Freitag, 30. September 2011

Kürbisrisotto mit Salbei

Wieder ein Rezept von bbc good food. Da soll noch einmal einer sagen, Engländer können nicht kochen. Neben Nigel Slater-Rezepten sind meine Highlights dort die vielen Kürbisrezepte. Und nachdem ich schon beim Rezept von der Kürbisfrittata die Kombination vom Kürbis mit dem Salbei so toll gefunden habe, kann ich das auch bei diesem Risotto bestätigen. Und bloß nicht an der Menge vom Salbei sparen!
Mein Rezept ist wieder einmal Auge mal Pi nachgekocht. Wer ganz genau nach dem BBC-Rezept kochen will, hier ist der Link: click

Zutaten für 2 verfressene Personen:
1/2 Kilo Butternusskürbis
1 kleine Zwiebel
200 g Risotto-Reis
Salbei - ich habe 4 Stängel genommen
Olivenöl
1/8 l Weißwein
1 EL Butter
1 EL Parmesan, gerieben
1/2 l Gemüsesuppe


Den Kürbis halbieren, Kerne und anderes unerfreuliches Innenleben entfernen, das Fruchtfleisch über Kreuz einschneiden und mit Olivenöl beträufeln. Mit der Hälfte der Salbeiblätter belegen. Im vorgeheizten Backrohr 1/2 Stunde bei 180 Grad braten, eine Hälfte schon nach 15 min. herausnehmen. Kürbis überkühlen lassen, schälen. Die Hälfte, die länger im Rohr war und daher ganz weich ist, zu einem Püree zerstampfen. Die Hälfte, die noch nicht ganz gar ist, in Würfelchen schneiden.
Für den Risotto die Zwiebel klein schneiden und in Olivenöl hell anrösten. Reis mitrösten, bis er glasig ist, mit dem Weißwein aufgießen, einkochen lassen. Gemüsesuppe erhitzen, und schöpferweise zum Reis geben, rühren, rühren, rühren! So lange Suppe zugießen, bis der Reis schön schlatzig ist.
In der Zwischenzeit die übrigen Salbeiblätter in reichlich Olivenöl frittieren. Die Blätter auf Küchenkrepp abtropfen lassen. In dem nun mit Salbei aromatisierten Öl die Kürbiswürfel anrösten.
In den fertigen Risotto das Kürbismus, den Parmesan und die Butter einrühren, 10 min. rasten lassen. Beim Anrichten mit den Kürbisstücken und den frittierten Salbeiblättern garnieren.


Vom Blog Wo geht's zum Gemüseregal wird gerade das erste Blog-Event ausgerichtet. Das Thema lautet "Herbst". Und da Kürbisse für mich immer etwas total Herbstliches sind, reiche ich dieses Rezept beim Event ein. Liebe Franzi, ich möchte bitte bei einer Abstimmung nicht mitmachen, sondern nur außer Konkurrenz dabei sein.

Herbst vegetarisch

Donnerstag, 29. September 2011

Feigen-Mozzarella-Salat

Den sinnlichsten Salat der Welt nennt Jamie Oliver diese Kreation. Ja, schön ausschauen tut er, ausgezeichnet schmecken auch, aber wo die Sinnlichkeit sein soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es stimmt natürlich, seit Eva beim Auszug aus dem Paradies sich schamhaft mit einem Feigenblatt bedeckte, ist dieses Blatt ein Synonym für weibliche Sexualität. Aber in Wien haben wir's mehr mit der Vielfalt - man findet die Dattel genau so wie das "Zwedschgal" (die Zwetschke) als Synonym für die Vagina. Das war aber noch zur guten alten Zeit, als alles noch gut und aus Holz war, heute gibt es da ganz andere Ausdrücke ...

Mindestens zweimal im Jahr pilgere ich nach Simmering, Adresse "Am Himmelreich", zum Feigenhof. Einmal im Frühling, wenn ich Kräuter pflanzen will, das zweite Mal im Herbst, wenn die Feigenernte am Feigenhof im Gang ist. Mittlerweile hat der Feigenhof es auf stolze 28 verschiedene Feigensorten gebracht! Immer muss ich mir auf die Finger klopfen, damit nicht mehr Sachen mitkommen als wir wirklich brauchen. Okay, ich muss dem Turbohausmann recht geben - ich bringe trotzdem mehr Sachen mit, als ich kaufen wollte.

Nun aber genug geschwafelt. Hier ist er, der "sexiest salad of the world":


Schnell und einfach zuzubereiten: Feigen über Kreuz einschneiden und aufdrücken, damit die Marinade gut in die Frucht hineinfließen kann. Zusammen mit zimmerwarmem (wichtig!) Büffelmozzarella und luftgetrocknetem Schinken (hier: Bresaola) auf Rucola betten. Man kann noch ein wenig Basilikum zerzupfen und drüberstreuen. Als Marinade nimmt Jamie Oliver 6 EL Olivenöl, 3 EL Zitronensaft, 1 EL Honig,  Meersalz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, eventuell noch 2 EL Balsamico. Den fertigen Salat mit der Marinade beträufeln.
Auf jeden Fall Brot zu dem Salat servieren, um die Soße am Ende auftunken zu können!



Quelle: Genial kochen mit Jamie Oliver

Mittwoch, 28. September 2011

Küchenschabes Zwetschkenkuchen

Ein großes Dankeschön an die Oma der Küchenschabe, von der dieses Rezept stammt. Und ich muss gestehen, manchmal bin ich es der Küchenschabe neidig, wenn sie beschreibt, wie sie ihr eigenes Obst erntet, auch wenn sie dabei gegen Wespen und Hornissen ankämpfen muss. Es ist gar nicht so einfach, gutes Obst und Gemüse zu finden - mit den meisten Zwetschken kann man Löcher in Wände schießen, so hart sind die. Und wenn man dann noch richtige Hauszwetschken und keine geschmacklosen Pflaumen haben will, dann wird es richtig eng. Aber ich hatte wieder mal Glück! Und so prächtig hat dann das Endergebnis ausgeschaut:



Teig:
300 g glattes Mehl
1 Backpulver (Turbohausfrau: 1/2 Weinstein-Backpulver)
100 g Staubzucker
1 Eigelb
180 g Butter

Füllung:
200 g gemahlene Mandeln
100 g brauner Zucker
1 TL Zimt
1 Messerspitze Nelkenpulver
3 Eier
Zwetschken, entkernt und halbiert
Staubzucker zum Bestreuen


Aus den Zutaten für den Teig rasch einen Mürbteig kneten, zu einer Kugel formen und im Kühlschrank mindestens eine Stunde rasten lassen.
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Für die Fülle die Eier gut verquirln, Mandeln und Zucker vermischen, alles mit den Gewürzen zu einem dicken Brei rühren.
Den Teig ausrollen und in eine gefettete und bemehlte Form geben. Wie man auf dem oberen Foto sieht, ist mir das nicht so ganz gelungen, ich musste den Teig kräftig stückeln.
Die Mandelmasse über den Teig streichen.
Die halbierten Zwetschken mit der Schnittfläche nach oben auf den Teig legen.
Ca. 40 min. bei 180 Grad (keine Umluft) backen. Nach der Hälfte der Zeit kontrollieren, ob der Kuchen zu stark bräunt - wenn ja, mit Alufolie abdecken.

Dienstag, 27. September 2011

Mojo rosso

Eine Mojo (ausgesprochen: moxo) ist eine kanarische Würzsoße. Die kanarische Küche hat durch die geografische Lage und die politische Zugehörigkeit sowohl spanische als auch nordafrikanische Einflüsse, was man bei den Zutaten dieser Soße gut erkennen kann. Rezepte gibt es wahrscheinlich so viele wie bei uns von Knödeln oder ähnlichen Standardgerichten. Dieses Rezept hier ist ein buntes Mischmasch und hat keine bestimmte Quelle.
Die ursprüngliche Variante war, Mojo rosso oder Mojo verde einfach mit Erdäpfeln zu essen - schmeckt auch sehr gut, aber uns war nach Fleisch zumute, also gab es gegrillte Lammkotelettes dazu, außerdem noch gegrillte Zucchini.
Der aktuelle Grund, warum ich das Rezept hier poste: Der Gärtner-Blog hat aufgerufen zu einem Kochevent mit dem Thema Aubergine. Wir in Österreich kennen keine Auberginen, wir nehmen dafür Melanzani! ;) Und Melanzani gehören zu meinen Lieblingsgemüsesorten, wie man an meinem Stichwortverzeichnis unschwer erkennen kann. Egal, ob vor Fett triefend in Mousaka, schwarz gegrillt wie hier oder sonst wie - Melanzani gehen immer!




Zutaten für 4 Portionen:
1 mittelgroße Melanzani, gegrillt und geschält
1 rote dickfleischige Paprikaschote, gegrillt und geschält
1 großer Fleischparadeiser
2 EL Mandelblättchen
1 rote Chilischote
1 TL Kreuzkümmel, geröstet und danach gemörsert
1 Knoblauchzehe
1 Bund Minze (nur die Blättchen)
1 Zitrone (Saft + Schale)
Salz, Pfeffer, Zucker, Olivenöl


Die Melanzani unbedingt rundherum einstechen, bevor man sie grillt. Eine mittelgroße ist bei mir in ca. einer halben Stunde unter dem Grill schön zusammengefallen und damit gar. Wenn die Melanzani ausgekühlt ist, kann man sie gut schälen.
Beim Paprika ist es noch einfacher - man grillt den einfach, bis er rundherum schwarz ist. Paprika nachher in ein luftdicht verschlossenes Plastiksackerl oder eine luftdicht schließende Dose geben. Wenn der Paprika ausgekühlt ist, kann man ihn leicht schälen. Sollten Stellen vom Fruchtfleisch schwarz sein, dann diese wegschneiden.
Den Paradeiser über kreuz einschneiden, blanchieren, schälen. Die Kerne und das schlatzige Innenleben entfernen.
Kreuzkümmel ohne Fett anrösten. Überkühlt im Mörser zu Pulver zermahlen.
Mandelblättchen ebenfalls ohne Fett anrösten.
Minze waschen und die Blättchen abzupfen - mein Bund hatte übrigens 10 Stiele. Das klingt jetzt viel, vor allem habe ich die kräftig schmeckende marokkanische Minze verwendet, aber dennoch hat die Minze nicht im Geschmack dominiert, sondern hat der Mojo eine schön frische Note gegeben.
Wenn der Chili sehr scharf ist, die Kerne entfernen, das entschärft ein wenig. Sonst einfach nur den Stiel herausdrehen und ab damit in den Mixer.
Alle Zutaten in ein Mixgefäß geben, 3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und -schale sowie eine Prise Zucker dazugeben und alles pürieren.





Wenn nötig, noch einmal mit den Gewürzen abschmecken. Die Soße wird kalt serviert, also genau richtig für die letzten schönen Tage - wir haben tatsächlich unseren bereits eingewinterten Grill noch einmal rausgeholt und in Betrieb genommen. Und so, wie es derzeit ausschaut, werden wir ihn noch das ein oder andere Mal in diesem wunderschönen Herbst verwenden


Montag, 26. September 2011

Dirndlkirtag in Kirchberg an der Pielach

Gestern hatten wir es doch geschafft, ins Pielachtal zum Dirndlkirtag zu fahren. Es waren Menschen dort, viele Menschen! Sehr viele Menschen! Das war die Schlange beim Eingang.


Die Dirndln sahen doch deutlich anders aus als die, die ich am Wegrand pflücke: viel dunkler und auch viel kleiner. Es werden anscheinend drei verschiedene Sorten im Pielachtal kultiviert. Roh finde ich aber alle drei Sorten genau so unessbar wie die, die ich kenne.




Es gab viele kulinarische Sachen aus Dirndln zu kaufen - wir haben nun einen Dirndlschnaps, Dirndlsenf, Dirndlessig und Dirndlschoki.


Von Keramik über Seife bis zu Dirndkernkissen gab es so ziemlich alles rund um die Dirndl zu kaufen!


Sonntag, 25. September 2011

Flammkuchen mit Sauerkraut

Als ich diesen Flammkuchen bei essen und trinken entdeckt hatte, wusste ich, der kommt auch noch in meine Gasse! Und nachdem ich am Markt beim Leo, dem wohl berühmtesten Sauerkrautverkäufer, schönes Sauerkraut ergattern konnte, machte ich mich ans Werk. Wie fast immer habe ich mich nicht an das Originalrezept gehalten, sondern nur die Idee übernommen.

Für 2 Personen:
200 g glattes Mehl
1/2 Würfel Germ
1 TL Salz
1 Prise Zucker
150 ml lauwarmes Wasser

1 Becher Sauerrahm
1 Chilischote
150 g Sauerkraut
100 g Schinken in Würfel geschnitten

Die Germ im lauwarmen Wasser mit Salz und Zucker auflösen, unter das Mehl rühren, alles sehr gut verkneten und mindestens eine Stunde aufgehen lassen. In der Zwischenzeit das Backrohr mit dem Pizzastein eine Stunde auf 250 Grad aufheizen.

Den aufgegangenen Teig noch einmal rasch zusammenkneten, in zwei Teile teilen und diese zu großem Fladen (nicht größer als der Pizzastein) auswalken. Mit dem Sauerrahm bestreichen, die atomisierten Chili draufstreuen, Sauerkraut auf dem Rahm verteilen und die Schinkenwürfel drauflegen. Ca. 10 min. backen.

Fazit: War okay, muss aber nicht unbedingt wiederholt werden.

Samstag, 24. September 2011

Eierschwammerlrisotto

Nun geht sie schön langsam zu Ende, die Zeit der Eierschwammerln. Zwar haben wir in Wien noch strahlend schönes Herbstwetter, aber die Nächte sind kühl und die Schwammerln mögen das nicht. Man sieht es ihnen auch schon an:


Solche Schwammerln würde ich in der Hochsaison nicht in meine Küche lassen, aber jetzt heißt es, entweder die oder gar keine. Und zum Abschied nehme ich auch diese hier in Kauf. Risotto mit Eierschwammerln habe ich dieses Jahr nämlich noch gar nicht gekocht, aber das muss unbedingt einmal pro Saison sein.

Zutaten für 2 Portionen:
300 g Eierschwammerln
ca. 1/2 l Hühnerfond
1/8 l Weißwein
1 Schalotte
200 g Risotto-Reis
1 EL Butter
3 EL Olivenöl
1 EL geriebener Parmesan


Schwammerln putzen, wenn nötig waschen, die größeren zerteilen. Hühnerfond erhitzen. Schalotte klein schneiden, in 2 EL Ölivenöl anschwitzen. Den Reis dazugeben und mitrösten, bis er schön vom Olivenöl überzogen ist. Mit dem Weißwein aufgießen, diesen ganz einkochen lassen. Dann schöpferweise immer wieder Hühnerfond zugeben und unter ständigem Rühren kochen.
In der Zwischenzeit die Schwammerln in 1 EL Olivenöl anbraten - wenn nötig portionsweise, sie sollen immer schön trocken braten und nicht in einer Suppe davonschwimmen.
Wenn der Risotto ordentlich schlatzig ist, Schwammerln, Butter und Parmesan einrühren. Deckel drauf und 10 min. rasten lassen.


Donnerstag, 22. September 2011

Ankündigung: Terra Madre Wien von 13. - 15.10. im Wiener Rathaus

Terra Madre präsentiert sich wieder im Arkadenhof des Wiener Rathauses. 50 Standln von Produzenten aus Österreich und den umliegenden Nachbarländern präsentieren Lebensmittelhandwerk. Von Backwaren, Ölen, Essig, Wein bis zu Käse, Schinken- und Wurstspezialitäten sowie vielen Obst- und Gemüsesorten reicht die Bandbreite. Außerdem gibt es noch einen Parcours der Sinne und eine Schule des Geschmacks - für Letzteres gibt es kostenpflichte Kurse, zu buchen bei Terra Madre.

Mittwoch, 21. September 2011

Kürbis mit Linsen und Feta

Kürbiszeit heißt für mich immer auch, mal wieder bei bbc good food  vorbeizuschauen. Die Sammlung der Kübrisrezepte ist eindrucksvoll: Allein beim Butternuss-Kürbis finden sich 114 Rezepte. Auch die bisher in meinem Blog beschriebenen beiden  Kürbisrezepte stammen von dort.

Dieses Mal habe ich einen Acorn-Kürbis gekauft - völliges Kürbis-Neuland für mich. So schaut der aus:

Für 2 Personen:
1 kleiner Kürbis (BBC: Butternuss, Turbohausfrau Acorn)
1 Zwiebel, in grobe Stücke geschnitten
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
2 EL Olivenöl
100 g Linsen (BBC: Puy, Turbohausfrau: rote)
1/2 TL Zimt
1/2 TL Kreuzkümmel ganz
1/2 TL Kreuzkümmel gemahlen
1/2 TL süßer ungarischer Paprika
1 Prise Cayennepfeffer
1 EL Pinienkerne
200 g Feta
1 EL Petersilie, gehackt
1 EL Minze, gehackt
Saft 1/2 Zitrone
(BBC: Granatapfelkerne, Turbohausfrau hatte keine, also ersatzlos gestrichen)

Für das Tahini-Joghurt:
250 g festes Naturjoghurt (griechisches oder türkisches)
100 g Tahini
1 Knoblauchzehe

Den Kürbis waschen, halbieren, die Kerne herausschaben und die Hälften bei 200 Grad ca. 45 min. im Backrohr garen, bis das Fleisch schön weich ist. Backrohr nicht ausschalten - das braucht man noch.
In der Zwischenzeit die Linsen in Wasser vorgaren. Wenn man Puy-Linsen nimmt, ist das weniger problematisch, denn die zerkochen nicht, also kann man sie schon 20 min. vorkochen. Die roten Linsen nur 5 min. kochen, dann abseihen und abschrecken.
Kürbis überkühlen lassen. Das Fruchtfleisch herausschaben, aber noch einen Rand stehen lassen, der dem Kürbis Halt gibt. Das Kürbisfleisch grob hacken.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, bei mittlerer Hitze den Zwiebel anrösten, Knofi dazugeben, Temperatur runterschalten und 10 min. sanft braten lassen.
Wenn man wie ich nur ganzen Kreuzkümmel hat, die gesamte Menge ohne Fett anrösten, bis er zu duften beginnt. Dann die Hälfte vom Kreuzkümmel im Mörser fein zermahlen.
Sämtliche Gewürze zur Zwiebel-Knoblauch-Mischung geben und noch ein paar Minuten braten - auf niedriger Temperatur, weil vor allem der Paprika verbrennt leicht!
Pinienkerne ohne Fett anrösten.
Das Kürbisfleisch, die Linsen und 200 ml Wasser dazugeben und alles köcheln lassen, bis die Linsen gar und das Wasser aufgesogen ist - hat ca. 10 Minuten gedauert.
Den Feta zerbröseln, Kräuter hacken.


Alle Zutaten miteinander vermischen, wenn nötig noch salzen und pfeffern, in die Kürbishälften füllen und 15 min. bei 200 Grad im Backrohr überbacken.

Für das Tahini-Joghurt den Knoblauch fein hacken und mit den anderen Zutaten gut verrühren. Zu den Kürbishälften servieren.

Dazu gab es bei uns Blattsalat.

Fazit: Unbedingt zur Nachahmung empfohlen, wenn man arabisch-indisch-angehauchte Küche mag. Die Zubereitung hat eineinviertel Stunden in Anspruch genommen, also nichts, wenn schnell mal was auf dem Tisch stehen muss.



Quelle: bbc good food - butternut with spiced lentis and feta

Dienstag, 20. September 2011

Käse-Crème brûlée

Irgendwie bin ich gerade am Crème brûlée-Trip: Vor kurzer Zeit habe ich ein Rezept für Crème brûlée mit Chipotles gepostet, nun kommt schon wieder eine exotische Variante von der gebrannten Creme. Der Plan, die nachzukochen, ist eigentlich schon seit August aktuell. Wir waren in Vorarlberg im Montafon auf Urlaub. Wenn man dort die Silvretta Hochalpenstraße zur Bieler Höhe hochfährt und dann ein Stück weiter, landet man im Paznaun, einem schönen Tal mit offenbar sehr vielen grandiosen Köchen. Und einem unglaublichen Almkäs! Wie schon oft konnte ich einem lokalen Kochbuch nicht widerstehen - ich hab nur das Titelfoto gesehen und wusste, das muss einziehen! Also gleich mal ein Beitrag zu DKduW, weil es das erste Rezept ist, das ich aus diesem Kochbuch nachbrutzle.



Es handelt sich um das Buch "Paznauner Küchengeheimnisse" von Martin Sieberer. Die Aufmachung ist ein Traum! Fotos zum Umfallen schön - von den einzelnen Gerichten, aber auch von der Landschaft. Die Gestaltung ist durchgehend sehr liebevoll. Einzelne Köche aus dem Paznaun verraten diverse Menüs. Im Anhang finden sich noch Rezepte für die Basics wie Fonds etc.
Nachkochbar sind die Rezepte leider nur teilweise. Es werden sehr viele lokale Produkte verwendet, was ich natürlich sehr löblich finde, aber das macht es für einen normalen Haushalt nicht unbedingt einfach. Und die Chance, in Wien an Gamsfilet oder Galtürer Almkäs zu kommen, ist gleich Null. Bei dem Käse hatte ich das Glück, ihn im Urlaub kosten zu können, also wusste ich, durch welchen Käse ich ihn ersetzen kann. Schwieriger wird es schon wieder bei Rezepten, wenn explizit milder Paznauner Almkäs oder kräftiger Paznauner Almkäs verwendet wird.
Generell sind die Rezepte auf sehr hohem Niveau. Bei diesem Rezept steht zum Beispiel dabei: zur Rose abziehen. Ich hab natürlich keine Ahnung, was das heißt. Ganz falsch habe ich es offensichtlich nicht gemacht, weil die Cremè gelungen ist. Ohne Dampfgarer braucht man übrigens auch nicht starten!



Zutaten für 4 Portionen:
50 g Galtürer Almkäse (Turbohausfrau: Bergkäse, ein etwas älterer und daher kräftiger)
50 ml Milch
50 ml Schlagobers
1 Eigelb
20 g brauner Zucker
Salz, Cayennepfeffer
(Turbohausfrau: Kresse zum Verzieren)


Milch und Schlagobers erwärmen, den geriebenen Käse darin auflösen und sehr gut mixen. Nun kommt's: Mit Eigelb zur Rose abziehen! Öhm, ja, ich hab das Eigelb halt einfach auch sehr gut eingemixt. Mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken. In Förmchen füllen und mit Folie abgedeckt bei 85 Grad für 25 min. dämpfen - mein Dampfgarer hat keine Temperatureinstellung, aber zum zweiten Mal Glück gehabt, denn die Crème wurde dennoch gar.
Die Crème brûlée kühlen und mit dem braunen Zucker flämmen.


Und so sieht das Meisterwerk im Buch aus - natürlich ein Dessert, bestehend aus 3 verschiedenen Bestandteilen.


Meine Gäste sind arm dran, die müssen mit nur einer Nachspeise auskommen, dafür aber mit Kresse behübscht, und das schaut dann so aus:


Zum Geschmack: Wir waren uns alle einig, dass der Geschmack sehr edel ist, aber enorm gewöhnungsbedürftig. Wenn man jemanden mit einem Dessert überraschen will, dann gelingt das mit dieser Crème brûlée sicher. Eigentlich kennt jeder den süßen Geschmack, der einen normalerweise unter der Zuckerkruste erwartet, aber hier ist darunter Null Süße, sondern Käse.
Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass die Zuckerkruste so dünn wie möglich ist. Zu viel Zucker auf der Crème würde dem Dessert auf keinen Fall gut tun.

Montag, 19. September 2011

Pasta mit Namenia




Und noch einmal habe ich Namenia ergattert! Vor Jahren habe ich in Italien einmal Pasta mit Namenia gegessen und nun versucht, das Rezept nachzuklöppeln. Ob das nun nach dem Original schmeckt, kann ich nicht mehr sagen, aber gut war es in jedem Fall! Und schnell zu kochen obendrein.

Zutaten für 2 Personen:
250 g Namenia
250 g Pasta - irgendeine kurze Variante
3 Sardellenfilets (wenn möglich die guten weißen)
2 Knoblauchzehen
2 Chilis (Turbohausfrau: mittelscharfe aus eigenem Anbau, wenn man ganz scharfe hat, reicht 1 Stück)
2 EL Olivenöl
Salz
Pecorino


Salzwasser in einem großen Topf zustellen.
Namenia waschen, harte Blätter und große Stiele aussortieren. Wer beim Anblick des Grünzeugs denkt, eine solche Menge ist viel zu viel für 2 Personen: Keine Sorge, Namenia fällt zusammen wie Spinat! Das Gemüse in 10 - 15 cm lange Stücke schneiden und in kochendem Salzwasser einmal aufkochen lassen. Mit dem Knödelschöpfer herausfischen, kalt abschrecken. In dem Wasser gleich die Pasta kochen.

In der Zwischenzeit die Sardellenfilets so klein wie möglich schneiden und in dem Olivenöl bei mittlerer Hitze schmoren. Chili und Knoblauch in Scheibchen schnippseln, mitschmurgeln. Dann das Gemüse dazugeben und auch kurz und sanft mitbraten.
Pasta abseihen und zum Gemüse geben, alles gut durchschwenken. Mit geriebenem Pecorino bestreut servieren.


Und das Essen darf bei Cucina Rapida teilnehmen!

Cucina rapida - schnelle Küche für Genießer. Ein Blog-Event von mankannsessen.de

Sonntag, 18. September 2011

Zwetschkenkuchen



Habt ihr Elines Liebeserklärung ans Zwetschkerl gelesen? Wenn nicht, dann bitte nachholen. Sie hat so recht! Es geht nix über ein kleines blaues, die Finger schrecklich einfärbendes, unscheinbares, gegen die hübschen Pflaumen im Aussehen verblassendes, dafür grandios schmeckendes Zwetschkerl. Am besten die Biovariante, aus der man dann vielleicht sogar noch aussortieren muss, weil Würmer sich darin einquartiert haben. Klingt nicht so toll, oder? Ist es aber. Definitiv.
Ab und zu habe ich Glück und eine meiner Marktfrauen, die sicher schon 70 Jahre alte Liesi, verkauft mir wieder einmal etwas, das sie unter der Theke herauskramt, wenn sie mich kommen sieht. Solche Sachen verkauft sie nicht jedem, weil sie davon nicht sehr viel hat und leider nur mehr wenige Leute unterscheiden können zwischen einem echten Weinbergpfirsich und einem normalen weißfleischigen Pfirsich oder einer Pflaume und einer Hauszwetschke. Zu meinem Glück, muss ich ganz eigennützig gestehen.


5 Eier, getrennt
180 g Butter
80 g Staubzucker
60 g Kristallzucker
1 EL Vanillezucker
175 g Mehl, glatt
1/2 Weinstein-Backpulver
Fett und Mehl für die Form
1 kg Hauszwetschken

Backrohr auf 180 Grad vorheizen - keine Umluft.
Die Form mit Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben.
Die Butter mit Vanillezucker und Staubzucker schaumig rühren. Eigelb nach und nach einrühren, jedes Eigelb immer eine Minute mitrühren. Mehl mit Backpulver versieben. Eiklar aufschlagen, Kristallzucker einrieseln lassen und zu einer glänzenden Baisermasse aufschlagen. Den fertigen Eischnee vorsichtig unter die Eigelb-Butter-Masse heben, dann noch vorsichtiger die Mehl-Backpulver-Mischung unterheben. Den Teig in die gebutterte und gestaubte Form füllen. Die Hauszwetschken halbieren und dachziegelartig auf den Teig schichten. Wenn man die winzigen Hauszwetschken einfach nur drauflegt, ist das zu wenig - die richtigen Zwetschken sind einfach zu klein und der Kuchen schmeckt nicht so intensiv nach Zwetschken. Wenn man sie hingegen aufschichtet, dann sinken sie schön ein und machen den Teig wunderbar saftig.

Ca. 40 min. backen. Mit einem Holzstäbchen in den Teig einstechen. Klebt kein Teig mehr dran, ist der Kuchen fertig, wenn doch, dann noch ein paar Minuten backen, Test wiederholen.

Mit Staubzucker oder einer Mischung aus Staubzucker und Zimt bestreut servieren.




Und weil der liebe Kochtopf-Blog sich zum 7. Geburtstag etwas Süßes wünscht, überreiche ich mit Freude diesen Kuchen. Liebe Zorra, vielen Dank, dass du dir jeden Monat so viel Mühe mit den Blog-Events gibst. Es macht immer sehr viel Spaß, da mitmachen zu können!

7 Jahre kochtopf - Blitz-Blog-Event - Gib ihm Süsses! (Einsendeschluss 30. September 2011)

Samstag, 17. September 2011

Freitag, 16. September 2011

Stachelbeer-Tartelettes

So wirklich weiß ich nicht, wie ich ohne meine Tartelettes-Förmchen gelebt habe. Eigentlich hatte ich befürchtet, es würden wieder mal Utensilien bei uns einziehen, die dann ganz oben ganz hinten, wo ich nur mit einer großen Leiter und vielen Verrenkungen hinkomme, stiefmütterlich behandelt vor sich hingammeln. Aber weit gefehlt! Seit ich diese Förmchen habe, habe ich sie sicherlich einmal pro Monat verwendet. Es macht Spaß, so kleine Dinger zu basteln, egal ob würzig oder süß, und ich bin immer auf der Suche nach Rezepten. Auf dem Markt habe ich tatsächlich noch Stachelbeeren ergattert und bei "essen und trinken" fand ich das passende Rezept.





Tartelettes
100 g Butter 

40 g Zucker
Salz
1 Eigelb
150 g Mehl
Fett für die Förmchen
Backpapier und Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Mandelcreme
100 g Marzipanrohmasse
50 g Butter
50 g Staubzucker
1/2 TL Zimt, gemahlen
1 Ei
50 g Mandeln, gemahlen

2 EL Maizena
(im Original: 2 El Mandellikör, hatte ich nicht, daher einfach weggelassen)

Fruchtbelag
500 g rote Stachelbeeren
1/2 TL Zimt, gemahlen, mit 2 EL Staubzucker versiebt

Butter, Zucker und 1 Prise Salz verkneten, Eigelb einarbeiten. Mehl und 2 El kaltes Wasser zugeben und unterkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und in Klarsichtfolie wickeln, im Kühlschrank gut durchkühlen lassen (1, besser 2 Stunden).

Marzipan grob raspeln, mit Butter, Staubzucker und Zimt in der Küchenmaschine 5 min. lang rühren, bis die Masse schön cremig ist. Ei und Maizena gut einrühren.
Stachelbeeren verlesen, waschen und abtrocknen.

Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Förmchen einfetten. Teig in vier Teile teilen und jeweils 1 Stück auf einer bemehlten Fläche rollen. Die Teigstücke sollten 2 - 3 cm größer als die Tartelettes-Förmchen sein. Teig in die Förmchen legen, überstehende Reste wegschneiden. Backpapier auf den Teig legen und getrocknete Hülsenfrüchte einfüllen. Ca. 15 min. backen, Hülsenfrüchte entfernen und noch einmal 5 min. backen.

Mandelcreme in die Tartelettes füllen. Stachelbeeren drauflegen, mit Zimtzucker bestreuen. Ca. 20 min. backen.







Im Originalrezept werden die fertigen Törtchen mit heißer Marmelade bestrichen und mit Schlagobers serviert. Ich habe nur ein wenig Staubzucker auf die Tartelettes gestreut. Schlagobers hätte niemand von uns dazu gebraucht, da die Creme üppig genug ist.

Donnerstag, 15. September 2011

Namenia-Salat

Nun sucht die Tochter vom Arthur Rezepte mit N für ihren Blogevent und ich habe meine Munition schon verschossen - ähm, meine Rezepte schon hingeschickt, mein ich ... Und was ist? Ich finde was mit N, ohne irgendwelche Verbiegungen machen zu müssen oder Karl Valentin zu Hilfe zu rufen.

Fündig wurde ich bei einer meiner liebsten Bezugsquellen, nämlich GIN. GIN ist ein Projekt für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Obst und Gemüse werden nach biologischen Richtlinen angebaut. Und das Schöne ist: Man kann sich die Sachen auch leisten. Es gibt derzeit Paradeiser ab 3,- Euro pro Kilo und immer wieder tolle Kräuter- und Gemüseneuigkeiten. An und für sich werden auch Tees und selbst gemachte Marmeladen etc. angeboten, aber dazu kann ich nichts berichten, weil ich die Sachen noch nicht probiert habe. GIN bietet ab 20,- Euro Bestellsumme Hauszustellung an, ansonsten kann man das Gemüse von Mo - Fr von 9.00 bis 14.00 Uhr im 22. Bezirk direkt abholen, außerdem kann man am Samstag im 19. Bezirk am Kutschkermarkt bei GIN einkaufen.

Letztens war da beim Einkauf eine Kiste mit toll ausschauendem Blattgemüse. Auf meine Nachfrage sagte mir der Verkäufer, das sei Namenia. Irgendwie kannte ich die Blätter, aber hatte sie noch nie so zart gesehen, also fragte ich, ob das so etwas wie Cimette di Rapa sei - nein, sei es nicht, noch nie gehört. Das sei asiatischer Löwenzahn, den könne man essen wie Salat. Das musste ich natürlich ausprobieren und nahm ein wenig davon mit. Zuhause machte ich mich dann schlau und siehe da, Namenia ist Cimette die Rapa und hat ausgesprochen viele Namen - Wikipedia hilft wie so oft weiter.

Mein Rezept heute ist denkbar schlicht und einfach. Es war für mich ein erstes Kennenlernen von Namenia, aber ich bin sicher, solange Erntezeit ist und ich diese sehr schmackhaften Blättchen in dieser Qualität bekommen kann, werden noch viele Rezepte folgen.

Ich habe eine einfache Vinaigrette mit Salz, Pfeffer, Honig und Mohnöl gemacht. Und dazu gleich eine weitere Bezugsquelle: die Ölmühle Fandler. Die Öle dieser Ölmühle kann man in fast allen österreichischen Bioläden kaufen. Es sind feinste Naturöle von hoher Qualität. Das Mohnöl schmeckt leicht nussig und fein-herb, was zu dem ebenfalls leicht herben Geschmack der Namenia-Blätter gut gepasst hat. Essig habe ich wieder einmal von "meinem" Gegenbauer verwendet und zwar den Riesling Spätlese-Essig.
Dazu habe ich ein paar gelbe Dattelwein-Paradeiser karamellisiert nach dem Rezept, das Astrid einmal verraten hatte.



Mittwoch, 14. September 2011

Zwiebel-Tarte Tatin

Am Tag danach kann ich nur sagen: Das ist ein tolles Essen, aber ganz sicher keines für einen romantischen Abend! Und die Nacht ist genau so wenig romantisch - Decke annageln war angesagt. Auch heute will ich lieber nicht wissen, wie ich rieche.
Dabei habe ich extra gewartet, bis ich kleine weiße Gemüsezwiebel ergattern konnte. Die haben Schalottengröße und ich hatte gehofft, sie würden nicht die üblichen Zwiebelauswirkungen haben. Irrtum!

Nichtsdestotrotz sollte man das Rezept einmal ausprobieren, weil es wirklich köstlich ist. Gerade jetzt zum Sturm passt diese Tarte wie andere Zwiebelkuchen hervorragend.

Ca. 1 Kilo Zwiebel - ich habe kleine Gemüsezwiebeln genommen, im Originalrezept waren es rote Zwiebeln
25 g Butter
1 TL Zucker
6 Thymianzweige
Salz, Pfeffer
1 EL Balsamico
1 EL gehackter Thymian
gehobelter Parmesan zum Bestreuen

Für den Teig:
75 g Mehl
50 g Vollmehl
50 g weiche Butter
1 Prise Salz
25 g fein geriebener Parmesan (Original: Cheddar)
1 TL gehackter Thymian

Alufolie, Frischhaltefolie

Was man unbedingt braucht, ist eine feuerfeste Pfanne, also kein Kunststoff- oder Holzgriff. Ich habe eine Pfanne aus Gusseisen, die sich hervorragend für solche Zwecke eignet. Durchmesser sollte in etwa 23 cm sein.
Und genau so unabdinglich sind jede Menge Küchenhandschuhe oder isolierende Matten - was auch immer man findet, um die brennheiße Pfanne anfassen zu können!

Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Zwiebel schälen. Große Zwiebel werden halbiert, in der Pfanne kommt die Schnittfläche nach oben! In der Pfanne die Butter schmelzen, mit dem Zucker aufschäumen lassen, die Thymianzweige dazugeben. Die Zwiebel so dicht wie möglich in die Pfanne geben, ordentlich salzen und pfeffern, Balsamico dazugeben, gehackten Thymian drüberstreuen und auf einer niedrigen Stufe 10 Minuten dünsten.

Teig zubereiten: alle Zutaten verkrümeln, 2 - 3 EL kaltes Wasser dazugeben und den Teig rasch zu einem glatten Teig kneten und dann zu einer Kugel formen. In Frischhaltefolie wickeln, im Kühlschrank mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.

Die Zwiebeln mit Alufolie abdecken und die Pfanne für 45 Minuten ins Rohr schieben. Je nach Größe der Zwiebeln kann es auch bis zu einer Stunde dauern, bis die Zwiebeln gar sind. Am besten mit einem Zahnstocher testen, ob die Zwiebeln gar sind. Sie sollten noch Biss haben, weil sie mit dem Teig noch einmal gebacken werden.Wenn die Zwiebeln die richtige Konsistenz haben, nimmt man die Pfanne aus dem Rohr und stellt das Backrohr auf 200 Grad ein.

Laut Originalrezept kommt die Pfanne dann auf eine Herdplatte und der ausgetretene Saft wird eingekocht. Bei mir war gar kein Saft ausgetreten, daher war da auch nichts, was ich einkochen hätte können.
Teig aus dem Kühlschrank nehmen, zu einer dünnen Platte im Durchmesser der Pfanne auswalken, auf die Zwiebeln legen.


Ab damit ins Rohr und 20 - 30 min. backen, bis der Teig schön knusprig ist. Die Zwiebeltarte ist ja eine Tarte Tatin, wird also gestürzt. Man lässt die fertige Tarte ca. 20 min. ruhen, bis man sie umdreht. Zu diesem Zweck einen großen Teller auf die Pfanne legen, alles miteinander umdrehen. In der Pfanne haftende Zwiebeln lassen sich sehr leicht mit einem Pfannenwender herausheben und auf die Tarte legen. Mit Parmesanspänen bestreuen, mit Blattsalaten servieren.


Quelle: Deliah Smith, "Grüne Küche"

Dienstag, 13. September 2011

Dirndl-Rotwein-Marmelade





Auf Wunsch der lieben Katha kommt nun eine genauere Anleitung, wie ich das mit den Dirndln so mache. Waschen und verlesen ist ja eh klar, denk ich mir.
Vor allem sind nur wirklich durch und durch rote Früchte gut - wenn man beim Pflücken welche erwischt hat, die erst halb rot sind, dann weg damit. Optimal wäre es, wenn man eigene Dirndlstauden hätte, dann muss man einfach nur Netze auslegen, die ganz reifen Früchte fallen ab und man muss sie nur mehr aus dem Netz nehmen. Bei echten Wildfrüchten, die man am Wegesrand pflückt, geht das mit den Netzen aber nicht wirklich.
Man braucht auch nicht starten mit dem Einkochen, wenn man weniger als ein Kilo Früchte hat. Die Ausbeute ist leider recht gering.



Die vorbereiteten Früchte kommen bei mir in einen großen Topf mit ein wenig Flüssigkeit - normalerweise Wasser, in diesem Fall Rotwein. 1/8 l Flüssigkeit reicht in jedem Fall, weil die Früchte ja sowieso aufplatzen und safteln - es geht nur darum, anfangs ein Anbrennen zu verhindern. Die Dirndln 20 Minuten kochen. Und dann geht das Pürieren los. Da ich keine Flotte Lotte habe, püriere ich ganz altmodisch durch ein Sieb.

Das ist schon mühsam, weil Wildfrüchte nicht sehr ergiebig sind. Relativ große Kerne sind ja auch noch in den Dirndln drinnen - man kann die Früchte aber nicht gut entkernen, da das Fruchtfleisch im rohen Zustand bombenfest am Kern festhängt. Im Endeffekt erhält man beim Pürieren durch das Sieb ungefähr die Hälfte des Rohgewichts der Früchte an Mus.



Und mit dem Mus kann man halt diverse leckere Sachen einkochen. Bei mir war es dieses Jahr Dirndlsoße - die mache ich eigentlich immer, weil die ist ein Muss zu Bratäpfeln. Außerdem habe ich noch Weinbergpfirsich-Dirndl- und Birnen-Dirndl-Marmelade eingekocht. Pur ist mir Dirndlmarmelade eigentlich zu herb. Interessanterweise vertragen sich Dirndln aber mit sonst nicht so einfachen Früchten wie Birne oder Pfirsich, die man meiner Meinung nach pur als Marmelade auch nicht essen kann, hervorragend. Dafür koche ich die Früchte in Stücke geschnitten gewichtsmäßig jeweils 1:1 mit dem Dirndlmus und Gelierzucker 2:1 ein.
Wer auf richtig süße Marmeladen steht, der ist aber in keinem Fall gut bedient mit Dirndln. Der herbe Geschmack schlägt einfach immer durch.


Nun aber weiter zu meiner Dirndl-Rotwein-Marmelade: Ich hatte 3/4 kg Mus gewonnen und habe das mit Rotwein auf 1 kg aufgefüllt. Dann einfach mit Gelierzucker 2:1 einkochen. Diese Marmelade dient bei uns nicht als Brotaufstrich, sondern schmeckt wunderbar zu Pasteten, Käse und dunklem Fleisch.

Serviervorschlag: Rehragout mit Spätzle, dazu Dirndl-Rotwein-Marmelade und Rotkraut (Fotoupdate 2017)