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Freitag, 30. November 2018

Kohlrabi-Trüffel-Spaghetti

Mein Balkonien macht mir sehr viel Freude! Nachdem die schöne Jahreszeit dieses Jahr so gar nicht aufhören wollte, habe ich nach den Paradeisern, Paprika und Chilis noch eine Herbstpflanzung gemacht: Radicchio, Zuckerhut-Salat, diverse Pflücksalate, Palmkohl und Kohlrabi wachsen immer noch brav vor sich hin. Allerdings haben meine Kohlrabi schon angefangen zu verholzen, obwohl sie sehr klein sind. Also habe ich sie geerntet und verkocht. Dieses Rezept hier ist nach dem Versuch, Kohlrabi-Carpaccio statt mit Rohschinken mit Trüffel zu veredeln, entstanden − bitte das schmeckt unglaublich gut! Also habe ich eine Runde durch meinen Kühlschrank gedreht und geschaut, was sich da noch so an Resten findet.
 

Für 1 Hauptspeisen oder 2 Vorspeisen

120 g Spaghetti
Salz
1 Schalotte, geschält und fein gehackt
1 EL Speckwürferl  (Danke an die giftigeblonde für den tollen Speck!)
1 Zwergenkohlrabi (oder ½ normaler), in feine Stifte gehobelt
1 Schuss Schlagobers
Trüffel, gehobelt (Danke an Verena für den feinen Trüffel!)
weißer Pfeffer
Muskatnuss

Nudelwasser zustellen, salzen nicht vergessen. Spaghetti darin kochen bis ein, zwei Minuten vor bissfest. Dann abseihen und dabei 1 Tasse vom Nudelwasser auffangen.

Während die Nudeln auf ihr Kochwasser warten, die Speckwürferl in einer großen Pfanne anschwitzen, bis das Fett austritt. Den Speckwürferl aus der Pfanne heben und auf Küchenrolle abtropfen lassen. Im Speckfett die Schalotte 1 − 2 min. anrösten, die Kohlrabistifte dazugeben und auch nur 1 − 2 min. mitbraten. Mit einem Schuss Schlagobers ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss dezent würzen. Dann die vorgegarten Nudeln und ein Drittel des aufgefangenen Kochwassers mit in die Pfanne geben (deswegen soll die Pfanne groß sein, damit alles reinpasst). Alles in voller epischer Länge gut vermischen. Wenn nötig noch Kochwasser zugeben. Es soll eine schön sämige Sauce sein, die die Nudeln gut ummantelt.

Nudeln auf einem Teller anrichten, die Speckwürferl drüberstreuen und oben drüber den Trüffel hobeln.

Nein, bitte bloß kein Parmesan, auch kein Pecorino oder sonst ein Käse.


So gut habe ich Pasta schon lange nicht mehr gegessen. Ich bin echt froh, dass ich den Versuch mit Kohlrabi und Trüffel gestartet habe, denn das ist wirklich ein Bringer.

Und ich bin auch sehr froh, so nette Bloggerkolleginnen zu haben, die mich an Köstlichkeiten, die sie von ihren kulinarischen Touren mitbringen, teilhaben lassen! Bussi an euch zwei. ❤️

Dienstag, 27. November 2018

Trüffelrisotto

Es gibt Menschen, die sind unglaublich! Verena zum Beispiel. Sie war in Istrien unterwegs und fragte mich, ob ich etwas brauche. Ja, doch, das Salz aus Piran ist so ein Sucht-Dings von mir und ich salze seit längerer Zeit alles nur mit diesem Salz. Trüffel? Nein, besser nicht, weil wir haben dieses Jahr mehr als genug Geld ausgegeben. Dann bekomme ich das Salz, mache die Tasche auf, was finde ich? Ja, genau, einen Trüffel. Einen echt schönen noch dazu.

Auf meine Nachfrage, ob da eine Verwechslung passiert sei, kam die Antwort, der gehört eh für meinen Mann, wenn er wieder einmal eine Eierspeis kochen will, wenn er allein daheim ist.

Vielen, vielen Dank an dieser Stelle noch einmal, Verena! Ich war eigennützig genug und hab ihm den Trüffel nicht allein gelassen, sondern habe mitgegessen. Groß genug war das Schätzchen ja.



Bei Johann Lafer (Werbung durch Namensnennung) habe ich eine gute Idee gefunden: Er macht zuerst Trüffelbutter, die dann ins Risotto kommt. Diese Idee ist hervorragend, weil zumindest mir fallen eh immer ein paar Bröseln vom Trüffel herunter, wenn ich ihn hoble. Alle diese kleinen Dinger und Teile vom Trüffel, die man nicht schön hobeln kann man in diese Butter einarbeiten. Am besten gleich mehr Trüffelbutter machen, denn die kann man auch einfach so aufs Brot streichen.

Der nächste Tipp: Wenn man irgendwo ein Stück Parmesanrinde sieht, das niemand braucht, dann fragt man bitte unbedingt danach! Diese Rinde darf dann bis zum nächsten Risotto im Kühlschrank warten, danach schupft man sie zum Mitgaren ins Risotto. So kommt noch einmal gut Umami ans Risotto.



Trüffelbutter:
2 EL Butter, zimmerwarm, mit 1 EL Trüffelbröseln gut vermischen. Zudecken und bis zum Verwenden im Kühlschrank lagern.


Für 2 Portionen Risotto:

1 EL Olivenöl
1 Schalotte
200 g Risotto-Reis
1/8 l Sekt (Luxusgeschöpfe nehmen Champagner)
¾ l klare Gemüsesuppe
1 EL geriebenen Parmesan
1 EL Trüffelbutter
1 Stück Parmesanrinde


Das Öl erhitzen, Schalotte darin anschwitzen. Reis zugeben und mit anschwitzen. Wenn alle Reiskörnchen glasig sind, mit Sekt aufgießen, Flüssigkeit vollkommen verkochen lassen. Parmesanrinde dazugeben. Dann immer wieder mit einem Schöpfer heißer Suppe aufgießen. Immer wieder mal rühren. Wenn der Reis noch bissfest und das Risotto gut schlotzig ist, gibt man den gerieben Parmesan und die Trüffelbutter dazu. Zudecken und ein paar Minuten ruhen lassen. Risotto auf Tellern anrichten und Trüffel drüberreiben.



Himmelreich! ❤️❤️❤️

Dienstag, 27. November 2012

Dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Kennt jemand dieses Zitat?  Es ist eines der ganz berühmten Zitate aus dem Film Casablanca, der heute vor 70 Jahren uraufgeführt wurde. Ganz genau lautet das Zitat: „Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“ Aber ich glaube nicht, ich weiß, dass ich mit meinem Trüffel-Zwerg eine tolle Kombination entdeckt habe, nämlich Maroni mit Trüffel. Diese Kombination kannte ich noch nicht und war sehr skeptisch, als ich beim Trüffelmarkt in einem Trüffelkochbuch Maronisuppe mit Trüffel entdeckte. Ich hatte die Befürchtung, dass die intensiv schmeckenden Maroni das feine Trüffelaroma erschlagen würden. War aber gar nicht so, sondern es war eine perfekte Ergänzung. Und die beiden erdigen Aromen passen toll in die Jahreszeit.

Das Originalrezept hab ich mir natürlich überhaupt nicht gemerkt - irgendwann werde ich Präsidentin der USA, denn mein Erinnerungsvermögen ist streckenweise mit dem eines Ex-Präsidenten vergleichbar. Mein Nachbaurezept ist aber sehr gut geworden. Außerdem sowas von simpel! Die Suppe hat sich wunderbar aufschäumen lassen, der Schaum war auch recht stabil und hat die Trüffelscheibchen gut getragen.


1 Schalotte
Öl zum Braten
1/2 l Gemüsefond (nach dem Rezept von Küchenlatein)
150 g gebratene (!) Maroni, geschält gewogen
1/4 l Schlagobers

Die Schalotte schälen und fein hacken, im Öl andünsten. Die Maronie dazugeben und kurz mitrösten.
Die Suppe mit dem Schlagobers zu den Maroni geben, köcheln, bis die Maroni so weich sind, dass sie fast von selbst zerfallen. Alles mit dem Pürierstab aufmixen, Suppe in Teller schöpfen, Trüffel drüberhobeln und fertig.

Ich hab's ja schon geschrieben: Wenn man Trüffel hat, muss man nicht kochen können. ;)



Zubereitungsdauer: 10 min., wenn man den Gemüsefond vorbereitet hat, was bei mir der Fall war. Daher ist meine Maronisuppe ein Fall für die Cucina rapida.

Cucina rapida - schnelle Küche für Genießer. Ein Blog-Event von mankannsessen.de

Sonntag, 25. November 2012

Trüffel, Trüffel, Trüffel

Also ganz so schlecht ist es dann doch nicht, wieder in Wien zu sein. Wobei ich schon zugeben muss, dass ich länger nachdenken musste, was ich schön daran finden kann, dass der Urlaub vorbei und nun Winter ist. Eingefallen ist mir anfangs nur, dass ich im Schlafzimmer den Rollladen nicht runterlassen muss, sondern es reicht, wenn ich die Vorhänge zuziehe, die Sonne brennt mir trotzdem nicht um 5.00 Uhr morgens herein. No ja, über diese Erkenntnis hat sich die Freude deutlich in Grenzen gehalten.
Doch dann erinnerte ich mich, dass doch im November immer der Trüffelmarkt  in Wien stattfindet. Und tatsächlich war gestern der letzte Tag. Das ist doch genau der richtige Ort, wenn man sparen will, was wir uns nach dem Urlaub ganz fest vorgenommen haben ...

Spannende Erkenntnis: Es gibt Trüffel, die ungenießbar sind. Sie werden von den Suchhunden genau so wie die essbaren Trüffel angezeigt, daher wurden ein paar von den Dingern ausgestellt. Angeblich verursachen diese Trüffel sogar Bauchschmerzen.



Es gibt Sommer- und Wintertrüffel. Im Aussehen würde ich sie nicht unterscheiden können. Diese Wintertrüffel hier stammen aus Kärnten.

Ganz erstaunt war ich, dass es in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, auch Trüffel gibt. Von meiner Mutter hatte ich so etwas schon gehört und nun bin ich tatsächlich stolze Besitzerin einer Trüffel von dort.

Hier Wintertrüffel aus Ungarn. 

Das sind die begehrten weißen Trüffel.

Hier die De Luxe-Variante der weißen Trüffel, die sind nämlich riesig! Da habe ich nicht einmal nach dem Preis gefragt, denn wahrscheinlich hätte es mich vom Hocker gehauen.


Es gab auch viele Lebensmittel mit Trüffel: Trüffelsalami, Trüffelkäse in diversen Varianten, Trüffelhonig, Trüffelnudeln und alle möglichen anderen konservierten Sachen.

Mit einem Trüffelsucher habe ich sehr lange gesprochen. Er hat drei Trüffelhunde und zu meiner großen Freude werden die ausschließlich über positive Bestärkung trainiert. Seine Hunde waren eigentlich immer Jagdhundmischlinge, sogar ein Kettenhund, den er aus Ungarn gerettet hat, war dabei.


Und nun wieder daheim zeige ich euch, wie man Trüffeleier macht. 

Trüffel haben den unglaublichen Vorteil, dass man nicht kochen können muss. Die schmecken so markant, dass man sie über viele Gerichte einfach drüberhobeln kann. Also ein schlichtes Risotto und ein Stückerl Trüffel drübergehobelt, fertig. Gute (!) Nudeln kochen, in Butter schwenken, Trüffel drüberhobeln und gut.

Für die Trüffeleier die Eier in ein gut schließendes Gefäß geben, am besten mit einem "Stoßdämpfer" dazwischen, damit sie nicht zerbrechen, wenn man unbedacht das Gefäß aus dem Kühlschrank nimmt. Dann legt man die Trüffel zu den Eiern, Deckel drauf, ab in den Kühlschrank und ein paar Tage stehen lassen.
Weiße Trüffel sollte man übrigens nicht lagern, sondern sofort verwenden, schwarze Trüffel halten sich schon ein bis zwei Wochen, wenn sie wie mein Trüffel am Vortag ausgegraben wurden.
Mit den Eiern kann man dann eine Eierspeis machen, die nach Trüffeln schmeckt, oder pochierte Eier oder was auch immer. Wenn man einen intensiveren Trüffelgeschmack will, kann man noch Trüffel auf alles hobeln. Von Heike gibt es den Tipp, über diese Spinatknöderln Trüffel zu hobeln.

Wenn ich mir so anschaue, was ich mit meinem winzigen Trüffel so für Ideen habe, dann sollte ich meinen Hund auf seine alten Tage noch zum Trüffelhund abrichten. ;)