Das Waldviertel im Sommer ist einfach großartig! Wenn wir in Wien bei 35 Grad geschwitzt haben, waren in Zwettl erfrischende 16 Grad Morgentemperatur, Tageshöchstwerte um die 25 Grad. Und an genau so einem Tag war ich mit etlichen anderen Bloggerinnen von Martina Macho zu Zwettler Bier eingeladen. Ich war bereits zur Hopfenernte und zur Gerstenernte im Waldviertel, nun war der dritte Bestandteil vom Bier, nämlich das Wasser dran. Wir sind den Zwettler Bierweg durch den Wald gegangen, um schließlich das wunderschöne historische und das nicht minder schöne neue Wasserwerk zu besichtigen. Bitte das ist ein Unterschied! Es ist unglaublich, wie viel Knowhow eingesetzt wird, um "einfach nur ein Bier" zu brauen.
Ich muss sagen, es ist auch sehr schön zu sehen, mit wie viel Sorgfalt mit allen Zutaten für Bier hier umgegangen wird. Da steckt eine Menge an Herzblut, aber auch Verstand drinnen!
Jedenfalls waren wir nicht nur zum Lustwandeln im Wald und zur Weiterbildung eingeladen, sondern auch zum Kochen und Essen. Und zwar nicht einfach irgendwohin, sondern zum Wirtshaus im Demutsgraben. Ich bin ja im Sommer sehr gern im Waldviertel der Temperaturen wegen, daher kannte ich das Lokal schon. Es ist wirklich eines der besten!
Wir haben Waldviertler Bierknödel und Schafkäseknödel gemacht. Sehr gut haben die alle geschmeckt. Ich möchte nun das Bierknödelrezept, das ich aber ein wenig bearbeitet habe, zeigen. Das Rezept war auch klug gewählt: Das Waldviertel ist die Heimat der Erdäpfelknödel, denn der Boden vom Waldviertel ist ideal für Erdäpfel. Auch Kraut wächst hier gut. Also ist das hier ein ganz klassisches Waldviertler Essen.
Für 12-14 Knödel (6 bis 7 Portionen) 1 kg mehlige Erdäpfel 250 g Erdäpfelmehl 1 TL Salz
Die Erdäpfel kochen und schälen, noch warm durch die Erdäpfelpresse drücken. Mit Salz und Erdäpfelmehl mischen. Den Teig zu einer dicken Rolle formen.
Fülle: 300 g faschiertes Kalbfleisch 100 g braune Champignons 1 kleine Lauchstange 1 EL Sonnenblumenöl 1 Seiderl (= 0,3 l) Zwettler Märzen oder Lager Salz Pfeffer
Lauch und Champignons putzen und fein hacken. Öl in einer Pfanne erhitzen, das Faschierte dazugeben und trocken rösten, bis das Fleisch fein bröselig ist. Lauch und Champignons dazugeben und mitbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Bier dazugeben und alles köcheln, bis das Bier komplett verdampft ist. Fülle auskühlen lassen.
Salzwasser in einem sehr großen Häfen zum Kochen bringen.
Die Teigrolle in 12-14 Stücke teilen. Mit feuchten Händen die Teigstücke zu dicken Fladen formen. In die Handfläche setzen, sodass eine Vertiefung entsteht. Da hinein kommt 1 EL Fülle. Teig um die Fülle herum schließen und zwischen den Händen zu einem runden Knödel formen.
Wenn alle Knödel fertig sind, legt man sie ins kochende Wasser. Das Wasser kühlt durch die Knödel so weit ab, dass es nicht mehr kocht. Das wollen wir aber eh so, also drehen wir nun auch den Herd auf mittlere Hitze zurück, denn die Knödel sollen nur mehr ziehen und nicht wild kochen. Die Knödel sinken anfangs auf den Boden des Topfes. Wenn sie nach etwa15 min. aufsteigen, sind sie fertig.
Paprikakraut: 1 kg Jungkraut (ersatzweise Braunschweiger oder Spitzkraut) 1 Zwiebel 1 Prise Zucker 1 EL Sonnenblumenöl 1 Seidel (= 0,3 l) Zwettler Lager oder Märzen 1 TL Paprikapulver edelsüß ½ TL Paprikapulver scharf Salz Pfeffer
Nur kurz zum Kraut: Wenn man das jetzt schon erhältliche lagerfähige Kraut verwendet, wird die Garzeit sehr viel länger. Die im Rezept genannten Sorten erkennt man an den locker aufeinander liegenden Blättern. Diese zarten Krautsorten sind innerhalb von 10 min. gar.
Zwiebel fein hacken. Kraut erst nudelig schneiden, diese Krautstreifen dann etliche Male durchschneiden, damit man dann keine endlos langen Streifen auf dem Teller hat.
Öl in einer Pfanne erhitzen, darin den Zwiebel hell rösten. Zucker und Kraut dazugeben, beides mitrösten. Das Bier dazugießen. Mit Salz, Pfeffer und den beiden Paprikasorten würzen. Das Bier einkochen lassen, bis es fast ganz verkocht ist. Aber Vorsicht: Paprikapulver brennt leicht an, daher das Kraut nicht ganz trocken rösten.
Ich freue mich sehr, dass sich nach so vielen Jahren wieder jemand gefunden hat, der die Rettungen weiterführt: Sylvia vom Blog Brotwein hat sich bereit erklärt, sich zu kümmern. Und wie immer stammt der Banner von Britta. Dieses Mal ist das Thema Erntedank!
Dass ihr hier immer wieder Scharfes aus eigenem Anbau findet, ist ja nichts Neues. Und wie immer haben wir auch in diesem Sommer unglaublich gern Eigenbau-Jalapenos gegessen, gefüllt mit Ziegenfrischkäse und umwickelt mit Speckscheiberln, die wir als Vorspeise auf den Grill schupfen. Nur irgendwann am Ende des Sommers haben wir genau einmal zu oft diese Chili Poppers gegessen, die letzten Jalapenos hängen an den Zweigen und keiner kann sie mehr leiden. Also hab ich sie konserviert. Und zwar so, dass sie bis zum Winter halten, wenn wir wieder Lust auf Jalapenos haben.
Gärtnerische Erkenntnis: Nicht alle Jalapenos bekommen diese charakteristischen Risse. Diese Sorte hat gar keine bekommen, dafür hatte ich eine andere, die war von einem richtigen Netz von Rissen überzogen.
Für 300 g Jalapenos (die passen in 2 kleine Rex-Gläser, die ca. 200 ml fassen)
Sirup: 30 g Zucker 300 ml Apfelessig 1 EL Salz 1 TL Korianderkörner 2 TL helle Senfsamen 1 TL Kurkuma
Rex-Gläser auswaschen, die Deckel mit gewaschenen Ringen versehen, Klammern bereithalten. Einen Marmeladentrichter und einen Esslöffel zurecht legen.
Backrohr auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Die Jalapenos waschen. Dann zieht man sich bitte Handschuhe an! Die Chilis samt Kernen drinnen in dickere Scheiben schneiden und zur Seite stellen.
Alle Sirup-Zutaten in einen Topf geben und unter Rühren gut durchkochen lassen, bis der Zucker ganz aufgelöst ist. Die Jalapeno-Ringe dazugeben und 5 min. köcheln lassen.
Die Chilis mit dem Marmeladentrichter auf die Gläser verteilen. Dabei die Chilis mit dem Löffelstiel nach unten schieben. Marinade samt Gewürzen zu den Jalapenos gießen, bis die Marinade ca. 1 Finger breit unter dem Rand ist. Deckel mit dem Gummi aufsetzen, mit 2 Klammern gut verschließen.
Ich bin altmodisch, daher rexe ich im Wasserbad ein: Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Ein ofenfestes Gefäß mit einem Hangerl auslegen, fingerhoch heißes Wasser zugießen und die vorbereiteten Gläser möglichst noch heiß reinstellen. Die Gläser sollen einander nicht berühren. Immer wieder ins Rohr schauen. Es dauert, wenn man die Gläser mit heißer Marinade füllt und heißes Wasser fürs Wasserbad verwendet, nicht sehr lang, bis Bläschen in den Gläsern aufsteigen. Bei mir waren es 20 min. Dann einfach das Rohr abdrehen und alles wie es ist über Nacht auskühlen lassen.
Am besten lässt man die Gläser noch eine Woche durchziehen, bis sich die Aromen gut mit den Chilis vermischt haben.
Cowboy Candy kann man für alle Arten von Tex Mex-Essen verwenden, also rein in Guacamole, in Tacos, zu Carne Asada oder ganz schlicht auf ein Brot mit Frischkäse. Es geht so ein Löffel Cowboy Candy auch mal ohne alles zwischendurch.
Natürlich wecke ich nicht diese beiden Mini-Gläschen allein im Rohr ein. Wenn ich die Chilis abernte, habe ich einige Rezepte, die ich auch gleich mit erledige, oder ich mache aus Paradeisern Passata und rexe die ein oder um diese Jahreszeit Zwetschkenröster (Rezept wie beim Marillenröster).
Wahre Lobeshymnen liest man immer wieder vom Rosebar Centrala. Und ich muss sagen, das Lokal wird mit jedem Recht so gelobt. Die Karte ist klein und fein, sehr gemüselastig und uns hat alles sehr geschmeckt. Auf dem Foto sieht man eine Fischpaté mit Gurkenstücken und Chips zum Dippen. Ein wahrer Gaumenschmaus war ein Paradeisergang: Lauwarme Paradeiser schwimmen in einem warmen Buttersee und sind gekrönt von sauer marinierten Schalotten. So ein Genuss!
Wir kommen sicher wieder!
Sehr gut schmeckte der Kaffee im Do An am Naschmarkt. Nachdem ich sowieso am Markt einkaufen war und ein Plätzchen in der Sonne frei war, konnte ich nicht widerstehen. Die Melange war richtig gut, wurde sehr freundlich serviert, die Sonne war ausgesprochen wohltuend. Also zur Wiederholung vorgesehen.
Eine Freundin hat mich zum Ferhat Döner verschleppt. Sie sagt zurecht, dass das gar nicht geht, dass man in St. Favoriten wohnt und den nicht kennt. Und recht hat sie, denn das ist wirklich ein fantastisches Kebab. Wir haben beide Iskender Kebab gegessen. Großformatige Brotwürfel kommen auf einen Teller, da drauf wird Kebab gelegt, drüber kommt eine sehr gute Paradeissauce, dazu gibt es hausgemachtes Joghurt. Dazu gab es eingelegte Chili und ebensolches anderes Gemüse, Paradeisersalat und knusprige Pommes. Wir haben Ayran dazu getrunken. Ganz entzückend fand ich, dass immer wieder jemand durchgeht und den in der Schlange Wartenden Tee anbietet. Eine echte Bereicherung für den Bezirk!
Immer wieder sehr erfreulich ist der Kaffee in der Bäckerei Der Mann. Wenn ich unterwegs bin und zu früh zu einem Termin bin, geh ich oft auf einen Kaffee. Immer, wenn ich bei dieser Bäckereikette reinfalle, ist das Ergebnis richtig erfreulich. Der Illy-Kaffee kann schon was.
Den Sommer verabschiede ich am liebsten an irgendeinem Seitenarm der Donau sitzend. Immer wieder fein ist das Bootshaus. Man bekommt dort Mittelmeerküche mit etlichen netten Fischgerichten. Bei mir wurde es gegrillter Oktopus, der auf Rucola und mit Tsatsiki und Pommes serviert wird. Nett finde ich die diversen hausgemachten Limonaden.
Der Blick über die Alte Donau ist echt sowas von erholsam!
Wie so oft war ich auch in diesem Monat wieder auf der Mariahilfer Straße und da kann ich nur sehr schwer beim Mottobrot vorbeigehen. So ein netter Schanigarten und so ein guter Kaffee!
Gekauft
Nun hab ich auch noch einen Mangobaum bei Crowdfarming adoptiert. Nachdem die Menge überschaubar ist, gehören mir diese Mangos allein. Und ich hab wirklich kein Problem, die auch allein zu essen. Man kann sie einige Zeit im Kühlschrank aufbewahren, sodass ich diese Menge über einen Monat verspeisen kann. Außer meinem geliebten Mango mit Klebreis und Kokossauce habe ich nur noch Mangolassi gemacht, die anderen wurden einfach so gegessen.
Mein Tahini war leer und das zu einem Zeitpunkt, wo ein neues Ottolenghi-Buch angekündigt war. Das geht natürlich gar nicht, also habe ich bei Doronia bestellt. Das ist immer gleich eine gute Ausrede, dass ich diese absolut tödlichen Erdnussflips mit ordere. Wenn ich mit denen anfange, dann kann ich echt nicht mehr aufhören, bevor das Packerl leer ist.
Eine Premiere ist dieses Brioche-Toastbrot vom Motto. Toastbrot kannte ich bisher nur so, dass es in einer geschlossenen Form gebacken wird und damit die charakteristische eckige Form hat und kaum eine Kruste. Auch kenne ich es so, dass Toastbrot eine gleichmäßig kleinporige Krume hat. Das hier ist ganz offensichtlich in einer oben offenen Form gebacken, es hat eine leichte Kruste, wie halt normalerweise Weißbrot bei uns halt so hat. Die Porung ist ungleichmäßig. Und das ist soooo gut! Das ist ein Toastbrot, an dem sich in Zukunft alle anderen messen müssen bei mir.
Mein normales Gemüsekistl macht weiter Pause und ich bekomme daher das Herbstkistl vom Adamah im zweiwöchigen Rythmus. Wie immer ein sehr erfreuliches Kisterl, das im Nu verkocht war. Was draus wurde? Das Obst haben wir einfach so gegessen. So geschmackvolle Birnen habe ich schon sehr lang nicht mehr gegessen! Die Pfefferoni habe ich mangels einer anderen Idee eingelegt und warte nun drauf, dass sie durchziehen, dann fällt mir hoffentlich etwas Gutes damit ein. Die Paprika hab ich gefüllt, denn das ist das Einzige, was ich mit unreifen Paprika essen kann. Die Karotten hab ich im Rohr gebraten. Vom Wirsing hab ich die äußeren Blätter zu Rouladen gedreht, die Innenblätter wurden zu Köch. Zu allen drei Gerichten haben die Erdäpfel gut als Beilage gepasst.
Gekocht
Nachdem ich eine ordentliche Menge an Sommeräpfeln, die nicht haltbar sind, geschenkt bekommen hatte, durfte gleich einmal ein Apfelstrudel auf den Tisch. Sommeräpfel sind nicht so arg mein Fall, weil sie meistens nicht das intensive Aroma von den Herbstäpfeln haben, aber im Strudel, wo sehr viele Äpfel drinnen sind, passt das.
Ich ernte immer noch locker eine Gurke pro Woche. Ich gestehe, schön langsam hängen sie mir sonst wo raus. Was aber auch bei herbstlichen Temperaturen geht, ist mein Durken-Dill-Gemüse, dieses Mal mit Forellenfilet und Erdäpfelpüree.
Felix hat vor kurzer Zeit einen Pflaumenkuchen mit Marzipan vorgestellt. Der kam mir gerade gelegen, denn ich habe im Supermarkt angebliche Bio-Zwetschken gesehen, die aber so verpackt waren, dass man möglichst wenig davon sieht. Daheim hat sich dann herausgestellt, dass es Pflaumen waren und die haben wie Stroh geschmeckt. Bei diesem Kuchen kommt der Geschmack aber vom Marzipan, daher war das Ergebnis trotz allem sehr erfreulich. Für meinen kleinen Haushalt backe ich − wenn nicht gerade Besuch kommt − nur mehr in reduzierten Mengen, solche Kuchen backe ich in der Brownie-Form. Die Rezeptmenge hat perfekt gepasst.
Der September ist mein Pilze-Koch-Monat: Gerade noch kann man aus dem
Vollen schöpfen und zum Glück ist mir dieses Rezept von Meera Shoda in
die Hände gefallen: Wildpilze-Pilav
Leider schaut das so gar nicht spektakulär aus auf dem Foto, aber es
schmeckt so. Die erdigen Aromen von Eierschwammerln, Steinpilzen und
anderen Pilzen, die ich am Markt ergattern konnte, paaren sich
hervorragend mit indischen Gewürzen und man erhält eine
Geschmacksexplosion.
Im Gemüsekistl waren mehlige Erdäpfel, mit denen hab ich meine Erdäpfelgalette gebacken. Dieses Mal hab ich sie als Hauptspeise serviert. Ich hab ein geräuchertes Forellenfilet drübergezupft, dazu gab es Schnittlauchrahm, außerdem eine Schüssel Rucolasalat. War ein unkompliziertes, ausgezeichnetes Essen.
Ich
hatte, weil ich nicht wusste, wie viel geräucherte Forelle wir essen
würden, zwei Filets gekauft und eines war übrig. Wie immer in solchen
Fällen mache ich meinen Fischaufstrich damit. Man kann aus dem auch kleine Nocken ausstechen und die auf Blattsalaten als Vorspeise reichen.
Die Kombination Reis und Linsen liebe ich, seit ich Mejadra kenne! Und wie es der Zufall will, waren die Zutaten alle im Haus, als ich dieses Rezept für Malaysischen Linsenreis bei Madama Rote Rübe gesehen habe. Zack, was es auch schon nachgemacht. Der nussige rote Vollkornreis, der noch im Haus war, hat sich sehr gut in diesem Essen gemacht. Und wieder einmal haben wir den Regenbogen gegessen.
Wie schon oft mochten wie auch dieses Mal die Seiser-Bananen gern. Bananen der Länge nach halbieren, säuerliche (wichtig!) Marmelade drauf, nicht zu fest geschlagenes Obers, geröstete und gehackte Haselnüsse drauf, letzte Schicht ist geraspelte Bitterschokolade. Geht einfach, schmeckt immer!
Gesehen
Viele österreichische Schauspieler (Julia Koschitz, Manuel Rubey, Thomas Mraz, Julia Jelinek, Stefanie Sargnagel, David Scheid, Reinhard Nowak uva.), allen voran die großartige Christine Ostermayer, spielen in der Komödie 80 +mit.Kurz zum Inhalt: Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen in einer Seniorenresidenz aufeinander. Die disziplinierte Helene (Christine Ostermayer), im wirklichen Leben wie im Film eine ältere Schauspielerin, ist des Lebens müde, ganz das Gegenteil ist die hausbackene pensionierte Pflegerin Toni (Margarete Tiesel), die das Leben in vollen Zügen lebt. Sie gehen auf einen Roadtrip, der so ganz sicher nicht geplant war. Es ist ein ganz kleines bisschen wie Thelma & Louise, allerdings nicht ganz so großes Drama, aber mit vielen Feinheiten darüber, wie man sich in späten Jahren noch einmal selber finden kann, worauf es wirklich ankommt im Leben, das Lebensende und das Leichte im Schweren. Der Showdown nach einer Verfolgungsjagd findet dann in einer Schweizer Fußgängerzone statt, wo Helene eine wirklich großartige Rede u.a. über Scheinheiligkeiten hält. Es wird wahrscheinlich der letzte Film sein, in dem Christine Ostermayer zu sehen ist, denn sie ist 87. Also los, anschauen!
Regie und Drehbuch stammen von dem Duo Sabine Hiebler & Gerhard Ertl, die schon lange miteinander arbeiten.
Start des Films ist in den österreichischen Kinos am 3.10.2024.
Für mich ziemlich schwere Kost war die Charakterstudie The Apprentice − The Trump Story. Im Film werden der junge Donald Trump und die üble Seite der Macht gezeigt. "The Apprentice" ist keine Biografie, sondern sie zeigt, wie Trump durch die Hilfe von Roy Cohn, einem gewissenlosen Anwalt, der mit hinterhältigen Taktiken eine scheinheilige Welt zu seinem Vorteil nutzt, aufsteigt. Was Trump offensichtlich sehr gut gelernt hat: In der Presse
ständig präsent zu sein hilft, auch wenn man nicht nur als guter Mensch
dargestellt wird.
Regie führte der iranisch-dänische Ali Abbasi, der mittlerweile anscheinend von Trump verklagt wurde. Aber nachdem das im Film auch deutlich genug gezeigt wurde, dass eine der Regeln im amerikanischen Big Business sein dürfte "Verklag sie alle", war das dem Regisseur sicher klar, dass ihm das auch blühen würde. Es gibt mehr als drastische Szenen in dem Film, zum Beispiel vergewaltigt Trump seine Frau.
Die Hintergrundinfos stammen von Gabriel Sherman, einem Journalisten, der für Magazine wie "The New York Magazine" und "Vanitiy Fair" über den den ersten Wahlkampf von Trump recherchiert und berichtet hatte. Von Sherman stammt das Drehbuch für diesen Film.
Der Film erhielt, als er in Cannes gezeigt wurde, lange Standing Ovations. Holy Spider, die Ivana Trump spielt, erhielt in Cannes den Preis für als beste Hauptdarstellerin. Männlicher Hauptdarsteller ist Sebastian Stan.
Filmstart in Österreich ist der 17.10.2024.
Gelesen
Ein interessanter Artikel zum Thema Muss man Ketchup kühl lagern? Ich bin so aufgewachsen dass alles, was einmal offen ist, im Kühlschrank gelagert werden muss. Im Gegensatz dazu habe ich schon öfter Gläser oder eben Ketchup-Flaschen in Lokalen einfach so herumstehen sehen. Im Artikel findet sich die Anwort, was nun stimmt.
NYT Cooking wird 10 Jahre alt und daher sind die 50 Lieblingsrezepte nun frei zugänglich. Diese Rezepte sind es auf jeden Fall Wert, dass man sie genauer anschaut.
Noch einmal New York Times: Wieder einmal wird gewarnt vor hoch verarbeiteten Lebensmitteln. Die Spitzenreiter von "Übel" sind süße Softdrinks und verarbeitetes Fleisch. Wobei zum Glück aber schon ein Unterschied gemacht wird durch die Art, wie verarbeitet wird. Wer schauen mag, ich hab das Glück, dass ich als Abonnentin den ganzen Artikel teilen kann.
Gerade blüht diese Clematussi auf Balkonien echt schön. Das ist die einzige Pflanzen, die bei mir um diese Jahreszeit Blüten schiebt. Nicht so groß und eindrucksvoll wie so manche Frühlingsclematis, aber umso wertvoller, weil sie eben bei mir ein Alleinstellungsmerkmal hat.
Einen sonnigen und auch sonst erfreulichen Herbst wünsch ich euch allen! Ich schick ein Zwickerbussi in die Ferne.
Eine ziemliche Überraschung war das Ergebnis von diesem Rezept: Es schmeckt aber sowas von gut, dass es sofort auf die Immer-Wieder-Nachkochen-Liste gewandert ist. Wie so oft hab ich einiges geändert und ich bin sicher, dass es nur meine Änderungen sind, die es gar so gut gemacht hat ... Hüstel ...
Für 2 Hauptspeisenportionen
2 eher kleine Süßkartoffeln 2 EL Olivenöl 1 kleine Zwiebel 1 Knoblauch 150 g getrocknete Paradeiser in Öl 150 g Kichererbsen (gekocht gewogen) 125 Blattspinat 150 g Feta 1 TL Chiliflocken 1 TL frischer Thymian, gehackt Salz Pfeffer
Backrohr auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Süßkartoffeln gründlich waschen, trocken tupfen und der Länge nach halbieren. Die Schnittfläche kreuzförmig einschneiden. Mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegte Backblech legen, mit 1 EL Olivenöl beträufeln. Ca. 40 min. backen, bis die Süßkartoffeln gar sind (mit der Gabel einstechen). Die Süßkartoffeln überkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Zwiebel fein hacken und in Olivenöl anschwitzen. Knoblauch schälen und ebenfalls fein hacken, mit anrösten. Blattspinat gut waschen, in die Pfanne dazugeben und zusammenfallen lassen. Pfanne vom Herd ziehen und alles überkühlen lassen. Dann die grob geschnittenen getrockneten Paradeiser dazugeben, Kichererbsen und zerböselten Feta ebenfalls.
Die Süßkartoffeln mit einem scharfkantigen Löffel aushöhlen. Süßkartoffeln gleich auf dem Backblech lassen. Den Brei, den man herausschabt, zu der Füllung geben und alles gut verrühren. Mit Chili, Thymian, Salz und Pfeffer abschmecken. Diese Mischung in die Süßkartoffeln geben − man muss dabei ziemliche Berge auf den Süßkartoffeln bauen, aber es geht sich aus.
Normalerweise kommt bei uns unter der Woche kein Fleisch auf den Tisch, schon gar kein Wild. Aber nun habe ich einerseits viel Wild gekauft und andererseits bin ich nicht so gut im Portionieren von größeren Fleischstücken, also habe ich wieder einmal Fleisch für meinen Fleischwolf produziert. Zum Glück gibt es in dem neuen Wildkochbuch einige Rezepte mit Faschiertem, was mir sehr entgegengekommen ist. Und diese Köttbullar waren genau so, wie ich sie mag: Ein richtiges Wohlfühlessen für kühlere Herbsttage.
2 Portionen
Für die Fleischbällchen: 1 Zwiebel 1 kleine Knoblauchzehe 300 g faschiertes Wild (bei mir Reh und Wildschwein gemischt) 50 g Bröseln 1 Ei (Größe M) 2 EL Milch 1 Prise Wildgewürz Salz Pfeffer 150 ml Gemüsesuppe 80 ml Obers 2 TL Dijon-Senf 4 EL Preiselbeeren (Einkochzeit ist gerade!) 1 EL Speisestärke 1 EL Öl
Für den Erdäpfelstampf: 400 g mehlige Erdäpfel Salz 150 g Erbsen (TK) 1 EL Knoblauchbutter (hier selbst gemacht: 1 EL zimmerwarme Butter und 1 große, sehr fein gehackte Knoblauchzehe verrührt) 30 ml Obers 2 EL Zitronensaft Pfeffer
Für die Köttbullar die Zwiebel und den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die Hälfte der Zwiebel mit Knoblauch, Faschiertem, Bröseln, Ei, Milch und Wildgewürz in eine Schüssel geben. Salzen und Pfeffern, dann alles gut mit den Händen vermischen und daraus 6-8 Fleischbällchen formen.
Für die Sauce Gemüsesuppe, Obers, Senf, die Hälfte der Preiselbeeren und die Speisestärke verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen.
Für den Stampf die Erdäpfel schälen und in grobe Stücke schneiden. Diese Stücke in Salzwasser je nach Größe 10-15 min. kochen.
In der Zwischenzeit die Fleischbällchen im Öl anrösten, nach der Hälfte der Garzeit ( ca. 5 min.) die restliche Zwiebel zugeben und mitrösten.
Für den Stampf die Erbsen zu den Erdäpfeln geben und alles miteinander noch einmal 5 min. köcheln lassen.
Die Zutaten für die Sauce noch einmal gut aufrühren und zu den Fleischbällchen gießen. Die Sauce dicklich einkochen lassen.
Währenddessen die Erdäpfel abgießen und ausdampfen lassen. Knoblauchbutter, Obers, Zitronensaft, Salz und Pfeffer dazugeben und mit einem Erdäpfelstampfer zerstampfen. Abschmecken.
Die Fleischbällchen auf zwei Teller verteilen, mit der Sauce beträufeln, mit den übrigen Preiselbeeren und dem Stampf servieren.