Das erste vegetarisch-vegane Kochbuch von Sami Tamimi ist da! Er war längere Zeit Co-Autor von Yotam Ottolenghi, nun hat er ein Kochbuch mit über 100 neu interpretierten Rezepten aus seiner Heimat Palästina geschrieben. Boustany heißt auf Arabisch Garten, genauer gesagt war es in seiner Kindheit der Garten, der das Haus seiner Großeltern umgab, ein unbeschwerter Ort, und diesem Andenken ist das Buch gewidmet. Nachdem in der Kindheit von Sami Tamimi hauptsächlich Gerichte aus Getreide, Gemüse und wild gesammelten Pflanzen auf der Speisekarte standen, hat er sich auf diese Zutaten beschränkt.
Es gibt auch Ausführungen des Autors, die einem die palästinensische Küche insgesamt nahebringen, was für mich sehr hilfreich war, denn ich hatte absolut keine Ahnung von dieser Art von Küche.
Das Buch ist gegliedert in die Kapitel "Vorratskammer"; "Frühstück und Brunch", "Kleine Gerichte, Dips und Saucen", "Salate", "Suppen", "Unter der Woche", "Für Gäste und Feste", "Brot" und "Süßspeisen". Die Rezepte sind aufgeteilt in eine Zutatenliste und einen Textteil. Zu Beginn jedes Rezepts findet man einen kurzen Text zur Einführung in das Gericht.
Die Fotos sind klar und sachlich. Es sind zu den meisten Gerichten Fotos vorhanden. Bei manchen Rezepten gibt es Bild-Anleitungen wie links zu sehen, was ich sehr hilfereich finde.Die meisten Zutaten sind einfach zu bekommen, aber einige Gewürze wie Sumach und Zaatar sollte man schon kaufen, bevor man ans Werk geht. Die Gerichte sind dann einfach zuzubereiten. Weder kochtechnisch noch ausrüstungstechnisch werden hohe Ansprüche gestellt. Die Rezepte sind durchwegs gelingsicher.
Insgesamt ist es ein sehr sorgfältig gearbeitetes Buch, mit dem das Nachkochen Freude berereitet.
Sollen wir kochen gehen?
Stangenbohnen mit Lauch und Tomaten
Nachdem in meinem Gemüsekisterl wunderbare Fisolen drinnen waren, wurden aus den Stangenbohnen einfach Buschbohnen. Herausgekommen ist ein schöner Gemüseeintopf, der super an kühleren Tagen zu den derzeit überquellenden Märkten passt. Die bekannte Kombination aus Fisolen und Paradeisern wird hier um einige Gemüsesorten erweitert und wird so zu einer eigenständigen Mahlzeit.
Gegrillter Halloumi mit Portulaksalat
Bei mir wächst der Sommerportulak mittlerweile zwischen den Bodenplatten auf Balkonien heraus. Wenn man den einmal gesät hat, dann hat man ihn offensichtlich für alle Zeiten. Mir kam daher dieses Rezept sehr gelegen! Passend zu den Hundstagen war das ein flott zubereiteter Salat, der genau gar nix vermissen lässt.
Sumach-Zwiebel
Für den Portulak -Salat brauchte ich diese Zwiebel, die man am besten am Vortag ansetzt. Sie halten sich in dem Gewürzsud bis zu drei Wochen. War ein willkommener Begleiter zu vielen sommerlichen Gerichten.
Würfelsalat für jeden Anlass
Ein immer wieder gern gegessener Salat als Beilage für sehr viele Gerichte ist das! Gurken, Paradeiser, Frühlingszwiebel, Radieschen, Chilis, Olivenöl, Knoblauch, Zitronensaft und diverse Gewürze treffen sich zu diesem Erntedankfest. Erstaunlicherweise kommen hier Dillsamen in die Marinade, was ich noch nicht kannte.
Shatta − Chilisauce
Das ist eines der unverzichtbaren Würzmittel, die man eigentlich immer im Kühlschrank stehen haben sollte. Durch den Apfelessig und das Salz, abgedeckt mit Olivenöl, kann man dieses Gewürz bis zu drei Monate aufbewahren. Mir ist das eine sehr willkommene Art, meine Chilis zumindest für eine Weile konservieren zu können.
Rote Bete mit Labneh, gerösteten Kernen, Samen und Schnittlauch
Bei mir waren gelbe Rote Rüben im Gemüsekisterl und auch die haben sehr gut gepasst für dieses Gericht. Ein Teil der Roten Rüben wird gekocht, ein anderer Teil mariniert. So hat man gleich zwei verschiedene Geschmacks- und Texturerlebnisse in einem Gericht. Das fand ich echt spannend!
Gebackene Pflaumen mit Sumach, Kardamomsahne und Pistazienkernen
Das war mein Favorit aus dem Buch, daher werde ich das genauer vorstellen.
Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Mir war das eine sehr willkommene Anleitung, mich in die palästinensische Küche einzuarbeiten. Viele Ideen kannte ich aus der jüdischen Küche, aber Sami Tamimi hat halt immer wieder einen eigenen Dreh an den Rezepten, der sie unverwechselbar macht. Ein gelungenes Buch!
Fakten zum Buch:
ISBN: 978-3-8310-5083-3
Erschienen: Juli 2025
Umfang: 320 Seiten
Format: 206 x 280 mm
fester Einband (Mit Folienprägung und Leseband)
Danke an den DK-Verlag, dass er mir ein Exemplar des Buches für die Rezension überlassen hat.
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