Gegessen
Im Rahmen der Restaurantwoche war ich mit einer Freundin nach ewigen Zeiten wieder einmal im DiningRuhm. Dort wird ja eine Fusion-Küche aus peruanischem und japanischem Essen serviert. Hier sieht man den zweiten Gang des Menüs, das waren wirklich himmlische Sushi! Mit Drama, denn auf dem Teller stand auch ein winziges Schüssselchen, über das Wasser gegossen wurde, das hat ordentlich geraucht. Diesen Effekt erzielt man mit Trockeneis. Jedenfalls war auch der Rest des Menüs ausgezeichnet. Die Tische im Freien sind leider sehr winzig und es ist alles recht eng. Dennoch: Das ist ein Lokal, wo ich unbedingt öfter hingehen sollte.
Mit Freundinnen war ich beim Meixner. Ich habe die geröstete Leber gegessen und sie war umwerfend gut! Die Leber genau am Punkt, dazu ein perfekt dickes Zwiebelsafterl, das Erdäpfelpüree köstlich. Das war jetzt ein echtes Meixner-Essen, wie ich es von früher kannte. Ich muss echt öfter hinschauen, weil es war super. Auch meine Freundinnen waren mit ihrem Essen sehr zufrieden.
Und der Espresso danach war auch ein Lob wert!
Mein monatliches Tichy-Eis waren in diesem Monat die von mir sehr geliebten Eisspaghetti. Die machen sie beim Tichy wirklich super: Das fruchtig-säuerliche Sößchen oben drauf, in dem sich kandierte Früchte und Haselnüsse tummeln, oben drüber ein Haucherl geriebene weiße Schokolade − es ist immer eine Freude.Nach dem Markteinkauf am Schreimarkt ist oft ein Kaffeetschi beim Groissböck fällig. Ich gestehe, dass der Eindruck manchmal getrübt ist, weil gefühlt rauchen alle unter dem riesigen Sonnenschirm auf der Favoritenstraße und dann sammelt sich unter dem Schirm eine sehr unangenehme Rauchwolke. Daher geh ich auch nur hin, wenn ich einen Sitzplatz ein bissl außerhalb des Schirms bekomme. Ich mag das Milchschaumhauberl am Kaffee schon sehr gern. Das bekommt man fast nirgends mehr, sondern meistens Herzchen aus Schaum, was ich eh super finde, aber ich mag das Schaumhauberl halt auch.
Mit einer Freundin war ich am Hannoveraner Markt. Wir wollten wie schon einmal in dieses urige Lokal, das so ausschaut, als ob man am Balkan in eine Konoba geht. Das Lokal wurde neu übernommen, heißt nun Dinar und wir haben einen Tisch im Freien bekommen. Wir haben Kinderportionen bestellt, dennoch waren sie riesig! Aber es war alles gut! Die Pommes handgeschnitten, aber nur wenig knusprig. Das Ajvar war erfreulich. Wenn man ein günstiges Balkanlokal für das Urlaubsfeeling sucht und sehr großen Hunger mitbringt, ist man dort gut aufgehoben.
Ein Treffen mit einer Freundin führte mich zum Ströck Feierabend in der Neubaugasse. Das ist immer eine nette Sache und Frühstück gibt es bis in den Nachmittag. Ich habe die Eier Benedikt gegessen. Auch wie immer dort ein gelungenes und sehr satt machendes Spätstück.Eines der von mir sehr geschätzten Wiener Kaffeehäuser ist das Café Ritter. Der Herr Ober ist für ein Wiener Kaffeehaus wirklich freundlich und man merkt, dass er es gelernt hat, wie man mit Gästen umgeht. Und ein Herzi am Kaffee war auch noch nie ein Fehler.
Gekauft
Wieder gab es eine Ausnahmelieferung während der Liefersperre bis in den Herbst: Mein Obst- und Gemüsekisterl war einfach großartig! Große Fleischparadeiser, Heurige, Kukuruz, Melanzani, Fisolen, Paprika, Marillen, Zwetschken und Pfirsiche, dazu ein Kürbis, der immer noch auf seine Verwendung wartet. Das ist echt schon ein Erntedankfest gewesen!Die Mangoernte fängt in Südeuropa an und gleichzeitig gibt es noch ein paar Maracuja, daher hab ich mir genau so eine Kiste bei CrowdFarming bestellt. Der Plan ist: Ich mach Mango-Maracuja-Marmelade. Wie immer war die Ware sehr schön. Ein bissi muss ich noch warten, denn alle Mangos sind noch nicht reif und die erste musste natürlich gleich einfach so gegessen werden.
Ein Stand am Hannoveraner Markt hat viele Gartenblumen und das ist um diese Jahreszeit natürlich ein Traum. Auch der Preis ist umwerfend: 5,- pro Bund. Ein junger Mann fand das teuer. Ich glaub, der hat noch nie in seinem Leben Blumen gekauft. Dabei ist ein Tisch doch erst vollständig gedeckt, wenn auch ein paar Blümchen drauf stehen. Auch sonst ist das Angebot auf diesem Markt sehr schön. Der Fisch ist echt günstig gegen den Naschmarkt.
Gekocht
Einer der Gründe, warum ich jedes Jahr Zitronenpelargonien auf Balkonien habe, ist diese Limonade. Und seit ich die Limo kenne, weiß ich auch, was in Marrakesch mit der Unmenge an Zitronenpelargonienblättern, die es dort bei den Kräuterstandeln zu kaufen gibt, gemacht wird, nämlich diese Zitronenpelargonien-Limonade aus Souq. Jedes Jahr wieder mache ich die sehr gern und schneide gnadenlos meine Pflanze kurz und klein.
Weil es öfter einfach gehen musste, gab es Dillfisolen, Petersilerdäpfel und eine Beamtenforelle. Warum man diese Wurst so nennt und was der Unterschied zwischen Knacker und Augsburger ist, steht in dem verlinkten Posting. Und wenn nun jemand wissen will, wo man Augsburger bekommt: Der einzige Platz, den ich weiß, ist der Radatz.
Natürlich habe ich mich wieder durch mein Pfirsich-Register gekocht. Immer das erste Rezept ist Pfirsich-Melba. Eigentlich könnte ich mich davon ernähren! Aber da wäre natürlich auch noch Stevan Pauls Paradeisersalat mit Pfirsichen und Hüttenkäse. Oder die kalte Pfirsichsuppe, die liebe ich heiß! Oder Pfirsich mit Mozzarrella und Estragon. Echt alles so gut.
Die heilige Dreifaltigkeit der Melanzani kennt ihr? Parmigiana, Caponata und Pasta alla Norma. Die mache ich jede August. Die beiden ersten Gerichte haben den Vorteil, dass sie auch lauwarm oder kalt gut schmecken. Einfach ein italienisches Brot dazu, mehr braucht man nicht. Daher immer viel davon machen, damit man am nächsten Tag nicht kochen muss, aber perfektes Essen im Kühlschrank stehen hat.
Auf dem Foto sieht man gut, warum man bei Parmigiana immer etwas unterlegen sollte im Backrohr. Es ist nicht zuverlässig abschätzbar, wie viel Flüssigkeit Paradeiser und Melanzani abgeben werden, oft schaut es dann grimmig aus im Backrohr.
Heiß war es oft genug im August, daher gab es viele Salate, auch meinen Wurstsalat und Saure Wurst. Pariser für diesen Salat kaufe ich auch am liebsten beim Radatz. Einfach die ganz normale Pariser (also weder Kalbs- noch Putenpariser) nehmen.
Die Saure Wurst ist übrigens auch köstlich mit Presswurst − falls jemand eine gute Quelle hat, bitte lasst es mich wissen!
In meinem Gemüsekisterl war ein Kürbis drinnen, den habe ich gleich ganz zu diesem Dillkürbis verarbeitet. Diese wunderbar cremige Konsistenz ist eine sehr tröstliche Sache. Und schmeckt großartig!
Noch schnell auf den letzten Drücker gab es Eierschwammerlgulasch, allerdings ohne Paprika. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, dass mir einmal der Paprika ausgeht! Dazu habe ich Serviettenknödel gekocht. Sehr gut war das!
Ich bin nicht so sicher, ob das nun wirklich unter "gekocht" gut aufgehoben ist, aber was soll's: Ihr kennt das sicher, dass sich das Fett vom Rest einer einstmals streichfähigen Masse trennt. Mir passiert das immer wieder bei Tahini oder meiner geliebten Gianduja. Da kann man sich sehr leicht helfen. Einfach rein mit einem Knethaken vom Handmixer und mit ein wenig Geduld den Mixer seine Arbeit direkt im Glas machen lassen. In 5 Minuten ist das Malheur behoben.
Gesehen
Ein Who is Who der österreichischen Schauspieler bietet der Film Welcome Home Baby, ein Horrorfilm. Der Inhalt ist schnell erzählt: Die Berliner Notärztin Judith (Julia Franz Richter), die als Kind von ihren Eltern weggegeben wurde, erfährt, dass sie ein Haus in Österreich geerbt hat. Sie macht sich mit ihrem Mann Ryan (Reinout Scholten van Aschat) auf den Weg, um den Verkauf des Hauses abzuwickeln. Sie lernt die undurchsichtigen Dorfbewohner (gespielt von Gerti Drassl, Maria Hofstätter, Gerhard Liebmann, Linde Prelog, Inge Maux, Erika Mottl und Beatrix Brunschko) kennen, die alles mögliche unternehmen, damit Judith im Dorf bleibt. Es beginnt ein Verwirrspiel, bei dem Judiths Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und Fantasie verschwimmen. Es werden alle Mittel, die Psychothriller bieten können, aufgefahren, um Traumata greifbarer zu machen.
Der Film startet am 3.10. in den österreichischen Kinos.
Meine Thaichili sind mehr als erntereif! Man sieht, dass einige Chilis schon anfangen zu schrumpeln. Es sind übrigens noch genug auf der Pflanze. Also ein scharfer Winter ist gerettet. Diese da kommen in ein Plastiksackerl und wandern in den Tiefkühler. Die anderen bleiben auf der Pflanze und ich beernte sie, bis der Frost die Freude beendet. Jedenfalls: es herbstelt! Mich erwischt das gerade komplett am falschen Fuß. Ich wäre eigentlich mit dem Sommer noch lange nicht fertig, denn ich war nicht ein einziges Mal an einem See, nicht ein einziges Mal bin ich an einem lauen Sommerabend bei einem Heurigen gesessen, ich war nie im Theater im Park oder einem Open Air Kino. Meine freie Zeit spielt sich zu 95 % bei meiner kranken Familie ab. Ich fühle mich betrogen um den Sommer dieses Jahr. Wenigstens war ich etliche Male mit Freundinnen etwas essen oder einen Kaffee trinken in Schanigärten. Ich mag gar nicht dran denken, dass auch das in absehbarer Zeit vorbei sein wird, denn immunsupprimierte Verwandte und sich selber allen möglichen Keimen aussetzen, das ist nicht vereinbar. Ich seufze mal ganz tief und hoffe, dass es bei euch erfreulicher ist.
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