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Freitag, 4. April 2025

Sellerie-Lasagne

Wir retten wieder einmal, dieses Mal Italienisches, also genauer gesagt etwas Ähnliches, wie es im Supermarkt in der Fertigfutterabteilung gibt, nur in Besser. Und das muss nicht einmal kompliziert sein. Diese Sellerie-Lasagne braucht zwar Zeit, aber da muss man sich kein Bein ausreißen, denn die meiste Arbeit macht der Herd. Es ist zwar keine wirkliche Lasagne, da keine Nudeln drinnen sind, aber die dünnen Selleriescheiben erinnern halt daran. Jedenfalls ist es ein ausgezeichnetes Essen, das ist sehr empfehlen kann.

Was ich gelernt habe, als ich beim Kochkurs in Badia a Coltibuono teilgenommen habe: So gut Schälparadeiser aus der Dose auch sein mögen, den richtigen Frischekick bekommt man durch frische Paradeiser. Man sollte daher immer eine kleine Menge frische Paradeiser am Schluss mit in so eine Sauce geben und ich muss sagen, das macht schon ein bissl einen Unterschied. Auch wenn die Paradeiser um diese Jahreszeit nicht den vollen Geschmack haben, so bringen sie doch ein wenig Frische an dieses Gericht.

Ich bin ein wenig vom Italienischen abgewichen, weil ich eine Belper Knolle als Käse hatte. Diese Knolle ist das Vorzeigestück der Schweizer Käsemacher Jumi, die eine Filiale in Wien haben und wo ich fast nie vorbeigehen kann, ohne diese Knolle zu kaufen. Das ist sehr geschmacksintensiver Hartkäse mit einer Pfefferkruste drumherum. Man kann diesen Käse natürlich durch Parmesan ersetzen, dann sollte man allerdings Pfeffer in die Paradeisersauce reingeben, den ich mir ganz geschenkt habe.

Rezeptquelle: Celia Brooks Brown, "Vegetarisch kochen"  − von mir ein wenig abgewandelt



Die Menge ist für 2 hungrige Personen

Für die Paradeissauce: 
1 Zwiebel 
2 Zehen Knoblauch 
1 EL Olivenöl 
1 Dose Schälparadeiser (ca. 400 g) 
1 Hand voll Kirschparadeiser (ersatzweise 1 Salatparadeiser)
Salz
1 TL Weinessig 
1 Prise brauner Zucker 

Für die Lasagne: 
700 g Knollensellerie 
100 g Obers 
Butter für die Form 
1 Belper Knolle, ersatzweise ca. 100 g Parmesan

 

Das Backrohr auf 200° C vorheizen. 

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen (da kommt später noch Sellerie rein) und Zwiebel und Knoblauch darin glasig braten. Paradeiser samt Sauce aus der Dose dazugeben und mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig würzen. Ca. 5 min kochen lassen, bis sich die Aromen verbunden haben und die Sauce leicht eindickt. Abschmecken und beiseite stellen. Den Sellerie schälen, waschen, vierteln und in dünne Scheiben schneiden. Ich hoble die Selleriescheiben immer. Selleriescheiben in die Paradeisersauce legen und zugedeckt ca. 20 min köcheln lassen. Der Sellerie soll gar sein, aber noch Biss haben. Das Obers unterrühren und die Sauce abschmecken. 

Die gewaschenen Kirschparadeiser halbieren. Wenn man einen normalen Paradeiser nimmt, in kleinere Stücke schneiden. In die Paradeismischung einrühren.

Den Käse reiben. Die halbe Menge vom Käse in die Paradeiser-Selleriemischung einrühren.

Eine Gratinform ausbuttern. Die Paradeis-Selleriemischung in die Form füllen, mit dem restlichen Käse bestreuen und alles für 30-40 min in den heißen Ofen schieben, bis das Gratin appetitlich braun ist.


Sorry! Schönheitswettbewerb gewinnt dieses Essen leider nicht.

 

Wir haben eine Schüssel Blattsalate dazu gegessen, was ich sehr empfehlen kann. Wer sich vor Sellerie eher schreckt: Bitte trotzdem ausprobieren, denn das schmeckt wirklich ausgezeichnet!


Brittas Kochbuch - Pinsa romana 
Brotwein - Pesto Rosso 
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Strudel di Mele-Südtiroler Apfelstrudel 
Pane-Bistecca - Falsche Spaghetti Carbonara 
Cahama - Pasta e fagioli (Nudeln und Bohnen) 
Kaffeebohne - Cannelloni mit Spinat-Frischkäse-Füllung

Freitag, 2. Februar 2024

[Rettungsaktion] Käsegebäck

Es gibt tatsächlich noch Rettungsaktionen! Ganz demokratisch wird entschieden, welches Thema bei der kommenden Rettung in Angriff genommen wird. Dieses Mal war ich nicht sicher, ob ich da mit dabei sein will, denn im Jänner Kekse zu backen hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm. Aber ein Besuch, bei dem es immer, wenn wir dort sind, etwas zu knabbern gibt, hat mich dann doch angespornt. Bei mir gibt es nämlich sehr selten Knabberzeugs irgendwelcher Art. Aber nun hab ich mich zusammengerissen!

Beim Bestreuen des Käsegebäcks kann man der Fantasie freien Lauf lassen: Wie hier passen Kümmel, Salzflocken und gebrochener Pfeffer sehr gut, man kann aber auch Parmesan draufstreuen oder mit Kürbiskernen einen Stern drauf legen, auch alle anderen Kerne (½ geschälte Mandel, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne) sind eine feine Sache.

Danke an Tamara, die die Schirmherrschaft über die Rettungen hat und sich da immer tapfer durchkämpft. Ein großes Dankeschön an Britta und ihren Mann für die technische Unterstützung.


Zutaten für 2 Bleche 
150 g Mehl 
2 Prisen Salz 
1 Prise Cayennepfeffer 
1 Prise Paprikapulver (süß)
120 g fein geriebener Käse − hier eine Mischung aus würzigen Käseresten (Gruyere, Parmesan, Comté)
100 g kalte Butter 
1 Eigelb  
ein wenig Mehl zur Teigverarbeitung 

Deko 
1 Eigelb zum Bestreichen 
Kümmel, grobe Salzflocken, grober Pfeffer zum Bestreuen

Mehl, Cayennepfeffer, Paprikapulver,  Käse, Butter und Eigelb in der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Bei mir macht das die Kenwood mit dem K-Haken sehr gut. Den Teig danach zu einem Rechteck formen (lässt sich dann leichter in ein Rechteck auswalken) und in Folie wickeln. Im Kühlschrank mindestens 1 Stunde durchkühlen lassen.

Den Teig auf Zimmertemperatur kommen lassen. Währenddessen 2 Bleche mit Backpapier auslegen. Das Backrohr auf 200 Grad Ober-Unterhitze oder 180 Grad Umluft vorheizen. Wenn man Umluft hat, sollte man die verwenden, denn man kann zwei Bleche auf einmal backen, muss nur nach der halben Backzeit die Bleche in der Position tauschen, damit die Kekse alle gleich viel Hitze abbekommen. Wenn keine Umluft vorhanden ist, stellt man ein Blech in der Zwischenzeit in den Kühlschrank oder (der Vorteil dieser Jahreszeit) in den großen Open Air-Kühlschrank.

Auf einer schwach mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche den Teig ca. 4 mm dünn auswalken. Mit Keksausstechern diverse Formen ausstechen, die Kekse auf den Backblechen verteilen. Man kann den restlichen Teig zusammenkneten und wieder ausrollen, abermals ausstechen. Wenn der Teig zu mehlig oder zu warm wird, gibt man die Rest weg − solche Kekse schmecken nicht mehr so gut.

Die Kekse mit verquirltem Eigelb bestreichen und mit den gewünschten Materialien bestreuen.

Bleche ins Rohr schieben und ca. 8 min. backen, bis die Kekse eine appetitliche Farbe haben. Auskühlen lassen und in luftdicht schließende Behälter geben.
 

Leider kann ich keine Angaben machen, wie lange sich die Kekse halten, denn sie waren rasch aufgegessen. Ich habe sie am Vortag gebacken, sie waren auch am nächsten Tag noch schön knusprig.





Und nun kommen meine Mit-Retter:innen:

Cakes, Cookies and more - Brownie Cookies 

Brotwein - Azora Orangenplätzchen Rezept 

Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Bierstengel oder schwäbische Grissini 

Pane-Bistecca - Berner Nusstaeschli 

Kaffeebohne - Rosmarin-Parmesan-Kekse

Freitag, 26. Mai 2023

Cedri-Salat mit Scamorza

Es gibt Geschmackskombinationen, die kann ich mir nicht wirklich vorstellen und dann folgt immer ein Nachkoch-Reflex wie bei diesem Salat. Und wie so oft hat mich ein Rezept von Cettina Vicenzino verzaubert! Der Salat ist so einfach zu machen und schmeckt hervorragend.

 

Für 4 Personen
800 g Cedri
400 g Scamorza
1 Hand voll Minzblätter
4 EL Olivenöl
Meersalzflocken
1 Msp. gemahlene Peperoncinoflocken 

Cedri waschen und samt Schale in sehr dünne Scheiben schneiden. Zwiebel schälen und in ebenso feine Ringe schneiden. Scamorza in möglichst dünne Scheiben schneiden. Alles in eine Schüssel geben. Die Minze zerkleinern und mit dem Olivenöl dazugeben. Mit Salz und Peperoncino würzen. 10 min. ziehen lassen. Servieren.

 

Bezugsquellen für Cedri in Wien: Casa Caria hat zur Cedri-Zeit immer zuverlässig Cedratzitronen

Freitag, 29. Juli 2022

[Rettungsaktion] Streefood: Chicchetti mit Feige

Irgendwie habe ich es im Februar verschlafen, euch von unserem Besuch in Venedig zum Karneval zu berichten. Wir waren nur zwei Tage dort, aber die waren sehr genial. Diese ganzen Kostüme vor dieser historischen Kulisse waren ein Traum. Die Temperaturen waren angenehm kühl, es waren überschaubar viele Menschen unterwegs und wir haben die Zeit sehr genossen. 


Die Chicchetti waren wie immer mehr als verführerisch! Von denen könnte ich mich ernähren. Das sind kleine Brötchen oder auch Appetithäppchen ohne Brot, zu denen man ein passendes Glas Wein trinkt, das sich ombra nennt. Beides konsumiert man klassisch im Stehen an der Bar eines Bácaro oder einem draußen befindlichen Stehtischchen, also Streetfood!

Im Urlaub denke ich dran, dass ich das daheim auch einmal machen will, dass ich Chichetti auf den Tisch bringe. Dank der Rettungsaktion ist es nun soweit und ich habe die ersten meines Lebens gemacht.

Was bei so kleinen Dingelchen nicht funktioniert, ist eine grammgenaue Angabe. Es wird daher eine ungefähre Beschreibung dafür geben, aber mehr schon nicht. Ich bin sicher, ihr seid kreativ genug, um die Chicchetti nachmachen zu können.

Kleine Weißbrotscheiben, z. B. Baguette, werden geröstet und dann abgekühlt. Pro Brotscheibe eine Feige über Kreuz tief einschneiden, aber nicht durchschneiden, sodass man sie auseinanderklappen kann. Feige auf das Brot legen. Für die Käsecreme Robiola (schlechter aber möglicher Ersatz: Ziegen- oder anderer Frischkäse) 1:1 mit pikantem Gorgonzola verrühren. Etwa einen Teelöffel von der Käsemasse auf die Mitte der Feige geben. Mit gehackten Pistazien bestreuen, darüber je nach Gusto mildes bis mittelscharfes Paprikapulver streuen.

Rezept frei nach "Chicchettario: Die legendären Rezepte des Al Bottegon in Venedig" von Alessandra De Respinis

Nachdem ich mit den Segnungen von Toast Hawaii aufgewachsen bin, mag ich solche Kombinationen von Obst mit Pikantem besonders gern.

Ich könnte mich direkt daran gewöhnen, auch hier in Wien so etwas öfter zu essen. Wir sind ja, was belegtes Brot angeht, nicht gerade gesegnet mit solchen Sachen. Mag nicht jemand ein Bácaro aufmachen?

Und nun schauen wir, wer aller noch mitmacht bei der Rettung vom Streedfood. Wie immer hervorheben will ich die Damen von den Rettungen, Barbara und Tamara, denen ich für die Abwicklung der Rettung danken möchte.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Freitag, 22. Oktober 2021

Pizza mit Sellerie und Scamorza

Nachdem ich es schon einmal geschrieben habe und wir diese Pizza schon wieder haben mussten, wird es Zeit, dass sie auch im am Blog Eingang findet. Gefunden 2020 bei Chili & Ciabatta, urprünglich stammt sie von Epicouros. Meine Variante ist eine Mischung aus beiden Rezepten. Der Pizzateig ist der seit Jahren von mir verwendete.



Für zwei große Pizzen:
300 Gramm Mehl (glatt)
180 Gramm Wasser
1 TL Salz
1/3 Würfel frische Germ
3 TL Olivenöl

Man kann den Teig bis zu einer Woche vorher vorbereiten − alles gut verkneten, eine Stunde gehen lassen, dann in eine geölte, gut schließende Form geben und im Kühlschrank parken. Der Teig wird sogar besser, wenn man ihn ein paar Tage vorher vorbereitet. Er geht übrigens auch gut als Flammkuchenteig. 

Das Rohr mit Pizzastein auf 240 Grad vorheizen. 

 

Belag:
1 Knolle Scamorza, in so dünne Scheiben wie möglich geschnitten
½ Knolle Sellerie, in hauchdünne Scheiben gehobelt
1 kleine rote Zwiebel, in hauchdünne Scheiben gehobelt
Oregano, am besten frisch abgezupfter und gehackter 
1 TL Kapern in Essig, abgetropft und gehackt
2 EL Parmesan, gerieben
Olivenöl
Salzflocken
Pfeffer

Für den Belag die gehobelten Selleriescheiben in Olivenöl kurz anschwitzen, danach auf einem Teller ausbreiten.
Pizzateig ausrollen. Auf jede Pizza erst den geriebenen Parmesan verteilen, die gegarten Selleriescheiben drauflegen, Scamorza darauf, Zwiebelringe drauf verteilen. Ab damit auf den Pizzastein und ca. 6-7 Minuten backen, bis die Pizza eine schöne Farbe hat.
Mit gehackten Kapern und gehacktem Orgeano bestreuen. Mit ordentlich frisch gemahlenem Pfeffer und Salzflocken servieren.




 

Eine wirklich umwerfend gute Kombination! Wir haben diese Pizza seit dem Entdecken nun schon einige Male gegessen und sie gehört immer noch zu den Favoriten.



Fotoupdate 2023: Im Winter mit gerocknetem Oregano


Freitag, 15. Oktober 2021

Erdäpfelmaultaschen mit Käse-Pilz-Füllung und Zwiebelmarmelade

In meiner Buchbesprechung über die Kartoffelküche von Manuela Rüther habe ich es angekündigt, dass ich dieses Rezept vorstellen will. Uns hat es gut geschmeckt!

 


Für 4 Portionen

Zwiebelmarmelade
300 g Zwiebel (ich hatte rote)
3 EL brauner Zucker
100 ml Rotwein
50 ml Rotweinessig
1 Lorbeerblatt
2 Gewürznelken
1 Sternanis
Salz
Pfeffer

Maultaschen
600 g mehlige Erdäpfel
300 g Pilze (ich hatte jeweils zur Hälfte Kräuterseitlinge und braune Champignons)
50 g Butter
Salz
Pfeffer
75 g Bergkäse
2 Zweige Rosmarin
50 g Frischkäse (bei mir Ziegenfrischkäse)
1 Eigelb
150 g Weizenmehl (bei mir griffiges)
Muskatnuss, frisch gerieben
5 EL neutrales Pflanzenöl

 


 

Für die Zwiebelmarmelade die Zwiebeln schälen, halbieren und in Streifen schneiden. Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen lassen. Bei kleiner Hitze 20 min köcheln lassen, bis die Marmelade dicklich ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. Abkühlen lassen.

Erdäpfeln schälen, in grobe Stücke schneiden und ca. 20 min kochen, bis sie weich sind. Abgießen danach auf der heißen, aber ausgeschalteten Platte 1 min. ausdampfen lassen.

Während die Erdäpfel kochen, bereitet man die Fülle vor: Die Pilze säubern, dann in eher kleine Würfel schneiden. 25 g Butter in einer Pfanne erhitzen, die Pilze darin anbraten, salzen und pfeffern. Zum Auskühlen zur Seite stellen. Bergkäse reiben, Rosmarinnadeln fein hacken. Die ausgekühlten Pilze mit mit dem geriebenen Bergkäse, dem Frischkäse und dem Rosmarin verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die gekochten und noch heißen Erdäpfeln durch die Erdäpfelpresse drücken, die restlichen 25 g Butter dazugeben, überkühlen lassen. 1 Prise Salz, 150 g Mehl, das Eigeln und die Muskatnuss mit einem Holzlöffel verrühren. Würde man den Teig kneten, würde er klebrig.

Den Teig auf einer bemehlten Unterlage ausrollen. Es sollte ein Quadrat von 30 x 30 cm entstehen. Teigplatte quer halbieren. Auf die Teigstreifen jeweils die Hälfte der Fülle verteilen, dabei rundherum einen Rand freilassen. Von der Längsseite her aufrollen. Mit einem Kochlöffel Stücke abdrücken. Die Seiten verschließen, damit die Fülle nicht herausfällt.

Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die Maultaschen darin goldgelb anbraten. Mit der Zwiebelmarmelade servieren.

Dazu passen Blattsalate (im Kochbuch Vogerlsalat, bei uns Endivie).


 

Ich habe zwar keine Erfahrung mit Maultaschen, aber diese Variante hat uns ausnehmend gut gefallen. Die Zwiebelmarmelde auf keinen Fall weglassen, denn die macht diese Taschen perfekt!

Donnerstag, 26. August 2021

Blauschimmel-Birnenstrudel mit Grappa-Rosinen

In meinem Monatsrückblick auf Juli habe ich von einem Dessert geschrieben, das der Turbohausmann und ich gegessen hatten. Der liebe Felix wollte Genaueres wissen. Im Hintergrund wurden Fotos und Mails herumgeschickt und nun veröffentlichen wir gemeinsam dieses Rezept. Mich hat die Variante von Felix, der Frischkäse mit in die Fülle gegeben hat, mehr überzeugt als die Variante, die wir gegessen haben, wo purer kräftiger Blauschimmellkäse verwendet wurde. Die Variante, die ich nun poste, ist sehr viel netter als die originale. Wer wirklich ausgeprägt kräftige Aromen will, nimmt halt nur Gorgonzola picante oder Stilton oder Roquefort.

Übrigens ist das ein Dessert, bei dem ich wirklich Strudelblätter empfehle. Das ist ein viel stabilerer Teig als der zarte handgezogene. Ich nehme an, dass beim handgezogenen Teig die Fülle, die flüssig wird beim Backen, leichter aus dem Strudel abhaut als durch den stabilen Fertigteig. 

Hier geht es zu dem Rezept von Felix: click



Für 4 Personen

2 Studelblätter (= ½ Packung)
2 EL Butter, geschmolzen
4 fingerlange Stück kräftigen Blauschimmelkäse (hier Roquefort)
4 EL Frischkäse (hier Robiola), zu fingerlangen Stücken geformt

 

Für das Birnenkompott

1 kleine Birne
2 Gewürznelken
1 EL Zucker  

 

Für die Grappa-Rosinen

1 EL Rosinen
2 EL Grappa


Am Vortag die Rosinen in ein Glas mit Twist-Off-Deckel geben. Den Grappa dazuleeren, Deckel zuschrauben. Ab und zu schütteln.

Für das Kompott die Birne schälen, Kernhaus herausschneiden, das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Zucker mit den Gewürznelken in ⅛ l Wasser aufkochen, die Birnenstücke hineingeben, einmal aufkochen lassen. Dann zugedeckt stehen lassen,  bis alles ausgekühlt ist.

Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Für den Strudel die Strudelblätter auffalten. Ein Strudelblatt mit viel geschmolzener Butter bestreichen, das zweite Strudelblatt drüberlegen. In vier gleich große Teile schneiden. Auf jedes Teil einen Streifen Blauschimmelkäse, einen Streifen Frischkäse und 1 EL abgetropfte Birnenwürfel legen. Man kann nun entweder Päckchen falten oder die Teigstückchen einrollen. Wichtig ist, dass der Verschluss unten liegt, damit das Gewicht der Strudelpäckchen auf den Teigenden liegt. Nochmals mit Butter bepinseln, in eine mit Backpapier ausgelegte Form legen und im heißen Rohr ca. 20-25 min. backen.

Mit den abgetropften Grappa-Rosinen servieren.

 

Uns hat das Dessert sehr gut geschmeckt und es ist zur Wiederholung vorgesehen.

Gegessen haben der Turohausmann und ich den Strudel urprünglich beim Schandl in Rust (not sponsored).

Donnerstag, 4. März 2021

Croissants mit Champignonfülle

Vor einem Jahr sind wir nach fast einem Monat aus Malaysia wieder heimgekommen. Ich dachte bis zu dieser Reise, am allerbesten isst man in Italien. Aber als ich das dachte, war ich noch nicht in Malaysia und vor allem Singapur. Noch nirgends auf der Welt hat ein freundlicher Taxifahrer ein Gespräch eröffnet mit der Frage, ob wir gut gefrühstückt hätten. Oder im Hotel die Frage: "Did you enjoy your lunch?" Hach, ich sollte vielleicht eine Übersiedlung in diese Gegend ins Auge fassen.

Ich  habe in Singapur viele gefüllte Croissants gegessen, die ich alle geliebt habe und die ich mir schon lange vornehme nachzumachen. Die werden nun zitzerlweise nachgebaut und gebloggt, nachdem ich nun mehrere feine Croissant-Quellen in Wien kenne: Crēme de la crēme, Motto-BrotParemi und Làmour du pain (alle Links not sponsored) kann man getrost kaufen. Wenn jemand noch mehr gute Croissant-Bäcker kennt, dann bitte her damit, ich teste die alle gern!


 

Für 2 Personen als kleines Mittag- oder Abendessen

2 Croissants
100 g Champignons
1 TL gehackte Schalotten
1 TL Sonnenblumenöl 
Salz
Pfeffer
1 TL gehackten Thymian
1 TL Misopaste
1 Hand voll Rucola 
100 g Camembert
2 EL Frischkäse mit Kräutern


Champignons putzen und in Scheiben schneiden, Champignons im Öl anbraten. Schalotten nach zwei bis drei Minuten dazugeben und mitbraten. Die Champignons sollten stellenweise gebräunt sein, dann sind sie fertig. Mit Salz, Pfeffer, Misopaste und Thymian würzen. Überkühlen lassen, denn sonst platschen die Croissants zusammen! Hab ich für euch getestet ...

Backofengrill vorheizen.

Rucola waschen und abtrocknen. Am besten auf einem Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) liegen lassen, um auch noch die Restfeuchte rauszubekommen.

Die Croissants halbieren. Auf die untere Hälfte die Champignons verteilen, Brie in Scheiben schneiden und auf die Pilzen legen. Die Füllung sollte das gesamte Croissant bedecken, damit es vor dem Grill geschützt ist, denn es brennt leicht an. Hab ich auch nur für euch getestet ...

Im Grill auf einer der oberen Schienen übergrillen, bis der Käse geschmolzen ist.

Währenddessen Frischkäse auf der oberen Seite der Croissants verstreichen. Rucola auf den Frischkäse legen.

Die übergrillten Croissanthälften auf Teller legen, den Oberteil schwungvoll auf den Unterteil aufsetzen, dabei den Rucola so gut es geht festhalten, damit der einigermaßen an Ort und Stelle bleibt.




Freitag, 26. Februar 2021

Tomme Tartin

Eine wirklich tolle Idee für überbackene Käsebrote. Die schlichte Variante gibt es bei uns ab und zu, wenn ich zu faul zum Kochen bin. Das hier ist quasi die Feiertagsvariante für "schön", die uns echt gut geschmeckt hat.

Rezeptquelle: Alpenkochbuch

 

 

Zutaten für 4 Brote (für 2 Hauptspeisen oder 4 Zwischenmahlzeiten)

2 Roma-Salatherzen
feines Meersalz 
Eiswürfel 
2 Schalotten, gehackt 
2 EL Butter 
2 Knoblauchzehen (1 gehackt, 1 halbiert)
60 g Obers
40 g gekochter Schinken, fein gewürfelt 
schwarzer Pfeffer aus der Mühle 
1 Prise Muskatnuss, frisch gerieben 
4 dicke Scheiben Landbrot 
2 EL kalt gepresstes Olivenöl 
10 Scheiben Tomme de Savoie (à 3 mm dick) 

 

Für die Salatbeilage

restlicher Salat

Weinessig
Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker

 
 

Die kräftigen äußeren Blätter vom Salat ablösen, die zarten inneren Blätter für den Beilagensalat beiseite legen. Die abgezupften Blätter blanchieren. Dafür in einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen und eine Schüssel mit Wasser und Eiswürfeln befüllen. Die Salatblätter für ein paar Sekunden im kochenden Wasser blanchieren, dann mit einem Schaumlöffel herausheben und in die Schüssel mit Eiswasser geben. Mit einem Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) abtrocknen, danach grob hacken. Zur Seite stellen. 

In einer Bratpfanne (mit passendem Deckel) die Butter schmelzen, darin die Schalotten bei mittlerer Hitze etwa 4 Minuten anschwitzen, bis sie glasig sind. Den gehackten Knoblauch unterrühren und alles bei geringer Hitze noch 1 Minute weiter garen. Die gehackten Salatblätter, das Obers und die Schinkenwürfel in die Pfanne geben und unterrühren. Nun den Deckel auflegen und alles sanft garen, bis die Salatblätter nach 4-5 Minuten zart sind. Den Deckel entfernen und alles bei mittlerer Hitze 4-5 Minuten einköcheln lassen, bis die Sahne eingedickt und der Salat mit Sauce überzogen ist. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Überkühlen lassen.

Für den Beilagensalat alle übrigen Blätter vom Salat abzupfen, waschen und in Streifen schneiden. In einer Salatschleuder trocken schleudern. Alle Zutaten für die Marinade gut vermischen, bis Salz und Zucker aufgelöst sind. Marinade über den Salat leeren, gut durchmischen.

Grill vom Backofen vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Brotscheiben auf das Backblech legen und in das obere Drittel des Ofens schieben. Die Brotscheiben von beiden Seiten kurz unter dem Grill anrösten, dabei darauf achten, dass sie nicht verbrennen. Aus dem Ofen nehmen, jede Scheibe mit den Knoblauchhälften einreiben und mit dem Olivenöl beträufeln. Die Salatmischung gleichmäßig auf den Brotscheiben verteilen. Mit den Tomme-de-Savoie-Scheiben bedecken und 5-6 Minuten im Backofen gratinieren, bis der Käse ausreichend gebräunt, aber nicht verbrannt ist (im Auge behalten). 

Jede Scheibe in zwei Hälften schneiden und die Hälften auf vier Tellern anrichten. Sofort mit dem grünen Salat als Beilage servieren.

 


Freitag, 27. November 2020

[Rettungsaktion] Französische Zwiebelsuppe

Was für ein schönes Thema für eine Rettungsaktion bei diesem Wetter! Das ist ein Essen aus der Abteilung, heißt Suppe, aber ist bei uns immer eine Hauptmahlzeit. Und die Suppe ist um diese Jahreszeit einfach perfekt! Ein richtiger Seelenschmeichler.

Anlässlich der Rettung habe ich mich ein wenig in den Supermarktregalen umgeschaut. Ich muss sagen, mir ist meine Suppe mit mehr Zutaten und weniger Aromen lieber. Dauert zwar länger, aber schmeckt sehr viel besser!


Danke an Britta, Barbara und Tamara für die Abwicklung der Rettungen, nicht zu vergessen Brittas Mann, der immer eine Linkliste erstellt, die man so problemlos einbauen kann.

 

4 Portionen

1 kg Zwiebel 
1 Knoblauchzehe 
40 g Butter 
2 EL Mehl  (griffig)
Salz
Pfeffer 
1 Prise Kümmel, gemahlen
100 ml Weißwein, trocken 
1 l klare Rindssuppe 

 
4 Scheiben Weißbrot 
100 g kräftiger Käse, gerieben (z. B. Bergkäse)

Zwiebeln schälen, halbieren und in halbe Ringe schneiden. Knoblauch schäen und fein hacken. Butter in einem Topf schmelzen und Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch dazugeben und kurz mitdünsten. Alles mit Mehl stauben und unter Rühren leicht bräunen lassen. Mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen. Zutaten mit trockenem Weißwein ablöschen, dann auch die Rinderbrühe aufgießen. Suppe für etwa 20 Minuten köcheln lassen. 

Backrohr auf 200 Grad Umluft vorheizen. Weißbrot toasten oder in der Pfanne rösten. Käse draufstreuen und im Rohr backen, bis der Käse gut geschmolzen ist. In Suppenteller legen und die Suppe drauf verteilen.

Wer Suppentassen hat, kann die Suppe auf vier Stück verteilen. Jede Tasse mit einer Scheibe Brot bedecken und diese mit geriebenem Käse bestreuen. Im Ofen 5 Minuten überbacken.

 



 Hier die Rezepte aller Mitretterinnen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Focaccia di Recco

Nun waren wir ja in Italien unterwegs, unter anderem in Genua, einer unglaublich schönen Stadt, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte. Dort in der Nähe ist die kleine Stadt Recco. Die Italiener und ihre Regionalküche finde ich toll und bin immer wieder hoch erfreut, welche Schätze da in einzelnen Orten daheim sind. Ich habe Focaccia die Recco schon einmal versucht zu machen, aber noch nie in Natura gegessen. Das war also DIE Gelegenheit! Und man sollte wirklich einmal das Original essen, um ein Gericht zu verstehen, stelle ich immer wieder fest. Danach war ich bisher immer ein bissi schlauer.

Wer nun denkt, hier kommt ein Teig wie sonst bei Focaccia zum Einsatz, der irrt. Im Gegenteil: Das ist schlich und einfach Strudelteig, der auch so dünn wie Strudel gezogen wird. Der Strudelteig ist in diesem Posting genau beschrieben und genau dieses Rezept habe ich verwendet, nur mit Olivenöl.

Meine Vorstellung, dass man den speziellen Käse, mit dem der Teig gefüllt wird, in der Gegend um Recco kaufen kann, hat sich zerschlagen. Der wird auch in Recco nur an die lokalen Restaurants abgegeben. Aber das ist kein Problem, denn ich habe den ja nun gekostet und bei uns kann man im Supermarkt Stracchino kaufen, der kommt dem originalen Käse sehr nahe.

Also los ans Werk!

Für 2 Personen

200 g glattes Mehl
1 Prise Salz
100 g lauwarmes Wasser
40 g Pflanzenöl (hier ausnahmsweise gern Olivenöl)

Fülle: 200 g Stracchino

Topping: Rohschinken oder gekochter Schinken oder Rucola oder Pesto Genovese

Alle Zutaten für den Teig gründlich verkneten und eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen. 

Backrohr auf Maximum vorheizen. Bei mir sind das 250 Grad, das hat sich bewährt.

Ein Backblech mit Olivenöl bestreichen. Teig auswalken und ausziehen. Auf das geölte Blech legen, sodass etwa die Hälfte übersteht. Den Käse mit einem Teelöffel abstechen und auf dem Teig gleichmäßig Patzerln verteilen. Nicht verstreichen, das hält der dünne Teig nicht aus. Zweite Teighälfte darüberklappen und die Ränder sehr gut verschließen. Den Teig an etlichen Stellen mit einer Schere einschneiden. Macht man das nicht, dann reißt der Teig und der Käse rinnt aus. Ca. 10 min. backen, bis der Teig knusprig braun ist.

Noch auf dem Blech in Stücke schneiden und gewünschtes Topping draufgeben. Servieren.

Übrigens passt eine Schüssel Salat sehr gut dazu. Am besten wie in Italien ein Insalata mista, also Blattsalate, Paradeiser und geriebene Karotten in einem Durcheinander, mit Salz, Olivenöl und Rotweinessig marinieren.

Ich war auch daheim wieder überrascht, wie fein dieses Knusperding schmeckt. Bei uns gibt es das sicher wieder.


Die Küchenschabe hat dieses Wunderwerk schon vor längerer Zeit nachgekocht: schau schau!

Freitag, 12. Juni 2020

Handkäse mit Musik


So richtig fit bin ich nicht in der deutschen Küche, aber das da kann ich! Auch wenn ich es vollkommen falsch verortet hatte, nämlich nach Bayern. Der Hund ist immer dort begraben, wo man ihn am wenigsten vermutet. Ich hätte besser doch googeln sollen, denn Handkäse mit Musik gehört nach Hessen. Es war übrigens insofern eine Premiere, als ich so richtig einen Feldversuch gestartet habe mit dem Marinieren vom Käse: In vielen Rezepten wird das gemacht, ich hatte es noch nie probiert.

Ergebnis: Es gibt tatsächlich einen Unterschied! Man sieht das gleich auf dem ersten Foto: Der linke Käse ist nicht mariniert, der rechte schon. Es haben sich Ausblühungen auf der schmalen Seite vom Käse gebildet, das Aroma hat sich ein wenig intensiviert. Der größere Unterschied war aber wahrscheinlich beim roten Zwiebel, denn der ist durch das Marinieren knackig geblieben, wurde aber milder. Daher: In Zukunft nur mehr marinierter Handkäse mit Musik!

Zum Käse: Den in Deutschland üblichen Harzer Käse gibt es bei uns selten bis gar nie, aber Quargel sehr wohl. Das scheint mir eine einigermaßen brauchbare Alternative zu sein.


Für 2 Personen als Imbiss oder kleines Abendessen

4 Quargel
1 kleine rote Zwiebel, geschält und in Ringe geschnitten
1 TL Kümmelsamen
4 EL Apfelessig
4 EL Sonnenblumenöl
Salz
Pfeffer

Brot (zum Servieren) 



Käse der quer nach halbieren, sodass 8 Scheiben entstehen. Kümmelsamen im Mörser anstoßen, mit Apfelessig, Sonnenblumenöl, Salz und Pfeffer gut verrühren. In eine flache Schüssel geben. Zwiebel und Handkäsescheiben reinlegen, einige Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.

Rechtzeitig vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen, damit der Käse Zimmertemperatur annehmen kann. Käse auf Teller verteilen, mit dem Zwiebel belegen und der Marinade beträufeln. Mit Brot servieren.







 
 

Dienstag, 14. April 2020

[Kulinarische Weltreise] Georgischer Käsefladen - Chatschapuri Adscharuli

Die kulinarische Weltreise geht weiter und macht nun Station in Georgien. Ich hab ja genau gar keine Ahnung von georgischer Küche gehabt! Aber ich habe viel gelesen und weiß nun, dass die georgische Küche ein Kleinod ist. Die verstehen dort echt was vom Essen, wie es mir scheint. Ich bin sehr dankbar, dass die virtuelle Reise dort hingeführt hat und ich wieder etwas dazulernen durfte.

Auch die Zubereitung von Chatschapuri war neu für mich. Ich habe meinen erprobten Pizzateig genommen, aber das Formen des Teiges auf diese Weise kannte ich noch nicht. Es hat auf Anhieb super geklappt und der Teig hat die doch größeren Käsemengen problemlos in der Form gehalten. Ja, der Käse: das Originalrezept sieht Sulguni vor, aber den bekommt man hier nicht. Ich habe also Auge mal Pi Käse vermischt, von dem ich gedacht habe, das könnte nach den Beschreibungen hinkommen. Kann sein, dass jeden Georgier der Schlag trifft bei meiner Mischung, dann sorry dafür, aber uns hat die gut geschmeckt.

Was anscheinend in der georgischen Küche nicht so ohne weiteres verzichtbar ist, ist Khmeli suneli, eine Gewürzmischung aus Schabziger Klee, Koriandersamen, Chili, Selleriesamen, Basilikum, Petersilie, Dill, Bohnenkraut, Lorbeer und essbaren Tagetes. Schabziger Klee ist recht ähnlich dem Bockshornklee, den ich immer daheim habe, und ist anscheinend bei dieser Gewürzmischung die hauptsächlich geschmacksgebende Komponente. Im Internet wird diese Gewürzliste in fast allen Rezepten drastisch verkleinert − aus Gründen! Ich habe essbare Tagetes im Sommer auf Balkonien und für die habe ich dann endlich eine Verwendung, aber im Moment schaut es mau aus. Ich habe mich anderen Rezepten angeschlossen und lediglich 4 TL Bockshornklee, 1 TL Koriander und 1 TL Chiliflocken miteinander im Mörser fein gemahlen, alle Kräuter habe ich gnadenlos durch 2 EL Bärlauch ersetzt. Auch hier hoffe ich, dass ich nicht in die georgische Kulinarikhölle komme deswegen.

Noch ein Wort zu den ersten drei Fotos: Leider verschwinden die immer wieder, weil ein extrem doofer Algorhythmus die als Geschlechtsorgane identifiziert und löscht. Sorry für meine unanständige Anleitung zum Teigformen ...



Für 2 Stück (= 2 größere Portionen ähnlich 2 Pizzen)

Teig
300 Gramm Mehl (glatt)
180 Gramm Wasser
1 TL Salz
1/3 Würfel frische Germ
3 TL Olivenöl

Füllung
100 g Mozarella
120 g Feta
1 EL geriebener Parmesan
1 TL Khmeli suneli (siehe oben)
4 Eier
Kräuter zum Bestreuen (hier: entsprechend der Jahreszeit 2 EL Bärlauch)

Der Teig ist nicht typisch geogisch. Es hat so ziemlich jedes Rezept seinen eigenen Teig, daher habe ich mir erlaubt, meinen Germteig für alle Fladen wie Flammkuchen, Pizza etc. zu verwenden. Man kann den Teig bis zu einer Woche vorher vorbereiten − alles gut verkneten, eine Stunde gehen lassen, dann in eine geölte, gut schließende Form geben und im Kühlschrank parken. Der Teig wird sogar besser, wenn man ihn ein paar Tage vorher vorbereitet.

Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Das Rohr mit Pizzastein auf 240 Grad vorheizen. Den Teig in zwei gleich große Teile teilen. Teig rund ausrollen, dann die Ränder von links und rechts zur Mitte einrollen, die Ränder oben und unten fest miteinander verzwirbeln. Die eingerollten Teigränder wieder ausrollen, bis nur mehr am Rand eine Rolle ist. Teiglinge zudecken und 15 - 20 min. zugedeckt gehen lassen.

Die Eier nacheinander aufschlagen. Es empfiehlt sich, zwei Eier mit intakt gebliebenem Eigelb einzeln in kleine Schüsselchen zu füllen, den die braucht man dann noch. Die beiden anderen Eier werden mit den geriebenen Käsen und der Hälfte der zerkleinerten Kräuter verrührt.

Die aufgegangenen Teiglinge mit der Käsemischung bestreichen und direkt auf den Pizzastein legen. Wer hat, nimmt eine Backmatte,  Backpapier kann bei diesen Temperaturen in Flammen aufgehen. Das Rohr auf 220 Grad herunterdrehen und die Chatschapuri direkt am Stein 15 min. backen, bis der Teig ein wenig Farbe angenommen hat. Chatschapuri herausnehmen, die Käsemischung von der Mitte zur Seite schieben, je ein Ei hineingleiten lassen. Noch einmal 5 min. backen. Wenn Belag und Teig appetitlich braun sind, herausnehmen. Mit den restlichen Kräutern bestreuen und sevieren.





Wir waren sehr angetan von diesen köstlichen Stücken. Zur Wiederholung vorgesehen!

Die restlichen kulinarischen Reisebeiträge werde ich verlinken, wenn ich sie kenne, was am Ende der Monats sein wird.




Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Peru

Hier kommen die Rezepte aller Mitreisenden:

Volker von Volkermampft mit Chashushuli - ein georgisches Gulasch
Ulrike von Küchenlatein mit Chartscho – Scharfe georgische Rindfleischsuppe
Ronald von Fränkische Tapas mit Tschurtschchela
 Wilma von Pane-Bistecca mit Shkmeruli - Georgisches Huhn in Milch gekocht
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Chinkali - Teigtaschen aus Georgien
 Petra von Chili und Ciabatta mit Schqmeruli – georgisches Milch-Knoblauch-Hähnchen und ein Bohnen-Paprikasalat
Simone von zimtkringel mit Adzhika - scharfe Würzpaste
 Volker von volkermampft mit Chashushuli – ein georgisches Gulasch Rezept
Susanne von magentratzerl mit Chartscho - Rindfleischeintopf in Walnusssauce
Wilma von Pane-Bistecca mit Khinkali - Georgische Dumplings
Ulrike von Küchenlatein mit Georgischer Kirschkuchen
 Britta von Brittas Kochbuch mit Georgischer Apfelkuchen
 Britta von Brittas Kochbuch mit Tschanachi aus dem Slow Cooker
Wilma von Pane-Bistecca mit Georgische Auberginen/Badridschani 
Carina von Coffee2Stay mit Satsivi mit süßem Pilav-Reis
Sylvia von Brotwein mit Mzwadi – Georgische Schaschlik Spieße vom Grill
Petra von Chili und Ciabatta mit Mzwadi – georgische Grillspieße, gebratene Tomaten mit Walnüssen und Zucchini mit Knoblauch-Joghurt
Susanne von magentratzerl mit Ossetische Hefeteigfladen mit Spinat und Käse
Petra von Chili und Ciabatta mit Chanakhi - georgischer Lammeintopf mit Aubergine
Sylvia von Brotwein mit Spinat mit Walnuss – Spinatsalat georgischer Art
Sylvia von Brotwein mit Rote Bete Salat mit Walnuss auf georgische Art
Sylvia von Brotwein mit Chartscho – Georgischer Fleisch Eintopf
Sylvia von Brotwein mit Chatschapuri - georgische Käse-Brot-Fladen
Sascha von The Gourmet Apron mit Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan
Britta von Brittas Kochbuch mit Odschakhuri
Ulrike von Küchenlatein mit Georgischer Kidneybohneneintopf mit fermentiertem Rotkohl
Britta von Brittas Kochbuch mit Chatschapuri und georgischer Salat mit Walnusspaste
Petra von Chili und Ciabatta mit Georgisches Lobiani – eine Art Chatchapuri mit Bohnenfüllung
Tina von Küchenmomente mit Gozinaki - Süßes aus Georgien
Petra von Chili und Ciabatta mit Pkhali – Rote Bete-Paste, Spinatpaste und ein nussiger Tomaten-Gurken-Salat
Frederike von Fliederbaum mit Kalte Walnuss-Granatapfel Sauce zu gebratener Forelle
Sabine von Schmeckt nach mehr mit Der Geschmack von Georgien und Rezept für Wildkräuter-Walnuss-Paste (Pchali) 

Sonntag, 25. August 2019

[Rettungsaktion] Hauchdünnes Paradeiserbrot


Es ist echt so grandios, was ich derzeit an Paradeisern auf Balkonien ernten kann. Nachdem mir eine der besten Nachbarinnen Balkonien gesittet hatte, weiß ich, dass normalerweise zwei Personen mit diesen Mengen überfordert sind, aber der Turbohausmann und ich nicht. Es gibt gerade täglich irgendwas mit Paradeisern. Und ich koche die Paradeiser natürlich auch ein, ich stelle unten ein paar Links ein, falls jemand Ideen braucht.

Diese Idee hier stammt aus Saveur. Mir hat der Artikel so gut gefallen, denn er ist sehr schön geschrieben. So zum Beispiel dieser Satz: "Die Scheiben fallen träge über den Rand des Toasts und verbergen alles darunter, sodass einem nicht informierten Betrachter mit mittelmäßigem Sehvermögen das komponierte Gericht wie ein Stapel geschnittener Tomaten erscheint."

So richtig ein Rezept gibt es dafür nicht: Hauptsache, man schneidet alles sehr, sehr dünn. Das ist der eigentliche Witz an dem Gericht. Und Körndlbrot, um dem ganzen einen schönen Biss zu geben, ist auch wichtig. 
Es muss also das Brot geschnitten werden, das wird dann in einem Haucherl Olivenöl angeröstet. Ist eine Seite geröstet, drehe ich das Brot um und auf die geröstete Seite gebe ich Käse, der gut schmelzfähig ist, nun röstet auch die andere Seite. Aus der Pfanne heben und mit hauchdünnen Paradeiserscheiben belegen. Fertig. 

Mir hat das Brot am besten mit Taleggio oder Brie geschmeckt, denn diese Käse verschmelzen mit Brot und Paradeisern. Die Paradeiser dürfen auf keinen Fall kalt sein.

Ich mag das Brot mit ein paar Tropfen Olivenöl und ein paar Streifchen Basilikum oder Portulak oder Estragon. Man isst das Brot übrigens mit Messer und Gabel.

"Stupidly delicious" heißt es in dem erwähnten Artikel. Und das ist es wirklich!


Konservieren:



Auch noch entdeckt hat dieses Brot der liebe Felix: Tomatensandwich

Das ist übrigens wieder eine Rettungsaktion, dieses Mal zum Thema "supereinfache Sommerküche", da passt dieses Paradeiserbrot sicher gut dazu. Und nun bin ich schon gespannt, was sonst noch für Köstlichkeiten auf den Blog erscheinen werden!




Brittas Kochbuch - Kalte Zucchini-Joghurtsuppe
Barbaras Spielwiese - Foodblog - Bulgarischer Schopska-Salat
Cakes, Cookies and more - Pouletfilet und Gemüse vom Grill
Brotwein - Forelle grillen - Lachsforelle vom Holzkohlegrill
Madam Rote Rübe - Bunter Paprikasalat mit weißen Riesenbohnen und schwarzen Oliven
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Sommerlicher Flammkuchen
BackeBackeKuchen - Focaccia mit Tomaten und Feta
CorumBlog 2.0 - Zitronenmelisse-Eistee mit Basilikum
evchenkocht - Blumenkohlsalat
genial lecker - Spaghetti mit Zucchini und Zitrone
Kleines Kuliversum - Weiße Sangria

Freitag, 12. Juli 2019

Halloumi mit Paradeiserconfit

Dieses Rezept aus dem Libanon-Kochbuch ist mich sofort angesprungen, weil es irgendwie nicht vorstellbar geklungen hat: 6 Paradeiser werden bei 2 Stunden in einem halben Kilo Zucker gegart. Erstens war ich sicher, dass da ein Matsch herauskommt, zweitens dass es so unpackbar süß sein würde, dass es nicht schmeckt. Ja denkste! Natürlich sind die Paradeiser dann süß, aber diese Prozedur des langen Köchelns erweckt auch jede Menge Aromen. Es hat uns so gut geschmeckt, dass ich plane, wenn es die sehr guten Paradeiser im Spätsommer gibt, die auf diese Weise haltbar zu machen.



6 Paradeiser (Roma-Tomaten sind perfekt)
500 g Zucker
1 kg Halloumi
Sesam zum Bestreuen

Von den Paradeisern den Stielansatz herausschneiden und die Unterseite über Kreuz einschneiden. Paradeiser in kochendem Wasser 6 - 8 Sekunden blanchieren, danach sofort in eine Schüssel mit Eiswasser legen. Wenn die Paradeiser überkühlt sind, Haut abziehen.

Paradeiser unzerteilt mit dem Zucker in einen Topf geben und ganz vorsichtig zum Kochen bringen. Bei ganz kleiner Hitze 2 Stunden köcheln lassen, dabei ab und zu sehr vorsichtig rühren, um die Paradeiser nicht zu zerrühren. Nach dem Köcheln 1 Stunde ruhen lassen.

Sesam in einer beschichteten Pfanne hellbraun rösten. Halloumi in 2 cm dicke Scheiben schneiden und in derselben Pfanne goldbraun braten. Auf Tellern anrichten, dabei den Paradeiser mit dem Sesam bestreuen.


Tipp aus dem Buch: Halloumi muss heiß gegessen werden, sonst wird der gummiartig. Das stimmt wirklich! Normalerweise ess ich nicht ganz heiß, daher hatte ich immer dieses Gummi-Gefühl im Mund bei Halloumi. Der Test macht sicher: Wenn man diesen Käse heiß isst, dann hat man dieses komische Mundgefühl nicht.

Sonntag, 26. Mai 2019

[Rettungsaktion] Pizza bianca mit Käse

Darf ich mal sagen, dass es sehr fein ist, bei den Rettungen einfach nur mehr die Füße unter den Tisch zu strecken und ein Posting zu machen? Nach den vielen Jahren genieße ich das sehr. Mein großes Dankeschön gilt denen, die sich nun die Arbeit machen, damit #wirrettenwaszurettenist weitergehen kann. Das sind BarbaraTamara, Britta und ihr Mann.

Dieses Mal ist das Essen, dass das Fertigkaufen quasi gepachtet hat: Pizza. Ich kenne sehr viele Leute, die schon kochen, aber eine Tiefkühlpizza findet sich dann doch bei sehr vielen im Tiefkühler. Dabei geht das wirklich einfach! Und ist extrem gut vorzubereiten.

Ich rette heute die Pizza bianca. Da liest man nämlich auch recht viel Unsinniges dazu im Netz. So oft kommen auf den Belag Paradeiser oder gar Paradeissauce. Hallo? Pizza bianca wurde gemacht für Leute, die keine Paradeiser mögen oder sie nicht vertragen. Ganz und gar schlicht ist die römische Variante: da ist Pizza bianca ein ganz einfaches Fladenbrot, auf dem vielleicht noch ein paar Kräuter liegen, aber mehr nicht. Bei mir ist die heutige Pizza Bianca ein Resteessen, was Pizza auch ursprünglich war und was sie mir so sympathisch macht: einfach drauf, was vor dem nächsten Einkauf noch im Kühlschrank liegt.

Pacman!

Mein seit langer Zeit erprobter Pizzateig für zwei große Pizzen:
300 Gramm Mehl (glatt)
180 Gramm Wasser
1 TL Salz
1/3 Würfel frische Germ
3 TL Olivenöl

Man kann den Teig bis zu einer Woche vorher vorbereiten − alles gut verkneten, eine Stunde gehen lassen, dann in eine geölte, gut schließende Form geben und im Kühlschrank parken. Der Teig wird sogar besser, wenn man ihn ein paar Tage vorher vorbereitet. Er geht übrigens auch gut als Flammkuchenteig. Das Rohr mit Pizzastein auf 240 Grad vorheizen.

Mein Trick zum Formen der Pizza ist genau so wenig wie der Teig meine Erfindung. Man walkt den Teig so gut es geht rund aus und nun kommt's − den Trick habe ich mir von Claudia Schmidt abgeschaut: Sie rollt die Ränder nach unten ein, um einen etwas höheren Rand zu bekommen. Auch schon seit 2011 auf meinem Blog zu finden.

Man rollt also den Pizzateig in die gewünschte Größe aus, dreht den Rand nach unten ein und legt den Teigboden auf eine hitzebeständige Matte (240 Grad sind zu heiß für Backpapier, da muss man damit rechnen, dass es eventuell zu brennen anfängt). Und genau so kommt die Pizza dann in den Ofen, bis sie knusprig braun ist. Wer will, kann noch Rosmarinnadeln vor dem Backen auf dem Fladen verteilen.

Römische Pizza bianca


Für den Belag:
pro Pizza 2 EL Sauerrahm, verrührt
pro Pizza ca. 50 g Käsereste, in Stücke geschnitten oder geraspelt

Die römische Pizza biancha aus dem Rohr nehmen, mit dem Sauerrahm bestreichen, Käsereste drauf verteilen und noch einmal für ein paar Minuten ins Rohr schieben, bis der Käse geschmolzen ist.

Und das war es tatsächlich schon!



Weitere Rezepte für Pizza biancha auf meinem Blog:
Pizza mit Wildspargel und Burrata
Erdäpfelpizza
Ricotta-Spinat-Pizza mit karamellisiertem Zwiebel







Und nun kommen meine Mitretterinnen:

Brittas Kochbuch - Pizza Pasta
Barbaras Spielwiese - Foodblog - Tiefkühlpizza selbstgemacht (mit Variationen)
Cakes, Cookies and more - Pizza
Brotwein - Pizza diavolo - scharfe Salami Pizza
Madam Rote Rübe - Knusprige American-Vollkorn-Pizza mit Mozzarella-Käserand
BrigittasKulinarium - Pinsa Romana
lieberlecker - Pizza Miss
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Pizza international
Pane-Bistecca - Ravioli Pizza
BackeBackeKuchen - Dinkel-Calzone mit Spinat-Camembert-Füllung
CorumBlog 2.0 - Pizza mit Rhabarber und mehr...
Das Mädel vom Land - Pizza Margherita mit Tomatenblätterteig
evchenkocht - BBQ Chicken Pizza-Sonne
genial lecker - Familienpizza
Bonjour Alsace - Pizza tonno e cipolle
1x umrühren bitte aka kochtopf - Pizza mit Zucchini & Chorizo
Our food creations - Pizza Piccolini Bianca)
katha-kocht! - Salami-Schinken Pizza mit Artischocken und Oliven