Posts mit dem Label Französisch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Französisch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 5. Juni 2025

[Kochbuchbesprechung] Le Sud von Rebekah Peppler


Die Autorin Rebekah Peppler hat das gemacht, wovon viele Amerikaner träumen: Sie ist nach Frankreich ausgewandert. Nun liegt ihr mittlerweile drittes Kochbuch über die französische Küche vor. Sie zeigt Rezepte aus der Region Provence-Alpes-Cóte d'Azur, wo sie sich von Long Covid erholt hat.

Das Buch ist schön gemacht: Es vermittelt so viel südfranzösischen Lebensstil! Die Fotos sind sehr stimmungsvoll und setzen Meer, Apéritif, das Licht, die Märkte und überhaupt alles, was man sich als Urlaub in Südfrankreich in Kombination mit Essen vorstellt, in Szene. Das ist auch die Stärke des Buches: Da will man hin, dort will man sich die Sonne auf den satten Bauch scheinen lassen, so fühlt sich Urlaub an.

Die Rezepte sind alle denkbar einfach aus dem Handgelenk zu schütteln und ich habe keines gefunden, in dem es Stolpersteine gibt. Man muss keine besonderen Kochtechniken beherrschen, auch die Zutaten bekommt man einfach − am besten auf einem schönen Markt, der schon ein wenig von Urlaubsstimmung vermittelt. Es finden sich sowohl bereits bewährte als auch neue Rezepte der französischen Küche.

Gegliedert sind die Rezepte in die Kapitel "Apéritifs + Cocktails", "Vorspeisen", "Fleisch und Fruits de Mer", "Pasta + Sandwiches", "Gemüse", "Salate", "Etwas Süßes" und "Käse + mehr". Dazu finden sich Einschübe zu spezifischen Themen, die südfranzösische Küche betreffen, z. B. über den typischen Wein der Region, den Rose, oder unkomplizierte Snacks. Die Rezepte sind eher fleischig-fischig, aber es finden sich auch viele vegetarische Gerichte.

Die Fotos in dem Buch stammen von Joann Pai. Wenn man gern richtig feminine Mood-Fotos mag, sollte man einen Blick auf die Homepage machen, dann bekommt man auch gleich einen Vorgeschmack, was einen im Buch erwartet.


Wollen wir kochen gehen? 













 

Salat mit frischen Kräutern

Für das Foto hab ich den Salat gleich mitten in meinen Topf-Kräutergarten gestellt. Da rein durften Petersilie, Minze, Dille, Fenchelkraut und Schnittlauch. Daraus wurde ein schöner Frühsommersalat.







Marinierter Chevre mit rotem Pfeffer

Das ist so ein Rezept, wie ich es mir für den Sommer auf Balkonien vormerken werde: Einige wenige Zutaten, im Handumdrehen gemacht und es ist doch viel mehr als einfach Käse zum Salat. In diesem Fall habe ich den Käse auf Linsensalat gebettet, dazu ein Stück Baguette oder französisches Landbrot und ein nettes Essen steht am Tisch. Sowohl Salat als auch Käse bereitet man irgendwann vor und man muss sie nur mehr servieren.



 Meine Liebslingspasta fern des Meeres

Das ist ein ganz typisches Gericht aus dem Buch: Sardellen, Kapern, Salzzitronen und mehr Umami-Bomben sorgen für enorm viel Geschmack. Eigentlich wollte ich dieses Rezept vorstellen, aber Frau Magentratzerl war schneller


 






Sauce Gribiche

Eine der klassischen Saucen zu Spargel ist Sauce Gribiche. Sehr treffend ist sie im Buch als Vinaigrette mit Textur beschrieben. Also wenn man Gusto auf Säuerliches mit was drinnen hat, dann ist die die richtige Wahl.

Es gibt übrigens eine eigene Anleitung für das Kochen von Eiern im Kochbuch, was ich für Koch-AnfängerInnen für wichtig halte.

Pochiertes Fischfilet mit Mayo

Das war ein ganz, ganz feines Essen. Sorry für das Foto, das dem so gar nicht gerecht wird. zum Glück habe ich vom Pochiersud gleich mehr gemacht und eingefroren, so wird es beim nächsten Mal noch einfacher gehen.

Pommes

Dazu ein weiteres Rezept aus dem Buch, nämlich Pommes. Die werden zweimal frittiert, was sie besonders knusprig macht.

 

Haricots verts mit Schalotten, Kapern und eingelegter Zitrone

Haricots sind recht junge, zarte Fisolen, die ich leider nicht bekommen habe, sondern nur schlicht und einfach normale Fisolen. Die wurden aber zu einer sehr genialen Beilage durch die vielen Aromen, die sich hier treffen. Dieses Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen.

Auch für Salzzitronen findet sich ein Rezept im Buch. 

 

 

 

Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Ich gestehe, dass ich anfangs schon gedacht habe, ob ich ein Kochbuch brauche, in dem sich tatsächlich ein Rezept für Dosensardinen findet, auf die man ein wenig Piment d`Espelette streut. Aber es ist ein richtig feines Sommerkochbuch, das mich innerlich einstimmt auf Abende auf meinem Balkonien, an denen man eben nur einen Salat und Dosensardinen mit Baguette isst. Das ist ein Lebensgefühl, das es wert ist, dass man es einfängt. Vor allem aber: Dieses Kochbuch nimmt die Angst vor französischer Küche. Also wenn ihr jemanden kennt, der frankophil ist oder einen Urlaub in Frankreich plant, dann schenkt ihr bzw. ihm dieses Kochbuch. Eine schönere Urlaubsvorbereitung kann ich mir nicht vorstellen.


Infos zum Buch
ISBN: 978-3-7913-9337-7
Erschienen am 16.4.2025
Format: 18,9 x 24,6cm
Umfang: 280 Seiten
Hardcover, Pappband

 

Vielen Dank an den Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
 

Mittwoch, 15. Mai 2024

Pan Bagnat

Die Abende sind lang und die Lust am Kochen schwindet. Kennt ihr das auch? Es ist jetzt wieder die Zeit im Jahr, wo wir gern mit Freunden draußen sitzen und plaudern, außerdem braucht mein Balkonien gerade jetzt viel Zuwendung, weil die letzten Frühlingspflanzen müssen raus, die Sommerpflanzen brauchen ein Zuhause. Und da bietet sich ein Salat oder ein Sandwich halt sehr an. Dieses Sandwich ist gleich zwei in einem: Quasi Salade nicoise in einem Weckerl. Noch gibt es nicht die perfekten Zutaten dafür, aber so einigermaßen kommt es schon hin. Die großen Fleischparadeiser, die perfekt wären für dieses Essen, habe ich halt durch kleine Kirschparadeiser ersetzt, denn die haben schon mehr Aroma als die großen.

Noch etwas Feines an diesem Sandwich: Man macht es schon einige Stunden vorher, denn es muss einige Stunden straff in Folie gewickelt und gepresst ruhen, damit die Aromen sich entwickeln können. Bei mir ist einfach eine Schachtel mit Eiern im Kühlschrank draufgestanden, was gut geklappt hat. Und nach der Balkonarbeit war es dann fertig und musste nur mehr gegessen werden.

 


 

Zutaten für eine Person
⅓ - ½ Baguette (wäre optimal, bei mir ein Ciabatta-Weckerl, hat auch sehr gut gepasst)
100 g Thunfisch in Öl, gut abgetropft
1 Ei, hart gekocht
2 kleine Radieschen
4 Kirschparadeiser
1 Frühlingszwiebel
1 Hand voll Salat (hier Rucola)
1 Hand voll Basilikumblätter
3-4 Oliven
1 TL Kapern
2 TL Balsamico-Essig
1 EL Olivenöl (bei mir gleich das aus der Fischdose)

 

 

Den Thunfisch in ein Sieb geben, dabei das Öl in einem Schüsserl auffangen. Das Brot aufschneiden und aushöhlen. Olivenöl in das Brot träufeln. Ei, Jungzwiebel und Radieschen in Scheiben schneiden. Kirschparadeiser halbieren. Den Thunfisch mit den entsteinten Oliven, den Kapern und dem Balsamico vermischen. Alle Zutaten auf das Brot legen. Straff in Folie wickeln und im Kühlschrank beschwert einige Stunden (geht auch über Nacht) ruhen lassen.

 

 



Banner Blog-Event CCVII - Sandwiches (Einsendeschluss 15. Mai 2024)Dieses Rezept darf zu Zorras Blogevent, das Sarah von kinderkommtessen ausrichtet.

Es finden sich schon viele spannende Sandwiches bei dem Event, also schaut mal dort hin!



 

 

Freitag, 26. Februar 2021

Tomme Tartin

Eine wirklich tolle Idee für überbackene Käsebrote. Die schlichte Variante gibt es bei uns ab und zu, wenn ich zu faul zum Kochen bin. Das hier ist quasi die Feiertagsvariante für "schön", die uns echt gut geschmeckt hat.

Rezeptquelle: Alpenkochbuch

 

 

Zutaten für 4 Brote (für 2 Hauptspeisen oder 4 Zwischenmahlzeiten)

2 Roma-Salatherzen
feines Meersalz 
Eiswürfel 
2 Schalotten, gehackt 
2 EL Butter 
2 Knoblauchzehen (1 gehackt, 1 halbiert)
60 g Obers
40 g gekochter Schinken, fein gewürfelt 
schwarzer Pfeffer aus der Mühle 
1 Prise Muskatnuss, frisch gerieben 
4 dicke Scheiben Landbrot 
2 EL kalt gepresstes Olivenöl 
10 Scheiben Tomme de Savoie (à 3 mm dick) 

 

Für die Salatbeilage

restlicher Salat

Weinessig
Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker

 
 

Die kräftigen äußeren Blätter vom Salat ablösen, die zarten inneren Blätter für den Beilagensalat beiseite legen. Die abgezupften Blätter blanchieren. Dafür in einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen und eine Schüssel mit Wasser und Eiswürfeln befüllen. Die Salatblätter für ein paar Sekunden im kochenden Wasser blanchieren, dann mit einem Schaumlöffel herausheben und in die Schüssel mit Eiswasser geben. Mit einem Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) abtrocknen, danach grob hacken. Zur Seite stellen. 

In einer Bratpfanne (mit passendem Deckel) die Butter schmelzen, darin die Schalotten bei mittlerer Hitze etwa 4 Minuten anschwitzen, bis sie glasig sind. Den gehackten Knoblauch unterrühren und alles bei geringer Hitze noch 1 Minute weiter garen. Die gehackten Salatblätter, das Obers und die Schinkenwürfel in die Pfanne geben und unterrühren. Nun den Deckel auflegen und alles sanft garen, bis die Salatblätter nach 4-5 Minuten zart sind. Den Deckel entfernen und alles bei mittlerer Hitze 4-5 Minuten einköcheln lassen, bis die Sahne eingedickt und der Salat mit Sauce überzogen ist. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Überkühlen lassen.

Für den Beilagensalat alle übrigen Blätter vom Salat abzupfen, waschen und in Streifen schneiden. In einer Salatschleuder trocken schleudern. Alle Zutaten für die Marinade gut vermischen, bis Salz und Zucker aufgelöst sind. Marinade über den Salat leeren, gut durchmischen.

Grill vom Backofen vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Brotscheiben auf das Backblech legen und in das obere Drittel des Ofens schieben. Die Brotscheiben von beiden Seiten kurz unter dem Grill anrösten, dabei darauf achten, dass sie nicht verbrennen. Aus dem Ofen nehmen, jede Scheibe mit den Knoblauchhälften einreiben und mit dem Olivenöl beträufeln. Die Salatmischung gleichmäßig auf den Brotscheiben verteilen. Mit den Tomme-de-Savoie-Scheiben bedecken und 5-6 Minuten im Backofen gratinieren, bis der Käse ausreichend gebräunt, aber nicht verbrannt ist (im Auge behalten). 

Jede Scheibe in zwei Hälften schneiden und die Hälften auf vier Tellern anrichten. Sofort mit dem grünen Salat als Beilage servieren.

 


Freitag, 27. November 2020

[Rettungsaktion] Französische Zwiebelsuppe

Was für ein schönes Thema für eine Rettungsaktion bei diesem Wetter! Das ist ein Essen aus der Abteilung, heißt Suppe, aber ist bei uns immer eine Hauptmahlzeit. Und die Suppe ist um diese Jahreszeit einfach perfekt! Ein richtiger Seelenschmeichler.

Anlässlich der Rettung habe ich mich ein wenig in den Supermarktregalen umgeschaut. Ich muss sagen, mir ist meine Suppe mit mehr Zutaten und weniger Aromen lieber. Dauert zwar länger, aber schmeckt sehr viel besser!


Danke an Britta, Barbara und Tamara für die Abwicklung der Rettungen, nicht zu vergessen Brittas Mann, der immer eine Linkliste erstellt, die man so problemlos einbauen kann.

 

4 Portionen

1 kg Zwiebel 
1 Knoblauchzehe 
40 g Butter 
2 EL Mehl  (griffig)
Salz
Pfeffer 
1 Prise Kümmel, gemahlen
100 ml Weißwein, trocken 
1 l klare Rindssuppe 

 
4 Scheiben Weißbrot 
100 g kräftiger Käse, gerieben (z. B. Bergkäse)

Zwiebeln schälen, halbieren und in halbe Ringe schneiden. Knoblauch schäen und fein hacken. Butter in einem Topf schmelzen und Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch dazugeben und kurz mitdünsten. Alles mit Mehl stauben und unter Rühren leicht bräunen lassen. Mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen. Zutaten mit trockenem Weißwein ablöschen, dann auch die Rinderbrühe aufgießen. Suppe für etwa 20 Minuten köcheln lassen. 

Backrohr auf 200 Grad Umluft vorheizen. Weißbrot toasten oder in der Pfanne rösten. Käse draufstreuen und im Rohr backen, bis der Käse gut geschmolzen ist. In Suppenteller legen und die Suppe drauf verteilen.

Wer Suppentassen hat, kann die Suppe auf vier Stück verteilen. Jede Tasse mit einer Scheibe Brot bedecken und diese mit geriebenem Käse bestreuen. Im Ofen 5 Minuten überbacken.

 



 Hier die Rezepte aller Mitretterinnen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freitag, 22. Mai 2020

[Kulinarische Weltreise] Radieschenblättersuppe

Was macht ein Rezept landestypisch? Ich bin mir bei dieser Radieschenblättersuppe nicht so sicher, ob die als französisch durchgeht, aber sie wurde in Frankreich von David Lebovitz kreiert und daher gehe ich nun einfach davon aus, dass die französisch ist. Klassiker ist es jedenfalls keiner, dennoch nehme ich diese Suppe mit auf Volkers Kulinarischer Weltreise durch Frankreich. Geschmeckt hat die Suppe so gut, dass ich finde, man muss sie verbreiten. Das Rezept habe ich nach meinem Geschmack abgewandelt, das Original kann man im ersten Link nachlesen.

Es ist für mich in keiner Weise neu, dass man Radieschenblätter essen kann: Für die zarten jungen Radieschenblätter eignet sich Radieschensalat sehr gut. Seit 2011 gibt es bei uns jährlich, wenn die Radieschenernte auf Balkonien fällig ist, jährlich dieses Radieschenrisotto.

Ich bin immer froh, wenn ich solche Rezepte finde, denn bei den Radieschen sind immer wieder Pflänzchen dabei, die keine Knöllchen bilden, aber das schöne Grün will ja auch verwertet werden. Die Blätter sind wohlschmeckend, aber man muss eine ausreichende Menge nehmen, weil sie nicht sehr intensiv sind. Was auch kein Fehler ist: Die halten richtig viel Knofel aus! Und die Blätter sind störrisch, das heißt, man muss sie einige Male zerschneiden, bevor man sie klein mixt. Zumindest meine alte Moulinette würde das nicht überleben, wenn sich die Fasern der Blätter um die Klinge wickeln. In den Blättern hält die Erde übrigens besser als auf den Radieschen, daher sehr gründlich waschen!


Für 4 Portionen

1 EL Butter
1 Esslöffel Olivenöl
1 große Zwiebel, geschält und gewürfelt
1 TL Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 Knoblauchzehen, geschält und in Scheiben geschnitten
2 mittelgroße Erdäpfeln, gewaschen und grob gerieben (350-450 g)
1 l klare Hühnersuppe
2 Bund Radieschengrün
1 Bund Radieschen, die Knollen
1 EL Dijon-Senf
1 Prise Cayennepfeffer
125 ml Mascarpone (angeblich geht auch Obers oder Crème Fraiche)
Saft und Schale einer Zitrone

Butter und Olivenöl in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Geschnittene Zwiebel hineingeben und unter häufigem Rühren ca. 5 min. braten. Mit Salz und Pfeffer würzen, Knoblauch hinzugeben und weiter braten, bis die Aromen freigesetzt sind. Suppe zugießen und zugedeckt aufkochen lassen
Die geriebenen Erdäpfeln in den Topf geben und 5-10 min. durchkochen lassen. Radieschenblätter einige Male durchschneiden und in die Suppe geben. Wieder zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und köcheln lassen, bis die Rettichblätter durchgegart sind.
Vom Herd nehmen und ein wenig abkühlen lassen (mein Stabmixer mag es nicht, wenn man ihn zu tief in kochend heiße Flüssigkeit hält).
Mascarpone einrühren, mit Zitronensaft und -schale abschmecken. Alles zu einer glatten Suppe mixen.

Radieschen fein hobeln. Suppe erhitzen, in Teller geben, die Radieschen als Einlage hineingeben.



Ich könnte mir auch Croutons gut als Einlage vorstellen, wenn man richtig Hunger hat bzw. die Suppe als Hauptspeise für 2 Personen gedacht ist.
Sicher sehr hübsch schauen essbare Blüten aus, aber um diese Jahreszeit findet sich da auf Balkonien noch nichts.


Wenn die Reise durch Frankreich beendet ist, werde ich wieder die Links aller Mitreisenden eintragen.

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Frankreich

Volker von Volkermampft mit Boeuf Bourguignon - das französische Gulasch
Britta von Backmaedchen 1967 mit Clafoutis-französischer Kirschauflauf
Ulrike von Küchenlatein mit Sauerteigbrot im Poilâne-Stil
Susanne von magentratzerl mit Galette mit Sardine und eingelegter Zitrone
Susanne von magentratzerl mit Gefüllte Artischocken
Ronald von Fränkische Tapas mit Tarte Tatin
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Cannelés Bordelais
Sylvia von Brotwein mit Französisches Landbrot mit Sauerteig
Britta von Brittas Kochbuch mit Quiche Lorraine
Britta von Brittas Kochbuch mit Coq au Riesling
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Tarte Dijon
Britta von Backmaedchen 1967 mit Éclairs mit Crème pâtissière
Simone von zimtkringel mit Tarte Bourdaloue
Cornelia von SilverTravellers mit Französisches Gulasch mit Pilzen und Rotwein
Ulrike von Küchenlatein mit Orgeat-Sirup hausgemacht 
Petra von Chili und Ciabatta mit Fondant au chocolat
Susi von Turbohausfrau mit Radieschenblättersuppe
Nadine von Möhreneck mit Crème caramel (vegan)
Volker von Volkermampft mit Pain au cafe - Espresso Brot
Volker von Volkermampft mit Le pain au levain - Französisches Weizenbrot
Wilma von Pane-Bistecca mit Gougeres von Alain Ducasse
Gabi von Langsam kocht besser mit Blanquette de Veau (Kalbsfrikasse aus dem Slowcooker)
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Pain Brié
Petra von Chili und Ciabatta mit Le broufado - Schmorgericht aus der Camargue
Ulrike von Küchenlatein mit Tartine For’Bon
Petra von Chili und Ciabatta mit Chinois alsacien - Schneckekueche aus dem Elsass
Ulrike von Küchenlatein mit Straßburger Zwiebelsuppe
Ulrike von Küchenlatein mit Kastenbrot mit Pfeffer und der perfekte Toast
Tanja von Tanjas bunte Welt mit Crepe Suzette
Wilma von Pane-Bistecca mit Vanilla Caramel Madeleines
Wilma von Pane-Bistecca mit Rhabarber Tarte Tatin
Ulrike von Küchenlatein mit Avocado Tartine mit Banane und Zitrone
Britta von Brittas Kochbuch mit Chouquettes
Ulrike von Salon Matilda mit Matcha Macarons, Avocado, Lemon Curd
Wilma von Pane-Bistecca mit Vanilla Souffle
Katja von Kaffeebohne mit Zwiebel-Tarte
Nanni von Helden der Vorzeit mit Cuisine francaise: Schoko-Kuchen – Gâteau reine de Saba
Carina von Coffee2Stay mit Französisches Käsesoufflé
Carmen von Tanz auf der Tomate mit Le Croque Monsieur  

Dienstag, 14. April 2020

Financiers

Ja, Ostern ist nun vorbei und da steht doch glatt noch ein Gläschen mit Eiklar herum von meinen Pinzen! Wer mehr als zwei Eiweiße übrig hat, wird hier am Blog aber auch fündig. Was ich komischerweise noch nie gebloggt habe, was aber zu meinen Standardrezepten gehört, wenn ich in so einer Situation bin, sind Financiers. Die sind denkbar einfach zu machen und schmecken auch am nächsten Tag noch gut. Wer keine Financier-Formen hat, nimmt einfach andere kleinformatige Förmchen wie Madeleine-Formen. Die eckigen Formen haben den Baby-Küchlein ihren Namen gegeben, denn sie sollen wie Goldbarren aussehen.

Mein Rezept ist angelehnt an das von Pierre Hermé, allerdings ist das hier die Variation für Faule: Er macht natürlich eine ganz spezielle Pistazienpaste und ich bin sicher, dass das überirdisch schmeckt. Ich habe einfach die ursprüngliche Menge an Mandelmehl (sehr fein gemahlene Mandeln) durch geriebene Pistazien ersetzt, schmeckt auch super.


65 g Butter zu Nussbutter schmelzen
40g Mehl
60 g Staubzucker
50 g fein gemahlene Pistazien (wahlweise Mandel- oder Haselnussmehl)
2 Eiweiße

3 EL gehackte Pistazien zum Bestreuen


Meine Financier-Form ist recht klug, die muss ich weder fetten noch mit Mehl bestauben, aber das ist meine erste Form, die da so problemlos ist. Für alle anderen: Bitte die Form wie nötig vorbeiten. Backrohr auf 170 Grad Umluft vorheizen.

65 g Butter schmelzen, auf ganz kleiner Flamme sacht weiter erhitzen, bis sie zu hellbrauner Nussbutter geworden ist. Überkühlen lassen und filtern (feines Sieb).

Mehl, Staubzucker und gemahlene Pistazien in einer Schüssel mischen. Eiklar (nicht geschlagen) einrühren, dann die gefilterte Nussbutter einarbeiten. Man rührt da schon ein bisschen, bis alles zu einer ganz homogenen Masse geworden ist.

Masse in die vorbereitete Form geben. Die Financiers gehen ein wenig auf, daher die Formen nicht übervoll anfüllen, sondern ein bisschen Spielraum lassen. Mit den gehackten Pistazien bestreuen und 10-12 min. backen. Überkühlt aus der Form lösen.




Das Braune auf den Küchlein: Diese Financiers sind mit Praliné bestreut. Das ist eine Geheimwaffe für Süßes! Dafür Karamell herstellen, geröstete Haselnüsse einrühren und erkalten lassen. Alles in der Küchenmaschine mahlen, bis man den gewünschten Ausmahlungsgrad erreicht. Man kann das auch zu einer richtigen Paste mahlen, das ist dann die Grundzutat für Nuss-Nougat-Creme. Aber eigentlich ist das ein anderes Paar Schuhe ...

Das hier ist ein älteres Foto, offensichtlich vom Hochsommer, denn da habe ich eigene Himbeeren, Walderdbeeren und Nachtschattenbeeren, die ich einfach nicht los werde, auf die Financiers gelegt, in ein paar habe ich Nougat versenkt. Man kann also wirklich viele Varianten machen. Die Dinger klappen immer und werden auf diese Weise nie langweilig.



Donnerstag, 11. Oktober 2018

Erbsensalat auf französische Art

Schönes leichtes Abendessen gefällig? Ich kann leicht Abhilfe schaffen, denn diesen Salat habe ich in dem Buch meiner letzten Buchbesprechung gefunden und er hat uns wirklich ausgezeichnet geschmeckt. Da ein Stück geröstetes Brot dazu und man hat ein wirklich vollständiges Essen.

Für 4 Personen
170 g Frühstücksspeck, in dicke Scheiben geschnitten
1 TL brauner Zucker
1 TL Paprikapulver (edelsüß)
2 Frühlingszwiebeln
3 Romana-Salatherzen
300 g Erbsen (hier TK)
2 EL natives Olivenöl extra plus etwas mehr zum Einpinseln
grobes Meersalz
schwarzer Pfeffer

Creme-Fraiche-Dressing
2 EL Mayonnaise
2 EL Creme fraiche (oder Sauerrahm)
2 EL Buttermilch
2 TL frisch gepresster Zitronensaft
grobes Meersalz
schwarzer Pfeffer
 

Das Backrohr auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Speckscheiben nebeneinander auf ein Backblech legen, mit Zucker und Paprikapulver bestreuen. 25 Minuten knusprig goldbraun backen. Auf Küchenrolle abkühlen lassen, dann in kleine Stücke schneiden.

Währenddessen alle Zutaten für das Dressing in einer kleinen Schüssel verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Grill mit Rost im Backrohr vorheizen.

Frühlingszwiebeln und Salatherzen waschen und trocknen. Die äußeren Salatblätter entfernen. Die Salatherzen der Länge nach halbieren. Die Strünke nicht herausschneiden, sonst zerfallen die Salatherzen.

Die Erbsen auf einem Backblech mit Rand verteilen. Mit Olivenöl beträufeln, salzen und pfeffern. Etwa 8 Minuten grillen, bis sie leicht gebräunt sind, zwischendurch umrühren. Die Erbsen in eine kleine Schüssel geben.

Frühlingszwiebeln nebeneinander auf dasselbe Backblech legen. Mit etwas Ol einpinseln und leicht salzen. 4-5 Minuten grillen, bis sie leicht gebräunt sind. Die Frühlingszwiebeln auf ein Brett legen und 2-3 Minuten abkühlen lassen, danach in 2 cm lange Stücke schneiden.

Die Salatherzen nebeneinander auf dasselbe Backblech legen. Mit etwas Öl einpinseln, salzen und pfeffern. 5 Minuten grillen, bis sie stellenweise gebräunt sind, zwischendurch gelegentlich wenden. Die Salatherzen auf ein Brett legen und einige Minuten abkühlen lassen, auf eine Servierplatte legen. Erbsen, Frühlingszwiebeln und Speck in einer großen Schüssel mit dem Dressing mischen, über den Salat geben, sofort servieren.



Ein Favorit! Uns hat dieser Salat sehr gut geschmeckt. Im Originalrezept werden die Salatherzen vor dem Servieren in Streifen geschnitten, aber bei einem Salat, den ich als Hauptgericht serviere, mag ich es sehr, wenn ich da noch etwas zum Schneiden auf dem Teller habe.

Auch hier zeigt sich wieder: ein wenig Speck macht Gutes noch besser.

Freitag, 1. Juni 2018

Clafoutis

Clafoutis ist ein französischer Klassiker, der jedes Jahr bei uns auf den Tisch kommt. Und letztes Wochenende durfte ich tatsächlich schon heimische Kirschen vom Baum naschen.
Ich habe zum wiederholten Mal bemerkt, dass es sich auszahlt, sich mit einem Rezept wieder und wieder zu befassen. Das hat auch Felicity Cloake im Guardian gemacht und Clafoutis-Rezepte von diversen Starköchen verglichen. Das schlussendliche Rezept ist sehr gut! Ich würde fast so weit gehen und sagen, bitte nicht so machen wie ich und die Kirschen entkernen, denn die Kerne bei den Kirschen sind so etwas wie der Knochen beim Fleisch: der Geschmack wird dadurch verstärkt. Aaaaber: Meine Kirschen sind wann immer möglich bio, das heißt, es leben mit ziemlicher Sicherheit Würmer drinnen. Und diese Vorstellung halte ich nur ganz schlecht aus. Auch wenn ich sie nach dem Backen sicher nicht sehen und oder gar schmecken kann, allein die Vorstellung lässt mir jeden Appetit vergehen. Daher werden meine Kirschen entkernt. Das hat den Vorteil, dass die Kirschen beim Mazerieren in Zucker und Maraschino besser die Aromen annehmen können. Lässt man die Kerne drinnen, dann würde ich die Kirschen ein wenig anquetschen, damit die Haut aufplatzt. Und ich habe noch eine Wunderwaffe, die hervorragend zu diesem Rezept passt: Bittermandeln. Bitte wirklich nur eine halbe Bittermandel nehmen. Das reicht aus, um einen deutlichen Mandelgeschmack und eine leicht herbe Note in diesen Pudding-ähnlichen Kuchen zu bringen. Wobei wir auch gleich beim Teig sind: Wenn man Pudding nicht mag, dann mag man normalerweise auch Clafoutis nicht. Dadurch, dass sehr wenig Mehl im Teig ist, bleibt die Masse leicht wabbelig. Ich finde das grandios!


Für eine Tarte-Form:
½ kg Kirschen
75 g Rohrrohrzucker + 2 EL extra
3 EL Maraschino oder Kirsch
20g Butter, geschmolzen, zusätzlich 1 EL Butter mitschmelzen zum Einfetten
50 g glattes Mehl
1 Prise Salz
2 Eier, verschlagen
270 ml Vollmilch
½ Bittermandel, fein gerieben



Die Kirschen waschen und die Stiele entfernen, entkernen. Mit 2 EL Zucker und dem Maraschino vermischen, abdecken und mindestens eine, besser zwei Stunden ziehen lassen.
Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Form mit der geschmolzenen Butter ausstreichen. Rand nicht vergessen! Nun den ganzen Rohrohrzucker in die Form geben, die Form drehen und so den Zucker gleichmäßig verteilen. Den übrigen Zucker aus der Form herausschütteln und in eine Schüssel geben.
Für den Teig alle anderen Zutaten außer dem Zucker mit einem Schneebesen verrühren. Den entstandenen Saft von den Kirschen ebenfalls in den Teig einrühren. Die Kirschen in die Form geben und gleichmäßig in einer Schicht verteilen. Den Teig drüberleeren. Nun den restlichen Zucker auf der Oberfläche des Kuchens verteilen. Ins Rohr schienen und ca. ½ Stunde backen.

Der Kuchen ist fertig, wenn er noch ein wenig schwabbelt. Die gesamte Form auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Optimal isst man Clafoutis warm, aber nicht mehr heiß. Warm verteilt man Clafoutis mit einem großen Löffel auf die Teller. Ausgekühlt kann man dann Stücke wie bei Kuchen schneiden.



Clafoutis geht sehr super mit Maulbeeren! Den Kirsch-Schnaps durch Maulbeerlikör ersetzen wäre ganz super wenn möglich, aber sonst geht auch der Kirsch. Die Bittermandel passt auch sehr gut zu den Maulbeeren.
Und mit anderen Früchten geht Clafoutis natürlich auch.

Angeblich sind in einer Form sechs Portionen, aber ich bin mir sicher, das ist ein Tippfehler! Ein Abend, zwei Personen, Clafoutis weg! So schaut's nämlich aus. 😃




Freitag, 31. Oktober 2014

Mein erster Ducasse

Ja, ja, ich weiß schon, Ducasse sollte man kennen und sollte man schon eine Million mal gekocht haben und so, aber ich hab das echt noch nie. Französische Küche ist mir ein Buch mit sieben Siegeln. Also durfte ein neues Kochbuch einziehen: Der Ducasse - Die besten Rezepte vom Meisterkoch der französischen Küche, erschienen im Bassermann-Verlag.

Ein wirklich schönes Buch: elegant schwarz, der Titel in dezentem silbernem Prägedruck, Herr Ducasse lächelt sehr nett von einem Foto.

Das Buch ist gegliedert in die Bereiche "Appetithappen und Vorspeisen", "Gemüsegerichte",  "Meeresfrüchte und Fisch", "Geflügel und Fleisch", "Desserts" und dann noch recht ausführlich die Grundrezepte - die braucht man übrigens dringend, denn sehr oft wird in den Rezepten Jus oder klare Suppe verwendet.

Die Fotos sind toll inszeniert. Die kommen mir alle richtig französisch vor - also wie ich es mir halt vorstelle: sehr oft steht Wein und/oder Öl auf dem Tisch, Baguette liegt da, die Tischdeko ist meist klassisch mit Blümchen, Pasteten und Terrinen sind häufig vertreten, aber mit Liebe sind auch viele Rohstoffe fotografiert.

Ein eindeutiges Ja vom Meister kann man zur Stopfleber lesen, was ich persönlich nicht so prickelnd finde - ich bin bekennendes Weichei, was Tierhaltung angeht.

In der Einleitung wird die Biografie von Alain Ducasse beschrieben, die ich sehr sympathisch finde und die zeigt, bei wie vielen grandiosen Köchen er gearbeitet hat, bis er seine drei eigenen Restaurants aufmachte.

Und ich habe nachgekocht! Viel!


Erdäpfel-Lauch-Gratin

Ich habe die Menge halbiert, da die hier angegebenen Mengen für 6 Personen reichen würden. Für uns beide war die halbe Menge ein Hauptgericht.

100 g weiche Butter
1 kg mittelgroße Erdäpfel (ich: mehlige)
5 mittelgroße Stangen Lauch
3 EL Olivenöl
250 g Zwiebel, in Ringe geschnitten
1/4 TL frische Thymianblätter
weißer Pfeffer
375 bis 450 ml würzige Hühnersuppe

Backrohr auf 190 Grad vorheizen. Eine Keramikbackform großzügig mit 50 g weicher Butter ausstreichen. Die Erdäpfel schälen und in kaltem Wasser bereithalten, damit sie sich nicht verfärben. Den Lauch in Streifen schneiden und in einer Schüssel mit kaltem Wasser einweichen, damit sich eventuell vorhandener Schmutz löst. Lauch und Erdäpfel trocken tupfen.

2 EL Olivenöl erhitzen, die Zwiebel 1 min. anschwitzen, salzen. Die grünen Lauchteile einrühren, Deckel drauf, 4 - 6 min. dünsten. Mit Thymian und Pfeffer würzen. Diese Mischung überkühlt in der Keramikform verteilen. Erdäpfel in dickere Scheiben schneiden (ich habe gehobelt). Helle Lauchstücke und Erdäpfeln salzen und pfeffern, dann schuppenförmig schräg in die Form schichten. Die restlichen 50 g Butter über dem Gemüse verteilen. Mit kochend heißer Hühnersuppe zu 3/4 bedecken.

Gratin 25 min. auf mittlerer Schiene backen, dann das Rohr auf 180 Grad zurückschalten, noch einmal 45 - 50 min. backen. Sollte das Gratin zu dunkel werden, kann man es mit Alufolie abdecken. Nach dem Backen 10 min. ruhen lassen. Den Auflauf mit 1 EL Öl beträufeln und servieren.

Hier sollte sich die Hühnersuppe durch das lange Backen im Rohr mit Erdäpfeln und Lauch verbinden und eine cremig-dicke Sauce entstehen. Dass das bei mir nicht gelungen ist, sieht man auf dem Foto. Keine Ahnung, woran es gelegen ist, denn meine Hühnersuppe war nach Anleitung gekocht. Vielleicht klappt es besser, wenn man die Menge nicht halbiert?



Birnenkuchen mit Honig

150 g weiche Butter
300 g Staubzucker
1 EL Backpulver
1 Prise Meersalz
4 große Eier, leicht verklopft
150 g Mehl, versiebt

45 g Butter
1,5 kg Birnen, geschält, geviertelt, entkernt
2 EL Blütenhonig
4 - 5 EL Birnengeist

Butter und Staubzucker glatt rühren. Backpulver und Salz unterschlagen. Eier einzeln unterrühren. Mehl dazugeben und alles zu einem glattten Teig verrühren. Die Schüssel mit dem Teig mit Frischhaltefolie abdecken und eine Stunde ruhen lassen.

Für die Birnen 1 1/2 EL Butter bei mittlerer Hitze zerlassen. Die Hälfte der Birnen hineingeben und in 5 min. goldbraun braten. 1 EL Honig dazugeben, mit 2 EL Birnengeist noch einmal 1-2 min. garen. Die Früchte mit einer Schaumkelle aus der Pfanne heben und in einer Schüssel abkühlen lassen. Mit der zweiten Hälfte der Birnen genau zu verfahren.

Backrohr auf 200 Grad vorheizen.

Die ausgekühlten Birnen unter den Teig heben. Die Masse in eine Kastenfom (ich: gefettet und bemehlt) füllen und 10 min. backen, bis sich eine Kruste bildet. Diese Kruste der Länge nach einritzen, Backrohr auf 160 Grad vorheizen und den Kuchen ca. 1 Stunde backen. Stäbchenprobe!

Den Kuchen in der Form auf ein Kuchengitter stellen, nach 10 min. auf das Gitter stürzen und ganz abkühlen lassen.

Ein sehr saftiger Kuchen, der durch die große Menge an Birnen auch 2 Tage saftig bleibt - länger hat er bei uns nicht gelebt. Durch das scharfe Anbacken karamellisiert der Kuchen außen, was ich so noch nie gegessen habe.



Quetscherdäpfel

250 g grobes Meersalz (ich: normales Steinsalz)
1 kg Erdäpfel, gewaschen, getrocknet
30 g weiche Butter
3 EL Olivenöl extra vergine
feines Meersalz
1 EL glatte Petersilie

Backrohr auf 190 Grad vorheizen. Eine feuerfeste Form mit dem Salz ausstreuen, Erdäpfeln auf das Salzbett setzen und im Rohr garen - je nach Größe ca. 50 Minuten. Danach die Erdäpfeln schälen, mit feinem Salz, Butter und Olivenöl gerade so lange mit einer Gabel zerdrücken, bis die Zutaten vermischt sind. Es soll kein flauschiges Püree werden, sondern die Konsistenz kann durchaus stückig sein. Mit Petersilie bestreut servieren.

Ein recht schlichtes Rezept, das dringend nach allerfeinsten Zutaten schreit! 08/15-Erdäpfeln, dazu billiges Olivenöl und man hat ein Essen, das einen vor Langeweile gähnen lässt. Das könnt ihr mir glauben, denn ich habe das Rezept zweimal gemacht, weil ich beim ersten Mal nicht glauben konnte, wie fad das schmeckt. Selber schuld, wenn man bei so einem minimalistischen Essen nicht die besten Erdäpfeln nimmt, die man kriegen kann!


Lachsfilet mit Chicorée

4 mittelgroße Schalotten, in Streifen geschnitten
3 EL Sherryessig
3 EL Weißweinessig
1 Zweig Estragon
1 Zweig Petersilie
1 EL weiße Pfefferkörner, fein gemörsert
30 g Butter
2 EL Zucker
1 TL feines Meersalz
1 kg Chicorée (Ducasse nimmt 16 Stück Chicoréesprossen, was immer das sein mag, ich habe handelsüblichen Chicorée genommen)

Essig mit den Kräutern und dem Pfeffer aufkochen, Schalotten zufügen, Hitze runterdrehen und alles 8 min. köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Kräuter herausnehmen, Topf zur Seite stellen.
Chicorée der Länge nach in feine Streifen schneiden. Strunk entfernen.
Butter bei mittlerer Hitze zerlassen, Chicorée dazugeben, umrühren, bis das ganze Gemüse von Butter überzogen ist. Zucker und Salz einrühren. 10 min. garen, bis der Chicorée weich und glasig ist. Laufend rühren. Zum Schluss die Schalotten einrühren.

Ja, Lachs. An sich geht das Rezept so, dass man 4 Lachsfilets auf ein Backblech legt, mit 30 g zerlassener Butter bestreicht und mit Fleur de Sel berstreut. Danach kommt der Fisch für 8 min. ins auf 190 Grad vorgeheizte Rohr.  Erwünschte Kerntemperatur: 36 Grad. So habe ich das auch gemacht, aber der Fisch war uns schlicht und einfach zu roh. Ich habe ihn dann noch in die Pfanne gegeben und auf beiden Seiten kurz angebraten. Danach war er immer noch schön glasig.

Das ist jetzt so eine Sache mit Gusto und Watschen, die bekanntlich verschieden sind. Ich esse Fleisch durchaus gern rare gebraten, auch Sushi mag ich, aber hier habe ich versucht, den Fisch zu zerteilen, doch der hat sich beharrlich geweigert - so, wie halt roher Fisch sich zu benehmen pflegt. Das ist bei meinem Otto-Normalverbraucher-Besteck ein bissl ein Problem, weil da würde man ein richtig scharfes Messer brauchen, dann könnte man den Lachs in ganz feine Tranchen schneiden. Als ganzes Stück am Teller war es für uns mit dem Anbraten besser.

Was fantastisch geschmeckt hat, war der Chicorée. Das war defintiv die raffinierteste Form der Zubereitung, die ich bei Chicorée je gegessen habe.



Steinpilzgratin
4 Vorspeisenportionen:

1 kg Steinpilze
5 EL Olivenöl
1 mittelgroße Schalotte, in feine Würferl geschnitten
30 g Butter
125 g Parmaschinken, fein gewürfelt
2 EL Petersilie, klein gezupft
1 EL Bratensaft oder 1 fein gehackte schwarze Trüffel oder 1 große gehackte Knoblauchzehe (bei mir der Knofi)
feines Salz
Pfeffer
60 g frisch geriebener Parmesan

Pilze putzen, Stiele und Kappen trennen. Die Stiele fein würfeln, die Kappen in Scheiben schneiden. 3 EL Olivenöl erhitzen, Schalottenwürfel und die Pilzstiele anschwitzen, Butter, Schinken und Petersilie dazugeben. 4 min. dünsten, bis die Pilze weich und die Schalotten glasig sind. Nun kommt eine der Geschmackskomponenten dazu, in meinem Fall die Knoblauchzehen, und schmort noch 1 min. weiter.
In einer schweren Pfanne 2 EL Olivenöl langsam erhitzen, die in Scheiben geschnittenen Pilzkappen im Öl wenden, Hitze reduzieren. Pilze unter ständigem Rühren 5 min. garen, bis sie weich und leicht gebräunt sind sowie Flüssigkeit abgeben. Vom Herd nehmen.

Grill vorheizen. Die Steinpilz-Schinken-Mischung in Gratinförmchen füllen, die Pilzscheiben dachziegelartig über die Mischung schichten. Mit geriebenem Parmesan bestreuen. 30 Sekunden unter den Grill schieben.

Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Dieses Rezept ist so genial! Eine perfekte Geschmackskombination, wie man sie selten findet. Dringende Nachkochempfehlung.





Zum Kochbuch allgemein: Wenn man es - wie ich - nicht gewöhnt ist, französisch zu kochen, ist es eine Umstellung. Das Gemüse wird geschmort, bis es ganz weich und glasig ist. Der Fisch ist praktisch roh. Die Pilze werden bei kleiner Hitze recht lange geschmort. Rührteig ruht eine Stunde. Der Kuchen wird bei recht hoher Temperatur angebacken, sodass er außen karamellisiert und recht dunkel wird. Das kannte ich alles so nicht.

Generell ist das Kochbuch recht fleisch- und fischlastig. Gemüse ist selten eine solitäre Sache. Auch bei dem Erdäpfel-Lauch-Gratin steht als Serviervorschlag, dass man es als Beilage serviert. Und ich bin sicher, dass es als Beilage ganz perfekt rüberkommt. In irgendeiner Form (ein wenig Speck, Hühnersuppe, Jus, Bratensaft) kommt Fleisch in fast jedem Essen (ausgenommen Desserts natürlich) vor. Also auf jeden Fall ein gutes Kochbuch für Fleischtiger!

Das Kochbuch wirkt durchgehend sehr elegant - vom Design her, von den Fotos, von den Rezepten, und ich bedanke mich herzlich beim Bassermann-Verlag, dass er mir mit dem Rezensionsexemplar Gelegenheit gegeben hat, es auf meinem Blog vorstellen zu können und in die französische Küche hineinzuschnuppern.


Montag, 3. Juni 2013

Pissaladière

Mah, es ist so grauslich in Wien, ich sag's euch! Regen, Regen, Regen und kalt, kalt, kalt. Auf Balkonien lernt mein Grünzeug gerade schwimmen, und uns Menschen werden demnächst sicher auch Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen wachsen, wenn das so weitergeht. Mir geht vor allem die Sonne so ab. Zuerst der lange, finstere Winter und nun geht das fast nahtlos so weiter.

Und jetzt hör ich auf zum Sudern und koch was Französisches. Ich stell mir einfach vor, ich sitze irgendwo in Südfrankreich am Meer und genieße ein Stück von diesem Zwiebelkuchen.

Für den Teig:
1/4 Würfel Germ
 250 g glattes Mehl + mehr zum Einstauben der Arbeitsfläche
1/8 l lauwarmes Wasser
100 ml Olivenöl (davon 1/3 für den Teig, 2/3 für den Belag)
je eine Prise Zucker und Salz
Backpapier

Für den Belag:
1 kg Gemüsezwiebel
1 Glas Sardellenfilets
1 Hand voll schwarze Oliven
2 Zehen Knofi
Salz, Pfeffer
2 TL frischer Thymian


Die Germ in das lauwarme Wasser bröseln, Salz und Zucker dazugeben und alles so verrühren, dass sich die Germ auflöst. Mit 1/3 des Olivenöls und 250 g Mehl verkneten. Teig eine Stunde zugedeckt gehen lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und in feine Ringe hobeln oder schneiden. In den restlichen 2/3 des Olivenöls bei schwacher Hitze unter gelegentlichem Rühren weich dünsten. Die Zwiebel sollen dabei nicht knusprig braun werden, sondern glasig vor sich hinschmurgeln. Salzen, pfeffern, mit Knoblauch und Oregano würzen. Auskühlen lassen - die Zwiebelmasse muss nicht ganz kalt sein, aber gut überkühlt, damit den Teig nicht der Schlag trifft.

Backrohr auf 250 Grad mit einem Pizzastein vorheizen.

Den Teig noch einmal zusammenschlagen - mit der Faust zusammenschlagen reicht, man muss da nicht noch einmal lang herumkneten. Auf einer bemehlten Fläche ausrollen, auf ein Stück Backpapier legen. Die Zwiebelmasse auf dem Teig verteilen. Die abgetropften Sardellenfilets in Rauten auf die Zwiebel legen. In jede Raute eine Olive schick mittig platzieren. Noch einmal 15 min. gehen lassen. Dann ab ins Rohr und backen, bis der Teig goldbraun ist, was bei mir ca. 15 min. gedauert hat. Es dauert auf jeden Fall länger als eine Pizza, da der Teig nicht so flach ist, sondern durchgehend höher aufgegangen wie bei einer amerikanischen Pizza. Eine Pissaladière ist auch ein Zwiebelkuchen und keine Pizza. ;)


In Stücke schneiden und genießen, dabei dem Regen zuschauen, wie er von draußen über die Fenster läuft. So lässt sich selbst das derzeitige Wetter ertragen.