Stiele Zitronenpelargonie (= Zitronengeranie) - bei mir Stielgröße wie am Foto

Zitronen heiß waschen, abtrocknen halbieren, auspressen und alle Zutaten miteinander in ein großes Gefäß geben. Zitronen, Zitronenpelargonien und Zucker einige Minuten miteinander gut verreiben. Ich habe das mit dem Stößel meines Mörsers gemacht.
Diese entstandene Mischung lässt man mindestens eine halbe Stunde stehen. Dann kommen 1 ½ l Wasser dazu. Ich habe die fertige Limonade dann noch einige Stunden im Kühlschrank stehen gelassen. Vor dem Servieren die groben Teile abseihen.


Was für ein Traum! Das wird ein neues Sommergetränk!

Die Prozedur mit dem Reiben ist nötig, damit die Zitronenpelargonie ihr Aroma abgibt. Diese Pflanzen duften nämlich auch sonst nicht von selber, sondern sind sogenannte Kontaktdufter, das heißt, dass man die Blätter reiben muss, dann hat man den Duft an den Fingern. Von sich aus sind diese Pflanzen kein Dufterlebnis! Daher ist es auch bei der Limonadenherstellung nötig, sich einige Minuten der Pflanzenmassage zu widmen. Der Gewinn ist nicht nur eine sehr gute Limonade, sondern auch die Finger duften danach hervorragend.

Rezeptquelle: Souq

Freitag, 5. Mai 2017

Zitronen-Limettensalat mit gebratenem Rucola

Wie in meiner Buchbesprechung von Orientalische Küche schon geschrieben: Mir hat dieser Salat wunderbar geschmeckt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich sehr, sehr gern sauer esse. Muss man ja wohl, wenn einem ein Salat, der fast nur aus Zitronen besteht, so faszinieren kann. Es ist wirklich erstaunlich, wie man da direkt die Süße der Limetten herausschmeckt. Ich denke, es wäre ein optimaler Salat für Meyer Zitronen, die weniger sauer sind als die Zitronen, die man jetzt kaufen kann. Auf keinen Fall ist es ein Beilagensalat! Den muss man als Vorspeise essen, nur ein Stück Brot dazu, bei uns war es Fladenbrot. Als Hauptspeisensalat würde aber selbst ich diesen Salat nicht essen wollen, dazu ist er viel zu intensiv. Der Salat ist sehr gut vorzubereiten, da er im Kühlschrank 2 Stunden marinieren muss.


Für 4 Portionen:

10 Bio-Zitronen
8 Limetten
4 rote Zwiebeln
Salz
schwarzer Pfeffer
2 EL Rapsöl
2 Bund Rucola
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Muskatnuss, frisch gemahlen

Zitronen heiß abwaschen, abtrocknen. Schale abreiben. Zitronen und Limetten schälen und achteln (ich habe sie filetiert). Zwiebel schälen und in feine Streifen schneiden. Zitronenabrieb mit den geschnittenen Zitrusfrüchten, dem Öl, Zwiebel, Salz und Pfeffer in einer Schüssel gut vermischen und im Kühlschrank zwei Stunden ziehen lassen. Vor dem Servieren 30 min. auf Zimmertemperatur kommen lassen.

Rucola waschen, trocknen und grob schneiden. Knoblauch schälen und fein würfeln. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen,  Rucola und Knoblauch scharf darin anbraten. Mit Salz und Muskat würzen.

Den Zitrussalat auf Tellern verteilen, mit dem gebratenen Rucola servieren.





Mittwoch, 24. August 2016

[Rettungsaktion] Limoncello



Das Internet zeigt ja keine Rezepte für Limoncello! Also musste ich ran und ein Rezept erfinden  ... hüstel. Ehrlich gesagt war der wirkliche Grund dafür, dass ich 6 Kilo Verdello-Zitronen gekauft hatte. Das sind so die Mengen, die man nehmen muss, wenn man nicht im Supermarkt einkauft und keine Zitronen-Narrischen in greifbarer Nähe hat, mit denen man teilen kann.

Verdello sind Sommerzitronen, die aus Italien kommen und ich hatte sie zum ersten Mal, daher wusste ich gar nichts von denen. Ich war nur überaus froh, dass meine Zitronen nicht um den halben Erdball gereist waren, was die meisten Sommerzitronen leider machen. Und dann stand ich da mit Zitronen, die kaum Saft gaben und selbiger war geschmacklich dann noch relativ fad. Das soll bitte jetzt nicht heißen, dass alle Verdello-Zitronen so sein müssen! Es war halt diese eine Lieferung so. Lasst euch daher auf keinen Fall abhalten, diese Zitronen auszuprobieren, wenn ihr welche seht, denn was wirklich sehr fein ist, ist die Schale! Für weitere Rezepte empfehle ich das Posting Grausliche Orangen. Besonders gut schmeckt das Zitronensalz mit der Schale dieser Zitronen.


1 kg Zitronen
½ l Weingeist (96 % - gibt es um teures Geld in der Apotheke)

½ kg Zucker
1 l Wasser

Man nimmt am besten ein Glas mit Schnappverschluss, es geht aber auch ein anderes Glas, das dicht abschließt. Da rein kommen die fein abgeriebenen oder abgeschälten Schalen der Zitronen. Biozitronen muss man genau so gut waschen wir gespritzte - aber das könnte ich mir sparen zu schreiben, weil wahrscheinlich eh allen klar ist, dass Biozitronen ebenfalls in den Dreck fallen können oder dass auch Vögel mal müssen. Jedenfalls ist die Hauptsache, dass man bei der Schale nur das Gelbe verwendet, der weiße Teil der Schale würde den Likör bitter machen. Das Glas stellt man bei Zimmertemperatur dunkel und schüttelt alles einmal am Tag. Öfter schütteln schadet nicht.

Bei so hochprozentigem Alkohol ist diese Prozedur in einer Woche erledigt. Man sieht es auch sehr gut, dass dann der Alkohol schön gelb geworden ist, die Zitronenschalen hingegen sind weiß und wenn man sie angreift, richtig brüchig. Sollte man aus welchen Gründen auch immer einen nicht so hochprozentigen Alkohol verwenden, dann dauert es entsprechend länger, in der Regel drei Wochen.

Nun geht es ans Verdünnen. Dafür Wasser und Zucker aufkochen und köcheln lassen, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist. Abkühlen lassen. Den alkoholischen Ansatz filtern, mit dem Zuckerwasser mischen, in Flaschen abfüllen. Fast fertig! Wichtig ist, nun Geduld zu haben. Man muss drei Monate warten, bis sich alle Aromen gut vermischt haben, dann schmeckt der Limoncello erst richtig gut.

Wichtig: Man serviert Limoncello immer kalt. Am besten kühlt man auch die Gläser ein, dann schmeckt er perfekt!




Nun freue ich mich wieder sehr, dass Sina, die Giftige Blonde, und ich so viele Mitstreiterinnen bei der Rettungsaktion gefunden haben!



The Apricot Lady Rotweinlikör 
Pane-Bisteccca Himmelbrum-Vanille-Sirup
lieberlecker (Andy) Ingwer-Limetten-Sirup
Unser Meating Johannisbeersirup
Summsis Hobbyküche Roter Johannisbeerlikör  
 Brittas Kochbuch Himbeersirup
Leberkassemmel und mehr Longan-Likör
Auchwas Sirup Bro-Ma-Ro-Zi
1x umrühren bitte aka kochtopf Eicello
Sakriköstlich Chai-Sirup
Fliederbaum Waldlikör
Barbaras Spielwiese Pfefferminzsirup
Jankes*Soulfood Zwetschgenkernlikör
Multikulinarisches Rotklee-Sirup
münchnerküche Zitronen-Thymian-Sirup
Katha-kocht! Zitronenmelissesirup
thecookingknitter Gurken-Zitronen-Sirup
Anna Antonia Herzensangelegenheiten Chili-Rum-Likör


 

Mittwoch, 8. Juni 2016

Zitronengelee



Bitte wieso ist hier noch kein Rezept für Zitronengelee zu finden? So etwas ist doch stets im Haus und ich koche es immer wieder ein. Es schmeckt nämlich nicht nur am Butterbrot sehr gut, man kann es auch in Salatmarinaden statt Zucker, Honig oder reduzierten Fruchtsäften verwenden. Oder einfach erwärmen, Backpapier in eine Form legen, das warme Gelee verteilen, stocken lassen, in Würferl schneiden und zu Desserts reichen, denen man einen Frischekick verpassen will. Auch gern zu einem sommerlichen Panna Cotta: Gelee erwärmen, in ein hübsches Glas geben, im Kühlschrank durchkühlen lassen, Panna Cotta draufgeben, noch einmal durchkühlen, servieren - schaut fesch aus!

Bei dem Gelee ist bio noch wichtiger als sonst, weil ein Teil der Schalen kommt in die Marmelade! Man muss auch Bio-Früchte waschen, denn auch Tiere müssen mal, die Früchte können runterfallen oder sonst wie verunreinigt werden, und so etwas brauche ich nicht in meiner Marmelade. Aber man hat keine Kunstdünger, keine Herbizide, keine Pestizide, keine Farbe und auch kein Wachs in Biofrüchten.


Das ist übrigens die einzige Marmelade, die ich mit Gelierzucker 1:1 einkoche. Auch wenn ich gern sauer mag, wäre mir alles andere doch zu heftig. Außer man will das Gelee wirklich nur zum Kochen verwenden und möglichst den puren Geschmack konservieren, dann ist natürlich auch jeder andere Gelierzucker okay.

Warum überhaupt Gelierzucker? Auch wenn Zitrusfrüchte viel Pektin haben und es theoretisch funktionieren sollte, dass man ohne Geliermittel einkocht, muss ich sagen, mir ist das zu langwierig, weil man muss das Pektin ja aus Kernen und Zitrusbestandteilen herausbringen und das geht nicht unter 24 Stunden. Wenn die Zitronen wie meine hier praktisch keine Kerne haben, bin ich nicht sicher, ob es überhaupt klappen würde. Außerdem scheine ich nicht sonderlich begabt zu sein, Zitrusmarmeladen ohne Gerlierzucker hinzubringen, daher mach ich das mit Geliermittel und fertig.

Und wie man es macht, dass das Gelee schön durchsichtig wird? Einfach den ausgepressten Saft
vor dem Einkochen durch ein feinmaschiges Sieb leeren. Man kann auch die Schalenstreifen weglassen, dann warat das Gelee ganz durchsichtig, doch dann fehlt mir etwas vom Geschmack, denn der ist in der Schale mehr vertreten als im Saft.



2 - 3 kg Bio-Zitronen (es ist denen von außen leider nie anzusehen, wie viel Saft sie geben - man braucht 800 ml)
1 kg Gelierzucker 1:1
1 Stamperl Limoncello

Die Zitronen gut waschen und trocken rubbeln. Die Hälfte der Zitronen mit einem Sparschäler ganz dünn schälen - man kann auch mit einem Zestenreißer dünne Fäden abziehen, aber ich bin schneller, wenn ich die Variante mit dem Sparschäler mache. Die Schalenstücke so gut wie möglich stapeln und in möglichst feine Streifen schneiden.

Zitronen halbieren und auspressen - am besten mit einer elektrischen Zitruspresse, denn fast ein Liter ist schon ganz ordentlich. Diesen Saft dann durch ein möglichst feines Sieb gießen. Sollte es egal sein, wenn es eine Marmelade wird, die nicht durchsichtig ist, dann einfach nur die Kerne aussortieren und den Saft samt Fruchtfleischfutzerln in einen Topf geben. Saft mit Gelierzucker verrühren, die Schalenstreifen dazugeben, alles erhitzen, 3 min. gut durchkochen lassen. Limoncello einrühren. In saubere Gläser füllen, diese verschließen. Fertig.


Ich muss gestehen, dass ich mir bei dieser Marmelade die Gelierprobe schenke, denn die geliert immer! Seit Jahrzehnten mache ich sie jetzt und es gab noch nie ein Problem.

Das war mein letzter Limoncello, also werde ich auch noch dafür ein Rezept posten, wenn ich den neuen fertig habe. Gibt ja noch fast keines im Internet ... ;)

Dienstag, 8. März 2016

Topinambur mit Fenchel à la gréque

Dass ich Meret Bissegger und ihre Rezepte toll finde, habe ich ja hier schon geschrieben. So war es klar, dass ihr Kochbuch zur Herbst- und Winterküche das erste war, das ich zur Hand nahm, als der Topinambur-Segen über mich hereinbrach. Als ich die Kombination, die sie vorschlug, sah, konnte ich mir absolut nicht vorstellen, wie das schmecken soll. Was wiederum einen Nachkochreflex auslöste. Und nun hab ich wieder ein geniales Rezept von ihr, das ich zur Nachahmung sehr empfehlen kann.

Muss ich noch schreiben, dass alles, was ich verwendet habe, bio war? Eh nicht, oder? ;) Wenn das nicht möglich ist, sollte man die Zitrusfrüchte auf jeden Fall schälen. Das ist zwar nur das halbe Vergnügen, aber was sich so auf den Zitrusfrüchten aus konventionellem Anbau an Abscheulichkeiten tummelt, sollte man auf keinen Fall essen.

Bei uns gab es dazu Zander von Peters Land - aus gut unterrichteter Quelle weiß ich, dass ich die letzten Zanderfilets ergattern konnte, die Familie Paffrath noch hatte, daher lohnt es sich nicht, derzeit dort nachzufragen, aber man kann sich ja schon für die nächste Saison voranmelden. ;)


Für 2 große Portionen:
400 g Topinambur, gewaschen und sehr gut gebürstet
300 g Fenchel, das Grün aufheben
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Zweig Rosmarin
1 TL Thymian
1 TL Oregano
1 TL Koriander, fein gemörsert oder besser gemahlen
1 Prise Chilipulver
je 3 Zitronen- und Orangenscheiben mit Schale
250 ml Weißwein
2 EL Olivenöl
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer

Für den Fisch:
Salz
Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 EL Butter

Topinambur und Fenchel in grobe Stücke schneiden, in einen großen Topf mit passendem Deckel legen. Schalotten und Knoblauch in feine Scheiben schneiden, dazugeben, ebenso Zitrusfrüchte, Olivenöl, Gewürze und Weißwein. Deckel drauf, bei großer Hitze zum Kochen bringen, dann bei mittlerer Hitze ca. 20 min. schmoren. Zwischendurch einmal gut durchschwenken. Wenn die Flüssigkeit fast ganz verkocht ist, sollte das Gemüse weich geschmort sein. Wenn nötig, noch Wein dazugeben.

Die Fischfilets trocken tupfen, auf der Fleischseite dezent salzen und pfeffern.  Öl erhitzen, Butter darin aufschäumen lassen und die Hautseite knusprig braten. Das dauert nicht lang, ist aber von der Dicke der Fischfilets abhängig. Bei uns waren 3 min ausreichend. Dann dreht man den Fisch auf  Bauchseite unten und zieht die Pfanne vom Feuer. Nach 2 weiteren Minuten ist das Filet dann wunderbar gar und die Haut immer noch knusprig. Wenn man den Fisch auf der Hautseite fertig garen lässt, wird sie lätschert.

Vor dem Servieren das Gemüse mit dem fein gehackten Fenchelgrün bestreuen.
Man isst das Gemüse warm, lauwarm oder kalt. Da wir Fisch dazu hatten, war es bei uns warm.
Fisch passt übrigens hervorragend zu diesem Gemüse!



Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Es war außerordentlich gut! Wieder ein Grund, warum man doch ab und zu Topinambur essen muss. Und warum man Meret Bissegger mögen muss. Dass man dieses Gemüse auch kalt essen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen, es ist halt für mich nicht die Jahreszeit, in der ich gern kalt esse, daher lieber mit Fisch dazu und warm. Aber sicher ist das Gemüse auch nur mit Brot sehr gut, dann ist das ein veganes Gericht.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Wacholder-Zitronenconfit



Ja, Ottolenghi. Schon lange habe ich kein Rezept von ihm gepostet, dabei koche ich hinter den Kulissen dauernd aus seinen Kochbüchern, die mittlerweile alle bei mir wohnen und die meine Lieblingskochbücher sind. Dieses Rezept hier findet man im Guardian, wenn man gern nachlesen mag.

Wie immer habe ich ein Problem mit den Mengenangeben vom lieben Otto: 6 Zitronen wiegen bei ihm 790 g! Ich hab solche Riesenzitronen nicht zur Verfügung und musste schon einige mehr etliche mehr nehmen, um auf das Gewicht zu kommen.

Ein Trick vorweg: Wenn die Masse die passende Konsistenz hat, vom Herd ziehen und 10 min. stehen lassen. Das mache ich mittlerweile bei allen Zitrusmarmeladen mit Streifen von der Schale drinnen. Ich hab keine Ahnung, was in dieser Zeit passiert, aber wenn man das macht, dann verteilen sich die Schalen wie von selbst gleichmäßig in den Marmeladen.

Und Trick Nr. 2: Wie man Zitronen leicht entkernen kann, habe ich letztens schon beschrieben, aber sicherheitshalber noch einmal. Zitronen der Länge nach vierteln, den Mittelsteg herausschneiden, dann kann man die Kerne ganz leicht herauskitzeln.


Zutaten für 5 Gläser à 300 ml:
3 EL Wacholderbeeren
800 g Biozitronen, möglichst dünnschalige, perfekt sind Meyer
320 ml Wasser
 2 x 40 ml Gin
1 kg Zucker

1 leerer Teebeutel


Ein kleinen Teller in den Kühlschrank stellen.

Einen Esslöffel Wacholderbeeren im Mörser ganz fein mörsern, noch besser warat eine Gewürzmühle. Dieses Pulver zur Seite stellen. Die restlichen Wacholderbeeren im Mörser anquetschen und dann in den Teebeutel einbinden.

Die Zitronen wie oben gezeigt der Länge nach vierteln, Steg herausschneiden, entkernen, in sehr feine Scheibchen schneiden. Zitronenscheibchen und den ausgetretenen Saft in einen Topf, zu dem man einen passenden Deckel hat, geben. Wasser, die Hälfte vom Gin und den Teebeutel mit dem Wacholder drinnen dazugeben, zum Kochen bringen. 40 min. zugedeckt köcheln. In dieser Zeit immer wieder umrühren und auf den Teebeutel drücken, damit sich das Aroma vom Wacholder in der Masse verteilt. Nach dieser Zeit sollten die Zitronenschalen sehr weich sein. Wenn man dickschalige Zitronen hat, muss man sie vielleicht noch länger kochen.

Teebeutel aus der Masse nehmen, Zucker, die zweite Hälfte vom Gin und fein gemörserte Wacholderbeeren zu den Zitronen geben. Etwa 20 min köcheln. Nun nimmt man das kleine Tellerchen aus dem Kühlschrank, tropft ein wenig vom Confit drauf. So, wie sich das Confit auf dem Teller verhält, wird später auch seine Konsistenz im Glas sein. Will man es fester haben, köchelt man die Zitronen noch weiter, das Tellerchen wieder im Kühlschrank parken. Nach jeweils 10 min. weitere Tests machen. Vor dem Abfüllen vom Confit noch den restlichen Gin einrühren.

Confit 10 min. stehen lassen, in sterilisierte Twist Off-Gläser füllen, zuschrauben.




Und was macht man jetzt mit dem Segen? Ist eher die Frage, was kann man nicht damit machen! Aber auch das ist zu beantworten: Auf ein Brot streichen und essen wie Marmelade, dafür ist es nicht geeignet.
Letztens habe ich hier schon Linsen mit Jakobsmuscheln und Zitronenconfit gezeigt, das war sehr gut; auch andere Fischgerichte und Meeresfrüchte kann ich mir gut damit vorstellen. Ganz hervorragend passt das Confit zu Roten Rüben.


Rote Rüben mit Knollenziest und Wacholder-Zitronenconfit


Rote Rüben mit Portulak und Wacholder-Zitronenconfit
Marinierte, geschmorte Hendlflügerl mit Wacholder-Zitronenconfit

Montag, 8. Februar 2016

Pasta mit karamellisierten Zitronen

Es gibt viele gute Rezepte, aber manche beinhalten alles, was man sich so erträumt: schmeckt himmlisch, geht superschnell, macht glücklich (1. Zitrusfrüchte, 2. Chili, 3. Nudeln). Und alles das ist in diesem Rezept versammelt.



Vor dem Kochen ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich das kurze Video über die Zubereitung anschauen muss: click Da wird nämlich genau gezeigt, wie man die Zitronen sehr einfach kernfrei bekommt. Ich kannte das auch nicht, aber gerade bei Meyer-Zitronen ist es kein Fehler, wenn man diese Schnitttechnik kennt, denn die Meyer sind immer voll mit Kernen. Falls aus irgendwelchen Gründen das Video nicht gehen sollte: Man schneide oben und unten das (quasi) Scherzel von einer Zitrone ab, viertelt die Zitronen der Länge nach und schneidet dann den mittleren Steg heraus. Das geht am besten wenn man die Zitronenvierteln hochkant aufstellt. Wenn dieser dickere Mittelstreifen heraußen ist, kann man die Kerne problemlos mit der Messerspitze herauskitzeln. Und damit sind auch alle Schwierigkeiten bei der Zubereitung geklärt.





Für 2 Portionen:
2 Zitronen
250 g Linguine oder Spaghetti
2 EL kaltgepresstes Olivenöl
Salz
1 Prise Zucker
1- 2 Esslöffel Butter
Chiliflocken - bei mir 1 Mokkalöfferl voll getrockneter Eigenbau-Thai-Chilis
Parmesan, gerieben, Menge nach Gusto
Schwarzer Pfeffer
½ Tasse Sellerieblätter, grob gehackt (von mir auf diese Menge erhöht)
⅓ Tasse Petersilie, grob gehackt (von mir auf diese Menge erhöht)
Meersalzflocken zum Drüberstreuen



Einen großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, Nudeln reinschmeißen und bloß nicht zu weich kochen! Eine Minute vor dem perfekten Garpunkt herausnehmen, 1 Häferl Nudelwasser aufheben, Nudeln abseihen.

Aber so weit sind wir noch nicht. Man stellt außerdem noch einem kleinen Topf ungesalzenes Wasser zu.

Eine Zitrone dünn schälen und die Schale in Streifen schneiden oder direkt mit dem Zestenreißer die Schale in Zesten abziehen; selbige beiseite stellen. Diese Zitrone auspressen
Die zweite Zitrone wie oben beschrieben vierteln und entkernen, die Vierteln in dünne Streifen schneiden. Diese kleinen Zitronenscheiben müssen für 2 Minuten in das kochende Nichtnudelwasser, um Bitterstoffe herauszuziehen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf Küchenrolle sehr gut trocken tupfen.
1 EL Olivenöl erhitzen, die Zitronenscheiberln in das heiße Öl geben, eine Prise Salz und eine Prise Zucker zugeben und braun braten. Nicht wie Zwiebel hell anschwitzen, sondern wirklich braten, bis die Zitronen an den Rändern gut gebräunt sind. Das dauert ein paar Minuten, dabei möglichst wenig rühren. Die gebräunten Zitronenscheiberln auf einem Teller zwischenlagern. Chiliflocken und Zitronenzesten in die Pfanne geben und erhitzen, bis alles duftet. Man nimmt das Nudelwasser und gießt es in die Pfanne zu den Chiliflocken, alles mit einem Schneebesen gut verschlagen. Die abgeseihten Nudeln in die Pfanne geben, ebenso Butter, Zitronensaft, karamellisierte Zitronenscheibchen und gehackte Kräuter. Die Nudeln die eine Minute lang, die die Pasta noch braucht, um perfekt gar zu werden, in der Pfanne schwenken.

Zum krönenden Abschluss etwas Parmesan, noch einen Löffel Olivenöl, Meersalzflocken und Pfeffer mitschwenken. Anrichten, essen.



Mehr als das zu sagen, was eh schon ganz am Anfang steht, kann ich nicht. Es wird auf jeden Fall ein Standardrezept in meiner Küche werden.




Weil die Meyer-Zitronen schon 2 Monate auf ihre Verwendung gewartet haben, darf dieses Rezept wieder einmal zu Frau Magentratzerls Dauerevent "Schatzsuche im Vorratsschrank".

Was man tun muss, damit sich Zitrusfrüchte lange halten? Gleich nach dem Einkauf aus dem Netz, falls ein solches vorhanden ist, und ab damit in die Gemüselade im Kühlschrank. Die letzte Meyer-Zitronenlieferung in Wien gibt es immer um Weihnachten herum. Zitrusfrüchte halten bis zu drei Monaten im Kühlschrank.

Freitag, 6. Februar 2015

Preiselbeer-Palatschinken mit Sauerrahmespuma

Hoffentlich geh ich noch niemandem auf die Nerven, aber ich hab grad Schäumchen-Wahnsinn. Alles und jedes wird aufgeschäumt. Und man kann auch wirklich viel machen mit diesen Espuma-Flaschen. Und dieses Schäumchen schmeckt so fein, dass ich das leider niemandem ersparen kann. ;)

Das Palatschinkenrezept war in ähnlicher Form schon auf dem Blog zu finden, aber ich kann von dieser Kombination nicht genug kriegen. Das ist bei mir ein Pflichtrezept in der Zitrus-Zeit.


Menge für 4 Palatschinken

Sauerrahmespuma:
1 EL Staubzucker
50 ml Schlagobers
2 - 3 Stängel Zitronenthymian
1 EL Orangenlikör  (ersatzweise anderen Zitruslikör)
1 Blatt Gelatine
200 g Sauerrahm
1 Espumakapsel

Zitronenkaramell:
20 g Kristallzucker
abgeriebene Schale von 1 großen Zitrone

Palatschinken:
100 g Mehl (glatt)
200 ml Milch
1 Ei
1 Prise Salz
20 g Zucker

Butter zum Backen
1 kleines Glas Preiselbeermarmelade mit Schwips oder ohne Schwips zum Füllen

Das Espuma ein paar Stunden vorher vorbereiten, das geht auch schon am Vortag.
Schlagobers, Staubzucker, Orangenlikör und Zitronenthymian miteinander erwärmen und mindestens eine Stunde durchziehen lassen. Dann das Gelatineblatt 10 min. in kaltem Wasser einweichen. Den Thymian aus der Schlagobersmischung entfernen und alles wieder sacht erwärmen, das Gelatineblatt gut ausdrücken und in der Mischung auflösen. Eine kleine (0,25 l) iSi-Flasche bereitstellen. Den Sauerrahm mit einem Schneebesen sehr gut in die Schlagobersmischung einrühren. Es müssen alle Klümpchen weg sein und es sollte eine dickflüssige Masse entstehen. Die füllt man in die Espuma-Flasche, schraubt sie fest zu und dreht die Kapsel rein. Ab damit in den Kühlschrank, wo man sie ein paar Stunden liegen lässt.

Für den Palatschinkenteig alle Zutaten gut verrühren und 20 min. quellen lassen.

In dieser Zeit kann man gut den Zitruskaramell vorbereiten: Ein kleines Stück Backpapier bereit legen. Den Zucker schmelzen lassen, die Zitronenschale auf dem geschmolzenen Zucker verteilen. Rasch auf das Backpapier leeren und erkalten lassen. Das Backpapier zusammenfalten, ab damit in ein Plastiksackerl und mit dem Nudelwalker bearbeiten, bis der Karamell so klein ist, wie man ihn haben will.
Für die Palatschinken eine beschichtete (Palatschinken-)Pfanne gut erhitzen, einen Teelöffel Butter darin schmelzen. Einen Schöpfer Teig hineinleeren, in der Pfanne verrinnen lassen, auf beiden Seiten goldgelb backen. Auf diese Weise vier Palatschinken backen.

Die Palatschinken mit der Preiselbeermarmelade füllen, einrollen oder zusammenklappen. Espumaflasche sehr gut schütteln, Schaum zu den Palatschinken sprühen. Alles mit dem Zitronenkaramell bestreuen. Essen und glücklich sein.



Montag, 3. November 2014

Reinanken mit Meyer-Zitrone verpackt


Im Moment werden in Ostösterreich die Fischteiche abgefischt. Also eine gute Gelegenheit, wieder einmal ein bissi zu hamstern und den Tiefkühler mit Fischen zu bestücken. Hier hatte ich das große Glück bei Biofisch Reinanken zu ergattern. Noch dazu hatte mir am selben Tag die liebe Nina eine Meyer-Zitrone in die Hand gedrückt, die erste der Saison, der also auch entsprechend gehuldigt werden musste. Die Meyer-Zitronen gibt es in Wien derzeit beim Adamah, bei dem ich sehr gern am Bauernmarkt beim Naschmarkt einkaufe - einer der wenigen Lichtblicke, die der Naschmarkt zu bieten hat.

Und wenn man so tolle Zutaten zur Hand hat, dann muss man ganz achtsam damit umgehen.



Gar nicht verkneifen konnte ich mir, etwas nachzumachen, was ich bei Andy von lieberlecker entdeckt hatte: Gewürzöl mit Vanille! Aber ein bissi geändert habe ich es schon. Bei mir kam je eine dicke, halbierte Scheibe von der Meyer-Zitrone in jeden Fischbauch, dazu ein wenig Rosmarin. Die beiden verbliebenen Zitronen-Enden presste ich aus, vermischte den Saft mit dem Mark einer halben Vanilleschote und verrührte alles mit 4 El wunderbar fruchtigem Olivenöl. Das Öl habe ich im Kühlschrank durchziehen lassen.




Rezept? Na so wirklich hab ich keines. Man nehme also zwei schöne Fische, hier Reinanken, aber sicher gehen auch Saibling oder Forelle. Wie geschrieben kommen in die Fischbäuche je ein Zweig Rosmarin und halbierte Zitronenscheiben - halbiert deswegen, weil die Fischbäuche so klein waren, dass nur eine halbe Scheibe hineingepasst hat, sonst muss man sie natürlich nicht halbieren.

Auf ein Stück Backpapier träufelt man einen Esslöffel von dem Gewürzöl. Da legt man den Fisch drauf, auf den Fisch kommt ein weiterer Löffel Gewürzöl. Das Packpapier schlägt man über dem Fisch mehrmals um, damit es wirklich gut verschlossen ist, die Enden werden mit einer Schnur zugebunden. Selbiges tut man mit dem zweiten Fisch. Fische auf einen Rost legen, bei 180 Grad ab ins vorgeheizte Rohr, wo sie je nach Größe 20 - 25 min. garen.

Ich mag es sehr gern, solche Päckchen erst am Tisch direkt am Teller aufzuschneiden, um dann sofort die Nase hineinzustecken: bitte das duftet! Und dann streut man Fleur de Sel auf den Fisch.

Da brauche ich keine großartigen Beilagen dazu. Es reicht ein Stück Baguette, ein schöner Salat. Hier gab es gebratene Erdäpfel- und Kürbisstücke.


Wenn ich so etwas wie hier koche, denke ich immer, wie einfach es doch sein kann! Geht schnell, da braucht man keine große Köchin sein und es schmeckt zum Niederknien! Wieso bitte kauft man ein Fertiggericht? Geht das noch schneller? Ist das noch einfacher? Ich kann es mir kaum vorstellen. Und ob das teuer war? Nein, wirklich nicht. Weil eben die Fischteiche gerade abgefischt werden, habe ich diese Fische hier um 20 % verbilligt bekommen. Fangfrisch, nicht tiefgekühlt. Und bio.


Fast hätte ich vergessen, dass Peggys Süßwasserfisch-Event noch bis Jahresende läuft. Daher trage ich das Banner nach!