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Donnerstag, 29. August 2019

Nachhaltigkeit auf Balkonien


Darf ich euch durch ein Gartenjahr mit auf Balkonien nehmen? Es gibt dafür einen Grund: Es gibt eine Blogparade zum Thema Nachhaltigkeit. Ja, mein Hauptthema ist Essen, aber ich schreib eh immer wieder, dass ich bio kaufe. Dass ich regional  und saisonal einkaufe und koche, merkt man ja sicher auch. Ich hab jetzt einmal bemerkt, dass mein Balkonien eigentlich unabsichtlich, aber erfreulicherweise schon nachhaltig bewirtschaftet wird. Ja, bewirtschaftet, denn das ganze Jahr über kommt ein Teil unseres Essen von Balkonien. Falls jemand nicht weiß, wie man so etwas am besten angeht, dann zeige ich gern, was geht und wo die Grenzen sind.



Nachhaltig heißt für mich, dass ich auch bei den Pflanzen auf solche zurückgreife, die hierzulande heimisch sind. Das heißt aber ganz sicher nicht, dass es dadurch langweilig werden muss auf dem Balkon: Bei mir blüht das ganze Jahr immer irgendetwas. Auf dem ersten Foto sieht man die Schneerosen, die sind immer die ersten im Jahr und kommen im Jänner, die Schneeglöckchen kommen im Februar, so geht es durch das ganze Gartenjahr. Auf dem zweiten Foto sieht man eine Akelei, die ist ausdauernd und kommt jeden Frühling.



Was mir mittlerweile gelungen ist: Etliche Pflanzen säen sich selber aus. Und ich bin immer wieder erstaunt, welche Überlebenskünstler bei mir wohnen. Den Koriander, der ja sehr feinblättrig ist und hier eher als exotisch angesehen wird, kann sogar im Winter beerntet werden, falls der Winter nicht streng ist. Wenn man genau schaut, sieht man auf dem Foto auch Hirschhornwegerich, der gerade aufgeht, und vorne eine noch recht kleine Pimpinelle. Und das in einem Topf, in dem gerade die Radieschen geerntet worden waren. Also ich kann nicht klagen!

Was es dazu braucht, ist vernünftige Erde. Das ist in Wien aber auch kein Problem: Gartenerde von den Wiener Mistplätzen kommt nicht vom anderen Ende der Welt wie viele Gartenerden aus dem Baumarkt oder Gartencenter, sondern ganz lokal von hier. Diese Erde ist mit Kompost aus den Biotonnen von Wien aufgedüngt. Der Preis ist ganz okay. Nach dem Winter kann man auf vielen Mistplätzen Wiens auch gratis Kompost holen und damit die erste Düngung des Jahres vornehmen, wenn man keine neue Erde verwendet, sondern wie ich so viel wie möglich von der alten weiterverwendet.



Balkon und Garten hat man nie für sich allein, das teilt man mit den Tieren, die in der Regel ohne Einladung kommen, wenn es sich nicht um ein Haustier handelt. Ich finde das zur Großteil sehr erfreulich, manchmal denk ich mir aber schon, hey, ich hab die Arbeit und ihr kommt hierher zum Gratisessen. Dieses Jahr konnte ich von meinen roten Ribiseln zum Beispiel gerade eine Hand voll ernten. Die Vögel wissen nämlich ganz genau, wann die reif sind. Die roten Ribisel wurden mit einem Schlag abgeerntet. Doch die weißen Ribiseln erkennen sie offensichtlich nicht als reif, denn die sind mir geblieben, die schwarzen werden von ihnen ebenfalls total verschmäht.



Soll bloß jemand sagen, der Anblick vom Taubenschwänzchen ist nicht schön! Dieser Falter hat ein Flugverhalten wie ein Koliobri und einen ganz langen Saugrüssel, den kann er einrollen, wenn er fliegt, bei den Blumen wird der Rüssel dann ganz lang entrollt und kann in wirklich sehr tiefe, trichterförmige Pflanzen hineinfahren, um den Nektar herauszuholen. Generell ist Lavendel überhaupt ein Magnet für alle Insekten, daher habe ich beschlossen, der gehört ganz und gar ihnen, den ernte ich nicht. Wenn er verblüht ist und nur mehr vereinzelt ein Bienchen schaut, ob es noch etwas gibt, muss der Lavendel geschnitten werden. Es kommt im Spätsommer dann eine kleine Nachblüte.



Was zur Nachhaltigkeit dazugehört: Viele der Sommerblumen haben keinen Nektar (z.B. Pelargonien) oder sind so gezüchtet, dass die Insekten nicht an ihn rankommen. So sehr ich diese Rose auch liebe, durch die vielen Blütenblätter kommen die Insekten nicht an die Pollen, für Bienen ist das komplett tote Materie. Ich schaue also darauf, dass ich nur Pflanzen kaufe, die auch Pollen anbieten. Wenn ich so etwas wie diese Rose geschenkt bekomme, freue ich mich aber trotzdem. Damit müssen die Insekten leben, dass sie nur von 90 % der Pflanzen bei uns etwas haben.



Nachdem das Garteln in Wien und erst recht das auf einem Balkon räumlich sehr begrenzt ist, sind wir mittlerweile auf die Vertikale ausgewichen: Ich habe eine Salat- und Erdbeerwand. Aus alten Blumenkisteln und Brettern hat der Turbohausmann eine tolle Konstruktion gezimmert: Die Blumenkisteln hängen schräg und können so recht dicht bepflanzt werden. Normalerweise ist immer ein Kistel frisch besät mit Salatmischungen, alles andere ist in verschiedenen Entwicklungsstadien, so können wir das ganze Jahr verschiedenste Salate ernten.

Man sollte sich die Idee abschminken, dass man bei einem noch so dicht bepflanzten Balkonien ohne zusätzlichen Gemüseeinkauf auskommen kann. Ich habe sicher zwei Drittel Nutzpflanzen, aber dennoch geht sich das nicht aus. Was ich aber schon kann, ist eine recht dichte Versorgung mit Kräutern. Dieses Jahr ist mir leider die Petersilie komplett eingegangen, die muss ich kaufen, aber alles andere habe ich in Hülle und Fülle.


Und wie kommt man zu Pflanzen? Man zieht sie selber. Das ist absolut keine Hexerei. Jetzt ist die beste Zeit, um an Saatgut zu kommen. Bei Paradeisern, Chili und Paprika nimmt man aus alten Sorten einfach Samen heraus, ich wickle sie in Papier, lasse sie trocknen und danach falte ich alles zusammen. Im Februar kommen Paprika und Chili dran, Ende März säe ich die Paradeiser. Seit 20 Jahren habe ich kleine Gewächshäuser für die Anzucht, die stehen auf den Fensterbänken, wenn die Pflanzen groß genug sind, wird vereinzelt, ab April trage ich die Pflanzen dann rein und raus zum Abhärten. Nach den Eisheiligen im Mai werden sie ausgepflanzt.



Es gibt Pflanzen, von denen habe ich keine Ahnung, wo die herkommen. Auf dem Foto oben sieht man Portulak, der wächst hier zwischen den Bodenplatten. Manchmal bemerke ich solche Pflanzen erst, wenn sie schon recht stattlich sind. Dann wird geerntet und ich kann sicher sein, im nächsten Jahr kann ich das wieder machen, ohne irgendetwas dazu zu tun.

Auch wichtig ist die Bewässerung, überhaupt in Zeiten der mit Riesenschritten nahenden Klimakatastrophe. Bei uns geschieht die Bewässerung punktgenau mit einer Gießanlage. Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, wie viele Tropfer welche Pflanze braucht. Das bekommt sie, mehr nicht. Und manche eben gar nichts, wie zum Beispiel der Portulak.



Viele meiner Pflanzen sind mehrjährig. Meinen Minzen (s.o.) zum Beispiel reicht es, wenn ich sie alle paar Jahre aus dem Topf nehme und teile. Einfach mal schauen, ob es eine Pflanzenbörse in der Nähe gibt, dort freut sich immer jemand über einen Ableger. Und so kann man auch gratis an neue Pflanzen kommen, wenn man welche braucht. Oder man schaut im Internet nach Pflanzen-Tausch-Communities, die gibt es in Wien mittlerweile sogar in Gebietsbetreuunungen an bestimmten Tagen.



Ich bin eine, die gern erntet, wenn sie unterwegs etwas sieht. Das gilt für Obst, Wildkräuter, aber auch Saatgut. Meine Tagetes, von denen ich recht viele verschiedene habe, stammen alle von "Wildernten". Die oben habe ich, als wir auf der Schallaburg bei der Ausstellung "Der Hände Werk" waren, aus dem Garten mitgenommen. Einfach eine abgeblühte Blüte ernten und trocken. Das hat den Vorteil für die Pflanze, dass sie mehr Kraft für die kommenden Blüten hat, und schöner schaut es auch aus. Also keine Sorge, man tut da nichts Übles.



Wir haben dieses Jahr recht viele Sonnenblumen. Ich hatte ja den Verdacht, dass der Turbohausmann, der Sonnenblumen liebt und nie genug davon haben kann, mir das eine oder andere Gugucksei gelegt hat, aber mittlerweile bin ich sicher, dass die ganzen Finken, die Sonnenblumen lieben, die selber beim Ernten quasi gesät haben. Und so lieb die Finken auch sind: Ich weiß jetzt, warum das "Dreckfink" heißt. Jeden Tag, bevor ich balkongarteln darf oder draußen sitzen kann, muss ich aufkehren, weil überall die Schalen von Sonnenblumenkernen herumliegen.




Auch die Zimmerpflanzen dürfen draußen übersommern. Ganz hinten im finstersten Eck steht eine ganze Reihe an Orchideen, die ich einmal in der Woche in Wasser tauche, bis die Wurzeln sich grün gefärbt haben. Das scheint ihnen zu taugen, denn seit ich das mache, blühen sie ganz zuverlässig jeden Winter, sogar mein Frauenschuh hat schon eine Knospe angesetzt. Die kriegen ausnahmsweise im Winter drinnen Orchideendünger. Sonst wird nach Bedarf gedüngt und nur mit Hornspänen, also auch ökologisch unbedenklich. Meinen Pflanzen reicht eine monatliche Gabe von Dünger


Dass das so ausufert, damit hätten wir nicht gerechnet: Dieses Jahr haben wir wirklich ein bissi viele Sonnenblumen. Leider haben die anderen Pflanzen dann zu wenig Erde und zu wenig Licht, also werde ich nächstes Jahr dann doch mehr ausdünnen bei den vielen wilden Setzlingen, die sicher wieder aufgehen werden. Aber man lernt auch nach 20 Jahren garteln auf Balkonien noch dazu. Jedes Jahr gibt es irgendein Lehrgeld, das ich bezahle. In der Regel ist das immer ein wunderschönes Lehrgeld, daher bin ich immer wieder froh über mein Dazulernen.




Montag, 29. Juli 2019

Gefüllte Shiso-Blätter

Dieses Jahr habe ich relativ spät Shiso (= Perilla, = Wilder Sesam) in grün und rot geschenkt bekommen. Frei war nur noch ein sehr großer Topf, der eigentlich ganz und gar für eine Chayote reserviert war, aber diese Pflanze musste halt teilen. Die Partnerschaft hat sich als sehr gut erwiesen, denn die Shiso wurde so groß wie noch nie. Die grüne hat die rote schon kräftig überholt und die grünen Shiso-Blätter sind mehr als handtellergroß! Das schreit natürlich danach, dass man die Blätter füllt. Das Rezept stammt von Missboulette und wurde von mir ein wenig verändert.




Zutaten für 12-15 Stück (= 2 Hauptspeisenportionen)

12-15 große Shisoblätter (= Perillablätter) 
200 g Faschiertes, gemischt
2 große Eier
griffiges Mehl für Panier
Salz
Pfeffer
1 Schalotte,  sehr fein gehackt
4-5 EL geschmacksneutrales Öl zum Braten

Dip:
5 EL Sojasauce
1 EL Sesamöl


Die Blätter unter fließendem Wasser waschen, trocken schütteln. Die Blätter müssen beim Panieren aber noch eine leichte Restfeuchigkeit haben, sonst haftet das Mehl nicht dran. Das Fleisch salzen und pfeffern, diese Masse mit einer sehr fein gehackten Schalotte gut vermengen.
Die Blätter mit der dunklen Oberseite nach oben auf eine Hand auflegen. Eine Hälfte des Blattes (also bis zur mittleren Blattrippe) mit 2-3 TL von der Fleischmasse bis zum Rand bestreichen. Das Blatt zuklappen.
Wenn alle Blätter befüllt sind, Öl in einer Pfanne heiß werden lassen. Mehl in einen Suppenteller geben, Eier mit Salz und Pfeffer in einem zweiten Teller verquirlen.
Die gefüllten Blätter erst in Mehl wenden, dann in  den verschlagenen Eiern. Auf jeder Seite 2-3 min. braten.

Für den Dip Sojasauce mit Sesamöl in ein Schüssel geben.


Der vordere Dip auf dem Foto ist der zweite, gemixte Aufguss von meinem Chiliöl, der uns ein Haucherl besser geschmeckt hat als der Sojasaucen-Dip, wobei der auch sehr gut passt.

Ich habe hauptsächlich grüne Blätter gefüllt, einfach weil die größer sind. Zum Testen habe ich auch zwei rote befüllt. Das geht auch, aber die grünen schmecken mir ein bissi besser.

Montag, 27. November 2017

[Balkonien] Bevor die Kälte kommt ...


Balkonien habe ich heuer selten gezeigt. Das hat auch einen sehr guten Grund: Ich hatte eine Invasion von Sauviechern aller Art. Wie immer Dickmaulrüssler, aber davon Unmengen, Grashüpfer, alle möglichen Larven - sie haben mir meine Pflanzen kahl gefressen! Ich bin Fachfrau im Erkennen von Fraß-Spuren geworden. Es war keine Freude. Nach wie vor bleibt mein Balkon bio und daher mussten wir uns schweren Herzens von unseren beiden großen Rhododendren trennen, denn bei denen haben die Dickmaulrüssler ganze Arbeit geleistet und sie gemeuchelt.

Nun ist es kalt genug, dass die Schädlinge nicht mehr da sind. Mein Balkonien macht mir gerade sehr viel Freude. Wir haben schon diverse Futterspender, Meisenringe und anders Fettfutter bereit gestellt. Ich sehe von meinem Arbeitszimmer auf die meisten Futterplätze und jeden Vormittag ist dort ein richtiges Gewusel.

Auch sonst ist es toll draußen: Ich ernte noch richtig viel und auch die Zierpflanzen sind noch so schön. Vor zwei Jahren lag um diese Zeit schon der Schnee auf Balkonien. Nun nehme ich euch noch mit auf einen Rundgang.
Das ist Zierkohl. Der ist zu einer richtig mächtigen Pflanze herangewachsen.

Roter Blattsenf hält ein paar Minusgrade aus und wächst sehr brav.

In die Kisteln meiner Salatwand habe ich einige asiatische Blattsalatmischungen gesät - klappt super!

Namenia, noch so ein asiatisches Blattgemüse, das wunderbar wächst bei diesen Temperaturen.

Meine Walderdbeeren tragen immer noch, aber sie schmecken nicht mehr so toll, weil sie zu wenig Sonne haben.

Meine Rose, von der ich dachte, die wird nichts mehr, weil sie auch sehr gebeutelt war durch Schädlinge.

Eine letzte Blüte aus einer Mischung essbarer Blüten schlägt sich wacker und kommt heute in den Salat.

Die Malven blühen noch sehr schön - ganzen Sommer hatte ich nur angeknabberte Blüten, jetzt sind sie heil.

Meine Kohlgemüse wachsen ganz brav. Das sind mittlerweile hüfthohe Stauden. Nun brauchen wir noch Frost, dann wird geerntet.

Das war ein unglaubliches Sonntagsvergnügen: Vor 6 Wochen gesät und heute geerntet!

Sonntag, 26. Februar 2017

Gruß vom Frühling

Letzte Woche hatten wir bis zu 17 Grad in Wien. Einerseits Kopfweh-Wetter, andererseits aber schon sehr toll. Endlich Sonnenschein und blauer Himmel! Da wandern die Mundwinkel automatisch nach oben und die grantlerischen Wiener werden wieder ein wenig milder gestimmt. Mich hat meine Schneerose mit vielen, vielen Knospen erfreut. Ich bin sicher, ich muss euch noch einmal mit Fotos belästigen, wenn die Blüten ganz offen sind.



Ines von Eclectic Hamilton ruft wieder zu Sunday Inspiration auf: 1 Foto, nicht mehr. Und viel mehr tut sich auf Balkonien eh noch nicht, also passt mein Posting sehr gut.


Ich wünsch euch allen einen wunderbaren Sonntag!

Sonntag, 15. Januar 2017

[Balkonien] Lebenszeichen

Eines der ersten Lebenszeichen auf Balkonien! Ganz zaghaft hat sich ein Schneeglöckchen hervorgewagt. Wir hatten diese Woche erst Schneefall, dann minus 15 Grad, das Schneeglöckerl war unter der weißen Pracht verschütt gegangen. Ich dachte, das ist dahin. Denkste! Nun lacht es wieder ganz neckisch hervor. Die Schneerosen daneben liegen platt und steif gefroren darnieder. Und ich freu mich, dass der Winter von meinem Glöckchen ausgeläutet wird.


Nachdem es noch nicht mehr zu sehen gibt, habe ich nur dieses eine Foto. Das darf also wieder bei Ines zu ihrer sunday inspiration - schon die Nummer 83! Glückwunsch für dieses Durchhaltevermögen.


Mittwoch, 26. Oktober 2016

[Balkonien] Eingewintert

Nachdem ich im Sommer lange weg war und selbiger wettermäßig recht unfreundlich war, habe ich nun schon länger keine Balkonienfotos gezeigt: Die Dickmaulrüssler hatten freie Bahn, weil niemand in der Nacht herumgegangen ist und die eingesammelt hat, sondern sie haben alles abgefressen, nur das Unkraut haben sie stehen gelassen. Es war streckenweise zum Heulen! Nun haben wir aber alles auf Winterbetrieb umgestellt, Nematoden ausgebracht und ein paar bunte Blumen gepflanzt, daher bin ich derzeit wieder versöhnt mit Balkonien. Ich nehm euch eine Runde mit, bevor der Balkon in Winterschlaf versinken darf.

Das letzte Gemüse wird geerntet - stolz wie nur was bin ich auf meine kleinen Verreckerl!

Meine neue Rose schiebt wacker noch ein paar Blüten raus.

Es wohnen wieder Blümchen mit Gesicht hier!

Nein, der wird nicht gegessen, das ist Zierkohl.

Diese Schlingpflanzen dürfen bleiben. Sie sind zwar nicht winterhart, aber blühen so schön.

Wie immer unermüdlich sind die Walderdbeeren. Schmecken tun sie leider nach nichts mehr.

Bis zum ersten Frost werden mich diese Blüten erfreuen.

Auf meiner Salatwand wächst Radicchio, der Kälte relativ gut aushalten kann.



Ein letzter Blick aufs Marienkäferchen, dann wurde auch der Tisch abgebaut, auf dem es krabbelt.

Und damit verabschiede ich mich für eine kurze Aus-Zeit. :)

Sonntag, 28. August 2016

Schwarze Piri Piri

Dieses Jahr habe ich erstmals Piri Piri mit dunklem Laub auf Balkonien. Seit dem ersten Tag ist es eine Freude, die Pflanze anzuschauen, weil sie so hübsch ist. Nun werden der Reihe nach die sauscharfen Früchte reif: winzig sind sie und sehr zahlreich. In einer Woche werden die kleinen Scheißerchen wohl alle rot sein, dann würde ich sie gern konservieren in Form einer Hot Sauce. Hat vielleicht jemand ein Rezept für mich? Bitte gern verlinken in einem Kommentar. Ich bin überwältigt von der Vielzahl an Rezepten und weiß nicht so recht, welches ich nachmachen soll. Für Hilfe sage ich schon mal herzlichen Dank!



Zum 63. Mal gibt es die sunday inspiration bei der lieben Ines und ihrem wunderschönen Blog eclectic hamilton, da schicke ich mein Foto wieder vorbei.

Montag, 4. Juli 2016

[Buchbesprechung] Vom Beet in die Küche


Eigentlich wäre dieses Buch vom AT-Verlag nach meiner To Do-Liste noch gar nicht dran, aber aus gegebenem Anlass ziehe ich es vor. Weil warum? Es wird jetzt der Reihe nach alles reif auf Balkonien, also auch in Gärten. Und dieses Buch begleitet einen so wunderbar durch das Gartenjahr, dass es eine Schande wäre, es erst später im Jahr vorzustellen. Dieses Buch ist eine Fundgrube! Hätte es das vor ein paar Jahren schon gegeben, hätte ich meine Funkien, denen ich nicht mehr Herr wurde, weil sie so gewuchert haben, nicht entsorgt, denn die Wurzeln kann man essen! Angeblich sind sie so delikat wie Spargel. Aber nicht nur die kann man essen. Man findet in dem Buch Rezepte wie Dahlienknollen als Ofengemüse, einen Fetthennensalat, Blattgemüse aus dem Laub von Süsskartoffeln oder Pannacotta mit Rosenblüten und Aroniabeeren.
Es gibt immer ausführliche Pflanzenbeschreibungen, empfehlenswerte Sorten, welche Anforderungen sie haben, was sie an Inhaltsstoffen mitbringen, welche Teile man essen kann und schießlich ein Rezept. Die Rezepte sind alle einfach und ich muss zugeben, manchmal extrem schlicht, sodass ich zuerst dachte, na jaaaaa, vielleicht eh nicht so schlecht, aber eben na jaaaaa ... Bis ich dann angefangen habe zu kochen.

Aber zuerst noch kurz ein Wort zu den Fotos: Christoph Stöh Grünig hat die gemacht. Er ist selbständiger Fotograf und Filmemacher, Schwerpunkt Gartenbilder, Hotelfotografie sowie Sportbilder. Für »Gärtnern - die neue Freiheit« hat er zusammen mit Sabine Reber den Deutschen Gartenbuchpreis gewonnen. Die Fotos sind eine Liebeserklärung ans Gärtnern: schmutzige Hände, die einen Bund Radieschen halten - falls man Händen ansehen kann, dass sie glücklich sind, dann sind es diese! Paradeiser, die schon aufgeplatzt sind und denen man die Reife ansieht. Ein Weinstock, der sich um einen alten Türstock schlingt - wunderprächtig! Wieder einmal ein unglaublich schönes Buch, das der AT-Verlag da rausgebracht hat.

Über die Autorin, Sabine Reber, habe ich in meiner Buchbesprechung Veranda-Junkies schon geschrieben. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin, Sachbuch- und Romanautorin, seit der Jahrtausendwende gehört ihr halbes Leben dem Gärtnern und sie wurden in der Zwischenzeit zum "Grünen Daumen der Schweiz". Sie bestätigt meine geheime These, dass SchweizerInnen nicht anders können als immer zu arbeiten. Man kann im Internet auch einen Blick in ihren Garten machen: Sabines Garten, wer ein knappes halbes Stündchen Zeit hat, findet hier eine Kochsendung, bei der man auch gleich ein bisserl Schwyzer Dütsch lernen kann und ein Rezept für gebackene Fischstreifen mit Blüten-Remoulade und Erbsen-Espuma entdecken kann.

Und nun der Grund, warum diese Buchbesprechung vorgezogen wurden: Die Erbsen sind reif! Und es gibt so ein schönes Rezept zur Komplettverwertung der Pflanze, das kann ich euch nicht vorenthalten!


400g junge Erdäpfeln - wirklich kleine!
2 - 3 EL Olivenöl
1/2 TL grobes Meersalz
10 Lavendelblüten
2 Hände voll frische Erbsenblätter (wenn man 3 Hände voll übrig hat, ist das besser)
1 Tasse frische Erbsen
200 g Cremé frâiche
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Erdäpfeln mit Olivenöl mischen, salzen, bei 200 Grad (Rohr vorgeheizt) garen. Im Buch werden 15 min als Garzeit angegeben, aber meine Erdäpfeln waren offensichtlich ein bissi größer, die haben 30 min gebraucht. Während die Erdäpfel im Rohr sind, den Lavendel ernten und die Blüten fein hacken. Wenn die Erdäpfel fast fertig sind, mit den Lavendelblüten bestreuen und noch 5 min. weiter garen.
Erbsenblätter ernten und blanchieren, eiskalt abschrecken, pürieren und durch ein Sieb streichen. Diese Creme mit Cremé frâiche mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Alles gemeinsam auf einem Teller anrichten.



Dieses Essen hat der Turbohausmann gekocht - also eigentlich sagt er immer, er kann nicht kochen. Ha! Das glaub ich ihm jetzt nicht mehr. So wunderschön hat er das gemacht. Und es hat wirklich gut geschmeckt. Auch die Erbsensprossen haben sich sehr gut gemacht auf dem Teller.


Herzlichen Dank an den AT-Verlag, einerseits dafür, dass ihr dieses Buch herausgebracht habt, andererseits dass ihr es mir für die Rezension überlassen habt.

Sonntag, 3. Juli 2016

Malve

In einem meiner Töpfe habe ich eine Saatmischung namens "Essbare Blüten" gesät. So wirklich weiß ich oft nicht, was da jetzt gerade wächst, doch bei Malven, die zu meinen Lieblingen gehören, bin ich immer sicher, dass es eine ist. Diese hier finde ich besonders hübsch.


Eine sonntägliche Inspiration, die ich zu Ines von Eclectic Hamilton und ihrer Link Party schicke.

Mittwoch, 29. Juni 2016

[Balkonien] Juni 2016

Wie schon seit Monaten nehme ich euch mit dem letzten Posting des Monats wieder mit, um mit mir gemeinsam eine Runde auf Balkonien zu drehen. Wobei mich letztens jemand gefragt hat, ob wir bei dem Dschungel überhaupt durchkommen: Na jaaaa irgendwie schon. Aber des Turbohausmanns Wunsch, einmal eine Liege aufstellen zu können, um draußen mal faulenzen und lesen zu können, musste auch dieses Mal der Realität weichen ... ;)

Mein Hochbeet - alles wuchert im Überschwang

Gelbe Himbeeren: auch im zweiten Jahr noch ein wenig zögerlich beim Tragen

Die Bodendeckercelmatis bildet wunderschöne kleine Glöckchen.

Diese Clematis hat dieses Jahr entschieden, in zwei verschiedene Faben zu blühen.

Die schwarzen Ribiseln tragen extrem brav, dafür haben die roten Totalausfall.

Dem Turbohausmann seine Fuchsien, die fordert er jedes Jahr sehr bestimmt ein.

Jeden Morgen die Blättern der Duftpelargonien reiben und an den Fingern riechen.

Fuchsien sind wirklich ein Wunder der Vielfalt.

Das sind Erbsen namens Blauwschokker mit roten Schoten.
Bartfaden heißt diese Pflanze, wie ich nun weiß.

Olivenkraut, seit 3 Jahren mein braver Begleiter, in voller Blüte

Der Sichuan-Pfeffer tut immer noch ganz brav.

Die Paradeiser tun trotz des vielen Regens ganz brav.

Piri-Piri werden wir dieses Jahr wohl genug ernten können.

Das sind auch Piri-Piri, aber die dunkle Variante.

Meine neue Rose blüht immer noch.

Die roten Himbeeren tragen unglaublich brav.

Ja, wir haben auch ganz normale Balkonblumen. :)

Am Gang draußen beginnt gerade die Lavendelblüte.