Posts mit dem Label Hanf werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Hanf werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 23. September 2016

Melanzani mit Glasnudeln



Fingermelanzani habe ich eigentlich gesucht. Das sind kleine längliche Melanzani, die recht viel Geschmack mitbringen. Normalerweise werde ich in meinem türkischen Supermarkt fündig, aber dieses Mal nicht. Aber ich hatte eine Premiere, denn ich habe asiatische Melanzani gefunden, die sind sehr lang und dünn, nicht einmal halb so dünn wie Schlangengurken. Und ich war ganz angetan, denn die schmecken auch sehr, sehr fein.

Das Rezept ist einfach zu machen, braucht nur ein wenig Zeit, weil die Melanzani eingesalzen werden. Ich bin nicht so ein wahnsinniger Fan vom Einsalzen von Gemüse, aber bei Melanzani mache ich es gern, weil die nach dem Einsalzen nicht mehr so wahnsinnig viel Öl aufsaugen wie sonst.


Zutaten für 2 Personen als Hauptgericht:
1 Handvoll Glasnudeln
4 kleine asiatische Melanzani (oder eine große normale)
3 EL dunkles Sesamöl
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Chilischote, fein gehackt
1 TL Korianderkörner
½ Vanilleschote, der Länge nach halbiert
2 cm Ingwerwurzel, geschält und in ganz feine Streifchen geschnitten
3 Bananenschalotten, in Streifen geschnitten
1 Limette (Schale und Saft)
6 EL Sojasauce
140 ml Gemüsefond
1 EL Agavensirup
100 g Sojasprossen
120 g Hokkaido-Kürbis, geschält in kleine Würferl geschnitten
1 Hand voll Schälhanf
1 Bund Koriander
einige Blätter Zitronenverbene

Die Melanzani der Länge nach halbieren. Wenn man eine normale, große Melanzani hat, diese der Länge nach in 6 Streifen schneiden. Kräftig salzen, mit der eingesalzenen Schnittfläche nach unten auf ein Gitter legen und 15 Minuten stehen lassen. Danach die Schnittfläche mit einem Stück Küchenrolle gut abwischen.

Das Sesamöl erhitzen und die Melanzani rundumadum anbraten, bis sie eine schöne braune Farbe bekommen. Melanzani aus der Pfanne nehmen, Knoblauch, Schalotten, Chili, Kürbiswürfel und Korianderkörner im Bratrückstand anbraten, mit Sojasauce und Gemüsefond aufgießen. Die halbe halbierte Vanilleschote samt Samen und den gestiftelten Ingwer hinzufügen, alles aufkochen. Die Melanzani hineinlegen und 5 Minuten bei mittlerer Hitze garen.

Die Glasnudeln nach Packungsanweisung garen. Meistens weicht man sie erst ein paar Minuten in kaltes Wasser ein, danach übergießt man sie mit kochendem Wasser und lässt sie noch einmal im heißen Wasser einige Minuten ziehen. Aber es gibt unterschiedliche Glasnudeln, vor allem auch unterschiedlich dicke, daher eben nach Anweisung garen. Im heißen Wasser liegen lassen, bis man sie verwendet.

Die größeren Bestandteile aus der Sauce heben, damit man diese gut abschmecken kann. Die Sauce mit dem Agavensirup, Limettenschale und -saft abschmecken. Sojasprossen, grob gehackten Koriander und in grobe Streifen geschnittene Zitronenverbene dazugeben, alles durchschwenken. Die gegarten Glasnudeln eventuell mit einer Schere durchschneiden, wenn sie zu lang sind, in eine breite Schüssel legen, die Melanzani daraufsetzen und die Sauce drübergießen. Mit Schälhanf garnieren.


Ein feines Herbstessen, das wir an einem schönen sonnigen Abend auf Balkonien genießen konnten. Mein Gute Laune-Geschirr, das ich eigenhändig aus Tunesien importiert hatte, ist eigentlich ein Couscous-Geschirr, eignet sich für dieses Essen aber gut, weil Schüssel und Teller tief sind, sodass die rutschigen Glasnudeln nicht davonmarschieren können.
Auf jeden Fall ist das Rezept sehr unkompliziert in der Zubereitung und daher ein sehr brauchbares Essen, wenn man nach der Arbeit heimkommt und nicht mehr groß aufkochen mag.

 Rezept abgewandelt nach dem Original von Paul Ivic.


tierfreitag


Irgendwann gab es doch mal den Tierfreitag. Ich hab ja die Hoffnung, dass der wieder aktiviert wird. Leider wurde er seit Juni 2015 nicht mehr aktualisiert. Auf jeden Fall trage ich meine Rezepte nun wieder ins Formular ein. Vielleicht kümmert sich Katharina ja wieder mal.


Mittwoch, 22. Juni 2016

[Rettungsaktion] Hanfbrot

"Wie jetzt, soll man Brot nicht mehr kaufen? Auch das noch selber machen? Na nie! So viel Zeit wie du hab ich nicht!" Wie eine Mauer standen auf einmal meine allerliebsten Nachbarinnen, mit denen ich letztens einen Damenabend verbrachte, gegen mich, als ich sagte, dass ich mein Brot manchmal selber backe. Natürlich muss man Brot nicht unbedingt selber backen, aber das, was oft verkauft wird, tu ich mir nicht an: Beim Diskonter ums Eck will ich gar nicht wissen, was an Zusatzstoffen alles drinnen ist. Oder das aufgebackene Brot aus dem Supermarkt, sodass das Brot nach ein paar Stunden so trocken ist, dass es bei den Ohren rausstaubt. Und manchmal hab ich so viel Arbeit, dass ich es nicht schaffe, zum Bäcker zu fahren. Wie jetzt? Viel Arbeit und dann selber backen? Ja, genau so. Wobei ich sagen muss, ich habe das Glück, dass ich viel Arbeit von zuhause aus erledigen kann, also kann ich ab und zu in die Küche huschen und schnell mal den Teig falten. Tut der maroden Schulter übrigens sehr gut, wenn ich alle halben Stunde aufstehe und ein bissi Bewegung mache: dehnen und strecken - den Teig und auch mich.

Und so geht mein derzeitiges Lieblingsbrot: Es ist ein No Knead-Bread, das vor allem viel Zeit zum Gehen braucht. Das heißt, wenn ich am Montag um Mittag herum frisches Brot haben will, muss ich am Sonntag irgendwann am Abend daran denken und den Teig schnell zusammenrühren. Nix mit Kneterei oder so, sondern einfach mit einem Löffel verrühren.

300 g Weizenmehl glatt
100 g Roggenvollmehl (Weizenvollmehl geht auch)
1 erbsengroßes Stück Germ (Frischhefe)
325 ml Wasser
1 TL Zucker
1 TL Salz


Die Germ mit dem Zucker zusammen im Wasser gut verrühren, bis beide Zutaten aufgelöst sind. Das Mehl dazuleeren, Salz auf dem Mehl gleichmäßig verteilen und alles verrühren. Am besten macht man diese Arbeiten gleich in einer Schüssel, zu der man einen passenden Deckel hat. Dann muss man also nur mehr den Deckel draufsetzen und die Schüssel für die nächsten 10 Stunden im Kühlschrank parken. Ungefähr 10 Stunden - eine mehr oder weniger ist auch egal. Dann nimmt man die Schüssel heraus und lässt sich wieder ca. eine Stunde stehen, bis der Teig Zimmertemperatur hat.


Nun kommt die arbeitsintensivere Zeit: jede halbe Stunde wird der Zeit gefaltet, ganze drei Mal. Zu sehen zum Beispiel hier: Videoanleitung

Nach dem dritten Falten bestreut man ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) dicht mit Schälhanf. Man kann das auch mit Weizenkleie machen oder mit viel Mehl stauben, aber mir schmeckt der Schälhanf sehr gut. Da kommt der Teig mit dem Schluss (die Stelle mit der Faltung) nach unten hinein. Alles in eine Schüssel (Luxusvariante: ins Simperl) geben, Hangerl über dem Teig zusammenschlagen und noch einmal eine Stunde gehen lassen. In dieser Zeit das Backrohr mit einem gusseisernen Topf samt Deckel auf 240 Grad aufheizen.
Den Topf mit gut isolierenden Topflappen herausnehmen, das Hangerl vom Teig zurückschlagen, gut festhalten und den Teigling kopfüber in den Topf kippen. Deckel drauf, ab ins Backrohr und 30 min. backen. Dann das Backrohr auf 210 Grad zurückschalten, Deckel vom Topf nehmen und noch einmal 15 min. backen.

Brot herausnehmen, auf die Unterseite klopfen: wenn es hohl klingt, ist das Brot fertig. Dann darf es auf ein Kuchengitter, damit es auch von unten Luft bekommt und nicht zu schwitzen beginnt. Nach mindestens einer Stunde Wartezeit darf man anschneiden und kosten.
 

Das geht wirklich so einfach wie es klingt. Wie man sieht, gelingt es auch mir nicht immer, dass das Brot perfekt in den Topf reingleitet, aber es ist ein sehr unkompliziertes Brot, das so etwas verzeiht. Es verzeiht auch, wenn man sich nicht akkurat alle halben Stunde faltet, sondern wenn es wegen eines Telefonats halt mal 45 min. dauert, bis wieder gefaltet wird. Und wenn man das Brot einmal gekostet hat, dann isst man vieles von dem, was als Brot zum Verkauf angeboten wird, einfach nicht mehr.

Ich bin natürlich nicht so gut wie ein wirklicher Bäcker, der sein Handwerk von der Pike auf einige Jahre gelernt hat, aber ich kann mir helfen, wenn ich nicht zum Bäcker komme. Darauf kommt es mir an.



Wie immer habe ich keine Ahnung, was die anderen TeilnehmerInnen von #wirrettenwaszurettenist geplant habe, daher freue ich mich schon drauf, wenn ich mich durch die folgenden Blogbeiträge wühlen darf.



Paprika meets Kardamom - Naan aus der Pfanne 
magentratzerl - Pletzl
Giftigeblonde - Bierbrot
Summsis Hobbyküche - Baguette
Was du nicht kennst... - No-Knead-Bread
Dynamite Cakes - Focaccia mit roten Zwiebeln 
brotbackliebeundmehr - Karottenbrot mit Kürbiskernen
Kochen mit Herzchen - Niederrheinischer Butterstuten
Anna Antonia - Pain au chocolat
Sakriköstlich - Mittelalterliches Bauernbrot
Unser Meating - 3-Minuten-Vielfalt-Brot
Food for Angels and Devils - (Ein)genetztes Brot
Feinschmeckerle.de - Kieler Semmeln
Das Mädel vom Land - Kammutbrot
Meins! Mit Liebe selbstgemacht - Pide
Obers trifft Sahne - Walnuss-Bier-Brot
German Abendbrot - Toastbrot
Fliederbaum - Dinkel-Erdmandelbrot



Das ist das Hanfbrot mit einem Spargelpesto drauf. Schmeckt köstlich und geht sehr einfach. Und wie? Einfach bei der letzten Rettungsaktion nachschauen und sich ein Rezept nach eigenem Gusto aussuchen: Wir retten das Pesto Ich habe das von Friederike vom Fliederbaum nachgemacht: guckst du!

Freitag, 3. April 2015

Hanf-Schokoladenkuchen

So schaut Schälhanf aus
Ja, ja, Hanf kann man essen, ohne dass man irgendwie besonders lustig wird. Es wird immer mehr Hanf kultiviert in Österreich und es lässt sich erstaunlich viel daraus machen. Bei der Wieselburger Ab Hof-Messe habe ich die Familie Riegler-Nurscher entdeckt, die unter dem Label Hanfwelt jede Menge köstlicher Hanfprodukte vertreibt. Und es gab auch einen Kuchen zum Kosten am Stand, den ich nun nachgezimmert habe. Ich hatte nur ein paar Eckpunkte, was in etwa reinkommt und hab den Rest Auge mal Pi gemacht.


Für eine Springform mit 24 cm Durchmesser:
200 g Schälhanf
4 Eier
200 g Butter
200 g Zucker
100 g Schokolade (mindestens 60 % Kakaoanteil)
100 g Mehl (ich: Dinkel)
1 TL Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz
Saft und Schale einer Bioorangen

Backrohr auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Eine Springform mit Butter ausstreichen und mit Mehl stauben.
Butter und Schokolade im Wasserbad schmelzen und dann zum Überkühlen zur Seite stellen. Zucker und Dotter schaumig aufschlagen, Orangensaft und -schale unterrühren. Eiklar mit dem Salz zu schmierigem Schnee schlagen. Mehl mit dem Backpulver vermischen.
Den Eischnee auf 3 Etappen unter die Eigelbmischung heben, Butter und Schokolade einrühren, Hanfkörner und Mehl mit einem Teigschaber vorsichtig unterrühren.
Ins Rohr schieben und 30 - 35 min backen (Stäbchenprobe). Den fertigen Kuchen in der Form auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Dann aus der Form nehmen, anzuckern, servieren.




Was es nach dem Essen zu sagen gibt: So einfach zu machen und schmeckt so gut! Ich habe den Kuchen zwar nur ein einziges Mal gebacken, würde aber meinen, da kann man gar nichts falsch machen, also Gelinggarantie quasi. Der Hanf schmeckt schön nussig und hat keinen dominanten Geschmack, der herausstechen würde. Meine Gäste, die ich kosten ließ, haben herumgeraten, welche Nüsse das sein könnten, auf Hanf kam niemand.