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Freitag, 22. Juni 2018

Kohlrabi-Carpaccio

Kohlrabi-Carpaccio habe ich schon oft im Internet gesehen. Nun hatte ich aus Italien Bresaola vom Pferd und habe das ins Carpaccio eingebaut. Es muss ganz sicher nicht Pferderohschinken sein, aber hauchdünn geschnittener Rohschinken soll es auf jeden Fall sein. Es hat wirklich umwerfend gut geschmeckt.

Ganz sicher braucht man aber eine Gemüsehobel für dieses Gericht, um den Kohlrabi hauchdünn hobeln zu können. Oder man kann mit dem Messer sehr viel besser umgehen als ich ... 🤨




Vorspeise für 2:
1 mittelgroßer Kohlrabi mit dem zarten Grün
50 g Rohschinken, sehr dünn aufgeschnitten
1 Hand voll Pinienkerne
Olivenöl

Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne anrösten.
Vom Kohlrabi das zarte Grün abzupfen und waschen. Kohlrabi schälen und auf der Gemüsehobel ganz fein hobeln. Kohlrabi auf zwei Tellern verteilen. Oben drauf den Rohschinken verteilen. Das Grün hacken und drüberstreuen, ebenso die Pinienkerne. Mit Olivenöl beträufeln.



Zubereitungszeit (wenn man langsam ist): 10 Minuten 😉
Genuss: sehr! 😃
Noch besser: wenn man das Wetter mitspielt und man draußen essen kann. 😎

Freitag, 20. April 2012

Von erwürgten Pfarrern, bärtigen Mönchen und Pferden

Diese Leute im Friaul, die essen Sachen! So kam ich nun erstmals in meinem Leben in den Genuss von Strozzapreti (Pfarrerwürgern) und Mönchsbart in einer Käsesauce, die natürlich mit Montasio, dem Käse, der zum Friaul gehört wie der Surakäs zu Vorarlberg, zubereitet wird. Klassisch isst man dazu getrocknetes, fädiges Pferdefleisch (equino affumicato), aber das ist schwer zu finden und für Touristen entweder ganz und gar unerreichbar oder unerschwinglich teuer. Aus diesem Grund habe ich Bresaola aus Pferdefleisch verwendet. Auch das war eine Neuigkeit für mich, denn bisher habe ich mich immer standhaft geweigert, Pferdefleisch zu essen. Nicht einmal der Wiener Pferdeleberkäs war etwas, das ich bisher gegessen habe. Okay,  ich hab das Pferdefleisch nun versucht, habe es überlebt und kann nicht sagen, dass es sehr viel anders gewesen wäre als Bresaola vom Rind. Pferd fällt nicht unter Lebensmittel auf meiner inneren Werteskala, obwohl ich nicht einmal eine besondere Vorliebe für Pferde habe, also dieser Versuch wird wohl eher ein einmaliger bleiben.



Gedacht war diese Menge für 2 Personen, war aber in der Praxis ausreichend für 3.

200 g Strozzapreti oder andere kurze Nudeln, die viel Sauce aufnehmen können
200 g Mönchsbart
1 Hand voll geriebenen Montasio fresco oder anderen mild-würzigen Käse
1 Schalotte
1 EL Mehl
1/8 l Milch
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
1 TL Butter
50 g Bresaola



Nudelwasser zustellen. Wenn es kocht, die Pasta einlegen, Wasser salzen und die Nudeln kochen - sie sollen eher fester als bissfest sein, weil sie dann noch in der Käsesauce durchziehen. Es gibt in der Zeit, bis das Nudelwasser kocht, genug zu tun:

Wasser zum Blanchieren des Mönchbarts zustellen.
In der Zwischenzeit den Mönchsbart gründlich waschen. Meiner war recht erdig und ich musste den einige Male waschen. Die Wurzeln abschneiden, die Halme (oder wie immer man diese schnittlauchähnlich ausschauenden Dinger nennt) von den Stielen zupfen. Und man sollte wirklich gleich nach dem Zustellen des Wassers mit der Zupferei beginnen, denn das dauert ganz schön lang, bis man die 200 g fertig hat. Den Mönchsbart in Salzwasser ca. 3 Minuten blanchieren, dann in eiskaltem Wasser abschrecken.

Schalotte fein hacken, in der Butter anschwitzen, mit dem Mehl stauben, schluckweise die Milch zugießen und immer schön rühren, damit die Bechamel keine Klumpen macht. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Den geriebenen Montasio einrühren. Mönchsbart und Strozzapreti in die Sauce rühren, alles einige Minuten durchziehen lassen. Mit Bresaola servieren.


Manöverkritik:
Schmeckt ausgezeichnet, ist aber ein deftiges Bergbauernessen und kein leichtes Sommergericht, das bei mir unter "mediterrane Küche" einzuordnen wäre.
Beim Mönchsbart habe ich mich mit der Menge komplett verschätzt, weil der irgendwie wie Schnittlauch ausschaut und ich dachte, der wird im kochenden Wasser zusammenfallen wie Schnittlauch, tut er aber nicht. Er wird lediglich biegsamer. Der Mönchsbart schmeckt sehr dezent, hat einen feinen, für mich ganz neuen Geschmack, den ich bisher noch nicht kannte. Diesen sollte man tunlichst nicht mit einem Parmesan oder alten Pecorino erschlagen, sondern nur mit einem milden Käse hervorheben.