Freitag, 31. März 2023

Karottenkuchen mit Walnüssen und kandiertem Ingwer

Es gibt Klassiker, die sind durch nichts zu ersetzen. Zum Beispiel dieser Karottenkuchen. Er passt echt super zu Ostern, daher darf er hier anlässlich einer Rettung auf den Blog. Bei mir ist nach der Zitrussaison immer kandierter Ingwer übrig, seit ich jedes Jahr dieses Grapefruit-Rezept mache, also auch eine sehr gute Resteverwertung in meinem Haushalt.

Wichtig bei diesem Kuchen ist, dass man den Ingwer in drei Konsistenzen hat: Geriebener aus dem Gewürzregal, kandierter und vor allem ganz frischen. Der frische Ingwer wird gerieben und ausgepresst. Das geht nur, wenn der Ingwer wirklich frisch ist. Das ist dasselbe Procere wie bei "meinem" Angeberpudding, der auch nur mit wirklich frischem Ingwer funktioniert.

Wie immer hervorheben will ich die Damen von den Rettungen, Barbara und Tamara, denen ich für die Abwicklung danken möchte. Großes Dankeschön an Britta für den weiter unten stehenden Osterbanner.


Rezeptquelle: Nigella Lawson

Zutaten für eine 20 cm Springform


Für den Kuchen:

200 g glattes Mehl

1 Teelöffel Backpulver

½ Teelöffel Natron

2 Teelöffel gemahlener Ingwer (ersatzweise geht zur Not auch frisch geriebener, der ist aber schlechter in der Masse verteilbar und man muss den bei den flüssigen Zutaten einrühren

¼ Teelöffel feines Meersalz

175 g brauner Zucker

2 große Eier (bei Zimmertemperatur)

200 ml Pflanzenöl (plus mehr zum Einfetten)

200 g Karotten (geschält und grob geraspelt)

100 g Walnussstücke (grob gehackt)

75 g kandierter Ingwer (fein gehackt)

 

Für das Frosting:  

100 g Butter (weich)

100 g Puderzucker (gesiebt falls klumpig)

1 Teelöffel Maismehl

100 g Frischkäse (kühlschrankkalt)

1 x 15 ml (ca. 1 EL) frischer Ingwer (grob gerieben)

 

Deko:

25 g Walnussstücke (grob gehackt oder zerbröselt)

25 g kristallisierter Ingwer (gehackt)

 

 


Backofen auf 170°C/150°C Umluft vorheizen.

Die Seiten der Backform einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen. 

Mehl, Backpulver, Natron, gemahlenen Ingwer und Salz in eine Schüssel geben und mit einer Gabel gut vermischen. Zucker, Eier und Öl in einer anderen großen Schüssel verrühren, bis sie vollständig miteinander vermischt sind. Nach und nach die Mehlmischung hinzugeben. In diesem Stadium erscheint der Teig steif, aber die Karotten lockert ihn auf. Man hebt also die Karotten unter und die 100 g vorbereiteten Walnüsse, ebenso 75 g kandierten Ingwer, bis alles gleichmäßig vermischt ist.  

Teig in die vorbereitete Form löffeln. Der Teig ist recht flach, aber der Kuchen wird beim Backen gut aufgehen. Die Oberfläche glatt streichen und für 45–55 Minuten in den Ofen geben. Wenn der Kuchen fertig ist, wird er fest und oben goldbraun, beginnt sich von den Rändern der Form zu lösen und ein reingestecktes Stäbchen ist nicht mehr teigig. 

Auf ein Kuchengitter geben und in der Form abkühlen lassen. 

Sobald der Kuchen im Ofen ist, geht es an das Frosting. Butter und Puderzucker schaumig schlagen, die Maisstärke unterrühren, gefolgt von der Hälfte des Frischkäses. Sobald die Hälfte eingearbeitet ist, die restliche Hälfte einrühren. Nicht zu viel zu schlagen, sonst wird die Glasur zu flüssig. Ingwer auf einen Teller reiben. Ein Stück Küchenrolle nehmen und den geriebenen Ingwer mit einer schnellen Bewegung in die Mitte der Küchenrolle schieben, die Ränder des Papiers hochziehen. Den so entstandenen Beutel drückt man nun aus und presst den entstandenen Ingwersaft in ein Schüsserl.

Diesen Saft zur restlichen Glasur geben und einrühren. Mit Frischhaltefolie abdecken und kühl stellen.

Wenn der Kuchen vollständig kalt ist, die Glasur für etwa 20 Minuten aus dem Kühlschrank nehmen, bis sie eine noch dicke, aber streichfähige Konsistenz hat. Alles kurz durchrühren, damit die Glasur durchgehend die gleiche Konsistenz hat. Den Kuchen aus seiner Form lösen auf auf einen Tortenständer oder Teller legen. Das Frosting darauf verteilen, die gehackten Walnüsse und den Ingwer darüber streuen.

 

 

 


 


Brittas Kochbuch - Gebackenes Osterlamm 

Barbaras Spielwiese - Osterbrot 

Cakes, Cookies and more - Osterchüechli 

Brotwein - Eierlikörkuchen Rezept in Kastenform saftig & lecker 

Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Schlemmerfilet Dill-Meerrettich 

Pane-Bistecca - Italienischer Osterkuchen #wirrettenwaszurettenist 

Cahama - Eierlikör-Krapfen

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 28. März 2023

Karfiolsalat

Ein ganz klassischer Salat ist dieser Karfiolsalat. Ich hab keine Ahnung, wieso ich den noch nicht gebloggt habe. Im Winter essen wir den gern in der ganz altmodischen Variante. Ich mag ihn, wenn ich im Winter Salat mit mehr Körper, als Blattsalate ihn mitbringen, haben will. Passt zum Beispiel zu Schinkenfleckerl oder Champignonschnitzel, wenn schon alles eingekauft ist und pötzlich eine Person mehr zum Essen kommt, denn so ein Salat füllt den Bauch gut.



Für 3-4 Portionen als Beilagensalat oder 2 Portionen als Hauptspeise (besonders gut mit einem frisch aufgetoasteten Börek aus dem türkischen Geschäft)

1 Karfiol
3 EL Sonnenblumenöl
2 EL Apfelessig
Salz, Pfeffer

Salzwasser zustellen. 

Den Karfiol in Röschen teilen. dabei die jungen Blätter auch aufheben. Erst nur die Röschen ins Wasser tun, insgesamt 5 min. kochen lassen, nach 3 min. die Blättchen dazugeben und die letzten beiden Minuten mitkochen lassen.

Abseihen und kalt abschrecken.

Die Zutaten für die Marinade gut gerrühren. Den gekochten Karfiol direkt damit mischen und in der Marinade auskühlen lassen. Hält sich im Kühlschrank auch gut bis zum nächsten Tag.

 

 

 

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Falls es jemand nicht weiß: Man stellt niemals etwas noch warm in den Kühlschrank, sonst braucht der mehr Strom. Ich lasse im Winter alles auf Balkonien zugedeckt (wegen der Vögel mit einem Deckel zugedeckt und nicht nur mit Folie) ordentlich runterkühlen, dann haben die Sachen schon Kühlschranktemperatur, wenn sie in selbigen reinkommen.

Mittwoch, 22. März 2023

Harissa-Hendl auf Rote Rüben-Creme

Weiter geht es mit dem Projekt Winter wegkochen mit Rezepten aus anderen Ländern. Wir lieben rote Rüben, essen die sehr gern in allen Varianten und nun hab ich den Punkt erreicht, wo ich dringend eine frühlingshaft leichte Variante und keine nudelig-risottig-knödelige oder so brauche. Da kam mir das Rezept von Parvin Razavi aus dem Buch "Teheran, die Kult-Rezepte" gerade recht. 

 

 4 Portionen

8 Hühneroberkeulen, ausgelöst
1 TL Harissa
 ½ TL Kurkuma
1 Zwiebel, sehr fein gehackt
Saft von ½ Zitrone
4 kleine Rote Rüben (circa 300 g)
1 Zimtstange
1 Sternanis
1 Kardamom
1 TL Zucker
200 ml Rotwein
1 EL Olivenöl
¼ Salzzitronenschale
Minzeblättchen
Salz
Pfeffer
Öl


Aus Harissa, Kurkuma, Zwiebel, Zitronensaft, etwas Salz und Pfeffer eine Marinade rühren, Fleisch darin wenden, mindestens 2–3 Stunden, besser über Nacht, ziehen lassen.

Rote Rüben schälen, mit Gewürzen, Zucker und Rotwein in eine kleine Auflaufform geben. Ein Blatt Backpapier nass machen, ausdrücken, die Rüben damit abdecken und im Ofen bei 180 °C Heißluft etwa 1,5 Stunden weich schmoren.

Salzzitrone in feine Streifen schneiden. 

Hühnerfleisch in einer Pfanne in wenig Öl bei mittlerer Hitze knusprig braten (ca. 10 Minuten). 

Rüben aus der Form nehmen, grob zerkleinern, mit Olivenöl und Zitronensaft pürieren, abschmecken.
Rübencreme auf den Teller streichen, Fleisch in Streifen schneiden und darauf platzieren. Mit Minze sowie Salzzitronen dekorieren.

 

 

Im Original sind noch Erbsen und Minzöl mit dabei, aber für uns war es perfekt so. Dazu passt natürlich am besten persischer Reis.

Das Rezept geht übrigens wirklich so einfach wie es klingt und schmeckt wirklich sehr gut.

Mittwoch, 15. März 2023

[Buchbesprechung] Werden Tomaten süßer, wenn ich sie mit Zuckerwasser gieße von Sally Nex

 

Wir haben jetzt tatsächlich schon ab und zu Sonne in Wien! Heureka! Was das bei mir bewirkt, ist ein unheimliches Kribeln in den Fingern und ich würde am liebsten alles an Samen säen, was ich finde. Es ist aber noch sehr früh im Jahr, daher muss ich mich mit Literatur zum Garteln noch ein bissl fern halten von allen Saatgutständern.

Sally Nex ist in Großbritanien keine Unbekannte. Sie gartelt in ihrem Garten in Südengland, Sussex, und schreibt neben ihrem Blog auch in Gartenzeitschriften. Für ihre Arbeit wurden sie vielfach prämiert.

Es hat sich in den letzten Jahren viel geändert bei den Ansichten zum Garteln. In Wien lachen Paradeiser von vielen Balkonen, winzige Gärten werden zu Blütenparadiesen, auf Fensterbrettern sprießen Kräuter und manchmal stehen auf selbigen auch abenteuerlich große Oleander. Die schrecklichen Balkone, die vor 20 Jahren noch als Abstellfläche für Wäschständer degradiert wurden, sind zum Glück immer weniger geworden. Und diesen Trend nimmt das Buch auf.

Die Autorin widmet sich vielen Gartenfragen, die sich halt so stellen, wenn man beginnt zu gärtnern. Oder auch, wenn man wie ich seit 25 Jahren balkongartelt. Ich zeig euch gleich mal links eine Seite, die mir vor ein paar Jahren viel geholfen hätte. Da habe ich nämlich einen Weinstock gepflanzt und hatte 3 Jahre Null Ernte − bis mir schließlich ein Freund, der selber stolzer Weinstockbesitzer ist und mehr Ahnung hat, gesagt hat, dass ich mit meiner Schnitttechnik wahrscheinlich noch länger auf Ernte warten muss.

Was mir sehr gefällt, ist der ökologische Ansatz dieses Buches. Man muss ja nicht im eigenen Umfeld Chemiebomben einsetzen, damit endlos lang haltbares Gemüse rauskommt, sondern man hat den Vorteil, dass man alles frisch ernten und essen kann. Man wird mit mehr Geschmack belohnt.

Insgesamt deckt das Buch eigentlich alles ab, was mir so an Themen zum Garteln einfällt. Es ist gegliedert in "Was baue ich an", "Wo baue ich an", "Erlebnis Eigenanbau", "Wer knabbert an meinen Pflanzen", "Ernten und verarbeiten", zu meiner Freude kommt am Ende des Buches ein sehr umfangreiches Register. Wie man links auf der Abbildung sehen kann, ist das Buch innerhalb der großen Kapitel dann in einzelne Fragen aufgedröselt.

Das Buch ist keines der großformatigen Hochglanzbücher mit riesigen Fotos, sondern ein kleinformatiges Sachbuch mit netten, sachlichen Fotos zum jeweiligen Thema.


Was unterm Strich zu sagen ist: Ein richtig erfreuliches Buch, das sowohl für Anfänger:innen als auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Vom Samenkorn bis zum Verarbeiten der Ernte ist der gesamte Kreislauf abgedeckt.


Fakten zum Buch: 
ISBN: 978-3-7843-5745-4
Umfang: 224 Seiten
Ausführung: Gebundenes Buch mit Lesebändchen

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.

Herzlichen Dank an den LV.Buch Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links. 

Mittwoch, 8. März 2023

Griechische Lauchtascherl mit Zitronensauce

Ich habe es ja geahnt, dass der Griechenland-Film nicht spurlos an mir vorübergehen wird! Nein, ich hab keinen Griechenlandurlaub gebucht, aber etwas Griechisches gekocht. Es ist ja auch wirklich die Jahreszeit, in der einem das heimische Gemüse nach den üblichen Rezepten schon sonst wo raushängt, da bediene ich mich dann gerne in anderen Ländern, die mit unseren Gemüsesorten gut funktionieren. 

Worauf man hier achten muss: Man braucht wirklich dicke Lauchstangen. Am besten schaut man in türkischen oder Biogeschäften, denn da hat nicht alles die 08/15-Einheitsgröße, die der Handel sonst zu bieten hat. Die Lauchstreifen sollten 6-7 cm Breite haben, meine Stangen haben je ½ Kilo gewogen. Und man sollte den dunkelgrünen Teil vom Lauch, auch wenn er noch so schön ist, für etwas anderes verwenden (diese Pasta zum Beispiel), denn der lässt sich nicht gut falten.

Das Falten der Lauchtascherln ist übrigens recht einfach. Am besten, man übt es vorher einmal mit einem Streifen Papier: Steifen vor sich auflegen, das Ende, das zu einem zeigt, einmal im rechten Winkel falten, den wieder im rechten Winkel falten − der Rest ergibt sich dann quasi von selber. 


Für 3-4 Portionen
2 große Lauch
2 EL Langkornreis
1 Schalotte, fein gewürfelt
150 g Faschiertes (Deutsche nehmen Hackfleisch)
3 EL Olivenöl
Schale von ½ Biozitrone, fein abgerieben
Kreuzkümmel
Salz
Pfeffer
2 EL gehackte Dille
1 EL gehackte Petersilie
250 ml klare Hühnersuppe
 
Für die Zitronensauce
2 Eigelb
1 EL Stärkemehl 
1 EL Zitronensaft
Schale von ½ Biozitrone, fein abgerieben
200 ml Hühnerbrühe

Den Lauch putzen und waschen. Der Länge nach aufschlitzen, aber nicht durchschneiden, sondern immer nur die äußeren Blätter anritzen. Auf 20 bis 30 cm Länge schneiden. Salzwasser zum Kochen bringen, die Lauchstreifen darin 2 min. blanchieren. Herausnehmen in ein Sieb legen und mit Eiswasser abschrecken. Auf einem Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) gut abtropfen lassen.

Den Reis ca. 10 min. in kochendem Wasser vorgaren. Abtropfen lassen.

Schalotte in 1 EL Olivenöl glasig andünsten. 

Reis, Schalotten und Lauch abkühlen lassen. Ich lobe mir mein Balkonien zu dieser Jahreszeit: Alles für 5 min. rausstellen, dann kann man weiterarbeiten. Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Fleisch in ein Schüsserl geben, kräftig (wichtig!) mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Dille, Zitronenschale und Petersilie würzen. Einen Bräter mit dem restlichen EL Olivenöl auspinseln.

Einen Lauchstreifen vor sich auf die Arbeitsfläche legen, einen EL Fülle an dem Ende, das einem an nächsten ist, geben. Den Lauchstreifen in rechtem Winkel drüberklappen und den Streifen so weiter zuklappen, bis der Lauchstreifen zu Ende ist. Mit der Schnittstelle nach unten in den Bräter legen. Alle Lauchstreifen und die Fülle so verarbeiten. Man kann die Täschchen angeblich auch übereinander stapeln, aber das habe ich noch nicht versucht.

Hühnersuppe bodenbedeckt über die Tascherln gießen, mit 1 EL Olivenöl beträufeln. Deckel (oder Alufolie) drauf und für eine Stunde ab damit ins Rohr. Nach der Halbzeit nachschauen, ob noch Flüssigkeit da ist, nötigenfalls wenig Suppe zugießen. Am Ende sollte die Flüssigkeit weg sein.

In der Zwischenzeit die Zitronensauce zubereiten: Eigelb mit Stärke, Zitronensaft- und schale in einem beschichteten Topf verrühren. Hühnersuppe zum Kochen bringen, langsam unter ständigem Rühren zur Eigelb-Mischung gießen, alles miteinander erwärmen, bis die Stärke die Sauce abbindet. Nicht kochen lassen!

Lauchpäckchen auf Teller verteilen, Sauce drüberträufeln. Mit Weißbrot servieren.


Sehr frei nach diesem Rezept nachgekocht: click





Mittwoch, 1. März 2023

Foodie-Rückblick auf Februar 2023

 Gegessen

Der Turbohausmann und ich waren in der Martinstherme und beim Heimfahren sind wir dann beim Fritz eingekehrt. Wie immer war das Essen himmlisch! Dieses Mal waren viele Innereien auf der Karte und da kann ich dann nicht anders als sie bestellen. Hier habe ich Hirn mit Ei gegessen. Ganz anders, als ich es sonst kenne. Eine feine Scheibe gebratenes Hirn ruhte auf Spinatsalat. Oben drauf thronte ein gebackenes Ei, das genau auf den Punkt gegart war. Wieder einmal eine ganz große Empfehlung für dieses Lokal.

 

 

Ich bin total brav gewesen und war schwimmen. Nachdem ich da schon länger nicht war, war ich danach total kaputt und habe mich einfach zur nächstbesten Kaffee-Tankstelle geschleppt, das war die Bäckerei Felber. Kaffee und Krapfen waren okay. Ein sehr anständiger Bäckereikrapfen. Vor allem war ich danach wieder bei Kräften.

So etwa einmal im Quartal machen wir eine Nachbarn-Runde. Gute Beziehungen wollen schließlich gepflegt werden. Öfter suchen wir ein Lokal in Sankt Favoriten heim, so auch dieses Mal. Wir waren im Piazza Colombo. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Pizza fritta gegessen. Dafür wird eine Pizza wie für Calzone zusammengeklappt, aber nicht gebacken, sondern tatsächlich frittiert. Die anderen in der Runde haben großteils Pizza gegessen, einige auch Pastagerichte. Es hat uns allen geschmeckt. Und ich habe den coolsten Pizzaofen ever gesehen! Ein runder Monsterofen hängt dort von der Decke, in der Mitte drinnen dreht sich der riesige Pizzastein. Kostet die Kleinigkeit von 40.000 Euro ... 

Es war wieder mal Zeit für L'Amour du Pain. Wie immer war der Kaffee eine Freude, die Verkäuferinnen sind sehr nett und dass man beim Teigfalten zuschauen kann, finde ich auch enorm toll. Dieses Mal habe ich den Chef Fatjon Kolici selber gesehen, der schaut ab und zu mal aus der Backstube raus, aber arbeitet wirklich selber mit. Jedenfalls ist diese Bäckerei ein großer Gewinn für Wien.


Mit Freudinnen war ich beim Ströck Feierabend in der Landstraße. Wie immer war das Lokal restlos voll und wie immer war das Essen sehr gut. Ich habe das Beef Tatar gegessen und war mehr als zufrieden. Der Kaffee ist ebenfalls sehr empfehlenswert.








Gekauft


In Zukunft werde ich nicht mehr in meinen üblichen Brotorgien schwelgen, sondern ich zeig auch nur mehr ein Monatsbrot, nämlich das, was mir am besten geschmeckt hat. Das hier habe ich erstmals im  L'Amour du Pain gesehen, es hat mich angelacht und ich musste es einfach mitnehmen. Es ist ein Stück von einem sehr großen Laib gewesen und ich muss sagen, wenn ich wieder mal ein Brotmesser brauche, muss ich ein noch längeres kaufen − nur wegen dieses Brotes, denn das muss unbedingt wieder einmal mit nach Hause. Ich kann leider weder sagen, wie es heißt noch was da drinnen ist, denn auf der HP wird das nicht geführt. Jedenfalls kaufts das bitte, weil das schmeckt echt so gut! Eh wie jedes Brot von dort, aber es ist noch ein Äuzerl besser.
Von 15 süße Minuten habe ich euch schon vorgeschwärmt. Dieses Mal durfte ein Krapfen mit nach Hause. Zu meiner Freude haben sie nun auch kleine Krapfen gehabt. Bisher hat mich immer die riesige Größe geschreckt, aber diese kleinen Dinger sind fein! Ein handwerklich gemachter Krapfen mit recht süßer Marillenmarmelade drinnen. Der Krapfen kriegt Turbohausfrauengenehmigung.

In meinem Bezirk gibt es immer wieder mal den Oberlaaer Dorfmarkt, der wirklich sehr toll ist. Dort habe ich diese Butter gekauft und zwar beim Käsestand von Anton macht Kes. Dieser köstliche Käse wird in Vorarlberg hergestellt und reift dann in einem Wiener Keller. Wie zu erwarten ist auch diese Butter aus  Vorarlberg und zwar von der Sennerei Lingenau. Sie schmeckt schön rahmig und fein. Eine sehr erfreuliche Butter.
Sonst waren noch der Biohof Adamah auf dem Markt, die Bäckerei Brotocnik, ein Wild-Anbieter, ein Fischzüchter, ein Zitrusfrüchtestand und ein Krapfenstand. Alles so lokal wie möglich, sehr sympathisch. Nächster Termin: 25.3.

Der Schlag hat mich fast getroffen, als ich den Preis vom Öfferl-Krapfen gelesen habe. Einer durfte dann trotzdem mit, denn es war eine Premiere und Luxus, der unter 5 Euro kostet, darf durchaus mal sein. Andere lassen sich die Fingernägel mit Nailart verziehen, da nehme ich an, dass das mehr kostet. Der Krapfen ist jedenfalls sehr gut und mit einer enormen Menge Marmelade gefüllt. Die Marmelade ist sehr flüssig, insgesamt schon okay. Was mir sehr gefallen hat: Der Krapfen wird nicht mit Staubzucker bestreut, sondern er wird mit flüssiger Marmelade bepinselt und dann beidseitig in Backzucker getunkt. Dadurch hat man einen ganz minimalen Knusper, wie ich ihn an meiner Kardinalschnitte auch so schätze.




Gekocht

Schon seit 2011 auf dem Blog und immer noch ein Lieblingsessen: Karamellisierter Fenchel mit Ziegenfrischkäse, eines der ersten Ottolenghi-Rezepte, das ich gekocht habe. Dieses Mal habe ich noch einen Rest Fenchelpollen oben drübergestreut, was sich ausgezeichnet gemacht hat.


Noch einmal Fenchel: Wir lieben diese Spaghetti mit Fenchel und Salami nach einem uralten Rezept von Jamie Oliver immer noch. Ich staune nur manchmal, welche Mengen wir früher verdrückt haben. Mittlerweile mache ich die halbe Menge und wir werden immer noch gut satt.

Einmal in der Woche gibt es Suppe und etwas Süßes danach. Das hab ich eigentlich immer schon so gemacht und gerade im Winter finde ich eine süße Hauptspeise sehr tröstlich. Hier gab es meine Topfenknödel und dazu den im Sommer eingekochten Marillenröster. Mit Schrecken habe ich gesehen, dass meine Kompottvorräte sich dem Ende nähern. Notiz an mich: Ich muss tatsächlich mehr davon einkochen.



Winterlicher Waldorfsalat, gefunden bei Chili & Ciabatta. Wie immer ist auf Petra Verlass, wenn sie schreibt, dass es wirklich gut geschmeckt hat. Der Salat ist echt gut und auch von mir eine dringende Nachkochmachempfehlung.







Ich backe öfter im Jahr Bananenbrot, aber das konkurrenzlos beste Rezept ist dieses hier mit der Karamellsauce. 

Dieses Mal habe ich die Bananen von CrowdFarming zusammen mit Orangen bestellt. Das ist das erste Mal gewesen, dass ich nicht zu 100 % glücklich war, weil beide Obstsorten in einer Kiste waren und beim Transport die Bananen ziemlich angeschlagen wurden von den Orangen. Aber gut waren die Bananen schon sehr.

Das winterliche Risotto schmeckt immer wieder sooo gut! Dieses Mal war ich im Hofladen vom Filipp einkaufen und es sind mich harte Würstel angesprungen. Die Kohlsprossen waren von der großartigen Iris Wallner. Nein, wir fahren weder zum Filipp noch zur Wallner extra hin, sondern das ist meine Art einzukaufen, wenn wir schon am Weg zur Verwandtschaft, zu Freunden oder sonst wo sind. Mittlerweile muss ich nur mehr sehr wenig im Supermarkt einkaufen.
Die entblätterten Kohlsprossen gab es am nächsten Tag gebraten. Mir sind die gebraten lieber als gekocht. Die Röstaromen sind schon sehr fein.

Auch von der Wallner im Burgenland war diese Chioggia-Rübe. Das Gemüse von ihr kann schon wirklich was! 

Das Rezept stammt aus dem Kochbuch Meine Gemüseküche für Herbst und Winter von Meret Bissegger. Denkbar einfach wie viele Rezepte aus dem Buch: Salz, Verjus, Walnussöl, Senf, aber dann ist eine Winzigkeit dabei wie hier die Walnüsse und das machts dann aus.


Ein ganz einfach zu machendes Essen ist dieses Carne Asada. Da erledigt der Ofen alles. Perfekt für faule Köchinnen wie mich. Dazu gab es wieder einmal Guacamole und einfach glatt gerührten Sauerrahm, beides ebenso perfekt für faule Köchinnen.






Zu Brokkoli habe ich kein einfaches Verhältnis. Eines der wenigen Gerichte, in dem ich ihn sehr gern mag, ist General Tsos Tofu. Nun weiß ich wieder, wozu ich ganze Habaneros am Ende der Chilisaison trockne: Dafür braucht man wirklich intakte ganze Schoten, denn wenn da eine Schote zerbrochen ist, wird das Gericht zu scharf.

Dieses Mal habe ich erstmals den JaNatürlich-Tofu, der relativ neu am Markt ist, gekauft. Der ist ziemlich weich. Wenn man ihn so verwendet wie in diesem Gericht, nämlich knusprig gebraten, muss man ihn sehr lange und sehr gründlich entfeuchten. Aber dann ist der ganz gut.



Meine Freundin Dagmar hat in Italien die kleinen Zwieberln der Hyazinthensorte namens Lampascioni gekauft und eingelegt. Ich hab Glück gehabt und sie hat mir ein Gläschen überlassen. Die Zwiebelchen schmecken wirklich sehr zwiebelig, zusammen mit Kräutern und Olivenöl sind sie sehr harmonisch gewesen und eine Freude zum Käse dazu. Nun muss ich also in Italien in Zukunft auch Ausschau nach Lampascioni halten.
Eben diese Freundin hat mir eine grandiose Auswahl an Käse aus Belgien mitgebracht. Leider hab ich das Foto letzten Monat verhaut, aber diese Notiz von mir an mich muss sein: Nach Belgien fahren und Käse kaufen!





Fast hätte ich meine Schneerosen vergessen zu posten. Die haben vor ca. 12 Jahren zwei Jahre Anlaufzeit gebraucht, seither blühen die in einem dunklen Nord-Winkerl jeden Winter total zuverlässig. Ich freu mich immer wie narrisch, wenn die ihre Köpfchen aus dem Schnee recken. Und sie blühen über viele Wochen. Manchmal kann ich es nicht lassen und schneide eine Blüte für die Vase am Esstisch ab, aber die halten dann nur sehr kurz. Der Temperaturunterschied ist doch zu groß. Insgesamt scheint der Winter aber schon recht früh im Jahr verloren zu haben. Meine ganzen Blumenzwiebeln treiben schon aus. Ich werde dann wohl in absehbarer Zeit anfangen, die ersten Radieschen zu säen. Die säe ich im Wochenabstand, so kann ich über lange Zeit immer wieder ernten. Noch ist ja Platz genug auf Balkonien.

Sonst ist eh alles soweit gut. Ich hab innerhalb von zwei Monaten zweimal eine sehr zähe Erkältung hinter mich gebracht. Damit wäre ich eigentlich fertig mit Kranksein für den Rest des Jahres. Mal schauen, ob das Schicksal das auch so sieht. Ich hoffe, euch geht es auch gut? Alle gesund und munter? Vor allem: alle glücklich? Mit dem Turbohausmann hab ich ja das Glück, dass es mir gut geht, auch wenn es mir schlecht geht. Ich drück die Daumen, dass ihr auch so jemanden an eurer Seite habt oder schnell findet. Und damit entlasse ich euch in einen hoffentlich sonnigen März. Habt es fein!