Donnerstag, 25. April 2024

Spargel im Blätterteig

Das ist ein echt faules Rezept und schmeckt dabei so gut, dass ich euch das nicht vorenthalten kann. Für mich war es außerdem der Abschied von der Bärlauchsaison. Ich habe schon erste Maiglöckchen gekauft und damit pflücke ich weder selbst Bärlauch noch kaufe ich welchen, weil ich trau dem nicht mehr. Nachdem ich nun je ein Blatt nebeneinander hingelegt habe, weiß ich, wie verdammt ähnlich die Blätter aussehen.

Zu beachten gibt es sehr wenig. Wichtig ist, dass man dem Blätterteig quasi erklärt, ab wo er aufgehen soll. Das macht man durch einen oberflächlichen Schnitt zwei Finger breit vom Rand weg. Der Teig hält sich dann brav an die Spielregeln und macht einen feschen Rand, der die Fülle gut in ihren Grenzen hält.


 

Für 2 Personen

  • 1 Butterblätterteig (ca. 270-280 g)
  • 1 Hand voll Bärlauch
  • 1 Becher Ziegenfrischkäse (ca. 120 g)
  • 50 g Feta
  • 2 EL Sauerrahm
  • 250 g grüner Spargel
  • 1 Zitrone (unbedingt bio, denn wir brauchen die Schale)
  • 50 g Rohschinken
  • 1 Ei
  • Salz
  • Pfeffer

 

Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen, damit er auf Zimmertemperatur kommt.

Den Spargel waschen, angetrocknete Enden abschneiden. Das untere Drittel der Spargelstangen schälen.

Bärlauch waschen, gut trocken schütteln, hacken. Ziegenfrischkäse in eine Rührschüssel geben. Bärlauch und Sauerrahm dazugeben, salzen und pfeffern, alles gut verrühren und abschmecken.

Den Blätterteig auf dem mitgelieferten Backpapier gleich am Backblech ausrollen. 2 Finger breit vom Rand die Teigoberfläche anritzen. Innerhalb dieser Grenzen nun die Frischkäse-Kräuter-Mischung aufstreichen. Mit dem Spargel belegen. Den Feta über den Spargel bröseln. Den Rand des Blätterteigs mit verquirltem Ei bestreichen. 

Ins Rohr damit und 20-25 min backen, bis der Blätterteig eine schöne Farbe hat. 

In der Zwischenzeit die Zitrone gründlich waschen. Mit einer feinen Reibe die Schale direkt über den Spargel reiben. Rohschinken auf den Kuchen legen. Servieren.

 


Donnerstag, 18. April 2024

Pasta mit Artischocken

Von meinem Stückerl Gemüsefeld, das ich in Italien adoptiert habe, habe ich sehr schöne Artischocken bekommen. Da schwelge ich dann immer im Vergnügen! Dieses Mal waren große und mittelgroße Artischocken in der Kiste. Die ganz großen habe ich einfach gekocht und mit einem Dipp serviert, die mittelgroßen eignen sich für Gerichte wie dieses hier.

Dieses Rezept habe ich irgendwann als kurzes Video gesehen und das hat mich so angelacht, dass ich es nachmachen musste. In der Zwischenzeit hab ich natürlich mehr als genug vergessen und es ist so zu meinem eigenen Rezept geworden. Weil es total gut geschmeckt hat, ist es bei mir zur Wiederholung vorgesehen. Was es nämlich kann: Textur. Die Artischocken werden einerseits zu einer Creme verarbeitet, die sich schön mollig um die Pasta legt, es kommen Artischockenstücke für ein wenig Biss hinein und schlussendlich wird ein kleiner Teil der Artischocken frittiert, was dem Gericht auch noch Knusper verleiht. Frische bekommt das Gericht durch Kräuter, in meinem Fall Basilikum, aber wenn man keines daheim hat, geht sicher Petersilie auch.

 

 

Für 2 Portionen

3 mittelgroße Artischocken
1 Schalotte (ersatzweise eine halbe kleine Zwiebel) 
2 Zitronen
100 g Obers
⅛ l Weißwein, trocken
 200 g Spaghetti oder andere lange Pasta
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Basilikum

 

Eine Zitrone waschen, halbieren und auspressen. Die ausgepressten Hälften und den Saft in eine große Schüssel geben, kaltes Wasser dazugeben. Die Schüssel muss groß genug sein, dass die geputzten Artischocken reinpassen.

Von den Artischocken wie auf dem Foto mindestens ein Drittel der Spitzen wegschneiden. Man soll deutlich das geschlossene Herz in der Mitte sehen können. Mit einem kleinen spitzen Löffel das Innenleben aus den Artischocken schaben, damit das Heu wegkommt. Die äußeren Blätter wegzupfen, sodass nur mehr die zarten, essbaren Blätter und der Boden übrig bleiben. Die Artischockenböden gleich nach dem Putzen in das Zitronenwasser legen. Bei meinen Artischocken war der Stiel schön fleischig und fest, daher habe ich den in ca. der Hälfte abgeschnitten und geschält. Auch der kommt nach dem Putzen in das Zitronenwasser.

Die Artischocken nacheinander abtropfen. Den Stiel in Stücke schneiden. Die Artischockenböden halbieren und die Hälften in feine Streifen schneiden. Etwa eine halbe, geschnittene Artischocke wieder in das Zitronenwasser legen.

Schalotte schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Schalotte in Olivenöl anschwitzen. Die zweieinhalb übrigen Artischocken samt den Stielen dazugeben, kurz mitrösten. Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat würzen, mit dem Weißwein aufgießen und die Artischocken weichdünsten.

Wenn die Artischocken weich sind, kann man das Nudelwasser zustellen. Während die Pasta kocht, ca. ein Drittel von den weichen Artischockenböden zur Seite stellen. Die restlichen Artischockenböden und -stiele in einen Mixbecher geben und pürieren. Mit dem Obers mischen, die übrigen Artischockenböden ebenfalls einrühren. Kräftig abschmecken.

Ca. fingerhoch Olivenöl in einem kleinen Reinderl erhitzen. Die Artischocken, die noch im Zitronenwasser sind, auf einem sauberen Geschirrhangerl sehr gut trocken tupfen und frittieren, bis sie hellbraun sind. Aus dem Öl herausfischen und auf Küchenrolle abtropfen lassen.

In einer größeren Schüssel die tropfnasse, bissfeste Pasta sehr gründlich mit der Artischockencreme mischen. Pasta auf Schüsseln oder Teller aufteilen. Mit dem Basilikum und den frittierten Artischockenböden dekorieren.

 


Kurz und knapp: Es war köstlich! Diese drei Texturen machen sich ausgesprochen gut. Dringende Nachkochempfehlung.



Donnerstag, 11. April 2024

Spargel-Schinken-Palatschinken mit Sauce Gribiche

Der Start in die heurige Spargelsaison war echt früh! Ich bin ja nicht einmal richtig zum Herumzappeln voller Vorfreude gekommen, auf einmal kamen schon Newsletter von allen Ecken, dass es schon Spargel gibt. Und zwar so einen, der nicht mit Bodenheizung und was weiß ich für Schnickschnack gezogen wurde. Bei uns waren noch gekochte Eier von Ostern da, also habe ich Sauce Gribiche gezimmert. Das ist immer eine erfreuliche Verwertung von harten Eiern und zum Glück gelingsicher. War ein schöner Beginn der Spargelsaison.

 Die Zutaten sind für 2 Personen Hauptspeise oder 4 Personen große Vorspeise.

Sauce
2 hart gekochte Eier, getrennt im Dotter und Klar
1 flüssiges Eigelb
200 ml Sonnenblumenöl
2 TL Dijon-Senf
2 TL Weißweinessig
1 EL Kapern, fein gehackt
3 kleine Essiggurkerl, fein gehackt
2 EL Schnittlauch, in feine Ringe geschnitten
2 EL Petersilie, fein gehackt
Salz
Pfeffer

Für 4 Palatschinken
80 g glattes Mehl
200 ml Milch
2 TL Butter, geschmolzen
1 Ei
Salz

4 TL Butter zum Backen

 

100 g Schinken, aufgeschnitten
600 g Spargel

 

Zuerst den Teig für die Palatschinken zubereiten: Alle Zutaten mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren und ca. 30 min. ruhen lassen.

Für die Sauce die gekochten Dotter mit einer Gabel fein zerdrücken und mit dem flüssigen Dotter sowie dem Senf verrühren. Tropfenweise das Öl dazugeben und wie für eine Mayo rühren. Schließlich gehacktes, gekochtes Eiklar, Gurkerl, Kapern, Essig, Kräuter, Salz und Pfeffer einrühren. Abschmecken.

Butterflocken in einer Palatschinkenpfanne erhitzen, nach und nach die Palatschinken backen. Die fertigen Palatschinken kann man gut im Backrohr warm halten.

Spargel schälen − den weißen bis auf die Köpfe rundherum mit einem Sparschäler über die ganze Länge schälen, grünen nur an den Enden putzen. In Salzwasser bissfest kochen. Das dauert je nach Dicke der Spargelstangen 5-7 Minuten. Abgießen.

Je 1 - 2 Blätter Schinken auf eine Palatschinke legen, darauf je nach Dicke 2-3 Spargelstangen. Einrollen und auf Teller legen. Mit der Sauce Gribiche servieren.

Dazu passen Blattsalate.



 

Falls jemand mehr wissen will, was so alles angestellt wird mit Spargelanbau: Click

Übrigens hab ich mit dem übrigen Eiklar noch einmal Pavlova mit unseren letzten Tarocco-Orangen gemacht. So ein Eiklar ist gerade die richtige Menge für eine Pavlova für 2 Personen: Click

Dienstag, 2. April 2024

Foodierückblick auf März 2024

 Gegessen

 


Ein Familienfest hat im Taubenkobel stattgefunden. Der Chef des Hauses wurde zum Koch 2024 gekürt und das zurecht! Ich hab alle Fotos noch einmal durchgeschaut und gestehe, dass nicht ein einziges dem gerecht wird, was wir dort serviert bekommen haben. Alles war so ausnehmend gut! So Kleinigkeiten wie perfekt gegartes Fleisch und Fisch sind eine Selbstverständlichkeit, die grandiosen Rohstoffe auch unglaublich.

Auf dem Foto zu sehen sind die Abschiedspralinchen. Das erstaunlichste war das Mini-Maccaron, nämlich mit einer Liebstöckel-Creme. Sehr außergewöhnlich, aber wirklich toll. 

Winsel! Viola sperrt zu! Mit ersten Mai ist dieses entzückende kleine Lokal Geschichte, denn das Haus wird komplett saniert und Patisserie passt halt sehr schlecht zu Staub und Dreck. Ich seufze mal ganz tief und hoffe, dass sich im April ein letzter Besuch dort ausgeht. Sicherheitshalber habe ich noch einmal meine liebste Cremeschnitte von Wien gegessen, um das Aroma quasi mitzunehmen. Dieser Hauch von Kardamom! Hach. Ich werde irgendwann versuchen, dieses Schätzchen nachzumachen. Wir waren zu dritt dort und auch die anderen Mitesserinnern waren wieder einmal recht angetan von dem, was man da serviert bekommt. Ich hoffe auf ein Wiedersehen an einem anderen Ort.

Mit ganz lieben Leuten waren wir im Seoul essen. Dazu ist zu sagen, dass wir mit denselben Freunden zu Silvester woanders koreanisch essen waren, das war leider wenig spannendes Asia-Essen. Nun waren wir in diesem rustikalen Lokal mit Plastik-auf-Holz-gemacht-Täfelung, das optisch wirklich nix kann und waren vom Essen echt begeistert. Es ist wirklich ein Familienbetrieb, bei dem die Dame des Hauses den Service macht und der Herr des Hauses die Küche schupft. Wir haben koreanisches BBQ gegessen, halb Schweinebauch, halb Rindfleisch. Zuerst kam Misosuppe, die war okay, dann Teigtäschen und schließlich wurde alles, was man hier sieht, aufgefahren. Der fermentierte Rettich war überhaupt mein Favorit. So arg gut! Und der Rest wirklich in Ordnung. 

Wie immer macht der Tichy Mitte März auf. Dieses Mal in einem Monat, an dem ich schon im Freien gesessen bin und genüsslich Kaffee getrunken habe. Entsprechend lang waren die Schlangen an den ersten Tage. Wir haben also unsere Saisoneröffnung ein bissi später gemacht und haben je ein "kleines" gemischtes Eis gegessen. Wie immer, wenn es das gibt, hab ich Aschanti gegessen, außerdem Malaga und Haselnuss. Das Eis ist sehr süß wie eh und je, aber uns schmeckt es. 

Und ja: Man kann und sollte nach wie vor und trotz allem auf den Reumannplatz gehen.

Mit Christine vom Blog Anna Antonia war ich auf ein Kaffeetschi im Beaulieu. Liebe Christine, es war sehr nett mit dir! Ich hoffe auf ein Wiedersehen.

Christine hat einen Café Beaulieu getrunken, das ist ein Espresso mit Schlagobers und zwei Schokotrüffel, für mich gab es einen Café Antoinette, einen Espresso mit drei Maccarons.



 

 

 

 

 

 

 

Gekauft

Nachdem mein Gemüsekisterl Pause macht, weil das heimische Gemüse abgeerntet und aufgegessen ist, war in diesem Monat italienisches Gemüse angesagt. Hier ist der zweite Teil meiner Lieferung von meinem bei Crowd Farming adoptierten Feld in Italien. Zwölf tolle Artischocken, zwei sehr große Knollen Fenchel, Karotten und Erdäpfel sind zu mir gekommen. Die Artischocken waren wie immer ein Traum, der Rest auch schön. Jedenfalls haben wir uns jetzt an den Artischocken satt gegessen und die heimische Spargelsaison kann von mir aus beginnen. Ich freu mich schon drauf.


 

Die Sachen von Motto Brot sind immer noch so gut. Dieses Mal durften zwei Punderteig-Teilchen mit nach Hause. Eines mit Zitrone-Haselnussfülle, eines mit Weichsel. Sehr, sehr gut machen die das dort.

Nach der langen Winterpause hat der Oberlaaer Dorfmarkt wieder einmal stattgefunden. Nicht nur ich habe den Markt vermisst, sondern gefühlt halb Favoriten. Bitte es war so voll! Und alle haben gekauft, als gäbe es sonst nix in Favoriten. Ich bin sehr sicher, dass das Brot nicht bis zum Marktende gereicht hat. Auch sonst war um halb elf schon viel ausverkauft oder hat sich dem Ende zugeneigt. Aber ich habe bei der Fischgreisslerei ein riesiges und sehr gutes Forellenfilet ergattern können, von dem wir zu zweit satt geworden sind.
 

 

Christine hat nicht nur Colemans Senf, den man in Wien nicht mehr bekommt, mitgebracht, sondern hat mich auch noch mit den Calissons beschenkt. Die waren sehr, sehr gut − quasi Marzipan zum Quadrat. Nachdem ich weiß, wo man die kaufen kann, werde ich sicher noch das ein oder andere Mal zuschlagen.
 

 

 

 

 

 

 

 

Gekocht 

 

Wir waren wieder einmal in Norditalien. Dieses Mal war das Wetter leider sehr bescheiden und viel hab ich nicht zu berichten. Aber wie sehr oft habe ich mir wieder einen Pulpo mitgebracht. Mein alt bewährter Pulpo-Salat war wieder eine Freude. Dieses Mal mit Radicchio-Blättchen von den kleinen Salatrosen, die es um diese Jahreszeit in Italien überall gibt. Außerdem noch ein wenig Puntarelle. Hat ausgezeichnet gepasst.






Endlich hab ich wieder einmal Buchteln gemacht. Das ist echt schon lang her, dass die bei uns auf den Tisch gekommen sind. Es ist nun aber Zeit für eine Notiz von mir an mich: Ich muss das Rezept überarbeiten. Mir ist das mittlerweile zu süß. Wahrscheinlich reicht die halbe Menge Zucker.









Der Turbohausmann hat einen Tarocco-Baum bei Crowd Farming adoptiert und wir haben eine Unmenge an wunderbaren Orangen. Also habe ich diese Blutorangencreme nach Barbaras Spielwiese gemacht und sie war genau so gut, wie Barbara das beschreibt. Daher auch von mir der Tipp: Machts bitte gleich die doppelte Menge!

Sorry für das Foto − wenn die Creme nicht so gut wäre, würde ich es auch ersparen.

 

 

Wie immer duften aus Italien auch wieder Salsicce mit nach Wien kommen und ich hab diese Pasta mit den köstlichen Radiccio-Röschen und der Salsicce gemacht. So ausgezeichnet!










Da war mir glatt ein Kürbis entwischt! Der lag einen Monat herum, aber zum Glück gibt es ja auch noch kalte Tage, da ist so ein molliges Risotto schon etwas sehr Feines. Wie immer mochten wir dieses Kürbisrisotto sehr gern!











Gesehen

 

Da ist er, der 50. Film von Woody Allen: Ein Glücksfall heißt er und ist eine würdige Fortsetzung seiner bisherigen Filme. Auch wenn Woody Allen für mich der Prototyp des typischen New Yorker Films ist, spielt dieser Film in Frankreich. Das ist auch nicht der erste Film von ihm, der in Frankreich spielt: "Midnight in Paris" habe ich noch in sehr guter Erinnerung, außerdem wurden Teile von "Alle sagen: I Love You" in Paris gedreht. Für den "Glücksfall" wurden auch französische Schauspieler engagiert.

Jean (Melvil Poupaud) und Fanny (Lou de Laâge) sind ein glamouröses, sehr wohlhabendes Paar, das in einem prächtigen Gebäude im noblen Teil der Stadt lebt. Jean ist ein charismatischer, äußerst erfolgreicher und dazu noch gut aussehender Geschäftsmann. Manchmal hilft er dem eigenen Glück auf eine unfeine Art auf die Sprünge. Fanny ist ebenfalls beruflich erfolgreich, ist klug, kultiviert und unglaublich hübsch. Eines Tages trifft sie Alain (Nils Schneider), einen ehemaligen Schulkameraden, auf der Straße. Alain ist Schriftsteller und will in Paris einen Roman schreiben.

Ich will jetzt nicht viel mehr vom Inhalt verraten, aber nachdem das ein typischer Woody Allen-Film ist, verlieben sich Fanny und Alain in einander. Jean wird misstrauisch und beauftragt einen Detektiv. Muss so sein, denn sonst wäre das Leben ja zu einfach und es würde kein Film drüber gedreht werden. Die Handlung wird dann noch sehr spannend und aus dem entzückenden Liebesfilm wird ein Krimi.

Man sollte den Film auch anschauen, wenn man Paris gern mag: Die Stadt wird in warmen Herbsttönen von ihrer schönsten Seite gezeigt. Allein die warmen Farben, die eingefangen werden, wenn sich Fanny und ihr Liebhaber treffen, sind schon den Kinobesuch wert. Auch die Viertel der Stadt, die gezeigt werden, zeigen die romantischen Fleckchen von Paris.

Der Film wurde auf den Filmfestspielen in Venedig bereits 2023 gezeigt und dort umjubelt. Ab 11.4. ist er in den Wiener Kinos zu sehen.


Die Zeit ist da, in der ich euch wieder mit Balkonienfotos erschlagen werde. Es ist sowas von schön draußen! Ich gartel wieder viel herum, säe erste Samen und ernte schon ordentlich von meinen mehrjährigen Kräutern.

Sonst läuft es auch sehr fein. Alle rundherum sind gesund und munter. Ich genieße das schöne Wetter und bin viel mit Freund:innen unterwegs. Wir haben schon viel Glück mit kulturellen Angeboten in Wien. Im Wien-Museum war ich mittlerweile zum dritten Mal seit der Eröffnung. Das ist nicht nur architektonisch toll gemacht, die Exponate sind mehr als sehenswert und es gibt jeden Menge spannender Veranstaltungen − und fast alle Angebote dort sind gratis! Also bitte hingehen und anschauen. Unbedingt! Allein der Poldi und der Hansi sind sehenswert. Der Poldi ist ein riesengroßer Wal, der einmal im Prater montiert war. Der Wal wurde noch während des Umbaus ins Museums eingebaut, weil er zu groß wäre, um den jetzt noch reinzubringen. Und der Hansi ist das kleinste Ausstellungsstück, ein winziger Kanarienvogel. Der ist über dem Poldi montiert, sodass man mit einem Blick das größte und das kleinste Stück des Museums sehen kann. Sehr entzückend sind die beiden!

Und euch geht es allen gut? Sagts was! Ich schick euch ein Zwickerbussi.



Dienstag, 26. März 2024

Frohe Ostern!

 

 

Ostern ist schon ein sehr lässiges Fest. Es ist zu einer Zeit, wo das Jahr so richtig anfängt: Überall blühen die Bäume, die ersten Blumen sprießen und Kräuter gibt es ebenfalls. Das persische Neujahrsfest Nouruz, das auch in etwa zu der Zeit stattfindet, wäre also genau meines. Weil sich mittlerweile doch viele österliche Rezepte hier am Blog tummeln, dachte ich, ihr könnt vielleicht einen Osterservice brauchen. Also falls ihr nicht wisst, was ihr kochen sollt, hier wird euch geholfen.

Falls ihr Gastgeber sein werdet, hier ein entzückendes und sehr wahres Posting über das Gastgebersein.


Hier kommen Links zu möglichen Hauptgerichten, die sich gut am österlichen Mittagstisch machen: Geselchtes mit Grießknödeln und Rotkraut Da ist die Vorspeise quasi gleich mit eingebaut, nämlich geselchte Suppe mit Backerbsen und dem Suppengemüse. Man kocht bitte gleich ein ordentliches Trum Geselchtes und in den nächsten Tagen gibt es dann eine Quiche oder Schinkenfleckerl oder Sauerkrautgratin für Zahnlose.
Soll es fleischfrei sein, dann empfehle ich Kärntner Kasnudeln oder die Königliche Frühlingsquiche. Wenn jemand gern vegan isst, dann Brennnesselrisotto mit gebratenen Tofuwürferln. Alles schön frühlingskräuterfrisch.

Für den österlichen Brunch braucht man zwingend Pinzen. Ich hab dieses Jahr die von Friederike gemacht, die sind auch sehr gut. Natürlich braucht man auch Osterschinken, dazu passt sehr gut Eierkren. Nachdem es tatsächlich dieses Jahr schon Spargel gibt (bei mir immer vom Brandenstein), empfehle ich einen Spargelsalat: Spargelsalat mit Erdäpfel, wenn es magenfüllend sein soll, Spargelsalat Campagnard, die elegante Variante von Steven Paul, oder mein All Time Favorit Spargelrahmsalat. Auch ein Muss: Gefüllte Eier


Was nie fehlen darf, ist österlich Süßes und ich habe schon aus vielen Regionen Rezepte nachgebacken: Reindling ist eine kärntnerische Spezialität, Gubana kommt aus Norditalien und die Kardinalschnitte ist etwas Hiesiges. Nigella Lawsons Karottenkuchen passt auch hervorragend zum Osterfest.

Man kann natürlich auch in Süßem schwelgen, falls Reste von den Pinzen da sein sollten, zum Beispiel Scheiterhaufen machen oder Powidlpofesen.





Damit wünsch ich euch wunderbare Ostern, entweder ganz geruhsam daheim mit einem Buch oder im Kreis von lieben Menschen − wonach euch halt gerade so ist. Genießt das tolle Wetter beim Osternesterlsuchen!

Donnerstag, 21. März 2024

Bärlauchspätzle mit Speck und Spinat

Halleluja, es wächst was in der Wildnis! Die ersten grünen Blättchen sind immer die feinsten. Da geh sogar ich Großstadtpflanze gern in den Wald und pflücke Bärlauch. Auch wenn ich Bärlauch noch so gern mag: Leider kann ich den einfach nicht mehr essen, wenn er größer als 5 cm ist. Aber zum Glück finde ich immer wieder Wege, wie ich ihn doch vertrage. Zum Beispiel blanchiert wie hier. Das ist zwar nicht mehr das volle Vergnügen, weil er an Aroma verliert, aber besser als gar kein Bärlauch!



Für 2 Hauptspeisenportionen

1 große Hand voll Bärlauch
1 große Hand voll Babyspinat
50 g Bauchspeck, dünn aufgeschnitten
2 Eier, Größe XL (eventuell ein 3. Ei oder ein wenig Milch)
150 g Mehl (Allzweck)
50 g Topfen
Salz
Pfeffer
Muskatnuss 
1 TL Olivenöl
1 EL Butter


Salzwasser zustellen, zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit den Bärlauch gut waschen und verlesen. Einige kleine Blätter für die Deko zur Seite legen. Den restlichen Bärlauch ins kochende Wasser geben und einmal aufkochen lassen. In ein Sieb abgießen und sofort in Eiswasser legen, damit er die Farbe behält.

Den Bärlauch gut ausdrücken und mit zwei Eiern mit dem Stabmixer oder einem Zerkleinerer fein mixen. Diese Masse mit dem Mehl, einer Prise Salz und dem Topfen verrühren. Die Masse soll dickflüssig sein, damit man sie gut durch ein Spätzleblech drücken kann. Wenn es nötig ist, noch ein drittes Ei einrühren (ersatzweise ein wenig Milch). Den Spätzleteig eine halbe Stunde ruhen lassen.

Spinat waschen und abtropfen lassen.

Den Speck in Streifen schneiden und in Olivenöl knusprig rösten. Wichtig: Große Pfanne verwenden, da kommen später noch alle Spätzle samt Spinat rein. Den gerösteten Speck auf Küchenrolle legen. Das Speckfett bleibt unbedingt in der Pfanne!

In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Spätzleblech auflegen, den Teig oben draufgeben und mit einer Teigkarte durchdrücken. Die Spätzle 3 min. kochen lasssen. Abgießen.

Butter in der Pfanne, in der der Speck angeröstet wurde, auf kleiner Flamme schmelzen lassen. Spätzle hineingeben, Spinat dazugeben. Alles schwenken, bis der Spinat großteils zusammengefallen ist.

Spätzle auf Tellern oder in Schüsseln anrichten. Den Speck drauf verteilen, mit den restlichen kleinen Bärlauchblättchen servieren.




Donnerstag, 14. März 2024

Pasteis de Nata

Könnt ihr nach Weihnachten schon wieder Süßes sehen? Ich gestehe, ich kann immer Süßes essen, aber mich so viel damit auseinanderzusetzen, dass ich es sogar blogge, das hat dann doch einen längeren Anlauf gebraucht. Es kommt ein Rezept, das mit Fertigteig arbeitet und recht schnell geht. Ich mach Pasteis de Nata selten und habe kein Standardrezept dafür, sondern ich habe aus einigen Rezepten im Internet diese portugiesischen Schätzchen zusammengestoppelt, daher gibt es ausnahmsweise keine Quellenangabe. Weil es so gut war, darf das Rezept nun auf den Blog.

Die Pasteis sollen auf der Oberfläche wirklich dunkle Stellen haben, das soll so sein. Ich finde die Röstaromen, die so entstehen, recht erfreulich − ungewöhnlich für ein Dessert, aber passt. Am besten schmecken die Pasteis, wenn sie noch lauwarm sind. Man kann sie am nächsten Tag noch einmal ins Rohr stellen und ein wenig aufwärmen.

 

Zutaten für 10 Stück

1 Paket Blätterteig (um die 280 g)
250 ml Milch
20 g Butter 
2 EL Mehl (universal)
4 Eigelb 
170 g Zucker 
1 Zimtstange 
Schale einer Biozitrone, mit dem Sparschäler in dünnen Streifen abgezogen
Butter zum Einfetten der Förmchen
Staubzucker mit Zimt gemischt zum Bestreuen

 

Am besten als erstes den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen, damit er Zimmertemperatur annimmt. Das Backrohr auf 240 Grad vorheizen. 1 EL Butter schmelzen, auskühlen lassen.

Zuckersirup herstellen: 80 ml Wasser und 170 g Zucker miteinander verrühren und zum Kochen bringen. Dann nicht mehr rühren und alles einige Minuten durchkochen lassen. Zur Seite stellen und auskühlen lassen.

Den Teig von der langen Seite her sehr straff aufrollen. Die Teigrolle in 10 gleich dicke Stücke schneiden. Die Förmchen mit der flüssigen Butter einstreichen. Die Teigstücke mit dem Handballen platt drücken, bis sie etwa die Größe der Förmchen haben. Dabei den Teig am Rand etwas dicker lassen. Die Teigstücke in die Förmchen legen und gut andrücken. Förmchen samt Teig in den Kühlschrank stellen.

Ca. 50 ml der Milch von den 250 ml wegnehmen und mit dem Mehl sehr gut verrühren, bis alle Klümpchen aufgelöst sind. Die restliche Milch mit der Zimtstange und der Zitronenschale zum Kochen bringen. Die Mehl-Milch-Mischung langsam einrühren. Rühren, rühren und nochmals rühren, bis die Creme andickt. Nun den Zuckersirup gemütlich unterrühren. 

Einige Minuten abkühlen lassen. Dann werden die Eigelb mit einer kleinen Menge der Creme verrührt, um die Eigelb an die Temperatur anzupassen. Dann alle Eigelb mit der ganzen Creme verrühren.

Ein Sieb in eine Rührschüssel hängen. Da wird nun die Milchcreme durchgestrichen, einerseits um die Zitronenschale und die Zimtstange herauszukriegen, andererseits um eventuell entstandene Klümpchen zu entfernen.

Teigförmchen aus dem Kühlschrank nehmen und auf ein Backbleck stellen. Jedes Förmchen zu ca. 3/4 mit der Creme füllen und etwa 12 min. backen. Nachdem die Temperatur für diese Törtchen wirklich sehr hoch ist, bäckt man am besten auf Sicht. Wenn sich schwarze Flecken auf der Oberseits gebildet haben, nimmt man die Pasteis heraus, dabei gleich vom heißen Blech nehmen. 

Überkühlen lassen. Zimtpulver mit Staubzucker mischen, über die Törtchen stäuben. Lauwarm servieren.




Die Pasteis schmecken wirklich sehr fein nach Urlaub. Hach, ich muss wieder mal nach Lissabon! Bis dahin werde ich noch einige Pasteis daheim backen ...

Ich habe eigene Alu-Förmchen für die Pasteis de Nata. Die sind eigentlich ganz praktisch, weil ich damit Teigreste von einer Quiche oder Tarte weiterverwenden kann, indem ich den Teig mit irgendwelchen Resten, sei es süß mit Marmelade oder pikant mit Schinken-Käse oder Gemüse fülle. Ein solches Küchlein in süßer Variante schmeckt zum Kaffee sehr fein, zwei pikante Törtchen davon mit einem Salat gehen bei uns als Mahlzeit durch. Also von mir eine Kaufempfehlung dafür. In den Untiefen des Internets findet man sie leicht, in Küchengeschäften in Wien leider kaum.

Donnerstag, 7. März 2024

Geschredderte Kohlsprossen mit Zitrone

Natürlich gab es nicht nur Kohlsprossen zu essen, sondern mehr. Aber ich finde es toll, dass es neben den entblätterten Kohlsprossen nun noch eine zweite Variante gibt, in der ich Kohlsprossen wirklich richtig gut finde. Früher hab ich sie ab und zu mal in dicker Sauce ersäuft und mit Käse überbacken, so fand ich sie erträglich. Entsprechend wenige Rezepte gibt es bisher hier. Dieses Rezept ist ganz anders: Die Kohl-Schwere, die viele Rezepte in sich tragen, wird hier durch Zitronensaft und -schale aufgehoben und man hat eine schöne, frische Gemüsebeilage.

Ich habe Limequats von meinen Crowd Farming-Raritäten verwendet. Man muss aber nicht so einen Schaden haben wie ich und sich Raritäten kaufen, um dieses Rezept nachkochen zu können: Ich werde beim nächsten Mal eine Zitrone halbieren, die eine Hälfte für Saft und abgeriebene Schale nehmen, die andere Hälfte in feinste Scheiben schneiden und gegen Ende der Garzeit unter die Kohlsprossen rühren.

Das Rezept stammt aus der New York Times. Ich hab ein Abo und bin nicht sicher, ob ich dieses Rezept teilen kann, aber ich versuch es einfach. Wie fast alle NYT-Rezepte ist auch dieses gut vorzubereiten und dann im Nu gemacht. Es ist eine Küchenmaschine sehr praktisch, denn das Raspeln oder in hauchfeine Scheiben schneiden der Kohlsprossen stelle ich mir mühsam vor und bei mir würde wahrscheinlich das eine oder andere Stück Finger im Essen landen ...

 
 
Für 2 Beilagenportionen
Saft und Schale von ½ Zitrone
½ Zitrone, in ganz feine Scheiben geschnitten
¼ kg Kohlsprossen  
1 Esslöffel Olivenöl 
1 Esslöffel Butter 
1 Knoblauchzehe 
1 Esslöffel schwarze Senfsamen 
⅛ Tasse trockener Weißwein 
Salz und Pfeffer nach Geschmack
 
 

Von einer halben Zitrone die Schale abreiben, den Saft auspressen. Schale zur Seite stellen. Zitronensaft in eine große Schüssel geben. Die verbliebene halbe Zitrone in feine Scheiben schneiden.

Die Kohlsprossen putzen, dabei den Strunk abschneiden und unschöne äußere Blätter entsorgen. Die vorbereiteten Kohlsprossen in der Küchenmaschine in feine Scheibchen schneiden. Ich habe dafür eine Scheibe mit Klinge, die diese Arbeit sehr gut verrichtet hat. Die zerkleinerten Kohlsprossen gleich gut mit dem Zitronensaft mischen.
Man kann das Rezept bis hierher vorbereiten und laut NYT die Sprossen bis zu 3 Stunden im Kühlschrank aufbewahren.

Öl und Butter in einer größeren Pfanne erhitzen. Wenn alles sehr heiß ist, Kohlsprossen, Knoblauch und Senfsamen unter Rühren etwa 4 min. anrösten, bis die Sprossen teilweise braun sind. Salz, Pfeffer und die in Scheiben geschnittene halbe Zitrone dazugeben, mit dem Wein aufgießen und alles noch einmal eine Minute auf hoher Flamme kochen lassen. 

Pfanne von der Hitze nehmen, mit Salz, Pfeffer und nötigenfalls mehr Zitronensaft abschmecken. Zitronenschale erst vor dem Servieren über die Sprossen streuen. Servieren.


Bei uns gab es Latkes (Jüdische Erdäpfelpuffer, in denen Zwiebel und Petersilie drinnen sind) und ein Stück Zander dazu. Ein schnell zuzubereitendes Essen, das ein wirklich feines Sonntagsessen war. Nachkochempfehlung! Die Sprossen sind durch das kurze Garen und die Zitrone schön saftig und gar nicht mehr arg kohlig.

 

 

 

Freitag, 1. März 2024

Foodie-Rückblick auf Februar 2024

 Gegessen

 

Ich habe es ja geahnt, dass ich nicht zu letzten Mal im Red Bowl war. Abermals war ich schlicht und einfach zum Mittagessen dort und habe dieses Mal eine Bowl mit Ente gegessen, davor Misosuppe. Beides war wieder ausgezeichnet! Und preislich wirklich fair. Also eine dringende Empfehlung von mir.










Fasching ist bis auf diesen einen Krapfen in diesem Jahr spurlos an mir vorübergegangen. Das Foto stammt von einem Treffen mit einer Freundin, mit der ich in der Faschingszeit beim Felzl am Karmelitermarkt war. Der Kaffee war sehr gut, der Krapfen war schöne Bäckerqualität.




Ein paar Tage im Februar war die ausgabe wieder geöffnet. Dieses Mal kochte Igor Kuznetsov, der Koch und Betreiber vom Noble Savage, Ramen. Nicht irgendeine Nudelsuppe, sondern wirklich eine Suppe, die Kultstatus hat. In diesem Fall war die Suppe eine aus Karpfen (Fisch von Biofisch), darin Weizennudeln (Mehl und Eier von Meinklang), Miso (Luvi Fermente), Karotten (Bioschanze) und Bärlauchöl (Bärlauch von Henzls Ernte), also auch alle Zutaten Kult. War sehr gut, hat nur leider geregnet, als ich dort war, was die Freude doch ein wenig getrübt hat. Aber die Suppe war top!





Wenn der Kaffeevorrat zur Neige geht, ist einer der wichtigsten Wege der in die Kaffeefabrik. Am besten mit einer Freundin, denn dann kann man mit ihr dort gleich die Wichtigkeiten des Lebens besprechen.



Einer meiner Lieblingsplätz in Favoriten ist immer noch die kleine afghanische Bäckerei in der Wielandgasse, gleich beim Amalienbad. Die Bäckerei hat mittlerweile ein Schild draußen, auf der "Oriant" steht.

Wenn man mittags dort in der Nähe ist, dann sollte man dort reinschauen und sich ein Bolani gönnen. Die Teigtaschen sind mit Erdäpfel und diversen Gemüsen gefüllt. Dazu brauche ich immer dringend die scharfe Soße, die man dort auch kaufen kann.


Cortado kennt ihr? Ich gestehe, ich bin nicht so auf dem letzten Stand, was man so isst und trinkt, daher wusste ich es nicht. Jedenfalls ist es sehr modern, dass man Cortado trinkt, das ist ein einfacher Espresso mit exakt derselben Menge Milchschaum. Das Cortado Vienna ist in der Stiegengasse beheimatet und besteht aus einem einzigen kleinen Raum mit vier Barhockern. Die Kaffeemaschine ist beeindruckend schön und macht sehr, sehr guten Kaffee, der eigens für dieses Kaffeelokal in einer Rösterei in 1030 Wien geröstet wird. Es gibt zwei Haussorten, einmal 80 % Robusta und 20 % Arabica oder 100 % Arabica. Ich habe den zweiteren probiert und der kann was!





 

Gekauft

Na bitte, es geht ja! Es gibt Winzer, die auch gute bis sehr gute Säfte machen und der Schwertführer gehört dazu. Dort gibt es dunkelroten, weißen und seit kurzer Zeit auch diesen hellroten Saft namens Jerry. Er schmeckt übrigens wirklich nach Kirschen − also man merkt natürlich, dass es ein Traubensaft ist, aber da ist doch ein deutlicher Kirschgemack.

Zu Apothekerpreisen habe ich bei Crowd Farming eine Raritätenbox bestellt. Wobei ich sagen muss, wenn man Raritäten auf anderem Weg kauft, kosten die immer viel. Jedenfalls war der Inhalt anders als erwartet: Im Text war u.a. die Rede von Yuzu und Buddhas Hand, davon keine Spur. Aber andererseits waren die Sachen, die gekommen sind, auch sehr, sehr gut. Das große Grüne ist eine Avocado, links vorne die Kugeln sind Maracuja, die gelben Dinger sind Limequats, die orangen Kumquats, die kleinen Schätzchen sind Fingerlimetten, aus denen man den Limettenkaviar herauslöffeln kann.

Beim Naschmarkt gibt es ein neues Popup und das bietet  bis März − wie könnte es in Wien derzeit auch anders sein − Brot. Brot ist sexy heißt es und bietet Brot und Wein, außerdem eine heiße Suppe. Freitag, Samstag und Sonntag am Nachmittag kann man dort einkaufen. Die Brote heißen alle irgendwie, nämlich Schlawiner, Strawanzer und Co. Außer dem Brot, das ich gekauft habe, das ist noch namenlos. Es ist eine Couronne, ein Brot in Kranzform, und besteht aus Baguetteteig. Wie es geschmeckt hat? Sehr gut. Wie fast jedes Baguette hat es am zweiten Tag geschwächelt, aber das gehört zu dieser Brotsorte meistens dazu. Es ist jedenfalls handwerklich gearbeitetes Brot, das aus Bio-Zutaten besteht, daher auf jeden Fall unterstützenswert!
Weil ich den Newsletter von Casa Caria bekomme, habe ich nicht anders gekonnt, als hinzufahren, als ich gelesen habe, dass sie die Verkaufsstelle von Todoli sind und außerdem, dass sie 45 verschiedene Sorten haben. Und tatsächlich wäre das Geschäft eine Fundgrube gewesen, aber die Preise ... Ich war also sehr tapfer, habe die geplanten Pomeranzen mitgenommen und dann genau eine Frucht aus dem Todoli-Sortiment. Ich werde berichten. Und falls jemand Pomeranzen-Ideen braucht: Seit ich die Pomeranzen-Lawine abgearbeitet habe, brauche ich nur in dieses Posting schauen.





Gekocht


Ein Rezept, das seit 2011 hier am Blog ist, ist immer noch gut: Mein Mini-Marmorgugelhupf kommt auf den Tisch, wenn wir ausnahmsweise mal keine Gäste haben am Wochenende und trotzdem einen Kuchen für uns beide haben wollen. Der Gugelhupf ist auch am nächsten Tag noch fein, was bei so kleinen Gebäcksachen nicht selbstverständlich ist, weil sie sehr leicht austrocknen. Den haben wir dieses Mal über 3 Tage verteilt gegessen und der war bis zum letzten Bissen gut.


Seit ich dieses Rezept kenne, mache ich diese Grapefruit mit Honig und Joghurt sehr gerne nach. Ein sehr einfach zu machendes Dessert, das wir immer wieder gern essen. Übrigens wurde in diesem Monat in unserem Kochbuchklub kreuz und quer durch dieses Kochbuch gekocht und alle sind recht angetan. Also auch nach vielen Jahren noch eine Kaufempfehlung von mir.

Noch so ein "All Time High": Thailändischer Pomelosalat Jeden Winter seit 2019, seit es dieses Kochbuch gibt, mache ich diesen Salat. Und weil ich das Kochbuch gerade in Händen hatte, konnte ich es nicht mehr weglegen und habe daraus wieder viele Sachen nachgekocht.


Zorras Blog ist immer eine Fundgrube! Dieses Mal hab ich ihren Bananenpudding nachgekocht und der war super! 

Oben drauf ruhen meine kandierten Kumquats, die ich nach The Art of Simple Food gemacht habe. Wie die Autorin richtig schreibt: Es sind kleine Juwelen, die man da produziert.







 

Diesen Mocktail habe ich auf Barbaras Spielwiese gefunden. Er macht sich interessanterweise besser mit rosa Grapefruits, aber auch mit gelben ist er immer noch verdammt gut! Dringende Nachmachempfehlung!

Wer ein denkbar einfaches und richtig gutes Rezept für Kohl (= Wirsing) sucht, ist mit diesem One-Pot-Gericht gut bedient: Leberkäse-Kohl-Pasta
Ich habe ein bisschen was geändert: eine kleine Zwiebel angeröstet, den Kohl mitgeschmort, so hatte ich auch Röstaromen in dem Gericht. Ist bei uns sofort bei den Wiederkoch-Gerichten für unter der Woche am Abend gelandet. Braucht insgesamt 15-20 Minuten an Zeit, also echt flott.
 


Wie jedes Jahr zur Tarocco-Hoch-Zeit mache ich mit Begeisterung die mazerierten Orangen, nämlich die Arance. Dieses Mal mit Limettensaft und schale. Göttlich!
Etwas, das Seltenheitswert hat: Ich hab Wiener Schnitzel gebacken. Die esse ich normalerweise eher außer Haus, weil der Frittiergeruch hängt sich schon arg überall rein und ich krieg den eine Woche nicht aus der Nase. Aber gut war das Schnitzel auf jeden Fall.








Gesehen


"Andrea lässt sich scheiden" ist ein würdiger Hader-Nachfolgefilm nach "Indien". Und wie Hader-Filme halt so sind, ist er schon ziemlich trist. Aber diese Tristesse ist von so viel Herz und Humor begleitet, dass es kein trübseliger Film ist. Es geht um verpasste Chancen, nicht verwirklichte Träume und schicksalhafte Zusammentreffen. Die Menschen in diesem Wilden Westen im Osten, nämlich in Niederösterreich, sind nicht besser oder schlechter als andere Menschen, sie sind halt patschert und können sich durch die Enge am Land nicht ausweichen.

Inhaltlich begleitet man die Hauptdarstellerin, die eine Polizistin in der Provinz spielt, ein Stück ihres Weges, der so geplant ist, dass sie sich von ihrem Mann scheiden lässt und danach Karriere in der Stadt macht. Dass das nicht alles ohne arge Nebengeräusche abgeht, kann man sich bei einem Hader-Film wohl vorstellen. Aber trotz allem: Ich habe diesen Film geliebt! Die schauspielerische Leistung von Birgit Minichmayr ist großartig. 

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich das Leben in der Stadt jetzt wieder sehr zu schätzen weiß, denn ich komme auch aus Niederösterreich und hatte schon vieles vergessen, auf das einen der Film mit der Nase wieder draufstößt und was sich offensichtlich nicht geändert hat. Also eine dringende Filmanschau-Empfehlung für alle ehemaligen Landeier.

Besetzung
Andrea: Birgit Minichmayr
Franz: Josef Hader
Georg: Thomas Schubert
Walter: Robert Stadlober
Andreas Vater: Branko Samarovski

Regie: Josef Hader
Drehbuch: Josef Hader & Florian Kloibhofer



"Des Teufels Bad" ist ein historischer Film, der mich tief berührt hat. Es geht um ein Thema, das ich noch nie überlegt habe: Natürlich gab es auch in früheren Zeiten Depressionen. Wie man damit umgegangen ist, erzählt dieser Film. Und auch darüber, wie die Leute mit dem Druck der Kirche umgehen, dass man auf keinen Fall Selbstmord begehen darf, weil Gott das angeblich nicht verzeiht und man mit Sicherheit im Fegefeuer landet. Nun haben sich Leute damals einen Ausweg gesucht, der sich mittelbarer Selbstmord nennt: Das heißt, man bringt jemanden um, denn das verzeiht Gott, und wird hingerichtet. Am besten bringt man jemanden um, der unschuldig ist, nämlich ein Kind, denn da gab es auch im 18. Jahrhundert kein Entrinnen vor der Hinrichtung.

Ich muss sagen, dass ich durch die Pressetexte recht gut vorbereitet war, was da auf mich zukommen wird. Der Film hat mich dennoch zu tiefst erschüttert. Die Bildsprache ist sehr düster und dunkel, auch die Musik. Man erlebt den Alltag von in bäuerlichem Milieu lebenden Frauen, der von schwerer Arbeit, tiefer Religiosität und Dogmen geprägt ist. Ein Stück Frauengeschichte, das auf historischen Dokumenten beruht und das bisher unentdeckt geblieben ist.

Der Film ist wirklich sehr gut gemacht. Mit ein Grund, den nur anzuschauen, wenn man sich innerlich wirklich stark fühlt. Veronika Frank und Severin Fiala entwerfen mit diesem Film ein grandioses Psychogramm, das sehr gut zeigt, wie Depression ausschaut, die früher als "Teufels Bad" bezeichnet wurde. Anja Plaschg spielt die weibliche Hauptrolle, David Scheid ihren Mann, Maria Hofstätter ihre Schwiegermutter. 

Ab 8.3. in den österreichischen Kinos zu sehen.




Nun kann ich schon Fotos von Balkonien einstellen, was mich enorm freut. Dieses Jahr ist die weiße Schneerose ein Wahnsinn! Sie hat an die 50 Knospen und Blüten. Nachdem die Sonne ausreichend scheint, wurlt es dort nur so von Bienen. Ich kann das leider nur schlecht fotografieren, weil die Schneerosen ihren Kopf ganz gschamig nach unten halten und man daher die Bienen nicht sieht. Ich freu mich aber sehr, weil das noch ein Zeichen ist, dass der Winter dem Ende zugeht.

So blogtechnisch fühle ich mich gerade ein bissi befreit: Ich wollte eigentlich mit Ende des vergangenen Jahres die Kochbuchbesprechungen für unbestimmte Zeit aussetzen, aber durch ein Lieferproblem wurde mir das letzte Buch erst zu spät gebracht. Egal, jetzt hab ich alle abgearbeitet. Ich mag mich jetzt einmal ein paar Monate durch meine vorhandenen Kochbücher kochen, die sortieren, die weniger geliebten in den Keller verfrachten, neue nur dann kaufen, wenn ich vorher weiß, dass sie gut sind.

Nun muss ich noch etwas erzählen, das herzerwärmend war: Ich war auf einem Wirtshauskonzert in Sankt Favoriten. Es hat im Café Windstill stattgefunden. Irgendwann während des Konzerts kam ein Blumenverkäufer. Er verstand sehr schnell, dass da nicht das Alltagsgeschäft stattfindet und traute sich nicht so recht rein. Die Wirtin war so lieb und hat ihm nicht nur zwei Sträuße Blumen abgekauft, damit er nicht durchs Herumgehen das Konzert stört, sondern hat ihm an der Bar auch noch etwas zu trinken gegeben. Als zwischen zwei Liedern kurz Pause war, ging der Blumenverkäufer zur Musikerin und schenkte ihr einen Blumenstrauß. Einfach so. Er sagte nur kurz, er sei der Ali aus Ägypten und die Musik gefällt im so gut. Alle waren vollkommen platt. Auch die Musikerin war ganz durcheinander − so etwas war ihr noch nie passiert, dass sie schon vor dem Ende eines Konzerts Blumen bekommt. Ali hat jedenfalls einen superen Abgangsapplaus bekommen. Das war echt schön! Das sind Momente, die vergisst man nicht. Ich bin sicher, ich werde das Café jetzt öfter besuchen.

Und wie ist es so bei euch? Alles gut? Hattet ihr auch schöne Momente? Genießt ihr schon die ersten Sonnenstrahlen und die ersten Blüten des Jahres? Ich schick euch allen ein Zwickerbussi!