Mittwoch, 25. November 2015

Flühlingslollen und ein Wok

Habe ich nun lange genug lamentiert, dass man einen Wok nicht braucht? Dann wäre das jetzt ein guter Zeitpunkt, meine Meinung zu revidieren. Die Firma Die Pfanne® hat mir ein Exemplar zum Testen zur Verfügung gestellt. Vorher habe ich allerdings einige BloggerkollegInnen, die schon ein Exemplar besitzen, gefragt, ob sich das überhaupt auszahlt. Alle waren voll des Lobes, also habe ich es gewagt. Und bin gleich ein wenig irre geworden: Ich habe alles im Wok gebraten, was man braten kann. Auch Wiener Schnitzel kann man in einem Wok backen - alles getestet! Klappt. In den nächsten Wochen werde ich vorstellen, was man sinnvoll in einem Wok machen kann - nicht unbedingt das, was ich alles aufgeführt habe ... ;)
Die Bedienungsanleitung ist erfreulich kurz gehalten: Der Wok ist ein Alugussgeschirr und darf daher nicht - wie bei anderen Pfannen üblich - ohne Inhalt erhitzt werden. Sonst ist alles wie bei anderen beschichteten Pfannen, also musste ich mich nicht großartig umstellen.

Was mir wichtig ist: Wie man auf dem Foto sieht, kann man sogar Faschiertes den Wok-Rand hochschieben, um am Boden andere Zutaten zu braten. Das ist ja eigentlich der Witz an einem Wok, dass das geht.

Was ich nicht kann, ist etwas dämpfen in dem Wok. Nicht, weil der Wok das nicht könnte, sondern weil ich keinen Deckel besitze, der groß genug wäre, um ihn auf den Wok zu setzen. Das ist jetzt aber meine Schuld und nicht die vom Wok. ;)

Fazit: Tolles Küchengerät! Auch geeignet, um Wok-Skeptiker eines Besseren zu belehren. 



Aber nun kommt auch noch ein Rezept, das ich schon so oft nachgekocht, aber noch nie gepostet habe. Ich habe diese Rollen mit großen und mit kleinen Teigblättern gemacht, muss aber sagen, dass die kleinen schon etwas für Masochisten sind. Ich habe sie vor einigen Wochen für Gäste gemacht, die natürlich ganz entzückt waren über die süßen kleinen Röllchen, aber das war auf jeden Fall das letzte Mal, dass ich so kleine Röllchen für so viele Leute gerollt habe.

Zur Füllung: Ich nehme das nicht mehr so genau wie im Rezept. Auf ein Viertelkilo Faschiertes kommt ein 400 bis 500 g asia-taugliches Gemüse, am besten mit Mungbohnensprossen und Karotten, sonst gehen noch Kohlrabi, Weißkraut, rote oder weiße Zwiebel, gelbe Rüben, Lauch, Erbsen(schoten) usw.



14 große TK-Flühlingslollen-Teigblätter oder 28 kleine
1 EL geschmacksneutrales Öl zum Braten
250 g gemischtes Faschiertes
2 TL Ingwer, gerieben
1 Knoblauchzehe (wie der Ingwer auf der feinen Reibe gerieben)
1 scharfe Chili, entkernt und fein gehackt
1 rote Zwiebel, klein geschnitten
2 Karotten, in sehr feine Streifen geschnitten
3 Frühlingszwiebeln, klein geschnitten
6 große Blätter Weißkraut, blanchiert und abgetropft, Rippen rausgeschnitten, in feinen Streife geschnippselt
200 g Sojasprossen
2 EL Sojasauce
2 EL Süße Chilisauce
1 EL Reiswein Salz
2 EL geschmacksneutrales Öl vermischt mit 1 EL dunklem Sesamöl zum Bestreichen

Flühlingslollenblätter auftauen, Blätter aus der Packung nehmen und mit einem feuchten Hangerl abdecken.
Das Öl im Wok (DEM Wok!) erhitzen, Faschiertes drinnen krümelig braten und das Fleisch die Wand vom Wok hochschieben. Ingwer, Knoblauch, Chili und die gewürfelte rote Zwiebel in den Wok geben, rührbraten. Wenn die Gewürze gut duften, darf das Fleisch wieder mitspielen und von der Wok-Wand runterkommen. Man gibt das ganze zerkleinerte Gemüse dazu und brät unter Rühren, bis das Gemüse bissfest ist. Mit Sojasauce, Chilisauce, Reiswein und Salz abschmecken.
Alles zum Abtropfen in ein Sieb geben und so abkühlen lassen.
Backrohr auf 200° vorheizen.
Immer ein Teigblatt nehmen, vor sich auf die Arbeitsplatte hinlegen, sodass eine Spitze zu sich selbst schaut. Fülle draufgeben, erst unten, dann links und rechts die Spitzen einklappen und straff aufrollen. In vielen Rezepten liest man, dass die Teigblätter feucht gemacht werden müssen, damit sie zusammenhalten. Das braucht man aber definitiv nicht, wenn man die Sache mit dem feuchten Hangerl ernst nimmt, denn dann trocknen die Blätter nicht aus.
Na jedenfalls verarbeitet man so die ganze Fülle, legt die fertigen Rollen auf ein Backblech (am besten mit Backpapier ausgelegt). Wenn alle Rollen fertig sind, bepinselt man sie mit der Öl-Sesamöl-Mischung. Ab damit ins Backrohr für 20 - 25 min. Röllchen auf eine Platte legen und mit süßer Chilisauce zum Dippen servieren.

Ich habe zwei Chilisaucen selber gemacht, wie ich das bei Petra von Chili & Ciabatta gesehen hatte. Mir hat die Sauce von Tim Mälzer eine Spur besser gefallen. Die Menge einer der beiden Saucen reicht zum Dippen gut aus.


Vielen Dank an Petra für dieses Rezept! Es ist mir in der Zwischenzeit sehr ans Herz gewachsen, weil die Rollen nicht gar so fett sind wie die frittierte Variante. Außerdem passen sie perfekt, wenn sich diverse Gemüsereste in der Gemüselade befinden, die aufgebraucht werden wollen. Eigentlich kann ich es nie glauben, dass wir zu zweit diese Menge verputzen können, aber immer wieder werde ich überrascht, dass das wirklich geht. Schmeckt super!

Nein, ich hab kein Geld von Die Pfanne® bekommen, lediglich den Wok für Testzwecke.

18 Kommentare :

  1. Frühlingsrollen....muss ich auch mal wieder....
    Und der Wok ist wirklich toll....ich nehme den auch für alles Mögliche. Manchmal koche ich sogar asiatisch damit ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also macht nicht nur mich der Wok ein bissl irre. Tut gut, das zu lesen. ;)

      Löschen
  2. mein Wok fristet ein Schattendasein, wird eigentlich nur zum seltenen Fritieren benutzt. Liegt mit daran dass der Gasherd im haushalt unter Woche zur Verfügung steht, woe es meist an der Zeit fehlt um z.B Pommes zu schnitzen. Immerhin er hat einen Deckel!
    Und FLühlingslöllchen, herrjeh.... meine Unverträglichkeit steht diesem Genuß eindeutig im Wege. Schad!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bisher waren meine Wok auch immer "Verstauberle" und "Herumsteherle", aber der hier macht seine Arbeit wirklich gut.
      Schade, dass deine Unverträglichkeiten dir so vieles verbieten. :(

      Löschen
    2. naja, man könnte die ja auch ohne Sojasauce & Co zubereiten, nur dene ich das ginge doch auf kosten des speziellen Geschmacks.

      Löschen
    3. Leider kenne ich mich da nicht aus, ob und wie man Sojasauce ersetzen könnte.

      Löschen
  3. Köstlich sieht das aus, hätte ich gerne heute Mittag. Den Wok macht auch einen tollen Eindruck.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    AntwortenLöschen
  4. Mir ist, als hätte ich diesen Artikel schon vorgestern gelesen, aber als ich etwas dazu sagen wollte, war er plötzlich wieder weg. ;-)
    Ich nutzte meinen Wok auch fast täglich, am seltensten allerdings für den "richtigen" Zweck...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Jaaaa, ich hatte zwei Postings direkt hintereinander veröffentlicht, daher musste sich dieses hier ein wenig gedulden. ;)
      Was wokst du denn?

      Löschen
  5. Ein beschichteter Wok? Wird damit nicht das ursprüngliche Verfahren, nämlich bei sehr hohen Temperaturen schnell zu braten, ad absurdum geführt? Selbst die beste keramische Beschichtung macht bei +400°C schlapp und die erreiche ich bei meinem Induktionsherd im Nullkommanix.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Astrid, daher hab ich bis jetzt immer gesagt, einen Wok braucht man nicht, weil ich mit meinem altvaterischen Herd nicht glücklich geworden bin damit. Gasherd und unbeschichteter Wok ist super oder gar wie ich es bei der Küchenschabe gesehen habe, die ihren Wok direkt ins Feuer hängen kann, das ist natürlich perfekt. Hab ich aber alles nicht zu bieten. Und mit diesem Wok komme ich nun wirklich gut zurecht.

      Löschen
  6. Die stehen bei mir auch schon länger auf der ToDo-Liste! Ich merke sie mir mal fürs Wochenende vor, vielleicht wird es ja endlich mal was...

    Bei Deinen würde ich jetzt gerne mal naschen :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Alle aufgegessen!
      Bei denen sollte man wirklich ein, zwei mehr pro Person einplanen!

      Löschen
  7. Lecker, fehlt mir gerade zum glücklich sein. Ich liebe Flülingslollen, nur meine bessere Hälfe nicht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schade! Aber ich kenn das auch. Wenn bei dir ein feines Hendl zu sehen ist, seufze ich auch immer leise vor mich hin, weil der Mann isst Huhn nur, wenn man ihm nicht ansieht, dass es eines ist.

      Löschen
  8. Oh jemine, kannst du nicht was durchreichen???? . . . die Röllchen nehm ich vornweg und dann bitte eine große Portion Sardinen-Pasta . . . da hier grad der Ofen ausgezogen ist, gibt es nur kalte Küche!!! ;-)
    Chaotische Grüße,
    Doris

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh je, eine neue Küche zu bekommen, das ist wahrlich kein Zuckerlecken. Ich wünsche dir gute Nerven und viel Duchhaltevermögen!

      Löschen

Über Kommentare freue ich mich! So schnell es mir möglich ist, antworte ich darauf.

Bitte keine Spams, keine Werbung, keine politische Propaganda oder gar verbotene Sachen - das alles fliegt raus!

In Zeiten der DSGVO muss ich darauf hinweisen: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch die Software dieses Blogs einverstanden.