Habe ich nun lange genug lamentiert, dass man einen Wok nicht
braucht? Dann wäre das jetzt ein guter Zeitpunkt, meine Meinung zu
revidieren. Die Firma Die Pfanne®
hat mir ein Exemplar zum Testen zur Verfügung gestellt. Vorher habe ich
allerdings einige BloggerkollegInnen, die schon ein Exemplar besitzen,
gefragt, ob sich das überhaupt auszahlt. Alle waren voll des Lobes, also
habe ich es gewagt. Und bin gleich ein wenig irre geworden: Ich habe
alles im Wok gebraten, was man braten kann. Auch Wiener Schnitzel kann
man in einem Wok backen - alles getestet! Klappt. In den nächsten Wochen
werde ich vorstellen, was man sinnvoll in einem Wok machen kann - nicht
unbedingt das, was ich alles aufgeführt habe ... ;)
Die
Bedienungsanleitung ist erfreulich kurz gehalten: Der Wok ist ein
Alugussgeschirr und darf daher nicht - wie bei anderen Pfannen üblich -
ohne Inhalt erhitzt werden. Sonst ist alles wie bei anderen
beschichteten Pfannen, also musste ich mich nicht großartig umstellen.
Was
mir wichtig ist: Wie man auf dem Foto sieht, kann man sogar Faschiertes
den Wok-Rand hochschieben, um am Boden andere Zutaten zu braten. Das
ist ja eigentlich der Witz an einem Wok, dass das geht.
Was
ich nicht kann, ist etwas dämpfen in dem Wok. Nicht, weil der Wok das
nicht könnte, sondern weil ich keinen Deckel besitze, der groß genug
wäre, um ihn auf den Wok zu setzen. Das ist jetzt aber meine Schuld und
nicht die vom Wok. ;)
Fazit: Tolles Küchengerät! Auch geeignet, um Wok-Skeptiker eines Besseren zu belehren.
Aber
nun kommt auch noch ein Rezept, das ich schon so oft nachgekocht, aber
noch nie gepostet habe. Ich habe diese Rollen mit großen und mit kleinen
Teigblättern gemacht, muss aber sagen, dass die kleinen schon etwas für
Masochisten sind. Ich habe sie vor einigen Wochen für Gäste gemacht,
die natürlich ganz entzückt waren über die süßen kleinen Röllchen, aber
das war auf jeden Fall das letzte Mal, dass ich so kleine Röllchen für
so viele Leute gerollt habe.
Zur Füllung: Ich nehme das
nicht mehr so genau wie im Rezept. Auf ein Viertelkilo Faschiertes
kommt ein 400 bis 500 g asia-taugliches Gemüse, am besten mit
Mungbohnensprossen und Karotten, sonst gehen noch Kohlrabi, Weißkraut,
rote oder weiße Zwiebel, gelbe Rüben, Lauch, Erbsen(schoten) usw.
14 große TK-Flühlingslollen-Teigblätter oder 28 kleine
1 EL geschmacksneutrales Öl zum Braten
250 g gemischtes Faschiertes
2 TL Ingwer, gerieben
1 Knoblauchzehe (wie der Ingwer auf der feinen Reibe gerieben)
1 scharfe Chili, entkernt und fein gehackt
1 rote Zwiebel, klein geschnitten
2 Karotten, in sehr feine Streifen geschnitten
3 Frühlingszwiebeln, klein geschnitten
6 große Blätter Weißkraut, blanchiert und abgetropft, Rippen rausgeschnitten, in feinen Streife geschnippselt
200 g Sojasprossen
2 EL Sojasauce
2 EL Süße Chilisauce
1 EL Reiswein
Salz
2 EL geschmacksneutrales Öl vermischt mit 1 EL dunklem Sesamöl zum Bestreichen
Flühlingslollenblätter auftauen, Blätter aus der Packung nehmen und mit einem feuchten Hangerl abdecken.
Das
Öl im Wok (DEM Wok!) erhitzen, Faschiertes drinnen krümelig braten und
das Fleisch die Wand vom Wok hochschieben. Ingwer, Knoblauch, Chili und
die gewürfelte rote Zwiebel in den Wok geben, rührbraten. Wenn die
Gewürze gut duften, darf das Fleisch wieder mitspielen und von der
Wok-Wand runterkommen. Man gibt das ganze zerkleinerte Gemüse dazu und
brät unter Rühren, bis das Gemüse bissfest ist. Mit Sojasauce,
Chilisauce, Reiswein und Salz abschmecken.
Alles zum Abtropfen in ein Sieb geben und so abkühlen lassen.
Backrohr auf 200° vorheizen.
Immer
ein Teigblatt nehmen, vor sich auf die Arbeitsplatte hinlegen, sodass
eine Spitze zu sich selbst schaut. Fülle draufgeben, erst unten, dann
links und rechts die Spitzen einklappen und straff aufrollen. In vielen
Rezepten liest man, dass die Teigblätter feucht gemacht werden müssen,
damit sie zusammenhalten. Das braucht man aber definitiv nicht, wenn man
die Sache mit dem feuchten Hangerl ernst nimmt, denn dann trocknen die
Blätter nicht aus.
Na jedenfalls verarbeitet man so die ganze
Fülle, legt die fertigen Rollen auf ein Backblech (am besten mit
Backpapier ausgelegt). Wenn alle Rollen fertig sind, bepinselt man sie
mit der Öl-Sesamöl-Mischung. Ab damit ins Backrohr für 20 - 25 min.
Röllchen auf eine Platte legen und mit süßer Chilisauce zum Dippen
servieren.
Ich habe zwei Chilisaucen selber gemacht, wie ich das bei Petra von Chili & Ciabatta gesehen hatte. Mir hat die Sauce von Tim Mälzer eine Spur besser gefallen. Die Menge einer der beiden Saucen reicht zum Dippen gut aus.
Vielen Dank an Petra
für dieses Rezept! Es ist mir in der Zwischenzeit sehr ans Herz
gewachsen, weil die Rollen nicht gar so fett sind wie die frittierte
Variante. Außerdem passen sie perfekt, wenn sich diverse Gemüsereste in
der Gemüselade befinden, die aufgebraucht werden wollen. Eigentlich kann
ich es nie glauben, dass wir zu zweit diese Menge verputzen können,
aber immer wieder werde ich überrascht, dass das wirklich geht. Schmeckt
super!
Nein, ich hab kein Geld von Die Pfanne® bekommen, lediglich den Wok für Testzwecke.
Mittwoch, 25. November 2015
18 Kommentare :
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Kommentare zum Post
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Frühlingsrollen....muss ich auch mal wieder....
AntwortenLöschenUnd der Wok ist wirklich toll....ich nehme den auch für alles Mögliche. Manchmal koche ich sogar asiatisch damit ;-)
Also macht nicht nur mich der Wok ein bissl irre. Tut gut, das zu lesen. ;)
Löschenmein Wok fristet ein Schattendasein, wird eigentlich nur zum seltenen Fritieren benutzt. Liegt mit daran dass der Gasherd im haushalt unter Woche zur Verfügung steht, woe es meist an der Zeit fehlt um z.B Pommes zu schnitzen. Immerhin er hat einen Deckel!
AntwortenLöschenUnd FLühlingslöllchen, herrjeh.... meine Unverträglichkeit steht diesem Genuß eindeutig im Wege. Schad!
Bisher waren meine Wok auch immer "Verstauberle" und "Herumsteherle", aber der hier macht seine Arbeit wirklich gut.
LöschenSchade, dass deine Unverträglichkeiten dir so vieles verbieten. :(
naja, man könnte die ja auch ohne Sojasauce & Co zubereiten, nur dene ich das ginge doch auf kosten des speziellen Geschmacks.
LöschenLeider kenne ich mich da nicht aus, ob und wie man Sojasauce ersetzen könnte.
LöschenKöstlich sieht das aus, hätte ich gerne heute Mittag. Den Wok macht auch einen tollen Eindruck.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ingrid
Danke für die Blumen! Der Wok ist echt super!
LöschenMir ist, als hätte ich diesen Artikel schon vorgestern gelesen, aber als ich etwas dazu sagen wollte, war er plötzlich wieder weg. ;-)
AntwortenLöschenIch nutzte meinen Wok auch fast täglich, am seltensten allerdings für den "richtigen" Zweck...
Jaaaa, ich hatte zwei Postings direkt hintereinander veröffentlicht, daher musste sich dieses hier ein wenig gedulden. ;)
LöschenWas wokst du denn?
Ein beschichteter Wok? Wird damit nicht das ursprüngliche Verfahren, nämlich bei sehr hohen Temperaturen schnell zu braten, ad absurdum geführt? Selbst die beste keramische Beschichtung macht bei +400°C schlapp und die erreiche ich bei meinem Induktionsherd im Nullkommanix.
AntwortenLöschenLiebe Astrid, daher hab ich bis jetzt immer gesagt, einen Wok braucht man nicht, weil ich mit meinem altvaterischen Herd nicht glücklich geworden bin damit. Gasherd und unbeschichteter Wok ist super oder gar wie ich es bei der Küchenschabe gesehen habe, die ihren Wok direkt ins Feuer hängen kann, das ist natürlich perfekt. Hab ich aber alles nicht zu bieten. Und mit diesem Wok komme ich nun wirklich gut zurecht.
LöschenDie stehen bei mir auch schon länger auf der ToDo-Liste! Ich merke sie mir mal fürs Wochenende vor, vielleicht wird es ja endlich mal was...
AntwortenLöschenBei Deinen würde ich jetzt gerne mal naschen :D
Alle aufgegessen!
LöschenBei denen sollte man wirklich ein, zwei mehr pro Person einplanen!
Lecker, fehlt mir gerade zum glücklich sein. Ich liebe Flülingslollen, nur meine bessere Hälfe nicht.
AntwortenLöschenSchade! Aber ich kenn das auch. Wenn bei dir ein feines Hendl zu sehen ist, seufze ich auch immer leise vor mich hin, weil der Mann isst Huhn nur, wenn man ihm nicht ansieht, dass es eines ist.
LöschenOh jemine, kannst du nicht was durchreichen???? . . . die Röllchen nehm ich vornweg und dann bitte eine große Portion Sardinen-Pasta . . . da hier grad der Ofen ausgezogen ist, gibt es nur kalte Küche!!! ;-)
AntwortenLöschenChaotische Grüße,
Doris
Oh je, eine neue Küche zu bekommen, das ist wahrlich kein Zuckerlecken. Ich wünsche dir gute Nerven und viel Duchhaltevermögen!
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