Das hier ist so ein Rezept, bei dem ich mich frage, wie ich Tofu einmal nicht mögen konnte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich früher nicht mit Tofu umgehen konnte. Und ich hatte die Idee, dass ich den im Supermarkt kaufe. Ganz doof! Es gibt wirklich so viele verschiedene Arten von Tofu und auch die unterschiedlichsten Qualitäten.
Dieser Salat funtkioniert perfekt mit Seidentofu aus dem Asia-Markt. Wir haben ihn mittlerweile mit zwei verschiedenen Marken gemacht und er war beide Male sehr gut. Also ich geh mal davon aus, dass andere Seidentofus aus dem Asia-Markt genau so gut klappen.
Normalen Tofu würde ich nicht nehmen, weil diese seidige, fast cremige Textur kann normaler Tofu nicht. Und Asiaten können es unvergleichlich gut, mit dem Mundgefühl zu spielen. Genau das passiert auch bei diesem Salat.
20 g Mischung aus geröstetem Sesam, Wal- und Haselnüssen 4 Halme Schnittlauch 4 Stängel Koriandergrün 400 g Seidentofu
Sauce: 2 EL Sojasauce 1 EL Rohrohrzucker 1 EL geröstetes Sesamöl
Gebratener Knoblauch: 3 EL geschmacksneutrales Pflanzenöl
2 Knoblauchzehen, in dünne Scheibchen geschnitten
Wal- und Haselnüsse grob hacken, mit dem gerösteten Sesam mischen.
Koriandergrün und Schnittlauch fein schneiden.
Alle Zutaten für die Sauce in einer Schüssel verrühren.
Knoblauchscheiben in Öl goldgelb rösten.
Tofu gut abtropfen lassen, portionsgroße Stücke in tiefe Teller legen. Mit den gehackten Kräutern und den Nüssen bestreuen. Mit der Sauce beträufeln. Knoblauch auf die Portionen gleichmäßig verteilen. Sofort servieren.
Der Tofu kann das Gericht verwässern, wenn er lange mariniert, daher wirklich erst unmittelbar vor dem Servieren abmachen.
Die Kochbuchautorin Maori Murota ist gebürtige Japanerin, ging mit 17 Jahren nach New York, schlussendlich ging sie nach Paris, wo sie heute als Event-Caterer und Privatköchin arbeitet. In diesem Buch stellt sie ihre Alltagsrezepte vor, die nicht ganz strikt japanisch sind, sondern sie müssen einfach zu machen sein und schmecken. Dafür werden durchaus Zutaten verwendet, die nicht japanisch sind: Vietnamesische Fischsauce, koreanische Chilipaste, Olivenöl oder Käse finden Eingang in die Rezepte. Das sind aber nur punktuelle Abweichungen, denn den Aspekten, die in der japanischen Küche sehr wichtig sind, wird auch im vorliegenden Buch entsprechend Aufmerksamkeit gewidmet: Tee ist zum Beispiel ein großes Kapitel, dem Reis wird viel Raum gegeben und es wird sogar Natto fermentiert.
Das Buch ist in die Kapitel "Mehl", "Reis", "Fermentieren und Konservieren", "Gemüse", "Fisch", "Fleisch" und "Rund um den Tee" gegliedert. Die Fotos von Akiko Ida sind klare, gut strukturierte und erwachsene Fotos. Nix mit Mädchenhänden, die Teller halten, sondern wenn Hände da sind, dann zeigen sie, wie man Teig knetet, Sauce zu Nudeln abgießt oder Reis würzt. Auch sonst sind die Fotos ganz nach meinem Geschmack: Es liegt kein Essen in der Gegend verstreut, sondern das wird auf hübschen Tellern oder in Schüsseln etc. präsentiert.
Die Zutaten: Im Text des Verlages steht,
man bekommt die alle problemlos in einem Asia-Shop. Das kann ich so
nicht unterschreiben. Entweder kennt man einen extrem gut sortierten
Asia-Shop oder man geht wirklich in ein japanisches
Lebensmittelgeschäft. In Wien haben wir das Nippon Ya
in der Nähe des Naschmarktes, das ist ein rein japanisches Geschäft und
man bekommt dort wirklich alles, was man zum Nachkochen braucht. Sonst
ist das Internet ja auch immer eine gute Quelle. Im Kochbuch findet man
leider nur französische Bezugsquellen.
Die 100 Rezepte sind in eine
Liste der Zutaten und einen Textteil gegliedert. Die Anweisungen sind
gut verständlich und einfach formuliert. Am Ende der Rezepte finden sich
bei sehr vielen Rezepten Tipps, zum Beispiel über die Haltbarkeit, über
den speziellen Umgang mit einem Lebensmittel (z. B. wie viel
getrocknete Wakame brauche ich, um die erforderliche Menge
gebrauchsfertige Wakame zu bekommen), in den allermeisten Fällen ist da
aber ein Hinweis zu finden, wie man das jeweilige Rezept veganisieren
kann.
Die Rezepte sind insgesamt sehr zeitgemäß mit leichter Küche, viel
Gemüse, wenig Fisch und noch weniger Fleisch. Dass ich so viele
Fleischgerichte nachgekocht habe, liegt nur an mir, weil ich den ganzen
Sommer so wenig Fleisch gegessen habe und richtiggehend Heißhunger
danach hatte − jedenfalls hätte ich kein Problem damit, dieses Buch
Veganer:innen zu empfehlen, denn die meisten Rezepte sind entweder
sowieso vegan oder können mit den Tipps veganisiert werden.
Was mir sehr gefallen hat: Ich hab mehr Gefühl für die japanische Küche bekommen, weil manche Kapitel eine recht ausführliche Beschreibung haben, wie man zum Beispiel Reis für die einzelnen Zwecke kocht, über die Bedeutung von Tee in der japanischen Küche und wie man Nudeln selber macht.
Und nun geht es ans Nachkochen.
Gyoza
So, da sind meine Teigtäschchen. Erstmals mit selber gemachtem Teig, der genau so viel Arbeit war, wie ich das befürchtet hatte, aber ey, er hat gehalten und ich komme mir trotz diverster Formfehler vor wie die Queen of Japanese Kitchen. Geschmeckt haben uns sie Gyoza sehr gut! Es gibt Füllungen mit Fleisch und auch vegan mit Tofu und Gemüse in dem Buch.
Kara-age
Das ist frittiertes Hendl mit sauer-scharfer Sauce, das richtig gut geschmeckt hat. Hier gab es den hilfreichen Tipp, dass man auf jeden Fall Hendlhaxen verwenden soll, weil Hühnerbrust zu schnell trocken wird. Außerdem wird zu meiner Freude zu Biogeflügen geraten.
Okonomiyaki
Das ist ein Kultgericht der japanischen Küche, das ich mir im Original ja im Leben nicht zubereiten trauen würde, denn dafür würde man einige Jahre Kocherfahrung und einen speziellen Herd brauchen. Hier ist das einfach Pfannkuchen, bei dem alle Zutaten zusammengerührt werden und dann in der Pfanne gebraten. Auch hier wieder: Es gibt eine Variante mit Muscheln und Garnelen oder eine Anleitung, wie es vegetarisch geht. Hat uns gut geschmeckt. So geht einfache Hausmannskost, die dieses Kochbuch ja verspricht.
Tonkatsu
Das ist etwas, das ich bisher aus jedem japanischen Kochbuch nachgekocht habe, denn das ist Wiener Schnitzel auf japanisch. Es ist eine dicke Scheibe Schweinefleisch, die mit Pankobröseln eine superknusprige Kruste bekommt.
Erstaunlich ist, dass auch hier eine vegane Variante möglich ist: Man nimmt einfach eine Scheibe Karfiol, die eine spezielle Würzung bekommen, dazu wird beschrieben, wie man die Tonkatsu-Sauce veganisiert.
Das war mein Highlight und das werde ich in meinem nächsten Posting vorstellen.
Was es am Ende des Tages zu dem Buch zu sagen gibt: Japanische Küche ist nichts, vor dem man sich fürchten muss, wenn man ein Kochbuch wie dieses in Händen hält. Es ist sehr viel beschrieben, sodass ich mich sogar über den Nudelteig und das Falten der Teigtäschchen drübergetraut habe. Hat alles gut geklappt und gut geschmeckt.
Fakten zum Buch
ISBN:
978-3-8310-4688-1 Erschienen: März 2023 Umfang: 264 Seiten Format: 214 x 269 mm fester Einband
Wie immer: Man kann das Buch in der Buchhandlung ums Eck bestellen, solange es die noch gibt, oder direkt beim Verlag.
Danke an den DK Verlag, dass er mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
Die Links sind alle keine Affilate- oder sonstige Werbelinks.
Jeden Sommer wieder gibt es Kukurz bei uns, dauernd − also zumindest immer, wenn wir grillen. Nun gibt es da dieses Rezept von David Chang (Guckst du), das ich schon länger nachmachen will, aber wir grillen halt den Kukuruz eh oft genug, daher wollte ich nicht auch noch Kukuruz in der Pfanne zubereiten. Ich hab also das Rezept abgekürzt und kann nur sagen, dass ich noch nie so guten Kukuruz gegessen habe. Daher kommt noch schnell dieses Rezept, bevor der Herbst ins Land zieht.
Kukuruz ist übrigens wie Spargel: Je frischer, desto besser. Und immer mit Hülle kaufen! Dieser Schutz hält ihn zusätzlich frisch. Vorgegart und vakuumiert? Bitte nicht!
Miso kaufe ich nur das von Luvi. Das ist richtig gut und kommt aus Österreich, also spricht sehr viel dafür, dass man dieses aussucht.
Nachdem wir es zum Glück in der Zwischenzeit gelernt haben, wie man Kukuruz am Grill gart, machen wir das mit Begeisterung: Einfach samt der Hülle auf den Grill legen und rundherum 10 - 12 Minuten unter regelmäßigem Drehen grillen. Dann die Hülle und die Fäden abziehen.
Wir wollen aber noch Röstaromen, daher den Kukuruz noch einmal auf den Grill legen und rundherum anrösten. Dauer noch einmal 5-6 Minuten.
Nun kommt aber der Clou an der Sache: 1 EL Butter mit 1 EL hellem Miso (Menge für 4 Maiskolben) verrühren und dick auf die Maiskolben streichen. Und dann noch Chiliflocken drüberstreuen. In diesem Fall habe ich das türkische, fast schwarze Urfa Isot verwendet, weil wir jemanden zu Gast hatten, der scharf nicht leiden kann. Sonst nehmen wir gern auch schärfere Chilis.
Nachdem wir ein paar Tage der Hitze entflohen und im Burgenland waren, kam dann das krönende Ende, nämlich Essen gehen im Das Fritz.
Wie immer war das Essen ausgezeichnet, der Service freundlich und die
Location umwerfend toll! Es gibt nur wenige Lokale, die so sehr "Urlaub
am Meer" rufen wie das hier.
Auf dem Foto zu sehen ist die von mir gegessene Kalbsleber mit Mangalitza-Lardo, Senfkaviar, Heidelbeeren, Kohlrabigemüse und Schwammerlroulade.
Anscheinend wird das Motto-Brot mein Stammlokal: Einmal im Monat sitz ich dort auf der Mahü und trink zumindest einen Kaffee. Das Kaffeehaus wird mir exrem fehlen, wenn es im Herbst die Pforten für den Winter schließt. Schade, aber man kann sich diese herrlichen Mandelcroissants zum Glück auch mitnehmen.
Zu einem Geburtstag waren wir auf eine Überraschungspizza in die Pizza Riva Favorita eingeladen. Es war echt so ein netter Abend, an dem viele alte Freundschaften wieder aufgefrischt wurden. Aber ey, die sind alle alt geworden, sag ich euch!
Jedenfalls war auch die Pizza echt gut. Ich hab die Tagespizza gegessen, die hieß Amalfitana und war eine bianca mit Schinken, Burrata und hauchdünnen Zitronenscheibchen. Es war die richtige Menge an Zutaten drauf, der Teig war neapolitanisch-weich, geschmacklich top und in Summe sehr erfreulich.
Mit zwei Freundinnen war ich im Café Ansari spätstücken. Bitte es war so gut! Ich habe das russische Frühstück gegessen. Das bestand aus einem halben gefüllten Ei mit Lachs, Leberaufstrichröllchen und unter den Kräutern begraben war ein Rote Rüben Tatar. Dann gab es noch eine kalte Topfenpalatschinke mit Orangensauce. Das war alles so gut! Auch der Kaffee. Ich würde jederzeit gern wieder dort hingehen.
Ja, der monatliche Tichy-Besuch mit dem Mann war fällig, als ich bei Vorbeigehen gesehen hatte, dass sie Weichsel auf der wechselnden Karte hatten. Das gehört zu meinen Lieblingssorten beim Tichy. Sonst hab ich mich einmal durch diverse Fruchtsorten und einmal Malaga gegessen, die eh alle gut waren. Das Eis war wieder einmal riesengroß, obwohl es das "kleine Gemischte" war. Unter vier Eissorten geht dort nix.
Das war quasi ein Zwangsbesuch: Ich war in der Innenstadt unterwegs und es begann zu regnen. Und zwar ordentlich. Dann war aber ein Tisch frei, wo selten einfach so ein Platz zu bekommen ist. Also da war es dann vorbei mit meinem Wehren! Wie immer waren sowohl der Kaffee als auch das Mohnkipferl beim Öfferl ausgezeichnet.
Es war übrigens lustig: Von der Kellnerin bin ich auf Englisch angesprochen worden. Ich hab dann um mich geschaut: Es sah aus, als wäre ich die einzige Wienerin in dem Lokal gewesen, zwei Drittel davon Asiaten. Scheint also ein Geheimtipp bei Urlauber:innen zu sein.
Ich hab es ja schon verraten: Cordon Bleu kann ich nicht. Mir rinnt immer der Käse heraus oder das Fleisch ist zu dick/zu dünn − irgendwas ist immer. Daher esse ich das einmal im Jahr beim Hengl-Haselbrunner. Einerseits weil die das richtig gut können, andererseits weil ich die Wienerlied-Abende so mag. Agnes Palmisano, die Chefin des Hauses, ist eine der letzten Sängerinnen von Wien, die noch dudeln kann. Das ist die eine Variante vom Jodeln und wie ich mittlerweile weiß, macht(e) man das nicht nur in Wien, sondern sogar Rossini hat den Dudler eingesetzt. Nun sind wir hier aber auf einem Foodblog, daher zum Cordon: Es ist Bergkäse drinnen und Schinken vom Thum. Also da denkt sich echt jemand etwas!
In der Innenstadt gibt es ein neues Café, über das ich bisher nur Positives gelesen habe. Daher bin ich mit einer Freundin dort aufgeschlagen und wir haben uns durchgekostet. Fazit: Die Cafetiere ist echt toll! Das Lokal wurde liebevoll renoviert. Durch und durch im 50-er Jahre-Stil wurde die alte Theke auf Hochglanz poliert, die Fassade des ehemaligen Naber-Cafés wurde ebenfalls hergerichtet. Der Kaffee ist herausragend gut. Es gibt nicht nur das übliche Angebot, wie man es in Wiener Kaffeehäusern bekommt, sondern man findet auch moderene Varianten. Ich habe einen Iced Latte Macchiato getrunken und der war ganz fein. Es gibt einige süße Erfreulichkeiten und angeblich den besten Toast Wien. Das habe ich aber nur gelesen, der Test meinerseits steht noch aus, wird aber ganz sicher erfolgen, weil dieses Kaffeehaus erstens schön ist, zweites ganz netter Service und dann auch noch 1A Produkte. Da ist etwas ganze Tolles gelungen!
Gekauft
Hab ich das eigentlich schon jemals geschrieben, dass in meinen Haushalt seit fast immer schon mein Tee vom Schönbichler kommt? Als Studentin hab ich mir echt das Geld sonst wo abgespart, es wurde streckenweise das Weggehen gestrichen, ein Buch, ein Kinobesuch oder die Zugfahrt nach Hause, aber guten Tee gab es zumindest ab und zu. Zur Kaffeetrinkerin bin ich erst Ü40 geworden, davor hab ich Kaffee nicht einmal angeschaut und ich würde Kaffee tatsächlich als Genussmittel weglassen, bevor ich mich von Tee verabschiede. Ja, lange Rede kurzer Sinn: Ich hab wieder einmal dort eingekauft und zwar kauf ich den Frühstückstee gleich kiloweise, es gibt immer Earl Grey, die Haushaltsmischung, die nicht zu sehr aromatisiert ist.
So ein-, zweimal im Jahr werden die Gewürze weniger, dann gehe ich entweder zu Babettes oder zum Sussitz. Wenn Sussitz, dann wird es immer ein bissl mehr als geplant. Sumach, Pfeffer und Safran waren geplant, der Rest durfte so mit, weil es dort Sachen gibt, die hier nie ausgehen dürfen, zum Beispiel getrocknete Paradeiser in Öl und Sardellen. Neu sind die alkoholfreien Getränke von Van Nahmen. Ich trinke ja sowieso kaum Alkohol, aber bei Temperaturen jenseits von 30 Grad haut mich schon ein Schluck Wein um, daher suche ich immer Alternativen. Diese hier waren sehr erfreulich: Nicht so picksüß, nett prickelnd, genau das, was ich als Aperitiv gern trinke.
Von einer Online-Verkostung kenne ich diesen Bergkäse vom Höflmeier und da geht kaum was drüber, daher hat mich mein "Zwangsbesuch" beim Öfferl gleich zugreifen lassen. Dass die Höflmeier-Butter sehr gut ist, hab ich eh schon geschrieben, also durfte die auch mit. Wenn ich das große Madame Crousto beim Öfferl kriegen kann, nehme ich davon immer ein halbes Brot. Die Mademoiselle Crousto ist zwar derselbe Teig, aber das große Brot ist noch ein Äuzerl (für Deutsche: ein ganz kleines bisschen) besser haltbar. Und mit den Sachen auf dem Foto sind gleich zwei Abendessen für den Turbohausmann und mich abgehakt, denn bei der Augusthitze in Wien bleibt die Küche oft kalt.
Von meinem Lorenz gab es Pfirsiche, die besten wo gibt. Nicht so viele, wie ich gern gehabt hätte, außerdem wurde ich davor gewarnt, dass sie dieses Jahr nicht so schön wären, aber insgesamt war ich mehr als zufrieden. Es gab Bellini, Pfirsichkuchen, Pfirsichsuppe, Pfirsich Melba, es wurden Kompotte für den Winter eingekocht und andere Köstlichkeiten aus meinem Pfirsich-Register gekocht. Ganz unambitioniert gab es absolut keinerlei neue Rezepte, sondern nur erprobte.
Nach längerer Pause habe ich wieder mal ein Gemüsekistl bei Iris Wallner bestellt und keine Sekunde bereut. Alle Produkte wirklich 1A und bio.
Einmal im Jahr fahren wir zu "unserem" Köhler.
Wir haben anfangs hier auf Balkonien mit Tankstellen- bzw.
Supermarktkohle gegrillt, bis einmal fast Nachbarn die Feuerwehr gerufen
hätten: Wir haben geraucht − und wie. Da war klar, wir müssen uns etwas
einfallen lassen. So sind wir seit vielen, vielen Jahren dankbare
Kunden der Familie Hochecker. Diese Kohle raucht nur, wenn Fett
drauftropft und verbrennt. Das kann man vermeiden, indem man indirekt
grillt. Und außerdem glüht die Köhler-Kohle viel länger. Bei uns duftet
es nur nach gutem Essen, aber auf keinen Fall strinkt es nach
verbranntem Fett oder raucht. Wir waren dieses Jahr sehr oft eingeladen
zum Grillen und haben oft genug gesehen, was 08/15-Grillkohle anrichtet.
Daher bitte kaufts gscheite Kohle! Das ist eine Zutat, auf die man
nicht verzichten sollte. Als Draufgabe gibt es bei "unserem" Köhler eine
der entzückendsten Landschaften Niederösterreichs zu sehen. Man kann
so einen Ausflug durchaus mit einem Spaziergang oder einer Wanderung
durch den Wald verbinden, dann zahlt er sich dreifach aus. Noch dazu hat Familie Hochecker nun einen Hofladen, in dem Ware von
vielen umliegenden Bauernhöfen verkauft wird, darunter jede Menge Biobauern.
Ich habe mich erst letztens da einmal quer durchgekauft und werden
berichten, ob die Sachen alle so gut sind, wie sie ausgesehen haben. Sorry für die lange Suada, aber ich musste das einfach einmal schreiben.
Gekocht
Was bin ich froh, dass ich Freundinnen habe, mit denen ich gemeinsam eine Maracuja-Pflanze adoptiert habe. Auf diese Weise bekomme ich nicht zu viele von den Früchten auf einmal und hab öfter die Wohnung so fein beduftet. Die Maracuja duften nämlich echt umwerfend!
Dieses Mal habe ich Marille-Maracuja-Marmelade eingekocht. Faulerweise mit Kernen, beim nächsten Mal wieder ohne. Ein paar Früchte sind für "einfach so" gewesen, also mal ins Joghurt gerührt, mal ins Müsli.
Jedes Jahr wieder bekomme ich eine Zucchinikeule geschenkt und auch wenn ich finde, dass diese ausgewachsenen Trümmer nicht mehr gut sind, wird bei uns nix Essbares weggeschmissen. Ich mach damit entweder ein Rezept aus meiner mittlerweile umfangreichen Zucchinipuffersammlung oder dieses Rezept vom Herrn Lamiacucina. So kommt man auch mit kiloschweren Zuchinimonstrümmern zurecht!
Jetzt ist die Hoch-Zeit der Paprika und die feiere ich am liebsten mit dieser Paprika-Pasta. Was ich nach dem ersten Ausprobieren nun immer mache: Die Pinienkerne nicht mit den Paprika gemeinsam pürieren, sondern oben drüberstreuen. Das ist wirklich der letzte Schliff für diese Pasta, weil dann hat man auch noch Knusper im Essen und es ist einfach perfekt.
Eines Tages ging ich auf den Favoritner Schreimarkt und gleich beim ersten Standl haben sie mich angelacht: riesige Parasol! Heuer ist echt ein tolles Schwammerljahr: heiß und feucht, so mögen die Pilze das. So sind wir zu einem ganz und gar nicht Hitze-tauglichen, aber verdammt gute Essen gekommen, nämlich gebackene Parasol mit Sauce Trara.
Natürlich gab es auch Süßes im August, zum Beispiel diesen Heidelbeer-Topfenstrudel, dieses Mal mit einem Überhang an Heidelbeeren, daher ist da genau gar nix Topfiges zu sehen. Auch die Schwarzbeernocken kamen auf den Tisch. Ist offenbar nicht nur ein Schwammerl-, sondern auch ein Heidelbeerjahr.
Was hab ich für ein Glück! Ich kenne tatsächlich jemanden, der im Garten Myoga zieht und mir etwas davon geschenkt hat. Myoga ist japanischer Blüteningwer. Er schmeckt nicht so intensiv wie der Ingwer, den man sonst kennt, sondern hat ein ganz feines Aroma. Ich hab mich also quer durch viele meiner erprobten, asiatischen Rezepte gekocht und diesen Ingwer entweder wie Gemüse mitgebraten oder oben drüber gestreut. Das ist hier mein bewährtes Mughlai Hendl mit in Scheiben geschnittenem Blüteningwer.
Es gibt Kochbuchautoren, denen vertraue ich sehr. Einer davon ist Nigel Slater und von dem stammt auch dieses Rezept. So einfach, so schnell und jeden Sommer wieder ein Vergnügen! Dieses Mal habe ich eine komplette Mahlzeit draus gemacht, indem ich einfach viele Paprika ein wenig geschmort habe. Passt hervorragend.
Auch nix Neues: Um diese Jahreszeit sind die Dirndln reif. Ich hab das Glück, dass ich einige Leute kenne, die diese Schätze im Garten haben. Und ich darf dort ernten! Hach! Das habe ich mit Hilfe vom Turbohausmann gemacht und drei Tage hintereinander immer eine Stunde dran gearbeitet. Man kommt echt nicht weit in einer Stunde, wenn es um Dirndln geht. Aber nun ist Zeit der Belohnung! Es gab den viele Jahre bewährten Rahmschmarrn mit Dirndln. Er war echt gut, daher Nachkochempfehlung − immer noch und immer wieder!
Ganz fein waren die Spaghetti Vongole von der Frau Küchenschabe. Ich mache die extrem selten, weil ich sie bisher nicht so zusammengebracht habe wie in Norditalien. Nun habe ich die Küchenschabenvariante mit der vielen Butter ausprobiert und siehe da, genau das ist das Geheimnis der sämigen Sauce.
Was ich anders mache: Ich finde es mühsam, am Teller die vielen Muschelschalen aus den Nudeln zu klauben, daher löse ich die nach dem Kochen aus und hebe nur ein paar Schalen mit Inhalt für die Deko auf.
Gesehen
Was die österreichische Musikszene derzeit zu bieten hat, habe ich in Vienna Calling von Philipp Jedicke gesehen. Ich steh ja auf Vodoo Jürgens und den Nino aus Wien, aber da gibt es natürlich noch viel mehr. Für mich war zum Beispiel das Ottakringer Geschwisterpaar Esrap eine extrem erfreuliche Neuheit. Daneben treten auf: Gutlauninger, Kerosin95, Lydia Haider, Samu Casata, Stefan Redelsteiner, ZINN, "meine" Stefanie Sargnagel und noch andere. Es ist keine reine Doku, sondern quasi ein Doku-Musical über das, was die derzeit boomende neue Underground-Musikszene in Wien so alles kann. Und die Musik ist so gut! Ich war wieder einmal beeindruckt, wie poetisch etliche Texte sind. Der Vodoo Jürgens hat meiner Meinung nach die Nachfolge der Wienerlieder, mit denen ich aufgewachsen bin, total gut angetreten.
Ich war mit einer Freundin den Film anschauen und wir haben danach noch lange darüber geredet: Keine Ahnung, ob es so gedacht war, aber für uns war das, was den Film zusammenhält, das Suchen und zum Glück auch Finden von Freiräumen in der immer enger werdenden Stadt. Es ist echt unglaublich zu sehen, wie fantasievoll junge Leute im Erobern von Räumen sind! Das hatte auch zur Folge, dass man wirklich tolle und eindrucksvolle Wien-Bilder gesehen hat, die wir so noch nicht kannten. Man sollte nicht erwarten, dass man das touristische Wien, wie man es vom Neujahrskonzert kennt, sieht, sondern da werden urbane Orte wie das Kanalsystem oder ein sehr lässig gelegener Lagerplatz gezeigt. Wenig mit nett, außer die Musiker:innen! Wir fanden den Film bezaubernd, daher einen dringende Empfehlung!
Den Film spielt es seit 25.8. in österreichischen Kinos.
Kennt ihr Aki Kaurismäki? Mich begleitet der Mann seit meinen jungen Jahren. Damals hat er den Film "Leningrad Cowboys Go Amerika" gedreht und ich habe ihn mit einem Schlag ins Herz geschlossen. Es folgten viele Filme, die gar nicht so lustig waren, aber immer gut. Fallende Blätter ist der vierte Teil seiner Arbeiter-Filme. Die beiden Hauptdarsteller Alma Pöysti und Jussi Vatanan leben ein ziemlich tristes Leben mit Berufen, die keiner will, und leben auch sonst in Situationen, die niemand braucht. Auf der Suche nach Liebe begegnen sie einander und stolpern mal aufeinander zu, dann wieder von einander weg.
Der Film ist unglaublich sanft. Hätte ich dem Film einen Namen geben müssen, hätte ich ihn "Trotzdem" genannt. Denn trotz aller widrigen Umstände ist der Film lebensbejahend und liebevoll und voller Herz. Ich hab zwar nicht geheult, aber trotzdem (da ist das Wort wieder ...) Turbohausfraueneignung und damit eine Empfehlung.
Ab 15.9. ist Fallende Blätter in den österreichischen Kinos zu sehen.
Habt ihr alle die Hitzewellen dieses Sommers gut überstanden? Ich gestehe, ich bin streckenweise schon ordentlich kaputt gewesen. Die Stadt ist bei so einer enormen Hitze schon mühsam! Überhaupt die Innenstadt mit dem vielen Beton, der dann noch zusätzlich Hitze abstrahlt, ist für mich schwer auszuhalten. Dabei warats so schön im Sommer in Wien! Wir haben einige wunderbare Abende am Rathausplatz verbracht. Carmen wurde aus dem Steinbruch Margareten im Burgenland übertragen, sonst haben wir ein paar jazzige und rockige Abende dort verbracht. Ganz genial! Wir leben hier wirklich auf einer Insel der Seligen: Man kann dort gratis Musikfilme anschauen und sitzt auf Holzbänken, die mit Lederpolsterung versehen sind. Kein Wunder, dass das so ein Anziehungspunkt ist. Auch der Wiener Kultursommer war sehr super! Auf dem Foto oben zu sehen ist der Favoritner Wasserturm, der steht auf einer Gstätten (für Deutsche: urbane Brachfläche), die im Sommer einen Wasserspielplatz beherbergt und die ein ganz feines Naherholungsgebiet ist. Da wurden einfach Liegestühle aufgestellt und eine Sommerbühne wurde errichtet, auf dieser Bühne spielten den Sommer über etliche Bands, Theater oder es gab Zirkus. Und das nicht nur hier bei uns in Favoriten, sondern es waren acht solcher Bühnen über Wien verteilt. Es war also nicht nur zach in diesem Sommer und es wurde nie langweilig.
Habt ihr es alle fein? Sagt mal was. Ich schick euch ein dickes Zwickerbussi!
Mit meiner "Neigungsgruppe Kultur" war ich im Beaulieu. Es ist wirklich wie ein bisschen Urlaub, wenn man dort im Sommer in dem kleinen Innenhof sitzen kann. Und das Essen ist einfach perfekt.
Auf dem Foto zu sehen ist ein Linsensalat mit Ziegenkäse und karamellisierten Walnüssen.
Mein fast schon ritueller Marktkaffee, wenn ich auf dem Viktor Adler-Markt einkaufen war, ist wie fast immer vom Groissböck. Also falls ich überhaupt einen Sitzplatz bekomme! Um die Plätze im Schanigarten ist echt ein Griss (für Deutsche: ein Run) − interessanterweise nur unter der Woche. Jedenfalls versöhne ich mich schön langsam mit diesem Kaffee. Mit Milchschaum schmeckt mir der Cappucino.
Essen am Wasser ist im Sommer besonders fein. Wir hatten Gäste aus der Schweiz und ich hatte das Glück, dass gerade jemand den Tisch abgesagt hatte, als ich anrief. An der Donau habe ich absolut nirgends einen Tisch ergattern können, daher haben wir diese ordentlich weite Fahrt zum Klee am Hanslteich gemacht. Diese Anfahrt zahlt sich aber wirklich aus. Es ist immer so nett dort! Der Service ist zuvorkommend und freundlich, das Essen immer gut und die Aussicht auf den See sowieso.
Auf dem Foto sieht man den Thunfisch mit Wasabi-Risotto. Eine sehr gelungene Kombination, die ich mir merken muss.
Ich gestehe, dass ich noch nie im Leben bei der Bäckerei Der Mann auf einen Kaffee war. Großer Fehler! Dieses Mal bin ich da nur reingefallen, weil ein bissl Zeit zwischen zwei Terminen war, aber ich denke, da muss ich öfter hin. Der Espresso schmeckt ausgezeichnet! So einen feinen Espresso bekommt man in Wiener Kaffeehäusern selten. Also es ist das Ambiente nicht umwerfend, aber die Verkäuferin war freundlich, es gab ein kleines Stückerl Zitronenkuchen dazu − also insgesamt gut.
Ja, wieder einmal Motto-Brot. Ich war mit einer Freundin dort zur Nach-Kino-Besprechung. Wir haben schon gelacht, dass wir in der kalten Jahrszeit einen Notstand kriegen werden, wenn wir nicht in diesem Schanigarten sitzen können.
Ich hab dieses Mal eine Quiche Lorraine gegessen. Wieder sehr fein! Dazu gibt es einen schönen Kräuterdip und einen kleinen Salat. Insgesamt eine Freude. Auch das Soda-Zitron mit der frisch ausgepressten Zitrone war so, wie ich mir das wünsche.
Beim Käsetreff am Meidlinger Markt kann man nicht nur ausgezeichneten Käse und Wurst kaufen, sondern man kann auch "italienisch einkaufen" nämlich mit einem schnellen Espresso in der Hand. Der Kaffee ist genau so gut wie alle anderen Sachen, die ich bis jetzt dort gekauft habe. Dringende Empfehlung!
Einen besonders heißen Tag haben der Turbohausmann und ich am Meer der Wiener, dem Neusiedler See verbracht. Für den Abend hatten wir einen Tisch beim Schandl in Rust reserviert. Es ist immer so fein, dort unter der Weinlaube im Hof zu sitzen. Das ist immer der perfekte Abschluss eines Badetages.
Noch einmal Beaulieu. Es gibt dort einen Café gourmand, das ist ein Espresso mit 3 von den dort erhältlichen wunderbaren Mini-Teilchen aus der Patisserie. So etwas wollten wir bei unserer Flucht vor dem Regen auch haben. Allerdings hatten diese Idee schon offensichtlich sehr viele Leute vor uns, denn die Patisserie war fast leergekauft. Aber meine Freundinnen und ich sind ja nicht so, wir haben uns stattdessen zu je drei Maccarons überreden lassen. Auch die waren sehr gut. Und der Kaffee sowieso.
Ich hab hier schon einmal geschrieben, dass für mich das Café 15 süße Minuten eine erfreuliche Überraschung war. Letztens hatte ich in Währing zu tun, hatte 15 Minuten Zeit und siehe da, in der Spitalgasse 33 gibt es jetzt einen Ableger von dieser mittlerweile gewachsenen Kette. Auch im 9. Bezirk kommt der Kaffee von der Kaffeefabrik und ich habe auch da wieder ein Brot mitgenommen, das abermals sehr gut geschmeckt hat. Sehr fein! So mag ich das!
Mit Freundinnen war ich auf ein Mittagessen im Citrus. Das Betreiberpaar Pugliese kenne ich noch aus Anfangszeiten, als die zwei Zitrusfrüchte aus ihrer Wohnung heraus verkauft haben und ich so zu meinen ersten Bergamotten gekommen bin. Das Lokal gibt es seit 2019, jetzt endlich habe ich es dorthin geschafft. Das Essen war ausgezeichnet! Die Nudeln waren handgemacht und richtig gut. Auch das, was meine Freundinnen gegessen haben (verschiedene Involtini-Arten), war sehr gut. Also eine herzliche Empfehlung. Auch das angeschlossene Geschäft ist gut sortiert. Alles im Preis gehoben, aber auch in der Qualität.
Gekauft
Es gibt einen Hofladen namens Meinklang in der Margaretenstraße. Ich will schon lange hingehen, aber irgendwie hab ich es noch nie geschafft. Dafür habe ich jetzt von einer Freundin dieses Baguette von dort geschenkt gekriegt − es spricht sich herum, dass ich so ein Ding mit Brot habe ... Jedenfalls war es wahnsinnig gut! So richtig französisch mit großer, unregelmäßiger Porung. Und lange haltbar! Für ein Baguette ungewöhnlich lang. Also bitte, gehet hin und kaufet!
Allerfeinstes Brot vom Öfferl kann man am Meidlinger Markt bei Anna am Markt kaufen. Das und noch mehr! Wunderbare Ware! Unbdingte Empfehlung.
Wir lieben Kukuruz! Und ich hasse es, wenn ich versuche, die Körner vom Kolben runterzubekommen und die depperten Dinger fliegen kreuz und quer durch die Küche. Ich hab jetzt was Geniales von Oxo: Dieser Maiskolbenschäler schneidet die Körner so vom Kolben, dass da nix herumfliegt. Man bekommt sogar richtige Teile vom Kolben herunter. Die sind aber dann sehr instabil, also kann man sie nicht so auf den Grill legen. Aber egal, die Sauerei hat ein Ende. Zumindest diesbezüglich.
Nachdem wir am Neusiedler See waren, waren wir natürlich auch bei Iris Wallner, um einzukaufen. Die Marillen waren mit Abstand die schönsten, die ich in diesem Jahr gekauft habe. Nun hab ich wieder diese allerfeinste Marmelade daheim. Aber ich gestehe, viele Gläser hab ich bei der Hitze nicht auf diese Weise eingekocht. Bei der restlichen Marmelade bin ich einfach mit dem Passierstab durch die Marillen gefetzt und fertig.
Na schau, man muss nur sudern, dann wird das was! Nämlich mit den weißen Kirschen. Ich hatte hier geschrieben, dass es die in Griechenland am Markt gab und in Wien krieg ich die nirgends. Ha! Ich weiß nicht, ob ihr die Standeln von Diglas bei diversen größeren U-Bahn-Stationen kennt? Die hatten solche Kirschen. Und sie waren richtig gut. Die können nämlich etwas, was die dunkelroten nicht können: Sie haben einen deutlichen Bitteranteil. Das ist genau das Richtige für mich. Der Preis allerdings war mehr als happig − wobei die Kirschen mittlerweile auch am Favoritner Schreimarkt 12,- € pro Kilo kosten. Es ist abartig, was sich derzeit mit den Preisen abspielt.
So einmal im Monat fahr ich zum Naschmarkt. Eigentlich war ich dort wegen des italienischen Standels, das von Do-Sa am Bauernmarkt steht, die haben recht anständige Salsicce, aber sind leider gerade auf Sommerpause. Auch Erni + Erna, wo ich manchmal meine Bio-Eier und Freilandhendln kaufe, sind ab jetzt weg. Die Preise sind teilweise happig. Für Kirschen 16,- € pro Kilo macht mir Schnappatmung. Auch die 12,- für ein Kilo Ribisel sind weitaus mehr, als man das ganze Jahr für so etwas aus dem fernen Süden bezahlt. Ich bin sehr sicher, dass unsere Bauern da nicht die Preistreiber sind.
Gekocht
Natürlich habe ich auch gekocht im Juli. Und sogar ausgesprochen viel aus meinem Blog. Wir mögen unglaublich gern Caponata. Eines der besten Rezepte dafür findet sich schon lange auf meinem Blog: Nigel Slater ist schon ein ganz Großer! Es zeigt sich an diesem Rezept, dass er die sizilianische Küche durch und durch verstanden hat.
Wir haben wieder einmal gegrillt und weil der Grill so klein ist, gibt es öfter mal Porchetta, wenn Gäste kommen. Spießchen oder Kotelett für mehrere Personen würden wir nicht unterbringen. Dieses Schweinchen gart langsam und gemütlich vor sich hin, dabei ist der Deckel geschlossen und es kann ruhig Fett runtertropfen, da geht kaum Rauch aus dem geschlossenen Grill raus und wir belästigen niemanden. Außer mit dem unglaublichen Duft!
Kochen heißt bei mir nicht zwingend, dass ich den Herd einschalte. Gerade an den heißen Tagen mache ich gern Saure Wurst. Die kann man wie hier auch mit Presswurst machen. Dazu ordentlich 5-Länder-Pfeffer direkt aus der Mühle von Katharina Seiser. Bester Pfeffer für solche Gelegenheiten!
Weil mein Liebstöckl auf Balkonien gerade ziemlich ausgeufert ist, habe ich dieses Liebstöckl-Tabouleh gemacht. Es schmeckt uns sehr gut und ist erstaunlicherweise gar nicht penetrant, was ich anfangs befürchtet hatte, als ich das Rezept gelesen habe. Man kann Liebstöckl in der Suppe schon überdosieren, aber in diesem Rezept passt er sehr gut.
Jetzt muss ich mal ein bissl jammern: Ich habe dieses Jahr 100 % Ausfall bei meinen roten, gelben und orangen Balkonparadeisern. Erstaunlicherweise sind die grünen Paradeiser intakt. Reiswanzen haben sich bei mir eingenistet und haben wirklich jeden einzelnen Nichtgrünen-Paradeiser angesaugt und ungenießbar gemacht. Das tut bei meiner sommerlichen Tussitellersucht richtig weh! Und bei dieser Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass es noch kein Insalata Caprese-Rezept hier am Blog gibt. Aber ich denke, so eine kleine Erinnerung reicht, oder? Paradeiser, Mozzarella/Burrata, Olivenöl, ordentlich Basilikum, Salzflocken und für mich noch extra Zitronensaft und fertig.
Ein Muss in jedem Sommer ist der Weichsel-Nuss-Strudel. Obwohl es kein unaufwändiges Essen ist, bei dem auch noch das Backrohr in Betrieb genommen werden muss, brauche ich den mindestens einmal pro Saison für mein seelisches Gleichgewicht. Er ist wieder einmal so gut geworden! Dringende Nachbackempfehlung.
Auch ein Pflichtessen bei diesen Temperaturen ist Wurstsalat. Dieses Mal nicht mit Maiskölbchen, sondern mit gerösteten, geschälten Paprika. Ich bin nicht sicher, ob es einen Standard gibt, was in Wurstsalat drinnen sein muss, aber so Sauerzeugs wie eingelegte Maiskölbchen oder Essiggurkerl gehören meiner Meinung nach rein, zwingend!
Sehr zu empfehlen für diesen Zweck ist der aufgeschnittene Emmentaler von Ja!Natürlich. Der gehört wirklich zu den erfreulicheren Sachen aus dem Supermarkt.
Immer wieder essen wir mit großer Begeisterung dieses Feta-Paradeiser-Dings. Es ist quasi Null Arbeit, schmeckt nach Urlaub und ist noch dazu gesund. Einfach ein Stück Fladen- oder anderes Weißbrot dazu, fertig.
Und wenn das Backrohr schon einmal eingeschaltet ist, darf auch gleich ein Strudel rein. Nämlich dieser Wachauer Topfenstrudel, den wir sehr gern essen. Nur für euch getestet, ob er auch mit burgenländischen Marillen klappt: Ja, tut er! 😉
Noch ein Highlight für Sommertage ist diese Kalte Rote Rüben-Suppe. Wenn man die Roten Rüben und die Eier gekocht hat, ist die Suppe in 10 min. auf dem Tisch. Sie ist erfrischend, köstlich und dazu noch gesund und kalorienarm. Was will man mehr im Sommer?
Kein Sommer ohne Parmigiana di Melanzane! Natürlich ist sie mir übergelaufen und ich durfte danach das Backrohr putzen. Daher steht das Backgefäß auf einem Stück Küchenrolle. Ich hab meine eigenen Ratschläge nicht befolgt und habe bei Halbzeit nicht nachgeschaut, ob sich da vielleicht zu viel Flüssigkeit bildet. Okay, ich denke, ab jetzt merke ich mir das. Aber köstlich war die Parmigiana allemal!
Gesehen
Barbie ist ein unglaublicher Film! Erstens einmal sollte man ihn sehen wegen der Optik. Nicht unbedingt (ja, schon auch) wegen des Aussehens der überirdisch schönen Margot Robbie, die die Stereotyp-Barbie darstellt, sondern wegen der Ästhetik des Films insgesamt. Man muss die Farbe rosa schon gut aushalten können, aber sonst ist da alles so perfekt gemacht: Das, was die Barbies alle tragen, das Barbie-Haus, der Strand, das Auto in Pink, das man anscheinend nicht einmal lenken muss. Was sind da für nostalgische Barbie-Bilder in mir hochgekommen! Ich bin sicher, die Ausstattungs-Crew hatte viel Spaß bei diesem Film, denn da wurde aus dem Vollen geschöpft.
Jedenfalls bekommt die quasi über dem Boden schwebende, überirdische Barbie recht schnell Bodenhaftung − nicht zuletzt durch die Birkenstock-Schlapfen, die ihr Kate McKinnon (Ghost-Busters) hinhält. Gemeinsam mit Ken (Ryan Gosling) geht sie auf Reise in die wirkliche Welt. Barbiewelt ist ein Matriarchat, die kalte Dusche kommt bei der Reise in die Wirklichkeit, wo das Patriarchat herrscht. Ken allerdings findet es schon sehr spannend, plötzlich als mehr als das Anhängsel von Barbie angesehen zu werden.
Die Regisseurin Greta Gerwick, die aus der Independent-Filmszene kommt, hat mit diesem Film einen üppigen, wunderbaren, gesellschaftskritischen, liebevollen und satirischen Sommerfilm geschaffen, den man unbedingt gesehen haben sollte. Man sollte übrigens nicht den Fehler machen, mit Kindern in den Film zu gehen, obwohl er ab 6 Jahren zugelassen ist: Es waren viele Mädchen in Rosa in dem Film, denen war allen irre langweilig. Kein Wunder: Es ist kein platter Film, sondern der hat schon Tiefgang. Ein Satz aus dem Film: "Eines Tages werden die Kens im Barbieland soviel Einfluss haben wie die Frauen in der echten Welt." Ja nun, was sollte ein Kind mit diesem Satz anfangen können? Auch viele andere kluge Sachen wie eine Hommage an "2001 - Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick erschließt sich nicht so ohne weiters − okay, das ist vielleicht dann etwas für Filmnerds wie mich, also auch für die ist gesorgt.
Filmstart war 20.7.2023 und ich bin sicher, den spielt es noch eine Weile, also muss man sich nicht hetzen. Man sollte allerdings schon etwas Pinkfarbiges tragen, weil es echt lustig ausschaut, wenn das Publikum durchgehend in Rosa strahlt.
Das ist die Hauptstraße von Rust: auf jedem Dach nisten Störche. Bei Sonnenuntergang klappert es mal hier und mal da. Es ist wirklich herzallerliebst. Und die Storchenpopulation wird liebevoll gehegt und gepflegt. Wirklich mehr als malerisch! Wenn ihr mal einen Ausflug machen wollt, dann fahrt dort hin und schaut euch das an. So ein kleiner Spaziergang diese Straße entlang ist sehr entspannend.
Sonst so? Es war ein wirklich heißer Juli. Und für mich ein sehr netter, weil irgendwie alle Leute mit einem Fleckerl Grün, mit denen wir befreundet sind, mindestens ein Grillfest gemacht haben und wir waren eingeladen. Ich habe auch sonst viele Freunde getroffen, weil es ja schon sehr nett ist in den Wiener Schanigärten.
Damit werde ich mich für ein paar Wochen verabschieden. Ich brauch mal eine kurze Blog-Auszeit, merke ich, weil ich brauch endlos, bis ich endlich ein Posting fertig hab − also a zache Angelegenheit irgendwie. Und das solls ja dann eigentlich nicht sein. Ich freu mich schon, wenn ich in neuer Frische wieder hier schreiben werde. Ich wünsch euch alles Liebe, einen wunderbaren Restsommer und drück euch!