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Donnerstag, 14. August 2025

Kimchi-Krautfleckerl

Heimisches Frühkraut gibt es jede Menge auf den Märkten. Das passt zu einem lange schon geplanten Essen: In Wien gibt es eine neue Form von Krautfleckerl, die angeblich die allerbesten sind. Serviert werden sie im Azzurro, wo ich schon essen war und es mir sehr, sehr gut geschmeckt hat, aber diese Krautfleckerl kannte ich noch nicht. 

Sylvia von Brotwein richtet gerade ein Event bei Zorra aus, das gut zum Thema passt: Kochen mit Gartenernte und Gemüsekisten. Da bin ich gern dabei.

  

Blog-Event CCXXI - Aus dem Korb (Einsendeschluss 15. August 2025)


Ja, die Menge an Butter ist fast schon unanständig, aber wie immer schmeckt so etwas dann halt verdammt gut. Was der Gipfel ist und was man auf keinen Fall weglassen sollte, sind gehackte Petersilie und geriebene Zitronenschale, die am Ende über alles gestreut werden, denn die beiden Zutaten geben dem Gericht eine wunderbare Frische, die ich immer sehr gut brauchen kann.

Schon länger hat Tobias Müller das Rezept verraten, bisher ist es in den Untiefen meines PCs vor sich hingetümpelt, aber jetzt war echt Zeit, es auszuprobieren.

 

 

Für 4 Personen

500 g Fleckerl
Salzwasser zum Kochen

ca. 300 g Kraut, erst in Streifen und die dann in Stücke geschnitten
1 Zwiebel
1 Hand voll Zucker
2 TL Kümmel
1 Prise Peperoncino
3 Lorbeerblätter
250 g Butter (Original: Schmalz)
250 ml trockener Weißwein
1 EL helles Miso 
1 EL (Balsam)Essig zum Abschmecken
300 g Kimchi (ich hatte das von b.l.v.b.)
 
Zitronenschale und Petersilie zum Servieren


Kraut und Zwiebel schneiden. Zucker in einem ausreichend großen Topf karamellisieren lassen. Mit dem Weißwein ablöschen, Kraut, Zwiebel, Gewürze und Butter zugeben und zu einer cremigen Konsistenz einkochen. Hat man eine Krautsorte, bei der die Blätter locker aufeinander liegen, z. B. Spitzkraut oder Braunschweiger Kraut, geht das innerhalb von 15 Minuten, das etwas sperrigere Lagerkraut braucht mindestens 30 Minuten.

Mit etwas hellem Miso und Essig abschmecken. Das Kimchi gut abtropfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Krautmischung und Kimchi mischen und gemeinsam erhitzen.

Fleckerl kochen. Abseihen und die Fleckerl zum Gemüse geben, alles gut durchmischen.
Mit frisch geriebener Zitronenschale und gehackter Petersilie servieren.


Im Azzurro wird Ayran, das türkische Joghurtgetränk, zu den Fleckerln serviert.

Ich möchte anmerken, dass der Turbohausmann 4 (!) Teller von diesen Fleckerl gegessen hat. 😉

Donnerstag, 22. Mai 2025

Spargel-Erdäpfelragout mit Kerbel

Das ist wieder einmal eine Variante von Gemüse auf Wiener Art. Das passt als Beilage zu Fisch oder Fleisch oder durchaus auch mal als Hauptgericht. Ich kann mich erinnern, dass so ein Gemüse in meiner Kindheit in einer ganz dicken Mehlsoße daherkam − da wurde von einem Teller gleich die ganze Familie satt. Das war sicher auch der Sinn dahinter: Körperlich hart arbeitende Menschen konnte man so auf günstige Weise mit Kalorien versorgen. Mittlerweile mag ich diese Art von Gemüse sehr gern in einer leichten, cremigen Sauce mit vielen Kräutern. Macht auch satt, aber hängt sich nicht gar so arg an die Hüften. Immer noch genug, aber halt gemäßigter. Mir hat diese tröstliche Zubereitungsart während der Eisheiligen viel Freude gemacht.

 


Beilage für zwei Personen
250 g Spargel, weißer geschält, grüner einfach in ca. 7 cm lange Stücke geschnitten
250 g speckige Erdäpfel, gut gewaschen
½ kleine Zwiebel, fein gehackt
½ Knoblauchzehe, fein gehackt
1 EL Butter
½ EL griffiges Mehl 
1 TL Suppenwürze (man darf auch ein kleines Stück Gemüsesuppenwürfel nehmen)
100 ml Kochwasser vom Spargel
2 EL Sauerrahm
2 TL Essig
Salz
Pfeffer
2 EL gehackte Kerbel


Die gewaschenen Erdäpfel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden, in gesalzenem Wasser 15 min. kochen, dann den Spargel gleich dazuschupfen und noch 2-3 min. weiter kochen. Das Gemüse muss nicht ganz durchgegart sein, denn es gart dann in der Sauce noch ein paar Minuten. Das Kochwasser aufheben.

Butter in einer beschichteten Pfanne (Gemüse legt sich leicht an, daher ist beschichtet wichtig) schmelzen, Zwiebel darin sanft anrösten, ohne dass sie Farbe nehmen, Knoblauch mit anschwitzen. Mehl dazugeben und kurz mitrösten, ebenfalls ohne Farbe zu nehmen. Mit etwas Kochsud aufgießen und mit dem Schneebesen gut verrühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Erst die Erdäpfel dazugeben und zugedeckt 3 min. köcheln lassen, dann für weitere 2 min. die Spargelstücke hineingeben. Dabei immer wieder umrühren, weil das ist die Phase, in der das Gemüse sich gern anlegt. Dann rührt man den Sauerrahm und den Kerbel ein. Wenn nötig, kann man mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Freitag, 4. April 2025

Sellerie-Lasagne

Wir retten wieder einmal, dieses Mal Italienisches, also genauer gesagt etwas Ähnliches, wie es im Supermarkt in der Fertigfutterabteilung gibt, nur in Besser. Und das muss nicht einmal kompliziert sein. Diese Sellerie-Lasagne braucht zwar Zeit, aber da muss man sich kein Bein ausreißen, denn die meiste Arbeit macht der Herd. Es ist zwar keine wirkliche Lasagne, da keine Nudeln drinnen sind, aber die dünnen Selleriescheiben erinnern halt daran. Jedenfalls ist es ein ausgezeichnetes Essen, das ist sehr empfehlen kann.

Was ich gelernt habe, als ich beim Kochkurs in Badia a Coltibuono teilgenommen habe: So gut Schälparadeiser aus der Dose auch sein mögen, den richtigen Frischekick bekommt man durch frische Paradeiser. Man sollte daher immer eine kleine Menge frische Paradeiser am Schluss mit in so eine Sauce geben und ich muss sagen, das macht schon ein bissl einen Unterschied. Auch wenn die Paradeiser um diese Jahreszeit nicht den vollen Geschmack haben, so bringen sie doch ein wenig Frische an dieses Gericht.

Ich bin ein wenig vom Italienischen abgewichen, weil ich eine Belper Knolle als Käse hatte. Diese Knolle ist das Vorzeigestück der Schweizer Käsemacher Jumi, die eine Filiale in Wien haben und wo ich fast nie vorbeigehen kann, ohne diese Knolle zu kaufen. Das ist sehr geschmacksintensiver Hartkäse mit einer Pfefferkruste drumherum. Man kann diesen Käse natürlich durch Parmesan ersetzen, dann sollte man allerdings Pfeffer in die Paradeisersauce reingeben, den ich mir ganz geschenkt habe.

Rezeptquelle: Celia Brooks Brown, "Vegetarisch kochen"  − von mir ein wenig abgewandelt



Die Menge ist für 2 hungrige Personen

Für die Paradeissauce: 
1 Zwiebel 
2 Zehen Knoblauch 
1 EL Olivenöl 
1 Dose Schälparadeiser (ca. 400 g) 
1 Hand voll Kirschparadeiser (ersatzweise 1 Salatparadeiser)
Salz
1 TL Weinessig 
1 Prise brauner Zucker 

Für die Lasagne: 
700 g Knollensellerie 
100 g Obers 
Butter für die Form 
1 Belper Knolle, ersatzweise ca. 100 g Parmesan

 

Das Backrohr auf 200° C vorheizen. 

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen (da kommt später noch Sellerie rein) und Zwiebel und Knoblauch darin glasig braten. Paradeiser samt Sauce aus der Dose dazugeben und mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig würzen. Ca. 5 min kochen lassen, bis sich die Aromen verbunden haben und die Sauce leicht eindickt. Abschmecken und beiseite stellen. Den Sellerie schälen, waschen, vierteln und in dünne Scheiben schneiden. Ich hoble die Selleriescheiben immer. Selleriescheiben in die Paradeisersauce legen und zugedeckt ca. 20 min köcheln lassen. Der Sellerie soll gar sein, aber noch Biss haben. Das Obers unterrühren und die Sauce abschmecken. 

Die gewaschenen Kirschparadeiser halbieren. Wenn man einen normalen Paradeiser nimmt, in kleinere Stücke schneiden. In die Paradeismischung einrühren.

Den Käse reiben. Die halbe Menge vom Käse in die Paradeiser-Selleriemischung einrühren.

Eine Gratinform ausbuttern. Die Paradeis-Selleriemischung in die Form füllen, mit dem restlichen Käse bestreuen und alles für 30-40 min in den heißen Ofen schieben, bis das Gratin appetitlich braun ist.


Sorry! Schönheitswettbewerb gewinnt dieses Essen leider nicht.

 

Wir haben eine Schüssel Blattsalate dazu gegessen, was ich sehr empfehlen kann. Wer sich vor Sellerie eher schreckt: Bitte trotzdem ausprobieren, denn das schmeckt wirklich ausgezeichnet!


Brittas Kochbuch - Pinsa romana 
Brotwein - Pesto Rosso 
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Strudel di Mele-Südtiroler Apfelstrudel 
Pane-Bistecca - Falsche Spaghetti Carbonara 
Cahama - Pasta e fagioli (Nudeln und Bohnen) 
Kaffeebohne - Cannelloni mit Spinat-Frischkäse-Füllung

Sonntag, 22. Dezember 2024

Weihnachtsei 2024

Es ist ja ein Glück, dass der Blog hier nicht ganz so akkurat ist, daher hab ich tatsächlich nach so vielen Jahren doch immer wieder Rezepte für einfache Ei-Gerichte, die ich vor Weihnachten bloggen kann. Dieses Jahr gibt es Eiersalat. Und das gleich auch aus meinem Buch des Jahres, nämlich Easy Wins von Anna Jones. Dieses Buch hat tatsächlich Potenzial, dass ich noch mehr Rezepte draus nachkoche.

Hier wird Weihnachten dieses Jahr so still wie selten gefeiert und wir werden nach langer Zeit wieder mal in trauter Zweisamkeit sein. Ich freu mich schon sehr drauf. Euch allen wünsche ich frohe und vor allem geruhsame Weihnachten! 

 


Eiersalat für 4 Personen
6 große Eier
4 reife aromatische Tomaten
1 Schuss Rotwein- oder Apfelessig 
6 EL gute gekaufte oder selbst gemachte Mayonnaise
1 TL gehäufter TL Dijonsenf plus etwas für das Brot
l TL englischer Senf, plus etwas für das Brot  
6 Cornichons, grob gewürfelt
½ Bund zarte Kräuter (15 g), fein gehackt (z. B. eine Mischung aus Schnittlauch und Estragon)
4 Scheiben gutes Brot (etwa 400 g)
Olivenöl
1 kleiner Romanasalat


In einem kleinen Topf Wasser zum Kochen bringen, 6 große Bio-Eier einlegen und 7 Minuten garen (bei mittelgroßen Eiern 1 Minute weniger). Die Eier sind dann wachsweich.

Die Eier abgießen, zurück in den Topf legen und den Topf sanft rütteln, bis die Eierschalen aufbrechen. Anschließend kaltes Wasser zugießen und die Eier einige Minuten abkühlen lassen, so lassen sie sich leichter schälen.

4 reife Tomaten einer aromatischen Sorte in Scheiben schneiden, großzügig salzen und mit 1 Spritzer Rotwein- oder Apfelessig anmachen.

Die abgekühlten Eier schälen, vierteln oder einfach zerteilen und in eine Schüssel geben. 6 EL Mayonnaise, 1 gehäuften TL Dijonsenf, ½ TL englischen Senf und fein gehackte zarte Kräuter hinzufügen und alles sehr behutsam vermengen, damit die Eier nicht zu sehr zerfallen.

4 Scheiben gutes Brot toasten, mit Olivenöl einreiben und leicht salzen. Die Brote anschließend dünn mit Dijon oder englischem Senf bestreichen.

1 kleinen Romanasalat in feine Streifen schneiden und auf die Brotscheiben geben. Dann die Toasts mit den Tomaten belegen und die Mayo-Eier daraufschichten. Mit den Kräutern garnieren, mit Olivenöl sowie Salz und Pfeffer abrunden und servieren.
 

 


 

Die bisherigen Weihnachtseier:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022  
2023 
 

Donnerstag, 21. November 2024

[Buchbesprechung] Easy Wins von Anna Jones

Nun durfte ein neues Kochbuch einziehen und ich war nicht sicher, ob ich nach dem neuen Ottolenghi-Buch überhaupt je wieder ein Kochbuch brauche. Umso größer war die Freude, als ich dann anfing, in diesem Buch zu blättern. Dieses Kochbuch hält, was viele andere versprechen: Es zeigt viele spannende vegetarische oder vegane Rezepte, die richtig, richtig gut schmecken.

Anna Jones ist Köchin und Kochbuchautorin. Sie war lange Zeit Mitglied im Team von Jamie Oliver, ist aber schon etliche Jahre selbständig und das ist ihr mittlerweile fünftes Kochbuch. Ich finde die Herangehensweise spannend: Sie hat sich zwölf Zutaten herausgepickt und daraus die entsprechenden Kapitel gemacht. Das erste Kapitel gehört den Zitronen, was ja schon sehr mein Ding ist, aber mit dem Kapitel über Kapern hat sie dann restlos mein Herz erobert.

Die Kapitel sind: Zitronen, Olivenöl, Senf, Essig, Tomaten, Kapern, Chili und Harissa, Tahini, Knoblauch, Zwiebeln, Miso und Erdnüsse.

Was man viel findet: Einschübe zum Thema "Warum". Es  gibt Kapitel, warum man mehr pflanzliche Sachen kochen sollte, warum regionales Gemüse, warum man welche Kräuter und welche Gewürze verwendet und wie Geschmack ans Essen kommt. 

Die 125 Rezepte sind großteils am ehesten der mediterranen Küche zuzuordnen. Die Rezepte sind einfach nachzukochen und gelingsicher. Also keine wie immer gearteten Stolpersteine und der Titel ist wirklich Programm.

Was ich immer brauche: Die Möglichkeit, mein Gemüsekistel zu verarbeiten. Und das geht mit diesem Kochbuch einfach: Es findet sich nach dem Rezeptregister ein sehr exakt gearbeitetes Zutatenregister, mit dem ich mich durch mein Gemüsekisterl gekocht habe.

Die Fotos haben eine lässige Eleganz. Das Lässige ist dann der benützte Löffel oder der Patzer am Teller. Das Essen ist immer dort, wo ich es gern sehe, nämlich auf dem Teller, im Topf, am Blech − jedenfalls liegt es nicht in der Gegend verstreut. Die Fotos sind von einer weichen, hellen Weiblichkeit, wie ich es gern mag.

Die Rezepte sind teilweise sehr ungewöhnlich. Ich nehme mal als Beispiel die Erdäpfel mit Essiggurkerl und scharfem Radicchiosalat: Sie kippt tatsächlich zu Beginn des Garens und später noch einmal Essiggurkerlwasser über die Erdäpfel! Dieses Rezept hab ich wirklich nur nachgekocht, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie das schmeckt. Auch Radicchio mit Chili war bis dahin außerhalb meines Radars. Herausgekommen ist ein Essen, von dem der beste Mann von allen auch Tage danach immer noch schwärmt.
 

Und nun geht es ans Nachkochen!


Blumenkohl-Caponata

Es gibt Rezepte, die die Seele eines Gerichts einfangen und dennoch etwas Eigenständiges kreieren. Ein Beispiel vom Blog sind die Tagliatelle mit Garnelen-Bolo und hiermit kommt ein zweites Gericht dazu. Caponata ist für mich eine Meisterleistung an Ausgewogenheit: Süße Rosinen harmonieren mit salzigen Kapern und saisonalen Gemüsen. Und genau das hat Anna Jones auch hier geschafft.

Blumenkohl-Käse-Auflauf mit Knoblauch-Konfit

Nachdem in meinem Gemüsekisterl einmal rosaroter und einmal weißer Karfiol war, brauchte ich gleich zwei Gerichte damit. Irgendwie kann ich mich aus meiner Jugend erinnern, dass es damals Mode war, wenn schon vegetarisch, dann ersäuft man Gemüse in einer Käsesauce. Das passiert hier sicher nicht. Dem Karfiol wird seine Eigenständigkeit gelassen und Käse sowie Knoblauch unterstützen ihn darin.

Röstkartoffeln mit Käse, Cornichons und Radicchio mit Chili

Das ist das Rezept, von dem ich oben schon geschwärmt habe. Auch hier: Es wird kräftig gewürzt, aber dennoch schmecken der Radicchio nach Radicchio und die Erdäpfel nach Erdäpfel. Dieses Essen hinterlässt einen ganz sicher glücklich!

Focaccia mit Kapern und Fenchelsamen

Diese Frau Jones bringt mich sogar zum Brotbacken, was Seltenheitswert hat. Das ist kein Brot, das man einfach als Kohlenhydratlieferanten als Beilage ist, sondern das ist durch die vielen Aromen ein recht selbständiges Essen. Wir haben es zu einem schlichten Salat gegessen, aber auch zum Auftunken von Röstgemüse kann ich es mir gut vorstellen.


Emilys Sellerieschnitzel mit Zitrone

Sehr sympathisch finde ich, dass Rezepte anderer Leute in dem Buch vorkommen und die Urheber der Rezepte auch genannt werden. Die im Rezepttitel genannte Emily arbeitet mit der Autorin an den Kochbüchern und dieses Rezept ist echt ein Hit! Der gebackene Zeller wird mit Muhamarra und Blattsalaten serviert, Kräuter kommen sowohl an den Sellerie als auch den Salat, Zitrone findet man sowohl frisch als auch eingelegt in dem Essen. Es war echt gut!


 

Warmer Zitronenpudding mit Lorbeer


Das war unser Highlight, daher stelle ich das Rezept im nächsten Posting vor.






Nach der Buchbesprechung hab ich aus dem Buch noch viele andere Rezepte gekocht und ich bin noch lange nicht fertig mit diesem Buch!

Rotkohlsalat mit Limette und Erdnüssen

Ein ganz feiner Salat mit einem asiatischen Dressing aus Sojasauce, Erdnussbutter, Chili und Ingwer kommen. Im Salat sind auch noch Birne und Kohlrabi drinnen. Es war ausgezeichnet!

Jeremy Lees Salat mit Remoulade

Noch so ein Salat zum Niederknien: Knollen- und Staudensellerie gesellen sich zu Apfel, Kohlrabi, Kren und verschiedenen Blattsalaten. Alles wird mit einer Remoulade, in der unter anderem ein paar Tropfen Tabasco für eine interessante Note sorgt.

Kichererbsen mit Zitrone, Halloumi und Honig

Das war eines der Gerichte, wo ich mir das Endergebnis nicht vorstellen konnte. 10 Zutaten sind für dieses Kochbuch relativ wenig, daher ist das ein wirklich geschmeidig nachzukochendes Rezept, vor allem da Kichererbsen aus dem Glas verwendet werden auch ein schnelles Rezept für unter der Woche. Auch hier wieder: Gut hat es geschmeckt.

Eiersalat mit Senfmayo und Cornichons

Dieses Eigericht wurde zu meinem Weihnachtsei 2024, dort kann man alles genau nachlesen.

Zitronenreis mit gerösteten Buttermandeln

Den Zitronenreis gab es mittlerweile schon zweimal, weil er so gut geschmeckt hat. Etliche Gewürze und Kräuter, dazu eine ordentliche Portion Zitronen sorgen für Leichtigkeit und Geschmack. Ich finde diesen Reis zu gebratenen Fischfilets als optimale Ergänzung.

Cremige Rigatoni mit Brokkoli und zweierlei Knoblauch

Für den oben schon besprochenen Karfiol(=Blumenkohl)-Auflauf hatte ich konfierten Knoblauch gemacht, der dann eine Verwendung gesucht hat. Frischer Knoblauch, Zitronen, Parmesan und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer sorgen für jede Menge Aromen in diesem Gericht. Der Broccoli wird samt Strunk verarbeitet und sehr weich gekocht, so verschmilzt er fast mit der Pasta und den anderen Zutaten.



Wer noch mehr zum Buch wissen will, kann beim Verlag einen Blick ins Buch machen.

Was es nach dem Essen zu sagen gibt? Wenn man auch nur ein kleines Interesse daran hat, ein wenig gemüsiger zu essen, dann sollte man dieses Buch auf die Wunschliste fürs Christkind setzen. Die Rezepte sind wirklich alle sehr gut, leicht nachzumachen und auch mal was Neues. Vieles konnte ich mir nicht vorstellen, aber immer war ich nach dem Essen angenehm überrascht.

 

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-442-39439-5
Erschienen: 25.9.2024
Umfang: 360 Seiten
Format: 18,7x24,4cm
Aufmachung:. Hardcover, Lesebändchen 145 Farbfotos 

 

Danke an den Mosaik-Verlag, dass er mir ein Exemplar des Buches für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Wie immer kann man das Buch bei jeder Buchhandlung kaufen, bei Internet-Versendern oder man bestellt es direkt beim Verlag.


Donnerstag, 14. November 2024

Waldorfsalat

Susanne, die Frau Magentratzerl, hat zu einem Event bei Zorra aufgerufen. Na da muss ich doch auch etwas dazu machen. Nämlich mit Walnüssen. Die stehen jetzt seit letztem Herbst im Vorratsschrank. Schon längst gibt es feine neue Nüsse, aber die Dose mit den alten wird nicht von selbst leer. Also los!

Wieder etwas aus der Rubrik: Kennt man doch. Ja, eh, aber ich mach diesen Salat selber viel zu selten und in erster Linie ist dieser Blog meine eigene Gedächtnisstütze dafür, was auf der Immer-wieder-nachkochen-Liste stehen muss. Und der Salat ist echt eine ganz feine Sache, wenn man im Winter saisonales Gemüse knackig und frisch auf den Tisch stellen will. Er ist auch rasch und einfach gemacht. 

 


Zutaten für 4 Portionen 

2 mittelgroße Äpfel 
100 g Walnusskerne 
250 g Sellerieknolle (= ca. eine kleine Knolle, geschält gewogen)
1 Zitrone (Saft + Schale) 
125 g Mayonnaise 
125 g Sauerrahm 
1 EL Zucker 
1 Prise Pfeffer 
1 Prise Salz 
1 Prise Majoran

Die Zellerknolle putzen, schälen, wenn nötig waschen, vierteln, grob raspeln und in eine große Schüssel geben. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und grob raspeln. Ebenfalls in die Schüssel geben. Nüsse grob hacken, ab damit in die Schüssel. Alles mit Zitronensaft, Zitronenschale, Zucker, Majoran, Salz und Pfeffer gut verrühren. Zum Schluss noch Mayonnaise und Sauerrahm unterziehen. Danach die gesamte Masse mindestens eine Stunde kühl stellen. 

Sollte man in der glücklichen Lage sein wie ich, dass am Zeller immer ein wenig Grün dran ist, dann hackt man das und gibt es zum Servieren auf den Salat.


Man kann bei diesem Salat sehr freizügig sein bei den Zutaten: Er schmeckt auch mit Birne, Petersilwurzel, Pastinake, Karotte und wir haben ihn auch schon mit Kohlrabi gemacht.

 

 

Blog-Event CCXIII - Schätze aus dem Vorratsschrank (Einsendeschluss 15. November 2024)



Freitag, 25. Oktober 2024

Pilzragu für jede Gelegenheit

Da kommt nun wie angekündigt das Rezept, das mir im neuen Ottolenghi-Kochbuch Comfort am besten gefallen hat: Dieses Pilzragu kann wirklich was. Ich habe noch dazu die Pilz-Schätze, die es noch am Markt gegeben hat, dazu verwendet, bin aber sicher, dass sich im Winter auch Zuchtpilze eignen. Die Zugabe von getrockneten Steinpilzen und vielen anderen Umami-Komponenten hätte ich mich so nie getraut, schmeckt aber wirklich gut!


 

Zutaten für ca. 6 Portionen als Hauptgericht
15 g getrocknete Steinpilze
250 ml kochend heißes Wasser 

850 g frische gemischte Pilze, kleine Exemplare ganz gelassen, größere in zwei Teile gerissen 
50 g Butter 
2 EL Olivenöl 
2 Zwiebeln, in dünne Streifen geschnitten (320 g) 
½ großer Knollensellerie, geschält und in 2 cm große Stücke geschnitten (360 g) 
4 Knoblauchzehen, geschält und zerdrückt 
1¼ TL lsot Biber (türkische Chiliflocken; oder ½ TL gewöhnliche Chiliflocken) 
1½ EL weiße Miso-Paste 
1 eingelegte Zitrone, geviertelt, Fruchtfleisch und Kerne entsorgt, die Schale in dünne Streifen geschnitten (15 g) 
1½ EL Sherryessig (oder Rotweinessig) 
1½ EL Mehl 
400 ml Hühnerbrühe (oder Gemüsebrühe) 
30g Sahne 10 g Estragon, die Blätter grob gehackt (10 g), plus einige ganze Blätter zum Garnieren 
Salz 

 

 

 Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Die getrockneten Pilze in einem kleinen hitzebeständigen Krug mit dem kochend heißen Wasser übergießen. Dann 30 Minuten zum Einweichen beiseitestellen. In ein auf eine Schüssel gesetztes Sieb gießen (die Flüssigkeit für später aufbewahren), die Pilze grob hacken und beiseitestellen. 

Inzwischen die frischen Pilze auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen (so, wie sie sind − würzen oder in Öl schwenken muss nicht sein) und 25 Minuten rösten. Dabei nach der Hälfte der Zeit umrühren, bis sie deutlich geschrumpft sind und eine Menge Feuchtigkeit verloren haben. Aus dem Ofen nehmen und beiseitestellen. 

Butter und Öl in einer großen Pfanne mit hohem Rand, für die ein passender Deckel vorhanden ist, bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen. Zwiebeln und Sellerie darin mit ½ TL Salz unter häufigem Rühren 15-20 Minuten braten, bis sie schön karamellisiert sind. Knoblauch sowie geröstete und gehackte Pilze hinzufügen und unter Rühren 3 Minuten mitbraten. lsot Biber, Miso, eingelegte Zitrone und Essig etwa 30 Sekunden mitgaren. Das Mehl 30 Sekunden in der Pfanne anschwitzen, dann Brühe, Einweichflüssigkeit von den Pilzen und ¾ TL Salz untermischen. Die Flüssigkeit zum Köcheln bringen und das Ragu bei schwacher Hitze zugedeckt 25 Minuten köcheln lassen, bis der Sellerie weich ist, aber noch die Form behält. 

Den Deckel abnehmen und die Sahne unterrühren. Das Ganze noch 5 Minuten köcheln lassen. Die Pfanne vom Herd nehmen und den gehackten Estragon unterrühren. Das Ragu mit den Estragonblättern bestreuen und servieren.


 

Bei uns gab es das Ragu an zwei Tagen: Einmal mit von Kohlblättern umhüllten Semmelknödeln, am nächsten Tag dann mit gegrilltem Fleisch und den Knuspererdäpfeln aus eben diesem neuen Kochbuch. Das Feine ist: Das Ragu hält sich im Kühlschrank bis zu 3 Tage. Ich tu mir immer schwer, wenn ich mehrere Tage hintereinander dasselbe essen muss, daher war da einen Tag Pause dazwischen. Das Ragu verliert dennoch nicht an Intensität. Das heißt, das ist auch für Gäste sehr gut vorzubereiten, ohne dass man an dem Tag des Servierens endlos in der Küche stehen muss. 

 



 

Donnerstag, 26. September 2024

Gefüllte Süßkartoffeln

Eine ziemliche Überraschung war das Ergebnis von diesem Rezept: Es schmeckt aber sowas von gut, dass es sofort auf die Immer-Wieder-Nachkochen-Liste gewandert ist. Wie so oft hab ich einiges geändert und ich bin sicher, dass es nur meine Änderungen sind, die es gar so gut gemacht hat ... Hüstel ...



 

Für 2 Hauptspeisenportionen
2 eher kleine Süßkartoffeln  
2 EL Olivenöl 
1 kleine Zwiebel 
1 Knoblauch 
150 g getrocknete Paradeiser in Öl 
150 g Kichererbsen (gekocht gewogen)
125 Blattspinat 
150 g Feta 
1 TL Chiliflocken
1 TL frischer Thymian, gehackt
Salz
Pfeffer 

Backrohr auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. 

Süßkartoffeln gründlich waschen, trocken tupfen und der Länge nach halbieren. Die Schnittfläche kreuzförmig einschneiden. Mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegte Backblech legen, mit 1 EL Olivenöl beträufeln. Ca. 40 min. backen, bis die Süßkartoffeln gar sind (mit der Gabel einstechen). Die Süßkartoffeln überkühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebel fein hacken und in Olivenöl anschwitzen. Knoblauch schälen und ebenfalls fein hacken, mit anrösten. Blattspinat gut waschen, in die Pfanne dazugeben und zusammenfallen lassen. Pfanne vom Herd ziehen und alles überkühlen lassen. Dann die grob geschnittenen getrockneten Paradeiser dazugeben, Kichererbsen und zerböselten Feta ebenfalls.

Die Süßkartoffeln mit einem scharfkantigen Löffel aushöhlen. Süßkartoffeln gleich auf dem Backblech lassen. Den Brei, den man herausschabt, zu der Füllung geben und alles gut verrühren. Mit Chili, Thymian, Salz und Pfeffer abschmecken. Diese Mischung in die Süßkartoffeln geben − man muss dabei ziemliche Berge auf den Süßkartoffeln bauen, aber es geht sich aus.

Für 15 min. bei 200 Grad backen.

Mit Salaten nach Wahl servieren.


Donnerstag, 18. April 2024

Pasta mit Artischocken

Von meinem Stückerl Gemüsefeld, das ich in Italien adoptiert habe, habe ich sehr schöne Artischocken bekommen. Da schwelge ich dann immer im Vergnügen! Dieses Mal waren große und mittelgroße Artischocken in der Kiste. Die ganz großen habe ich einfach gekocht und mit einem Dipp serviert, die mittelgroßen eignen sich für Gerichte wie dieses hier.

Dieses Rezept habe ich irgendwann als kurzes Video gesehen und das hat mich so angelacht, dass ich es nachmachen musste. In der Zwischenzeit hab ich natürlich mehr als genug vergessen und es ist so zu meinem eigenen Rezept geworden. Weil es total gut geschmeckt hat, ist es bei mir zur Wiederholung vorgesehen. Was es nämlich kann: Textur. Die Artischocken werden einerseits zu einer Creme verarbeitet, die sich schön mollig um die Pasta legt, es kommen Artischockenstücke für ein wenig Biss hinein und schlussendlich wird ein kleiner Teil der Artischocken frittiert, was dem Gericht auch noch Knusper verleiht. Frische bekommt das Gericht durch Kräuter, in meinem Fall Basilikum, aber wenn man keines daheim hat, geht sicher Petersilie auch.

 

 

Für 2 Portionen

3 mittelgroße Artischocken
1 Schalotte (ersatzweise eine halbe kleine Zwiebel) 
2 Zitronen
100 g Obers
⅛ l Weißwein, trocken
 200 g Spaghetti oder andere lange Pasta
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Basilikum

 

Eine Zitrone waschen, halbieren und auspressen. Die ausgepressten Hälften und den Saft in eine große Schüssel geben, kaltes Wasser dazugeben. Die Schüssel muss groß genug sein, dass die geputzten Artischocken reinpassen.

Von den Artischocken wie auf dem Foto mindestens ein Drittel der Spitzen wegschneiden. Man soll deutlich das geschlossene Herz in der Mitte sehen können. Mit einem kleinen spitzen Löffel das Innenleben aus den Artischocken schaben, damit das Heu wegkommt. Die äußeren Blätter wegzupfen, sodass nur mehr die zarten, essbaren Blätter und der Boden übrig bleiben. Die Artischockenböden gleich nach dem Putzen in das Zitronenwasser legen. Bei meinen Artischocken war der Stiel schön fleischig und fest, daher habe ich den in ca. der Hälfte abgeschnitten und geschält. Auch der kommt nach dem Putzen in das Zitronenwasser.

Die Artischocken nacheinander abtropfen. Den Stiel in Stücke schneiden. Die Artischockenböden halbieren und die Hälften in feine Streifen schneiden. Etwa eine halbe, geschnittene Artischocke wieder in das Zitronenwasser legen.

Schalotte schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Schalotte in Olivenöl anschwitzen. Die zweieinhalb übrigen Artischocken samt den Stielen dazugeben, kurz mitrösten. Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat würzen, mit dem Weißwein aufgießen und die Artischocken weichdünsten.

Wenn die Artischocken weich sind, kann man das Nudelwasser zustellen. Während die Pasta kocht, ca. ein Drittel von den weichen Artischockenböden zur Seite stellen. Die restlichen Artischockenböden und -stiele in einen Mixbecher geben und pürieren. Mit dem Obers mischen, die übrigen Artischockenböden ebenfalls einrühren. Kräftig abschmecken.

Ca. fingerhoch Olivenöl in einem kleinen Reinderl erhitzen. Die Artischocken, die noch im Zitronenwasser sind, auf einem sauberen Geschirrhangerl sehr gut trocken tupfen und frittieren, bis sie hellbraun sind. Aus dem Öl herausfischen und auf Küchenrolle abtropfen lassen.

In einer größeren Schüssel die tropfnasse, bissfeste Pasta sehr gründlich mit der Artischockencreme mischen. Pasta auf Schüsseln oder Teller aufteilen. Mit dem Basilikum und den frittierten Artischockenböden dekorieren.

 


Kurz und knapp: Es war köstlich! Diese drei Texturen machen sich ausgesprochen gut. Dringende Nachkochempfehlung.



Donnerstag, 25. Januar 2024

Gebratenes Rotkraut auf Fetacreme mit Chiliknusper

Das Rezept ist eines, bei dem sich das fast alles von selber kocht. Voraussetzung ist, dass man Missboulettes Sichuan-Würzöl bei der Hand hat, besser gesagt den zweiten Aufguss, nämlich den Chiliknusper. Das Feine an dieser Jahreszeit: Ich kann daheim im Warmen sitzen und verarbeite die getrockneten Chilis von Balkonien. Hach, das Leben ist gerade sehr fein!

Rezept nachgekocht sehr frei nach Motion Cooking.


Für 2 Portionen als Hauptspeise oder 4 Vorspeisenportionen

1 kleiner Kopf Rotkraut (ca. ½ kg)
Olivenöl
Salz
Saft und Schale von 1 Zitrone
150 g Feta
150 g griechisches Joghurt
Salz
Pfeffer 
etwas Balsamico (den Originalen aus Modena, ersatzweise Condimento und Honig 2:1 gemischt)
Chiliknusper nach Missboulette (leider gibt es den Blog nicht mehr ... großer trauriger Seufzer)

 

Backrohr auf 220 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.

Die äußeren Blätter vom Rotkraut entfernen. Den Kopf je nach Größe in Viertel oder Sechstel schneiden. Dabei unbedingt den Strunk drinnen lassen, sonst kann man das Kraut später nicht wenden.

Die Kraut-Stücke an den Schnittseiten salzen und mit Olivenöl beträufeln. In eine Backform legen und in die Mitte des Backrohrs schieben. Insgesamt ca. 45 min. rösten, aber nach 30 min. wenden.

In der Zwischenzeit die Zitrone waschen, die Schale abreiben, Saft auspressen.

Für die Fetacreme den Feta in Stücken in einen Mixer geben, Joghurt, Pfeffer, Zitronensaft und die Zitronenschale dazu, alles mixen, bis es eine einheitliche Creme entstanden ist.

Das fertige Rotkraut aus dem Rohr nehmen. Die Schnittflächen mit Balsamico beträufeln. Etwas Fetacreme auf Tellern verstreichen, geröstetes Rotkraut draufsetzen. Auf das Kraut einen Löffel Chiliknusper geben. Ob Ess- oder Teelöffel überlässt man am besten der Person, die das Kraut essen wird − aus Gründen ...

Dazu passt Brot.

 

 

 


Freitag, 28. Juli 2023

Gegrilltes Spitzkraut mt Kukuruz, Sour Cream, Chili und Koriander

In meinem letzten Posting über die Buchbesprechung Gillgemüse habe ich ja angekündigt, dass ich dieses Rezept vorstellen werde. Wie man auf dem Foto sehen kann, ist es mehr ein Bausatz bei mir. Das hat den Grund, dass wir das mit Freunden gegessen haben und von  denen der eine keine Chilis mag, der nächste keinen Koriander. Ich finde ja, dass alles miteinander das perfekte Essen abgibt, aber so sind halt Gusto und Watschen verschieden.

Das Kraut entwickelt übrigens beim Grillen ganz feine Aromen. Im Buch steht, dass es eine dänisch-mexikanische Fusion ist, die den Autor ganz in seinen Bann gezogen hat. Zuzubereiten ist es wirklich einfach.

 

Zutaten für 4 Hauptspeisenportionen

1 großer Kopf Spitzkraut (ersatzweise Frühkraut − Hauptsache, die Blätter liegen locker am Krauthappel)

1 Maiskolben (gegart)

1 rote Chilischote, entkernt und fein gehackt

1 EL Koriandergrün, grob gehackt

1 Limette

Salz

Pfeffer

Olivenöl

200 ml Sour Cream (ersatzweise Sauerrahm)


Die äußeren Blätter vom Spitzkraut entfernen, das Krauthappel vierteln. Diese Vierteln auf den Griller legen (direkt grillen), bis das Kraut appetitlich von Grillmustern überzogen ist. Bei uns hat das ca. 10-12 min. gedauert.

Kraut auf Tellern anrichten, Limettensaft drüberträufeln. Salzen, pfeffern. Den vom Kolben geschnittenen Kukuruz über das Kraut geben. Pro Viertel 1 EL Sour Cream drübergeben, mit Chili und Koriander bestreuen.


Falls jemand nicht weiß, wie man Sour Cream macht, hier mein eigenes Rezept: 250 g Sauerrahm mit 250 g Topfen, Saft einer Zitrone, abgeriebene Zitronenschale, ein Spritzer W-Sauce, Salz und Pfeffer verrühren.

 


Dienstag, 25. Juli 2023

[Kochbuchbesprechung] Grillgemüse - Vegetarisch, würzig, kunterbunt von Nikolaj Juel

Das ist nun tatsächlich mein erstes vegetarisches Grillbuch. Ich war auch gar nicht so sicher, ob man so etwas braucht, denn mittlerweile sind in jedem Grillbuch auch Ideen für Beilagen. Aber das ist auch der Witz an der Sache: In anderen Büchern sind es Beilagen, wenn es um Gemüse geht, aber hier ist es der Hauptdarsteller. Und es gibt echt viele schöne Ideen in diesem Buch. Sehr viele sind mich gleich beim ersten Durchblättern angesprungen, wie man links an den Markern sehen kann.

Der Autor dieses Buchs ist Nikolaj Juel, dessen beide Interessen, nämlich Musik und Essen, mir sehr sympathisch sind. Er war Koch bei Alastair Little, Jamie Oliver und im legendären River Café bei Rose Gray und Ruth Rogers. Seine Liebe für einfaches, authentisches Essen, wie man es auf der ganzen Welt kennt, wird in diesem Buch gezeigt.

Das Buch, das 168 Seiten umfasst, ist gegliedert in ein Vorwort, Rezepte, Tipps und Tricks, ein Rezept- und ein Zutatenverzeichnis.

Am Anfang des Buches sind eher "kleine" Gerichte zu finden, z. B. "Kleine gefüllte Paprika", "Baba Ganoush" oder "Grünkohlchips", dann folgen quasi die Hauptgerichte wie "Gegrillter Spargelbrokkoli", "Südindische gebackene Süßkartoffeln mit gebratenen Masala-Zwiebeln und Joghurt", "Kichererbsen-Kebab", "Tacos", "Portobello-Burger", verschiedenste Pizzen, am Ende des Buches gibt es Süßspeisen wie "Gegrillte Pfirsiche in Amaretto", "Bananen en Papilotte mit Rum und Vanille" oder "Gegrillte Ananas mit Kokoseis und Minze".

Die Rezepte sind alle geteilt in ein Zutaten-Register und eine Anleitung. Diese Anleitung, wie links eine zu sehen ist, ist immer recht klar und einfach beschrieben. Insgesamt waren die Rezepte durchwegs gelingsicher, simple und einfach. Geschmeckt hat es uns immer.

Nun geht es ans Nachkochen.

Gegrillte Portobello-Pilze mir Taleggio, Mais und Estragon

Was hab ich Glück, dass bei mir auf Balkonien französischer Estragon wächst! Der macht dieses schöne, einfache Rezept wirklich zu etwas richtig Gutem. Ein Rezept, das zur Wiederholung vorgesehen ist.

Drei Sorten Bruschetta

Diese verschiedenen Bruschetta-Sorten haben wir zum Aperitivo unseren Gästen vorgesetzt und das würden wir sofort wieder machen. Basis ist immer geröstetes Brot und Mozzarella, das Topping unterscheidet sich immer. Ganz besonders fein fand ich die Variante mit gegrillter Melanzani. Die Melanzani werden nach dem Grillen in eine Marinade aus Kräutern, Gewürzen, Essig und Öl eingelegt, was dieses Gemüse auf eine andere Eben hebt.
Es ist kein einziges Brot übrig geblieben.


Gegrillter Spitzkohl mit Mais, Sour Cream, Chili und Koriander

Dieses Gericht hat uns so gut geschmeckt, dass ich es im nächsten Posting vorstellen werde.






 

Nach der Rezension gekocht:

Portobello-Pilze mit Gremolata und Parmesan

Das Rezept ist sehr einfach: Pilze grillen, dann Gremolata drauf, dann Parmesanspäne drüber. Jede Menge Umami! 








Unterm Strich ist zu sagen, dass das ein Grillbuch ist, das ich nicht vermissen möchte. Auch für Nicht-Vegetarier ein sehr empfehlenswertes Buch, das auch für Anfänger gut geeignet ist.

Fakten zum Buch
ISBN 978-3-7843-5752-2 
Umfang: 168 Seiten 
Hardcover mit Lesebändchen
Format: Höhe 245xBreite 200  
Erscheinungsdatum 1.2.2023

 Bestellen kann man das Buch beim Buchhändler ums Eck, bei diversen Versenden oder direkt beim Verlag.

Danke an den LV.Buch-Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Donnerstag, 22. Juni 2023

Dutch Baby mit Erdbeeren

Erbeerzeit ist und auch schon bald wieder vorbei. Wir schwelgen gerade in den süßen Schätzen ohne Ende. Ich esse jeden Tag Erdbeeren und mag gar nicht dran denken, dass die Freude bald ein Ende haben wird. Eine sehr göttliche Variante ist diese hier: Dutch Baby wurde 1966 von der New York Times bekannt gemacht und geht gut mit allen möglichen Beeren. Es ist immer großes Drama, wie sich diese Monsterpalatschinke aus der Pfanne aufwölbt.

Man muss nur drauf achten, dass man eine wirklich gut ofenfeste Pfanne verwendet. Ich habe eine geschmiedete Pfanne, die immer super funktioniert. Die wird im Backrohr auf 210 Grad  mit aufgeheizt und dann heißt es dran denken, dass man bloß den Stiel nicht mit nackten Händen angreift! Mehr gibt es nicht zu beachten.

Für 2 Portionen (Pfanne mit ca. 26 cm DM)
250 g Erdbeeren
Schale einer halben Bio-Zitrone
3 Eier
175 ml Milch
125 g Mehl
1 Prise Salz
2 x 1 El Zucker
1 TL Vanillezucker
1 El Butter
einige Stängel Minze
Staubzucker

Die Pfanne ins Backrohr stellen und auf 210 Grad aufheizen. 

Erdbeeren waschen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Schale der Zitrone fein abreiben, Saft auspressen, 1 EL Zucker dazugeben und mit den Erdbeeren vermischen.

Eier mit Milch, Mehl, einer Prise Salz, dem restlichen EL Zucker und Vanillezucker zu einem glatten Teig verquirlen, ca. 15 Min. ruhen lassen. Butter in der heißen Pfanne schmelzen lassen, Teig dazugießen und im heißen Rohr auf mittlerer Schiene ca. 15 Min. backen, bis er goldgelb ist und die Ränder leicht gebräunt sind. 

Währenddessen die Minze waschen, Blättchen abzupfen, trocken schütteln, grob zerreißen.

Die Hälfte der marinierten Erdbeeren pürieren.

Pfanne aus dem Rohr nehmen und rasch befüllen, sonst sinken die Rände wieder ein. Dutch-Baby mit Erdbeeren, pürierten Erdbeeren, Minze garnieren und mit Puderzucker bestäubt servieren.



 

Freitag, 16. Juni 2023

Erbsenpüree auf gegrilltem Brot mit Ziegenkäse, Basilikum und Blüten

Brotaufstriche sind in meinem Haushalt ein unverzichtbarer Bestandteil dessen, was der Kühlschrank immer auf Lager haben muss. Wenn es sich dann noch um so ein geschmackvolles Rezept wie dieses hier handelt, freut mich das natürlich sehr. Wir haben die Brote als kleines Abendessen gegessen. Das Püree ist im Nu gemacht und es war richtig gut!

Rezeptquelle: Immergrün - Die nordische Gemüseküche


1 kg frische Erbsenschoten (ergibt ca. 300 g geschälte Erbsen)
25 g Mandeln oder Haselnüsse
1 unbehandelte Zitrone
50 ml Olivenöl
½ Bund frisches Basilikum
Salz  
Pfeffer
4-8 Scheiben Brot
Olivenöl
Ziegen(frisch)käse
Erbsensprossen oder essbare Blüten (hier Stiefmütterchen und Kerbel)


Erbsen schälen und in kochendem Wasser maximal 1 Minute blanchieren, dann in eiskaltem Wasser abschrecken.

Zitronenschale fein abreiben. Im Blender die abgegossenen Erbsen mit Mandeln, Zitronenabrieb, Olivenöl, der Hälfte des Basilikums, Salz und Pfeffer zu einemgroeben Püree verarbeiten,

Eine Grillpfanne erhitzen. Brot mit Olivenöl beträufeln und mit etwas Meersalz bestreuen. Grillen, bis die Brote knusprig sind und auf beiden Seiten ein Grillmuster haben. Auf einen Teller legen.

Erbsenpüree dick auf die Brotscheiben streichen, Ziegenkäse draufgeben, mit den restlichen Basilikumblättern und den Sprossen bzw. Blüten bestreuen.

Dienstag, 13. Juni 2023

[Kochbuchbesprechung] Immergrün - Die nordische Gemüseküche von Mikkel Karstad

 

© Prestel Verlag

Der in Kopenhagen lebende Autor Mikkel Karstad ist Koch, kulinarischer Berater und Foodstylist. Er hat in diversen Sterne-Restaurants, auch im berühmten Noma gearbeitet und leitet nun die Kantine des dänischen Parlaments. Er kocht dort ausschließlich mit frischen, saisonalen und regionalen Zutaten.

Das Buch ist gegliedert nach einzelnen Gemüsesorten bzw. deren Vorkommen: Wälder, Zucchini, Erbsen, Bohnen, Wiesen, Blumenkohl, Brokkoli, Möhren, Mais, Zwiebeln, Topinambur, Rote Bete und Sellerie sind die einzelnen Kapitel. Es finden sich noch ein Vorwort, ein Saisonkalender, ein Register und eine Danksagung.

Die Rezepte sind durchwegs einfach nachzumachen, was Kochtechniken angeht. Ein bisschen schwieriger ist bei einigen Rezepten das Besorgen der Zutaten, wenn man alles nur im Supermarkt kaufen will. Wenn man gern in Wald und Flur unterwegs ist, dann ist dieses Kochbuch perfekt! Als Beispiel: Es gibt ein Rezept, dafür wird äthiopischer Kaffee mit Brennnesseln, Sauerklee, Buchenblättern und Fichtenprossen in der Pfanne geröstet und dann zum Frühstück serviert.

 

© Prestel Verlag

Was man allerdings schon haben sollte, sind Kenntnisse darüber, wie man mit einzelnen Lebensmitteln umgeht: Um bei dem Beispielrezept zu bleiben: Kaffee verträgt nicht alle Temperaturen, daher sollte man sich schon einmal damit auseinandergesetzt haben, um den Kaffee beim Rösten nicht zu verbrennen.

Es ist nicht so, dass man eine Möglichkeit haben muss, um die Rezepte auf offenem Feuer im Wald zuzubereiten. Wir haben zum Bespiel bei zwei der Rezepte einfach den Griller verwendet, was gut geklappt hat; für die beiden anderen Rezepte hat mein alter Herd gereicht.


© Prestel Verlag

Wie in der modernen nordischen Küche üblich, sind die Rezepte sehr auf das Grundprodukt zugeschnitten: Da wird nicht großartiges Schnickschnack rundherum verwendet, sondern das Grundprodukt ist der Hauptdarsteller, um den sich alles dreht. Alle Zutaten, die sonst noch verwendet werden, sind zum Hervorheben der Eigenschaften des im Vordergrund stehenden Produktes da.

Wenn Zutaten ersetzt werden können, dann steht das im Rezept dabei: Wenn man nicht an frische Brennnesselschößlinge kommen kann, dann findet man, durch welche Kräuter man sie ersetzen kann.

© Prestel Verlag

Die Fotos hat Anders Schonnemann beigesteuert und ich finde, die passend hervorragend zu den Gerichten: klar, übersichtlich und auf das Produkt bezogen. Die Bilder aus Wald und Flur sind so, dass die Übermacht der Natur aus jedem Bild ruft. 

Mehr Fotos vom Autor kann man auf Instagram auf seinem Account finden. Auch diese Fotos zeigen sehr gut, wie sehr das Produkt im Mittelpunkt steht.

 



Und nun geht es ans Nachkochen!

Gegrillter Mais mit Butter, abgeschmeckt mit Harissa, geräuchtertem Paprika und Majoran

Hier ist schon ein Rezept, das ich statt auf offenem Feuer auf dem Grill zubereitet habe. Hurra, ich kann nun auch rohen Kukuruz grillen! Bei diesem Rezept habe ich schon geschrieben, dass ich es nicht zusammenbringe, rohen Mais am Grill zuzubereiten, aber das geht richtig gut, wenn man es wie in diesem Rezept samt den Hüllblättern macht. Dazu noch die ausgezeichnete Gewürzbutter! Sehr fein!

Zwiebelpizza mit Olivenöl, Rosmarin und Salz

Auch hier kann man schon am Titel des Rezeptes erkennen, was alles beteiligt ist. Und alles wieder sehr pur, also da kommt kein Frischkäse unter die Zwiebel, sondern die wird einfach so auf den Germteig gelegt. Bei uns war es eine schöne Beilage beim Grillen. So ist dieses Gericht auch gedacht, entweder als Beilage oder als Knabbergebäck zu einem Glas Wein. Wirklich gut!



Selbst gemachter Frischkäse mit Kräutern und auf dem Feuer gebratener Spargel

Da habe ich mit einer Pfanne am Grill gearbeitet und statt der Wildkräuter und Brennnesseln gab es die als Ersatz angeführten Gartenkräuter. Der Frischkäse war sehr gut und insgesamt war es ein ganz feines kleines Essen. Wir haben den Spargel als Vorspeise mit ein wenig Brot gegessen. Jederzeit gern wieder!


Erbsenpüree auf gegrilltem Brot mit Ziegenkäse, Basilikum und Blüten

Dieses Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen, weil es uns so gut gefallen hat.




Unterm Strich ist zu sagen, dass nordische Küche in meiner Küche viel zu wenig vertreten ist, was ich mit diesem Kochbuch nun ändern werde.  Es ist kein Anfängerkochbuch, aber wenn man ein bisschen Ahnung vom Kochen hat, macht es sehr viel Spaß, aus dem Buch nachzukochen.

 

Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-7913-8936-3
Hardcover, Pappband mit 110 farbige Abbildungen
Umfang: 296 Seiten
Format:  21,0 x 26,8 cm  
Erschienen am 1. März 2023 


Bestellen kann man das Buch direkt beim Verlag oder man geht zum Buchhändler am Eck, solange es den noch gibt.

Danke an den Prestel Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.