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Sonntag, 22. Dezember 2024

Weihnachtsei 2024

Es ist ja ein Glück, dass der Blog hier nicht ganz so akkurat ist, daher hab ich tatsächlich nach so vielen Jahren doch immer wieder Rezepte für einfache Ei-Gerichte, die ich vor Weihnachten bloggen kann. Dieses Jahr gibt es Eiersalat. Und das gleich auch aus meinem Buch des Jahres, nämlich Easy Wins von Anna Jones. Dieses Buch hat tatsächlich Potenzial, dass ich noch mehr Rezepte draus nachkoche.

Hier wird Weihnachten dieses Jahr so still wie selten gefeiert und wir werden nach langer Zeit wieder mal in trauter Zweisamkeit sein. Ich freu mich schon sehr drauf. Euch allen wünsche ich frohe und vor allem geruhsame Weihnachten! 

 


Eiersalat für 4 Personen
6 große Eier
4 reife aromatische Tomaten
1 Schuss Rotwein- oder Apfelessig 
6 EL gute gekaufte oder selbst gemachte Mayonnaise
1 TL gehäufter TL Dijonsenf plus etwas für das Brot
l TL englischer Senf, plus etwas für das Brot  
6 Cornichons, grob gewürfelt
½ Bund zarte Kräuter (15 g), fein gehackt (z. B. eine Mischung aus Schnittlauch und Estragon)
4 Scheiben gutes Brot (etwa 400 g)
Olivenöl
1 kleiner Romanasalat


In einem kleinen Topf Wasser zum Kochen bringen, 6 große Bio-Eier einlegen und 7 Minuten garen (bei mittelgroßen Eiern 1 Minute weniger). Die Eier sind dann wachsweich.

Die Eier abgießen, zurück in den Topf legen und den Topf sanft rütteln, bis die Eierschalen aufbrechen. Anschließend kaltes Wasser zugießen und die Eier einige Minuten abkühlen lassen, so lassen sie sich leichter schälen.

4 reife Tomaten einer aromatischen Sorte in Scheiben schneiden, großzügig salzen und mit 1 Spritzer Rotwein- oder Apfelessig anmachen.

Die abgekühlten Eier schälen, vierteln oder einfach zerteilen und in eine Schüssel geben. 6 EL Mayonnaise, 1 gehäuften TL Dijonsenf, ½ TL englischen Senf und fein gehackte zarte Kräuter hinzufügen und alles sehr behutsam vermengen, damit die Eier nicht zu sehr zerfallen.

4 Scheiben gutes Brot toasten, mit Olivenöl einreiben und leicht salzen. Die Brote anschließend dünn mit Dijon oder englischem Senf bestreichen.

1 kleinen Romanasalat in feine Streifen schneiden und auf die Brotscheiben geben. Dann die Toasts mit den Tomaten belegen und die Mayo-Eier daraufschichten. Mit den Kräutern garnieren, mit Olivenöl sowie Salz und Pfeffer abrunden und servieren.
 

 


 

Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022  
2023 
 

Freitag, 22. Dezember 2023

Weihnachtsei 2023

Jetzt haben wir es geschafft: Der kürzeste Tag des Jahres ist überstanden. Von nun an geht es bergauf. Müssen wir nur noch Weihnachten überstehen. Aber ich bin sicher, ihr werdet es fein haben. Macht euch nicht zu viel Stress! Besonders in der Küche nicht. Wie schon seit vielen Jahren vor Weihnachten mache ich es auch stressfrei und koche ich ein einfaches Ei-Gericht. Dieses hier eignet sich sehr gut für ein schönes Feiertagsfrühstück.

Dieses Jahr serviere ich Cilbir, ein ganz feines Gericht aus der türkischen Küche. Wenig gibt es zu beachten: Bitte voll fettes griechisches, noch besser türkisches Joghurt verwenden (das in dem gelb-weißen Behälter aus dem türkischen Supermarkt). Für die Gewürzbutter finde ich wirklich Butter am besten, darin badet bei mir Urfa-Chili, das ist ein milder türkischer Gewürz-Chili, der keine Schärfe hat. Und wenn immer möglich, isst man dazu ein Simit, das passt am allerbesten.

Eine sehr einfache Variante, um ein Ei zu pochieren, habe ich schon einmal als Weihnachtsei gepostet: Guckst du!

 

 
Zutaten für 1 große Frühstücksportion oder ein kleineres Mittag- oder Abendessen
 
2 Eier
1 EL Essig (welchen immer man erwischt, muss kein "guter" sein)
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
2 EL Butter
1 TL Chiliflocken (hier Urfa)
Salzflocken
ein Zweige Dille, abgezupft
 
In einem weiten Topf Wasser zum Kochen bringen. 1 EL Essig hineingeben. Jeweils 1 Ei in ein kleines Schüsserl geben. Sobald das Wasser kocht, ein Ei hineingleiten lassen. Mit einem Esslöffel das Eiweiß zusammen- und über das Eigelb schieben. Dann das zweite Ei ins Wasser geben, ebenso verfahren. Die Eier je nach Größe 3-4 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen.

Währenddessen das Joghurt mit dem Knoblauch verrühren und auf einen Teller geben.

Die Butter sanft schmelzen und die Chiliflocken einrühren.

Die pochierten Eier zum Abtropfen mit einem Lochschöpfer aus dem Topf heben und auf ein Stück Küchenrolle legen. Danach die Eier auf das Joghurt legen. Mit der Chili-Butter beträufeln, Dillzweige drauflegen und alles mit Salzflocken bestreuen.
 
 
 
 
 
Damit wünsche ich allen Engerln und Engerlingen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Lasst es euch gut gehen und verbringt geruhsame Tage mit der Familie − egal ob es die vom Schicksal gegebene oder die ausgesuchte ist, Hauptsache in feiner Gesellschaft.

 
Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
 

Donnerstag, 8. Juni 2023

Spargel Mailänder Art

Es gibt tatsächlich noch Spargelgerichte, die ich nicht kenne! Dieses hier habe ich bei Sabine von Bonjour Alsace gefunden, als ich sicherheitshalber das Spargelpesto noch einmal nachgelesen habe. Und ich hab wieder einmal festgestellt: Auf ihre Rezepte ist Verlass! Es war ein wirklich einfach zu kochendes und sehr gutes Essen, das auf die Dauerkochliste kommt.



Zutaten für 2 Portionen
½ kg Spargel
2 x 1 EL Olivenöl
Salz 
Pfeffer
Parmesan zum Bestreuen
2 Eier

Den Spargel in der Pfanne in 1 EL Olivenöl braten, bis er bissfest ist. Kräftig salzen und pfeffern. In einer Extra-Pfanne die Spiegeleier im restlichen Öl braten. Den Spargel mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen und mit den Spiegeleiern servieren.

 

 

Freitag, 24. Dezember 2021

[Weihnachtsei 2021] Coddled Egg


Seit vielen Jahren bin ich stolze Besitzerin eines Eierkochs von Wilhelm Wagenfeld, designed 1930. Bisher kam der ein einziges Mal zum Einsatz, nämlich beim Weihnachtsei 2014 als Deko. Richtig benutzt habe ich das Ding noch nie! Ehrlich gesagt muss es auch hier kein Eierkoch sein, sondern ein Rexglas (Deutsche nehmen ein Weckglas) ist genau so gut für diesen Zweck.

Was Coddled Egg ist, habe ich erstmals bei Christine vom Blog Anna Antonia gesehen. Es ist ein englischer Klassiker und es gibt unzählige Varianten davon − das Weihnachtsei für die nächsten 10 Jahre wäre somit gerettet! Die Premiere habe ich aber genau so wie Christine gemacht.

 


 

Wichtig bei der Zubereitung ist nur, dass man das Wasser im Topf, in den das Gläschen versenkt wird, hoch genug füllt, nämlich bis zum unteren Rand des Glases, also quasi steht dem das Wasser bis zum Hals. Die Höhe sollte mindestens so hoch sein, wie das Ei im Glas drinnen ist.

Insgesamt ist das so einfach, wie sich das für ein Weihnachtsei gehört.


Gläschen buttern. Einen Esslöffel Sauerrahm einfüllen, eine Scheibe Prosciutto zerschneiden, reingeben und mit dem Rahm verrühren. Ei aufschlagen und auf den Rahm setzen. Ein Teelöffel Gorgonzola oben drauf setzen. Glas mit dem Bügel verschließen und ins kochende Wasser stellen. 10 min. kochen lassen. Bei mir war das Eigelb dann noch schön flüssig.


 

Damit wünsche ich allen Leser*innen wieder einmal frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Erholt euch gut über die Feiertage und vor allem: Bleibt gesund!

 

Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
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2014
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2019
2020

Donnerstag, 24. Dezember 2020

[Weihnachtsei] Thailändisches Spiegelei

Schön langsam wird es eng mit meinen Weihnachtseiern: Nachdem ich alle heimischen Varianten gemacht habe, muss ich nun in anderen Ländern wildern quasi. In Thailand gibt es eine spezielle Art Spiegeleier zu braten. Sie werden in viel Öl gebraten, das Eiweiß souffliert sehr schön bei dieser Brat-Variante.

Das funktioniert so: Mein Wok hat einen geraden Boden für den E-Herd. Man füllt den Boden eines Wok fingerhoch mit Öl. Wer das Glück hat und einen Wok mit rundem Boden direkt auf den Brenner stellen kann, muss so hoch Öl einfüllen, dass das Ei darin ausreichend Platz hat.

Öl auf großer Hitze erhitzen. Ein Ei aufschlagen und hineingleiten lassen. Es bilden sich sofort Blasen. Wenn der Boden vom Ei fest ist, mit einem flachen Spatel rundherum den Rand vom Ei vorsichtig lösen und das Öl darunterfließen lassen. Wok schief halten und mit einem Löffel das heiße Öl über die noch glasigen Stellen vom Eiweiß gießen. Wenn das Ei die gewünschte Konsistenz hat und der Boden sichtbar knusprig ist, mit einem gelochten Schöpfer herausheben, abtropfen und auf einen Teller gleiten lassen.



Die bisherigen Weihnachtseier:

2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019

 

Trotz allem: Ich wünsch allen Engerln und Engerlingen frohe Weihnachten und hoffe, ihr könnt es so feiern, wie es euch gefällt. Passt bitte gut auf euch auf. Ich schicke euch jede Menge gute Gedanken und virtuelle Drücker. Im neuen Jahr lesen wir uns wieder.

Montag, 23. Dezember 2019

Weihnachtsei 2019

Es ist wieder einmal so weit und ich bringe aus Gründen das diesjährige Weihnachtsei. Angefangen hat es mit der Idee, etwas extrem Einfaches zu servieren, um keinen Weihnachtsstress aufkommen zu lassen. Nun hab ich aber schon alle ganz simplen Ei-Rezepte durch, die mir einfallen. Dieses da ist auch sehr einfach und geht schnell, auch wenn es mehr als 2 Zutaten braucht.

Ich mag Eier am liebsten mit flüssigem Eigelb. Das macht das Schälen vom gekochten Ei aber ein bisschen schwieriger, weil das Ei instabiler ist durch den sehr weichen Kern. Man kann es sich einfach machen und kocht das Ei je nach Größe 7-9 Minuten, dann geht das leichter von der Hand. Rinnt dann nicht so dramatisch schön, aber schmeckt immer noch super!



Überbackene Eier
Für 2 Personen zum Frühstück oder eine Person als komplette Mahlzeit

2 Eier
2 Scheiben Schinken

Sauce:
1 sehr kleine bzw. ein kleines Stück Zwiebel, fein gehackt
1 TL Butter
1 TL Mehl
⅛ l Milch
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Käse zum Überbacken

Eier rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie Zimmertemperatur bekommen, dann platzen sie beim Kochen weniger schnell. Die Eier werden in kochendes Wasser gelegt und für kernweiche Eier je nach Größe 4, 5 oder Monsterriesendinger gar 6 Minuten gekocht. Mit einem Löffel aus dem Wasser heben und zum Abschrecken 1 Minute in sehr kaltes Wasser legen.

Während die Eier kochen, kann man die Sauce zubereiten: Zwiebelwürfelchen in Butter anschwitzen, mit dem Mehl stauben, kurz durchrösten, mit der Milch aufgießen und mit einem Schneebesen fleißig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Ein paar Minuten durchkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

Grill im Backrohr vorheizen.

Die Eier schälen und jeweils in eine Scheibe Schinken wickeln, in eine feuerfeste Form legen. Die Sauce über die Eier verteilen und mit dem Käse bestreuen. Unter den Grill schieben und überbacken. Nicht weggehen dabei, denn das geht wirklich ganz schnell, bei mir dauert das 2 Minuten, wenn ich die Form eine Schiene über der Mitte einschiebe.

Dazu passen Blattsalate und getoastetes Brot.



Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018

Allen Engerln und Engerlingen wünsche ich wunderbare Weihnachtstage mit Freunden und Familie, vor allem eine erholsame Zeit. Der Blog schließt bis zum Neuen Jahr seine Pforten, danach lesen wir uns hoffentlich in gewohnter Frische.  

Freitag, 22. Februar 2019

Koreanisches Beef Tatar

Es gibt Essen, das kann ich immer! Dazu gehört Beef Tatar. Ganz erstaunlich ist diese Variante: Asiatisch gewürzt ist das ein so gutes Essen, dass es bei uns gleich auf die Dauer-Nachkochliste gekommen ist. Kompliziert ist es auch nicht, also auch gut für Anfänger geeignet. Und das macht was her! Ich hab dazu noch Asia-Salate serviert, was sehr gut gepasst hat.



Für 2 Hauptspeisportionen:
1 Birne (reif!)
2 Eigelb
400 g Rinderfilet (Ich hatte einen Nierenzapfen, der perfekt gepasst hat.)

Für die Deko:
1 Frühlingszwiebel
Blattsalate
schwarzer Pfeffer
weißer Sesam, geröstet

Marinade:
2 Knoblauchzehen, püriert
3 EL Sojasauce
2 EL flüssiger Honig
4 EL geröstetes Sesamöl
schwarzer Pfeffer
2 Frühlingszwiebel, fein geschnitten
2 EL weißer Sesam, geröstet

Die Zutaten für die Marinade gut verrühren.

Das Fleisch kurz (10-15 min.) anfrieren lassen, damit man es gut in feine Streifen schneiden kann. Die Streifen dann in ganz kleine Würferl schneiden. Fleisch mit der Marinade mischen.

Die Birne schälen, Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in ganz feine Streifen schneiden. Bis zum Servieren im Kühlschrank parken.

Deko-Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.

[Ich habe noch eine Marinade aus Limettensaft, Zucker und einem Spritzer Fischsauce für die Asia-Salate gemacht. Vor dem Servieren muss man dann die marinierten Salatblätter gut abtropfen, damit einem der Salat auf dem Teller nicht davonschwimmt.]

Birnenstreifen auf einem Teller verteilen. Tatar mit einem Servierring auf den Birnen anrichten, dabei eine Mulde machen, in die man das Eigelb legt. Pfeffer drübermahlen. Salat auf dem Teller verteilen. Alles mit geröstetem Sesam und Frühlingszwiebel bestreuen.




Rezeptquelle: Ei à la carte

Dienstag, 19. Februar 2019

[Buchbesprechung] Ei à la carte - Vielfältige Rezepte aus aller Welt

Enthält Werbung (Verlinkungen, Rezensionsexemplar)

© Sieveking Verlag
Es hat ein einziger Blick gereicht, dass ich mich in dieses Buch verliebt habe. Kein Wunder, geht es doch um eines meiner liebsten Lebensmittel, dem Ei. Und nicht nur eines meiner liebsten Lebensmittel, sondern es ist in vielen Kulturen etwas Besonderes, hat doch ein Ei immer etwas mit Anfang zu tun. Über viele verschiedene Zugänge zum Thema Ei wird in der Einleitung berichtet. Danach werden in zehn Kapiteln über 200 Seiten Rezepte gezeigt.

Luc Hoornaert, der seit 25 Jahren in der Gastro-Branche arbeitet und schon viele Länder bereiste, um Spezialitäten aus aller Welt kennenzulernen, ist der Autor des Buches. Er hat viele bekannte Köche gebeten, ihre Ei-Rezepte vorzustellen. Er führt uns durch so durch viele Länder und Küchen, einem Gastgeber ähnlich stellt er Köche und Gerichte vor.

Die Fotos von Kris Vlegels haben das ihre dazu getan, um mich von den Buch zu begeistern. Ich mein, es gibt kaum Bücher mit schlechten Fotos, aber so schöne wie in diesem Buch sieht man selten: Eine ganz klare Bildsprache mit der Reduktion auf das Wesentliche, also die können schon was! Die Liebe zum Detail sieht man in jedem der 230 Fotos.

In den zehn Kapiteln werden Rezepte aus Japan, China, Korea, Großbritannien, der Türkei und Iran gezeigt, für Desserts, Klassiker und Cocktails gibt es je ein eigenes Kapitel. Immer am Anfang der Kapitel findet sich eine kurze Einleitung mit Details zur Länderküche, zum Koch etc. Sollte jemand nicht so gern kochen, dann findet sich im letzten Kapitel eine Aufzählung von Restaurants, in denen die im Buch gezeigten Köche tätig sind.

Die Schwierigkeit der Rezepte ist ganz unterschiedlich: Mit der Zahl der Eier wird gleich zu Anfang jedes Rezepts gezeigt, wie einfach oder kompliziert das nun sein wird. Für mich war es nicht so einfach, so manches asiatische Rezept nachzumachen, denn teilweise habe ich weder Ausrüstung (Sous vide, auf ein halbes Gramm genaue Waage etc.) noch die Zutaten. Das Kapitel "Klassiker" ist ganz der hohen Kochkunst gewidmet. Es ist wirklich wunderschön anzuschauen und auch zu lesen, aus wie vielen Details die Kunstwerke in diesem Kapitel zusammengesetzt und finalisiert werden.

Die Rezepte sind ganz unabhängig von den Köchen einfacher oder schwieriger: Leung Kwai Lam aus Belgien kocht kantonesische Küche und ist ganz sicher ein Meister seines Faches, dennoch ist das erste Rezept gebackener Tofu, der nur eines von sechs Eiern als Schwierigkeitsgrad aufweist, mehr als drei "Schwierigkeitseier" hat keines seiner Rezepte.
Fergus Henderson zeigt sogar so etwas Schlichtes wie Soleier oder gefüllte Eier. Aber wie könnte es anders sein, da dürfen als Variante dann doch auch Trüffel mitspielen.
"Mein" Kapitel war ja die türkische Küche, in der traditionell sehr viel mit Eiern gekocht wird, da hätte ich am liebsten jedes Gericht nachgekocht. Mal schauen, ich werde das Buch ja noch länger haben ...

Wer ist nun die Zielgruppe? Leute wie ich, die gern kochen, aber unter der Woche rasche Alltagsküche auf den Tisch bringen wollen. Man muss schon ein wenig Ahnung vom Kochen haben, denn die Kenntnis von Grundrezepten wird vorausgesesetzt: Eine Anleitung zur Zubereitung von Mayo darf man sich hier nicht erwarten. Auch Küchensprache muss man können: Bei uns sagt zum Beispiel niemand "Judasohr" zum Mu-Err-Pilz, im Buch wird das ungewöhnliche Wort verwendet. Auf der anderen Seite ist das auch ein Buch einfach nur zum Anschauen, weil soooo schön! Und ich finde es wirklich spannend zu erfahren, wie Gerichte funktionieren, auch wenn ich sie nicht zubereiten kann, denn in sehr guten Restaurants habe ich schon öfter ein großes Fragezeichen im Gesicht, weil ich keine Vorstellung habe, wie manches zustande kommt. Man darf keine Berührungsängste mit Kaviar und Trüffel haben, denn die werden ganz selbstverständlich eingesetzt. Ich finde das äußerst erfreulich, denn ich esse solche Luxusprodukte vielleicht alle zwei Jahre, dann aber mit großer Freude.

Hunger? Dann geht's jetzt an meine Nachkochereien.



Menemen

Nein, kein Shakshuka. Ich bin ja fast schon froh, dass es noch Kochbücher gibt, in denen weder Shakshuka noch Hummus vorkommen.

Jedenfalls ist dieses Foto nicht so ganz richtig, denn Menemen ist türkisches Omelette, das heißt, damit es "richtig" wird, müssen die Eier noch verrührt werden. Das Rezept ist etwas reduzierter gegenüber Shakshuka, denn gewürzt wird nur mit Salz und Pfeffer, Käuter sind keine im Spiel. Es ist einfach eine gemüsige Eierspeis, ein ideales schnelles Abendessen.
Cilbir

Das ist eines meiner liebsten türkischen Ei-Gerichte: Knoblauch und Chili werden mit dem Joghurt verrührt, darauf kommt ein pochiertes Ei. Ich hatte aus einem Türkei-Urlaub noch schwarze türkische Chili-Flocken, die durften kurz in Olivenöl baden und dann auf dem Ei Platz nehmen.

Gemacht ist dieses Essen in ein paar Minuten, macht aber garantiert glücklich für ein paar Stunden.

Rührei und Kaviar

Aus der persischen Abteilung kommt dieses Rezept. Bei mir die billigere Variante, denn der persische Kaviar gehört sicher zu den weltbesten und schmeckt göttlich, aber ich hab einfach heimischen Saiblingskaviar genommen, um eine Idee zu bekommen, was dieses Gericht kann. Und ja, es kann was!

Eine meiner Erkenntnisse aus diesem Gericht: Eier verdoppeln ihr Volumen, wenn man Eierspeis draus macht. Für mich war es ein sehr feines Feiertagsspätstück, das ich gern einmal Gästen zum Brunch vorsetzen werde.
Gefüllte Eier

Das ist ein Rezept von Fergus Henderson, das ich so noch nicht kannte: Die österreichische Variante vermischt das Eigelb mit Butter, Sardellen und Kapern, dadurch entsteht eine kompakte Creme, die einige Stunden im Ei durchzieht. Hendersohn mischt das Eigelb mit Mayo, die Würzung geschieht erst auf dem fertigen Ei: mit Trüffeln oder Sardellen oder Zatar oder Tomatenpulver oder Schnittlauch werden die Eier garniert und haben dann je nach Vorliebe die entsprechende Würze.

Das ist asiatisch gewürztes Rindertatar und auch wirklich einfach nachzumachen. Es war wirklich sowas von gut, dass ich dieses Gericht im nächsten Posting unbedingt vorstellen muss.















Wer noch mehr zum Buch lesen will, weil er sich nicht sicher ist: Bei Kochbuchsüchtig findet sich ein komplettes Verzeichnis der Rezepte und es wurden zwei Rezepte nachgekocht.
Beim Sieveking-Verlag kann man mehr von den wunderschönen Fotos anschauen.

Fakten zum Buch:
ISBN 978-3-944874-80-7
Gebundenes Buch
Umfang: 192 Seiten
Format: 22 x 27 cm
Übersetzerinnen: Barbara Buchwalter, Ira Wilhelm
Preis: 34,- € [D] | 35,- € [A]

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Sieveking-Verlag oder im Internet bei einem der vielen Versender.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Vielen Dank an den Sieveking-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Freitag, 21. Dezember 2018

Weihnachtsei 2018

So schnell vergehen die Jahre! Das ist schon mein achtes Weihnachtsei, das ich euch serviere. Was immer noch gleich ist: Während sich bei allen anderen Bloggern die Tische biegen und wunderbare Weihnachtsgerichte gezeigt werden, bleibt es bei mir schlicht. So schlicht wie möglich, daher gibt es ein ganz einfaches Eiergericht.

Tamagoyaki nennt sich das Gericht und es ist eine japanische Eierspeis. Natürlich gibt es dafür nicht ein einziges Rezept, sondern sehr viele. Ich habe mir eines ausgesucht, für das man allerdings ein Gewürz braucht: Gomasio. Das ist etwas, das man daheim haben sollte, wenn man asiatische Gerichte kocht, denn das kann einem viel retten. Klassisch geht Gomasio ein wenig anders, aber ich hatte noch Rauchsalz daheim und kenne eine fertige Gewürzmischung, in der ein wenig Piment d'Espelette drinnen ist, was definitiv kein Fehler ist.



Gomasio

10 TL Sesam
2 TL Schwarzkümmel
1 TL grobes Salz (hier Rauchsalz)
1 TL Piment d'Espelette

Den weißen Sesam trocken in einer Pfanne anrösten, bis er hellbraun ist. Alle Zutaten in einen Mörser geben und zur gewünschten Konsistenz mörsern. Ich mag es gern, wenn ca. ⅓ der Sesamsamen ganz bleibt, dann hat man auch ein bissi Knusper im Essen. Beim Herumsuchen habe ich aber auch Rezepte gesehen, da wird in einem Hochleistungsmixer alles zu Pulver vermahlen. Dat kannste halten wie die Dachdecker, würde man in Berlin sagen.



Tamagoyaki

2 Eier
1 TL Sojasauce
1 TL Mirin
1 gehäuften TL Gomasio
geschmacksneutrales Öl für die Pfanne

In einer beschichteten Pfanne erhitzt man 1 TL Öl. Währenddessen verschlägt man die beiden Eier mit Sojasauce, Mirin und Zucker zu einer nicht ganz homogenen Mischung. Man gießt ca. ⅓ der Masse in die Pfanne. Sobald die Eier stocken, bestreut man sie mit Gomasio und rollt die Masse ein, lässt sie in der Pfanne liegen. Braucht man Öl, gibt man noch welches in die Pfanne. Dann gießt man das nächste Drittel der Eier in die Pfanne. Wieder stocken lassen, Gomasio drauf, mit dem ersten Omelette einrollen, nötigenfalls Öl, letztes Drittel Eier dazu, wie vorher verfahren.

Dann hebt man die mittlerweile stattlich gewordene Rolle aus der Pfanne und schneidet sie in große Stücke. Will man es original japanisch haben, rollt man diese Eierrolle in eine Sushi-Matte straff ein, damit die Rolle ganz eng gewickelt ist.


Hier ist das Ei zu sehr gebräunt und zu locker gewickelt.

Man kann dieses Ei als Frühstücksei essen, mit gebratenem Reis machen sich diese Eier sehr gut, auf Salat oder einfach mal zwischendurch. Dieses Ei ist traditionell auch Bestandteil einer Bento-Box.

Tamagoyaki kennt man übrigens, wenn man gern Sushi isst: Sie sind auf Tamago Sushi mit einem Stück Alge befestigt.

So ähnlich sollte das ausschauen − okay, Profis machen es schöner.



Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017

Wie jedes Jahr wünsche ich allen Engerln und Engerlingen wunderbare Weihnachtstage mit Freunden und Familie, vor allem eine erholsame Zeit. Der Blog schließt seine Pforten bis nach den Heiligen Drei Königen, dann lesen wir uns hoffentlich in gewohnter Frische.

Samstag, 17. März 2018

[Rettungsaktion] Salat mit Eierstreifen

Die Rettungen werden vier Jahre alt! Das ist unglaublich! Nie im Leben hätten Sina und ich damals gedacht, was aus diesen Rettungen werden wird. Hier zu meinem ersten Posting, hier zu Sinas erstem Posting. Wir hatten damals eine Menge Spaß und schnell ist die Gruppe gewachsen. Mitglieder kamen und gingen, den einen waren wir zu wenig radikal, den anderen waren wir zu bierernst, viele sind aber geblieben und die Stimmung in der Gruppe ist sehr gut. Das ist super, denn wir haben noch viel zu tun: Die Fertigprodukte werden immer mehr, die Halbfertigprodukte ebenso. Wir wollen weiterhin zeigen, wie einfach es ist, dass man sich selber gutes Essen zaubert.

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei den ganzen emsigen Bienen bedanken, die hinter der Bühne regelmäßig mit dabei sind: Katrin von Summsis Hobbyküche bestückt unsere Seite bei Facebook, Ingrid von Auchwas kümmert sich darum, dass wir bei Pinterest immer präsent sind und ist Meisterin von Listen aller Art, Christina The Apricot Lady ist immer da, wenn wir etwas Technisches brauchen - sie hat uns auch das Geburtstagsbanner gebastelt und macht uns zwecks leichterem Eintragen von Links immer eine html-Liste. Sina danke ich für unkomplizierte Zusammenarbeit, beim Benachrichtigen der Damen, die nicht auf Facebook vertreten sind und auch sonst für alles!

So, jetzt retten wir das Ei. Zum Geburtstag. Wieso das? Weil das besonderes Augenmerk braucht. Es ist ein Wahnsinn, was mit den Eiern aufgeführt wird. Gar nicht so sehr hier bei uns, da sind nur noch Bodenhaltung und Freilandhaltung erlaubt, Bio-Eier findet man mittlerweile verschiedenste. Aber was ist mit den Eiern in Fertigprodukten? Da schaut es echt schlimm aus, denn diese Eier können von sonstwoher kommen und sind aus Kostengründen oft genug aus Käfighaltung von Tieren, die unter furchtbarsten Bedingen gehalten werden. Also bitte, wenn ihr beim Bäcker eine Topfengolatsche oder sonst etwas mit Ei drinnen kauft, dann FRAGT, woher die Eier kommen und aus welcher Haltung die sind. Oder im Hotel, wenn einem dieser grausliche Batz zum Frühstück vorgesetzt wird und der als "Rührei" angeboten wird. So kann man Bewusstsein schaffen und die Leute, die mit uns Geld verdienen wollen, sehen, dass es uns nicht egal ist, was sie uns vorsetzen.

Und jetzt mach ich etwas ganz im Sinne der Rettungen: schnell und einfach steht dieses Essen auf dem Tisch. Die Eistreifen sind ist einmal eine Abwechslung zu den verschiedenen Toppings, die bei mir auf dem Salat landen.


Für 2 Personen:

2 Hände voll Vogerlsalat (Deutsche nehmen Feldsalat oder Rapunzel)
1 - 2 Blätter Chinakohl (je nach Größe)
50 g Rohschinken (hier Bio-Osso Collo)
2 Eier (Bio)
einige Parmesanspäne
½ Beet Kresse
Salz
Pfeffer
Olivenöl für die Marinade + mehr für die Eier
Apfelessig
1 Mokkalöfferl Honig



Die Salate waschen. Den Chinakohl in Streifen schneiden. Salate in der Salatschleuder trocken schleudern.

Ein Ei verschlagen. Palatschinkenpfanne oder eine andere große, flache Pfanne erhitzen, 1 TL Öl hineingeben und das Ei wie eine Palatschinke sehr dünn verrinnen lassen. Man muss dieses flache Etwas nur auf einer Seite braten.
Mit dem zweiten Ei genau so verfahren. Die beiden Fladen dann miteinander einrollen und in Streifen schneiden.

2 EL Ölivenöl mit einer Prise Salz, einer Prise Pfeffer, 1 Mokkalöfferl Honig und 1 EL Apfelessig mit dem Schneebesen verrühren - kann man auch gut in einem Schraubglas verschütteln.

Die Blattsalate marinieren und auf einen Teller legen. Mit dem Rohschinken, den Eistreifen, dem Parmesan und der Kresse servieren.




Und nun freue ich mich schon darauf zu sehen, was meine Mitretterinnen dieses Mal für schöne Rezepte gezaubert haben:

1x umrühren bitte aka kochtopf - Fettuccine Pop-Ei
Anna Antonia - Coddled Eggs
auchwas - Eierlikör und Angel-Food-Cake
Brittas Kochbuch - Huevos Rancheros
Brotwein - Eiersalat mit Speck - ein herzhafter Aufstrich
Cakes Cookies an more - Eier-Sandwiches
CorumBlog 2.0 - Skrei Mit Yuzu-Aioli
Das Mädel vom Land - Eiaufstrich mit Topfen
evchenkocht - Allerbester one and only Eiersalat meiner Mama
Fliederbaum - Gefüllte Eier
Food for Angels and Devils - pochiertes Ei auf Brötchen
genial-lecker - Eiertartar
giftigeblonde - Geburtstags Ei - Ei Lachsforellen Salat
Katha kocht! - Eiersalat selber machen - die leichte Variante mit Joghurt
Leberkassemmel und mehr - Möhrenkuchen
Madam Rote Rübe - Eiersalat mit Rote Bete und Senf-Dill-Creme
magentratzerl - Chinesische Tee-Eier
Münchner Küche - Klassischer Eiersalat
our food creations - Ei im Glas
Schmeckt nach mehr - Eiersalat mit Kräutern
Summsis Hobbyküche - Eiercreme - Geburtstagsrettung
The Apricot Lady - Eierspeisbrot und andere Ideen mit Ei
Unser Meating - Schinken-Ei-Sandwich

 

Freitag, 22. Dezember 2017

Weihnachtsei 2017

Auch dieses Jahr freue ich mich wieder, dass mein Tipp für die Barbarazweige funktioniert: Die Blüten sind gerade aufgegangen und werden uns über Weihnachten Frühlingsstimmung in die Wohnung zaubern. Die Barbarazweige gehören zu den Mittwinterbräuchen, die ich sehr mag!


Wie immer wird Weihnachten bei uns geruhsam sein. Passend dazu serviere ich im Blog wie immer ein Weihnachtsei: leicht zuzubereiten und schmeckt!

Vor der Eierspeis habe ich mich bisher ein wenig gedrückt. Nicht, weil sie kompliziert zuzubereiten ist, sondern weil es so viele verschiedene Varianten davon gibt und ich die österreichische Besonderheit hervorheben will. Eine Eierspeis ist nämlich kein Rührei, auch kein Omelett. Die Grenzen sind alle recht fließend, wie ich festgestellt habe. Es hat einiges an Recherche gebraucht, um das alles herauszufinden. Eigentlich geht es einfach: Man verschlägt Eier, gibt sie in eine gefettete Pfanne und brät die ganze Sache. Das deutsche Rührei wird gerührt und bleibt hell. Das französische Omelett stockt wie die österreichische Eierspeis, aber im Gegensatz zur österreichischen Variante meistens im Rohr, da es keine Spur von Farbe annehmen sollte. Wobei die Franzosen da besonders erfinderisch sind, denn die schlagen teilweise die Eier auch getrennt auf, um ein souffliertes Omelett zu machen. Das schweizerische und das österreichische Omelett haben gemeinsam, dass man da Wasser und Mehl dazugeben kann. In Spanien macht man mit Zusatz von Erdäpfeln und/oder Gemüse Tortilla, in Italien ebenfalls mit verschiedensten Zutaten Frittata. Alle Eierspeis-Varianten aufzuzählen, würde wirklich zu weit führen. Ich habe jedenfalls viel gelernt in den letzten Tagen über die europäische Vielfalt von Eierspeisen.

Hier auf gebratenem Schinken mit gebratenen Cocktailparadeisern, mit Schnittlauch bestreut.


Die Zubereitung von österreichischer Eierspeis? In Österreich gibt man die schlampert verrührten Eier einfach in die geölte Pfanne und rührt sie nicht mehr an. Never ever! Die Eier müssen stocken. Dabei kann die Unterseite ruhig braun werden. Man darf eine Eierspeis salzen und pfeffern, vielleicht noch ein wenig Schnittlauch drüberstreuen. Ganz einfach zu machen.

Wenn der Turbohausmann am Werk ist, dann schaut das Ergebnis gern so aus: die Luxusvariante mit Trüffel.


Meine bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
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Wie immer wünsche ich allen Engerln und Engerlingen wunderbare Weihnachtstage mit Freunden und Familie und eine erholsame Zeit.

Freitag, 23. Dezember 2016

Weihnachtsei 2016



Traditionen sind etwas Schönes. Auch Weihnachten ist schön, aber ich hab ehrlich gesagt manches Mal die Nase voll, wenn mich alle Plakate anlachen und aus dem Radio die Werbung schallt, was ich nicht noch alles kaufen soll. Und auch, was man alles kochen soll. Die Leute in den Supermärkten schieben Einkaufswägen vor sich her, die Verwunderung in mir hervorrufen: Wer kann denn solche Massen essen?

Ist es bei so einem Konsumdruck dann nicht verwunderlich, dass dieses Fest in Stress ausartet?

Der Turbohausmann und ich haben dieses Spiel noch nie mitgespielt. Wir gehen sehr gern vor Weihnachten auf Weihnachtsmärkte, am liebsten auf solche, die Kunsthandwerk anbieten. Ich habe dieses Jahr sogar etwas gekauft: ein Buttermesser aus Horn um 8,- €. Passt wunderbar zu meinem Eilöffel aus Horn, den ich vor ein paar Jahren auch auf einem Weihnachtsmarkt gekauft habe und der immer noch gute Dienste leistet. Muss es mehr sein? Für mich nicht. Ich kann mich auch an meinen Barbazweigen erfreuen - wobei die schon ein paar Tage vor Weihnachten in voller Blüte gestanden sind und Weihnachten nicht mehr erleben werden. Egal! Es war eine schöne und besinnliche Einstimmung.


Und passend zu dieser Einstellung habe ich über die Jahre meine Tradition des Weihnachtseies eingeführt: Es gibt ein einfaches Ei-Gericht. Dieses Jahr Eier Orsini. Die brauchen wenig Vorbereitung, werden einfach ins Backrohr geschoben und man kann sich der, dem oder den Liebsten widmen. Absolut stressfreies Frühstück für das Fest!



Eier Orsini

2 Eier
Salz
Butter zum Einfetten der Form + Butterflöckchen zum Drüberstreuen
1 EL würziger Käse, gerieben

Backrohr auf 180 Grad vorheizen.


Eier trennen, dabei das Eiklar gleich in eine Rührschüssel geben. Die Eigelbe getrennt in je ein kleines Schüssel legen. Eiklar mit Salz aufschlage, bis man einen richtig festen Schnee hat. das kann man testen, indem man einen Teelöffel drauflegt: sinkt der nicht ein, ist der Schnee fest genug.

Eine ofenfeste Form gut mit Butter einfetten. Den Eischnee in der Form verteilen. Zwei Kuhlen in den Schnee drücken, da rein kommen die Eigelbe. Alles mit Käse bestreuen und oben drauf Butterflocken setzen.

Die Form auf den Boden des Backrohrs stellen. Das hat den Grund, dass man schnell den Eischnee unten festigen sollte, damit die Eigelbe nicht runtersinken. Will man wie ich hier wachsweiche Eier haben, lässt man die Form je nach Größe der Eier 20 - 25 min. am Boden stehen. Dann den Grill dazuschalten und die Eier mit dem Gitter auf den obersten Einschub stellen. Nun darf man nicht mehr weggehen, bis die Eier eine schön gratinierte Oberfläche haben, das dauert wirklich nur ganz kurz.

Die Eier lassen sich gut aus der Form lösen, man kann sie aber auch direkt aus der Form essen.





Meine bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015





Weihnachtsfeen auf dem Weihnachtsmarkt am Karlsplatz. Wunderschön anzuschauen. Kinder daneben mit großen Augen. Einfach nur so etwas anschauen können, ist ein tolles Geschenk!

Mittwoch, 15. Juni 2016

Erbsen ⎢Spargel ⎢Paradeiser

So schnell kann's gehen: Gestern bei chezuli gesehen und gleich nachgezimmert. Also so ähnlich irgendwie halt, denn bei Bernd steht ja nie irgendetwas dabei, wie das genau gemacht wird. Eigentlich war ja Spargel mit Sauce Bernaise geplant, aber da war dann wieder der Vorsatz mit dem Abnehmen, dem diese Variante sehr viel mehr entgegenkommt. Aber so ganz kann ich dann doch nicht kalorienarm: Ich hab nämlich zwei Scheiben Prosciutto trocken angebraten und daraus grobe Bröseln gemacht. Himmel, war das fein! Und weil ich beim Erbsenschälen schon so viele Erbsen roh gefuttert habe, musste dann noch ein Spiegelei herhalten.



Zutaten für 2 Hauptspeisenportionen:
3 Hände voll Erbsen, frisch geschält (okay, tiefkühl geht auch)
1/2 kg Spargel, geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten
6 Stücke getrocknete Paradeiser, in Streifen geschnitten
1 EL Tomami Tomate (das ist dieses neue Suchtdingens)
3 Erdäpfeln
2 Scheiben Prosciutto
2 Eier
Salz
grob gemahlener Pfeffer
Olivenöl



Zuerst die Erdäpfeln schälen und in Spalten schneiden, mit 1 EL Olivenöl und Salz vermischen, bei 200 Grad im Rohr backen, bis sie eine schöne Farbe haben. Ich hatte noch Lagererdäpfeln, die schwächeln jetzt schon arg, aber wenn sie im Haus sind, werden sie verwendet. Einer von meinen Erdäpfeln entpuppte sich als blaues Exemplar, was man ihm von außen ausnahmsweise nicht ansah.

Erbsen aus den Hüllen herausfutzeln und in kochendem Salzwasser 1 min. blanchieren, eiskalt abschrecken.

Spargel schälen, holzige Enden abschneiden, in mundgerechte Stücke schneiden. In 1 EL Olivenöl sanft braten. Das dauert 10 - 15 min, bis der Spargel gar ist, aber hochdrehen sollte man den Herd nicht, damit der zarte Spargel nicht zu heftig röstet.

Während dieser Zeit die zwei Scheiben Prosciutto ohne Fett in einer beschichteten Pfanne anrösten, auf einem Stück Küchenrolle abtropfen lassen. Das Fett in der Pfanne lassen, da kann man dann gleich die Spiegeleier drinnen braten und gibt den Eiern zusätzlich Geschmack. Durch das Entfetten vom Prosciutto wird der schön knusprig und man kann ihn gut zerbröseln, was man auch machen sollte.

Erbsen und getrocknete Paradeiser zum Spargel geben, Tomami Tomate dazugeben, salzen und pfeffern, alles gut durchschwenken. Spiegeleier braten, mit Salzflocken würzen. Erdäpfelspalten aus dem Rohr holen. Alles anrichten, genießen.



Und nach dem Essen? Es war sehr gut!
Ganz so schnell wie das jetzt klingt, ist es nur, wenn man TK-Erbsen verwendet. Allerdings nimmt man sich damit ein medidatives Erlebnis, das ich mir ab und zu sehr gern antue.

Ob man dieses Tomami braucht? Ich habe irgendwie auch vorher überlebt und gut gegessen, aber mir schmeckt es schon verdammt gut. ;)