Mittwoch, 12. Februar 2025

Hui Guo Rou − Doppelt gegarter Schweinbauch

Das ist eines meiner liebsten chinesischen Gerichte und es ist so einfach! Nachdem es ein weltweit bekanntes und beliebtes Nationalgericht der Sichuan-Küche ist, gibt es wahrscheinlich schon sehr viele Varianten davon im Netz, aber ich möchte gern meine eigene am Blog haben.

Ich kaufe immer gleich die doppelte Menge Schweinebauch und friere die Hälfte gekocht ein. Wenn das Kochen einmal gemacht und das Fleisch gut durchgekühlt ist, ist der Rest in ein paar Minuten erledigt. Das Reiskochen dauert doppelt so lang, daher kann man in der Wartezeit auch gut diverse Gemüsereste klein schneiden und rührbraten. 

 


Für 4 Portionen

500 g Schweinebauch (ohne Knochen, aber mit Schwarte gewogen)
1 EL schwarze fermentierte Bohnen
2 EL Chili-Bohnen-Paste (Pixian Doubanjiang)
1 Schuss chinesischer Reiswein (Shaoxing) 
1 EL dunkle chinesische Sojasauce 
1 EL süße schwarze Bohnenpaste (Tianmian)
1 EL Öl (ich: Sonnenblumenöl)
1 Frühlingszwiebel, in feine Ringe geschnitten

 

Wasser in einem Topf mit Deckel zustellen. Wenn das Wasser kocht, den Schweinebauch hineingleiten lassen und ca. 30 min. köcheln. Das Fleisch muss nicht ganz durch sein, aber wenn es das ist, ist es auch okay. Dann sehr gut durchkühlen lassen. Ich mache das Kochen meistens am Tag vorher, lasse das Fleisch in der Küche auf Zimmertemperatur ab- und danach im Kühlschrank durchkühlen.

Schwarze fermentierte Bohnen für 10 min. in kaltes Wasser einweichen. Danach abgießen und die Bohnen grob hacken.

Kurz vor dem Servieren das Fleisch in dünne Scheiben schneiden. Ich glaube, dass das der Witz an dem gut gekühlten Fleisch ist, dass man es nur in dem Zustand sehr fein schneiden kann.

Das Öl im Wok erhitzen, auf mittlere Hitze kommen lassen. Hier brauchen wir keine brennheiße Hitze wie sonst bei Wok-Gerichten, sondern man gibt das Fleisch in das mittelheiße Öl und lässt es gemütlich auf allen Seiten gut braun werden.

Fleisch aus dem Wok nehmen und das Fett bis auf einem Löffel, den man im Wok lässt, weggießen. Die Bohnen und die scharfe Chili-Bohnen-Paste rührbraten, bis alles gut duftet. Das Fleisch dazugeben, ebenso die süße schwarze Bohnenpaste und alles unter Rühren gut durchbraten.

Mit der fein geschnittenen Frühlingszwiebel bestreuen und mit Jasminreis servieren. 

 

Ich mag sehr gern rührgebratenes Gemüse dazu. Was ich um diese Jahreszeit fast immer daheim habe, sind Weißkraut und Karotten, wenn sich dann vielleicht noch eine Paprikaschote im Kühlschrank findet, ist das perfekt. Alles fein schneiden, in etwas Sonnenblumenöl ein paar Minuten braten, je eine Prise Salz, weißen Pfeffer und Zucker drüberstreuen, mit etwas geröstetem Sesamöl beträufeln, durchrühren, servieren.

Auch ein Gemüse, das zur Jahreszeit passt, ist Pak Choi. Die kleinen Röschen aus dem Asiamarkt sehr gut waschen, halbieren und dann wie oben beschrieben vorgehen.

 


 



Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft sucht die besten Dessert-Rezepte aus aller Welt

Und weil Volkers Kulinarische Weltreise gerade in China unterwegs ist, schicke ich das Gericht gerne dort hin. Ich werde spätestens am Ende des Monats die anderen Chinarezepte hier verlinken. Jetzt nur mal, was mir so untergekommen ist an "Mitreisenden".

Magentratzerl: Hom-Chi
Pane & Bistecca: Beef mit Sa Tsa-Sauce
Fliederbaum: Kraftsuppe
Bistroglobal: Jajangmyeong 
Feuer-explodierte Nieren-Bumen -huo-bao-yaohua 
Pane & Bistecca: Chinese Lion Head






Freitag, 7. Februar 2025

Latkes

Erdäpfelpuffer sind gut, aber besser sind Latkes. Wenn der Mann nach Erdäpfelpuffern fragt, sind das bei uns immer Latkes, die jüdische Variante von den Puffern. Was der Unterschied ist? Die Latkes haben Zwiebel und Petersilie drinnen, was ihnen mehr Aroma verleiht, außerdem sind sie in fingerhoch Öl gebraten, also fast schon frittiert. Und wir wissen ja, dass Essen besser ist, wenn es ausreichend Fett gesehen hat. So ist das auch bei den Latkes.

Latkes gehören mit ihrem zarten Innenleben und Knusperkruste zwingend zu den aschkenasischen Chanukka-Feierlichkeiten.

Rezeptquelle: Leah König, Das jüdische Kochbuch



4 Portionen
1 kg mehligkochende Kartoffeln, ungeschält, sauber gebürstet und trocken getupft 
1 mittelgroße Zwiebel, geschält 
50 g Weizenmehl 
2-3 Eier, leicht verquirlt 
2 EL frische glatte Petersilie, fein gehackt  
Pflanzenöl zum Frittieren 
Salz 
Pfeffer, frisch gemahlen

Sauerrahm zu Servieren

Hier serviert mit Räucherlachs und Sauerrahm, in den klein geschnittener Schnittlauch eingerührt ist.


 

Backblech mit mehreren Lagen Küchenrolle (Deutsche nehmen Küchenpapier) auslegen. 

Erdäpfeln und Zwiebeln grob raspeln. Ich mache das in der Küchenmaschine. Die geriebenen Erdäpfeln und Zwiebeln in ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) geben und so viel Flüssigkeit wie möglich ausdrücken. Erdäpfeln und Zwiebeln mit Mehl, 2 Eiern, Petersilie, ½ Esslöffel Salz und ¼ Teelöffel Pfeffer in eine große Schüssel geben und verkneten, bis eine einheitliche Mischung entstanden ist. Falls sie zu trocken erscheint, das restliche Ei unterrühren. 

Etwa ½ cm hoch Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen, bis es Schlieren zieht, aber nicht raucht. Etwa 50 g schwere Stücke des Teigs abstechen und portionsweise in die Pfanne geben. Mit einem Pfannenwender sanft flach drücken und glätten. 6-8 Minuten frittieren, bis die Latkes auf beiden Seiten gebräunt und durchgegart sind. Dabei einmal wenden. Die ganze Edäpfelmasse auf diese Weise verarbeiten. Falls nötig, weiteres Öl in die Pfanne geben und die Hitze anpassen, wenn die Latkes zu schnell oder nicht ausreichend bräunen. 

Die Latkes zum Abtropfen auf das mit Küchenrolle ausgelegte Backblech legen. Sofort mit Sauerrahm servieren.


 

Wir essen die immer am ersten Tag entweder als Hauptgericht mit Salat oder als Beilage zu allen möglichen Fleisch- oder Fischgerichten. Man kann auch Apfelmus dazu essen, aber ich gestehe, mein Ding ist das nicht.

Was man auch machen sollte: Nicht so, wie die Tante Jolesch es bei den Kraufleckerln gemacht hat, dass sie immer zu wenige produziert hat. Die Latkes kann man am zweiten Tag noch genau so gut essen, sie sind dann zwar nicht mehr ganz so knusprig, aber immer noch sehr gut. Am besten luftdicht in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren. Zum Aufwärmen nebeneinander auf ein Backblech legen und bei 200 °C etwa 10 Minuten im Ofen backen. Das macht sie wieder einigermaßen knusprig.



Es wird wieder einmal gerettet, dieses Mal Wintergemüse. Und sowohl die Erdäpfel als auch die Zwiebel in den Latkes sind allerfreinstes Wintergemüse. Wie immer freu ich mich, mit der Rettungstruppe gemeinsam zu bloggen. Ein Dankeschön an Sylvia von Brotwein fürs Organisieren und ein ebenso großes Danke an Britta und ihren Mann für die Hilfe bei der Technik und den Banner.



Samstag, 1. Februar 2025

Foodierückblick auf Jänner 2025

 Gegessen

Nicht nur das Bauernbrot und das Baguette locken mich immer wieder ins L'amour du pain, sondern auch der ausgezeichnete Kaffee und die Leckerchen. Der Espresso war sehr gut, das Madeleine auch. Mit heim durften noch zwei Cannelès, die wie die Madeleines eine perfekte Größe für meinen süßen Zahn haben: ein Haps und weg.

 

 

 

 

Mit einer lieben Freundin war ich im Red Bowl − das nicht zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal. Es war wieder einmal eine Freude! Die hausgemachten Teigtascherl waren ebenso toll wie der Schweinebauch und vor allem der chinesische Edäpfelsalat, den ich unbedingt nachbauen muss.










Mittlerweile gibt es von 15 süße Minuten schon viele Filialen in Wien und jede davon ist zu jeder Tageszeit gut besucht. Kein Wunder! Der Kaffee schmeckt ausgezeichnet, die Kellner sind freundlich, die Preise moderat. Die Krapfen sind essbar, mehr hab ich noch nicht probiert dort, aber nachdem sehr viele Leute dort spätstücken, scheint es gut zu sein. Das Angebot ist jedenfalls reichlich.

Weil ich in der Nähe war, bin ich ins Café Hummel reingefallen. Nach sehr, sehr vielen Jahren wieder einmal. Und wie das bei Wiener Kaffeehäusern so ist, hatte sich genau gar nix geändert. Oder ja, doch, der Herr Ober war auf einmal freundlich! Der Kaffee schmeckt allerdings wie damals. Eine Freude hingegen ist der Topfenstrudel dort. Auch die Vanillesauce war toll.
Nachdem mein Zahnarzt gar nicht gebohrt hat, war ich dort in der Nähe beim Öfferl. Neu im Programm hat er Plunder mit Topfenfülle und Himbeeren, was ich natürlich sofort probieren musste. Wie immer alles vom Öfferl waren Kaffee und auch Plunder ausgezeichnet. Nicht so gemütlich finde ich die Tische aus Edelstahl, aber das ist wahrscheinlich auch nicht Sinn der Sache, dass es dort gemütlich ist.
 


 





Ab und zu mag ich die Brötchen vom Trzesniewki gern. Ich habe einen Ableger dieser Kette in der eher weiteren Nachbarschaft, nämlich am Hauptbahnhof, da bin ich wieder mal hineingefallen und habe mir Geflügelleber, Tunfisch mit Ei und Speck mit Ei gegönnt. Wie immer erfreulich.

 

Da ich in der Nähe war, habe ich einen schnellen Espresso im Ototo getrunken. Das ist ein "Communitiy-Store", der Feines in den Bereichen Food & Beverages anbietet. Es gibt bereits seit mehreren Jahren drei Stores dieser Art in Rumänien und die funktionieren gut, also wurde das Konzept nach Wien importiert. Und auch hier klappt das offensichtlich ausgezeichnet: Es war nur ein Sitzplatz bei den "Notsitzen" zu finden, auf denen sonst Bücher ausgestellt sind. Es gibt Essbares von unabhängigen Kleinfirmen zu kaufen, Brot vom Öfferl, Kaffee von verschiedenen Röstereien und andere Lifestyle-Lebensmittel. Mein Kaffee war sehr gut.

 

 

 

 

Gekauft

Mein monatliches kulinarisches Highlight ist auch jetzt wieder mein Gemüsekisterl von der Iris Wallner. Radicchio, Zeller, Karfiol, Kraut, Romanesco, Grünkohl in grün und in lila, diverse Rote Rüben, Lauch, diverse Karotten, Kräuter und sogar heimische Kiwis waren dieses Mal drinnen. Soll bloß niemand sagen, es gibt um diese Jahreszeit keine Auswahl!


Nachdem ich bei 15 süße Minuten war, habe ich gleich das wöchentliche Brot von dort mitgenommen. Bisher habe ich immer das Wurzelbrot mitgenommen, das uns sehr schmeckt, aber nicht nur uns offensichtlich, denn das war ausverkauft. Daher durfte dieses Mal ein halbes italienisches Brot mitkommen. Fein war es! Es hat eine typisch italienische Paddel-Form. also es geht weniger in die Höhe als in die Breite auf. Geschmeckt hat es auch am nächsten Tag noch gut, danach haben wir es aufgetoastet und so war es länger eine Freude.



Bei Crowdfarming habe ich schon letztes Jahr ein Stück Gemüsefeld adoptiert. Klar brauch ich keine Erdäpfel aus anderen Ländern, auch keine Karotten, Fenchel schon eher − aber das ist halt der Deal: Wenn ich diese tollen Artischocken will, dann muss ich halt auch den Rest nehmen. Diese Artischocken sind es aber auch wirklich wert!







Einmal im Jahr pilgere ich ganz sicher zu Casa Caria. Derzeit ist ja wieder Zitrus-Hoch-Zeit und hier werden wieder jede Menge Sorten von Vincente Todoli, der einen Zitrus-Raritäten-Garten besitzt, aber auch sonst aus Italien angeboten. Die Todoli-Früchte kosten 33,- € pro Kilo, die anderen schlagen immer noch mit 6,- bis 10,- Euro pro Kilo zu Buche. Ich habe mir eine Bergamotte, eine Limonade und eine Riesenkumquat gegönnt, alle drei ein Traum! Die Kumquat habe ich einfach so verspeist. Die Bergamotte wurde zu Madeleines nach meinem Rezept. Nach der Limonade wurde tatsächlich das Getränk Limonade benannt und so schmeckt die auch. Wir haben sie ausgepresst und ca. 4 bis 5:1 mit Wasser verdünnt getrunken. Es war mir ein Fest.

 

Wenn ich am Naschmarkt bin, dann geh ich immer so, dass ich die Francesca erwische. Sie steht bei Wind und Wetter von Donnerstag bis Samstag hinten bei der Kettenbrückengasse in ihrem Wagen und hat echt Schätze! Ich mag ihre Salsicce am liebsten, Parmesan kaufe ich immer bei ihr, Speck meistens. Nun hat mir eine Freundin einen Floh ins Ohr gesetzt: Frico! Ich kannte das nicht, aber bin mir sehr sicher, dass ich das ab jetzt immer mitnehmen muss. Keine Ahnung, wie ich ohne diese Käseknusperleckerchen bisher leben konnte.

 

 

Der Turbohausmann hat einen Tarocco-Baum adoptiert. Wir werden alt! Das Heimschleppen von 10 Kilo Orangen ist mittlerweile sehr, sehr mühsam geworden. Auch das Anstellen beim Crupi, wo die Leute nach wie vor stehen wie früher im Ostblock, finde ich zu anstrengend. Er hat nach wie vor ausgezeichnete Orangen, aber diese hier kommen ins Haus und ich trage sie maximal von meiner Postbox zum Aufzug und weiter in die Wohnung. Das ist schon ein Unterschied. Und noch dazu sind die auch bio-zertifiziert.









Gekocht

Wenn die Petra sagt, etwas schmeckt gut, dann muss ich das nachkochen. So auch diesen Fogosch auf Bakony-Art. Und nun hab ich auch ein Rezept, bei dem ich grüne Paprika verwenden kann. Sowohl auf Balkonien muss ich immer welche vor der kalten Herbstwitterung retten und im Gemüsekisterl sind auch oft welche, dann steh ich ratlos davor. Aber der Zander ist dadurch, dass er nur mit der Schwammerlsauce bedeckt wird und so ins Rohr kommt, wirklich schön glasig. Ganz ein feines Essen!


 

 


Wenn ich das Kochbuch Made in London in der Hand habe, dann lege ich es so schnell nicht weg. Die Grapefruit mit Karamellhonig auf Kardamom-Ingwer-Honig hab ich diesen Monat ebenso nachgekocht wie diesen Salat mit Jakobsmuscheln auf Chioggia-Rüben, Äpfeln und ein biss gebratenem Rohschinken. Ich glaub, das Nussöl in der Marinade macht es aus, dass der gar so gut schmeckt! Und natürlich auch die Vielfalt der Zutaten.

Das ist das Süßkartoffelpüree nach Flavour vom Ottolenghi. Ein ganz feines Winteressen mit vielen verschiedenen Aromen. Oben drauf tummeln sich griechisches Joghurt, große rote (daher nur ein bissi scharfe) Chilischoten, Koriander und mehr, innen drinnen auch eine Menge Zutaten. Sehr, sehr köstlich.







Das ist geräucherte Markele auf Radicchio-Gemüse mit Korinthen drinnen und gehackten Haselnüssen oben drauf. Eine ganz dringende Nachkochempfehlung! Das Rezept stammt aus dem Kochbuch Der ganze Fisch von Josh Niland, das Rezept für das Gemüse habe ich schon am Blog vorgestellt. Ich empfehle dazu richtig bitteren Radicchio, denn die Süße von den Korinthen kommt dann so richtig gut zur Geltung.

Heiß geliebt um diese Jahreszeit ist immer die Wiener Erdäpfelsuppe. So wirklich wissen tu ich nicht, was daran jetzt spezielle wienerisch ist, aber ich kenne keinen Haushalt in Wien, wo die nicht gegessen wird. Und die ist der Grund, warum man im Sommer unbedingt Steinpilze trocknen muss.


Noch einmal Ottolenghi, wieder aus Flavour, dieses Mal Karottenpüree. Was für eine Köstlichkeit! Allerdings wenn man glaubt, man kocht ein schlankes Essen, dann täuscht man sich. Wie immer beim Otto kommt vieeeel Fett an dieses Püree, aber das schmeckt halt dann auch fantastisch! Für mich geht das als alleinige Mahlzeit durch, aber macht sich auch gut als Begleitung zu einem neutral gebratenen Fischfilet.

Wahrscheinlich wird es schon fad, aber wir stehen echt auf diese Sellerie-Scamorza-Pizza. Die kommt jeden Winter einige Male ins Backrohr. Es ist zwar schon ein bissl ein Aufwand, aber ich mache den Pizzateig immer dann, wenn ich Zeit habe, danach darf der gern auch drei, vier Tage im Kühlschrank warten, bis er zum Einsatz kommt. Bisher fanden wir immer, dass sich der Aufwand auf jeden Fall lohnt.


Ein Rezept, das immer geht, ist das Coronation Chicken von Leah Hyslop. Generell ist ihr Kochbuch Made in London eines meiner Favoriten. Wenn ich es einmal in der Hand habe, dann rufen viele Rezepte daraus, dass sie uuuunbedingt nachgekocht werden wollen. Und immer wieder schmeckt alles sehr gut. Damit wäre dann auch die immer wieder gestellte Frage geklärt, ob ich überhaupt noch Fleisch esse: Ja, gern sogar, aber halt selten.






Gelesen

Sehr interessant fand ich diesen Artikel über chinesische Kultur. Vielleicht lern ich ja noch, mit den Stäbchen so gut umzugehen, damit niemand denkt, ich sei von niederem Stand ... 😉 Und wenn man schon bei BBC ist, kann man sich auch gleich die beliebtesten chinesischen Neujahrsrezepte anschauen.

In diesem Monat durfte natürlich auch wieder ein neues Kochbuch einziehen: Knödelreich schaut toll aus! Es sind schon sehr viele Marker in dem Buch. Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass es wenige werden, denn Katharina Seiser ist mit am Werk. Zum Nachkochen bin ich noch nicht gekommen, also der Praxistest steht noch aus.

Nachdem die ganze Welt außer mir von der Dubai-Schokolade wie besessen scheint, fand ich diesen Artikel in der NYT (freigeschaltet) über die Geschichte dieser Schokolade recht interessant.



Auch wenn ich sehr gespannt gewesen wäre, wie mein Salat am Ende des Winters schmeckt, so hat dann doch der Grünzeug-Gusto gewonnen. Und richtig gut war der Salat! Ich hatte schon befürchtet, dass er zäh oder ledrig ist, weil er so lange am Balkon war. Aber gar nicht. Der war schön zart. Die Sorten sind jetzt nicht so geschmacksintensiv wie Rucola oder so, aber als Beilagensalat wirklich in Ordnung. Also das Experiment mit den Herbstsalaten ist eindeutig geglückt. Man kann in unseren Breiten im Winter auch ohne Glashaus tatsächlich mehr als bloß Kohlgewächse kultivieren.

So zur allgemeinen Stimmung hier: Ich versuch mir immer wieder einzureden, dass alles nicht so schlimm werden wird. Sowohl was meine persönliche Lage als auch die österreichische oder gar internationale Politik angeht. Alles grad sehr besch...eiden. Zumindest zum Teil kann ich den Jammer wegkochen und wegbloggen, hab ich festgestellt. Also danke, dass es euch LeserInnen gibt.

Geht es euch allen gut? Was kocht ihr denn so? Oder hat vielleicht jemand einen Geheimtipp, wo man gute Sachen einkaufen kann? Dann bitte in die Kommentare schreiben. Ich schick ein Zwickerbussi durchs Internet!




 

Donnerstag, 23. Januar 2025

Wunderbares Wurzelkorma

Dieses Gericht ist wie gemacht für diese Jahreszeit, wo viele seufzen, dass es kein gscheites Gemüse gibt. Weit gefehlt! Dieses Curry feiert alle Wurzelgemüse und man kann auch ungeliebte Sorten darin versenken. Weder die Süße von Pastinaken noch die hässlichen Haferwurzeln fallen ungut auf, sondern alles vereint sich in einem ganz feinen Curry.

Klassisches Korma wird mit Joghurt gekocht, dabei trennt sich das Joghurt. Ich finde das optisch nicht so schön, daher wird das Joghurt bei mir erst ganz am Schluss in das nicht mehr kochende Korma eingerührt. 

Die Gemüsemenge klingt jetzt nach sehr viel, aber man isst wirklich ordentliche Mengen von diesem Gericht. Ich hatte das Glück, dass in meinem Gemüsekisterl verschiedenfarbige Karotten waren. Die lila Urkarotte würde ich nicht nehmen, denn die färbt sicher alles rosa. Die anderen aber machen das Gericht sehr fesch. Unbedingt am Ende noch einmal abschmecken, denn dieses Essen schreit nach viel Salz.

Rezeptquelle: Nigel Slater - Tender

 


Für 2 Personen mit Reis oder indischem Brot 

1 mittelgroße Zwiebeln
Ingwer, 1 daumengroßes Stück (bio nur gewaschen, alles andere geschält)
1-2 Zehen Knoblauch 
750-900 g Wurzelgemüse (Pastinaken, Steckrüben, Karotten, Topinambur, Kohlrabi, weiße oder gelbe rote Rübe, Schwarzwurzel, Knollenziest)
50 g Cashewnüsse
2 grüne Kardamomkapseln
1 TL Kreuzkümmelsamen 
1 TL Koriandersamen 
2 TL Butterschmalz (ersatzweise Sonnenblumenöl)
1 EL Kurkuma, gemahlen 
1 Chilipulver, mild
½ Zimtstange
2 eher milde grüne Chilischoten, in Scheibchen geschnitten (bei Bedarf mit Chilipulver nachschärfen)
2 EL Obers 
100 g griechisches Joghurt 
frischer Koriander, gehackt 

 



Die Zwiebel schälen, in große Stücke schneiden und dann in der Küchenmaschine grob zerhacken, aber nicht pürieren. Ingwer wenn nötig schälen, dann reiben. Knoblauchzehen schälen, in feine Scheibchen schneiden. Das Gemüse schälen, grob schneiden. Die Hälfte der Cashewnüsse hacken.

Kardamomkapseln mit den Fingernägeln öffnen und die Samen herauskratzen. Samen in den Mörser geben und zermahlen. Ebenso Kreuzkümmel- und Koriandersamen zu einem feinen Pulver mahlen.

Butterschmalz oder Öl in einer tiefen Pfanne mit schwerem Boden erhitzen. Zwiebeln darin gemächlich weich werden, aber keine Farbe nehmen lassen. Ingwer und Knoblauch unterrühren, alles bei mäßiger Hitze für einige Minuten garen lassen, ehe man die restlichen Gewürze dazugibt, nämlich Kardamom, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Kurkuma, Chilipulver und die Zimtstange. Unter ständigem Rühren für einige Minuten weiterkochen lassen, bis sich der Duft der Gewürze verbreitet. Dann das zerkleinerte Wurzelgemüse und die gehackten Nüsse dazugeben und mit den dünn geschnittenen Chilischoten sowie Salz und Pfeffer würzen.

Etwa 300 ml Wasser angießen und alles bei halb geschlossenem Deckel 45 bis 50 Minuten leise vor sich hin köcheln, bis die Wurzeln dem Druck einer Messerspitze nachgeben. 

Die restlichen ganzen Cashewnüsse in einer trockenen Pfanne rösten. 

Die Pfanne mit dem Gemüse vom Herd ziehen. Erst das Obers unterrühren, dann sollte alles schon soweit abgekühlt sein, dass das Joghurt nicht mehr gerinnt, wenn man es einrührt. Abschmecken. Danach in eine hübsche Schüssel umfüllen, mit den gerösteten Cashew und dem Koriander bestreuen.



 

Donnerstag, 16. Januar 2025

Kandierte Kumquats

Süßes kann ich immer, sogar direkt nach Weihnachten. Ich hab mir aber ein bissi Zeit gelassen, weil ich nicht sicher war: Gehts bei euch auch schon? Sonst einfach das Rezept mitnehmen. Nachmachen solltet ihr die Schätzchen aber schon, denn die schmecken super. Die kandierten Kumquats haben den Vorteil, dass man sie das ganze Jahr über essen kann, denn die halten durch den Zucker lange − verschlossen mindestens ein Jahr. Ich kann das mit gutem Gewissen sagen, denn die Fotos stammen von vor einem Jahr.

Für mich war es ein Erstlingsversuch, weil ich überraschend zu vielen Kumquats gekommen war. Ich esse die sehr gern einfach so, wie andere Menschen Kekse essen. Aber nach einem halben Kilo Kumquats hängen sich die schon sehr an, also wusste ich, ich werde sie konservieren. Einen Teil habe ich wie Salzzitronen eingelegt, denn die kenne und liebe ich. Und gleich auf zwei Arten süß: einmal ganz, einmal in Scheibchen.

Das Rezept für die ganzen kandieren Kumquats stammt von Alice Waters und ihrem großartigen Kochbuch The Art of Simple Food.

 

Zutaten für 4 Gläser à 220 g 

450 g Kumquats 
770 g Zucker 
480 ml Wasser

Backpapier

Kumquats waschen. In einem 2-Liter-Topf (ohne Beschichtung) 770 g Zucker und 480 ml Wasser aufkochen lassen, dabei unter Rühren den Zucker auflösen.

Jede Kumquat mit einem Metallspieß mindestens 5 x einstechen. Die angestochenen Früchte in den köchelnden Sirup geben, gut umrühren, kurz sanft aufkochen, dann sofort vom Feuer nehmen. Backpapier über die Früchte breiten, mit einem Teller beschweren. Die Früchte im Sirup 8 Stunden oder über Nacht durchziehen lassen. Die Kumquats sollten dann leicht glasig wirken. 

Am nächsten Tag aus dem Sirup nehmen. Den Sirup sanft zum Köcheln bringen, die Kumquats hineingeben, aufkochen, sofort vom Feuer nehmen. Zugedeckt weitere 8 Stunden durchziehen lassen. Die kandierten Kumquats sollten vollgesogen und glasig aussehen. Falls die Früchte faltig oder verschrumpelt sind, wurden sie zu heiß gekocht.

Den Vorgang noch einmal wiederholen, insgesamt 3 Mal. Die kandierten Früchte in ihrem Sirup in einem Glas im Kühlschrank aufbewahren. Die andere Variante: Auf einem Kuchengitter über Nacht lufttrocknen lassen, danach in Feinkristall- oder Backzucker wälzen, wenn man sie bald verwenden will.


Biskuitroulade mit meiner Topfencreme und kandierten Scheibchen

 

Die einfachere Variante: Ich habe meine Kumquats teilweise in Scheibchen geschnitten eingelegt: Kumquats 15 min. durchkochen lassen. Sofort siedend heiß mithilfe eines Marmeladentrichters in ein Gläschen gefüllt und mit dem Schraubdeckel verschließen.

Nach einem Jahr sind die Früchte weicher geworden, aber immer noch in Ordnung. Diese Vorgehensweise hat sich tatsächlich gut bewährt im Gegensatz zum Aufbewahren von kandierten Zitrusfrüchten in dicht schließenden Dosen, wo das ganz sicher nicht so lange geht.

Auch hier: Nach einem Jahr sind die Schalen weicher geworden, aber die Früchtchen sind immer noch gut.



Ausprobiert haben wir die im Ganzen kandierten Früchte als Highlight auf Barbaras Blutorangencreme und Zorras Bananenpudding − beides ist nun auf der Wieder-Kochen-Müssen-Liste.


Mehr Kumquats-Ideen auf meinem Blog: click