Montag, 14. Dezember 2020

[Buchbesprechung] Legendäre Dinner von Anne Petersen

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung. 

Dieses großformatige Buch von Anne Petersen ist im Prestel Verlag erschienen. Wie man diesen Verlag, der auch wunderbare Kunstbücher verlegt, kennt, ist das Buch schön geworden. In welche Richtung die Reise inhaltlich geht, erkennt man sofort, wenn man weiß, was die Autorin Anne Petersen hauptberuflich macht: Sie ist Redaktionsleiterin vom "Salon", "dem Luxus-Frauenmagazin für Gastlichkeit, Tischkultur und Lebensart."  Quelle

Entsprechend hochwertig ist das Buch auch gemacht. Alte Fotos mischen sich mit neuen, was einen schönen Spannungsbogen erzeugt. Bei der Gestaltung der Tafeln bin ich sicher, wenn ich dort sitzen würde, dass ich die Teller auch von unten anschauen würde, um zu sehen, woher die stammen, denn da sind alle Marken von Weltrang versammelt. Es finden sich auch Fotos von Einladungskarten und ähnlichen historischen Schätzen.

Es werden 20 hochrangige Abendgesellschaften vorgestellt, die Menüfolgen sind so gezeigt, wie sie sein hätten können. Das Hochzeitsmenü der britischen Queen ist das einzige, das tatsächlich historisch nachvollziehbar ist. Es werden nicht nur kochtechnisch und gästemäßig große Dinner gezeigt, sondern da gibt es auch ein Weihnachtsessen in der Familie von Thomas Mann oder einfach belegte Brote, wie es sie bei Bauhaus-Festen gegeben hat. Wo historische Fakten enden und wo Interpretationen beginnen, konnte ich nicht wirklich herausfinden.

Man kann viele Details aus dem Leben von prominenten Gastgebern erfahren, wer welchen Hund hatte etc. Aber nicht nur das, sondern man liest zum Beispiel, dass MGM die Rechte an der Hochzeit von Grace Kelly, mit der sie zur Fürstin von Monaco wurde, hatte, was sich ganz sicher finanziell ausgezahlt hat, weil 30 Millionen Zuschauer diese Hochzeit sahen. Man erfährt, dass das größte und luxuriöseste Staatsbankett der USA von Richard Nixon für die Apollo-11-Crew ausgerichtet wurde. Außerdem weiß ich nun, dass Michelle Obama Angela Merkel Gemüse aus dem eigenen Garten in Form eines Gartelsalates servierte. Lauter nette kleine Geschichten, die die dunkle Zeit erhellen.

Die Rezepte sind so gestaltet, dass sie daheim gut nachkochbar sind. Nachdem ich Lockdown-bedingt niemanden zu einem großen Essen einladen konnte, habe ich einzelne Rezepte aus dem Buch herausgepickt und nicht ein einzelnes großes Dinner nachgekocht, was ich aber sicher noch machen werde.


Spaghetti al pomodoro
 
Das ist eines der vielen Standardrezepte im Buch, die durchaus auch mal unter der Woche am Abend möglich sind, ohne dass man sich verbiegen muss.
Dieses Rezept wird Audrey Hepburn zugeschrieben, es ist einfach und gelingsicher.
 

 

 

 

 

 

Grapefruit-Salat

Dieser Salat wird dem berühmten "Black And White Dinner" zugeschrieben, das 1966 im Plaza in New York stattfand. Bei der Auswahl der Rezepte hätte ich mir einige Sachen gefunden, die mir gut gefallen. Angefangen beim alkoholfreien Orangen-Grenadine-Aperitiv, den ich wohl noch nachmachen werde.

Der Salat ist fruchtig-frisch und einfach nachzumachen.

Auch eine schöne Sache an dem Buch: Man kann die Rezepte zusammenstellen, wie man aufgelegt ist. Ich habe hier aus verschiedenen Dinners das Steak, die Sauce Hollandaise, die Orangenkarotten und das Erdäpfel-Sellerie-Püree zusammengesucht. Alle vier Rezepte, die sich hier auf dem Teller versammeln, haben gut geklappt und gut geschmeckt.

 

 

 

 

 

 

 

Vollkornbrot mit Kurkuma-Bohnencreme 

Ein Beispiel für ein simples Rezept aus diesem Buch. Ein Aufstrich nach Bauhaus-Art, denn anscheinend waren die Bauhaus-Gesellschaften bekannt für ihre belegten Brote. Das Rezept ist einfach und gelingsicher und schmeckt richtig gut.

Nachdem ja bald Silvester kommt und man da Hülsenfrüchte essen soll, damit das kommende Jahr besser wird, werde ich das Rezept vorstellen.

 

 

 

 

 

Conclusio: Ein sehr nettes Hochglanz-Buch. Es ist ein gutes Weihnachtsgeschenk für alle, die an Tischkultur interessiert sind und gern in der Regenbogenpresse lesen. Die Rezepte sind durchaus für Anfänger geeignet, jedoch wäre es zu kurz gegriffen, wenn man dieses Buch als Kochbuch einordnen möchte, es ist vielmehr ein Kunstband mit Rezepten.



Fakten zum Buch

ISBN: 978-3-7913-8721-5 
Erschienen: 21.9.2020
Umfang: 224 Seiten
Format: 21,0 x 27,0 cm
Hardcover, Pappband mit Schutzumschlag
Mit 180 farbigen Abbildungen und Illustrationen

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden. Für Österreich hier eine Liste der Buchhandlungen mit Online-Versand.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Danke an den Prestel Verlag,  der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.  



4 Kommentare :

  1. Sicher interessant und ich könnte mir vorstellen, wem ich es schenke, bei passender Gelegenheit!

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    1. Ich find auch, dass das ein nettes Buch zum Verschenken ist.

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  2. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier Schmökern Spaß macht, es klingt richtig spannend. Und auf dein Rezept für den Brotaufstrich bin ich auch schon neugierig.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Ja, macht es wirklich. Rezept folgt am Ende der Woche.

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