Dieses Gericht ist wie gemacht für diese Jahreszeit, wo viele seufzen, dass es kein gscheites Gemüse gibt. Weit gefehlt! Dieses Curry feiert alle Wurzelgemüse und man kann auch ungeliebte Sorten darin versenken. Weder die Süße von Pastinaken noch die hässlichen Haferwurzeln fallen ungut auf, sondern alles vereint sich in einem ganz feinen Curry.
Klassisches Korma wird mit Joghurt gekocht, dabei trennt sich das Joghurt. Ich finde das optisch nicht so schön, daher wird das Joghurt bei mir erst ganz am Schluss in das nicht mehr kochende Korma eingerührt.
Die Gemüsemenge klingt jetzt nach sehr viel, aber man isst wirklich ordentliche Mengen von diesem Gericht. Ich hatte das Glück, dass in meinem Gemüsekisterl verschiedenfarbige Karotten waren. Die lila Urkarotte würde ich nicht nehmen, denn die färbt sicher alles rosa. Die anderen aber machen das Gericht sehr fesch. Unbedingt am Ende noch einmal abschmecken, denn dieses Essen schreit nach viel Salz.
Rezeptquelle: Nigel Slater - Tender
Für 2 Personen mit Reis oder indischem Brot
Ingwer, 1 daumengroßes Stück (bio nur gewaschen, alles andere geschält)
1-2 Zehen Knoblauch
750-900 g Wurzelgemüse (Pastinaken, Steckrüben, Karotten, Topinambur, Kohlrabi, weiße oder gelbe rote Rübe, Schwarzwurzel, Knollenziest)
50 g Cashewnüsse
2 grüne Kardamomkapseln
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 TL Koriandersamen
2 TL Butterschmalz (ersatzweise Sonnenblumenöl)
1 EL Kurkuma, gemahlen
1 Chilipulver, mild
½ Zimtstange
2 eher milde grüne Chilischoten, in Scheibchen geschnitten (bei Bedarf mit Chilipulver nachschärfen)
2 EL Obers
100 g griechisches Joghurt
frischer Koriander, gehackt
Die Zwiebel schälen, in große Stücke schneiden und dann in der Küchenmaschine grob zerhacken, aber nicht pürieren. Ingwer wenn nötig schälen, dann reiben. Knoblauchzehen schälen, in feine Scheibchen schneiden. Das Gemüse schälen, grob schneiden. Die Hälfte der Cashewnüsse hacken.
Kardamomkapseln mit den Fingernägeln öffnen und die Samen herauskratzen. Samen in den Mörser geben und zermahlen. Ebenso Kreuzkümmel- und Koriandersamen zu einem feinen Pulver mahlen.
Butterschmalz oder Öl in einer tiefen Pfanne mit schwerem Boden erhitzen. Zwiebeln darin gemächlich weich werden, aber keine Farbe nehmen lassen. Ingwer und Knoblauch unterrühren, alles bei mäßiger Hitze für einige Minuten garen lassen, ehe man die restlichen Gewürze dazugibt, nämlich Kardamom, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Kurkuma, Chilipulver und die Zimtstange. Unter ständigem Rühren für einige Minuten weiterkochen lassen, bis sich der Duft der Gewürze verbreitet. Dann das zerkleinerte Wurzelgemüse und die gehackten Nüsse dazugeben und mit den dünn geschnittenen Chilischoten sowie Salz und Pfeffer würzen.
Etwa 300 ml Wasser angießen und alles bei halb geschlossenem Deckel 45 bis 50 Minuten leise vor sich hin köcheln, bis die Wurzeln dem Druck einer Messerspitze nachgeben.
Die restlichen ganzen Cashewnüsse in einer trockenen Pfanne rösten.
Die Pfanne mit dem Gemüse vom Herd ziehen. Erst das Obers unterrühren, dann sollte alles schon soweit abgekühlt sein, dass das Joghurt nicht mehr gerinnt, wenn man es einrührt. Abschmecken. Danach in eine hübsche Schüssel umfüllen, mit den gerösteten Cashew und dem Koriander bestreuen.