Donnerstag, 12. Juni 2025

Fisolen mit Schalotten, Kapern und Salzzitrone

Eigentlich macht man dieses Rezept mit Haricots verts, ganz jungen Fisolen. Ja, eh. Aber die muss man in Wien erst einmal finden. Zum Glück gibt es aber jede Menge Fisolen zu kaufen, die natürlich auch gehen, bloß muss man sie ein wenig länger garen. Und sie schmecken ein wenig grober als die in Frankreich an jedem Eck den ganzen Sommer über erhältlichen Haricots verts. Das Rezept hält es problemlos aus, dass man die nicht so fein aromatischen Haricots, sondern kräftigen Fisolen verwendet.

Rezeptquelle: Le Sud 



Für 2 größere Portionen 
(auf dem unteren Foto diese Menge für 4 Beilagenportionen)
 
400 g Fisolen, geputzt und von den harten Stielansätzen befreit
5 EL Olivenöl
4 mittelgroße Schalotten, abgezogen und in dünne Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, abgezogen und fein gehackt
30 g Salzkapern, eingeweicht, gewaschen, abgetropft und grob gehackt
2 EL Schale von Salzzitronen, fein gehackt
2 EL Rot- oder Weißweinessig 
1-2 EL Harissa 
Meersalzflocken


In einem großen Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Die Fisolen 5 Minuten darin blanchieren, bis sie hellgrün und bissfest gegart sind. Abgießen und beiseite stellen.

In einer großen Pfanne bei mittlerer Temperatur 4 EL (60 ml) des Öls erhitzen. Die Schalotten unter häufigem Rühren darin anbraten, bis sie weich sind und anfangen zu bräunen (etwa 5 Minuten). Knoblauch sowie Kapern dazugeben und 1 Minute mitbraten. Eingelegte Zitronen, Essig und Harissa unterrühren. Die Bohnen sowie 2 EL Wasser hinzufügen und die Pfanne schwenken, bis die Bohnen mit der Mischung überzogen sind. Alles noch mal heiß werden lassen und das Gericht auf einen Servierteller geben. Mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und mit Salzflocken würzen. Warm oder raumtemperiert servieren.

Serviervorschlag: Saltimbocca, Polenta und diese Fisolen dazu − himmlisch!


Donnerstag, 5. Juni 2025

[Kochbuchbesprechung] Le Sud von Rebekah Peppler


Die Autorin Rebekah Peppler hat das gemacht, wovon viele Amerikaner träumen: Sie ist nach Frankreich ausgewandert. Nun liegt ihr mittlerweile drittes Kochbuch über die französische Küche vor. Sie zeigt Rezepte aus der Region Provence-Alpes-Cóte d'Azur, wo sie sich von Long Covid erholt hat.

Das Buch ist schön gemacht: Es vermittelt so viel südfranzösischen Lebensstil! Die Fotos sind sehr stimmungsvoll und setzen Meer, Apéritif, das Licht, die Märkte und überhaupt alles, was man sich als Urlaub in Südfrankreich in Kombination mit Essen vorstellt, in Szene. Das ist auch die Stärke des Buches: Da will man hin, dort will man sich die Sonne auf den satten Bauch scheinen lassen, so fühlt sich Urlaub an.

Die Rezepte sind alle denkbar einfach aus dem Handgelenk zu schütteln und ich habe keines gefunden, in dem es Stolpersteine gibt. Man muss keine besonderen Kochtechniken beherrschen, auch die Zutaten bekommt man einfach − am besten auf einem schönen Markt, der schon ein wenig von Urlaubsstimmung vermittelt. Es finden sich sowohl bereits bewährte als auch neue Rezepte der französischen Küche.

Gegliedert sind die Rezepte in die Kapitel "Apéritifs + Cocktails", "Vorspeisen", "Fleisch und Fruits de Mer", "Pasta + Sandwiches", "Gemüse", "Salate", "Etwas Süßes" und "Käse + mehr". Dazu finden sich Einschübe zu spezifischen Themen, die südfranzösische Küche betreffen, z. B. über den typischen Wein der Region, den Rose, oder unkomplizierte Snacks. Die Rezepte sind eher fleischig-fischig, aber es finden sich auch viele vegetarische Gerichte.

Die Fotos in dem Buch stammen von Joann Pai. Wenn man gern richtig feminine Mood-Fotos mag, sollte man einen Blick auf die Homepage machen, dann bekommt man auch gleich einen Vorgeschmack, was einen im Buch erwartet.


Wollen wir kochen gehen? 













 

Salat mit frischen Kräutern

Für das Foto hab ich den Salat gleich mitten in meinen Topf-Kräutergarten gestellt. Da rein durften Petersilie, Minze, Dille, Fenchelkraut und Schnittlauch. Daraus wurde ein schöner Frühsommersalat.







Marinierter Chevre mit rotem Pfeffer

Das ist so ein Rezept, wie ich es mir für den Sommer auf Balkonien vormerken werde: Einige wenige Zutaten, im Handumdrehen gemacht und es ist doch viel mehr als einfach Käse zum Salat. In diesem Fall habe ich den Käse auf Linsensalat gebettet, dazu ein Stück Baguette oder französisches Landbrot und ein nettes Essen steht am Tisch. Sowohl Salat als auch Käse bereitet man irgendwann vor und man muss sie nur mehr servieren.



 Meine Liebslingspasta fern des Meeres

Das ist ein ganz typisches Gericht aus dem Buch: Sardellen, Kapern, Salzzitronen und mehr Umami-Bomben sorgen für enorm viel Geschmack. Eigentlich wollte ich dieses Rezept vorstellen, aber Frau Magentratzerl war schneller


 






Sauce Gribiche

Eine der klassischen Saucen zu Spargel ist Sauce Gribiche. Sehr treffend ist sie im Buch als Vinaigrette mit Textur beschrieben. Also wenn man Gusto auf Säuerliches mit was drinnen hat, dann ist die die richtige Wahl.

Es gibt übrigens eine eigene Anleitung für das Kochen von Eiern im Kochbuch, was ich für Koch-AnfängerInnen für wichtig halte.

Pochiertes Fischfilet mit Mayo

Das war ein ganz, ganz feines Essen. Sorry für das Foto, das dem so gar nicht gerecht wird. zum Glück habe ich vom Pochiersud gleich mehr gemacht und eingefroren, so wird es beim nächsten Mal noch einfacher gehen.

Pommes

Dazu ein weiteres Rezept aus dem Buch, nämlich Pommes. Die werden zweimal frittiert, was sie besonders knusprig macht.

 

Haricots verts mit Schalotten, Kapern und eingelegter Zitrone

Haricots sind recht junge, zarte Fisolen, die ich leider nicht bekommen habe, sondern nur schlicht und einfach normale Fisolen. Die wurden aber zu einer sehr genialen Beilage durch die vielen Aromen, die sich hier treffen. Dieses Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen.

Auch für Salzzitronen findet sich ein Rezept im Buch. 

 

 

 

Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Ich gestehe, dass ich anfangs schon gedacht habe, ob ich ein Kochbuch brauche, in dem sich tatsächlich ein Rezept für Dosensardinen findet, auf die man ein wenig Piment d`Espelette streut. Aber es ist ein richtig feines Sommerkochbuch, das mich innerlich einstimmt auf Abende auf meinem Balkonien, an denen man eben nur einen Salat und Dosensardinen mit Baguette isst. Das ist ein Lebensgefühl, das es wert ist, dass man es einfängt. Vor allem aber: Dieses Kochbuch nimmt die Angst vor französischer Küche. Also wenn ihr jemanden kennt, der frankophil ist oder einen Urlaub in Frankreich plant, dann schenkt ihr bzw. ihm dieses Kochbuch. Eine schönere Urlaubsvorbereitung kann ich mir nicht vorstellen.


Infos zum Buch
ISBN: 978-3-7913-9337-7
Erschienen am 16.4.2025
Format: 18,9 x 24,6cm
Umfang: 280 Seiten
Hardcover, Pappband

 

Vielen Dank an den Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
 

Sonntag, 1. Juni 2025

Foodie-Rückblick auf Mai 2025

 Gegessen

Das Frühstück bei Ignaz und Rosalia am Meidlinger Markt war sehr erfreulich. Ich kannte diese mürben Kipferl, die im selben Gebäude wie das Kaffeehaus bei Hüftgold gebacken werden, schon. Die gehören echt zu den allerbesten, die es in Wien gibt. Sehr nett finde ich auch das Geschirr in diesem Cafè: Das ist wild zusammengewürfelt aus vielen verschiedenen Überbleibseln. Der Kaffee ist ausgezeichnet!

Wenn man am Wochenende einen Platz will, muss man unbedingt reservieren. Es gibt auch nette Sitzplätze im Freien.

 


 

Ein Ur-Wiener Beisl ist das Haas Beisl auf der Margaretenstraße. Vor allem hat es gute Wiener Küche und auch Innereienküche. Ab und zu gibt es dort sogar Bruckfleisch, was mittlerweile Seltenheitswert hat.
Für mich ist es auch die Nähe zum Filmcasino, einem der schönsten Kinos, die es europaweit gibt, die das Haas Beisl interessant macht. Auch dieses Mal bin ich einfach vor dem Kino dort reingehupft und hab ein Blunzengröstl gegessen. Es hat ausgezeichnet geschmeckt!




Wirklich eine Freude beim Tichy war dieser Eisbecher Favoriten, der letztes Jahr zum 150-Jahre-Jubiläum von Favoriten gemacht wurde. Wenn man süß-sauer gern mag, ist man da auf der richtigen Seite. Weichsel-, Erbeer- und Weiße-Schoki-Eis kommen in einer sehr guten Weichselsaue daher. Hat richtig gut geschmeckt.

In sehr netter Begleitung war ich wieder einmal im Meinklang zum Spätstück. Dort gibt es das wirklich beste Frühstück, das man in Wien bekommen kann, nämich pochierte Eier in Käsesauce mit Erdäpfeln und Wildkräutern, dazu gibt es eine ganz dicke Schnitte vom Hausbrot. Die Käsesauce ist mehr eine Suppe, aber wirklich mit einem ganz feinen Aroma. Der Gipfel sind aber die Wildkräuter. Ich bin nun nicht so ganz doof, was Kräuter angeht, aber da konnte ich nicht einmal annähernd alle erkennen, die da serviert wurden.
Mit einer Freundin war ich beim Kojiro. Sie hat diese Sashimi gegessen, ich Sushi. Es sind handwerklich ehrlich gemachte Sushi und ich finde die ganz okay. Es ist jedenfalls ein Schauspiel, wenn man dort auf den Backhockern sitzt: Ununterbrochen klingelt das Telefon und es werden Unmengen an Sushi bestellt. Nun habe ich erstmals in meinem Leben gesehen, wie jemand drei Plastiksackerl links und drei rechts voll mit Sushi davonträgt. Der Koch kommt fast nicht nach mit dem Zubereiten.
Mit einer anderen Freundin war ich auf dem Haus des Meeres in der 360 ⁰ Ocean Sky Bar. Der Ausblick ist wirklich ein Wahnsinn! Ich war ein bissi erschüttert, dass da oben nicht einmal ein Geländer war, sondern nur Glaswände. Aber viele Menschen schreckt das ganz und gar nicht und die trauen sich nach vor. Aber egal, es war sehr schön da oben und der Besuch in der Bar war nett. Ich habe einen Cocktail bestellt und der war gut, meine Freundin hat Kaffee und Kuchen geordert und sie hat gesagt, auch das war in Ordnung.

 

 

 

 

 

Gekauft

 

Das Gemüsekisterl von der Iris Wallner war wieder toll. Drei verschiedene Sorten Spargel, Frühlingsknoblauch, Erdäpfel, Salat und ein großer Buschen verschiedene Kräuter haben meinen Speiseplan bereichert.

Aus dem Spargel wurde wieder einmal Sabines Spargel-Pesto, Stevan Pauls Spargelsalat Campagnard, Spargelrisotto und einmal ganz klassisch mit Hollandaise.


Wenn ich Pljeskavica grillen will, dann führt kein Weg am Meidlinger Markt vorbei. Der Fleischhauer, bei dem ich die dünnen Fleischfladen kaufe, heißt Djokic Goran und der kann etwas, was ich nicht zusammenbringe: Das Faschierte muss für diese Fladen so lange mit Salz geknetet werden, bis alles kompakt zusammenhält. Alle Versuche, das selber zu machen, sind bisher gescheitert: Spätestens beim Versuch, den Fladen zu wenden, ist der zerfallen. Die Pljeskavica vom Goran halten. Immer. Und sind gut!

Der Erdäpfelspieß ist nach dem tollen Grill-Kochbuch Schaschlick gemacht, dazu gab es Muhamarra nach Easy Wins. Ja, ich verwende meine Kochbücher wirklich alle, auch nach den Rezensionen.

Mein Brot des Monats ist ein Weckerl. Schon länger gibt es da Wiederbrot beim Ströck, das ich recht gut finde. Nun habe ich erstmals ein Wiederweckerl gesehen und sofort zugeschlagen. Und wie zu erwarten war auch das Weckerl richtig gut. Es scheint tatsächlich ganz neu im Sortiment zu sein, denn auf der Homepage war es noch gar nicht zu finden. Es ist auf jeden Fall auf der Wiederkaufenliste!



 

  

 

Gekocht 

 

Wie immer die erste Marmelade der Saison: Rhabarber-Erdbeer-Marmelade. Und wie immer schmeckt sie verdammt gut! 

Wichtig: Man hat besser ein wenig mehr Gelierzucker daheim als vom Gewicht vorgesehen, denn sowohl Erdbeere als auch Rhabarber haben recht wenig Pektin. Also unbedingt Gelierprobe machen und eventuell nachdosieren.


Auch immer wieder gern mache ich im Frühling Kärntner Kasnudeln. Wenn die Nudelminze und der Kerbel gerade ihre ersten Triebe aus der Erde stecken, juckt es mich in den Fingern, um dieses Essen zu machen. Und ich fürchte, so alt kann ich gar nicht werden, dass ich das Krendeln aus dem Stand hinkriege. Jedes Jahr wieder schau ich mir mein Posting mit dem verlinkten Video an. Aber egal, dazu ist der Blog ja da.

Ein Gericht, das den Sommer dieses Jahr schon Anfang Mai eingeläutet hat, sind diese Cevapcici mit Djuvec-Reis nach einem Lafer-Rezept. Ich hab natürlich schon etliche andere Rezepte dafür ausprobiert, aber komme immer wieder gern auf diese Variante zurück. Dazu gab es Ajvar von BioBalkan, das ist immer noch unerreicht gut.

 

Was ich euch sehr ans Herz legen kann: Nehmt euch eines meiner Crumble-Rezepte vor und bröselt den Teig über eine Mischung aus eingezuckerten Erdbeeren und Rhabarber. Das ist wirklich eine so hervorragende Geschmackskombination, wie ich es nie gedacht hätte. Gleich warm essen mit ein bissl Vanilleeis, das ist echt toll!

Das hier gehört zu den am häufigsten Gerichten gegessenen im Haushalt der Turbohausfrau: Spaghetti mit Gorgonzola-Lauch-Sauce. Einerseits ist es so schnell gemacht, dass das Kochen der Nudeln das ist, was am längsten braucht, andererseits bleibt ab und zu mal irgendein Blauschimmelkäse übrig. Es ist also etwas, das man immer brauchen kann. Und es schmeckt echt gut! Der Lauch macht echt was her in diesem Gericht.

Wie jedes Jahr könnte ich mich ab der zweiten Mai-Hälfte von Erdbeeren mit Rahm ernähren. Immer ein bissl schlampert verrührt, dass einmal die Erdbeeren und einmal der Sauerrahm mehr zum Aroma beitragen.
Meine Erdbeeren kommen immer von der Iris Wallner oder vom Brandenstein, beides sind sehr zuverlässige und gute Quellen. Es gibt auch ein Bio-Erdbeerfeld in Jois im Burgenland, wo man ebenfalls gut einkaufen kann. Da war ich dieses Jahr aber noch nicht, weil wir dort im Rahmen von Familienbesuchen reinfallen, was zu dieser Saison noch nicht der Fall war. Jedenfalls ist es bei Erdbeeren wichtig, dass sie nicht zu wild aufgedüngt sind, so haben sie volles Aroma.

 

 

 

 

Gesehen

Ursprünglich war Pink Floyd in Pompeii ein Filmprojekt aus dem Jahr 1972. Nun wurde diesem Film eine Neuauflage gegönnt mit ein bissi neuem Filmmaterial, vor allem aber ist er remastered. Sprich: Bild und Ton sind nun in allerbester Qualität. Mein Eindruck war in erster Linie: Jessas, waren die jung! Ich bin damals zwar schon auf der Welt gewesen, aber sicher noch nie im Kino. Also es ist wirklich ein Stück Zeitgeschichte, das man da zu sehen bekommt. Die Musik ist immer noch gigantisch gut!

 






Wer mich kennt, weiß, dass ich mit der Sahara eine besondere Beziehung habe. Um eine Stadt dort, nämlich Agadez, das in der Mitte von Niger und damit in der Mitte von Afrika liegt, geht es in dem Dokumentarfilm On The Border. Immerhin eine Region, die doppelt so groß wie Deutschland ist.

Viele Jahrhunderte war diese Stadt ein Zentrum der nigrischen Migration, ein Zentrum auch der Tuareg. Durch Wüsten-Ralleys stellten sich auch Touristen ein. Einige Zeit durchquerten 85 % der Migranten aus Afrika die Stadt Agadez. Nach der europäischen Migrationskrise kam diese Stadt immer mehr in den Fokus von europäischen und anderen internationalen Organisationen. 2015/16 wurde auf Druck der internationalen Organisationen ein Gesetz erlassen, das den Transport von Migrantinnen ohne Arbeitserlaubnis unter schwere  Strafen stellte. Damit wurden bis dahin legale Transporteure mit einem Schlag arbeitslos oder zu illegalen Schleppern. Es wurde der gesamten Region, die bis dahin ein Handels- und Transportzentrum war, die Lebensgrundlage entzogen.

Das Kamerateam begleitete diese Stadt, die leider mittlerweile zur Roten Zone, also maximal gefährlichen Zone gehört, 5 Jahre lang. Es kommen etliche Menschen, die dort leben, genau so zu Wort wie Vertreter von internationalen Organisationen. 2023 stürzte das nigrische Militär die neu gewählten Regierung und es kam zu einer Annäherung an Russland. Das Gesetz gegen illegale Migration wurde aufgehoben, EUCAP sowie die französischen Truppen mussten das Land verlassen, deutsche und amerikanische Militärbasen wurden geschlossen. Auch das Filmteam musste die Dreharbeiten aus Sicherheitsgründen abrupt beenden.

Der Film stammt von Ignaz Hauzenberger und Gabriela Schild, finanzielle Unterstützer waren Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ausgezeichnet wurde der Film bereits bei den Filmfestivals in Amsterdam, Kopenhagen, München, Schwerin und Prag. 

Ich war zutiefst bewegt und auch erschüttert von dem Film. Er zeigt eine Grenze, die einerseits sehr präsent, andererseits nicht da ist. Offizieller österreichischer Filmstart ist der 13.6.2025.

 

 


Das ist eine der schönsten Aussichten, die man in Wien haben kann; und ich habe sie im Mai fast jeden Tag erlebt. Der Regenbogen ist jetzt irgendwie symbolisch, denn ein Teil der Wolken um mich herum scheint sich zu lichten.

Den chinesischen Fluch "Mögest du in interessanten Zeiten leben", kennt ihr? Daher wünsche ich euch weniger spannende Zeiten als ich sie derzeit habe und schicke ein dickes Bussi durch die Leitung.

Donnerstag, 29. Mai 2025

Galatopia - Griechischer Milch-Grieß-Kuchen

Galatopia ist ein sehr traditioneller griechischer Kuchen. Wie so viel griechisches Essen wird auch das mit Filoteig gemacht. Normalerweise bin ich eine begeisterte Strudelteigzieherin, aber das kann ich hier nicht wirklich empfehlen, denn diese extreme Knusprigkeit kann nur Filoteig. Und den hab ich fertig gekauft. Sollte man davon zu viel haben, empfehle ich sehr meine Spanakopita am nächsten Tag. Dazu dann ein Stück von der nun kalten Galatopia, denn auch so schmeckt sie göttlich!

Die Orangenschale ist meine Erfindung und ich kann sie dringend empfehlen. Sollte keine im Haus sein, geht eventuell auch Zitronenschale.

Was ich nicht bedacht habe: Die Eier gehen wunderbar auf, der Teig blättert nach oben, das heißt, ich hatte eine schöne Sauerei im Backrohr. Man muss also eine Form wählen, die hoch ist, mindestens 10 cm.


 

Für eine kleine Form (bei mir 12 x 18 cm), das sind etwa 4 Portionen

Kuchen:
½ l Milch 
100 g Zucker 
1 TL Vanillezucker 
75 g Grieß 
2 Eier, leicht geschlagen 
75 g Butter, in Würfel geschnitten 
1 Orange, die abgeriebene Schale
4 Blätter Filoteig
70 g Butter, zerlassen

Guss:
1 EL Zucker 
1 Eier

Zum Servieren: 
1 EL Puderzucker 
1 EL Zimt

Die Milch bei mittlerer Hitze erhitzen. Wenn sie zu kochen beginnt, Zucker und Grieß dazugeben und 2-3 Minuten lang rühren, bis die Creme leicht eindickt. Leicht überkühlen lassen, dann Butter, Orangenschale und Eier hinzugeben und mit dem Schneebesen verrühren. 

Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

4 Blätter vom Filoteig nacheinander in die Form legen und dabei jedes einzelne mit der geschmolzenen Butter bestreichen. Dabei die Blätter an den Seitenwänden der Form aufstellen. Die Fülle über die Blätter in die Form gießen. Die aufgestellten Blätter über die Fülle legen. 1 Ei mit einem EL Zucker verschlagen und diesen Guss über den Kuchen drübergießen.

Den Kuchen ca. 60 min. backen. Nach der halben Backzeit immer wieder mal kontrollieren, ob der Kuchen eh nicht zu dunkel wird. Sollte das der Fall sein, den Kuchen mit Backpapier abdecken.

Nach dem Backen ca. 20 min. überkühlen lassen, weil die Milchfüllung ist wirklich sehr heiß. Schmeckt am nächsten Tag auch kalt.




Donnerstag, 22. Mai 2025

Spargel-Erdäpfelragout mit Kerbel

Das ist wieder einmal eine Variante von Gemüse auf Wiener Art. Das passt als Beilage zu Fisch oder Fleisch oder durchaus auch mal als Hauptgericht. Ich kann mich erinnern, dass so ein Gemüse in meiner Kindheit in einer ganz dicken Mehlsoße daherkam − da wurde von einem Teller gleich die ganze Familie satt. Das war sicher auch der Sinn dahinter: Körperlich hart arbeitende Menschen konnte man so auf günstige Weise mit Kalorien versorgen. Mittlerweile mag ich diese Art von Gemüse sehr gern in einer leichten, cremigen Sauce mit vielen Kräutern. Macht auch satt, aber hängt sich nicht gar so arg an die Hüften. Immer noch genug, aber halt gemäßigter. Mir hat diese tröstliche Zubereitungsart während der Eisheiligen viel Freude gemacht.

 


Beilage für zwei Personen
250 g Spargel, weißer geschält, grüner einfach in ca. 7 cm lange Stücke geschnitten
250 g speckige Erdäpfel, gut gewaschen
½ kleine Zwiebel, fein gehackt
½ Knoblauchzehe, fein gehackt
1 EL Butter
½ EL griffiges Mehl 
1 TL Suppenwürze (man darf auch ein kleines Stück Gemüsesuppenwürfel nehmen)
100 ml Kochwasser vom Spargel
2 EL Sauerrahm
2 TL Essig
Salz
Pfeffer
2 EL gehackte Kerbel


Die gewaschenen Erdäpfel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden, in gesalzenem Wasser 15 min. kochen, dann den Spargel gleich dazuschupfen und noch 2-3 min. weiter kochen. Das Gemüse muss nicht ganz durchgegart sein, denn es gart dann in der Sauce noch ein paar Minuten. Das Kochwasser aufheben.

Butter in einer beschichteten Pfanne (Gemüse legt sich leicht an, daher ist beschichtet wichtig) schmelzen, Zwiebel darin sanft anrösten, ohne dass sie Farbe nehmen, Knoblauch mit anschwitzen. Mehl dazugeben und kurz mitrösten, ebenfalls ohne Farbe zu nehmen. Mit etwas Kochsud aufgießen und mit dem Schneebesen gut verrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Erst die Erdäpfel dazugeben und zugedeckt 3 min. köcheln lassen, dann für weitere 2 min. die Spargelstücke hineingeben. Dabei immer wieder umrühren, weil das ist die Phase, in der das Gemüse sich gern anlegt. Dann rührt man den Sauerrahm und den Kerbel ein. Wenn nötig, kann man mit Salz und Pfeffer abschmecken.