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Donnerstag, 3. Dezember 2020

Seffa Medfouna - Marokkanisches Hendl

Was lange währt wird endlich gut, so auch hier: Letzten Winter waren wir in Marrakesch und es war wirklich ein ganz toller Urlaub! Wie ich in dem verlinkten Posting geschrieben habe, habe ich ein recht rätselhaftes Gericht gegessen: Huhn mit Nudeln und Mandeln, gezuckert. Es hat richtig gut geschmeckt! Es hat Monate, ein Geschenk und eine lange Korrespondenz mit einer ganz entzückenden Blogleserin gebraucht, bis ich das Essen so hingebracht habe, wie ich es kennengelernt habe. 

Wer sich vor aufwändigen Rezepten gruselt, liest besser nicht weiter, denn das ist ein richtiges Festessen und entsprechend viel Zeit braucht es für die Zubereitung. Auch in Marokko ist das kein Essen für alle Tage, sondern das gibt es, wenn die ganze Familie zusammenkommt. Es wird dann eine große Schüssel mit dem Gericht in die Mitte des Tisches gestellt und alle dürfen sich bedienen.

Die Korrespondenz mit meiner lieben Leserin Andrea hat mich erst auf die Spur gebracht, wonach ich überhaupt suchen muss, wenn ich dieses Rezept nachkochen will. Ist man erst einmal auf dem richtigen Pfad, dann findet man ausreichend Videos, in denen gut erklärt wird, wie man dieses Gericht nachkocht. Daher hier noch einmal ein großes Dankeschön an Andrea. Ich hab mir alle Videos, derer ich habhaft werden konnte, angeschaut. Das Rezept hier ist dann Auge mal Pi selbst gemacht.

Wie die Sache mit dem Geschenk ins Spiel kommt? Ich berichte ja immer wieder mal von meiner Multi-Kulti-Kochgruppe. Eine meiner Mitkocherinnen hat gefunden, ich muss Mandu (afghanische Teigtäschchen) wirklich einmal selber machen und hat mir einen riesengroßen Dampfgarer, wie man ihn dafür braucht, geschenkt. Der kam mir gerade recht, denn der hat einen Einsatz mit Löchern, auf dem normalerweise Mandu gegart werden. Die sonst für Nudeln verwendeten Dampfgarer haben viel kleinere Löcher und mir sind einige wenige Nudeln ins Wasser darunter abgehauen, aber unterm Strich klappte das super. Übrigens ist das eine ganz spannende Zubereitung von Fadennudeln. Trotz des langwierigen Procederes mit dreimaligem Garen sind die Nudeln am Ende perfekt bissfest!

Für 2 Personen

Nudeln:
150 g  Fadennudeln 
1 Esslöffel Olivenöl 
Salz
1/2 Zitrone (bio!)  

Hendl:
4 Hendlunterkeulen (oder 2 ganze Hendlhaxen)
1 kleine Zwiebel, gehackt 
1 EL Butter 
1 TL Ingwer, gerieben 
1 Prise weißer Pfeffer 
1 Prise schwarzer Pfeffer 
1 kleines Stücke Zimtstange 
1 Prise Safranfäden, zerbröselt 
1 Prise Kurkuma
Salz
1 EL Olivenöl 
2 El Koriandergrün, gehackt

 

Zum Servieren: 
2 EL Rosinen, in Wasser eingeweicht 
1 EL Mandeln, blanchiert, abgezogen, gehackt
Staubzucker
Zimt

 

Rosinen in einer Tasse kochendem Wasser einweichen.

Die Hendlhaxen mit dem Zwiebel, Gewürzen, Butter und Öl in einem großen Topf mischen. Bei mittlerer Hitze vorsichtig anbraten und ca. 10 min. schmoren lassen. Korianderblätter dazugeben und ca. bis zur halben Höhe vom Fleisch mit Wasser aufgießen. Zudecken und schmoren, bis das Hendl gar ist. Und zwar sehr gar: Das Fleisch muss von den Knochen fallen! Bei mir hat das 45 min. gedauert. Das Fleisch aus der Sauce nehmen und abkühlen lassen. Den Topf mit der Sauce auf hohe Flamme stellen und die Sauce reduzieren, bis sie dickflüssig ist. Zimtstange herausnehmen. Das überkühlte Hendlfleisch vom Knochen lösen und in mundgerechten Stücken in die dicke Sauce zupfen.

Bis hierher kann alles am Vortag zubereitet werden.

Fadennudeln dämpfen. Dafür einen Dampfgarer mit Locheinsatz mit Salzwasser und drin einer halben Zitrone vorheizen. Die Nudeln mit 1 EL Olivenöl gründlich mischen. In den Dampfgarer legen, zudecken und 10 min. dämpfen. Danach die Nudeln aus dem Dampfgarer nehmen und auf einen Teller legen. 1 EL vom Salz-Zitronen-Wasser aus dem Dämpfer nehmen und gründlich mit den Nudeln mischen. Nudeln 5 min. ruhen lassen. Danach wieder 10 min. dämpfen. Abermals Nudeln auf einen Teller legen und mit Salzwasser durchmischen. 5 min. ruhen lassen. Nudeln probieren und danach abschätzen, wie lange der dritte Dämpfdurchgang dauern wird. Bei mir waren das noch einmal 5 Minuten.

Zum Servieren ein Drittel der Nudeln in einer flachen und weiten Servierschüssel verteilen. Das noch einmal erhitzte Fleisch mittig darauf auflegen, mit der Sauce beträufeln. Mit den restlichen Nudeln bedecken und dabei einen Berg formen. Auf diesem Hügel verteilt man die abgeseihten, gut ausgedrückten Rosinen sowie die gehackten Mandeln und zuckert alles kräftigt mit dem Staubzucker an. Damit sich alle am Tisch selber bedienen können, kommt ein großer Löffel auf die Schüssel und sie wird in die Mitte gestellt.


Wer sich von der langen Garzeit nicht abschrecken hat lassen, wir mit einem wirklich feinen Essen belohnt. Es ist zwar langwierig, aber gar nicht kompliziert. Man kann das zwar für zwei Personen ausprobieren, aber beim zweiten Mal kam das Essen dann für mehrere Personen auf den Tisch, da zahlt sich die langwierige Arbeit wenigstens aus.

Wenn der Zucker jemanden schreckt: Der ist gar nicht störend, denn er schmilzt schnell und verteilt sich beim Entnehmen vom Essen eh recht gut auf allem, daher ist das gerade das gewisse Etwas, wie man normalerweise eine Prise Zucker an die Vinaigrette vom Salat gibt oder eine Prise Salz in Süßspeisen. Daher bitte nicht davon abschrecken lassen! Das ist wirklich ein perfektes Essen: Die Gewürze sind ausgewogen, es sind Kohlehydrate fürs Wohlfühlen und Eiweiß für die Energie dabei, durch die Mandeln hat man etwas Knackiges im Mund und es ist insgesamt keine schwer im Bauch liegende Sache. Ich denke, bei uns wird das ein Weihnachtsessen im Freundeskreis werden.


Dienstag, 12. Mai 2020

[Buchbesprechung] Eine Prise Marrakesch von Thea C. Grefe

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag.

Nun schreibt sie auch noch über Romane ... Das hat aber auch einen speziellen Grund: Wie meine LeserInnen wissen, waren wir im Dezember in Marrakesch, wo es uns unglaublich gut gefallen hat. Und dann erschien im Blanvalet-Verlag dieses Buch, ein Roman, in dem es auch um Essen geht. Nun, was soll ich weiter erklären, wieso ich das hier beschreibe?

Die Autorin Thea C. Grefe lebt in Deutschland und man merkt, dass sie für ihr Leben gerne reist. So wird sie vom Verlag beschrieben: Wenn sie nicht eine ihrer vielen Reisen macht, dann reist sie mithilfe von Büchern im Kopf. Kommt mir bekannt vor.

Vier ProtagonistInnen gibt es im Buch, die alle denkbar unterschiedlich sind. Claire ist Hobbyköchin, hat bei einer Kochshow gewonnen und hat beim ambitionierten Koch Alain, der von finanziellen Problemen geschüttelt wird, ein Praktikum gemacht, bis der sie vor die Türe gesetzt hat. Daraufhin trat sie ihre Reise an. Sie lernt Charlotte, eine studierte Fotografin, die vor ihrer Scheidung steht, schon bei der Anreise kennen. Nachdem beide im überbuchten Hotel abgewiesen werden, finden im Hotel von Karim, der mit seinem Schicksal hadert, Unterschlupf.

Die beiden Frauen lassen sich durch Marrakesch treiben, genießen die Atmosphäre der Stadt und entdecken sich selber noch einmal neu. Auch die beiden Männer müssen ihr Leben überdenken. So viel sei zum Inhalt verraten.

Was mir gefällt: Es sind 18 Rezepte in dem Buch, marokkanische und andere. Aber noch schöner: Das Ambiente von Marrakesch ist so wunderbar eingefangen, ich war sehr schnell wieder in diese traumhafte Stadt zurückversetzt.

Generell ist zu sagen, dass ich mich erst in das Buch einlesen musste, denn es gibt die vier Erzählstränge der ProtagonistInnen, dann noch den eines Erzählers, später kommen noch zwei andere dazu. Wenn man einmal im Lesestrom drinnen ist, liest es sich flüssig.

Es ist ein Reise-Roman, ein Selbstfindungsroman, ein Liebesroman, ein Roman über Freundschaft von Menschen um die 50 und ein Kochbuch. Ich fand das eine gelungene Mischung. Man muss gern essen und reisen, um das Schwelgen in Gerüchen und im Ambiente einer Stadt nachvollziehen zu können. Es ist sicher auch kein Fehler, wenn man weiß, dass Liebe nicht unbedingt einfach ist, um all die Wirrungen in den Herzen der ProtagonistInnen nachvollziehen zu können.

Wem das Buch gefallen könnte? Ich bin nicht sicher, ob sehr junge Menschen damit ihre Freude hätten. Man braucht wahrscheinlich eine gewisse Lebenserfahrung, um Gedanken und Gefühle der ProtagonistInnen nachvollziehen zu können.

Noch kurz das Verzeichnis der Rezepte:
Klaras feine arme Ritter
Alains Pfefferzwiebeln mit Melone
Lamm-Tajine mit Backpflaumen und Mandeln
Naimas Harira mit Tedouira
Melonengranite mit Granatapfel
Aminas Hühnchen-Tajine mit Salzzitronen und Olive
Salzzitronen
Couscous mit Lamm und Gemüse für 8 Personen
Rote Harissa
Zouzous Tomatenkonfit
Tee mit frischer Nina-Minze
Rote-Bete-Salat mit Schafskäse und Walnüssen habe ich nachgekocht und findet man im nächsten Posting
B'Stilla (Pastete mit Hühnchen)
Matlouh (marokkanisches Brot)
Arabischer Kaffee
Sfenj (marokkanische Hefekringel)
Amlou (Mandelcreme)
Reghaif (gefüllte Hefeküchlein)


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-7645-0700-8
Gestaltung: Hardcover mit Schutzumschlag
Umfang: 448 Seiten
Format: 12,5 x 20 cm
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 16.03.2020


Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, beim Blanvalet-Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden. Für Österreich hier eine Liste der Buchhandlungen mit Online-Versand.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Danke an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar. 


Mittwoch, 22. Januar 2020

[Urlaub] Marrakesch

Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung.



Wenn ich aus dem Fenster schau, dann wäre mir jetzt sehr viel mehr nach Marokko als nach Wien. Weil nämlich wenn man im Dezember nach Marrakesch reist, dann darf man sich auf 20 − 25 Grad bei Tag und kühle 10 Grad in der Nacht freuen. Wir hatten bis auf den letzten Tag durchgehend blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein.


Wie immer beschränke ich mich auf den kulinarischen Aspekt der Reise. Alles andere würde den Rahmen sprengen. Es gibt ja auch genug zu berichten über das Essen, denn das ist wirklich sehr gut und viel dreht sich darum in Marrakesch.


Was das eigentliche Highlight in Marrakesch war: die Gärten. Wir haben drei gesehen, Jardin Secret, Anima und Majorelle. Jeder für sich eine Reise wert, auch im Dezember! Allein die duftenden Hecken: da wachsen Rosmarin, Lavendel und Duftpelargonien hüfthoch und zu Hecken geschnitten. Da durchgehen und mit den Händen an den Pflanzen entlangstreifen, das war echt so genial. Womit ich eh schon wieder bei Kulinarischem bin ...


Ja, Gewürze. Ich habe in jungen Jahren gern in Urlauben auf orientalischen Märkten Gewürze gekauft und mich dann gewundert, was da toll dran sein soll. Mittlerweile gehe ich immer noch gern an solchen Ständen vorbei, aber kaufen tu ich das ausgerauchte und dreckige Etwas nicht. Sorry, aber das geht einfach gar nicht.


Die berühmteste Süßigkeit: Gazellenhörner. Die gibt es in verschiedensten Varianten, ident sind immer das Innenleben und die Form, die eben an Gazellenhörner erinnern soll. Innen drinnen ist eine sehr feine Mandelcreme, die natürlich toll nach Marzipan schmeckt. Außen herum ist manchmal eine Teigschicht, manchmal nur eine ganz dicke Schicht Staubzucker, manchmal ein knuspriger Krokantmantel. Ich habe sicher einmal am Tag so eine kleine Köstlichkeit probiert und nie wurde es mir langweilig.

Und da ist auch schon die nächste Gelegenheit, dieses Mal eben nur die geformte Creme mit Staubzucker herum. Immer ganz fein zu Tee, den wir auch oft genossen haben. Wann immer die Füße müde wurden, sind wir in ein Kaffeehaus reingefallen auf einen Tee und ein Gazellenhorn. Nie wurden wir enttäuscht.


Das ist ein typisches Frühstückslokal in der Medina. Es gibt in Marrakesch traditionell eine dicke Graupensuppe zum Frühstück, die in solchen Lokalen ausgeschenkt wird und die man im Stehen aus kleinen Schüsseln schlürft.


Eine ganz große Freude waren die Kräuterstandeln. Diese Stände werden mehrmals täglich mit einem Lastwagen mit Esel vorn dran frisch beliefert. Die Kräuter haben kaum die Chance welk zu werden. Überhaupt die verschiedenen Minzen für den allgegenwärtigen Tee gehen dort weg wie die sprichwörtlichen Semmeln.


Brot gibt es überall auf den Märkten in der Medina. Immer Fladenbrot und dennoch immer anders. Fladenbrot muss tatsächlich nicht langweilig sein.

Es gibt nicht nur einen Lebensmittelmarkt, sondern viele in verschiedenen Teile der Medina. Die Gemüsestandeln sind durchwegs mit lokalen Gemüsen bestückt. Das ist schon sehr viel mehr Vielfalt, als derzeit in Österreich wächst.



Gar nicht sehen kann man in der Altstadt exotische Obst- und Gemüsesorten, wie sie auf Wiener Märkten angeboten werden. Nur auf dem berühmten Platz der Gehenkten gibt es viele Stände, die Obst aus aller Welt für die Touristen in Saft verwandeln.

Das war das Frühstück in unserem Riad: eine Art Shakshuka kam jeden Morgen heftig brodelnd auf den Tisch. Das war eine durchaus erfreuliche Sache. Dazu gab es immer frisch gebratene Fladen, die ähnlich sehr dicken Palatschinken waren, oder eben Fladenbrot.

Man kann unglaublich viel Essen in der Medina kaufen. Zum Beispiel solche Täschchen, Pastilla genannt, aus hauchdünnem Filo-Teig mit diversen Füllungen. Spannenderweise haben wir einmal so ein Täschchen mit Fleisch und Nudeln erwischt. Angeblich sind das Glasnudeln, die da zur Anwendung kamen. Ich habe zwar gesucht wie wild, aber nichts über die Verwendung von Glasnudeln in der marokkanischen Küche finden können.

Es ist Zitrusfrüchte-Hochzeit, das sieht man auch in Marrakesch, denn von allen Bäumen lachen erntefrische Orangen und Zitronen herunter. Das hier sind allerdings ganz kleine Zitronen, die man in sehr vielen Ländern als Salzzitronen finden kann.


Die beiden Männer haben nur theoretisch etwas mit Essen und Trinken zu tun. Sie bieten Wasser an, allerdings habe ich nie jemanden gesehen, der das kauft. Das Spektakuläre ist ihre Kleidung und gegen Bezahlung lassen sie sich fotografieren. Sie bieten ihre Dienste auch nur dort an, wo sie auf viele Touristen hoffen.

Tut mir leid, dass das Foto so schlecht geworden ist, aber ich brauch das Foto hier, damit ich mich selber erinnern kann, denn das war ein erstaunliches Essen: Da sind sie wieder, die angeblichen Glasnudeln. Die sind vermischt mit gegartem Huhn und oben drauf kommt − tadaaa: Mandeln mit Zucker ganz staubfein vermahlen und wie ersichtlich nicht einmal wenig. Das schmeckt tatsächlich sehr gut. Natürlich trocken, aber richtig gut. Angeblich ist das ein ganz typisches Familienessen in Marrakesch. Ich bin noch auf Rezeptsuche, wenn ich fündig werde, dann mach ich das nach.


Eines der vielen Fleisch-Geschäfte, bei denen den ganzen Tag die Sonne auf das Fleisch brennt. Ich hab da eine Erinnerung an einen Urlaub in Marokko in jungen Jahren,  daher bin ich doch lieber an vielen verführerischen Ständen in der Medina vorbeigegangen.


 Ohne weitere Worte, denn ich weiß eigentlich nicht einmal, was für Tier-Teile da hängen.


Zu meiner Freude gibt es in Marrakesch eine wirklich gut funktionierende Medina, die nicht nur für Touristen da ist, sondern wo mindestens zur Hälfte Einheimische alles Mögliche kaufen. Da kaufen sich die Marokkaner ihre Schuhe, ihre Taschen, ihre Kleidung, lassen sich die Metallteile, die sie brauchen, zuschneiden, kaufen ihr Essen oder auch wie hier die Löffel.


Ganz appetittlich anzusehen waren Tajines, die zugedeckt über Stunden vor sich hingaren. Da kommt rein, was es zu kaufen gibt: Fleisch, Gemüse und sehr oft Trockenfrüchte. Traditionell isst man dazu Brot, Couscous nicht, denn das ist ein eigenständiges Gericht.


Das allerbeste Essen haben wir im L'Mida gegessen − was ich halt so sagen kann nach den paar Tagen. Nargisse Benkabbou, deren Casablanca-Kochbuch ich besprochen hatte, ist in diesem neu eröffneten Restaurant Chefköchin und kommt laut Restaurantbesitzer einmal im Monat aus den USA eingeflogen. Genau wie in dem Buch ist die Küche in dem Lokal, nämlich neu definiertes marokkanisches Essen. Auf dem Foto sieht man eine Vorspeise, Lammbällchen mit Paradeisersauce auf Labneh, wir haben dann noch marokkanische Burrata auf kaltem Fisolen-Paradeisergemüse gegessen, eine Fisch-Tajine und einen Burger.
Zusätzlich erfreulich war die große Auswahl an Kaffeesorten, wie ich sie sonst in dem Tee-Land Marokko auch in Kaffeehäusern nirgends gesehen habe.
Alice von Kochbuchsüchtig, die im November dort gegessen hat, hat's auch geschmeckt.
Für mich ist es immer noch ein wenig eigenartig, wenn eine Location wirklich gestyled wird, damit sie gut Instagram-tauglich ist. Das ist bei diesem Lokal der Fall. Klientel findet sich sicher genug, denn der ganze Jardin Majorelle ist voll mit posenden, gestylten Menschen. Wenn die dieses Lokal entdecken, dann haben die Betreiber ausgesorgt, da bin ich sicher. Im Dezember war es noch ein Geheimtipp, den ich hiermit gern weitergebe. In absehbarer Zeit ist eine Reservierung sicher notwendig.

Das war unser Abschiedsabend, den wir im Zeitoun direkt auf dem Platz der Gehenkten, dem oben schon verlinkten Platz verbracht haben. Dieser Platz ist zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Besuch wert und wir haben den letzten Abend dort ausgiebig genossen.
Ja, das Lokal ist eine Touristenfalle schon allein auf Grund der prominenten Lage und des Ausblicks, dennoch war das Essen gut und der Service enorm zuvorkommend. Wir hatten zwar einen Tisch reserviert, aber es wurde uns einer im letzten Winkel angeboten, daher haben wir gewartet, bis wir doch einen ganz vorne am Rand der Terrasse bekommen haben. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn der Anblick vom Sonnenuntergang beim höchsten Turm in der Altstadt war so ein Moment "To die for".

Freitag, 8. März 2019

Pistazien-Orangenkuchen

Das ist jetzt eher ungewöhnlich für meinen Blog, dass ich so ein Rezept vorstelle, aber man kommt immer öfter in die Situation, dass man Gäste hat, die Gluten- oder Milchunverträglichkeiten haben. Und genau für diese Leute ist das ein perfekter Kuchen: ohne Mehl und ohne Butter. Es ist aber schon so, dass ich den Kuchen hauptsächlich deswegen vorstelle, weil er gut schmeckt − etwas anderes darf nicht auf meinen Blog!

Der Turbohausmann hat denselben Ruf wie ich: seeeehr verfressen! Auf Grund seiner internationalen beruflichen Beziehungen bekommt er immer tolle Essenssachen geschenkt. Zum Beispiel einen großen Sack bester persischer Pistazien. Und dann saßen wir einen Abend lang und lösten die gemeinsam aus. Ich muss sagen, so etwas ist eine ganz tolle Sache beziehungstechnisch. Oft genug reden wir zu wenig miteinander und dank der Pistazienschälerei hatten wir wieder einmal ausgiebig Gelegenheit. Und gleichzeitig die Vorfreude auf die feinen Dinge, die man dann mit den Pistazien machen kann.




250 g Pistazienkerne, geschält, ungesalzen, ungeröstet
4 Eier, getrennt
1 Bio-Orange, davon Saft (3 EL) und abgeriebene Schale
1 EL Vanilleextrakt
100 ml Olivenöl
150 g Zucker
100 g gemahlene Mandeln
½ TL Salz
1 TL Backpulver


Backofen auf 190 Grad (Umluft 170 Grad) vorheizen. Eine Kastenform einölen und den Boden mit Backpapier auslegen.

Pistazien reiben. Notfalls geht das auch in einem Zerkleinerer, da muss man aber aufpassen, dass man kein Mus erzeugt. Zucker und geriebene Mandeln sowie Backpulver mit den Pistazien vermischen.

Eigelbe, Olivenöl, Orangensaft und Vanille in einer Schüssel glatt rühren. Pistazienmischung unter diese Mischung rühren.

Eiweiß mit dem Salz steif aufschlagen, vorsichtig unter den Teig heben. Die fertige Kuchenmischung in die Form füllen und 40 min. (Umluft 30 - 35 min.) backen, bis die Oberseite goldbraun ist. Stäbchentest!

Den Kuchen in der Form ca. 10 min. überkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen. Lauwarm oder kalt servieren.



Geschmacklich und von der Konsistenz her ein perfekter Kuchen. Man brauch weder Schlagobers dazu noch eine Glasur oben drauf. Zu Tee oder Kaffee ein sehr guter Begleiter!

Quelle: Casablanca - authentische Rezepte aus Marokko

Dienstag, 5. März 2019

[Buchbesprechung] Casablanca − Authentische Rezepte aus Marokko

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen)

Marokko ist für mich ein Sehnsuchtsort! Ich war vor vielen, vielen Jahren dort und immer noch seufze ich, wenn mir jemand Fotos von dort zeigt oder ich daran denke. Irgendwann schaffen wir es hoffentlich wieder, dass wir hinfliegen. Bis dahin koche ich immer wieder marokkanisch, daher kam mir dieses Buch sehr gelegen.

Die Autorin Nargisse Benkabbou hat marokkanische Eltern, ist aber in Brüssel aufgewachsen. Sie studierte in London und entdeckte dort, dass man Tajine auch mit Couscous essen kann − ein No Go in Marokko, denn dort wird Tajine nur mit Brot gegessen. So entdeckte sie Schritt für Schritt die westliche Variation der marokkanischen Küche, die bald zu "ihrer" Küche wurde und die sie in ihrem Blog festhält. Wer die ganz klassischen marokkanischen Rezepte in dem Buch sucht, wird nicht fündig werden, denn das sind Neuinterpretationen. Sie sind durchwegs gelingsicher und schmecken hervorragend. Da finden sich Erdäpfeln, die in Marokko selten gegessen werden, Ras el Hanout kommt auch in den Kuchen, der ein sehr westliches Icing oben drauf bekommt, Grüntee und Minze kommen in den Schokopudding und alles schmeckt sehr nach Urlaub!

Das Buch besteht neben der Einleitung aus den Kapiteln Grundrezepte, Vorspeisen, Gemüse, Fleisch, Geflügel, Fisch & Meeresfrüchte, Brot und Süßes. Ein Stichwortregister macht das Buch schön übersichtlich. Die Grundrezepte sind ledigliche eingelegte Zitronen (also die von mir so geliebten Salzzitronen), Ras el Hanout und Harissa. Das klingt jetzt nicht nach viel, aber von der Harisssa gibt es gleich drei verschiedene Varianten, einmal klassisch, zweimal neu interpretiert. Das ist gleich ein Vorgeschmack auf den Rest des Kochbuchs in Bezug auf die Gewichtung klassisch − westlich-marokkanisch. Noch ein Beispiel: Im Kapitel Brot finden sich klassische Fladenbrote, aber auch Varianten mit Saaten oder marokkanisch gewürzte Scones. Auch Germteigschnecken mit Mandelmus gefüllt finden sich in diesem Kapitel und kamen prompt noch auf die Nachkochliste. Ganz besonders fein finde ich die süße Abteilung des Buches, denn in der klassischen marokkanischen Küche gibt es meist sehr süße Kuchen, daher gibt es da schon eine arge Gewichtung in meinen nachgekochten Rezepten: einen Kuchen nachgebacken und schon war der nächste auf meiner To-Do-Liste. Es ist aber schon so, dass bei mehr als 220 Seiten keine Kategorie zu kurz kommt.

Die Fotos sind hell und klar und man erkennt ein wenig die Foodbloggerin: Es gibt etliche Fotos mit Händen drauf, die nach dem Essen greifen oder den Teller halten, wie das einige Zeit üblich war in Foodblogs. Es gibt zu jedem Rezept ein Foto, also sollte man nicht wissen, wie man das Gericht gekonnt in Szene setzt, bekommt man auch hier Hilfe.

Generell sind die Rezepte gut nachkochbar. Die Zutatenlisten verlangen nicht nach einer Reise nach Marokko (schade irgendwie ...), sondern die sind auch bei uns gut erhältlich. Die Abläufe beim Kochen sind gut strukturiert beschrieben.

Und nun geht es schon ans Nachkochen!


Karottenkuchen mit Ras el Hanout und Frischkäseglasur

Das konnte ich mir so gar nicht vorstellen, wie das schmecken soll, wenn 1½ TL Ras el Hanout im Kuchen eingebaut sind. Und unsere Lieblingsfreunde wurden gleich ins kalte Wasser geschmissen und zum Sonntagskaffee eingeladen, bei dem ich ihnen den Kuchen serviert habe. Sie sind immer noch unsere Lieblingsfreunde und haben uns nicht die Freundschaft aufgekündigt, im Gegenteil, der Kuchen hat ihnen sehr geschmeckt.
Mhammer-Tajine mit Rindfleisch und Babyerdäpfeln

Das ist eine sehr gulaschiges Rezept. Das Rindfleisch wird in großen Stücken lang geschmort, danach wird die Zwiebelsauce ganz dick eingekocht und das Fleisch samt Erdäpfeln übergrillt. Die Zubereitung mit dem Grillen ist ungewöhnlich, das Ergebnis sehr erfreulich.
Geröstete Paprikaschoten mit eingelegten Zitronen und dicken Bohnen

An sich ist das ein Salat, der lauwarm serviert wird, aber ich habe das Gemüse als Beilage serviert. Ganz wunderbar passt das alles zusammen! Man braucht dazu wirklich dringend Salzzitronen, denn ohne die kann ich mir dieses Gericht gar nicht vorstellen.
Gemüsestreifen mit Orangen, Walnüssen und Oliven

Eine Vorspeise, die den ärgsten Hunger stillt, aber nicht den Bauch zu sehr vollfüllt. Und sehr fein jetzt im Winter: bis auf Gurken kommen lauter saisonale Lebensmittel zum Einsatz. Dadurch, dass der Salat erst unmittelbar vor dem Servieren angemacht wird, bleiben die Gemüsestreifen fein knackig.
Pistazien-Orangenkuchen ohne Mehl

Ein ganz feines Aroma hat dieser Kuchen und ein wenig grünlich schimmern die Pistazien durch. Es kommt nicht nur kein Mehl in den Kuchen, sondern auch keine Butter, stattdessen wird mit Olivenöl gearbeitet. Der Kuchen ist ein perfekter Begleiter zu Tee oder Kaffee und braucht wirklich kein Schlagobers dazu oder eine Glasur oben drauf: Der ist perfekt, so wie er ist.

Das wird auch das Rezept sein, das ich vorstelle.










Eier nach Berber-Art

Nein, nicht schon wieder ein Shakshuka, aber doch sehr ähnlich, denn hier ruhen Eier auf einem Bett aus Paprika und Paradeisern, marokkanischen Gewürzen und schlussendlich kommt neben Zwiebel noch frischer Spinat oben drauf. Ein sehr schön frühlingshaftes Gericht, das neben der warmen breiigen noch eine erfreulich knackige Komponente mit sich bringt. Hat uns sehr gefallen.


Marokkanischer Minzetee

Wenn man denkt, marokkanischer Minztee ist einfach Minze in heißem Wasser, der irrt. In den nordafrikanischen Ländern gibt es richtig tolle Teerituale: da wird hin- und hergefüllt, verdünnt, konzentriert und nicht zu wenig gesüßt. Auch dieser Tee wird mit Gunpowder, Minze und Zucker aufwändig zubereitet. Der Aufwand lohnt sich!

Wie weit das nun eine originale Teezeremonie ist oder eine Neuinterpretation, das kann ich leider nicht sagen, denn es finden sich so viele "Originalrezepte", dass es wahrscheinlich das einzige originale nicht gibt. Jedenfalls sind die Zutaten Grüntee, Minze und Zucker ganz sicher original und der Tee wird auch in einem richtigen marokkanischen Teekessel, den man auf den heißen Herd stellen kann, zubereitet. Im Sommer ist dieser Tee sicher sehr erfrischend.



Marokkanisches Schokoladetöpfchen mit Minze und Grüntee

Nein, kein einfacher Pudding, sondern da ziehen erst Minze und Grüntee in erhitztem Schlagobers, dann werden Eigelbe und Zucker aufgeschlagen, in die die Schoko-Obers-Mischung eingerührt wird. Es wäre ein sehr aufwändiger Pudding, jedoch ist das eine sehr reichhaltige Schokoladencreme. Erstaunlicherweise war trotz der Winter-Minze die Minznote deutlich zu schmecken. Wer die im Handel erhältlichen Schoko-Minz-Blättchen mag, der wird auch dieses Dessert gern essen.









Was es unter dem Strich zu sagen gibt? Ein ganz klares Ja zu diesem Buch von meiner Seite. Die Rezepte schmecken alle gut und sind leicht nachkochbar. Es ist eine Neuinterpretation der marokkanischen Küche, die wirklich gelungen ist. Das Buch ist sicher auch für KochanfängerInnen geeignet.

Fakten zum Buch:
ISBN: 978-3-517-09733-6
Erscheinungstermin: September 2018
224 Seiten
Format: 19,0 x 23,5 cm
Hardcover
Preis: € 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 35,90 €
Südwest Verlag

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler an der Ecke zu kaufen, man kann es beim Südwest Verlag bestellen oder bei vielen Online-Versendern.

Herzlichen Dank an Südwest Verlag dafür, dass er so ein gutes Buch herausgebracht hat und mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.  

Freitag, 21. September 2018

Grüne Paprika-Salat

Wie in meiner Buchbesprechung angekündigt, möchte ich einen sehr unscheinbar aussehenden Salat vorstellen, denn der hat uns konkurrenzlos gut geschmeckt. Er ist nicht gar so schnell gemacht, weil man die Paprikaschoten erst grillt, dann schält und schließlich mariniert, ist aber gut vorzubereiten.

Wichtig: Spitzpaprika nehmen, bloß nicht diese grünen Trümmer aus dem Supermarkt. Auf Märkten und in türkischen Geschäften bekommt man die Spitzpaprika problemlos.


Für 4 Personen als Beilage:
6 längliche grüne Paprikaschoten
4 EL Olivenöl
4 Knoblauchzehen, grob gehackt
1 rote Chilischote, grob gehackt
2 TL Paprikapulver
Meersalz

Paprikaschoten grillen, bis sie schwarz sind. Man kann sie danach mit einem (feuchten) Hangerl (= Geschirrtuch) abdecken oder in eine gut schließende Dose geben, damit sie ein wenig abkühlen, dann kann man sie leichter schälen. Im Buch wird das mit Frischhaltefolie gemacht, was sicher auch gehen wird. Beim Schälen aufreißen und die Kerne herausnehmen. Ich bin immer darauf bedacht, die Kerne einfach herauszuklauben und nicht unter fließendem Wasser herauszuwaschen, was sich angesichts der störrisch an den Fingern klebenden Kerne schon sehr anbietet, aber man wäscht mit dem ganzen Pickezeugs auch einen Teil vom Geschmack weg.

In einer großen Pfanne Öl erhitzen, Knoblauch und Chili dazugeben und mitbraten, bis sie duften (dauert maximal 1 min.). Paprikaschoten, Paprikapulver und Salz dazugeben.  Paprika gut in der Marinade wenden und sofort servieren.

Mittwoch, 19. September 2018

[Buchbesprechung] Honig & Orangenblüte

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar und Verlinkungen)

Dieses Buch ist den Sommer über zu meinem Lieblingskochbuch aufgestiegen, denn so schmeckt Urlaub! Der Autor John Gregory-Smith hat sich auf nordafrikanische und Küche des mittleren Ostens spezialisiert. Das vorgestellte Buch aus dem DK-Verlag ist mittlerweile zu Recht ein Bestseller geworden, darüber hinaus gibt es 3 weitere Kochbücher von diesem Autor.

Es wird nicht nur die marokkanische Küche vorgestellt, sondern man geht mit dem Kochbuch auf eine wunderschöne Reise durch das ganze Land. Von kargen Bergen bis zu üppig überquellenden Bazaren führt der Weg. Eine ausführliche Einleitung erklärt, woher die ganzen Einflüsse in der marokkanischen Küche kommen und welche Bedeutung das Essen im marokkanischen Alltag hat − Kulturgeschichte auf diese Weise liebe ich!

Sowohl die Food Fotos als auch die anderen im Buch sind wunderschön. Für die Essensfotos zeichnet Martin Poole verantwortlich, die anderen sind von Alan Keohane − für Beispiele bitte die Links anclicken. Das zahlt sich echt aus, wenn man tolle Fotos sehen will.

Das Buch ist in folgende Kapitel aufgeteilt: Streetfood, Salat und Gemüse, Fleisch und Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte, Tajines, Desserts, Unverzichtbares (Salzzitronen, Harissa, Gewürzmischungen etc.). In der Rezension von Kochbuchsüchtig findet man ein komplettes Verzeichnis der Gerichte, die gezeigt werden. Es sind jedenfalls 192 Seiten, auf denen man 80 Rezepte finden kann und ich habe nicht ein einziges gesehen, dass nicht geschrien hätte: "Koch mich nach!"

Man findet klassische Rezepte mit tollen Tajines, natürlich Couscous, aber auch solche, die ich nie erwartet hätte: Streetfood sind zum Beispiel Reisnudeln mit Ochsenbäckchen, es wird Forellen-Tajine oder Marokkanische Paella gekocht, zu meiner Freude gibt es in dem Buch auch etliche süße Rezepte − ohne einen süßen Abschluss ist das Essen nur halb so schön.

 Nachgekocht habe ich natürlich viel!

Couscous-Salat mit Kräutern

Hier war gleich mal so ein Aha: 3 Hände voll Schnittlauch kommen in diesen Salat. Schnittlauch in Marokko? Ja! Der Autor erzählt, dass überall im Garten Schnittlauch richtiggehend wuchert und diesem Salat genau die richtige Würze gibt.

Bei uns gab es den Salat als Grillbeilage, aber er geht sicher auch als eigenständiges Hautpgericht durch.
Zitronen-Cheesecake mit Rosenwasser

Wieder so ein Aha-Rezept: Hier wird klassischer Cheescake mit Rosenwasser parfümiert, was eine wunderbare Mischung ergibt.

Ich hoffe, ich werde nicht in der Hölle schmoren, weil ich die Früchte durch das ersetzt habe, was gerade erhältlich war. Im Rezept sind es Feigen, Orangen und Granatapfelkerne. Da ist bei mir nur die Orange geblieben, alles andere war nicht auffindbar. Uns und unseren Gästen hat der Kuchen sehr gut geschmeckt.
Tomatensauce mit Knoblauch

Gerade recht kam mir das Rezept für die Paradeissauce, weil ich in eigenen Paradeisern untergegangen bin. Das Rezept ist einfach und gelingsicher, die ordentliche Knofel-Zugabe und Kreuzkümmel lassen sie nach Urlaub schmecken.
Grüne-Paprika-Salat

Dieser unscheinbare Salat hat mich am meisten überrascht. Ich werde ihn unter diesem Link vorstellen. Eigentlich bin ich kein Fan von grünen, also unreifen Paprika. Es werden aber Spitzpaprika verwendet, die natürlich schon sehr viel besser als die üblichen Blockpaprika aus dem Supermarkt schmecken. Die Paprika werden zuerst gegrillt und dann geschält, diesen Aufwand schmeckt man natürlich. Der Salat wird lauwarm serviert, also auch ein guter Salat für die kommende kalte Jahreszeit.
Fleischbällchen in Tomatensauce

Das sind marokkanische Fleischbällchen und heißen Kefta, sie schmecken auch nach Urlaub und nicht nach mitteleuropäischen Fleischbällchen. Irgendwie haben es die Eier, die dazugehören, nicht auf das Foto geschafft.

Gegessen wird dieses Gericht mit Fladenbrot. Sehr gut war es!


Dattel-Orangen-Joghurt

Dass so etwas Einfaches so gut schmecken kann!
Die Früchte werden eine Stunde in Orangenblütenwasser mariniert und das ist wohl der Clou an der Sache, denn dieses Aroma ist schon toll. Es werden vor dem Servieren geröstete Mandelblättchen und Minzeblätter über das Joghurt gestreut. So wird aus einem "Nur ein Joghurt" ein wirklich feines Dessert.



 Couscous mit sieben Gemüsesorten

Ein perfektes Essen für diese Jahreszeit, denn die Märkte quellen über vom Erntesegen. Es ist ein Festessen, das in Marokko nur an besonderen Tagen zubereitet wird, ist im Buch zu lesen.
Das Gemüse wird gedünstet und dann auf dem gequollenen Couscous angerichtet, die Sauce wird a part (separat in einer Sauciere) serviert.

Ein wirkliches Festessen!
Tajine mit Rind, Ei und Dörrpflaumen

Genau das Richtige für die Jahreszeit, die nun vor der Tür steht: Dick eingekochtes Rindfleisch, die Süße der Zwetschken und zur Abrundung die gekochten Eier. Alles elegant und duftend gewürzt.

Wir haben dazu wenig stilecht türkisches Fladenbrot gegessen, das hat aber super gepasst, weil man damit die Sauce sehr gut auftunken kann. Couscous passt sicher auch gut.










Was es noch zu sagen gibt? Absolute Kaufempfehlung von mir!

Wer noch Rezepte ausprobieren will: Petra von Chili und Ciabatta hat einiges nachgekocht, in der Presse findet sich auch ein Rezept. Von mir kommt im nächsten Posting ebenfalls etwas Feines aus dem Buch.

Fakten zum Buch:
ISBN 978-3-8310-3448-2
Erschienen: Februar 2018
Umfang: 192 Seiten
Format: 212 x 261 mm
Ca. 150 Abbildungen
Preis: 20,60 (in A), 19,95 (in D)

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler an der Ecke zu kaufen, man kann es beim Verlag Dorling Kindersley bestellen und ÖsterreicherInnen finden es versandkostenfrei beim Buchhändler.

Herzlichen Dank an Dorling Kindersley Verlag dafür, dass er so ein tolles Buch herausgebracht hat und mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.