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Mittwoch, 18. Januar 2023

Presnitz

 

Nun habe ich also etwas Neues kennengelernt, den Presnitz. Das ist ein Kuchen, den man um Weihnachten und Silvester herum in  und um Triest, also in Julien, isst. Nicht zu verwechseln mit der Gubana, einem Traditionsgermkuchen, der aus dem Friaul stammt und auch schneckenförmig ist, den gibt es dann zu Ostern. Der Presnitz passt wunderbar in die Jahreszeit: getrocknete Früchte, kandierte Zitrusschalen und Nüsse sind in der Füllung vertreten. Und er ist einfach zu machen, denn alle Rezepte, die ich gefunden habe, macht man mit fertigem Blätterteig. Ich war faul und habe ausnahmsweise auch einen Teig aus der Kühlung verwendet. Besser dafür eignet sich sicher der Topfenblätterteig.

Das Rezept hat keine bestimmte Quelle, ich habe mir alle auffindbaren Rezepte angeschaut und dann daraus mit dem Hintergrund, dass ich seit Triest zu Silvester weiß, wie der Presnitz schmecken soll, mein eigenes Ding gemacht. Dieses Schneckerl ruft nach einer Wiederholung.


 

1 Pkg. Blätterteig (ca. 300 g) 

Füllung:
150 g Rosinen und andere Trockenfrüchte (Ich hatte Marillen, Zwetschken und Rosinen), klein geschnitten
200 g Nüsse, grob gerieben (Ich hatte eine Mischung aus Walnüssen, Haselnüssen, Mandeln und Pinienkernen)
2 EL Bröseln (ev. mehr)
3 EL Zucker
100 g kandierte Zitrusschalen, klein würfelig geschnitten
1 Orange, die Zesten
1 Zitrone, die Zesten
3 Stamperl Grappa (ev. mehr) − ersatzweise eher herber, heller Traubensaft
1 Prise Zimtpulver
1 schwache Prise Muskatnuss (3 Umdrehungen mit der Muskatmühle bei mir)
2 Gewürznelken, gerieben
Salz
1 Ei
Salz

1 Eigelb

 


Die geschnittenen Trockenfrüchte im Grappa einweichen, mindestens 2 Stunden, besser über Nacht. 

Am Backtag das Backrohr auf 180 Grad Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auskleiden.

Die restlichen Zutaten bis auf das Eigelb in eine Rührschüssel geben. Den Grappa, sollte nicht aller aufgesogen sein, abseihen und aufheben. Alle anderen Zutaten gut verrühren. Es sollte eine gebundene Füllung sein, die man einigermaßen zu einer dicken Wurst formen kann. Je nachdem, wie sich die Fülle anfühlt, kann man noch Bröseln dazugeben oder Grappa. Also: wenn zu feucht, dann Bröseln, wenn zu trocken, dann Grappa/Traubensaft.

Den Blätterteig aus der Packung nehmen, einmal mit dem Nudelwalker drübergehen, damit der Teig nicht zu dick ist, und gleich direkt auf das Papier am Backblech legen, sodass die lange Seite zum Körper der Köch:in schaut. Die Teigränder mit dem Eigelb einpinseln.

Die Fülle in etwa auf das vordere Drittel des Teiges der Länge nach auftragen und dabei möglichst zu einer Wurst formen. Den Teig wie für einen Strudel einrollen. Die Enden gut zusammendrücken. Diesen Strudel zu einer Schnecke formen. Beim Formen beachten, dass der Kuchen nicht zu hoch wird, sondern den Strang eher in die Länge ziehen, damit die Schnecke auch in der angegebenen Zeit durch wird.

Das äußere Ende der Schnecke unter den Kuchen schieben, damit es nicht aufgeht. Die Schnecke mit dem restlichen Eigelb einpinseln und ins Rohr schieben.

Gleich zu Beginn des Backens das Rohr auf 160 Grad Umluft drosseln. So bekommt der Teig den anfänglichen Hitzeschub, den fertiger Blätterteig braucht, um gut aufzugehen. Ca. 30 min backen, bis der Strudel eine schöne Farbe hat.

 

Obwohl die Füllung der Gubana und des Presnitz sehr ähnlich sind, werden die Kuchen doch anders angeschnitten: Die Gubana wird wie Torte in Keile geschnitten, der Presnitz entlang des Strudels eben in Strudelstücke. 

Gekühlt hat sich der Presnitz bei uns zwei Tage gehalten, dann war er aufgegessen. Dadurch, dass die Fülle nicht zu wenig Grappa enthält, bleibt der Kuchen schön saftig. Der Grappa fängt die Süße auch schön ab und der Kuchen ist auf keinen Fall zu süß.


Mehr Presnitz-Sichtungen:

Friederike vom Fliederbaum

Uschi, die Küchenschabe

Dienstag, 16. Februar 2021

Staudensellerie-Salat mit Salzmandeln und Datteln

Weiter geht es mit meinem derzeitigen Gusto auf Kühl-Knackiges. Aber dieses Mal auch sehr gut passend zum Winter. Es gibt Rezepte, die klingen einfach nach "Nur ein Salat", schauen nicht nach großem Drama aus, aber dann probiert man sie aus und siehe da, sie sind ein Hammer! So geht es uns bei diesem feinen Wintersalat, den wir gern als Vorspeise oder kleine Mahlzeit essen. 

Die Salzmandeln sind schon eine Sache für sich, weil man damit einfach nicht aufhören kann. Ich freu mich schon, wenn wir wieder Gäste haben können und ich denen genau solche Mandeln zum Knabbern hinstellen kann. 

Die Marinade? Die ist ebenfalls unglaublich. Es wird mengenmäßig recht viel, daher hebe ich den Rest in einem Schraubglas im Kühlschrank auf. Bis jetzt war sie immer innerhalb einer Woche aufgebraucht, daher kann ich nicht sagen, ob sie länger hält.

Als Chiliflocken habe ich jetzt erst für mich die Isot Piber entdeckt. Das ist ein milder Chili, der richtig gut Geschmack mitbringt und ein wenig rauchiges Aroma mitbring. Ich finde, damit wird der Salat noch ein bisserl aromatischer.

 

 

Für 4 Portionen

Salzmandeln 

200 g Mandeln, ungeschält
80 g Salz

½ l Wasser und Salz aufkochen lassen, vom Herd ziehen und die Mandeln ca. 30 min. darin ziehen lassen. Backrohr auf 190 Grad vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, die abgetropften Mandeln darauf verteilen und 10-12 min. im Rohr rösten.

Marinade

1 Orange, Saft und Schale
1 Zitrone, Saft und Schale
1 Limette, Saft und Schale
1,5 EL Honig
1 EL Weißweinessig
Salz
Pfeffer
Olivenöl (Menge ca. 1:1 zu der anderen Flüssigkeit)

Zitrusfrüchte gut waschen, abtrocknen und die Schale fein abreiben. Alle Zutaten bis auf das Öl in einen hohen Mixbecher geben. Mit dem Mixstab mixen, dabei tropfenweise das Olivenöl einarbeiten.

Salat

8 Stangen Staudensellerie samt Grün
70 g geröstete und gehackte Salzmandeln
50 g Grana-Späne
4 Medjool-Datteln, in Stückchen geschnitten
Chiliflocken

Wenn der Staudensellerie nicht mehr ganz frisch und lätschert ist, kann man ihn in Eiswasser recht gut auffrischen. Jedenfalls sollte er aus dem Kühlschrank kommen und kalt sein, auch noch kalt auf den Tisch kommen. Stangen in schräge Scheiben, das Grün in mundgerechte Stücke schneiden. Alle Zutaten bis auf die Grana-Späne dazugeben, mit der Vinaigrette mischen. Auf Teller verteilen, nicht zu knapp Marinade mit auf den Teller geben. Grana oben drauf legen, servieren. 

Brot zum Auftunken der Marinade dazu reichen.


Frei nach: 6 Jahreszeiten − Das andere Gemüsekochbuch (not sponsored)

Sonntag, 15. November 2020

[Tag des Gugelhupfs] Zitronen-Olivenöl-Gugelhupf

Eigentlich ist dieser Gugelhupf so etwas wie ein alter Bekannter, den ich haben den hier schon einmal erwähnt. Es ist auch wieder derselbe Anlass, warum ich den poste: Es ist Meyerzitronenzeit! In den Wiener Biosupermärkten gibt es die Schätzchen wieder und ich weiß genau, ich werde wieder jede Menge Zitronenrezepte nachkochen, denn so gute Zitronen gibt es leider nur bis Weihnachten, dann ist es wieder vorbei für ein Jahr. Übrigens halten sich Zitronen am besten im Kühlschrank. So kann man sich die Meyerzitronenzeit gut um zwei Monate verlängern.

Der "Tag des Gugelhupfs" wird wieder einmal von Tina organisiert, deren wunderbarer Blog nun anders heißt, nachdem sich eine Firma das Wort "lecker" sichern hat lassen. Manchmal frag ich mich echt, wer solche Gesetze beschließt, dass das möglich ist. Aber Tina hat sich zum Glück nicht den Humor rauben lassen und macht weiter. Danke dafür!

Das Rezept habe ich übrigens immer noch aus derselben Quelle wie vor Jahren: Lunch For One Ich habe nur dieses Mal statt Thymian Rosmarin verwendet − war sehr gut und ist zur Nachahmung empfohlen. Auch andere Änderungen sind über die Jahre entstanden. Wer das Originalrezept sehen will, schaut bitte in den Link.



Für eine Gugelhupf-Form mit 22 cm Durchmesser
300 g braunen Zucker 
Abrieb von 4 Zitronen 
60 ml Zitronensaft  
220 ml Olivenöl, mild 
2 TL Rosmarin, fein gehackt 
4 Eier 
1 TL Vanillezucker
200 g Joghurt 
380 g Mehl, glatt oder Allzweck
120 g fein gemahlene Mandeln
2 TL Backpulver  
1 TL Salz 
 
Für den Guss
40 g Puderzucker, gesiebt (hier brauner Zucker)
2 TL Zitronensaft 
1½ TL Honig

 

Backofen auf 170°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Gugelhupfform gründlich mit Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben. 

Zucker mit Vanillezucker, Zitronenabrieb, Saft und Rosmarin vermischen. Das Olivenöl langsam hinzufügen und mit einem Spatel gründlich verrühren. Nach und nach jeweils ein Ei hinzufügen, immer für ca. 30 Sekunden dazwischen verrühren. 

Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, Backpulver sowie Salz vermischen. Die Hälfte zum Teig geben, gründlich einrühren, bis ein homogener Teig entstanden ist. Dann Joghurt und restliche Mehlmischung zum Teig geben, wieder gut verrühren.

Den Teig in die Form füllen und für 60 Min. backen. Zahnstocherprobe nicht vergessen! 

Den Gugelhupf in der Form überkühlen lassen, dann auf ein Gitter stürzen. Die Zutaten für die Glasur verrühren und den Kuchen damit übergießen. Trocknen lassen. 

 

 

Wie man sehen kann, ist weder mein Gugelhupf noch meine Glasur strahlend hell geworden. Das kommt durch den Muscovado-Zucker, den ich für den Teig und für den Guss verwendet habe. Will man das nicht, dann einfach durch weißen Zucker ersetzen. Uns hat die Kombination sehr gut gefallen. Schmeckt irgendwie nach Urlaub!

Ich freu mich schon auf alle die kommenden Gugelhüpfer!

Freitag, 22. November 2019

Thailändischer Pomelosalat

Das schöne Bangkok-Kochbuch habe ich ja schon vorgestellt und nun kommt ein Gericht daraus. Passt zwar nicht so wirklich zur Kälte und zum Regen, aber es gibt die ersten Pomelos im Handel, also konnte ich nicht widerstehen. Und das war gut so, denn wir wurden mit einem Salat belohnt, der geschmacklich wunderbar ausgewogen ist. Im Sommer wäre der wohl ganz perfekt, aber da gibt's dann wieder keine Pomelos, also besser jetzt essen als gar nicht, denn man versäumt etwas, wenn man diesen Salat nicht probiert!


Zutaten
65 g ungesalzene, geröstete Erdnüsse oder Cashewkerne
1 gehäufter EL ungesüßte Kokosraspel
60 ml Pflanzenöl (geschmacksneutral)
6 große Knoblauchzehe, geschält und in hauchdünne Scheiberln geschnitten
30 g Schalotten, geschält und der Länge nach in dünne Scheiben geschnitten
225 g Garnelen, geschält, vom Darm befreit und in ca. ½ cm große Würferl geschnitten
2 gehäufte EL mildes Chilirelish (Nam Prikh Pao)
350 g Pomelofilets, in kleine Stücke geschnitten und gekühlt
Salz
Chilipulver zum Abschmecken
Zucker zum Abschmecken
Limettensaft, frisch gepresst zum Abschmecken

3 Romasalatherzen (im Buch Kopfsalat, aber der hat hierzulande nicht genug Stand, um wirklich als Löffel verwendbar zu sein)

Zubereitung

Erdnüsse auffrischen: dafür bei mittlerer Hitze unter Rühren 8 bis 10 min. rösten, bis sie zu duften beginnen. Auf einen Teller geben und abkühlen lassen. Die Pfanne auswischen. Die Kokosraspel hineingeben und bei mittlerer Hitze 1 min. rösten, bis sie hellbraun sind. Auf einen Teller legen und auskühlen lassen. Pfanne wieder auswischen. Öl hineingeben, Knoblauch und Schalotten dazu und 8 bis 10 min. auf kleiner Hitze anbraten. Herausnehmen und auf einen weiteren Teller legen.

Das Öl bis auf einen Teelöffel abgießen. Garnelenstücle ca. 2 min. bei mittlerer Hitze braten. In eine größere Schüssel, in die alle Zutaten reinpassen sollen, geben. Mit dem Chili-Relish  verrühren. Erdnüsse klein hacken, dazugeben. Pomelostücke, Kokosraspeln, Knoblauch und Schalotten in die Schüssel geben. Alles gründlich vermischen. Salzen und mit Chilipulver würzen. Mit Zucker und Limettensaft abschmecken.

Der Salat soll zuerst süß und sauer und danach salzig schmecken. Wie scharf er sein soll, kann man mit dem Chilipulver selbst dosieren, aber er soll nicht zu mild sein, denn der Blattsalat, in den der Pomelosalat dann gewickelt wird, nimmt schon einiges an Würze weg.

Salat in Schüsseln füllen, die man auf größere Teller stellt, die gewaschenen und trocken getupften Salatblätter auf den Teller legen. Einen Esslöffel in die Salatschüsseln legen. Der Salat wird so gegessen, dass man immer einen Löffel von der Pomelo-Mischung in ein Salatblattt gibt, das einrollt und davon abbeißt.



Selten findet man einen Salat, der so ausgewogen schmeckt. Wir waren ganz hingerissen davon. Ich bin ganz sicher, dass es den in diesem Winter noch einmal geben wird.

Pomelo als Salat ist übrigens immer ein Bringer! Hier noch ein Rezept der Turbohausfrau: Pomelosalat mit Räuchersaibiling

Noch ein Salat, der in diese Richtung geht, ist der Papayasalat mit Garnelen, den es bei uns jeden Winter zwingend gibt.

Soll bloß niemand glauben, dass Salat nur im Sommer eine feine Sache ist! So wie andere Suppe das ganze Jahr lieben, ist es bei mir Salat, den ich immer essen kann.

Freitag, 25. Mai 2018

Zitronenpelargonien-Limonade

Ha! Genau mein Ding ist es, wenn ich einen Verwendungszweck für eine meiner Duftpelargonien finde. Ich mag die nämlich nicht nur zum Beschnuppern, sondern habe sie bisher immer als Aromageber für essbares Süßes eingesetzt. Die anderen Rezepte im Blog findet man hier. Als ich dieses Rezept gesehen habe, wusste ich: meins! Es ist auch so, wie ich gern koche: Da wird nicht großartig gefiltert, um Fruchtbestandteile ganz fein säuberlich zu entfernen, sondern die dürfen in der Limonade bleiben. Uns hat die Limonade sehr gut geschmeckt.

Ich habe weniger Zucker als im Rezept verwendet, hier schreibe ich aber die Originalmengen auf, weil ich nicht sicher bin, ob es viele Leute gibt, die es gern so sauer haben wie ich ...



3 Biozitronen
6 EL Rohrzucker (ich: 3 EL)
3 Stiele Zitronenpelargonie (= Zitronengeranie) - bei mir Stielgröße wie am Foto

Zitronen heiß waschen, abtrocknen halbieren, auspressen und alle Zutaten miteinander in ein großes Gefäß geben. Zitronen, Zitronenpelargonien und Zucker einige Minuten miteinander gut verreiben. Ich habe das mit dem Stößel meines Mörsers gemacht.
Diese entstandene Mischung lässt man mindestens eine halbe Stunde stehen. Dann kommen 1 ½ l Wasser dazu. Ich habe die fertige Limonade dann noch einige Stunden im Kühlschrank stehen gelassen. Vor dem Servieren die groben Teile abseihen.


Was für ein Traum! Das wird ein neues Sommergetränk!

Die Prozedur mit dem Reiben ist nötig, damit die Zitronenpelargonie ihr Aroma abgibt. Diese Pflanzen duften nämlich auch sonst nicht von selber, sondern sind sogenannte Kontaktdufter, das heißt, dass man die Blätter reiben muss, dann hat man den Duft an den Fingern. Von sich aus sind diese Pflanzen kein Dufterlebnis! Daher ist es auch bei der Limonadenherstellung nötig, sich einige Minuten der Pflanzenmassage zu widmen. Der Gewinn ist nicht nur eine sehr gute Limonade, sondern auch die Finger duften danach hervorragend.

Rezeptquelle: Souq

Montag, 12. März 2018

Orangensalat mit Oliven

Rezept aus einem Buch, daher ist das wohl Werbung. 🙄

Dieses Mal mache ich es umgekehrt: Wenn ich ein Kochbuch vorstelle, kommt immer zuerst die Buchvorstellung und dann ein Rezept daraus. Die Orangenzeit geht aber wahnsinnig schnell dem Ende entgegen und da kommt dieses Rezept gerade noch zur rechten Zeit. Mir hat der Salat sehr gut gefallen, daher stelle ich den sehr gern vor.


Für 4 Portionen (kleine Vorspeisen)

Zutaten
5 Orangen
½ Bund Petersilie
2 Zehen Knoblauch
300 g (Kalamata-)Oliven
1 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer

Orangen großzügig schälen, vierteln und in Scheiben schneiden (ich habe sie filetiert). In eine Schüssel geben.
Blätter von den Petersilienstängel zupfen. Knoblauch schälen und zerdrücken. Oliven vierteln (meine waren so klein, dass sie ganz bleiben durften). Alles zu den Orangen geben (ich habe noch die Orangenabfälle über allen Zutaten ausgepresst). Olivenöl darüber träufeln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.



Ein recht simples Rezept, das sehr viel Eindruck bei mir hinterlassen hat. Ich habe den innerhalb einer Woche zweimal gegessen - das hat Seltenheitswert. Im Leben hätte ich von mir aus keinen Knofel mit Orangen gemischt. Das geht aber wirklich gut und schmeckt auszeichnet!


Rezeptquelle: Die jüdische Kueche von Annabelle Schmaches aus dem Südwest-Verlag

Freitag, 10. Februar 2017

Orangenpudding

Ja, ja, eigentlich ist es kein Pudding, sondern ein Flammeri. Das Rezept ist wie so oft nicht von mir, sondern stammt aus einem Kochbuch: "Immer schon vegan" von Katharina Seiser. Bei uns steht das so sicher wie das Amen im Gebet öfter mal auf dem Tisch: Schnell gemacht, gelingsicher, schmeckt. Also darf das Rezept auch hier in meine Rezeptsammlung. Ich hab wie fast immer ein bissl was geändert.

Rund um den Pudding habe ich in feine Spalten geschnittene kandierte Mandarinen gelegt. Passt sehr gut! Die sind nicht selbst gemacht, sondern stammen aus einem tollen Geschäft: Barbarella heißt es. Auch im Falter wurde schon drüber geschrieben. Ich habe den Tipp von einer lieben Leserin, von Klaudia, mit der ich dort schon einen herrlichen Espresso getrunken habe. Das ist ja ein lustiges Geschäft: Es ist winzigst! Besitzerin und Besitzer sind mit Nino Crupi, wo ich sehr gern Orangen kaufe, verwandt. Man bekommt bei Barbarella aber keine frischen Zitrusfrüchte, sondern das ist die Abteilung der Familie, bei der man verarbeitete Zitrus- und auch andere Früchte bekommt. Und herrliche Pistazien! Canoli! Herrje, so viele Köstlichkeiten! Also bitte hinschauen.



Für 4 Personen
75 gr. Zucker
ca. 1 Kilo Bio-Orangen
1 Bio-Zitrone
25 gr. Maizena

Den Zucker in einen Topf geben. Orangen und Zitronen heiß abwaschen und die Zesten von 1 Orange und 1 Zitrone fein abreiben und zum Zucker geben. Zesten und Zucker mit den Fingern gut verreiben, damit sich die ätherischen Öle freisetzen. 500 ml Orangensaft auspressen und mit dem Saft der Zitronen zum Zucker geben. Aufkochen lassen, Stärke in etwas kaltem Wasser auflösen und unter ständigem Rühren in den Orangensaft geben. 5 Minuten ganz sacht köcheln lassen, dabei immer rühren. In der Zwischenzeit Gläschchen oder Schälchen mit eiskaltem Wasser füllen und kurz vor dem Befüllen das Wasser auskippen und schnell die Puddingmasse einfüllen. Wenn der Pudding Raumtemperatur hat, Folie drüber und ab in den Kühlschrank; über Nacht gelieren lassen.

Vor dem Servieren kann man den Pudding stürzen, schmeckt aber auch direkt aus dem Gläschen gut. Ein bisschen Schnickschnack wie die kandierten Mandarinen oder andere zitrussige Erfreulichkeiten verträt der Pudding gut.

Freitag, 20. Januar 2017

Grapefruit-Törtchen

Immer noch koche ich gern aus dem Bitter-Kochbuch alle möglichen Gerichte nach. Dieses hier war besonders fein und ich kann es euch daher nicht vorenthalten, weil es um diese Zeit des Jahres ja die feinsten Zitrusfrüchte gibt.

Die roten Grapefruits sind übrigens weniger bitter als die gelbfleischigen. Also wer es gern recht bitter mag, nimmt die gelben.


Für 8 - 10 Törtchen

100 g Topfen
4 Blatt Gelatine
100 g Zucker
200 ml Schlagobers
3 - 4 Grapefruits
8-10 EL Biskuitbrösel (Die hat man, wenn man z.B. Joghurt-Tonka-Törtchen oder Ähnliches gemacht hat und dann brav die Biskuitreste eingefroren hat - sonst kauft man einfach Biskotten. Reiben muss man das eine wie das andere. 🙃)

Gelatine in kaltes Wasser einweichen.

Zuerst zur Vorbereitung der Förmchen: Meine Grapefruit waren nicht so riesig, daher habe ich sie so auseinandergeschnitten, dass jeweils die größeren, inneren Scheiben perfekt in einen Dessertring gepasst haben. Die Schale samt Albedo (das Weiße) von diesen Scheiben schneiden und sie in die Dessertringe legen. Die Dessertringe stellt man auf ein flaches Tablett, das man mit Klarsichtfolie ausgekleidet hat.

Die Grapefruits bzw. das, was noch übrig ist, auspressen. Es sollen 200 ml Saft übrig bleiben.

100 ml Saft mit dem Zucker in einen Topf geben und aufkochen, vom Herd nehmen und gut ausgedrückte Gelatine einrühren. Überkühlen lassen. Die restlichen 100 ml Saft mit dem Topfen verrühren. Ein Drittel von der Topfenmasse in die Gelatine-Masse rühren, damit sich die Wärme anpasst. Dann auch die restliche Topfenmasse einrühren. Ganz auskühlen lassen. Wenn die Masse zu stocken beginnt, das Schlagobers schlagen und unterheben. Noch einmal kühl stellen. Wenn die Creme anfängt zu stocken, löffelt man sie zu den Grapefruitscheiben in die Dessertringe. Oben drauf je ein EL Biskuitbröseln streuen. Sehr gut durchkühlen lassen - 12 Stunden laut Rezept und daran habe ich mich auch gehalten, da die Gelatinemenge sehr gering gewählt ist.

Zum Servieren die Törtchen auf einen Teller stürzen, die Masse vorsichtig mit einem kleinen Messer aus der Form lösen.



Manöverkritik: Unglaublich köstlich! Aber auch fragil. Ich denke, dass ich beim nächsten Mal keine Törtchen machen werde, sondern die Creme mit den Bröseln schichtweise in ein Gläschen gebe und oben drauf eine Grapefruitscheibe setze. Man kann sicher auch die Gelatine-Menge um ein Blatt erhöhen, um stabilere Törtchen zu bekommen. Ich war jetzt nicht arg böse, dass ich zwei Ausschusstörtchen produziert habe, denn die blieben mir zum Naschen. 😀

Freitag, 30. Dezember 2016

Marmelade aus der geheimnisvollen Frucht

Hab ich schon mal gesagt, dass ich die tollsten LeserInnen von überhaupt habe? Der Hiwwelhuber, der mir die Kombination Bergamotte und Birne ans Herz gelegt hat. Die liebe Doris R. verrät mir, wo ich gute Paradeiser aus der Dose und gscheiten Powidl bekomme, die Klaudia K. hat supere Bezugsquellen in Wien parat - inklusive der "französischen Bergamotte", die ich schon lange suche. David Lebovitz hatte vor Jahren Bergamott-Marmelade gemacht, die ich mit den in Wien gekauften Bergamotten nachmachen wollte - jo, denkste! Mit richtigen Bergamotten kann man diese Marmelade vergessen! Viel zu intensiv. Damals habe ich hier drüber geschrieben.



Ich hatte also diese Früchte gefunden, hab gleich im Geschäft ein Foto gemacht und voll Vorfreude ein Foto samt Schild auf Facebook gestellt. Sofort kam: Das sind KEINE Bergamotten! Ich habe nun ein wenig recherchiert und diese Früchte haben wirklich sehr viele Namen. In Frankreich heißen sie französische Bergamotte, in Italien Limetta di Palaestina, außerdem heißen sie noch Indian Sweet Lime oder Brazilian Sweet Lime, Wikipedia nennt sie im Englischen Bergamot orange, die University of California nennt sie Pomona Sweet Lemon. Und ich nehme mir nun die Freiheit, sie geheimnisvolle Früchte zu nennen.


Das hat aber schon einen Grund, warum ich das mache: Die sind wirklich voller Geheimnisse! Man schneidet die Dinger auf und sie duften wahnsinnig gut! Man presst den Saft aus und der schmeckt lasch, vor allem nicht sauer. Hm, was macht man also damit? Schale abreiben und den Rest wegwerfen? Das ist mir definitiv zu wenig. Ich habe also die Marmelade direkt nach dem oben verlinkten Rezept nachgemacht, nachdem der Geschmack aber immer noch nicht so war, wie ich mir das vorgestellt hatte, habe ich noch nachgebessert. Es wurde eine der besten Marmeladen, die ich kenne: ein ganz feiner Bergamottgeschmack entwickelte sich überhaupt erst über Nacht. Ich bin schon ganz gespannt, wie diese Marmelade sein wird, wenn sie reift. Hoffentlich habe ich dann noch genug, weil der Turbohausmann hat die Marmelade sehr ins Herz geschlossen.




Zutaten:
700 g französische Bergamotten (oder wie immer man sie nennen mag), unbedingt bio!
4 Zitronen, der Saft
1/2 l Wasser + ein großer Topf voll Wasser zum Blanchieren
600 g Kristallzucker
1 Prise Salz
 2 Stamperl Limoncello (Limoncello-Rezept, falls jemand mag, warat jetzt auch eine gute Jahreszeit)



Die Vorbeitung: Nach dem Waschen die französischen Bergamotten hauchdünn schneiden. Dafür hat sich die Schnitttechnik angeboten, die ich hier beschrieben habe: Früchte hochkant vierteln, dann den weißen Steg in der Mitte herausschneiden, so kann man die vielen Kerne, die in diesen Früchten sind, mit einem kleinen Messer gut herauskitzeln. Und diese Viertel schneidet man dann in möglichst feine Scheiben. Je feiner, desto besser. Die feinen Zitrusscheibchen werden in kochendem Wasser 5 min. blanchiert. Interessanterweise ändert sich da der Duft schon ein wenig.



Ein kleines Tellerchen in den Kühlschrank stellen - braucht man nachher für die Gelierprobe.

Nach dem Blanchieren die Zitrusscheiben in ein Sieb gießen und sehr gut ausdrücken. Danach mit dem Kristallzucker, Salz und dem halben Liter Wasser in einen ausreichend großen Topf geben, zum Kochen bringen, Hitze zurückdrehen und mindestens eine halbe Stunde köcheln lassen. Nun kann man das Tellerchen aus dem Kühlschrank nehmen und die Gelierprobe versuchen. Klappt das noch nicht, die Marmelade weiter köcheln lassen. Wenn die Marmelade auf dem kalten Teller stockt, den Zitronensaft und den Limoncello zur Marmelade geben, gut verrühren. Marmelade in sterilisierte Gläser füllen, zuschrauben, wenigstens über Nacht stehen lassen.

Es ist wirklich spannend, dass das Verdünnen mit Wasser und das Reifen über Nacht ein ganz feines Aroma zum Vorschein bringt. Was ich unumgänglich finde, ist das Zufügen von Zitronensaft. Die französischen Bergamotten haben keine Säure, die muss man irgendwie reinbringen, sonst schmeckt das nicht - also mir jedenfalls nicht. Aber nun habe ich eine ganz wunderbare Marmelade! Interessanterweise hat sich auch die Farbe der Marmelade über Nacht deutlich verdunkelt und schaut nun eher aus wie eine Orangenmarmelade, schmeckt sanft nach Bergamotte und leicht säuerlich. Rundherum gelungen!




Damit verabschiede ich mich für dieses Jahr und wünsche allen LeserInnen einen guten Rutsch!

Dienstag, 6. September 2016

Zitrussiger Sirup


Erntezeit ist! Die Kräuter stehen voll im Saft und eigentlich weiß ich schon gar nicht mehr, was ich noch alles kochen könnte, das heißt, es ist Zeit, sich dem Konservieren zu widmen. Da man Sirup immer wieder brauchen kann, habe ich Zitronenverbene und Zitronenmelisse abgeschnitten und Auge mal Pi einen gezimmert. Noch dazu habe ich von einem lieben Freund eine Kostprobe von getrockneter Zitronenmyrte bekommen - für mich vollkommenes Neuland, da durfte auch ein bissi was davon rein. Dazu noch ein paar Bio-Limetten und schon ist ein wunderbarer Sirup fertig!

1 kg Kristallzucker und 1 l Wasser aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat, auskühlen lassen.

4 Hände voll abgezupfter Blätter Zitronenverbene, 2 Hände voll abgezupfter Blätter Zitronenmelisse, 1 EL getrocknete Zitronenmyrte und 4 gewaschene und zerschnittene Limetten in ein gut verschließbares Glas geben, mit dem Läuterzucker auffüllen. 48 Stunden stehen lassen. Den Sirup abseihen - da waren bei mir zwei Durchgänge nötig, weil die Zitronenmyrte sich beim Filtern durch ein Tuch teilweise wieder in den Sirup geschummelt hatte. Die Limetten auspressen und den Saft auch mit abfiltern. Wenn der Sirup schön klar ist, dann kocht man ihn drei bis vier Minuten, danach in sterilisierte Flaschen abfüllen.


Ich war mir nicht sicher, welche Farbe der Sirup haben würde, ob er vielleicht giftgrün ausschaut, aber gar nicht. Er ist genau so gelb wie Holunderblütensirup, daher zweng der Verwechslungsgefahr schnell beschriften, wenn er abgefüllt ist.

Beim Geschmack dominiert eindeutig die Zitronenverbene. Ich finde den Sirup sehr, sehr fein. Wie lange er den Geschmack behält, kann ich noch nicht sagen, aber ich habe schon eine Flasche auf die Seite gestellt, die darf nicht aufgebraucht werden, sondern muss zu Testzwecken mindestens bis Weihnachten aufgehoben werden. Das Ergebnis wird dann hier eingefügt.




Und weil es diese Möglichkeit gibt, schicke ich dieses Rezept nachträglich zu unserer letzten Rettungsaktion. Falls es jemanden interessiert, wie das geht: Man fügt das Banner ein, schickt den Link per Mail an folgende Adresse: wirrettenwaszurettenist@gmx.de , ein Admin kümmert sich dann drum und das Rezept wird auf unsere Facebook-Seite gestellt.

Mittwoch, 24. August 2016

[Rettungsaktion] Limoncello



Das Internet zeigt ja keine Rezepte für Limoncello! Also musste ich ran und ein Rezept erfinden  ... hüstel. Ehrlich gesagt war der wirkliche Grund dafür, dass ich 6 Kilo Verdello-Zitronen gekauft hatte. Das sind so die Mengen, die man nehmen muss, wenn man nicht im Supermarkt einkauft und keine Zitronen-Narrischen in greifbarer Nähe hat, mit denen man teilen kann.

Verdello sind Sommerzitronen, die aus Italien kommen und ich hatte sie zum ersten Mal, daher wusste ich gar nichts von denen. Ich war nur überaus froh, dass meine Zitronen nicht um den halben Erdball gereist waren, was die meisten Sommerzitronen leider machen. Und dann stand ich da mit Zitronen, die kaum Saft gaben und selbiger war geschmacklich dann noch relativ fad. Das soll bitte jetzt nicht heißen, dass alle Verdello-Zitronen so sein müssen! Es war halt diese eine Lieferung so. Lasst euch daher auf keinen Fall abhalten, diese Zitronen auszuprobieren, wenn ihr welche seht, denn was wirklich sehr fein ist, ist die Schale! Für weitere Rezepte empfehle ich das Posting Grausliche Orangen. Besonders gut schmeckt das Zitronensalz mit der Schale dieser Zitronen.


1 kg Zitronen
½ l Weingeist (96 % - gibt es um teures Geld in der Apotheke)

½ kg Zucker
1 l Wasser

Man nimmt am besten ein Glas mit Schnappverschluss, es geht aber auch ein anderes Glas, das dicht abschließt. Da rein kommen die fein abgeriebenen oder abgeschälten Schalen der Zitronen. Biozitronen muss man genau so gut waschen wir gespritzte - aber das könnte ich mir sparen zu schreiben, weil wahrscheinlich eh allen klar ist, dass Biozitronen ebenfalls in den Dreck fallen können oder dass auch Vögel mal müssen. Jedenfalls ist die Hauptsache, dass man bei der Schale nur das Gelbe verwendet, der weiße Teil der Schale würde den Likör bitter machen. Das Glas stellt man bei Zimmertemperatur dunkel und schüttelt alles einmal am Tag. Öfter schütteln schadet nicht.

Bei so hochprozentigem Alkohol ist diese Prozedur in einer Woche erledigt. Man sieht es auch sehr gut, dass dann der Alkohol schön gelb geworden ist, die Zitronenschalen hingegen sind weiß und wenn man sie angreift, richtig brüchig. Sollte man aus welchen Gründen auch immer einen nicht so hochprozentigen Alkohol verwenden, dann dauert es entsprechend länger, in der Regel drei Wochen.

Nun geht es ans Verdünnen. Dafür Wasser und Zucker aufkochen und köcheln lassen, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist. Abkühlen lassen. Den alkoholischen Ansatz filtern, mit dem Zuckerwasser mischen, in Flaschen abfüllen. Fast fertig! Wichtig ist, nun Geduld zu haben. Man muss drei Monate warten, bis sich alle Aromen gut vermischt haben, dann schmeckt der Limoncello erst richtig gut.

Wichtig: Man serviert Limoncello immer kalt. Am besten kühlt man auch die Gläser ein, dann schmeckt er perfekt!




Nun freue ich mich wieder sehr, dass Sina, die Giftige Blonde, und ich so viele Mitstreiterinnen bei der Rettungsaktion gefunden haben!



The Apricot Lady Rotweinlikör 
Pane-Bisteccca Himmelbrum-Vanille-Sirup
lieberlecker (Andy) Ingwer-Limetten-Sirup
Unser Meating Johannisbeersirup
Summsis Hobbyküche Roter Johannisbeerlikör  
 Brittas Kochbuch Himbeersirup
Leberkassemmel und mehr Longan-Likör
Auchwas Sirup Bro-Ma-Ro-Zi
1x umrühren bitte aka kochtopf Eicello
Sakriköstlich Chai-Sirup
Fliederbaum Waldlikör
Barbaras Spielwiese Pfefferminzsirup
Jankes*Soulfood Zwetschgenkernlikör
Multikulinarisches Rotklee-Sirup
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Mittwoch, 8. Juni 2016

Zitronengelee



Bitte wieso ist hier noch kein Rezept für Zitronengelee zu finden? So etwas ist doch stets im Haus und ich koche es immer wieder ein. Es schmeckt nämlich nicht nur am Butterbrot sehr gut, man kann es auch in Salatmarinaden statt Zucker, Honig oder reduzierten Fruchtsäften verwenden. Oder einfach erwärmen, Backpapier in eine Form legen, das warme Gelee verteilen, stocken lassen, in Würferl schneiden und zu Desserts reichen, denen man einen Frischekick verpassen will. Auch gern zu einem sommerlichen Panna Cotta: Gelee erwärmen, in ein hübsches Glas geben, im Kühlschrank durchkühlen lassen, Panna Cotta draufgeben, noch einmal durchkühlen, servieren - schaut fesch aus!

Bei dem Gelee ist bio noch wichtiger als sonst, weil ein Teil der Schalen kommt in die Marmelade! Man muss auch Bio-Früchte waschen, denn auch Tiere müssen mal, die Früchte können runterfallen oder sonst wie verunreinigt werden, und so etwas brauche ich nicht in meiner Marmelade. Aber man hat keine Kunstdünger, keine Herbizide, keine Pestizide, keine Farbe und auch kein Wachs in Biofrüchten.


Das ist übrigens die einzige Marmelade, die ich mit Gelierzucker 1:1 einkoche. Auch wenn ich gern sauer mag, wäre mir alles andere doch zu heftig. Außer man will das Gelee wirklich nur zum Kochen verwenden und möglichst den puren Geschmack konservieren, dann ist natürlich auch jeder andere Gelierzucker okay.

Warum überhaupt Gelierzucker? Auch wenn Zitrusfrüchte viel Pektin haben und es theoretisch funktionieren sollte, dass man ohne Geliermittel einkocht, muss ich sagen, mir ist das zu langwierig, weil man muss das Pektin ja aus Kernen und Zitrusbestandteilen herausbringen und das geht nicht unter 24 Stunden. Wenn die Zitronen wie meine hier praktisch keine Kerne haben, bin ich nicht sicher, ob es überhaupt klappen würde. Außerdem scheine ich nicht sonderlich begabt zu sein, Zitrusmarmeladen ohne Gerlierzucker hinzubringen, daher mach ich das mit Geliermittel und fertig.

Und wie man es macht, dass das Gelee schön durchsichtig wird? Einfach den ausgepressten Saft
vor dem Einkochen durch ein feinmaschiges Sieb leeren. Man kann auch die Schalenstreifen weglassen, dann warat das Gelee ganz durchsichtig, doch dann fehlt mir etwas vom Geschmack, denn der ist in der Schale mehr vertreten als im Saft.



2 - 3 kg Bio-Zitronen (es ist denen von außen leider nie anzusehen, wie viel Saft sie geben - man braucht 800 ml)
1 kg Gelierzucker 1:1
1 Stamperl Limoncello

Die Zitronen gut waschen und trocken rubbeln. Die Hälfte der Zitronen mit einem Sparschäler ganz dünn schälen - man kann auch mit einem Zestenreißer dünne Fäden abziehen, aber ich bin schneller, wenn ich die Variante mit dem Sparschäler mache. Die Schalenstücke so gut wie möglich stapeln und in möglichst feine Streifen schneiden.

Zitronen halbieren und auspressen - am besten mit einer elektrischen Zitruspresse, denn fast ein Liter ist schon ganz ordentlich. Diesen Saft dann durch ein möglichst feines Sieb gießen. Sollte es egal sein, wenn es eine Marmelade wird, die nicht durchsichtig ist, dann einfach nur die Kerne aussortieren und den Saft samt Fruchtfleischfutzerln in einen Topf geben. Saft mit Gelierzucker verrühren, die Schalenstreifen dazugeben, alles erhitzen, 3 min. gut durchkochen lassen. Limoncello einrühren. In saubere Gläser füllen, diese verschließen. Fertig.


Ich muss gestehen, dass ich mir bei dieser Marmelade die Gelierprobe schenke, denn die geliert immer! Seit Jahrzehnten mache ich sie jetzt und es gab noch nie ein Problem.

Das war mein letzter Limoncello, also werde ich auch noch dafür ein Rezept posten, wenn ich den neuen fertig habe. Gibt ja noch fast keines im Internet ... ;)

Mittwoch, 18. Mai 2016

Wiener Zitrustage 2016

Das ganze Pfingstwochende waren wieder die wunderbaren Zitrustage in Wien, bei denen die historische Zitruspflanzen-Sammlung vom Schloss Schönbrunn gezeigt wird. Und wie immer muss ich dort natürlich hinschauen, wann immer ich es schaffe. Dieses Mal erst am Pfingstmontag, das heißt, ich hatte nicht das Vergnügen, Katharina Seisers Vortrag zu lauschen, aber dafür habe ich einen Workshop mit Christine Tisch, einer Aromaexpertin mitmachen können. Spannend war's! Und wie immer eine Augenweide! Ich schütte euch also mit Fotos zu!













Der Workshop fand vor der leider zu Tode renovierten Türe statt.
Die Aromaexpertin erklärt, wie so ein Destilliergerät funktioniert.
Nach einer Stunde hatten wir eine stattliche Menge an Hydrolat, bei dem sich oben das ätherische Öl absetzt.




Kein Bild, sondern eine Installation mit richtigen Früchten



Am liebsten hätt ich mich dort hingesetzt und wär gar nicht mehr weggegangen.