Freitag, 29. Januar 2021

[Rettungsaktion] Pavlova mit Tarocco-Orangen

Wir retten heute Reste. Was immer wieder ein Thema ist, ist das Verwerten von Eiklar. Ich habe deswegen ein eigenes Tag dazu gemacht, weil ich sicher bin, dass jede Menge Eiklar einfach weggeworfen wird. Das ist aber nicht nötig, denn erstens gibt es genug Rezepte, bei denen man Eiklar braucht, außerdem hält sich das locker eine Woche, wenn man es in einem Schraubglas im Kühlschrank lagert.

Was ich immer wieder mache, aber was mir noch nie perfekt gelungen war, ist Pavlova. Die schmeckt zwar immer gut, aber sie ist mir immer zart hellbraun geworden. Was ich herumprobiert habe! Nun habe ich aber endlich DIE Temperatur für mein Backrohr gefunden, wie sie weiß bleibt. 90 Grad Umluft und eine Stunde und 20 min. Backdauer waren für meinen Herd das Geheimnis.

Übrigens war das tatsächlich die beste Pavlova, die ich je gemacht habe. Das Geheimnis von Pavlova ist, dass man kein zu süßes Obst dafür nehmen soll. Durch die Säure bleibt eine gewisse Spannung im Essen: süße Baiser, jede Menge nicht zu fest geschlagenes Schlagobers, saure Früchte und man bekommt ein perfektes Dessert.

4 Portionen

Orangentopping:
1 kg Tarocco
1 Limette
3 EL Kristallzucker
1 gehäufter TL Speisestärke 

Baiser:
2 Eiklar (Eier Größe L)
100 g Backzucker  oder Feinkristallzucker
1 Mokkalöfferl Essig
1 Mokkalöfferl Speisestärke

Füllung:
250 g Schlagobers


Am besten beginnt man mit den Orangen, denn die müssen gut durchgekühlt sein. Man kann sie ohne weiteres schon am Vortag zubereiten. 

Zwei Drittel Orangen mit einem Messer so schälen, dass die weiße Haut weggeschnitten wird. Dann in Scheiben schneiden. Den dabei austretenden Saft in einem Topf auffangen. Die restlichen Orangen auspressen. Limettenschale abreiben, zu den Orangenscheiben geben. Limette auspressen und alle Säfte in den Topf geben. Zucker zum Saft geben, gut durchkochen lassen. 1 gehäufter TL Speisestärke in kaltem Wasser auslösen und zum kochenden Saft geben, noch einmal gut durchkochen lassen. Auskühlen lassen und den angedickten Saft über die Orangen gießen. Einige Stunden durchziehen lassen.

Backrohr auf 90 Grad Umluft aufschlagen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. 

Eiklar aufschlagen, den Zucker langsam einriesen lassen, dabei weiterschlagen. Nach ca. 5 min. schlagen sollte sich der Zucker aufgelöst haben. Dafür ein wenig Schnee zwischen den Fingern zerreiben. Spürt man keine Kristalle mehr, passt es, sonst weiterschlagen. Wenn die Kristalle aufgelöst sind, kann man Stärke und Essig dazugeben, noch ein paar Minuten rühren, bis alles sehr gut verteilt ist.

Man kann nun eine große Pavlova machen, indem man einen dünnen Boden aus Baisermasse aufstreicht und dann außen mit dem Löffel hübsche Häufchen am Rand des Bodens draufsetzt. Oder man kann wie ich oben einen gehäuften Esslöffel Baiser auf das Papier setzen und in der Mitte mit dem Löffel ein "Bett" hineindrücken. Mir ist am Ende noch Baisermasse übrig geblieben, damit habe ich mit einem Dressiersack einen Rand auf die einzelnen Portionen gespritzt. Dass die Baiser innen niedriger sind, hat bei mir den Sinn, dass ich das Obers nicht allzu fest aufschlage, damit mir das nicht abhaut. Jedenfalls habe ich meine Baisers 1 Stunde 20 min. im Rohr trocknen lassen, dann waren sie gut durchgetrocknet.

Man kann die Baiser im Rohr bis zum nächsten Tag aufheben. Länger eher nicht, weil sie Luftfeuchtigkeit aufnehmen und nicht mehr knusprig sind.

Zum Servieren die Orangen rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie nicht zu kalt sind und nicht auf den Zähnen weh tun. Das Schlagobers aufschlagen, in die Mitte der einen großen oder der vier kleinen Pavlovas kleckern. Die Orangen mit der Sauce durchmischen, auf dem Obers verteilen, den dicken Saft ebenfalls über allem verteilen.


 
Ich verspreche, dass das ein ganz grandioses Dessert ist! Es ist wirklich einfach zu machen. Wir essen das seit Jahren, aber nun habe ich es erstmals ganz weiß zusammengebracht, daher darf das erst jetzt auf den Blog. Und vor allem diese Geschmackskombination ist grandios.

Danke an Britta, Barbara und Tamara für die Abwicklung der Rettung. 

Und ich freu mich nun auf die Rezepte der Mitretterinnen.

 


 

Brittas Kochbuch - Chili-sin-Carne-Pizza 
Cakes, Cookies and more - Brot Chips
Brotwein - Semmelknödelsalat - Saure Knödel Salat 
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Resteküche - gut eingewickelt 
Pane-Bistecca - Risotto Puffer-Kochen mit Resten 
BackeBackeKuchen - Schwarzbrotknödel mit Sauerkraut 
Das Mädel vom Land - Fenchel-Brot-Suppe 
Bonjour Alsace - knusprig gebratene Nudeln 
our food creations - Bratenreste kreativ verwerten 
Cahama - Kartoffelbrei-Muffins 
Kaffeebohne - Himbeer-Mascarpone-Dessert 
Volkermampft - Haferflocken-Möhren Cracker - gesünder Snacken

28 Kommentare :

  1. Süss mag ich Resteverwertung am Liebsten. Dein Dessert sieht köstlich aus.
    Liebe Grüsse
    Tamara

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  2. Das schaut super lecker aus.
    Jetzt muss ich mal schauen, was ich mit den Eigelben machen, damit das Eiweiß übrig bleibt :)
    LG Harald

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  3. Von Pavlova habe ich bis eben noch nie etwas gehört. Die Idee Baiser mit Sahne und Früchten zu füllen hört sich köstlich an!
    Lieben Gruß Sylvia

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    1. Pavlova ist DAS Nationaldessert in Australien. Hier ist es eher so ein Junge-Menschen-Ding, weil es sehr einfach zu machen ist und die einzige Schwierigkeit dran ist, dass sie wirklich strahlend weiß bleibt.

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  4. Oh ja ein Klassiker!! Ich komme gleich vorbei!!

    LG Wilma / Pane-Bistecca

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    1. Fühlst du dich auch gleich in junge Jahre zurückversetzt?

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  5. Du weisst ja, dass ich keine Süsse bin ;-)
    aaaber dafür liebe ich Blutorangen....

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    1. Der Rezeptteil für Orangen geht auch gut ohne Pavlova.

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  6. Hey, das ist ja eine tolle Idee. Mein 'Ausgestochene' Rezept verlangt immer nur nach Eigelb und aus dem Eiweiß wurden gezwungenermaßen immer Makronen.
    Beim nächsten Mal gibt es Pavlova.
    Liebe Grüße
    Katja

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    1. Liebe Katja,
      ja, wenn man gern Kuchen oder Kekse bäckt, dann steht man oft genug vor dem Problem, was man mit dem Eiklar anstellen soll.

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  7. ganz toll!!!
    Tipps zur Eiklarverwertung sind immer nützlich!!
    Hältst du das Backrohr beim Trocknen der Baisers mit einem Kochlöffelstiel offen??

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    1. Liebe Friederike,
      dieses Mal nicht. Es gab allerdings schon Varianten, bei denen ich das mit dem Kochlöffel gemacht habe.

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    2. super gelungen (mit teilw. offenem Rohr) und weiß geblieben!
      Ein Gedicht, Pavlova wird es jetzt öfter bei uns geben, denn Eiklar bleibt oft über, nur mache ich meist Schokokuchen damit

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  8. Köstlich! Neue Blutorangen sind im Anrollen, also weiß ich schon, was ich damit anstelle.

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    1. Liebe Petra,
      das ist wirklich DAS perfekte Topping für die Pavlova.

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  9. Oh wow, die sind dir ja wirklich gelungen. Sensationell!
    Und mit den Blutorangen kann ich mir das auch echt gut vorstellen ... Danke!!!
    Liebe Grüße!

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  10. Rezepte für übriges Eiklar sind immer super! Sieht wirklich toll aus und schmeckt bestimmt auch so :-)
    Liebe Grüße, Julia

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    1. Liebe Julia,
      ja, ich finde auch, man kann nie genug Rezepte für übrig gebliebenes Eiklar haben.

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  11. Man lernt nicht aus. Das Wort Pavlova habe ich vorher noch nie gehört. Eine schöne Idee :-).

    Gruß Volker

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    1. Lieber Volker,
      hierzulande ist Pavlova meistens das erste Dessert, das man außerhalb vom Elternhaus zubereitet, weil sie wirklich einfach ist bis auf das strahlende Weiß.

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  12. Pavlova ist ein Gedicht (der gleichnamige Roman übrigens auch). Und Deine Variante lässt mich zungeschnalzend niederknien.

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    1. Mit den Orangen ist es wirklich eine sehr gute Kombination.

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