Freitag, 27. März 2015

Challah-Brot

Heute stelle ich nun eines der nachgekochten Rezepte aus dem vorgestellten Kochbuch Kandierte Orangen vor. Und wie sich das für ein Challah-Brot gehört: Man bäckt es am Freitag, in der jüdischen Tradition beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag der Sabbath, ab dann ruht die Arbeit. Am Samstag zum Frühstück wird das Brot serviert. Es schmeckt besonders gut mit Butter, vielleicht noch Marmelade drauf.


Für 2 Brote:
14 g Trockengerm
300 ml handwarmes Wasser
50 g extrafeiner Zucker
60 ml Pflanzenöl (geschmacksneutral!)
1 TL Salz
1 Ei + 1 Ei zum Bestreichen
600 g Mehl
Butter für 2 Bleche
Mohn oder Sesam zum Bestreuen

Die Germ in einer großen Schüssel in 120 ml Wasser auflösen, Zucker, Öl, Ei und Salz zugeben, alles gut vermischen. Das restliche Wasser dazugeben, dann das Mehl langsam einarbeiten. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche 5 min. gründlich kneten - bei der faulen Turbohausfrau durfte das die Küchenmaschine machen. Dabei wird natürlich nicht so viel Mehl zusätzlich aufgenommen wie beim Kneten auf einer bemehlten Fläche, daher musste ich noch 2 EL Mehl einarbeiten, weil der Teig sonst zum Formen zu weich gewesen wäre. Danach wird der Teig mit einem Hangerl (= Geschirrtuch) abgedeckt und man lässt ihn auf doppeltes Volumen aufgehen (dauert 30 - 40 min.).

Den Teig in zwei gleich große Teile teilen. Aus jedem Teil vier Stücke machen, die man zu langen und dünnen Strängen rollt - drei Stücke/Stränge gehen auch, aber ich habe wagemutig mit vier Strängen geflochten, wobei ich sagen muss, im Buch schaut das schöner aus, also irgendwas habe ich da wieder falsch gemacht. Die Stränge sollten langsam auf ca. 30 cm Länge gedehnt werden. In dem Buch steht der liebevolle Satz: "Dem Teig scheint es zu gefallen, wenn er zwischen dem Strecken ruhen darf." Einer der Sätze, warum ich das Buch mag!

Nach der Teigruhe die Stränge an einem Ende fest zusammenzwicken und die vier Stränge V-förmig hinlegen. Den Teigstrang von rechts außen über zwei Stränge in die Mitte legen, dann den Teigstrang links außen über zwei Teigstränge in die Mitte. So fortfahren, bis der Zopf fertig ist, da wieder die Teigstränge gut zusammendrücken. Die spitzen Enden unter den Zopf legen.

Das übrige Ei mit wenig Wasser verschlagen, die Zöpfe damit bepinseln, mit Mohn, Sesam oder auch gar nichts bestreuen.

Zwei Backbleche einfetten und die Zöpfe je auf ein Blech legen. Nun kommen sie ins kalte Backrohr, das man auf 230 Grad aufdreht. Die Zöpfe ca. 30 min. backen. Bei mir kam nach 20 min. ein Stück Backpapier drauf, weil die Farbe schon recht dunkel war.

Wie auch sonst bei Brot macht man am Ende der Backzeit den Klopftest: Auf die Unterseite vom Brot klopfen. Hört sich das hohl an, ist der Zopf durchgebacken. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.


Was es nach dem Essen zu sagen gibt:
Ein ganz superfeiner Zopf! Der war weg wie nichts. Ich habe ihn pflichtgemäß am Freitag gebacken und bis Sonntag war er nicht staubtrocken, wie das manche Germteige an sich haben.
Ich habe nur einen Zopf gebacken, aber für eine ganze Familie kann man wirklich zwei machen, denn aus den Resten wird einfach "Armer Ritter" oder Scheiterhaufen gemacht. Also falls überraschenderweise etwas übrig bleiben sollte.





12 Kommentare :

  1. Schöner Zopf! Ich denke es liegt an den Geh-Zeiten, der Zopf hält die Form am Besten wenn er geformt noch eine lange Gehzeit hatte so dass er beim Backen nur noch wenig hochgeht. Aber- mir gefällt einer der an den Flecht-Nähten aufreißt fast besser als einer mit glatter Oberfläche.

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    1. Aufgegangen wäre der Zopf eh ganz toll, aber das Flechtmuster schaut bei mir anders aus als im Buch. Und da ich weiß, dass ich da zwei Linke habe, nehme ich das auf meine Kappe. ;)

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  2. Das Rezept nehm ich gerne mal mit. Ich habe hier einen großen Hefezopf-Liebhaber, der wird sich freuen :D
    Und Deins schaut prächtig aus!!

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  3. Der ist aber schön geworden :-) Ich komme mit Hefezöpfen nicht so recht klar.....ich sollte der Sache mal wieder eine Chance geben....

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    1. Nur nicht aufgeben! Mir geht es auch so, dass ich mit manchen Sachen in ewigem Kampf liege, aber irgendwann knacke ich sie dann doch. Und das ist dann immer ein grandioses Erfolgserlebnis.

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  4. Hefezopf, das erinnerst du mich an was. :-)
    Und Nini hat recht, der geflochtene Zopf sollte am besten kühl über Nacht gehen, dann allerdings mit deutlich weniger Hefe.

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    1. Von Broten kenne ich das, dass man Teig über Nacht gehen lasst, von Zöpfen nicht. Ich werde mich weiterbilden. :)

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  5. Susi ich lasse alle Arten von Germteig schon mal über Nacht und auch mal ohne Anspringen (damit beantworte ich auch gleich deine Frage bei mir am Blog) gehen. Bisher immer was geworden. Ich glaub einmal ist mir Germteig nicht geworden, das war aber ein Brotteig, was da war weiß ich bis heute nicht, der war aber nicht im Kühlschrank. Ich lass die Teige auch, wenn ich sie nicht über Nacht in den Kühlschrank schmeisse, ganz normal bei Zimmertemperatur gehen. Nix Ofen an und Teigschüssel rein.
    Zu deinem Zopfbrot: Wow!! Das Rezept klingt so das ich das auch zambringen könnte. Schaut köstlich aus!

    lg. und schönes Wochenende!
    Sina

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    1. Na sicher könntest du das Rezept zammbringen! Braucht man ja nur lesen, wie du mit Germteigen umgehen kannst. Eigentlich sind sie auch meine Freunde, die Germteige, aber das Flechten, an dem hapert es immer wieder.

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    2. Schönheitspreise gewinne ich auch nicht damit....gggggg kannst dich morgen überzeugen.
      Wichtig ist es mir aber dass es schmeckt und wie du sagst, dass die nicht am nächsten Tag schon eintrickat sind.
      lg. und schönes Wochenende!

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    3. Nun rätseln alle hier mitlesenden Deutschen, was "eintrickat" sein soll ... :D

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