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Donnerstag, 29. April 2021

Beef Tatar mit Kürbis-Wasabi-Mayonnaise

Wenn Kernöl irgendwo im Essen ist, dann ist der Anblick für viele Leute gewöhnungsbedürftig. Wenn man wie ich gern und oft Kernöl im Salat hat, dann wird das zum Alltag. Und ich bin immer sehr froh, wenn ich neue Einsatzmöglichkeiten für Kernöl finde. Das war im Buch von Tina Marcelli der Fall. Uns hat das Tatar so gut geschmeckt, dass ich das Rezept vorstellen werde.


Für 4 Vorspeisen oder 2 Hauptspeisen

Für das Tatar
360 g Rindsfilet oder anderes passendes Rindfleisch (Hier: Nierenzapfen)
2-3 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
Salz
Pfeffer
Tabasco

Für die Tatarsauce
40 g Sesamöl (geröstet)
35 g Sojasauce
12 g Ingwer, gericben
Abrieb von 1 Bio-Limette
2 g frischer Koriander, gehackt
Salz
Pfeffer

Für die Kürbis-Wasabi-Mayo
2 Eigelb
2 EL Senf
1 Spritzer Zitronensaft
Salz
Pfeffer
100 ml Kürbiskernöl
150 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl
Wasabi nach Geschmack

 

Das Fleisch trocken tupfen. Silberhäute etc. gründlich entfernen und das Fleisch in kleine Würfelchen schneiden. Mit Öl, Zitronensaft, Pfeffer und Tabasco marinieren. Das soll aber nur kurz marinieren und nicht wie sonst eine Stunde oder länger.

Für die Tatarsauce alle Zutaten miteinander verrühren.

Für die Mayo die Eigelb mit Senf und Zitronensaft mischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Unter ständigem Rühren die Öle einmixen, erst tropfenweise, dann in einem dünnen Strahl. Die fertige Mayo mit Salz, Pfeffer und Wasabi abschmecken. 

Tatar mit Mayo und der Sauce anrichten.


Was es dazu zu sagen gibt: Ich war nicht sicher, ob das mit meiner üblichen Mayo-Zubereitung (alles in einen Mixbecher und aufmixen) und dem Kernöl so klappen würde, daher habe ich zuerst Sonnenblumenöl und erst danach das Kernöl tropfenweise eingerührt. So hat es sehr gut geklappt. Die Mayo wird im Rezept unter dem Tatar auf den Teller gegeben, ich habe mich für oben drüber entschieden. Ich habe so kleine Fläschchen mit einer Tülle vorn, damit geht das gut. Wenn man so etwas nicht hat, würde ich einen Spritzsack verwenden. Oder eben wie im Rezept das Tatar auf die Mayo platzieren. Die Tatarsauce habe ich extra in einem Schüsselchen gereicht.


Donnerstag, 19. November 2020

Rindsrouladen


Rindsrouladen sind ein Wiener Klassiker! Ich kaufe Rindfleisch nicht im Geschäft, sondern einmal im Jahr ein 5-Kilo-Paket bei einem Bauern. In so einem Paket ist quasi das ganze Rind vertreten: Faschiertes, etwas zum Kurzbraten, etwas zum Kochen, etwas zum Dünsten. Ich gebe immer mein Bestes und schneide den Teil zum Dünsten in Schnitzel, die ich zu Rindsrouladen verarbeite. Vielen! Die kann man nämlich hervorragend einfrieren und hat dann bei Bedarf ein ganz feines Essen.

Was mir vor vielen, vielen Jahren der Sauerkraut-Leo am Naschmarkt beigebracht hat: Niemals das Salz von Salzkapern wegschmeißen! Für Rindsrouladen oder Saftfleisch passt es hevorragend. Seit dieses Salz meine Geheimwafffe ist, schmecken die Rouladen noch besser.


Für 4 Stück
 
4 große dünne Rindsschnitzel (jeweils ca. 120 g) 
1 Karotte, gestiftelt
1 gelbe Rübe, gestiftelt
2 kleine  Essiggurkerl, gestiftelt
100 g geräucherter Bauchspeck, gestiftelt
Senf (Estragon, ersatzweise Dijon) 
Butterschmalz
 ca. 500 ml Rindsuppe 
100 ml Sauerrahm
1 EL Mehl (wenn möglich griffig)
1 TL Kapern
Kapernsalz
Pfeffer

 

Die Rindsschnitzeln klopfen, bis sie gleichmäßig dünn sind. Auf der Innenseite mit dem Kapernsalz bestreuen, pfeffern und mit je 1 TL Senf bestreichen. Am breiteren Ende jeweils ca. 1 EL der Gemüsestifte und der Speckstifte auflegen. Die Ränder einschlagen und die Roulade aufrollen. Mit Rouladennadeln fixieren oder mit Küchengarn binden.

Butterschmalz in einer Pfanne mit höherem Rand schmelzen, die Rouladen rundherum braten, bis sie braun sind. Herausheben. 1 EL Mehl in den Bratensatz streuen, sehr gut verrühren, bis sich der Bratensatz vom Boden der Pfanne löst, mit 400 ml Suppe aufgießen. Rouladen wieder einlegen, zudecken. Man kann die Rouladen entweder in der Pfanne weichdünsten, das dauert ca. eine Stunde, dabei muss man sie aber immer wieder wenden. Im Rohr erspart man sich das Wenden, da brauchen die Rouladen aber eineinhalb Stunden, bis das Fleisch schön mürb ist.

Die Rouladen aus dem Saft heben. Sollte der nicht genug sein, dann ist jetzt die beste Gelegenheit, das zu ändern. Ist zu wenig Flüssigkeit da, kann man die Sauce mit klarer Rindssuppe strecken. Man rührt  einen Löffel Mehl in den Sauerrahm ein, dieses Gmachterl in die Suppe einrühren. Kapern ebenfalls einrühren. Sauce mit dem Pürierstab pürieren. Nadeln (oder Garn) von den Rouladen entfernen. Ein paar Minuten sanft durchkochen lassen.


Dazu passen gedünstete oder gedämpfte Gemüse (um diese Jahreszeit Karotten oder ein Wurzelgemüse-Mix, Kohlsprossen, Brokkoli etc.),  als Sättigungsbeilage Nudeln oder Erdäpfel oder Nockerln.  

Ein ganz perfektes Essen bei diesem Wetter!
 

 

Mehr Rindsrouladen bei der Turbohausfrau:

 

Andere pikante Rouladen hier am Blog:

Freitag, 24. Juli 2020

Asiatischer Kohlrabisalat mit gegrilltem Rind

Sommer und grillen, das gehört zusammen. Und für den Turbohausmann ein Bier dazu. Okay, selten aber doch auch eines für mich, denn ich finde das Thema mittlerweile recht spannend. Auf dem ersten Foto sieht man ein von mir mit gebrautes Bier − hui, was bin ich gerade hochtrabend! Das ist einfach das Bier, das bei diesem Braukurs entstanden ist. Das durfte in der Zwischenzeit reifen und ist nun trinkreif − also gewesen, denn es ist schon ausgetrunken. Ich schweife arg ab, denn eigentlich wollte ich ja über diesen Salat schreiben, der richtig, richtig gut ist. Und er ist echt super für diese Jahreszeit, in der meine asiatischen Kräuter überbordend wuchern, denn das geht endlich was weiter mit der Menge, die man benötigt.

Man muss bitte unbedingt rechtzeitig mit dem Salat beginnen, denn der muss im Kühlschrank gut durchziehen! Aber dann ist das eine feine Sache: Salat vorbereiten, Grill anheizen, Schalotten zubereiten, Kräuter zupfen gehen, Fleisch grillen, ruhen lassen, Salat fertigstellen, essen − das warat die entspannte Reihenfolge.



Für 2 Personen

Für den Salat
2 Kohlrabi, geschält und in feine Stifte geschnitten
1 größere Karotte, geschält und in feine Stifte geschnitten
100 ml weißer Reisessig
100 Gramm Zucker
2 Essl. Pflanzenöl

1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Hand voll Vietnamesischer Koriander, die Blätter abgezupft und zerrissen
1 Hand voll asiatisches Basilikum, die Blätter abgezupft und zerrissen
1 Hand voll Shiso (Perilla), die Blätter abgezupft und zerrissen
1 EL Minze abgezupft und zerrissen
½ EL frittierter Knoblauch in feinen Scheiben

Salatdressing "von Tante No. 9"
2 EL Zitronensaft, frischgepresst
1 EL Zucker
1-1½ EL asiatische Fischsauce; dem eigenen Geschmack anpassen
1 Knoblauchzehe
½-1 Vogelaugenchili, fein gehackt
½ TL frisch gemahlener Pfeffer

Garnitur 
2 EL geröstete Erdnüsse
2 EL frittierte Schalotten

Für die Schalotten
50 g Schalotten, geschält und in Ringe geschnitten
100 ml Erdnussöl (oder anderes stabiles und geschmacksneutrales Pflanzenöl) zum Braten
1 Prise Meersalz

Fleisch
300 g Rindfleisch (hier Beiried)
Salz
Pfeffer


Kohlrabi- und Karottenstifte mit Essig und Zucker in eine große (wichtig!) Schüssel geben und gut vermengen. Zugedeckt im Kühlschrank eine Stunde lang ziehen lassen.

Grill vorheizen.

Schalotten zubereiten: Die geschnittenen Schalotten mit den Fingerspitzen in einzelne Ringe zerteilen. Das Öl fingerhoch in eine kleine Pfanne füllen, erhitzen. Holzstäbchen reinhalten: Perlt das Öl am Stäbchen, ist es heiß genug. Schalottenringe salzen − bitte erst unmittelbar vor dem Frittieren, sonst fangen die Schalotten an zu schwitzen und werden nicht mehr knusprig. Schalotten ins heiße Öl geben und die Temperatur drosseln. Die Schalotten sollen ganz gemütlich 8 - 10 min. vor sich hin braten. Man muss unbedingt aufpassen, denn der Grat zwischen knusprigen und verbrannten Schalotten ist wirklich ein schmaler. Und da hilft es nicht, die Pfanne vom Herd zu nehmen, sondern da muss man, sobald die Schalotten hellbraun sind und die Ränder goldbraun, sie sofort aus dem Öl heben. Auf ein Hangerl oder auf Küchenrolle legen, damit sie abtropfen können. Wenn sie nur so auf einem Teller liegen, dann tropft das Öl nicht gut genug ab und da wird nix mehr knusprig!
Das Öl bitte filtern und aufheben! Das ist schön aromatisch und darf im Kühlschrank in einem Schraubglas warten, bis man ein Essen mit einem zarten Hauch Zwiebel haben will, dann kommt das zum Einsatz.

Fleisch salzen und pfeffern, auf den Grill legen und auf beiden Seiten je 12 - 15 min grillen. Dazu ein Bier trinken und über die fantastische Grillkohle oder andere Wichtigkeiten philosophieren.
Wir grillen das Fleisch, bis es ca. 56 Grad hat. Das wird dann medium rare. Wir kontrollieren das mit einem Thermometer. Wenn das Fleisch die gewünschte Temperatur hat, legt man es auf den Teil des Grills, auf dem keine Kohle liegt. Deckel zu und ruhen lassen. Die Kerntemperatur steigt auf knapp 58-59 Grad, das passt für uns perfekt.

Während des Ruhens vom Fleisch den Salat fertigstellen: Die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und alles in einem Sieb abtropfen lassen. Für das Salatdressing alle Zutaten gleich in der Schüssel gut vermischen. Kohlrabimischung, Kräuter und gerösteten Knoblauch mit dem Salatdressing anmachen, abschmecken. Nachdem die ganzen Kräuter dabei sind, weiß man auch, wieso die Schüssel groß sein muss.

Den Salat anrichten, mit gerösteten Erdnüssen und frittierten Schalotten garnieren.

Fleisch aufschneiden und zum Salat servieren.



Wir lieben diesen Salat! Er schmeckt total fein. Ich brauch da keine weitere Beilage dazu, denn er sättigt wirklich gut. Bei Petra kommt das Fleisch direkt in den Salat, was sicher auch sehr gut schmeckt.

Man knofelt nach dem Essen ziemlich. Man sollte also die Leute, mit denen man den Abend verbringen will, zum Essen einladen. Aus Gründen.


Rezeptquellen: 
Luke Nguyen "Vieatnam" über Chili und Ciabatta
Schalotten nach Shu Han Lee "Chicke n & Rice" (Link zur Buchbesprechung) 

Donnerstag, 2. Juli 2020

[Genuss in rot-weiß-rot] Rindfleisch-Käferbohnensalat

Die Damenrunde vom "Genuss in rot-weiß-rot" wird dieses Mal von Friederike vom Fliederbaum
geleitet und zwar zum Thema "Kühlgenuss". Neu im Kreis der Genießerinnen ist Julia von Backebackekuchen − herzlich willkommen!

Von mir gibt es einen Lieblingsalat, den wir sehr oft essen, wenn ich Suppe gekocht habe. Das bietet sich immer an als Verwertung vom Rindfleisch, das ich in der Suppe mitgekocht habe. Und jetzt im Sommer natürlich auch als Salat, den man in der Kühltasche an einen See mitnehmen kann. Ich koche den immer am Vorabend, dann kann der Salat gut durchziehen.



Für 2 Hauptspeisenportionen

150 g Käferbohen (getrocknet)
200 g gekochtes Rindfleisch
1 rote Zwiebel, in Streifen geschnitten
3 EL Kernöl
5 EL Apfelessig
1 Prise Pfeffer
1 TL Salz
½ TL Zucker
½ Bund Schnittlauch
(eventuell 2 hart gekochte Eier)

Käferbohnen am Vorabend in lauwarmem Wasser einweichen. Am nächsten Tag die Bohnen in dem eingeweichten Wasser weichkochen, das dauert ca. 60 Minuten.

Rindfleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Die gekochten Käferbohnen noch heiß in eine Schüssel geben, Rindfleisch dazugeben, ebenso die geschnittene Zwiebel, Salz, Zucker und Pfeffer drüberstreuen, Essig und Kürbiskernöl untermengen. Zugedeckt mindestens 2 Stunden durchziehen lassen.

Auf Tellern anrichten, mit Schnittlauch bestreuen und die geschnittenen Eier dazulegen. Mit Schwarzbrot servieren.





Und nun freue ich mich auf die Rezepte der anderen Genießerinnen!

Friederike bringt eine Sommer-Schale.
Daniela kühlt uns mit Marmoriertem Eis-Gugelhupf.
Von unserem Neuzugang Julia kommt Gegrillter Zucchinisalat.
Brigitta serviert Melonensuppe.
Christina hat Kräuterlimo gebraut.
Maria stellt uns Sommersalat mit Gartenbeeren und Borretsch-Dressing auf den Tisch.



Donnerstag, 9. Januar 2020

[Kulinarische Weltreise] Suppe nach Paloczen-Art

So, ich gehe wieder auf Reisen. Also virtuell. Mit der Gruppe "Kulinarische Weltreise", initiiert von Volker. Im Jänner geht es nach Ungarn, also fast ein Heimspiel, denn die österreichisch-ungarische Küche ist kochtechnisch mein Zuhause. Diese Suppe hier kannte ich allerdings noch gar nicht, als Aniko ihr Rezept zeigte. Ich habe herumgesucht und gefunden, dass die normalerweise mit Lamm bzw. Schaffleisch gemacht wird. Aber gar so "normalerweise" ist bei diesem Rezept wohl nicht der Fall, denn das Internet gibt nicht viel dazu her. Dabei ist diese Suppe gerade in der Winterzeit perfekt! Es ist eher ein Eintopf und war bei uns eine Hauptmahlzeit, die uns begeistert hat. Haben die Fisolen im Tiefkühler ja doch noch eine gute Verwendung gefunden.

An sich ist es ein einfach nachzukochendes Esseen, allerdings braucht es eine Weile: Gulaschfleisch (hier bei mir Rinderwade) braucht seine Zeit, bis es schön weich ist. Dazu noch die am besten mehligen Erdäpfel, die ihre Stärke erst nach einer gewissen Kochzeit abgeben, um die Suppe zu binden. Aber im Winter passt das so für mich, da nehm ich ein Buch zur Hand, schmeiß mich aufs Sofa und das Esssen köchelt von selber vor sich hin.



Für 3-4 Hauptspeise-Portionen

1 große Zwiebel
1 EL Sonnenblumenöl
2 TL Paprika, edelsüß
1 TL Paprikapulver, rosenscharf
1 TL Paradeismark
500 g Gulaschfleisch (Original Lamm oder Schaf, ich hatte ein Stück Rinderwade im Tiefkühler)
1,5 l klare Rindsuppe
300 g Fisolen (Deutsche nehmen grüne Bohnen)
3 Karotten
5 mittlere Erdäpfeln, mehlig
200 g Sauerrahm
1 EL Mehl
1 EL Apfelessig
½ Bund Dill
2 Lorbeerblätter
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Salz
Pfeffer

In einem schweren Topf das Öl erhitzen, Zwiebel fein Würfeln, in das heiße Öl geben, Knofel dazu und alles auf kleiner Hitze langsam glasig dünsten. Das dauert 10 - 15 min. In dieser Zeit das Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden, die man mit dem Löffel gut aufnehmen kann. Die Hitze raufdrehen, das Fleisch dazugeben und rundherum anrösten. Beide Sorten Paprika und das Paradeismark dazugeben, sehr, sehr kurz mitrösten, maximal eine Minute und dabei immer gut rühren, denn sonst wird das Paprikapulver bitter. Mit der Rindsuppe aufgießen, die Lorbeerblätter einreißen und dazugeben, vorsichtig salzen und pfeffern. Zudecken und 1 bis 1,5 Stunden schmoren, bis das Fleisch einigermaßen weich ist. In der Zwischenzeit Erdäpfel, Karotten und Fisolen putzen und alles in mundgerechte, ca 2 cm große Stücke schneiden. Erdäpfel zum Fleisch geben, noch einmal 30 min, zugedeckt schmoren. Danach Karotten und Fisolen beigeben und noch einmal 20 min. schmoren. Nun sollten die Erdäpfel schon einen Teil ihrer Stärke abgegeben haben. Ist die Suppe noch sehr dünn, dann 1 EL Mehl in den Sauerrahm einrühren und so in die Suppe einrühren. Sonst nur verquirleten Sauerrahm einrühren. Weitere 10 min. köcheln, damit sich alle Zutaten vermischen bzw. der Mehlgeschmack sich verkocht. Dillspitzen grob hacken, ⅔ der Dille mit dem Essig zur Suppe geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auf Tellern oder in Schüsseln anrichten, restliche Dille drüberstreuen. Wer mag, kann dazu Weißbrot oder Semmeln essen. Mir reicht die Suppe aber ohne weitere Sättigungsbeilage.



Ich freue mich wieder auf die ganzen anderen ungarischen Rezepte der virtuell mitreisenden BloggerInnen! Die restlichen Rezepte ergänze ich, sobald ich die Linkliste habe.



Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft Küchenlatein: Petersilienwurzel-Cremesuppe
Cornelia von SilverTravellers: Pörkölt – Ungarisches Gulasch mit Paprika
Tina von Küchenmomente: Ungarische Lángos
Britta von Backmaedchen 1967: Pogácsa ungarisches Gebäck 
Simone von zimtkringel: Ungarischer Apfelkuchen Almás pite 
Petra von Chili und Ciabatta: Ungarische Kastanientorte – Gesztenyetorta
Petra von Chili und Ciabatta: Rinder-Pörkölt nach Károly Gundel mit Tarhonya und Gurkensalat 
Carina von Coffee2Stay: Scharfes Paprikahuhn nach ungarischem Vorbild
Ronald von Fränkische Tapas: Ungarische Fischsuppe mit Aischgründer Karpfen
Susanne von magentratzerl: Paprikás krumpli
Wilma von Pane-Bistecca: Töltött Káposzta – Ungarische Kohlrouladen
Britta von Brittas Kochbuch: Székelygulyás aka Szegediner Gulasch
Britta von Brittas Kochbuch: Lángos aus der Heißluftfritteuse 
Susanne von magentratzerl: Ungarische Paprikapilze
Gabi von slowcooker.de: Ungarische Mohnbuchteln mit Vanillesauce
Conny von Mein wunderbares Chaos: Ungarische Gundel-Palatschinken
Petra von Chili und Ciabatta: Gefüllte Zwiebeln nach Makóer Art
Conny von Mein wunderbares Chaos: Lángos ganz einfach selber machen
Britta von Brittas Kochbuch: Lescó/Letscho
Sylvia von Brotwein: Szegediner Gulasch – Ungarisches Sauerkraut Gulasch
Petra von Chili und Ciabatta: Nachtschwärmer-Suppe – Korhelyleves
Sylvia von Brotwein: Ungarische Gulaschsuppe Rezept
Conny von Mein wunderbares Chaos: Somlauer Nockerl im Glas
Anikó von Paprika meets Kardamom: Hausgemachte ungarische Kolbasz (Paprikawurst)
Anikó von Paprika meets Kardamom: Unbekannte ungarische Köstlichkeiten: Dödölle - Schupfnudeln mal anders
 Volker von volkermampft: Ungarisches Schweinegulasch mit Paprika – Sertes Pörkölt

Donnerstag, 15. August 2019

[Blogevent] Kibbeh und geschmorte Cocktailparadeiser

Es gibt Gerichte, da muss man schon gern kochen, um sie im Hochsommer zuzubereiten. Aber ab und zu mache ich das richtig gern. Auch das Erlernen neuer Küchentechniken gehört dann dazu. Und genau in diese Kategorie fallen Kibbeh: Ich habe beim Recherchieren gelernt, dass der Teig meistens zu 50 % aus Bulgur und 50 % aus faschiertem Rind besteht. Ich kenne das nur so, dass die Hülle ohne Fleisch ist, das Innere mit. Hier ist es aber anders, denn meine Füllung ist ganz ohne Fleisch. Ungewöhnlich für mich war es auch, diese kleinen Köstlichkeiten zu Tropfen zu formen. Perfekt sind meine Kibbeh noch nicht geformt, aber ich bleibe dran! Nachdem sie nicht nur zu den ganz berühmten Schätzen der syrischen Küche gehören, sondern eigentlich das Signature Dish der ganzen Region sind, finden sich auch mehr als genug Rezepte, also bleibe ich dran.


Und ich kann mein Rezept dann auch gleich zu Zorra schicken, bei der Labsalliebe gerade ein schönes Blogevent ausrichtet, nämlich zu Thema Mezze. Nachdem ich sehr, sehr gern aus allen Töpfen dieser Welt probiere und auch koche, kommt mir das Event genau recht.

Das ist ein Wohlfühlessen gewesen, in das wir uns am liebsten reingesetzt hätten. Danke für dieses Event, das mich ein bissi in den Hintern getreten hat, dass ich mir die Arbeit angetan habe. Es hat sich aber sowas von gelohnt! Ich werde das sicher wieder kochen.


Für 15 Kibbeh (frei nach Libanon, das Kochbuch)

2 − 3 Portionen

Teig
150 g feiner Bulgur
150 g Rindfleisch, faschiert
1 Prise Chilipulver
1 Prise Koriander, gemahlen
1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen
Salz

Füllung
25 g Korinthen
150 g Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
100 g Pinienkerne
25 g Honig

Sauce
1 großer Bund Basilikum
50 g Honig
50 g Cashew
1 EL Olivenöl

Frittieröl (ich: Sonnenblumenöl)
Küchenthermometer zum Frittieren

Bulgur mit reichlich kochendem Wasser übergießen. Ich nehme immer so viel Wasser, dass es 1 Finger breit über dem Bulgur steht. 20 min. ziehen lassen, dann in einem Sieb abtropfen und auskühlen lassen. Mit den Gewürzen verrühren, das Faschierte ebenfalls mit verrühren. Ab damit in einen Zerkleinerer und alles zu einer homogenen Masse mixen. Ich habe das übrigens anfangs mit einem Pürierstab versucht: vergesst das! Da flitzt der Bulgur durch die Gegend, dass es gar keine Freude ist. Jedenfalls die Masse dann mit Folie abdecken und im Kühlschrank durchkühlen lassen.

Für die Füllung die Korinthen waschen und 15. min in heißem Wasser einweichen. Währenddessen Zwiebel fein hacken, ebenso den Knofel. Zwiebel in Ölivenöl anschwitzen, Knoblauch dazugeben, alles langsam glasig dünsten. Pinienkerne mit dem Messer hacken. Korinthen ausdrücken. Alle Zutaten in ein Schüsserl füllen und gut verrühren.

Für die Sauce das Basilikum abzupfen und mit den anderen Zutaten in einem Zerkleinerer zu einer Sauce mixen. Kalt stellen.

Für das Formen der Kibbeh unbedingt eine Schüssel Eiswasser bereit stellen. Die Schüssel muss groß genug sein, dass man mit den Händen reinkommt.
Mit feuchten Händen 15 Kugeln aus dem Teig formen und bereit legen. Dann mit feuchten Händen jeweils eine Kugel flach drücken und mit einem Teelöffel Fülle belegen. Teig schließen, gut andrücken und ein Ende der Teigkugel zu einer Spitze formen, sodass eine Tropfenform entsteht.

Öl in einer tiefen Pfanne auf 180 Grad erhitzen. Die Kibbeh portionsweise jeweils ca. 7 min. frittieren, bis die Kibbeh goldbraun sind. Auf einem alten aber sauberen Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) abtropfen lassen.


Die Sauce auf Schüsseln verteilen, damit man die Kibbeh darin dippen kann. Kibbeh in eine Schüssel legen, aus der sich alle bedienen können.




Geschmorte Kirschparadeiser auf Joghurt (frei nach "Simple" von Ottolenghi)
Menge für 2 Beilagenportionen

250 g kleine, reife, Tomaten
3 Knoblauchzehen, geschält und in dünne Scheiberl geschnitten
3 Streifen Zitronenschale (mit einem Sparschäler abgeschält)
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
je 3 Stiele frischer Rosmarin, Thymian, Oregano
1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen

250 g griechisches Joghurt,
abgeriebene Schale von einer halben Zitrone
Salz
weißer Pfeffer

Backrohr auf 200 Grad vorheizen. In einem ofenfesten Gefäß Gewürze, Olivenöl, Zitronenschale und Knofelscheiberln verrühren. Paradeiser draufsetzen, die Kräuter oben drauflegen. 20 min. im Rohr backen, danach den Grill dazuschalten und 10 min. grillen. Durch die Kräuter gibt es einen gewissen Schutz, sodass die Paradeiser nicht schwarz werden, also sollte man die wirklich auch drauflegen! Die Stellen, die bei mir rausgeschaut haben, waren nicht sehr dunkel.

Johurt mit der geriebenen Zitronenschale, Salz und weißem Pfeffer verrühren. Die Paradeiser oben den Joghurt setzen, den traumhafte Sud, das sich während des Backens bildet, drüberträufeln.


Blog-Event CLV - Mezze (Einsendeschluss 15. August 2019)


Freitag, 29. März 2019

Carne Asada

Ein unkompliziertes Essen ist Carne Asada. Seinen Ursprung hat das Rezept in Südamerika, aber mittlerweile isst man es auf der ganzen Welt. Flank Steak ist nun nicht mehr so ungewöhnlich in unseren Breiten und selbst mein Rinderbauer kennt das.

Diese Variante, die ich teilweise aus tasty übernommen habe, gefällt mir sehr, weil das Essen einfach so auf den Tisch gestellt wird und jede/r kann sich bedienen. Ein One-Pot-Gericht ist es aber dennoch nicht, aber allzu viele Utensilien braucht man nicht, daher ist das schon recht abwasch-freundlich und gut geeignet, wenn Gäste kommen und ich nicht alles mögliche in der Küche herumstehen haben will.

Da für dieses Rezept das Steak gebraten wird und dann noch einmal kurz ins Rohr kommt, muss man es wirklich sehr, sehr heiß und sehr, sehr kurz anbraten, denn Flank Steak wird zäh, wenn man es durchgart.


Für 4 - 6 Personen (je nachdem, ob es vorher oder nachher noch etwas gibt)

Für die Erdäpfelspalten:
1 Kilo Erdäpfel
2 EL Olivenöl
Salz
Paprikapulver
2 Knoblauchzehen, ganz fein gehackt

Für das Fleisch:
1 Flanksteak (von meinem Bauern wiegt das 500 - 600 g)
Salz
Pfeffer
1 kräftige Prise Chilipulver
1 TL Oregano (getrocknet)
1 TL Koriandersamen, gemahlen
2 Knoblauchzehen, in feine Scheibchen geschnitten
200 ml frisch gepresster Orangensaft
200 ml frisch gepresster Limettensaft
2 EL Olivenöl
50 g junger Gouda, gerieben
1 Hand voll Kirschparadeiser

Guacamole:
2 Avocados (reif!)
2 Knoblauchzehen
1 Paradeiser
Salz
Pfeffer
1 EL gehackte Korianderblätter

Zum Servieren:
Sauerrahm
50 g Feta
1 Hand voll Korianderblätter, grob gehackt





Salz, Pfeffer, Chilipulver, Oregano (getrocknet), Koriander, 2 Knoblauchzehen, in feine Scheibchen geschnitten, 200 ml frisch gepresster Orangensaft und 200 ml frisch gepresster Limettensaft in einem ausreichend großen Gefäß mischen, das Flanksteak einlegen und marinieren lassen. Am besten über Nacht, aber mindestens 1 Stunde, dabei zur Halbzeit wenden.

Backrohr auf 220 Grad vorheizen.
Die Erdäpfel gut waschen. Wenn sie bio sind, dann gern mit der Schale verwenden. In Spalten schneiden. Gleich in dem Bräter, in dem die Erdäpfel ins Rohr kommen, 2 EL Olivenöl, Salz, Paprikapulver und 2 ganz fein gehackte Knoblauchzehen vermischen, die Erdäpfelspalten dazugeben und alles sehr gut vermischen. Erdäpfel im Bräter verteilen, ins Rohr geben und ca. 30 min. backen, bis die Erdäpfel appetitlich braun angeknuspert sind.

Während die Erdäpfel backen, kann man die Guacamole vorbereiten: 1 TL Salz mit dem Knoblauch im Mörser zu einer feinen Paste mahlen. Avocados halbieren, die Kerne herausnehmen und mit einem Löffel das Fruchtfleisch herausschaben. Mit einer Gabel zerdrücken. Den Paradeiser entkernen und in feine Würferl schneiden. Mit der Knoblauch-Salz-Paste, Pfeffer und Koriander vermischen. Im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Sauerrahm cremig rühren.
Feta fein zerbröseln.
Gouda reiben.
Kirschparadeiser waschen und halbieren.

Das Fleisch aus der Marinade heben und ein wenig abstreifen, damit der Knoblauch nicht auf dem Fleisch pickt (der würde verbrennen, wenn man das Fleisch sehr heiß anbrät). Olivenöl in einer ausreichend großen Pfanne sehr hoch erhitzen, das Fleisch darin von beiden Seiten anbraten. Das soll nicht länger als 2 min. pro Seite sein. Danach das Fleisch aus der Pfanne heben und 10 min. ruhen lassen. Anschließend in Streifen schneiden.

Die Erdäpfel aus dem Rohr nehmen. Kirschparadeiser im Bräter verteilen. Über alles das Fleisch verteilen. Den geriebenen Gouda drüberstreuen. Den Bräter noch einmal kurz ins Rohr schieben, bis der Käse geschmolzen ist. Wieder alles aus dem Rohr nehmen und als Finish den Feta über allem verteilen und dann noch den Koriander drüberstreuen.

Pfanne zwecks Selbstbedienung der Gäste auf Untersetzern auf den Tisch stellen. Mit Guacamole und Sauerrahm servieren.


Man sollte wirklich allen Gästen ein wenig von diesem Essen vorsetzen, denn man knofelt danach ordentlich. Angeblich riecht man das nicht mehr, wenn man selber Knoblauch gegessen hat. Aber diese Menge muss wirklich sein, denn dann schmeckt es perfekt.

Ich finde, dass Flank Steak nicht so einfach zu braten ist: Immer wieder produziere ich einen grauen Rand. Mal schauen, wie lange das dauert, bis ich das in den Griff bekommen habe. Für Tipps bin ich sehr dankbar!

Freitag, 22. Februar 2019

Koreanisches Beef Tatar

Es gibt Essen, das kann ich immer! Dazu gehört Beef Tatar. Ganz erstaunlich ist diese Variante: Asiatisch gewürzt ist das ein so gutes Essen, dass es bei uns gleich auf die Dauer-Nachkochliste gekommen ist. Kompliziert ist es auch nicht, also auch gut für Anfänger geeignet. Und das macht was her! Ich hab dazu noch Asia-Salate serviert, was sehr gut gepasst hat.



Für 2 Hauptspeisportionen:
1 Birne (reif!)
2 Eigelb
400 g Rinderfilet (Ich hatte einen Nierenzapfen, der perfekt gepasst hat.)

Für die Deko:
1 Frühlingszwiebel
Blattsalate
schwarzer Pfeffer
weißer Sesam, geröstet

Marinade:
2 Knoblauchzehen, püriert
3 EL Sojasauce
2 EL flüssiger Honig
4 EL geröstetes Sesamöl
schwarzer Pfeffer
2 Frühlingszwiebel, fein geschnitten
2 EL weißer Sesam, geröstet

Die Zutaten für die Marinade gut verrühren.

Das Fleisch kurz (10-15 min.) anfrieren lassen, damit man es gut in feine Streifen schneiden kann. Die Streifen dann in ganz kleine Würferl schneiden. Fleisch mit der Marinade mischen.

Die Birne schälen, Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in ganz feine Streifen schneiden. Bis zum Servieren im Kühlschrank parken.

Deko-Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.

[Ich habe noch eine Marinade aus Limettensaft, Zucker und einem Spritzer Fischsauce für die Asia-Salate gemacht. Vor dem Servieren muss man dann die marinierten Salatblätter gut abtropfen, damit einem der Salat auf dem Teller nicht davonschwimmt.]

Birnenstreifen auf einem Teller verteilen. Tatar mit einem Servierring auf den Birnen anrichten, dabei eine Mulde machen, in die man das Eigelb legt. Pfeffer drübermahlen. Salat auf dem Teller verteilen. Alles mit geröstetem Sesam und Frühlingszwiebel bestreuen.




Rezeptquelle: Ei à la carte

Mittwoch, 20. Juni 2018

[Rettungsaktion] Ragù alla Bolognese

Wir zeigen heute, dass man ganz sicher kein Sugo aus dem Glas und kein Nudelgericht aus der Tiefkühltheke im Supermarkt kaufen muss. Ich habe mir die gute alte Bolognese vorgenommen. Und es ist nicht wie sonst ein Rezept, das man ruckzuck nachkochen kann, sondern das braucht Stunden! Belohnt wird man dann mit einem Ragù, das seinesgleichen sucht. Leider fallen mir solche Kinkerlitzchen wie Milch in der Bolo nicht ein, sondern ich habe das Rezept von Marzella Hazan übernommen. Nicht ganz original, weil ich die Zutaten Auge mal Pi auf ein halbes Kilo Rindfleisch umgerechnet habe. Ich finde, dass die Bolognese besser ist, wenn man mehr davon kocht, also sehr gern auch gleich mit einem Kilo oder mehr Fleisch.

Zu den vielen Kochstunden: Viele finden, so lange kann man nicht in der Küche stehen. Das muss man auch nicht. Ich habe die Sauce angesetzt und bin danach einen Abend auf dem Sofa gelegen, habe gelesen und nur ab und zu umgerührt. Gegessen haben wir dann am nächsten Tag davon, denn die Sauce ist im Nu aufgewärmt. Der größte Teil wanderte in den Tiefkühler und ist so schnell wieder essbereit wie ein tiefgekühltes Fertiggericht oder eine andere Variante aus dem Regal.

 


Wie so oft im Leben kommt es anders, als man vermutet hätte: Die Giftigeblonde rettet nicht mehr mit uns. Nun ist es leider so, dass es aber immer mehr Fertigprodukte und immer weniger kochende Menschen gibt, also machen wir halt so weiter. Zum Glück halten mir die anderen MitstreiterInnen die Treue. Vielen Dank dafür!

Zuerst einmal: Ja, ich kann Pasta machen. Ja, ich mache sie auch. Hier habe ich schon gepostet, wie ich in einem Kochkurs war und nach welchem Rezept ich Nudeln mache. Ich erspare es mir, noch ein Pasta-Rezept zu posten, aber ich verlinke die braven Mitstreiterinnen, die schon Pasta selbst gemacht haben. Ich bin sicher, da findet jede/r ein Rezept ganz nach Gusto:
auch was: Tagliatelle
Germanabendbrot: Tagliatelle
Kleines Kuliversum: Pastateig
Pane & Bistecca: Selbstgemachte Pasta
Madam Rote Rübe: Dinkelvollkornnudeln
Kochtopf: Grundrezept Nudelteig
corumblog: Bärlauchnudeln

Nun zum Fertigprodukt Schälparadeiser: Sie gehören zu den ganz wenigen Konservenprodukten, auf die ich nicht verzichten will und kann. Bevor ich im Winter Paradeiser kaufe, die einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen, dass einem schwummrig wird, greift man am besten zu konservierten Bioprodukten aus heimischem Anbau. Es gibt sehr gute Dosenparadeiser in Österreich im Supermarkt zu kaufen, die man guten Gewissens verwenden kann. Ich bin sicher, dass es auch in anderen Ländern vergleichbare Produkte gibt. Zu 08/15-Dosenparadeisern möchte ich euch eine Dokumentation ans Herz legen: Rotes Gold







Ergibt 8 Portionen:

2 EL Pflanzenöl  (Olivenöl)
60 g Butter
100 g Zwiebel, gehackt
4 Stangen Sellerie,  gehackt
5 mittelgroße Karotten, gehackt
500 g durchwachsenes Rindfleisch, faschiert
schwarzer Pfeffer
Muskatnuss
0,3 l Vollmilch
0,3 l trockener Weißwein
2 kleine Dosen Schältomaten (San Marzano, wenn möglich), klein geschnitten, samt Saft
1 EL Butter für die Pasta
Parmigiano Reggiano zum Servieren

Pasta − klassisch Tagliatelle, aber dat kannste halten wie die Dachdecker (Den Ausspruch habe ich in Berlin gelernt und liebe ihn!).


Hier muss noch ein wenig Flüssigkeit einkochen

Öl, Butter und Zwiebeln in einen Topf geben und auf mittlere Hitze schalten. Den Zwiebel unter Rühren glasig anschwitzen, dann gehackten Sellerie und Karotten hinzufügen. Ca. 2 Minuten unter Rühren garen, bis das Gemüse gut mit Fett überzogen ist. Rinderfaschiertes, eine ordentliche Prise Salz und Pfeffer dazugeben. Das Fleisch so lange braten, bis es krümelig ist. Es muss nicht braun geröstet werden, soll aber nicht mehr rot sein. Eine Prise Muskatnuss einrühren. Die Milch zugießen und vollkommen einkochen lassen. Danach den Wein zugießen und ebenso einkochen lassen. Schließlich die zerkleinerten Schälparadeiser dazugeben und alles einmal aufkochen lassen. Dann dreht man die Hitze auf ganz klein. Es sollte nur ab und zu ein Bläschen aufsteigen. Bloß nicht kochen lassen wie wild! Nun darf das mindestens 3 Stunden, besser länger köcheln. Dabei immer wieder schauen, dass genug Flüssigkeit da ist. Ich wasche die Dosen der Schältomaten immer mit Wasser aus und nehme das zum Aufgießen, jedesmal ca. ⅛ l.

Die Sauce ist fertig, wenn sich Fett und Sauce getrennt haben. Diese Bolognese ist also keine flüssige, sondern eine relativ trockene Sauce. Man kann das Köcheln auch einmal unterbrechen, sollte die Sauce aber am selben Tag fertigstellen. Sie hält sich, wenn man sie in einem sehr gut schließenden Behälter im Kühlschrank aufbewahrt, bis zu drei Tage (bei uns noch nie passiert ... aus Gründen). Wenn man die Sauce eingefroren hatte, dann sacht über etwa 15 min. aufwärmen, dabei ein-, zweimal umrühren.

Mit der gekochten, abgetropften und mit Butter geschwenkten Pasta mischen. Mit Parmesan bestreuen. Essen und glücklich sein. 😃




Und noch noch die Rezepte der anderen MitretterInnen:

1x umrühren bitte aka kochtopf − Pasta mit warmem Brokkoli-Pesto
Anna Antonia − Cannelloni mit Garnelen
auchwas − Lasagne klassisch
Aus meinem Kochtopf − Käse-Makkaroni − Macaroni and Cheese Klassiker in jedem Diner
Bonjour Alsace − Grundrezept Pasta
Brittas Kochbuch − Nudelauflauf
Brotwein − Pasta all’arrabiata – feurig scharf!
Cakes Cookies an more − Macaroni and Cheese
CorumBlog 2.0 − Asiatisches Spargel-Curry mit Nudeln
Dynamite Cakes − Überbackene Bandnudeln mit Spinat-Pesto
evchenkocht − Lamm-Lasagne
Fliederbaum − Nudelpfanne Jäger-Art
German Abendbrot − Bavette mit Spargel, Shrimps und Basilikumöl
Karambakarinas Welt − Nudel-Schinken-Gratin
Kleines Kuliversum − Fetucchini in cremiger Zitronensauce mit Dill und Spargel
Leberkassemmel und mehr − Quick and dirty: Spaghetti mit Meeresfrüchten
Madam Rote Rübe − Spaghetti mit Rucola und schwarzen Oliven
magentratzerl − Instantnudel-Gewürzpaste auf Vorrat
our food creations − Pasta-Klassiker
Pane-Bistecca − Spaghetti mit geröstetem Gemüse und Lachs
Schönes + Leben − Spaghetti mit Guacamole, Kirschtomaten und Peperoni
Summsis Hobbyküche − Tortellini mit Spinat-Ricotta-Füllung
The Apricot Lady − Glasnudelsalat

Dienstag, 24. April 2018

Flank Steak mit gegrilltem Lauch und Paprika-Walnuss-Salsa

Wie in meinem letzten Posting (hier) angekündigt, kommt nun die genauere Vorstellung eines Rezepts. Zuerst ein wenig Warenkunde: Das Flank Steak wird aus dem hinteren Teil des Bauchlappens vom Rind geschnitten. In Frankreich und den USA war das anscheinend immer schon ein beliebtes Stück Fleisch zum Grillen oder raschen Anbraten, in den deutschsprachigen Ländern wurde es erst jetzt bekannt. Da das Fleisch langfasrig ist, muss man es vor dem Servieren in dünne Scheiben schneiden.

Ich hatte das Glück, ein Stück Flank Steak vom Demeter-Rind zu bekommen. Es war mein erstes Flank Steak und obwohl ich die Kerntemperatur von 56 Grad eingehalten habe, wurden mir die Ränder grau, was nicht sein sollte. Das ist die Tücke von einem flachen Fleischstück, dass so etwas halt schon sehr rasch gehen kann. Beim nächsten Mal weiß ich, dass das Fleisch bei noch größerer Hitze gegrillt werden muss und dafür länger ruhen muss.


Für 2 Personen

50 g Walnusskerne
1 Paradeiser
2 Knoblauchzehen
1 Spitzpaprika
6 EL Olivenöl
1 TL frisch gepresster Zitronensaft
1 Prise Zucker
Salz
schwarzer Pfeffer
2 Stangen Lauch
500 g Flanksteak
Fleur de Sel
Olivenöl zum Beträufeln

Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten. Paradeiser über Kreuz einschneiden, blanchieren, vierteln, Kerne herausnehmen. Knoblauch in Scheiben schneiden. Paprika entkernen und in Würferl schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Parika und Knoblauch für ein paar Minuten bei mittlerer Hitze rösten. Dann mit den Paradeisstücken und den Nüssen in einen Blitzhacker geben. Olivenöl, Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer dazugeben und zu einer Salsa mixen.

Den Lauch waschen und in große Stücke schneiden.
Den Grill vorheizen und in eine heiße und eine weniger heiße Zone teilen. Das Flank Steak salzen und von jeder Seite auf der heißen Zone vom Grill 2 min. grillen. Dann auf die weniger heiße Zone vom Grill übersiedeln und dort ca. 15 min. ziehen lassen, bis das Fleisch eine Kerntemperatur von 56 bis 58 Grad hat. Vom Grill nehmen und in Alufolie 5 min. ruhen lassen.

Während das Fleisch auf der weniger heißen Zone liegt, den Lauch rundherum heiß grillen, bis er schwarz und bissfest ist (mit einem Messer reinstechen). Die schwarze Hülle abziehen, salzen und pfeffern.

Das Fleisch dünn aufschneiden, mit Salzflocken und frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Mit Lauch und Salsa servieren.



Bei uns gab es noch Hasselback-Erdäpfeln dazu:
1/2 kg Heurige (= junge Kartoffeln, okay es gehen auch alte)
5 EL Olivenöl
2 Zehen Knoblauch, ganz fein gehackt
Salzflocken (Fleur de Sel oder Maldon)

Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Die Erdäpfeln waschen und zu 2/3 einschneiden. Dafür Essstäbchen links und rechts von dem Erdäpfel legen, damit man nicht ganz durchschneidet. Knoblauch und Olivenöl vermischen Auf ein Blech legen, mit den Knoblauch-Öl beträufeln und je nach Größe ca. eine Stunde im Rohr braten. Dabei immer wieder mit der Ölmischung bestreichen. Beim Anrichten mit den Salzflocken bestreuen.


Die Salsa klingt recht schlicht, ist aber wirklich toll! An sich wäre das die Menge für vier Personen, aber wir haben sie zu zweit problemlos verdrückt, eben weil sie so gut schmeckt. Ich werde das Rezept während der Grillsaison sicher noch einmal machen.


Ich verabschiede mich nun für eine Weile. Allen meinen LeserInnen wünsche ich eine schöne Zeit und viel Grillwetter!

Dienstag, 27. März 2018

Rindfleisch mit Krachai-Wurzel


Krachai  (ausgesprochen: Gratschai) kennt man bei uns eigentlich nicht. Zumindest ich nicht. In Thailand auf den Märkten gab es total viele Sachen, die ich gar nicht kannte, darunter dieses Würzelchen. Felix war so lieb und hat mir ein Rezept gezeigt, falls ich einmal an diese Wurzel komme. Nun hatte ich das Glück, an so eine Wurzel zu bekommen und habe natürlich sofort nachgekocht. Wie immer habe ich ein bissi was an dem Rezept geändert.

Der Geschmack ist, obwohl der deutsche Name Richtung Ingwer deutet, doch anders als der von dem Ingwer, den man hierzulande kennt. Ich finde, es schmeckt eher in Richtung Galgant, dabei erdig. Die Schärfe vom Ingwer hat diese Wurzel nicht. Boesenbergia rotunda ist der botanische Name, bei Gernot Katzer findet man, dass diese Wurzel "medizinisch" schmeckt, was ich nun nicht bestätigen kann. In Thailand wird die Wurzel in Currypasten oder der Nam Ya-Paste eingesetzt, in Kambodscha in der Kroeung-Paste, man findet sie auch in indonesischen und malaysischen Rempah-Pasten. In Thailand wird die fein geschnittene Wurzel durchaus roh zu Gerichten gegeben. Es ist auf jeden Fall ein spannender Geschmack, daher würde ich dringend raten, wenn jemand diese Wurzel sieht, dann kaufen!


Zutaten für 2 im Rahmen eines Menüs:
1 TL kleine, getrocknete Shrimps
2 Limettenblätter,
1 Schalotte
1 rote Chilischoten (je nach gewünschter Schärfe)
(wenn vorhanden 1 TL milde Chilipaste)

4-5 Krachai-Wurzeln
1 rote Chilischote, entkernt
250 g Rindfleisch zum Kurzbraten (Beiried war es bei mir)
30 g Cashewkerne
1 EL geschmacksneutrales Öl
200 ml Kokosmilch
1 TL Fischsauce

einige Zweige Thaibasilikum (ersatzweise Koriandergrün)

Zuerst stellt man eine Gewürzpaste her. Dafür die Shrimps mit kochendem Wasser übergießen und quellen lassen. Von den Limettenblättern die Mittelrippe entfernen und die Blätter in möglichst feine Streifen schneiden. Die Schalotte hacken. Von der Chili die Kerne entfernen, wenn man es weniger scharf haben will, sonst drinnen lassen, in Ringe schneiden.
Die Shrimps abtropfen lassen, mit den Limettenblättern, der Schalotte, der Chili und der Chilipaste in einen Mörser geben und zu einer Paste verreiben.

Die Wurzeln sehr gut waschen, dabei die fest anhaftende Erde abbürsten. Vom Strunk schneiden, die Würzelchen in feine Streifen schneiden.
Das Rindfleisch in mundgerechte Stücke schneiden.
Chashewkerne grob hacken, ohne Fett in einer Pfanne anrösten.
Kräuter grob zerreißen oder einige Male durchhacken

50 ml von der Kokosmilch abzweigen und fast ganz einkochen lassen.

Das Öl im Wok erhitzen, das Rindfleisch rasch anbraten - nur kurz, damit es innen noch rosa bleibt. Das Fleisch im Rohr warm halten.

Die eingekochte Kokosmilch und die Gewürzpaste in den Wok geben und braten, bis alles zu duften beginnt. Restliche Kokosmilch und die Krachai-Wurzel dazugeben, alles einkochen, bis die Sauce eine dickliche Konsistenz hat. Mit Fischsauce abschmecken, vom Feuer nehmen. Kräuter, ⅔ der Cashews und Rindfleisch samt ausgetretenem Fleischsaft dazugeben, einrühren, mit Reis anrichten. Die restlichen Cashewkerne drüberstreuen.

Montag, 26. Februar 2018

Beiried mit schwarzem Rettichsalat

Ich wär dann wieder da. Und möchte bitte gleich wieder weg! Der Turbohausmann und ich haben uns sehr bemüht, ein wenig Sonne und Wärme aus Thailand mitzubringen, sind aber heillos gescheitert. Und nun haben wir eine Kältewelle, die sich auszahlt. Ich tät am liebsten jeden Tag Wiener Schnitzel oder Kaiserschmarrn essen, weil Soulfood dringend nötig ist bei diesem Wetter. Weil ich aber auch 2 Kilo mehr mitgebracht habe, gibt es jetzt erst einmal kürzer treten. Schmeckt aber auch net zwider, kann ich euch sagen!

Dass man Ingwer in feinen Streifen in größeren Mengen sehr gut ins Essen geben kann, habe ich in Thailand gelernt und bei dem lieben Felix auch essen können. Wenn man den Ingwer wie hier im Rezept roh verwendet, bringt das schon eine gute Schärfe mit, gebraten ist der Ingwer nicht mehr so arg scharf. Isst man lieber mild, kann man die Ingwer-Julienne also auch anbraten, bevor man sie in den Salat mischt.


2 Portionen

1 Hand voll Grünkohl (meiner ist lila), Mittelrippe rausgeschnitten und in Streifen geschnitten
1 rote Chili, je nach Lust und Laune mild oder scharf, in feine Streifen geschnitten
2 Frühlingszwiebeln, weißer Teil fein gehackt, grüner in feine Streifen geschnitten
1 schwarzer Rettich, mit dem Spiralschneider nudelig geschnitten, wahlweise geraspelt
2 daumengroße Stücke frische Ingwerwurzel, geschält und in hauchfeine Streifen geschnitten
1 El Staubzucker
Salz
Pfeffer aus der Mühle
4 El weißer Reisessig
8 El Sonnenblumenöl
1 Knoblauchzehe, feinst gehackt
1 EL Korianderblätter
1 EL Sesam-Samen, geröstet
400 g Beiried oder anderes Rindfleisch, das sich zum raschen Anbraten eignet

So hängen meine Blattkohlpflanzen derzeit traurig herum, daher habe ich noch schnell geerntet


Die Beiried salzen und pfeffern, in heißem Öl rundherum anbraten und bei 80 Grad im Rohr ruhen lassen, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Bei mir sind das normalerweise 58 Grad, aber in diesem Fall hat jemand mitgegessen, der halbrohes Fleisch partout nicht leiden kann, daher durfte das Fleisch ausnahmsweise bis 65 Grad im Rohr bleiben. Wenn man eine vernünftige Fleischqualität hat, dann ist auch so durchgebratenes Fleisch noch sehr schmackhaft und zart.

Die Marinade aus Staubzucker, Salz, Reisessig, Sonnenblumenöl und Knoblauch machen. Den Grünkohl damit marinieren und zur Seite stellen.

Alle anderen Zutaten wie oben beschrieben vorbereiten.

Den schwarzen Rettich, schälen (wenn er bio ist, gut waschen und samt Schale verwenden) und mit einem Spiralschneider in Nudeln schneiden. Dabei die Nudeln aber einkürzen, damit das keine Endlosnudeln werden. Hat man keinen Spiralschneider, so kann man den Rettich auch raspeln oder anderswie in feine Streifen schneiden. Sofort einsalzen, sonst verfärbt sich der Rettich.

Wenn das Fleisch die passende Temperatur erreicht hat, aus dem Rohr nehmen und ruhen lassen.

Den Grünkohl aus der Marinade heben und dabei gut abtropfen lassen. Kohl auf eine Servierplatte oder wie hier ein großes Brett legen.
Alle anderen Gemüse in die Marinade geben und gut durchmischen. Auf den Grünkohl legen und mit dem gerösteten Sesam bestreuen.
Das Fleisch in dicke Streifen schneiden und noch einmal salzen und pfeffern, auf die Servierplatte/das Brett legen. Mit Vorlegebesteck auf den Tisch stellen, damit sich jeder nehmen kann, was er/sie gern mag.

Wenn man nicht abnehmen will, dann passt dunkles, rustikales Brot sehr gut dazu.


Jetzt schau ma halt, wie wir die Minus 20 Grad aushalten, die uns prophezeit wurden. Ich vermisse diese heillos kitschigen Sonnenuntergänge in Südthailand, wo die Luft so klar ist, dass die Sonne nicht weit über dem Horizont im Dunst verschwindet, sondern direkt im Meer untergeht.


Donnerstag, 28. Dezember 2017

[Genuss in rot-weiß-rot] Gulaschsuppe

Na, habt ihr meinen Blog gefunden? Es war eine sehr rasche Zwangsübersiedlung, nachdem sich Blogger geweigert hat, noch weitere Fotos hochzuladen. Zu meiner Freude holpert es erfreulich wenig nach der Ho-Ruck-Aktion. Ob das so bleiben wird, wird sich zeigen. Ein neues Titelbild ist noch in Planung und das "Prostmahlzeit" wird verschwinden, nachdem ich alle Leute immer verwirre, wie denn der Blog nun tatsächlich heißt. Aber jetzt zum Wesentlichen, nämlich dem Essen.

Wieder einmal haben wir uns zusammengetan: Ein paar österreichische Blogs möchten typisch österreichische Gerichte vorstellen, passend zur Jahreszeit. Dieses Mal haben wir uns Silvester vorgenommen und wir zeigen euch, was traditionell an diesem Abend bzw. dieser Nacht gegessen wird.

Bei mir ist es die gute alte Gulaschsuppe geworden, die man gern als Mitternachtsessen serviert, damit man dann wieder Energie hat, um bis zum Morgen durchfeiern zu können.



Für 4 Portionen:
300 g Rindfleisch (Wade oder Hals)
200 g Zwiebeln
4 EL Schweineschmalz
40 g Paprikapulver (edelsüß)
1 EL Paradeismark
1,5 l Suppe (klar)
4  Knoblauchzehen
300 g Erdäpfel (speckig)
Salz
Pfeffer
Majoran
Kümmel
Essig


Das Fleisch in mundgerechte Würferl schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und ebenfalls würfelig schneiden. Schmalz erhitzen, Zwiebeln darin unter Rühren goldgelb rösten. Das Fleisch dazugeben und mitrösten. Wenn es Farbe genommen hat, Paprikapulver und Paradeismark einrühren und sofort mit einem Schuss Essig ablöschen. Die Suppe dazugießen und aufkochen. Mit Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel und zerdrücktem Knoblauch würzen. Suppe bei schwacher Hitze ca. eine Stunde kochen, hin und wieder umrühren. Inzwischen die Erdäpfel schälen, in Würfel schneiden, die etwa so groß wie die Fleischwürferl sind. Erdäpfeln zur Suppe geben. Alles ungefähr 30 Minuten köcheln. Das Fleisch muss ganz weich sein, die Erdäpfeln ebenfalls. Alles noch einmal mit den Gewürzen abschmecken.

Dazu passen Semmeln oder Wachauer Laberln.


Selbstgemachte Handsemmel: So etwas traut sich kein Bäcker verkaufen. 4 statt 5 Laugen (so nennt man diese Bäckchen der Semmel)! Dafür hatte man früher das Bäckerschupfen ... 😳

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr, einen guten Rutsch und freue mich auf ein Wiederlesen im Jahr 2018!



Und nun kommen die Beiträge meiner Bloggerkolleginnen von "Genuss in rot-weiß-rot":

Sina, die giftige Blonde mit einem Haselnusseis mit Eierlikör und Schokolade
Bei Christina von the Apricotlady gibt's einen Partysalat
Verena von Verena kocht serviert traditionelle Schweinshaxerl
Maria hat Sonnennradl gebacken
Friederike von Fliederbaum hat Krenkekse aufs Silvesterbuffet gestellt
Michaela von Genussatelier Lang macht Glücksbringer aus Germteig 

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Wellington für Arme

Überall biegen sich schon die Tische unter den Keksen und den anderen Köstlichkeiten für Weihnachten. Je mehr ich davon sehe, desto einfacher wird es bei uns auf den Tellern. Wir sind aber auch nicht die, die generell ganz großartig Weihnachten feiern.

Ein Weihnachtsrezept habe ich aber doch: Ich habe ja das Glück, dass ich bei meinem Rinderbauern immer Nierenzapfen (= Herzzapfen, = Onglet) bekomme. Ein zerlegter Herzzapfen (Anleitung) in der Größe, wie ich ihn bekomme, reicht für 2 große Portionen oder 3 Menüportionen "Wellington für Arme", wie wir das nennen, weil dieses Fleischstück wirklich wenig kostet. Vielleicht sollte ich weniger darüber schreiben, damit das auch so bleibt? Egal!

Wenn sich Personen mit verschiedenen Wünschen bezüglich des Gargrades unter den Esssenden befinden, dann ist das gar kein Problem, denn dann brät man das Fleisch einfach unterschiedlich lang an und macht für jeden ein separates Packerl.  Es empfiehlt sich dann aber, irgendwelche Verzierungen aus dem Teig auf jedes Packerl zu machen, damit man sich die verschiedenen Gargrade merkt.


½ Menge vom Topfenblätterteig:
250 g Mehl
250 g Butter
250 g Topfen
1 Prise Salz
Eigelb zum Bestreichen

Mehl mit dem Salz mischen, mit dem Topfen in eine Rührschüssel geben, die kalte Butter auf der Vierkantreibe direkt da reinreiben und alles verrühren (händisch oder Knethaken vom Handmixer oder Küchenmaschine). Es soll kein ganz glatter Teig entstehen, denn der Teig blättert dort am besten auf, wo noch ein Butterflockerl zu finden ist. 2 - 3 x falten, gut durchkühlen lassen.


Füllung:
1 Nierenzapfen, ausgelöst

200 g Champignons, blättrig geschnitten
1 Schalotte
Salz
Pfeffer
Sonnenblumenöl
½ TL Paradeismark
1 TL fein gehackter Thymian (wer hat, nimmt Steinpilzthymian)
1 TL Petersilie, fein gehackt
½ Knoblauchzehe, fein gehackt
1 TL Balsam-Essig
Schale von ¼ Zitrone, gerieben

Man erhitzt das Öl und röstet darin rasch die Champignons an. Man röstet sie so lange, bis sie trocken sind. Dann kommt die Schalotte dazu, die man mitröstet. Pfeffer, Salz, Paradeismark, Knoblauch und Kräuter zu den Champignons geben und alles durchrösten. Nach ca. fünf Minuten vom Herd nehmen, mit dem Balsamico und den Zitronenzesten abschmecken. Auskühlen lassen! (Wichtig, da sonst der Topfenblätterteig dahinschmelzen würde.)

Nierenzapfen in Öl rasch rundumadum anbraten, salzen und pfeffern. Wenn man für jeden Esser eine andere Garstufe haben will, dann muss man das jetzt berücksichtigen! Dann muss man sich das Aussehen der Stücke sehr gut einprägen, um sie beim Einpacken nicht zu verwechseln. Das Fleisch ebenfalls auskühlen lassen.



Backrohr auf 200 Grad vorheizen.

Den Topfenblätterteig in der Hälfte teilen, eine Hälfte einfrieren, die andere Hälfte auswalken. Je nach Wunsch kann man ein größeres oder mehrere kleine Päckchen machen.
Erst Champignons auf dem Teig verteilen, das Fleisch auf die Champignons legen, das Fleisch mit Champignons bedecken. Teig über alles drüberschlagen, gut andrücken. Mit der Naht nach unten in ein ofenfestes Behältnis legen, mit Eigelb bestreichen und ca. 15 min. backen.

Sollte man zu viele Champignons haben, dann kann man die erwärmen und dazu reichen. Sonst passen dazu verschiedene Gemüse: Knackig gegarte Fisolen in Speck einwickeln und während das Fleisch im Rohr ist, in einer Pfanne sacht von allen Seiten braten (die Fisolen garen während des Bratens weiter, daher vorher wirklich nicht ganz durchgaren). Oder Pfefferkarotten: Wenig fein geschnittenen Speck sanft anbraten, würfelig geschnittene Karotten dazugeben und mitbraten, mit grob gemörsertem Pfeffer und wenig Salz würzen.



Was es nach dem Essen zu sagen gibt? Es ist ein wirkliches Festtagsessen! Bei uns gibt es das immer wieder zu besonderen Gelegenheiten.

Ein ideales Essen für Gäste ist es auch, weil man den Teig auch schon ein, zwei Tage vorher zubereiten kann und im Kühlschrank parken oder auch Wochen vorher und einfrieren. Die Champignons kann man auch am Tag vorher vorbereiten, das Fleisch brät man am besten unmittelbar vor Eintreffen der Gäste an, dann kann es gut auskühlen. Während die Vorspeise gegessen wird, brät das Fleisch im Rohr.