Mit meinem Rinderbauern habe ich wirklich arg Glück. Bei ihm kann ich - wenn ich rechtzeitig reserviere - Herzzapfen bekommen. Das vielerorts hochgelobte Onglet ist in Österreich zum Glück recht unbekannt, daher kann es maximal passieren, dass mir die Giftigeblonde den Herzzapfen wegschnappt, denn wir haben denselben Rinderbauern. Ich habe den Verdacht, dass das hierzulande meistens zu Faschiertem verarbeitet wird - eine Schande!
Für den Turbohausmann und mich reicht ein halber Herzzapfen, aber wir legen normalerweise gleich auch die zweite Hälfte auf den Grill oder in die Pfanne, diese nur gesalzen und gepfeffert, am nächsten Tag kommt dieses Stück Fleisch kalt und fein aufgeschnitten auf ein Bett aus Blattsalaten, dazu vielleicht noch ein wenig Feta und fertig ist ein weiteres Festessen.
Das Essen ist wieder einmal Fast Food: Mit Abstand am längsten dauert das Anheizen des Grills. Wenn man das Gemüse währenddessen zurecht putzt, ist alles in ein paar Minuten fertig, wenn die Kohle schön glüht. Man kann das Fleisch natürlich auch einfach in der Pfanne braten, dann ist das zwar weniger romantisch, aber ein perfektes Essen, wenn man müde von der Arbeit nach Hause kommt. Dafür kann man sich ja danach romantisch aufs Sofa legen. ;)
1 EL Tandoori-Gewürzmischung
1/2 Herzzapfen
60 g Glasnudeln
50 g Erbsenschoten, in Stücke geschnitten
1 Karotte, mit dem Sparschäler in feine Streifen gehobelt, in mundgerechte Stücke geschnitten
1 milde Chilischote, entkernt und in feine Streifen geschnitten
1 Frühlingszwiebel, geputzt und in Streifen geschnitten
1 EL geschmacksneutrales Öl (bei mir Sonnenblumenöl)
1 EL dunkles Sesamöl
2 El Sojasauce
1 Tl Fischsauce
1 Bio-Limette - Saft und Schale
2 El Hoisin-Sauce
Herzzapfen zuputzen. Der hat eine Flachse (in Deutschand ist da eine Sehne ;)) drinnen, die finde ich nicht dramatisch zäh, aber wenn man empfindlich ist, muss man sie herausmontieren. Wir Österreicher sind da meist abgehärtet, essen wir doch auch gern Schulterscherzl, bei dem eine Flachse quer durch geht. Wenn man beim Herzzapfen die Sache mit der Sehne erledigt hat, hat man auch schon den größten Teil der Arbeit für dieses Essen erledigt.
Tandoori-Gewürzmischung auf einer länglichen Platte verteilen, den Herzzapfen darin wälzen. Auf den Grill legen und rundumadum direkt grillen. Das dauert nur ein paar Minuten. Wir machen es immer mit Thermometer, wenn das 58 Grad zeigt, runter mit dem Fleisch vom Grill und in Folie wickeln, an einer warmen Stelle ruhen lassen. Die Temperatur steigt dann meist noch ein, zwei Grad an, dann ist das Fleisch so, wie wir es gern mögen.
Währenddessen macht man den Rest:
Glasnudeln in kochendes Salzwasser geben und 3 - 4 min. darin ziehen
lassen. Danach in einem Sieb gut abtropfen. Die Glasnudeln sind meistens
sehr lang, daher ist das nun ein guter Zeitpunkt, um sie mit einer
Küchenschere durchzuschneiden, sonst sind sie sehr mühsam zu essen.
Im Wok geschmacksneutrales Öl erhitzen, Chili, Erbsenschoten und Karottenstreifen zwei bis drei Minuten rührbraten. Glasnudeln und Frühlingszwiebel dazugeben. Mit Sesamöl, Sojasauce, Hoisinsauce, Fischsauce, Limettensaft und -schale würzen. Alles sehr gut verrühren. Die Nudeln auf eine Platte verteilen. Fleisch aufschneiden, auf den Nudeln anrichten, servieren.
Freitag, 20. Mai 2016
14 Kommentare :
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Kommentare zum Post
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Ich wär jetzt grad bereit fürs Mittagessen ... mit ziemlichem Hunger, wenn ich mir das so anschaue :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Nun weißt du, wie es mir bei deinen Fotos immer geht. ;)
LöschenAlso an Herzzapfen werde ich hier nicht kommen, aber der Glasnudelsalat hat es mir angetan. Den wird es wohl zum nächsten Grillfleisch geben
AntwortenLöschenZu Asia-Grillerei sicher perfekt!
LöschenHerrlich!
AntwortenLöschenAber bitte...den Herzzapfen, wenn wir beide ihn nicht nehmen, so hat mir unsere Frau Steiner erzählt, dann verzehren sie das selber,..nix mit ins Faschierte mixen..aber wir wissen schon warum wir dort unser Fleisch holen gell
lg. und schönes WE!
Ich ahnte, die kennen sich aus. :)
Löschendas gute Stück heißt auch Nierenzapfen, hab ich gelesen, das kommt mir bekannter vor, ich werde vor meiner nächsten Fleischlieferung (von der Alm i.d. Stmk.) nachfragen!!
AntwortenLöschenlg
Ach, auch du hast einen tollen Rinderbauer, scheint's!
LöschenDas sieht ja so was von gut aus. Da möchte ich gleich zugreifen.
AntwortenLöschenMit Grüßen vom Bodensee
Toettchen
Tausche Essen gegen See! ;)
LöschenIch würd mir das Fleisch halt auf einen andren Salat legen.... und werd mal bei meinem Rinderbauern nachfragen ob der das auch zuschneidet, diesen Nierenzapfen.
AntwortenLöschenBei euch heißt das eher Onglet, falls es überhaupt wer kennt. ;)
LöschenKöstlichst! Hatten wir letzte Woche auch gerade auf dem Grill, leider hat es sch inzwischen herum gesprochen, wie gut dieses Stück ist - die Preise steigen...
AntwortenLöschenSelbiges fürchte ich hier auch. :o
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