Donnerstag, 5. Dezember 2024

[Buchbesprechung] Live, Love, Bake von Melissa Forti


An sich bin ich keine große Bäckerin, aber dieses Buch hat mich nun hauptsächlich in das Geheimnis italienischer Kuchen eingeweiht. Es ist das dritte Buch von Melissa Forti und es zeigt ihre persönliche kulinarische Reise durch Vergangenheit und Gegenwart, dazu noch einen Ausblick in die Zukunft. Das Buch ist voll mit Fotos von der Autorin. Und nicht nur das, sondern es ist auch ein Foto-Buch für Rom-LiebaberInnen. Einen Blick in den Foto- und Textteil des Buches kann man beim Verlag machen, einen weiteren Einblick in ihre Fotos findet man bei Instagram. Ich finde alle Fotos sehr hübsch, sehr weiblich und sehr italophil. Sie sind so kunstvoll gemacht, dass auch schlichte Mürbteigkekse wie ein Kunstwerk wirken.

Melissa Forti schreibt in ihrem Buch, dass sie Bäckerin ist, auch Buchautorin und Unternehmerin. Sie berichtet über ihr bisheriges Leben, ihre Aufenthalte in vielen Ländern und die Arbeit dort. Nun hat sie es geschafft, in Copenhagen ihr Café Duse zu eröffnen und hat damit einen großen Schritt in ihrem Leben getan.

Auf dem Foto links sieht man das Inhaltsverzeichnis vom Buch. Es ist in drei große Überkapitel gegliedert, die die 80 Rezepte von Süßen beherbergen. Im Kapitel über die Vergangenheit finden sich italienische Klassiker. Nicht nur Kuchen, sondern generell Süßes, also auch Milchreis, Kekse oder gebackene Apfelringe. Im Kapitel Gegenwart stellt die Autorin ihre Rezepte vor, die sie nicht nur nach Italien, sondern in diverse Länder führen. Als Beispiel möchte ich schottische Scones anführen. Im Kapitel Zukunft zeigt sie Rezepte, wie sie auch heute schon oft nötig sind, denn es wird teilweise mit glutenfreiem Mehl und/oder vegan gebacken.

Was jetzt gerade vor Weihnachten nicht unwichtig ist: Es gibt auch etliche Keksrezepte in dem Buch, darunter auch welche ohne Ei oder ohne Butter oder mit glutenfreiem Mehl.

 

Und nun zeige ich, was ich aus dem Buch gebacken habe

 

Bignè mignon (Kleine Windbeutel mit zweierlei Creme)

Weil Freunde kamen, habe ich gleich beide Varianten gebacken. Es klappte alles: Die Backzeiten haben gepasst, die Konsistenzen der Cremes, auch die Süße. Nachdem die kleinen Schätze ziemlich dezimiert wurden, haben sie auch meinen Freunden gut geschmeckt.








Torta Bundt als limone (Gugelhupf mit Zitrone)

Das ist einer der Kuchen aus der Abteilung "Zukunft". Ich gestehe, dass ich auch nach diesem wunderhübschen Kuchen mit den modernen Kuchen hadere: Der Kuchen ist eifrei und butterfrei, wird dafür mit Olivenöl und Apfelmus und relativ viel Backpulver gebacken. Aber das Hadern liegt sicher an mir und meinem altmodischen Kuchengeschmack.






Mignons alla frutta (Tartelettes mit Vanillecreme und Früchten)

Hier kommen zu viel Butter und Eiern auch noch Vanille und Zitronenschale in den Teig, was diesen allein schon schmackhaft macht. Auch hier wieder gelingsicher sowohl Teig also auch Creme. Mit Früchten verziert kommen diese Schätzchen auf den Tisch.





Fette al limone (Zitronenschnitten)

Das ist ein Kuchen, den ich als Lemon Bars kenne. Und diese hier schmecken hervorragend! Ich war eher skeptisch, denn in den Teig kommen schon 100 g Zucker, dann noch einmal 600 g in die Zitronenmasse, aber das passt sogar perfekt, denn der massiven Säure aus 5-6 Zitronen muss man schon etwas entgegensetzen. Hier musste ich die Backzeit verlängern, denn nach den angeführten 20 Minuten war die Zitronenmasse noch flüssig.

Torte alle pere e cioccolato (Birnen-Schokoladen-Kuchen)

Obwohl das ein "Zukunftskuchen" ist, kommen Butter und Eier zum Einsatz. Das Ergebnis war sehr erfreulich! Sehr nett fand ich, dass man nach der halben Backzeit Zucker über den Kuchen streut, das gibt ihm am Ende eine nette zarte Knusperkruste.


Brioches col tuppo (Sizilianische Hefewecken)

Nachdem ich schon sehr lange auf der Suche nach dem perfekten Briochteig war, freue ich mich, dass ich diesen in meinem nächsten Posting endlich vorstellen darf.
 

 

 

 

 

 

Was es nach dem Backen zu sagen gibt: Das war mein erster Einblick in die Welt der italienischen Kuchen und der war durchaus erfreulich. Es werden auch Kuchen und Süßes aus anderen Ländern vorgestellt. Nachdem nicht nur "große" Kuchen gezeigt werden, sondern auch kleine Süßspeisen, ist das Buch durchaus auch für den Alltag und/oder für BackanfängerInnen geeignet.

 

Infos zum Buch
ISBN: 978-3-7913-8985-1
Erschienen: 11.9.2024
Umfang: 240 Seiten
Format: 18,5 x 24,5 cm
Aufmachung:  Hardcover, Halbleinen

Danke an den Prestel-Verlag, dass er mir ein Exemplar des Buches für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Wie immer kann man das Buch bei jeder Buchhandlung kaufen, bei Internet-Versendern oder man bestellt es direkt beim Verlag.

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 1. Dezember 2024

Foodierückblick auf November 2024

Gegessen

Ein bisschen traurig war ich über den Vorgartenmarkt, denn es sind viele Geschäfte geschlossen bzw. wurde Gastro draus, die aber auch geschlossen hatte und das an einem Samstag zu Mittag, wo der Markt doch jede Menge Kunden gehabt hätte. Aaaber ich war nach dem Marktbesuch mit einer Freundin in der Pizzeria Il Mercato. Es waren alle Tische reserviert, also geht das Lokal sehr gut. Und das mit jedem Recht! Ich hatte eine Pizza mit Salsicce und Friarelle und die war echt erfreulich. Sehr gut hat es geschmeckt und wir kommen gern wieder!

Eigentlich ist es ja eine Schande, dass ich nun schon Jahre nicht mehr im Demel war! Aber jetzt endlich wieder. Und wie immer in der Wiener Innenstadt kann man auch da wieder das fröhliche Sprachenraten-Spiel spielen, denn es sind Leute aus aller Herren Länder dort im Publikum, Wiener eher weniger. Dabei war der Kaffee durchaus erfreulicher als in vielen typischen Wiener Kaffeehäuser. Vor allem will ich aber die Buchteln lobend hervorheben, denn die waren sehr, sehr gut! Die Kellnerin war auch freundlich, also insgesamt ein sehr netter Besuch.

Ganz hervorragend waren Kaffee und Gutsis im L'Amour du Pain! Es ist echt schön, wenn man von einem Lokal nur immer wieder das Allerbeste schreiben kann, so auch hier. Wenn ich in der Nähe bin, gehe ich sehr gern dort rein. Auch der Service ist nett. Also ich bin rundherum zufrieden.

Mit einer lieben Freundin war ich am Hannovermarkt. Der war erfreulich voll! Der ist sehr ähnlich "meinem" Viktor Adler-Markt in St. Favoriten, bloß ist man im 10. Hieb quasi in Little Istanbul, am Hannovermarkt ist man am Balkan. Entsprechend sind die Standeln: Auf beiden Märkten sehr fleischlastig, am Hannovermarkt mit Schwein, auch einigen recht schönen Fischstandeln.
Und nach dem Marktbesuch waren wir dann auf Urlaub sozusagen: Wir waren in einem kroatischen Lokal namens Etno Zlatibor. Meine Freundin hat Kuttelsuppe gegessen, bei mir waren es diese Schewararaschischi mit extra Kajmak und Ajvar. Alles hat richtig gut geschmeckt. Das Lokal schaut auch wirklich aus wie eine kroatische Konoba.

Der Kaffee im Oberlaa ist eh okay. Aber zum Glück gibt es dort ja auch allerfeinste süße Sachen. Nicht auf dem Bild ist der erste Christstollen des Jahres, den ich dort probiert habe. Ich muss den allerdings noch einmal probieren, weil ich habe den Verdacht, dass die nicht mehr selber die Zitrusfrüchte für den Stollen kandieren, bevor ich den empfehlen kann. Sonst war er sehr gut.






 

Gekauft

Die Sommerpause meines Lieblingsgemüsekisterls ist vorbei und wie zu erwarten war die Lieferung eine große Freude. Nachdem ich noch Kraut und ein paar andere, länger haltbare Gemüse bestellt habe, war das das einzige Gemüsekisterl, das ich in diesem Monat gebraucht habe. 

Falls jemand es nicht erkennt: Hinter dem Lauch liegen rote Rüben. Und zwar keine runden, sondern längliche. Genauer kann man die hier sehen und genau dieser Salat ist auch draus geworden. Wieder eine Freude. Geschmacklich sind sie wie runde Rote Rüben, aber halt schön, wenn man Salat draus machen will, dass die Scheiben gleich groß sind.

 

Einen ganz feinen, kleinen Stollen habe ich bei Motttobrot gefunden. Wirklich ein Zwergerl, aber das ist jetzt gar nicht so falsch bei einem 2-Personen-Haushalt. Er ist genau so ein Stollen, wie ich gern mag: Jede Menge kandierte Zitrusschalen, viele Rosinen und der Marzipankern sind drinnen. Ein ganz klassischer Stollen, wie er sein soll

Wie so oft, wenn ich in der Gegend bin, war ich beim Jumi, um Käse zu kaufen. Das ist wirklich eine der besten Käsereien, die ich kenne. Wieder einmal hab ich eine Belper Knolle gekauft, die ich über diesen Flammkuchen mit Steinpilzen gerieben habe - hat ausgezeichnet gepasst. Und ein alten Schlossberger durfte mit, der dann in eine Quiche Lorraine gewandert ist. Beide Käse kann ich wärmstens empfehlen!

Ein ganz feines Brot ist dieses mit Waldstaudenroggen vom Kasses. Es schmeckt sehr gut und hält sich darüber hinaus auch lang. Also wenn man nach einem dunklen Brot mit vielen Körnern drinnen sucht, ist man damit sehr gut beraten.







 

Gekocht

Aus einem Gemüsekisterl vom Oktober war noch ein kleiner Kürbis da. Und nachdem ich dieses Risotto sehr gern esse, habe ich bis auf die paar Würferl für das Risotto gleich den ganzen Kürbis gebacken. Kürbispüree kann man immer brauchen. Zum Beispiel für meine Kürbistascherl mit Grammeln oder Kürbisgnocchi (die es noch nicht am Blog gibt, aber regelmäßig gekocht werden).






Wie immer sehr gern habe ich den Karottensalat der Küchenschabe nachgemacht. Hier ruht er auf etlichen eigenen Blattsalaten, die ich gerade nach Herzenslust beernten kann. Meine derzeitigen 8 Blattsalate bilden keinen festen Kopf, daher ernte ich immer nur die äußeren Blätter und von innen her wächst der Salat nach. Ich hoffe, dass der erste Frost noch lange auf sich warten lässt, denn dann muss ich wohl auch die Herzen abernten.






Immer wieder sehr gern essen wir General Tsos Tofu. Hier war es ein Sonntagsessen und das ist es immer wieder. Nun weiß ich, warum ich die ganzen Habanero im Sommer auf Balkonien hab und die meisten davon trockne, denn die Umgebungswärme, die sie im Mund machen, ist bei diesem Gericht unübertroffen.

 






Wie immer waren meine Topfenknödel ausgezeichnet. Es ist kein Muss, so lange zu warten, aber wenn der Teig 30 min. im Kühlschrank ruhen darf, sind die Knödel echt gut zu verarbeiten. wenn es schnell gehen muss, ist er weich, da steche ich dann gern Nocken davon ab. Die großen Poren zeigen sehr gut, wie schön die Knödel aufgehen, sie sind also flauschig und flaumig, wie ich sie gern mag.

Und dazu gab es selber gemachtes Kompott: Für mich Pfirsich, für den besten Mann Zwetschkenröster.

Für harte Zeiten haben wir immer Sugo Bolognese nach dem großartigen Rezept von Marcella Hazan im Tiefkühler. Das ist etwas, das ich allen nur sehr ans Herz legen kann. Es ist ein Wohlfühlessen par excellence. Noch dazu ist die Bolo in der Zeit, die die Nudeln zum Kochen brauchen, in einem kleinen Reindl aufgetaut und servierbereit.










Immer wieder gern essen wir ganz normalen Rote- Rüben-Salat, aber wenn ich so schön bunte Rote Rüben habe, wie sie in meinem Gemüsekisterl waren, dann halt mit bunten Rüben. Auf dem Foto fehlt noch der Kren, den ich immer direkt vor dem Servieren drüberreibe, weil sonst der Kren einen Teil seiner Schärfe einbüßt.
Die Supermärkte lassen leider vollkommen aus, wenn man ein Stück frische Krenwurzel sucht. Ich kann da den Viktor Adler-Markt oder den Hannovermarkt empfehlen, auf beiden Märkten habe ich frischen Kren gesehen.




Noch so ein Wohlfühlessen: Anfang November gab es auf den Wiener Märkten noch Steinpilze in rauen Mengen. Ich habe die wie sonst Parasol mit Sauce Trara zubereitet. Wir brauchen da immer noch Salat dazu, weil die Säure gibt diesem Essen eine feine Leichtigkeit.


 

 



Zur Einstimmung auf den Advent habe ich wieder einmal mein Bischofsbrot gebacken. Es gibt viele Leute, die jammern, dass bei Bischofsbrot die kandierten Früchte immer an das untere Ende sacken. Ich kann nur sagen: Probier doch mein Rezept, aber bitte inklusive ALLER Anweisungen, also auch die Reihenfolge, wie man die Zutaten zusammenrührt. Bei mir klappt das immer.

 

 

 

 

 

 

Gelesen

Mit Interesse hab ich diesen Artikel über die Verwendung von 44 Sorten von Pasta gelesen. Und noch einmal spannend: Anscheinend gibt es derzeit 300 Sorten von Pasta in den Geschäften. Das ist echt nicht wenig.

Der designiert amerikanische Gesundheitsminister wird der Welt noch viel Erstaunen bescheren. Nun hat er gesagt, dass viele Öle aus Saaten toxisch sind. Die NYT hat mit Wissenschaftlern darüber gesprochen und in diesem Artikel kann man nachlesen, ob er recht hat.



Gesehen

Heretic ist quasi ein Horror-Kammerspiel: Mr. Reed (Hugh Grant) kann sehr charmant lächeln und überzeugt die Ordensschwestern Paxton (Chloe East) und Barnes (Sophie Thatcher) davon, dass sie ruhig in sein Haus eintreten können. Damit beginnt das Kammerspiel, in dem die jungen Damen immer tiefer in das von Mr. Reed inszenierte Horror-Fettnäpfchen tappen. Hugh Grant ist sehr hübsch anzusehen, wie er als diabolischer Hobbiephilosoph freundlich lächelnd eine Gräueltat nach der anderen begeht.

Die Regisseure Scott Beck und Brian Woods entfesseln in Mr. Reed (Hugh Grant) eine Hannibal Lecter-Seele, die sich daran erfreut, komplexe religiöse Philosophie zu zitieren und diese mit popkulturellen Abhandlungen zu Lana Del Rey, Monopoly und Fast Food zu kombinieren. Dazu passend ist auch die Filmmusik, die mir sehr gut gefallen hat.

Der Film startet am 26.12.2024 in den österreichischen Kinos.




Es blüht noch so einiges auf Balkonien. Pünktlich zu Allerheiligen sind auch die Blüten der Chrysantheme aufgegangen. Früher mochte ich die nicht, weil sie so typische Gräberpflanzen waren, aber mittlerweile schätze ich die warmen Farben des Herbstes und das können sie wirklich gut. Unter den Stiefmütterchen warten schon Blumenzwiebel auf den Frühling. Und die Novembersonne war auch sehr gnädig im vergangenen Monat: Ganz zart hat sie geschienen und für ein paar Lichtblicke gesorgt.

Euch geht es hoffentlich gut? Ich schick ein Zwickerbussi!

Donnerstag, 28. November 2024

Warmer Zitronenpudding mit Lorbeer

In meiner Buchbesprechung habe ich es ja angekündigt, dass ich dieses Rezept vorstellen werde. Uns hat es super geschmeckt und wir haben es mittlerweile einmal mit und einmal ohne Lorbeer gegessen. Beide Varianten waren sehr gut, wobei mir die mit Lorbeer ein klein wenig besser gefallen hat.

Selten habe ich so ein simples und gleichzeitig gelingsicheres Dessert gegessen, das so hervorragend schmeckt. Ich habe dazu "meine" Meyerzitronen aus Kroatien verwendet, die natürlich ihren Teil zu diesem grandiosen Pudding beitragen. Ich würde auch für zwei Personen nicht weniger als die unten angeführte Menge machen, denn man kann den Pudding am nächsten Tag noch hervorragend aus dem Kühlschrank essen.


 

Für 4 Portionen 
25 g raumtemperierte Butter, plus Extra-Butter zum Einfetten 
225 g feiner Zucker
3 große Bio-Eier
30 g glattes Mehl
3 unbehandelte Zitronen, Schalenabrieb und Saft 
250 ml Vollmilch
1 frisches Lorbeerblatt 
Puderzucker zum Anrichten


Man benötigt eine Auflaufform von etwa 1,2 Liter Fassungsvermögen. Die Form mit weicher Butter einfetten und den Backofen auf 180°C (160° C Umluft) vorheizen. 

25 g Butter in einer Rührschüssel mit dem elektrischen Handrührgerät oder in der Küchenmaschine mit dem Schlagbesen aufschlagen und dabei nach und nach 225 g Zucker einarbeiten. Da es recht wenig Butter ist, wird die Masse nicht cremig oder schaumig, sondern bleibt ein wenig körnig.

3 große Bio-Eier vorsichtig trennen. Die Eigelbe in eine Schüssel, die Eiweiße in eine zweite, ganz saubere Schüssel geben, denn nur in einer makellos sauberen Schüssel wird der Eischnee richtig steif.

Die Eigelbe in die Butter-Zucker-Masse einrühren und 30 g glattes Mehl einarbeiten. Schalenabrieb und Saft von 3 unbehandelten Zitrone und anschließend 250 ml Milch rühren.

Das Eiweiß mit dem elektrischen Handrührgerät oder in der Küchmaschine mit dem Schlagbesen zu festem Eischnee schlagen (er sollte einen festen Stand haben und muss aus der Schüssel fallen, wenn man ihn auf den Kopf stellt).

Den Eischnee mit einem Metallöffell oder einem Spatel vorsichtig unter die Puddingmasse heben. Sehr behutsam arbeiten, damit der Eischnee nicht wieder zusammenfällt. Keine Sorge: das Ganze wirkt zwar recht flüssig und grießig, doch im Ofen fügt sich alles wunderbar zusammen. 

1 frisches Lorbeerblatt in die gebutterte Auflaufform legen, die Puddingmasse einfüllen und im Ofen 40 Minuten backen, bis die Oberfläche gestockt und goldbraun ist. Mit Zucker bestreuen und sofort servieren.



 

Donnerstag, 21. November 2024

[Buchbesprechung] Easy Wins von Anna Jones

Nun durfte ein neues Kochbuch einziehen und ich war nicht sicher, ob ich nach dem neuen Ottolenghi-Buch überhaupt je wieder ein Kochbuch brauche. Umso größer war die Freude, als ich dann anfing, in diesem Buch zu blättern. Dieses Kochbuch hält, was viele andere versprechen: Es zeigt viele spannende vegetarische oder vegane Rezepte, die richtig, richtig gut schmecken.

Anna Jones ist Köchin und Kochbuchautorin. Sie war lange Zeit Mitglied im Team von Jamie Oliver, ist aber schon etliche Jahre selbständig und das ist ihr mittlerweile fünftes Kochbuch. Ich finde die Herangehensweise spannend: Sie hat sich zwölf Zutaten herausgepickt und daraus die entsprechenden Kapitel gemacht. Das erste Kapitel gehört den Zitronen, was ja schon sehr mein Ding ist, aber mit dem Kapitel über Kapern hat sie dann restlos mein Herz erobert.

Die Kapitel sind: Zitronen, Olivenöl, Senf, Essig, Tomaten, Kapern, Chili und Harissa, Tahini, Knoblauch, Zwiebeln, Miso und Erdnüsse.

Was man viel findet: Einschübe zum Thema "Warum". Es  gibt Kapitel, warum man mehr pflanzliche Sachen kochen sollte, warum regionales Gemüse, warum man welche Kräuter und welche Gewürze verwendet und wie Geschmack ans Essen kommt. 

Die 125 Rezepte sind großteils am ehesten der mediterranen Küche zuzuordnen. Die Rezepte sind einfach nachzukochen und gelingsicher. Also keine wie immer gearteten Stolpersteine und der Titel ist wirklich Programm.

Was ich immer brauche: Die Möglichkeit, mein Gemüsekistel zu verarbeiten. Und das geht mit diesem Kochbuch einfach: Es findet sich nach dem Rezeptregister ein sehr exakt gearbeitetes Zutatenregister, mit dem ich mich durch mein Gemüsekisterl gekocht habe.

Die Fotos haben eine lässige Eleganz. Das Lässige ist dann der benützte Löffel oder der Patzer am Teller. Das Essen ist immer dort, wo ich es gern sehe, nämlich auf dem Teller, im Topf, am Blech − jedenfalls liegt es nicht in der Gegend verstreut. Die Fotos sind von einer weichen, hellen Weiblichkeit, wie ich es gern mag.

Die Rezepte sind teilweise sehr ungewöhnlich. Ich nehme mal als Beispiel die Erdäpfel mit Essiggurkerl und scharfem Radicchiosalat: Sie kippt tatsächlich zu Beginn des Garens und später noch einmal Essiggurkerlwasser über die Erdäpfel! Dieses Rezept hab ich wirklich nur nachgekocht, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie das schmeckt. Auch Radicchio mit Chili war bis dahin außerhalb meines Radars. Herausgekommen ist ein Essen, von dem der beste Mann von allen auch Tage danach immer noch schwärmt.
 

Und nun geht es ans Nachkochen!


Blumenkohl-Caponata

Es gibt Rezepte, die die Seele eines Gerichts einfangen und dennoch etwas Eigenständiges kreieren. Ein Beispiel vom Blog sind die Tagliatelle mit Garnelen-Bolo und hiermit kommt ein zweites Gericht dazu. Caponata ist für mich eine Meisterleistung an Ausgewogenheit: Süße Rosinen harmonieren mit salzigen Kapern und saisonalen Gemüsen. Und genau das hat Anna Jones auch hier geschafft.

Blumenkohl-Käse-Auflauf mit Knoblauch-Konfit

Nachdem in meinem Gemüsekisterl einmal rosaroter und einmal weißer Karfiol war, brauchte ich gleich zwei Gerichte damit. Irgendwie kann ich mich aus meiner Jugend erinnern, dass es damals Mode war, wenn schon vegetarisch, dann ersäuft man Gemüse in einer Käsesauce. Das passiert hier sicher nicht. Dem Karfiol wird seine Eigenständigkeit gelassen und Käse sowie Knoblauch unterstützen ihn darin.

Röstkartoffeln mit Käse, Cornichons und Radicchio mit Chili

Das ist das Rezept, von dem ich oben schon geschwärmt habe. Auch hier: Es wird kräftig gewürzt, aber dennoch schmecken der Radicchio nach Radicchio und die Erdäpfel nach Erdäpfel. Dieses Essen hinterlässt einen ganz sicher glücklich!

Focaccia mit Kapern und Fenchelsamen

Diese Frau Jones bringt mich sogar zum Brotbacken, was Seltenheitswert hat. Das ist kein Brot, das man einfach als Kohlenhydratlieferanten als Beilage ist, sondern das ist durch die vielen Aromen ein recht selbständiges Essen. Wir haben es zu einem schlichten Salat gegessen, aber auch zum Auftunken von Röstgemüse kann ich es mir gut vorstellen.


Emilys Sellerieschnitzel mit Zitrone

Sehr sympathisch finde ich, dass Rezepte anderer Leute in dem Buch vorkommen und die Urheber der Rezepte auch genannt werden. Die im Rezepttitel genannte Emily arbeitet mit der Autorin an den Kochbüchern und dieses Rezept ist echt ein Hit! Der gebackene Zeller wird mit Muhamarra und Blattsalaten serviert, Kräuter kommen sowohl an den Sellerie als auch den Salat, Zitrone findet man sowohl frisch als auch eingelegt in dem Essen. Es war echt gut!


 

Warmer Zitronenpudding mit Lorbeer


Das war unser Highlight, daher stelle ich das Rezept im nächsten Posting vor.







Wer noch mehr zum Buch wissen will, kann beim Verlag einen Blick ins Buch machen.

Was es nach dem Essen zu sagen gibt? Wenn man auch nur ein kleines Interesse daran hat, ein wenig gemüsiger zu essen, dann sollte man dieses Buch auf die Wunschliste fürs Christkind setzen. Die Rezepte sind wirklich alle sehr gut, leicht nachzumachen und auch mal was Neues. Vieles konnte ich mir nicht vorstellen, aber immer war ich nach dem Essen angenehm überrascht.

 

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-442-39439-5
Erschienen: 25.9.2024
Umfang: 360 Seiten
Format: 18,7x24,4cm
Aufmachung:. Hardcover, Lesebändchen 145 Farbfotos 

 

Danke an den Mosaik-Verlag, dass er mir ein Exemplar des Buches für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Wie immer kann man das Buch bei jeder Buchhandlung kaufen, bei Internet-Versendern oder man bestellt es direkt beim Verlag.


Donnerstag, 14. November 2024

Waldorfsalat

Susanne, die Frau Magentratzerl, hat zu einem Event bei Zorra aufgerufen. Na da muss ich doch auch etwas dazu machen. Nämlich mit Walnüssen. Die stehen jetzt seit letztem Herbst im Vorratsschrank. Schon längst gibt es feine neue Nüsse, aber die Dose mit den alten wird nicht von selbst leer. Also los!

Wieder etwas aus der Rubrik: Kennt man doch. Ja, eh, aber ich mach diesen Salat selber viel zu selten und in erster Linie ist dieser Blog meine eigene Gedächtnisstütze dafür, was auf der Immer-wieder-nachkochen-Liste stehen muss. Und der Salat ist echt eine ganz feine Sache, wenn man im Winter saisonales Gemüse knackig und frisch auf den Tisch stellen will. Er ist auch rasch und einfach gemacht. 

 


Zutaten für 4 Portionen 

2 mittelgroße Äpfel 
100 g Walnusskerne 
250 g Sellerieknolle (= ca. eine kleine Knolle, geschält gewogen)
1 Zitrone (Saft + Schale) 
125 g Mayonnaise 
125 g Sauerrahm 
1 EL Zucker 
1 Prise Pfeffer 
1 Prise Salz 
1 Prise Majoran

Die Zellerknolle putzen, schälen, wenn nötig waschen, vierteln, grob raspeln und in eine große Schüssel geben. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und grob raspeln. Ebenfalls in die Schüssel geben. Nüsse grob hacken, ab damit in die Schüssel. Alles mit Zitronensaft, Zitronenschale, Zucker, Majoran, Salz und Pfeffer gut verrühren. Zum Schluss noch Mayonnaise und Sauerrahm unterziehen. Danach die gesamte Masse mindestens eine Stunde kühl stellen. 

Sollte man in der glücklichen Lage sein wie ich, dass am Zeller immer ein wenig Grün dran ist, dann hackt man das und gibt es zum Servieren auf den Salat.


Man kann bei diesem Salat sehr freizügig sein bei den Zutaten: Er schmeckt auch mit Birne, Petersilwurzel, Pastinake, Karotte und wir haben ihn auch schon mit Kohlrabi gemacht.

 

 

Blog-Event CCXIII - Schätze aus dem Vorratsschrank (Einsendeschluss 15. November 2024)