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Donnerstag, 13. März 2025

Jeon - koreanische Pfannkuchen

Eine meiner treuesten Leserinnen ist Friederike, deren Blog Fliederbaum ich seit vielen Jahren gern lese. Nun macht sie bei Zorra ein Blogevent und natürlich steuere ich da gern etwas bei. Vor allem gefällt mir das Thema sehr gut, denn noch bin ich gefangen in den ganzen Winterrezepten, die doch recht schwer daherkommen.

Jeon kommt aus der koreanischen Küche, wo es ein Klassiker und immer Teil von Menüs ist. Es bedeutet "flach gebacken" und wird mit Gemüse (meist Kimchi) und/oder Meeresfrüchten zubereitet. Der Pfannkuchen ist außen knusprig, innen flaumig, bringt einen Hauch Schärfe und ist insgesamt ein wunderbares Wohlfühlessen, das ich nun zu einem Standardrezept in meiner Küche erkläre. Jeon haben nämlich den Vorteil, dass man sie mit allen möglichen Gemüseresten zubereiten kann. Mein Rezept ist wieder einmal eine Mischung aus vielen Rezepten, die ich im Netz gefunden habe.

Zur Mayo: Kewpie ist eine wirklich gute Mayo. Ich habe die mittlerweile immer im Kühlschrank als Standardprodukt, wenn ich mal nur einen oder zwei Löffel Mayo brauche. Hier hat sie auch den Vorteil, dass sie eine sehr kleine Öffnung hat und man feine Linien über die Palatschinken ziehen zu können.

 



Für 2 Portionen (= 4 Jeon)
200 g Rotkraut 
3 Jungzwiebeln, getrennt in weiß und grün
50 g Sellerieknolle, geraspelt
50 g Petersilwurzel, geraspelt
50 g Karotte, geraspelt
50 g Erdäpfel (1 mittelgroße Knolle, mehlig kochend), ungeschält geraspelt
2 Eier (mittelgroß) 
2 EL Sojasauce
1 Zehe Knoblauch, gehackt 
2 EL Gochujang (mittelscharfe koreanische Chilipaste)
Salz
Pfeffer
35 g Mehl 
35 g Kartoffelstärke (ersatzweise Maisstärke) 
1 Prise Backpulver
Sonnenblumenöl zum Ausbacken

2 EL Mayonnaise
2 EL Röstzwiebeln (Fertigprodukt aus dem Asialaden)

Zum Servieren:
Jakobsmuscheln

 


Rotkraut sehr schneiden. Am besten mit der Gemüsehobel in Streifen hobeln, die Streifen einige Male durchschneiden. Den weißen Teil der Frühlingszwiebel hacken, das Grün in feine Ringe schneiden. Ein wenig vom Grün zur Deko beiseite stellen. Die Wurzelgemüse raspeln.

Die Eier verquirlen, Sojasauce und Gochujang unterrühren. Beide Mehle, Backpulver und restliche Gewürze einrühren. Das Gemüse mit dem Teig gut mischen.

Backrohr auf 70 Grad vorheizen. Pfanne (beschichtet) mit ca. 20 cm Durchmesser mit einem Löffel Öl erhitzen. Etwa ein Viertel der Gemüsemasse hineinschöpfen und flach drücken. Bei mittlerer Hitze 5 min. backen. Jeon auf einen Teller gleiten lassen. Wenn nötig, noch Öl in die Pfanne geben. Dann den Pancake kopfüber zurück in die Pfanne kippen. Noch einmal 5 min. braten. Den fertigen Pancake im Rohr warm halten. Mit dem restlichen Teig genau so verfahren, bis die 4 Jeon fertig sind.

Währenddessen die Jakobsmuscheln in Öl auf jeder Seite je 2 min. braten. Auf keinen Fall zu lang braten, sonst werden sie zäh.

Fertige Jeons mit den Röstzwiebeln bestreuen. Ein Muster mit der Mayo zeichnen. Mit Frühlingszwiebeln bestreuen. Mit den Jakobsmuscheln servieren.



Blog-Event CCXVI - Leicht in den Frühling (Einsendeschluss 15. März 2025)

Donnerstag, 27. Juni 2024

Koreanische Schweinsschnitzel mit Paprika

Hach ist das fein, dass wir nun endlich draußen sitzen können beim Essen. Dieses Jahr hat sich ja ordentlich Zeit gelassen, bis es den Sommer herausgerückt hat! Ein Balkonsaisoneröffnungsessen war dieses Rezept aus meinem neuen koreanischen Kochbuch. Hat sehr gut gepasst, weil es sehr flott zubereitet ist und schon arg Gusto auf die eigenen Paprika und Chili macht. Leider sind die noch nicht reif, aber so ein einfaches Rezept kann man auch öfter im Jahr machen, da wird dann dieses Essen noch einmal auf den Tisch kommen.


Zutaten für 2 Personen
400 g Schweinsschnitzel
1 Zwiebel
2 rote Paprikaschoten
1 grüne Chili
1 rote Chili
2 Frühlingszwiebeln
1 EL Bratöl

Marinade
2 EL Chilipaste 
4 EL Sojasauce
1 EL Reissirup
4 Knoblauchzehen

Zutaten für die Marinade in einer Schüssel mischen. Schweinsschnitzel in Streifen schneiden und marinieren (ich 1 Stunde, im Kochbuch ohne Zeitangabe).

Zwiebel halbieren, dann in 5 mm dicke Streifen schneiden. Paprika halbieren, entkernen, in Streifen schneiden. Chili und Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und alles zusammen gar braten.

Bei mir kamen zum Servieren noch ordentlich Kräuter über da Essen. Ich habe vietnamesischen und normalen Koriander verwendet, was uns sehr gut geschmeckt hat.


Donnerstag, 20. Juni 2024

[Kochbuchbesprechung] Korea Küche - Authentisch koreanisch kochen mit heimischen Zutaten von Ae Jin Huys

 

Könnt ihr euch noch erinnern, dass ich schon einmal ein Kochbuch dieser Autorin rezensiert habe? Das war ein tolles Buch! Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass sie ein neues Kochbuch gemacht hat, denn ihre Rezepte kenne ich als alltagstauglich und auch von den Zutaten her sehr unproblematisch.

Kurz einige Worte noch zur Autorin: Sie stammt aus Südkorea, wurde aber mit vier Jahren von einem belgischen Paar adoptiert. Erst in jungen Erwachsenenjahren zog es sie in ihre ursprüngliche Heimat zurück, wo sie sich intensiv mit der Küche des Landes beschäftigte. Sie leitet nun in Belgien ein koreanisches Catering-Unternehmen. In dem vorliegenden Buch stellt sie nicht nur typische koreanische Rezepte aus heimischen Zutaten, sondern auch Gedanken zum Essen von Persönlichkeiten aus der koreanischen Küche vor.

Wie ich das gehofft hatte, ist auch dieses Kochbuch sehr unkompliziert und sehr, sehr easy. Die wichtigsten Würzzutaten sind fermentierte Sojasauce (Ganjang), Sojabohnenpaste (Doenjang) und Chilipaste (Gochujang). Hat man eines der drei Gewürze daheim, kann man mit dem Kochen aus dem Buch beginnen. Wenn man wagemutig genug ist: Am Ende des Kochbuchs finden sich Rezepte, wie so etwas hergestellt wird. Ich gestehe, da habe ich gekniffen.

Die Fotos sind alle sehr stimmig und klar. Das Gerichte werden sehr schön präsentiert. Die gesamte Linie des Buches schließt sich vorigen Buch der Autorin an.

Sehr fein finde ich, dass alle Rezepte auf eine Person zugeschnitten sind. Nichts ist einfacher, als alles x4 zu rechnen, wenn man eine vierköpfige Familie bekochen will. Für meinen 2-Personen-Haushalt ist es da schon mühsamer, wenn ich die üblichen Rezepte auf die Hälfte reduzieren möchte − wer schon mal versucht hat, ein halbes Ei zu verwenden, weiß, was ich meine. Und damit bin ich nicht allein: Die 4-Personen-Haushalte sind in meinem Umfeld sehr spärlich gesät. Dass auf so etwas Rücksicht genommen wird, rechne ich dem Verlag und der Autorin sehr hoch an!

Ob es schwer ist, aus dem Kochbuch zu kochen? Nein. Keine speziellen Kochtechniken, keine besonderen Küchengeräte, keine ausgefallenen Zutaten. Die Autorin zeigt nur Rezepte, die wirklich einfach zu machen sind. Wie links auf der Beispiel-Seite zu sehen ist, sind die Rezepte in eine Zutatenliste und eine Arbeitsanweisung unterteilt. Beide sind sehr kurz und knackig gehalten.

Was mir entgegen kommt: Die Rezepte sind gemüselastig. Es gibt ausreichend Fleisch- und Fischrezepte, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig auf heimischem Gemüse. Bei den Aromen steht Sojasauce stark im Vordergrund.

Nix zu nörgeln an dem Buch? Was mir ein bissi fehlt, sind Kräuter. Die werden fast nie verwendet. Zum Beispiel Perillaöl wird fertig gekauft. Ich habe Perilla auf Balkonien und mir gehen immer die Ideen aus, was ich damit anstellen könnte. Für den Kochbuchtest habe ich also meine vielen Asia-Kräuter einfach nach eigenem Gutdünken verwendet, aber ob das jetzt authentisch ist, weiß ich halt nicht.

Nun geht es ans Nachkochen. 

Mariniertes Ribeye-Steak

Hinter diesem Rezepttitel verbirgt sich Bulgogi, das halt in diesem Fall aus einem Stück Rostbraten gemacht wird, was sehr gut gepasst hat. 

Es gibt bei jedem Rezept ein "Gut zu wissen", in dem entweder Spezielles zur Zubereitung oder zu möglichen Beilagen notiert wird. Hier gab es auch einen Rezepttipp aus dem Buch, nämlich SSam, Reisbällchen in Krautmantel, die es aber leider nicht auf das Foto geschafft haben.



Lauchsalat

Das ist ein Gericht, bei dem man unbedingt darauf achten muss, dass man ganz zarten Junglauch verwendet und dass man den Lauch in wirklich ganz feine Steifen schneidet. Mariniert wird der Salat nur kurz in einer Soja-Marinade. Auch wieder ein sehr schnelles Rezept.





Spargel mit Rindfleisch

Zubereitet wird das Fleisch, nachdem es in der Soja-Marinade durchziehen durfte, getrennt vom Spargel. Im Kochbuch werden Fleisch und Spargel vor dem Servieren noch auf Spieße gesteckt, was ich faulerweise nicht gemacht habe. Es war ein gutes Essen.








Gurkensalat

Hier braucht es keine besonderen Küchentechniken wie beim Chinesischen Gurkensalat, wo die Gurke geprügelt wird, sondern die Gurke wird einfach in dickere Scheiben geschnitten und mit einer knofeligen Soja-Marinade vermischt. Fertig in 5 Minuten.

Schweineschnitzel mit Paprika

Dieses Rezept stelle ich im kommenden Posting genauer vor.

 

 







Was es nach dem Kochen zu sagen gibt: Dieses Buch hätte den Untertitel "Korea easy" verdient, denn einen niederschwelligeren Zugang zur koreanischen Küche kann ich mir nicht vorstellen. Alles, was ich nachgekocht habe, hat problemlos geklappt und hat uns geschmeckt.


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-7913-8030-8
Hardcover, Pappband
Format: 20,0 x 28,0 cm
90 farbige Abbildungen
Erschienen: 13. März 2024

 

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden.
 

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Danke an den Prestel Verlag,  der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.  

 


Dienstag, 5. April 2022

[Buchbesprechung] Kimchi − Gesunde koreanische Küche mit fermentiertem Gemüse von Ae Jin Huys

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag. 

Fermente haben mich derzeit voll im Griff. Das ist aber auch faszinierend, was ein bissl Zeit und ein paar Zutaten bei Lebensmitteln bewirken kann. Das vorliegende Buch wurde von der Südkoreanerin Ae Jin Huys verfasst. Sie serviert mit ihrem Cateringunternehmen Mokja koreanische Küche bei Veranstaltungen und Pop-up-Events. Sie lebt in Gent, verbringt aber so viel Zeit wie möglich in Korea. 

Der Aufbau des Buches ist spannend: Anfangs werden Basisrezepte wie Gemüsesuppe, Reis und diverse Dips gezeigt, dann folgen Rezepte für die Zubereitung von Kimchi, die dann in dem Kapitel "Kimchi-Gerichte" zubereitet werden, schlussendlich kommen dann Rezepte für koreanische Gerichte, also quasi das, was man zu Kimchi dazu essen kann. Vor allem die beiden letzten Kapitel waren für mich toll, denn ich weiß natürlich, was man mit Sauerkraut anstellen kann, hingegen bin ich in der koreanischen Küche ganz und gar nicht sattelfest, das heißt, ich bin dann schon mal mit meinem in größeren Mengen selbst angesetztem Kimchi dagestanden und sehr viel mehr als Kimchi Pancakes ist mir nicht eingefallen. Und diese Mit- oder Zu-Kimchi-Rezepte sind nicht einige wenige, sondern sie nehmen den größeren Teil des Buches ein. 

Was meinem Koch- und Essverhalten auch sehr entgegen kommt: Die Rezepte sind alle recht gemüselastig, aber halt nicht ausschließlich. Und sie sind durchwegs sehr gut nachkochbar. Ein einigermaßen sortierter Asia-Laden reicht, um an die passenden Zutaten zu kommen, die Küche muss nicht dramatisch ausgestattet sein und die Köchin muss keine Ausbildung absolviert haben, um etwas Brauchbares auf den Tisch zu stellen. Die Rezepte sind gut erklärt. Die Zeit, die man beim Kochen investiert, ist durchaus überschaubar. Selbst die Kimchi-Rezepte sind großteils rasch gemacht. So mussten die beiden Gurken-Kimchis, die ich nachgemacht habe, einmal einige Stunden und einmal 24 Stunden durchziehen. 

Die Rezepte, bei denen Kimchi verwendet wird, sind teilweise klassische koreanische Gerichte, teilweise aber spannende Neuinterpretationen. Was ich unbedingt noch nachmachen muss, ist eine "Bulgogi Pizza", also mit Rindfleisch und Kimchi, auch eine Minestrone mit Kimchi ist zu finden. Eine Notiz von mir an mich: Perilla-Kimchi im Sommer nachmachen, wenn die Shiso-Kresse wieder einmal komplett ausufert und mir im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf wächst!

Nun gehts ans Nachkochen.

Oi Sobagi − Gefüllte Salatgurken-Kimchi

Im Moment hängen mir die ganzen Wintergemüse schon bei den Ohren raus und ich bin ganz versessen auf Gurken und Konsorten, daher hat sich dieses Rezept angeboten: Gurkenstücke werden über Kreuz eingeritzt, mit einer Gochugaru-Marinade, Karotten, Paprikastreifen und Schnittlauch angesetzt und 24 Stunden stehen gelassen. Ich habe die Gurken dann einfach so als Imbiss gegessen und sie waren im Nu weg, weil sie so gut waren.


Japchae − Gebackene Glasnudeln 

Das war eines dieser veganen Gerichte, bei denen einem weder Fleisch noch etwas anderes Tierisches fehlt. Wenn jemand Genaueres wissen will: Es gibt das Rezept beim Verlag beim Blick ins Buch.

Oi Kimchi

Das ist eines der Turbo-Kimchis, die tatsächlich nur ein paar Stunden durchziehen müssen und schon steht ein asiatischer Gurkensalat auf dem Tisch.

Musaengchae − Feines Daikon-Rettich-Kimchi

Nachdem ich keinen Daikon-Rettich bekommen konnte, habe ich dieses Kimchi mit einem der derzeit am Mark erhältlichen großen weißen Rettiche gemacht. Der Rettich wird in Streifchen gehobelt, 10 min. eingesalzen, dann mariniert, fertig. 

Nachträglich weiß ich jetzt, dass ich Daikon-Rettich bei der Bioschanze am Kettenbrückenmarkt bekommen kann. Ich werde dieses Kimchi also demnächst noch einmal machen, weil es sehr gut war.
 

 

Musaengche Croque Monsieur − Croque Monsieur mit Daikon-Rettich-Kimchi

Dieses Rezept geht so schnell und schmeckt so gut, dass ich das unbedingt vorstellen muss.

 

 

 

 

 

Was es nach dem Kochen zu sagen gibt: Wenn man Kimchi mag, dann ist dieses Buch ein Muss. Wenn man mehr über koreanische Küche wissen will, ebenfalls. Wenn man gern asiatisch isst, darf man auch nicht dran vorbeigehen.


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-79-138851-9
Gewicht: 944 g
Format: 203 x 261 x 24 mm
Erschienen: 14. Februar 2022

 

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden.
 

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Danke an den Prestel Verlag,  der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.  

 

 

Donnerstag, 28. November 2019

Kimchi-Pancakes mit Blattkohl

Seit ein paar Jahren setze ich auf Balkonien gern Blattkohl, also Grünkohl, Schwarzkohl etc. Und jeden Herbst habe ich das Problem: Wenn ich Paprika, Chili und meine Kräuter abgeerntet habe, ist es eigentlich schon zu spät für Grünkohl und Co., denn anständige GärtnerInnen setzen die im August. Daher fängt im Herbst immer meine Suche an. Dieses Jahr dachte ich, ich finde gar nichts mehr. Doch dann habe ich einen ausdauernden Blattkohl ergattern können. Die Pflanze war echt hässlich, zerrupft und zerfressen, aber ich dachte, einen Versuch kann ich ja machen. Und sie ist wirklich so toll angewachsen, dass ich laufend ernten kann.
Immer wieder staune ich, was diese Pflanze für einen unglaublichen Lotuseffekt macht! Es kann noch so schütten, an diesen Blättern perlt das Wasser ganz dramatisch ab. Das Waschen ist auch recht witzig, weil die Blätter dabei genau denselben Effekt zeigen.

Aber darum geht es nicht, sondern um eine Neuentdeckung, was man mit Blattkohl machen kann: Man schneidet den feinnudelig und schupft ihn gemeinsam mit Kimchi in einen Pancake-Teig. Das ist mittlerweile eine Leibspeis von uns geworden! Man kann auch eine traurige übrige Karotte raspeln und in den Teig geben oder eine Zucchini − was halt so in der Gemüselade herumliegt und aufgebraucht werden muss. Also wer Kimchi genau so gern mag, dem lege ich diese Pancakes sehr ans Herz.


Für 4 Pancakes à 24 cm Durchmesser (= 2 Hauptspeisen- oder 4 Vorspeisenportionen)

70 g Reismehl
70 g Allzweckmehl
1 Tl feines Meersalz
½ Teelöffel Backpulver
2 Eier (M)
70 g fein gehacktes Kimchi, abgetropft und ausgedrückt (Saft aufheben!)
2 Hände voll feinnudelig geschnitter Blattkohl (Grünkohl oder Schwarzkohl, gern auch ersetzbar durch 1 große Karotte oder 1 kleine Zucchino, jeweils geraspelt)
2 Frühlingszwiebel, in kleine Stücke geschnitten, weiße und grüne Teile getrennt
Erdnussöl oder anderes geschmacksneutrales Öl zum Herausbacken
Sesamsamen

Kimchi-Mayo
Milch
Sonnenblumenöl
Kimchi-Saft
eventuell Salz



Für die Pancakes Reis- und normales Mehl mit Salz und Backpulver mischen, die Eier einrühren. Zerkleinertes Gemüse bis auf das Grüne von den Frühlingszwiebeln einrühren. Bei Bedarf etwas Wasser zufügen. 15 min. quellen lassen.
Wenn man Zucchini verwendet, die erst kurz vor dem Ausbacken einrühren, denn die lassen so viel Wasser, dass der Teig zu dünn werden würde.
Es soll ein cremiger, dickflüssiger Teig entstehen. Wenn der Teig nach der Ruhezeit zu fest ist, 1-2 EL von der Flüssigkeit, die sich beim Kimchi absetzt, einrühren.

Während der Teig ruht, die Mayo machen. Dafür 1 Finger hoch zimmerwarme (wichtig!) Milch in einen hohen, schmalen Mixbecher geben. 3 Finger hoch Sonnenblumenöl dazuleeren. Wichtig ist, dass die Flüssigkeiten dieselben Temperaturen haben! Dann einfach einen Mixstab auf den Boden des Gefäßes stellen, auf eine hohe Stufe stellen und langsam hochziehen. Schon ist die Mayo fertig. Die ist in der Regel fester als Mayo, die man mit Eigelb macht, hier soll es aber eine dickflüssige Würzsauce sein, daher 3-4 EL von der Kimchi-Flüssigkeit mit dem Mixstab in die fertige Mayo einmixen. Mein Kimchi-Saft ist würzig genug, dass man die Mayo dann nicht mehr weiter würzen muss. Aber einfach mal kosten, bei Bedarf salzen oder Chilipulver dazugeben.

Jeweils 1 EL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. ¼ der Pancake-Masse ins heiße Öl geben, in der Pfanne gleichmäßig verteilen, Hitze auf eine mittlere Stufe zurückschalten und beidseitig goldbraun backen. Die fertigen Pancakes im Rohr bei 100 Grad warm halten.

Die fertigen Pancakes auf eine Platte legen, mit Sesam und dem Grün der Frühlingszwiebeln bestreuen. Die Kimchi-Mayo über den Pancakes verteilen. (Ich habe weiche Gummikugeln mit verschiedenen aufschraubbaren Tüllen, die sind perfekt für diese Arbeit.)



Dieses Essen steht mit wirklich minimalem und sehr einfachem Aufwand innerhalb einer halben Stunde auf dem Tisch. Fertiges Kimchi gibt es mittlerweile in Wien an vielen Orten zu kaufen.

Ich mache meines am liebsten nach dem Rezept von Missboulette, mittlerweile habe ich dafür einen Kimchi-Keramiktopf  (Link not sponsored, Topf selbst gekauft). Wenn man sich diese Arbeit nicht antun mag, gibt es hervorragendes Kimchi von kimkocht (ebenso not sponsored) in ihrem Geschäft im 9. Bezirk, außerdem am Samstag am Brunnenmarkt ein junges, engagiertes Team, das alle möglichen Fermente herstellt. Auch schon gesehen habe ich Kimchi beim Sussitz (not sponsored) in der Leopoldstadt, aber besser vorher anrufen und fragen, denn auf der HP kann ich derzeit kein Kimchi finden.

Vorsicht: Fermente machen süchtig! Ich halte es mittlerweile gar nicht mehr aus, wenn kein Kimchi oder etwas anderes Fermentiertes im Haus ist. Und ich habe dafür einen Kühlschrank in der Gartenhütte auf Balkonien, wo sonst nur fix verschlossene Flaschen drinnen sind. Kimchi hat einen sehr strengen Geruch, der auch bei Rexgläsern herauskommt, und ich würde das nicht im normalen Kühlschrank aufheben wollen.

Fotoupdate vom Juni 2020, jetzt mit den ersten Sommergemüseresten

Freitag, 25. Oktober 2019

[Kulinarische Weltreise] Kimchi-Suppe

Schon wieder ein Blogevent, das riesig Spaß macht! Dieses Mal reist Volker nach Korea und da reise ich kulinarisch gerne mit. Ich bin sicher, dass es auf dieser Reise eine Menge Kimchi-Rezepte gibt. Ich will euch zeigen, was man damit machen kann außer einfach zu Reis essen. Eine ganz tolle Suppe habe ich gemacht, die geht so einfach, dass es ganz unglaublich ist, dass sie so gut ist. Und scharf! Ganz arg scharf sogar. Wir essen manchmal gern so, dass es wirklich schweißtreibend ist, wobei der Geschmack aber schon noch im Vordergrund steht. Wenn es nur mehr brennt, dann ist es nicht mehr unser Ding.

Wie das oft in Asien ist, ist diese Suppe ein Hauptgericht, ähnlich einem Eintopf in unseren Breitengraden. Dazu isst man Reis als Beilage.


Für 4 Portionen

350 g Kimchi + 4 EL Lake
1 Zwiebel, in mundgerechte Stücke geschnitten
1 EL Sojasauce
2 EL Sesamöl (das dunkle aus geröstetem Sesam)
2 EL Gochujang (koreanische Chilipaste)
1 EL Gochugaru (koreanische Chiliflocken)
1 EL Zucker
½ l klare Suppe
½ Bund Frühlingszwiebel, klein geschnitten
200 g Schweinsschulter, in kleine Scheiben geschnitten
300 g Tofu
10 Shiitakepilze, in Streifen geschnitten (es gehen auch getrocknete, die müssen aber eine Stunde vorher in heißes Wasser eingeweicht werden, das Einweichwasser kommt zur Suppe)

gekochter Reis zum Servieren
Kräuter (Koriander, Thaibasilikum, Vietnamesischer Koriander − was immer da ist) zum Bestreuen

Kimchi ein wenig zerkleinern − die Stücke sollen so groß sein, dass sie angenehm zu essen sind. Suppe in einen großen Topf geben, Kimchi samt Lake, Zwiebel, Sojasauce, Sesamöl, Gochujang, Gochugaru, das Weiße von den Frühlingszwiebeln und Zucker zufügen, verrühren und zum Kochen bringen. Das Fleisch dazugeben und alles 30 min köcheln lassen. Tofu und Pilze dazugeben, alles noch einmal 5 min. köcheln.
Mit Kräutern bestreuen, mit Reis servieren.



Wenn ich noch nicht gewusst hätte, wie gut man mit Kimchi kochen kann, hätte es mich dieses Rezept gelehrt. Der Turbohausmann hat schon deponiert, dass er diese Suppe auf die Dauernachkochliste gesetzt haben will.

Falls jemand noch ein Rezept mit Kimchi wissen will: Pancakes mit Kimchi ist auch noch so ein Lieblingsrezept von mir.

Rezept frei nach Meine Asia Küche.

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

Küchenlatein: Mungobohnenpfannkuchen
Petra von Chili und Ciabatta: Gochujang Schweinetopf
Britta von Brittas Kochbuch: Kimchi
Britta von Brittas Kochbuch: Rindfleisch Bulgogi
Simone von zimtkringel: Jajangmyeong - Nudeln mit schwarzen Bohnen
Simone von zimtkringel: Blumenkohl-Kimchi
Sylvia von Brotwein: Scharf gebratenes Schweinefleisch koreanisch
Tina von Küchenmomente: Hotteok - Pancakes aus Korea
Susanne von magentratzerl: Dakdoritang - Koreanischer Hähncheneintopf
Ronald von Fränkische Tapas: Koreanisches Sushi mit fränkischen Fischen
Petra von Chili und Ciabatta: Bindaetteok – Koreanische Mungbohnen-Pfannkuchen Surf and Turf
Melanie von Das Samstagsfrühstück: Frühstück in Korea – Haejang-guk
Volker von volkermampft: Koreanisches Rindergulasch
Volker von volkermampft: Koreanische Nudelsuppe mit Kimchi
Volker von volkermampft: Khanpunggi - Hähnchen mit Knoblauch nach Sarah Henke - Korea - Buchrenzension
Volker von volkermampft: Koreanische Restaurants in Hamburg - Seoul 1988 und mehr
Michelle von The Road Most Traveled: Gimbap und Hotteok aus Korea


Freitag, 22. Februar 2019

Koreanisches Beef Tatar

Es gibt Essen, das kann ich immer! Dazu gehört Beef Tatar. Ganz erstaunlich ist diese Variante: Asiatisch gewürzt ist das ein so gutes Essen, dass es bei uns gleich auf die Dauer-Nachkochliste gekommen ist. Kompliziert ist es auch nicht, also auch gut für Anfänger geeignet. Und das macht was her! Ich hab dazu noch Asia-Salate serviert, was sehr gut gepasst hat.



Für 2 Hauptspeisportionen:
1 Birne (reif!)
2 Eigelb
400 g Rinderfilet (Ich hatte einen Nierenzapfen, der perfekt gepasst hat.)

Für die Deko:
1 Frühlingszwiebel
Blattsalate
schwarzer Pfeffer
weißer Sesam, geröstet

Marinade:
2 Knoblauchzehen, püriert
3 EL Sojasauce
2 EL flüssiger Honig
4 EL geröstetes Sesamöl
schwarzer Pfeffer
2 Frühlingszwiebel, fein geschnitten
2 EL weißer Sesam, geröstet

Die Zutaten für die Marinade gut verrühren.

Das Fleisch kurz (10-15 min.) anfrieren lassen, damit man es gut in feine Streifen schneiden kann. Die Streifen dann in ganz kleine Würferl schneiden. Fleisch mit der Marinade mischen.

Die Birne schälen, Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in ganz feine Streifen schneiden. Bis zum Servieren im Kühlschrank parken.

Deko-Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.

[Ich habe noch eine Marinade aus Limettensaft, Zucker und einem Spritzer Fischsauce für die Asia-Salate gemacht. Vor dem Servieren muss man dann die marinierten Salatblätter gut abtropfen, damit einem der Salat auf dem Teller nicht davonschwimmt.]

Birnenstreifen auf einem Teller verteilen. Tatar mit einem Servierring auf den Birnen anrichten, dabei eine Mulde machen, in die man das Eigelb legt. Pfeffer drübermahlen. Salat auf dem Teller verteilen. Alles mit geröstetem Sesam und Frühlingszwiebel bestreuen.




Rezeptquelle: Ei à la carte

Donnerstag, 17. Januar 2019

Pancakes mit Kimchi

Schon oft hat mich die Idee für Kimchi-Pancakes angelacht, aber bis zu diesem Kochbuch hatte ich es noch nicht versucht. Nun habe ich ein neues schnelles Standardrezept gefunden. Kimchi hab ich eigentlich immer im Kühlschrank, das gab es als rasches "Notfallsessen" schon oft genug einfach mit Reis, aber nun habe ich eine zweite Variante.

Für die Fotos hatte ich bis zum Spätherbst zum Glück jede Menge Shiso am Balkon. Das ist mittlerweile ein sehr willkommenes Kraut! Im Frühling kaufe ich einen kleinen Topf, bis zum Herbst habe ich dann eine hüfthohe Pflanze, auch wenn ich laufend ernte.

Das ist wieder einmal ein Arme-Leute-Essen, das zum Niederknien gut schmeckt. Noch dazu geht das total schnell. Kein Wunder, dass es das bei uns schon einige Male gegeben hat, seit ich das Rezept entdeckt habe.


Für 4 Portionen

250 g Mehl
125 g Reismehl
350 ml kaltes Wasser
2 große Eier
3 Frühlingszwiebeln
4 Shisoblätter
1 große rote Chili
1 Knoblauchzehe
250 g Kimchi aus Chinakohl (ich mag gern deutlich mehr, hier 400 g)
½ TL Salz
Öl zum Braten

Zum Servieren: Limetten, gehackte Chili (mild und scharf), geschnittene Shisoblätter

Mehl, Reismehl, kaltes Wasser, Salz und Ei zu einem glatten Teig verrühren. Kimchi klein schneiden, ebenso Frühlingszwiebeln, Shisoblätter, Chili und Knoblauch, alle Zutaten zum Teig rühren.

1 TL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, jeweils 1 gehäufte El der Teigmasse ins heiße Öl geben, flach drücken. Wenn die Ränder der Pancakes nach 3 − 4 Minuten trocken aussehen, wenden. Den ganzen Teig auf diese Weise verarbeiten, die fertigen Pancakes bis zum Servieren im Rohr warm halten.

Mit Limettenspalten, Shisoblättern und gehackten Chilis servieren.



Ich finde es fein, wenn man zum Drüberstreuen milde und scharfe Chilis zur Wahl hat, dann kann man dadurch nachschärfen oder halt nicht.

Dazu passt ausgezeichnet ein asiatischer Dip, zum Beispiel Mayo mit Sambal Oelek oder Sryracha (2 Teile Mayo mit 1 Teil scharfer Sauce verrührt), ausgezeichnet dazu ist auch Sichuan-Würzöl, der zweite Aufguss.
Ich mag sehr gern diesen Chinesischen Gurkensalat als Beilage.

Die Wintervariante: Wenn es keine Kräuter auf Balkonien gibt, dann streuen wir einfach Sesamsamen auf den Pancake. Das Grün von Frühlingszwiebel passt auch sehr gut.



Überhaupt finde ich das Kochen mit Kimchi wahnsinnig spannend. Das Rezept habe ich zum Glück entdeckt, als ich Kimchi einmal versalzen habe − da war ich grad besonders verliebt in den Turbohausmann und hatte vergessen, dass ich schon gesalzen hatte ...