Dienstag, 31. Oktober 2017

Jiddisches Penicillin

Habt ihr schon die alljährliche Pflichterkältung hinter euch? An sich hätte ich schon, aber wenn man in Wien mit Öffis fährt, dann hat man sich in der Regel zwei Erkältungen pro Saison verdient. Warum das so ist, das habe ich erst letztens wieder erlebt: ein Vater hat dem verkühlten Sohn erklärt, dass er bitte in die Hand niesen möge - die rechte übrigens. Und eine Minute später lehrmeisterte der Herr noch einmal und sagte dem Kind, es soll sich gut festhalten - auch mit der rechten Hand. Und wenn ich noch ein wenig gewartet hätte, dann hätte er vielleicht auch noch gesagt, welche Hand man zur Begrüßung reicht ...

Maggikraut (= Liebstöckel)

Aber egal, denn es gibt ja zum Glück ein ganz feines Hausmittel, das man früher jiddisches Penicillin nannte, das ist die gute alte Hendlsuppe. Am besten mit dem Suppengemüse und auch noch Nudeln drinnen, das wärmt von innen heraus und rutscht bequem durch einen entzündeten Hals. Und last but not least ist Suppe die perfekte Restlverwertung.

Gemüseschalen werden bei mir eingefroren

Immer wieder wundere ich mich, wieso mein Tiefkühler so voll ist. Ich muss aber eh nur einmal Suppe kochen, dann ist wieder Platz: Ich sammle nämlich die gesäuberten Schalen von verschiedenen Gemüsen. Wurzelgemüse geht sehr gut, Spargel, das eine oder andere Kohlblatt oder die Schale von einem Kohlrabi, Zucchiniabschnitte etc. Und wenn ich das Glück habe, wieder einmal an schöne Hendln zu kommen, wird Suppe gekocht.

Getrocknete Parasolstängel

Hinein kommt sonst noch, was Geschmack gibt: das um diese Jahreszeit ebenfalls eingefrorene Innenleben von ein paar Paradeisern (hier hatte ich welche entkernt), die Stiele von Parasol dreht man normalerweise heraus, die trockne ich für eben diese Zwecke, Maggikraut habe ich auf Balkonien, das friere ich während des Sommers öfter ein, wenn die Staude wieder einmal alles zuzwuchern versucht. Was auch gut passt, sind Knochen von gebratenem oder gegrilltem Hendl, die bringen Röstaromen mit. Für die Röstaromen zuständig ist auch noch eine halbierte Zwiebel, die an den Schnittflächen trocken angeröstet wird, bis sie recht dunkel ist. Die verwendet man mit der Schale und sie kommt auch von Anfang an mit in die Suppe.

Was bei mir immer im Kühlschrank warten darf, bis ich wieder einmal Minestrone koche, ist die Rinde von Parmesan. Die kommt in die Suppe rein, mit der ich das Gemüse aufgieße. Ebenso passen abgenagte Schinkenkochen sehr gut zum Ansetzen von Minestrone. Woher man die nimmt? Na einfach den Fleischhauer des Vertrauens fragen. Die haben meistens genug davon und verschenken die.

Der Roman war in Wien und hat Hendln gebracht!

Nachdem beim besten Mann von allen Huhn nie ausschauen darf wie ein Tier, weil er am Land mit Hühnern aufgewachsen ist und dann immer die entzückenden gelben Wuserln vor Augen hat, darf ich mich ans Zerlegen machen, bis das Fleisch nur mehr wie irgendein Fleisch aussieht. Übrig bleibt bei einem Huhn übrigens absolut nichts bei mir! Links hinten sieht man die Haut, die ich auch aufbrauche, z. B. für Popcorn mit Hendlgrammeln oder Braterdäpfel mit Hendlgrammeln. Für die Suppe nehme ich die Hühnerhälse, Hühnerrücken und das letzte Glied von den Flügerln. Man sieht in diversen Rezepten zwar immer wieder, dass ein ganzes Huhn verwendet wird, aber das mache ich nie. Ich gestehe aber, dass an den Knochen durch meine dilettantische Zerlegerei vom Hendl noch relativ viel Fleisch dran ist. Das löse ich am Ende des Kochens aus und gebe es in die Suppe.

Schön ist anders! Aber es schmeckt am Ende sehr gut.

Der Reihe nach: Hühnerknochen mit kaltem Wasser zustellen. Geröstete Zwiebel und ein paar Pfefferkörner dazugeben, alles eine Stunde köcheln lassen. Den Schaum ab und zu abschöpfen. Gemüse dazugeben, eine weitere halbe Stunde köcheln, dann ein paar Zweige Petersilie und Liebstöckel dazugeben, noch einmal eine halbe Stunde köcheln. Die Suppe abseihen. Ich salze Suppe übrigens erst, bevor ich sie verwende. So kann ich sie jederzeit auf die Konsistenz reduzieren, wie ich sie haben will, ohne dass die Reduktion versalzen schmeckt.

Da wir nie so viel Suppe auf einmal verbrauchen, wie ein oder gar zwei Hendln liefern, friere ich die Suppe in leeren Milchpackungen (danke für den Tipp, Astrid) ein. Kleinere Mengen kann man gut in Eiswürfebehältern einfrieren. Die Würfel sind dann immer gut zum Herstellen von Saucen oder zum Würzen von allem, wo man sonst Suppenwürfel verwenden könnte.

Für das jiddische Penicillin das Fleisch von den Knochen lösen und mitgegartes Wurzelgemüse in mundgerechte Stücke schneiden. Kleinformatige Nudeln kochen. Suppe salzen, mit Fleisch, Nudeln, Gemüse und ein wenig Schnittlauch servieren.

Vetreibt nicht nur Schnupfenviren, sondern böse Geister aller Art.



Und da meine Suppe ein Musterbeispiel dafür ist, wie man Reste aufbraucht, reiche ich das Rezept heute am allerletzten Tag bei #reducefoodwaste ein.

Was es sonst noch zu sagen gibt zum Reduzieren der Lebensmittelberge, die weggeworfen werden? Vernünftige Vorratshaltung mit viel Augenmaß ist gut, ein Tiefkühler ist wichtig, einen Essensplan vor dem Einkaufen zu haben, ist die halbe Miete. Dass man niemals hungrig einkaufen gehen soll, wissen sicher eh schon alle.












Freitag, 27. Oktober 2017

Kastanienfest in Klostermarienberg



Da wär ich wieder. Gut gelaunt, erholt, braun gebrannt, mit jeder Menge Sonne im Herzen - und komplett blogunlustig. Es ist also Zeit, dass ich mich warmschreibe sozusagen. Es bietet sich eine gute Gelegenheit, denn gestern war in Österreich Nationalfeiertag und an diesem Tag findet im Burgenland schon zum 24. Mal ein Kastanienfest statt. Wir sind seit etlichen Jahren immer dort. Anfangs war es ein lokaler Geheimtipp, nun kommen schon Menschen aus allen Bundesländern und sogar aus dem Ausland dort hin. Es ist tatsächlich so, dass man nirgends so schöne Kastanien bekommt wie dort. Und verdammt viele Maroni-Produkte, von denen etliche mitkommen durften. Die Maroni sind sowieso bio, aber auch etliche Produkte wie z. B. eine köstliche Maroni-Salami sind zu meiner Freude mittlerweile bio.

Es gibt auf dem Fest übrigens auch den allerbesten Apfelsaft zu trinken, der noch in einer alten Holzpresse vor Ort gepresst wird. Schaut ehrlich gesagt schrecklich aus weil jauchebraun, noch dazu habe ich ihn in einem ausgehauten Glas bekommen, aber sowas von gut!

Und man kann immer wieder etwas lernen, dieses Mal zum Beispiel dass Esskastanien und Maroni nicht dasselbe sind: Maroni sind eine Unterkategorie der Esskastanien. Den Unterschied erkennt man eigentlich nur innen, da bei Kastanien die Innenhaut glatt über der Kastanie liegt, bei den Maroni wächst die Innenhaut teilweise in das Fruchtfleisch hinein. Jetzt weiß ich auch, warum manche vermeintliche Maroni vom Maronistandel sich so schön schälen lässt und andere wieder so ein Futzlerei sind. Geschmacklich ist die Maroni den anderen Esskastanien überlegen. Wir konnten gestern auch eine Ausstellung mit vielen verschiedenen Esskastaniensorten bestaunen: die Größenunterschiede sind gewaltig!

Was es in der Nähe von Klostermarienberg, dem Ort des Kastanienfestes, gibt, ist ein uralter Kastanienhain. Man kann sogar im Navi eingeben, man will zum "Kraftort" in Liebling, dann führt einen das dort hin. Man kann zwischen bis zu 300 Jahre alten und immer noch tragenden Maronibäumen spazieren gehen oder sich an diesem einen Tag im Jahr sogar mit dem Pferdewagen herumkutschieren lassen.

Und nun nehme ich euch mit auf eine Bilderreise dorthin.















Samstag, 7. Oktober 2017

Dirndllikör

Jetzt aber schnell! Es gibt nämlich tatsächlich noch Dirndln. Vor einer Woche durfte ich in Wien im Garten von Freunden ernten, gestern habe ich am Favoritner Bauernmarkt welche gesehen, daher weiß ich, dass die jetzt dunkelrot sind und vollreif. Das heißt, es ist die optimale Zeit, sich noch einmal auf den Weg zu machen und zu ernten.



Das Rezept ist denkbar einfach:
1 kg Dirndln, entstielt, gewaschen und angequetscht wird mit 1 l weißem Rum aufgießen. Bitte nicht den österreichischen Stroh Rum nehmen. Der ist okay zum Aromatisieren von Vanillesauce oder Punschkrapferl, damit diese Sachen das "echte österreichische" Aroma bekommen, aber sonst ist der eher nicht zu gebrauchen.

Nun lässt man alles 6 - 8 Wochen an einem hellen Platz stehen. Immer wieder mal schütteln, damit die Dirndln unten nicht anpappen.

Danach filtert man diesen Ansatz durch ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch), wenn nötig zweimal, bis alle Futzerln aus der Flüssigkeit weg sind.

150 ml Wasser mit 150 g Zucker aufkochen, auskühlen lassen. Damit verdünne ich den Ansatz, weil mir der Likör sonst zu stark wäre. Danach wird der Likör in Flaschen abgeseiht und darf noch ein Monat in der Hausbar warten.

Es gibt auch die Variante, gleich beim Ansatz 150 g Kandiszucker dazuzugeben, dann muss man nur mehr filtern und abfüllen.




Und weil ich Dirndln für heimisches Superfood halte, darf dieses Posting zum Event von der Giftigenblonden und The Apricot Lady.

Dirndln kenne ich schon seit meiner Kindheit. Damals bin ich mit Mama immer losgezogen, um an den Sträuchern zwischen den Feldern, den Rainen, die Dirndln zu ernten. Ein Grund, warum diese Sträucher dort gesetzt waren, war ihre massive Wurzelbildung, die Bodenerosion verhindern kann.

Hildegard von Bingen schrieb der Dirndl Heilwirkung zu und emfpahl Menschen mit Magen-Darmerkrankungen, insbesondere Collitis, eine tägliche Portion Dirndln roh oder gekocht zu sich zu nehmen. Sicher ist jedenfalls, dass sie wie sehr viele andere Obst- und Gemüsesorten antioxidativ sind.

Gesund ist die Dirndl wegen ihres hohem Vitamin-C-Gehalts: 70–125 mg je 100 g Frischsubstanz wurden gemessen. Außerdem sind Dirndln noch reich an Vitamin B, Kalium, Kalzium und Magnesium.

Am Balkan werden die Dirndln immer noch auf Märkten verkauft, bei uns haben sie leider sehr an Bedeutung verloren. Gerade noch in Schnäpsen findet und fand man sie aber immer. In der Zwischenzeit wurden Dirndln von einigen Spitzenköchen wegen ihres herben Aromas wieder entdeckt - das habe ich leider bemerkt, weil alle meine früheren Sammelplätze nun von den Lehrlingen aus solchen Küchen abgeerntet werden. Zum Glück haben wir einige Freunde mit Wildhecken im Garten, die der Turbohausmann und ich beernten dürfen.

Weil ich die Dirndln so mag, habe ich auch etliche Dirndlrezepte auf meinem Blog, die findet man unter diesem Link.



Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Kommentare nicht beantworten kann, aber ich bin noch einmal in den Süden entflohen, um dem dieses Mal unsäglichen medialen Wahlrummel zu entgehen und die Sonne zu genießen. Wählen war ich natürlich trotzdem wie bei allen Wahlen, bei denen ich je in meinem Leben wählen durfte.

Meinem Blog wünsche ich alles Gute zum Geburtstag, den er nächste Woche faul herumliegend feiern darf. Ich denke, zu der Zeit wird auch der dreimillionste Zugriff sein. 3.000.000! Das freut mich wirklich sehr. So viele Leute, die meinen Blog wichtig genug finden, dass sie immer wieder reinschauen. Das ehrt mich sehr. Vielen Dank an alle meine LeserInnen!

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Rot-weiß-roter Genuss: Ziegenkäse-Feigen-Tarte

Wir haben uns wieder zusammengetan und bringen euch österreichischen Genuss! Auch wenn Feige und Ziegenkäse nicht unbedingt danach klingen, wir haben in Wien eine tolle, große Auswahl an Feigen. In Simmering, also meinem Nachbarbezirk, gibt es den Feigenhof, über den ich schon ausführlich hier geschrieben habe. Und Ziegenkäse haben wir natürlich auch sehr guten, zum Beispiel von Helwin Hinke. Der Thymian wächst sehr brav auf Balkonien und über Topfenblätterteig habe ich ja schon oft genug geschrieben. Also alles ganz österreichische Zutaten. Das Rezept ist es allerdings nicht, das ist vom Ottolenghi - also fast, denn der nimmt natürlich keinen Topfenblätterteig, auch sonst habe ich ein wenig an den Zutaten herumgeschraubt.


Topfenblätterteig:
250 g Topfen
250 g Mehl
250 g Butter
1 Prise Salz
(Man braucht nur ⅓ der angeführten Menge, aber der Teig lässt sich wunderbar einfrieren, daher mache ich immer gleich eine große Menge.)

Belag:
150g Ziegenfrischkäse
70 g Staubzucker
½ Orange, die Schale gerieben + den Saft
1 EL gehackte Thymianblätter plus abgezupfte Blätter zum Garnieren
1 Ei, verschlagen
100 g gemahlene Mandeln
400g reife Feigen, in Scheiben geschnitten
1 EL Staubzucker

Brav blättert der Topfenblätterteig auf!


Für den Teig Mehl und Topfen in eine Rührschüssel geben, die kalte Butter direkt da reinreiben und alles verrühren. Es soll kein ganz glatter Teig entstehen, denn der Teig blättert dort am besten auf, wo noch ein Butterflockerl zu finden ist. 2 - 3 x falten, gut durchkühlen lassen.

Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Ziegenfrischkäse, 70 g Staubzucker, Orangenschale, 1 EL gehackten Thymian, 1 Ei, und 100 g Mandeln verrühren.
Teig aus dem Kühlschrank nehmen in 3 Teile teilen, zwei Teile einfrieren, 1 Teil auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswalken. Ich habe den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt, das nächste Mal würde ich eher eine Brownie-Form oder eine Tarteform nehmen und sie mit dem Teig auskleiden. Auf den Teig kommt die Ziegenkäsemasse, auf diese die Feigen auflegen.
Für 30 bis 35 min. ins Rohr schieben. Währenddessen den Orangensaft und den Staubzucker verrühren. Sobald die Tarte aus dem Rohr kommt, die Glasur über den heißen Kuchen träufeln, oben drüber die Thymianblättchen streuen.

Warm genießen. (Wahrscheinlich geht auch kalt, aber bei uns war die Tarte im Nu aufgegessen.)


Fazit: Sehr guter, sehr einfach zu machender Kuchen. Wenn man den Teig vielleicht sogar im Tiefkühler hat, muss man nur mehr den Belag zusammenrühren, backen, essen. Auch sehr fein führ Gäste. Nur weil der Kuchen einfach geht, sollte man bloß nicht glauben, dass der nicht elegant schmeckt!





The Apricot Lady: Apfelschlangerl
Giftigeblonde: Scheiterhaufen-Minis





Montag, 2. Oktober 2017

[Buchbesprechung] Von einfach zu brillant - Donna Hay

Kann man nach einem Kochbuch süchtig werden? Mit einem Schlag kann das gehen! Man schlägt es auf und schon hat es einen gefangen. Das ist mir ja bei den neuen Klassikern von Donna Hay schon einmal passiert.  Und wieder ist es geschehen bei dem neuen Kochbuch Von einfach zu brillant, das im AT-Verlag erschienen ist.

Wie schon beim letzten Buch bin ich von den Fotos mehr als angetan: Sie sind eigentlich genau so, wie ich Food-Fotos normalerweise nicht mag, denn sie sind dunkel und Essensbestandteile liegen in der Gegend verstreut. Aber das ist dann der Unterschied zwischen manchen Hobbyfotografen und wirklichen Künstlern: William Meppem ist so einer Künstler. Er macht dermaßen wunderschöne Fotos, das ich mich gar nicht satt sehen kann. Bei 400 Seiten ist man dann schon einmal eine Weile beschäftigt.

Der Aufbau des Buches ist anders, als man es von vielen Kochbüchern gewöhnt ist: Es gibt drei große Kapitel − Pikant, Unverzichtbar, Süß − plus Glossar + Register.  In jedem der drei großen Kapitel werden Basisrezepte vorgestellt und dazu mögliche Variationen. Das ist wirklich toll, da auf diese Weise sowohl für Kochanfänger als auch für Hobbyköche etwas dabei ist. Die Rezepte klappen problemlos! Sie sind alle so gemacht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand damit gar nicht zurecht kommt. Und es gibt Fotos von den Grundrezepten und den Variationen, sodass man einen Anhaltspunkt hat, wie man die Gerichte anrichten kann, damit sie gut zur Geltung kommen.

Nachdem ich eh nicht aufhören konnte mit dem Nachkochen, stelle ich nun einige Gerichte aus dem Buch vor.

Frittiertes Buttermilch-Hähnchen

Das Basisrezept erklärt, wie man zu gelingsicheren Hähnchenteilen kommt. Als Varianten gibt es dann "Knusprige Chicken-Burger", "Hähnchensalat Southern Style mit Buttermilch-Dressing" und "Burgerbrötchen mit Hähnchen und Kohl". Ich habe mich für den Salat entschieden.
Im Basisrezept werden gemörserte Fenchelsamen und Paprikapulver gemischt, Buttermilch dazugegeben und Hendlteile darin eine halbe Stunde mariniert. Danach bekommen die Hendlstücke einen Mantel aus einer Mischung von Mehl, Salz und Backpulver, was die Panier schön aufplustert. Hat toll geschmeckt!
Omas Biskuit Cake

Im Basisrezept wird erklärt, wie man Biskuit schön flaumig und dennoch standfest hinbekommt. Wenn man Eiklar und Eigelb nicht trennt, dann muss man Biskuit wirklich lange rühren, um ein perfektes Ergebnis zu erreichen. Und genau das macht Donna Hay: 15 Minuten werden Eier und Zucker mit dem Handrührgerät gerührt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Hier gibt es dann gleich vier Kuchenvariationen: "Italienische Ricotta-Biskuittorte","Zartbitter Lamingtons" (typisch australische Kuchenwürfel), "Portionen-Tiramisu im Glas" und "Biskuittorte mit Himbeersahne".
Grünes Thai-Curry

Der Turbohausmann findet immer, dass mildes Curry ein no go ist, aber dieses Rezept hat ihn eines Besseren belehrt. Wir haben Garnelencurry mit Reisnudeln gegessen und es war sehr, sehr gut!
Das Basisrezept ist eine sehr einfach zu machende Currypaste mit Zutaten, die man in jedem Asia-Laden bekommt.
Die Variationen sind "Thai Curry vom Schwein mit Basilikum", "Grünes Hühnercurry" und das "Garnelencurry".
Karamellisiertes Sommerobst

Ich kenne viele Leute, die sich Karamell nicht zutrauen. Diese Variante ist noch einfacher als die, die ich bisher kannte: das Obst wird in ein Bett aus Apfelsaft gesetzt, die Schnittflächen werden in ein Zucker-Vanillezucker-Gemisch gedrückt und dann kommt das alles ins Backrohr unter den Grill. Außer aufzupassen, dass das Obst nicht verbrennt oder total zusammenfällt, muss man nichts tun. Danach ist das Obst bis zu einer Woche im Kühlschrank haltbar und vielfältig einsetzbar. Varianten sind "Karamellobst mit flambierter Meringue", "Karamellisiertes Obst mit Müsli" und "Joghurt und Frozen Joghurt mit Karamellobst".
Schnelle Ricotta-Gnocchi

Donna Hays Gnocchi werden in relativ große Stücke geschnitten, was die Zubereitung noch einfacher und schneller macht als bei Ricotta-Gnocchi, die halt normale Gnocchi-Größe haben. Die Zubereitung ist genau so einfach, wie ich das schon kannte: Man rührt alle Zutaten zu einem Teig.
In dem Buch werden daraus die Varianten "Kräutergnocchi mit Kirschtomaten", "Spinat-Ricotta-Gnocchi" und "Knoblauch-Ricotta-Gnocchi" gemacht.
Ich habe die Knoblauch-Gnocchi gemacht. Sie waren sehr gut und man kann dann auch alle Vampire in der Gegend vertreiben.
Frittata

Frittata ist eine Eierspeise, die ich liebe und immer wieder mache, wenn es mal schnell gehen muss. Die Zubereitung wie immer sehr einfach: Alle Zutaten miteinander verrühren und erst am Herd, dann im Backrohr backen.
Die Varianten sind "Einfache Käse-Frittata", "Schmorkürbis-Blauschimmelkäse-Frittata mit Majoran", "Mini-Frittate mit Speck und Salbei" und "Ziegenkäse-Grünkohl-Frittata mit Thymian".
Ich habe die Kürbis-Fittata genacht. Sie war leicht zu machen und hat gut geschmeckt.
Pancakes

Die Pancakes von Donna Hay haben eine tolle Konsistenz: Sie rinnen in der Pfanne nicht davon, sondern bleiben in etwa in der Form, wie man sie eingegossen hat. Und sie sind dann genau so, wie ich Pancakes mag, nämlich luftig-leicht.
Ich habe die Ricotta-Pancakes mit Zitrone und Zucker gemacht. Die Zitrone verleiht den Pancakes Frische, was ihnen sehr gut tut.
Weitere Varianten sind "Blaubeer-Pancakes mit Ricotta und Lemon Curd" und "Mini-Pancakes mit Zimt und Zucker".
Baiser

Da war ich mir nicht sicher, ob ich das nicht lieber totschweigen soll: Ich bin zu blöd für schneeweiße Pavlova! Dass das Rezept funktioniert, da bin ich sicher, aber ich habe die Pavlovas auf Urlaub nach Hawaii geschickt, damit sie schön braun werden - sprich, ich hab die Umluft eingeschaltet. Das geht natürlich gar nicht. Nun ist es aber so, dass gerade die Variante, die ich gemacht habe, nämlich mit Rosenwasser im Teig und Pistazien oben drauf, so unglaublich gut geschmeckt hat, dass ich doch lieber mein Unvermögen zur Schau stelle als gar nichts drüber zu schreiben.
Es werden insgesamt sechs Varianten beschrieben und ab jetzt wird mir nie wieder Eiweiß schlecht werden, weil ich nichts damit anfangen kann. Und irgendwann lern ich auch noch die Bedienung meines Backrohrs ...

Was es unterm Strich zu sagen gibt? Ich finde das Buch sehr toll. Vor allem für Kochanfänger würde ich das arg empfehlen, denn die Rezepte sind wirklich einfach nachzumachen. Sonst ist es noch für alle geeignet, die auch nach einem Arbeitstag nicht die Tiefkühlpizza ins Rohr schieben wollen, sondern etwas Vernünftiges auf den Tisch stellen möchten. Ich bin sicher, da findet sich für jeden Geschmack etwas, denn Fleisch, Fisch, vegetarisch, europäisch, asiatisch, pikant und süß sind in dem Buch vertreten. Es sind Donna Hays Standardrezepte, die vielfach getestet sind, die in verschiedenen Varianten vorgestellt werden, damit es nie langweilig wird auf dem Teller.

Eine weitere Buchbesprechung findet ihr bei Verena kocht.

Fakten zum Buch
Autorin: Donna Hay
Verlag: AT Verlag
ISBN: 978-3-03800-971-9
Einband: Gebunden
Umfang: 400 Seiten
Gewicht: 2002 g
Format: 22 cm x 26.5 cm
Preis: 41,10 €

Das Buch gibt es beim Buchhändler am Eck, direkt beim Verlag oder im Internet, von Österreich aus zum Beispiel versandkostenfrei beim Buchhändler.

Keiner meiner Links ist ein Affilate-Link.
Ich danke aber dem AT-Verlag ganz herzlich für das Belegexemplar, das er mir zur Verfügung gestellt hat.