So jetzt aber! Erdbeeren, heimische, solche, die schmecken, aber wie! Jeden Tag gibt es bei mir Erdbeeren, auch wenn es nur zwei oder drei zwischendurch sind, die ich einfach so in den Mund stecke. Die von meinem Balkon finden daher den Weg in den Koochtopf nie.

Und rechtzeitig vor der Saison hatte ich mir das Buch "Wilde Beeren" gekauft. Luzia Ellert, die mit beteiligt war beim "Citrus"-Kochbuch, das ich locker einmal quer durch gekocht habe, ist hier die alleinige Autorin, also zumindest außen auf dem Buch. Innen drinnen sieht man dann, dass die Rezepte hier wieder von Gabriele Halper sind, die Texte von Klaus Dünser. Auch wenn ich weiß, dass viele Blogger dieses Buch ganz toll finden: Mein Favorit ist es definitiv nicht. Es ist eine Mischung aus Fotoband, Textband - beide das Landleben ganz unglaublich verherrlichend - und nebenbei auch Rezepten. Die Rezepte sind teilweise nicht neu und ich wär froh, wenn es dazu nicht so viele Fotos aus Wald und Flur, sondern mehr davon geben würde, die zeigen, wie das fertige Gericht aussehen soll, damit ich etwas habe, an dem ich mich orientieren kann. Aber ich hätte einfach besser hinschauen sollen, als ich das Buch gekauft habe, mit mir ist einfach die Euphorie durchgegangen, weil mich das "Citrus"-Kochbuch so begeistert hatte. Die Fotos im Beeren-Buch sind wirklich unglaublich schön, aber halt nicht so mein Ding.
Woran es aber ganz und gar nichts auszusetzen gibt, ist das Steak-Rezept mit den feurigen Erdbeeren. Das habe ich nun schon mit zweimal gekocht, einmal mit Beiried und einmal mit Lungenbraten. Mir ist Beiried eigentlich lieber, aber die zwei Stück Lungenbraten passten besser in meinen neuen Airfryer, in dem ich nun wunderbar mit stabiler niedriger Temperatur garen kann. Und noch etwas habe ich verwendet: Einen Teil der tollen Pfeffermischung, die die Teilnehmer des
Foodcamps im Goodie Bag fanden, erhältlich in der
Pfefferei.
Und nicht zuletzt möchte ich euch als Beilage dazu einen Salat zeigen, den ich in
Valentinas Kochbuch entdeckt habe und der sich auch zum Grillen als Beilage sehr gut geeignet. Nur kräftige Würscht würde ich nicht unbedingt nehmen, das erschlägt den feinen Geschmack.
Für 2 Personen
Für die Steaks:
2 Steaks, bei mir je 250 g
Salz
grob geschroteter Pfeffer (ich: im Mörser zerschlagen)
Für die Sauce:
1 größere oder 2 kleine Schalotten, in feine Würferln geschnitten
3 EL Olivenöl
25 g Kristallzucker
2 EL milden Rotweinessig
Salz
Pfeffer aus der Mühle
150 g Erdbeeren, gesäubert und klein geschnitten
1 TL rote Beeren (= rote Pfefferkörner)
2 TL Butter
1 rote Chilischote (ich: entkernt, denn es sollte nicht zu arg scharf sein), fein gehackt
(Turbohausfrau: 1 Eiswürfel Gemüsefond)
Backofen (ich: Airfryer) auf 80 Grad vorheizen, die Steaks auf beiden Seiten salzen und mit dem geschroteten Pfeffer würzen. Im Backrohr/Airfryer 20 min. garen. In dieser Zeit die Schalotten in 1 EL Olivenöl hell anschwitzen, mit Zucker bestreuen und diesen karamellisieren lassen. Mit Essig ablöschen und alles 5 min. köcheln. Bei mir war nach 5 min. alle Flüssigkeit weg, daher habe ich in den Tiefkühler gegriffen und 1 Eiswürfel Gemüsefond herausgeholt, den ich in der Pfanne direkt aufgetaut habe. Ich wusste, dass ich Erdbeeren habe, die sehr fest und gar nicht wässrig sind, daher habe ich zum Eiswürfel gegriffen. Das ist wahrscheinlich nicht nötig, wenn man Erdbeeren hat, die genug Flüssigkeit abgeben.
Erdbeeren in den Sud geben, erhitzen, Pfanne vom Herd ziehen. Rosa Pfeffer und Chili dazugeben, abschmecken.
Die restlichen 2 EL Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen, Butter im heißen Öl aufschäumen, die vorgegarten Steaks auf jeder Seite darin 2 min. braten. Aus der Pfanne nehmen, in Alufolie wickeln und neben dem Herd ein paar Minuten ruhen lassen. Bratensatz zu den Erdbeeren geben und diese wenn nötig erwärmen.
Die Steaks auf Tellern legen und mit den Erdbeeren anrichten.
Für den Salat - Menge auf 2 Personen heruntergerechnet:
300 g speckige Erdäpfel, geschält
15 g Butter
1 großer Zweig Minze
250 g weißen Spargel
1 gekochtes Ei, in Würferl geschnitten
1 Handvoll Kerbel (hier habe ich die Menge beibehalten, die für 3 - 4 Portionen gerechnet war)
Salz
Zutaten für die Buttersauce
Saft von 1/2 Zitrone
1 TL Zucker
50 g Butter, in Stücke geschnitten
1 EL Schnittlauchröllchen
Pfeffer
Salz
Die Erdäpfel in Salzwasser mit der Minze kochen. Beim Abgießen einen Teil des Kochwassers auffangen, ca. 80 ml. Die Erdäpfel in kleinere Stücke zerschneiden, zurück in den Topf geben und 15 g Butter in kleinen Stückerln drüber verteilen. Warm stellen.
Während die Erdäpfel kochen, Salzwasser für dem Spargel zustellen. Vom Spargel die holzigen Enden abschneiden, die Stangen schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Je nach Stärke der Stangen 5 - 8 min. garen, danach abgießen und kalt abschrecken, damit der Spargel nicht weiter gart.
Für die Sauce Zitronensaft, Kochwasser, und Zucker in einen kleinen Topf geben und um ein Drittel einreduzieren. Salz, Pfeffer, Zucker dazugeben und abschmecken. Topf vom Herd nehmen und die 50 g Butter stückweise einrühren, bis man eine sämige Sauce hat.
Erdäpfel, Spargel, Eierwürferl und Schnittlauch in eine Schüssel geben, mit der Buttersauce vorsichtig vermischen. Kerbel zerzupfen und über dem Salat verteilen.
Das ist definitiv ein Sonntagsessen gewesen! Steak und Salat passen hervorragend zu einander.
Und nachdem ich auch einen älteren Beitrag verwenden darf, schicke ich diesen hier zum
Erdäpfelsalat-Event von German Abendbrot!