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Dienstag, 18. Oktober 2022

Clotted Cream

Eigentlich mag ich Erdbeermarmelade nicht so gern, aber es gibt eine Variante, in der ich sie heiß liebe: mit Clotted Cream drunter. Es stimmt, was man so sagt, dass man Gerichte immer so essen sollte, wie sie im Ursprungsland gegessen werden. Also Erbeermarmelade mit Clotted Cream und unter die Bitterorangen-Marmelade gehört leicht gesalzene Butter. So wird aus einem einfachen Genuss dann schon ein sehr besonderer.



Ja, Clotted Cream: Die habe ich bisher immer gekauft, aber dieses Jahr habe ich mir seit der Erdbeerzeit einen Wolf gesucht in Wien. Seit dem Brexit schaut es schlecht aus! Aber zum Glück schneite mir das Buch Der Duft von Tee und Winter ins Haus und da war ein Rezept drinnen, wie man Clotted Cream selber macht. Das ist wirklich keine Hexerei, braucht aber seine Zeit. 

Noch ein Hinweis: Ich habe Bio-Schlagobers genommen, denn da ist kein Carageen drinnen. Das wird bei vielen Lebensmitteln als Emulgator eingesetzt. Bei Schlagobers sorgt es dafür, dass sich oben keine dicke Creme absetzt. Aber genau diese Creme wollen wir in diesem Fall ja haben. Ich bin nicht sicher, ob die Clotted Creme bei einem carageenhältigen Obers was wird.

 

 

Man braucht zwei hitzebeständige, ineinander passende Schalen für die Zubereitung. In die kleinere Schale leert man 500 ml Schlagobers (mindestens 32 % Fett). In die größere Schale kommt 80 Grad heißes Wasser. Das Backrohr auf 70 Grad aufheizen und die Wasserbad-Konstruktion für 8-10 Stunden auf der mittleren Schiene ins Rohr schieben. Nach dieser Zeit hat sich wie auf dem ersten Foto sichtbar eine dicke Creme abgesestzt, das ist die Cream. 

Man nimmt die kleinere Schale aus dem Wasserbad, deckt sie zu und stellt sie für 10-12 Stunden in den Kühlschrank. Dann schöpft man die Cream ab. Ich habe sie einfach durchgeseiht und das Restobers für eine Quiche verwendet. Die Cream verrühren, bis sie eine gleichmäßige Konsistenz hat. Wenn sie zu dick ist, kann man etwas von dem Restobers einrühren.


Wenn man Scones dazu isst, dann serviert man diese warm. Es kommt dick Clotted Cream und ebenso dick Erdbeermarmelade drauf. Aus dem Buch habe ich gelernt, dass in der Grafschaft Devon die Cream als erstes auf die Scones kommt, in Cornwall kommt zuerst die Marmelade drauf. So richtig britisch isst man das zum Nachmittagstee,  bei uns gibt es das zum Spätstück.


Donnerstag, 29. März 2018

Porridge mit Karamell-Bananen

Eine kurze Unterbrechung meiner Ausflüge in die thailändische Küche anlässlich der bevorstehenden Osterfeiertage. Soll mir bloß niemand nachsagen, ich hab's nicht so mit kirchlichen Feiertagen und Festessen! Ich will heute etwas ganz Feines für ein Feiertagsfrühstück vorstellen.

Porridge esse ist sehr gern und mache es normalerweise immer wie im Rezept von Nigel Slater. Nun hatte ich das Vergnügen, dass mich Verena letzten Sonntag zu einem Geburtstagsbrunch eingeladen hat. Wir waren eine lustige Frauenrunde und haben in einem Lokal gefrühstückt, das keine Wünsche offen lässt, was Spätstücken angeht. Unter anderem gab es dort einen großen Topf Porridge und dazu Bananen in Karamellsauce. Ich musste das natürlich kosten und war hin und weg! Cremiges Porridge mit ein wenig Biss und dazu DIESE Bananen. Sofort hat mich der Nachkochzwang überfallen!



Für 2 Personen:
1 Tasse grobe Haferflocken
4 Tassen Wasser
1 Prise Salz

1 EL Zucker
75 ml Schlagobers
1 Banane

Das Wasser zum Kochen bringen, die Haferflocken und das Salz dazugeben, alles kochen lassen. Dabei immer wieder rühren.

Porridge so lange köcheln, bis sich eine stückig-breiige Masse gebildet hat. Das dauert bei den groben Haferflocken länger als bei den feinen, also mindestens 10 min. muss man rechnen. Das Rühren ist wichtig, damit nichts anbrennt. Währenddessen kann man die Bananen vorbereiten.

In einer Pfanne den Zucker schmelzen, bis hellbraunes Karamell entstanden ist. Mit Schlagobers ablöschen und sacht köcheln lassen, bis das Karamell aufgelöst ist. Sämig einkochen. Banane schälen und in Scheiben schneiden, in die Sauce geben und ein paar Minuten durchziehen lassen.

Porridge mit den Bananen anrichten.




Ja, ich nehme tatsächlich gar keine Milch für mein Porridge. Normalerweise kommt noch ein Schuss Schlagobers rein, aber diese Karamell-Bananen bringen genug Cremigkeit mit, um das Porrdige schön geschmeidig zu machen.

Die Variante mit den grobblättigen Haferflocken ist sehr schön, weil die feinen zerkochen sich wirklich zu einem Brei, während die groben noch ein wenig Biss haben.


Damit wünsche ich allen frohe Ostern und verschwinde bis nach den Feiertagen in Richtung Sofa, auf dem ich plane, die ganzen Feiertage herumzuliegen ... (Schaffe ich eh wieder nicht!)

Freitag, 15. Dezember 2017

Douce Steiners Müesli


Douce Steiner nennt es Gute-Laune-Müsli, ich finde, es ist ein Energiespender-Müesli, denn die Grundmasse besteht aus vier Teilen Kernen und Nüssen und aus einem Teil Haferflocken. Wir haben es nun schon öfter gegessen und uns schmeckt es sehr gut - sowohl mit groben als auch mit feinen Haferflocken.



Wer Müesli  noch nie quellen ließ wird staunen: Aus der kleinen Menge oben wird nach einer Stunde ein ordentlich voller Pott!

Die Mengenangaben in dem Müesli: Es sind zwei sehr große Frühstücksportionen, auch wenn es anfangs nicht danach aussieht.


1 Banane, mit der Gabel zerdrückt
1 Apfel, gerieben
1 EL Haselnusskerne, gehackt
1 EL Mandelkerne, gehackt
1 EL Kürbiskerne, gehackt
1 EL Walnusskerne, gehackt
1 EL Haferflocken (grob oder fein passen)
2 EL Honig
150 g Naturjoghurt
Obst je nach Jahreszeit zum Dekorieren

Alle Zutaten bis auf das Obst zum Ausdekorieren vermengen und eine Stunde quellen lassen. Auf Schüsselchen aufteilen und mit dem restlichen Obst dekorieren.



Ich stelle das Müesli bewusst vor Weihnachten vor, denn die trockene Mischung kann man ganz leicht selber herstellen in ein hübsches Glas füllen und als Geschenk für Weihnachten vorbereiten. Ein perfektes Last Minute-Geschenk!

Freitag, 7. Juli 2017

Joghurt mit Sprossen und Dreierlei von der Erdbeere

Noch nie haben ich Erdbeeren getrocknet. Da musste erst das Kochbuch Lokal bei mir einziehen, dass ich auf diese Idee kam. Sofort wurde ich süchtig! Allein der Duft, der sich durch die Wohnung zieht, wenn man das macht, ist umwerfend. Auch der Geschmack! Alles Wasser ist draußen und übrig bleibt das Aroma der Erdbeere. Wirklich umwerfend. Ich hab gleich zweimal den Dörrapparat mit Erdbeeren befüllt und ich werde sicher in der nächsten Zeit einmal Erdbeer-Granola mit den getrockneten Beeren-Chips machen.

Das Rezept hier ist jetzt nicht einfach ein Erdbeerjoghurt, sondern es werden auch Radieschensprossen darin verarbeitet, was dem Gericht einen besonderen Touch gibt. Wenn man sich geschickt anstellt, dann hebt man ein paar Sprossen für das Foto auf ...


Für 4 Personen:
600 g Erdbeeren
500 g Naturjoghurt
50 g Radieschensprossen (ersatzweise Shisokresse)

Man muss rechtzeitig mit dem Vorbereiten beginnen, denn auch diese dünnen Scheibchen der Erdbeere brauchen ihre Zeit. 250 g Erdbeeren werden in ganz feine Scheibchen geschnitten und getrocknet. Im Kochbuch werden sie für 12 Stunden bei 45 Grad getrocknet, bei mir kamen sie 10 Stunden auf das Dörrgerät (meines hat keine Wärmeregulierung). Alternativ geht das natürlich auch auf Backpapier im Backrohr, dann muss man aber noch mehr Zeit einplanen, denn 250 g Erdbeeren in feinen Scheiben ergeben eine sehr große Menge, die man sicher nicht auf einmal im Backrohr unterbringt.

Das Joghurt muss gut gekühlt sein, bevor man es verwendet (mindestens 1 Stunde).
Die Sprossen waschen und trockenschütteln. 200 g Joghurt mit den Sprossen pürieren, wieder einkühlen.

Die getrockneten Erdbeeren in einen Blitzhacker geben und zu Pulver mahlen.

Die Erdbeeren waschen, die schönsten zur Seite legen, den Rest pürieren.

Joghurt und pürierte Erdbeeren auf einem Teller verteilen, das Sprossen-Joghurt oben drauf setzen. Mit den schönen Erdbeeren und den Sprossen (wenn man klug war und welche aufgehoben hat) dekorieren. Mit reichlich Erdbeerpulver betreuen.





Das hat sehr fein geschmeckt! Bei mir war es ein Spätstück, im Kochbuch ein Dessert. Es gilt ganz sicher beides.

Warum man kein fertiges Erdbeerjoghurt kaufen sollte, erklärt Josef Hader sehr eindrucksvoll:

Freitag, 11. März 2016

Schoko-Kaffee-Granola

Manchmal braucht es einen Schubs, damit ich mich aufraffe und ein Rezept poste. Das hier ist so eines. Schoko-Kaffee-Granola mache ich schon sehr lang. Letzten Sommer war ich über die Coolinary Society, die auch immer tolle Bloggertreffen veranstalten, bei der Firma Illy zu einem unglaublich spannenden Vormittag geladen, wo ich viel über Kaffee lernen durfte. Was ich überhaupt nicht kannte, war Cold Brew. Erstaunt kostete ich kalten Kaffee, der ganz und gar nicht langweilig schmeckte, sondern sehr konzentriert und mild. Und seit ich diese "Brüh"-Technik kenne, mache ich den Kaffee für dieses Granola auf diese Weise. Der auf diese Weise gemachte Kaffee ist auch im Sommer oder für Süßes, wenn man kalten Kaffee braucht, sehr gut. Man muss nur ein bissl organisiert sein, denn der macht sich nicht so schnell wie ein heißer Kaffee, sondern muss 12 Stunden ziehen. Aber es lohnt sich!

Ich mache vom Granola immer nur so viel, dass ich ein 1-Kilo-Honigglas damit füllen kann, denn das brauche ich in überschaubarer Zeit auf und es wird nicht weich, sondern bleibt schön knusprig. Es sind der Fantasie natürlich gar keine Grenzen gesetzt, was man an Saaten und Trockenfrüchten noch dazu gibt. Bei mir sind lediglich Rosinen drinnen (dunkle, von roten Trauben, das passt farblich schön zum dunklen Granola), alles andere gebe ich nach Lust und Laune vor dem Essen dazu.

Cold Brew:
1/4 l kaltes Wasser
50 g Kaffee, gemahlen für Filter
1 Filtertüte

Den Kaffee in einem Glasgefäß (oder Keramik, kein Plastik) mit kaltem Wasser übergießen, mit Frischhaltefolie abdecken und 12 Stunden ziehen lassen. Im Sommer ideal im Kühlschrank, weil man dann sofort sehr kalten Kaffee bei der Hand hat, aber für das Ergebnis ist das nicht so wichtig. Ich hab nicht einmal einen Kaffeefilter daheim, sondern ich nehme erst ein feines Sieb und danach einen Teefilter aus Papier und filtere den Kaffee da durch. Dann hat man ein Kaffeekonzentrat, das man im Sommer über Eiswürfel leert oder einfach mit Wasser verdünnt serviert.
Unverdünnt trinken würde ich persönlich diesen Kaffee nicht, weil ich werde dann ziemlich "flattrig" - kein Wunder, denn es ist ein Konzentrat.

Zutaten für das Granola:
1 Portion Cold Brew Kaffee, wie oben beschrieben
200 g grobe Haferflocken
3 EL Ahornsirup
1 EL Sonnenblumenöl
25 g dunkle Schokolade
1 Handvoll Bio-Nussmischung, gehackt
10 g gepuffter Amaranth
1 Handvoll dunkle Rosinen

Backrohr auf 150 Grad Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Gepoppten Amaranth und die Haferflocken gleichmäßig darauf verteilen. Den Kaffee über über alles träufeln, ebenso den Ahornsirup und das Öl, dann die Schokolade drüberreiben. So schmilzt die Schokolade und verteilt sich gleichmäßig über die Flocken. Ab damit ins Rohr. Nach 10 min. zum ersten Mal alles durchrühren, nach weiteren 10 min. noch einmal alles durchrühren und die gehackten Nüsse oben drüber verteilen. Auf diese Weise rösten die Nüsse leicht an, was mir sehr schmeckt. Nach 30 - 35 min. ist das Granola fertig. Wenn es abgekühlt ist, mische ich die Rosinen drunter und fülle alles in ein gut schließendes Glas.




Serviervorschlag 1: 3 EL klein geschnittene Ananas, darauf 3 EL Granola, 1 EL getrocknete Cranberries, 2 EL griechisches Joghurt. Und wenn die Kamera weg ist, verrührt man alles zu einem Gatsch - schmeckt himmlisch ... :)

Serviervorschlag 2: 2 EL Joghurt, 2 EL Granola, 1/2 filetierte Tarocco (ein bissl sieht man rote Sprenkel ... )

Serviervorschlag 3: Für kalte Tage mache ich mir gern Porridge - 1 Esslöffel feine Haferflocken in 3 Esslöffel Wasser 4 min. kochen, einen Schuss Obers dazu, da drauf zweng dem Knusper eine Schicht Granola. Schmeckt hervorragend mit Bananen und Datteln, wobei das hier mit Mandeln gefüllte Datteln sind, die außerdem noch mit Schokolade überzogen sind. Luxus pur!

Serviervorschlag 4: Mangopüree, Labneh-Kugerln, Granola - sehr feine Kombination!



Und nun schicke ich mein Granola zu Zorras Event, das dieses Mal von Maja, der Betreiberin von moeys kitchen ausgerichtet wird. Von Maja stammt auch ein ganzes Müsli-Buch, das ich leider noch nicht kenne, aber in das ich schon einen Blick hineingeworfen habe und das richtig Lust macht, mehr davon zu kennen!

Blog-Event CXVII - Whats for breakfast? Müsli! (Einsendeschluss 15. März 2016)