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Mittwoch, 5. April 2017

Muscheln in Kokosnuss-Bier-Sauce

Kokos und Bier, das klang für mich ausgesprochen ungewöhnlich - nein, eigentlich gar nicht kombinierbar. Es kommt aber ganz offensichtlich darauf an, welches Bier man da verwendet. Uns hat es so gut geschmeckt, dass dieses Gericht auf die Liste der immer wieder nachzukochenden Gerichte kommt.

Wir haben zum Glück in Wien ein sehr gut sortiertes Biergeschäft, zu dem man hingehen kann und sagen, man will - zum Beispiel wie hier - Weizenbier belgischer Brauart. Noch einmal großes Glück für meinen Mann: der arbeitet nämlich gleich daneben. So kam es in letzter Zeit dazu, dass wir viele verschiedene Biere im Haus hatten. Ich bin immer wieder baff, wie verschieden Biere schmecken können.
Im Supermarkt braucht man übrigens gar nicht anzufangen, nach solchen speziellen Bieren zu suchen.


Hauptspeise für 2 Personen (Vorspeise für 4)

1 kg Miesmuscheln
2 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, geschält und gehackt
1 rote Chilischote, fein gehackt
1 grüne Chilischote, fein gehackt
330 ml Weizenbier belgischer Brauart
20 g Butter
2,5 cm frischer Ingwer, geschält
1 Stängel Zitronengras, geschält und zerquetscht
1 chinesische Melanzani (= Aubergine), der Länge nach halbiert und in Scheiben geschnitten
75 g Erbsen
6 Kaffirlimettenblätter (Ich hatte Kaffirlimetten und habe den Abrieb einer Limette verwendet - danke, liebe Klaudia, für diese tollen Früchte!)
230 ml Kokosmilch
60 ml Kokosnusscreme
1 TL Fischsauce
1 Bund Koriandergrün, grob gehackt



Muscheln waschen und putzen. Wenn man sie in kaltes Wasser legt, sollten sie aufgehen, sich aber wieder schließen, während sie in einem Sieb abtropfen. Andere Muscheln werden entsorgt, auch solche mit gebrochener Schale unbedingt wegwerfen.

In einem sehr großen Topf, in den alle Muschen + Sud reinpassen, und zu den man auch einen passenden Deckel besitzt, 1 EL Olivenöl erhitzen. Die Hälfte des Knoblauchs und die rote Chilischote dazugeben, 1 - 2 min. braten. Dabei dauernd rühren und Acht geben, dass der Knoblauch nicht verbrennt. Die Hitze raufdrehen, Muscheln und ein Drittel des Biers dazugeben. Deckel drauftun und 3 - 5 min. kochen lassen. Dabei ab und zu den Topf gut schütteln, um die Muscheln zu durchmischen - Deckel dabei gut festhalten! Wenn sich alle Muscheln geöffnet haben, den Topf vom Herd nehmen, die Muscheln durch ein Sieb abgießen, dabei den Sud auffangen.

Topf zurück auf den Herd stellen und die Butter zusammen mit 1 EL Olivenöl darin aufschäumen lassen. Restlichen Knoblauch und grünen Chili wieder vorsichtig rösten. Den in Scheiben geschnittenen Ingwer dazugeben, Zitronengras ebenfalls reintun, Melanzani und Erbsen dazu, alles 5 min. garen. Dann kommen das restliche Bier, Kokosmilch, Kokosnusscreme und Fischsauce dazu. Den aufgefangenen Sud vorsichtig zugießen - am Boden setzen sich möglicherweise Schalen- und/oder Sandpartikel ab, daher rechtzeitig aufhören mit dem Reinleeren. Die andere Möglichkeit ist, man filtert den Sud. Nun kommen auch die Muscheln wieder in den Topf. Alles wird nun einige Minuten gut durchgekocht, damit sich alle Aromen vermischen.

Muscheln samt Sauce in tiefe Teller aufteilen. Mit Koriander bestreuen. Mit Baguette servieren.


Wir haben - nachdem es wirklich sehr viel Sauce ist, die man nicht nur auftunken kann, sondern löffeln muss, die Muscheln aus den Schalen herausgeholt und alles als Suppe gegessen.

Die Suppe war überraschend aromatisch, asiatisch, ein bisschen scharf, hat erfreulich nach Meer geschmeckt. Nach "mehr" auch. Wir werden sie ganz sicher wieder einmal nachkochen.

Freitag, 4. September 2015

Faschiertes im Salatblatt

Bisher kannte ich genau eine Variante, wie ich Hüttenkäse aushalten kann: Stevan Pauls toller Paradeissalat mit Hüttenkase und Pfirsichen. In diesem Sommer gesellte sich ein zweites Rezept dazu, das uns so gut geschmeckt hat, dass wir es gleich noch einmal gemacht haben. Es klingt gar nicht spektakulär, es ist im Nu gemacht, schmeckt aber echt himmlisch. Zufälligerweise ist es sowas von low carb! Ich führe aber trotzdem kein solches Label in meinem Blog ein, weil so etwas passiert mir eher und ich mach das nicht absichtlich.


1 Zehe Knofi
1 Habanero
2 Zitronengras
2 EL Erdnussöl (oder anderes neutrales)
500 g faschiertes Rindfleisch (die Deutschen nehmen Hackfleisch)
1 EL Zucker
Salz
3 EL Sojasauce
3 EL Sweet Chili-Sauce
Saft und Schale einer Limette (besonders gut mit Kaffirlimette)
1 Handvoll Minzeblätter
2 Frühlingszwiebeln
3 Römersalatherzen
1 Becher Hüttenkäse

Die Salatherzen zerteilen. Die inneren kleinen Blättchen für einen Salat aufheben, denn die sind nicht zum Füllen geeignet. Die größeren Blätter waschen und trocken schleudern. Die meisten Blätter stehen nicht von selber, sondern man muss auf der Rückseite die Mittelrippe der Länge nach abschneiden.

Das Öl erhitzen und das Faschierte darin braten, bis es krümelig ist. Während das Fleisch brät, vom Zitronengras die äußeren Blätter entfernen. Die Stängel auf einer feinen Reibe von unten her so weit reiben, bis das fleischige Herz  zerrieben ist. Man merkt das recht schnell, wenn das Zitronengras nur mehr fasert, dann hat man den brauchbaren Teil verwendet. Auf dieser Reibe auch gleich den geschälten Knoblauch reiben.
Limette waschen und die Schale fein reiben, Saft auspressen. Chili entkernen und klein schneiden. Die Frühlingszwiebel in feine Ringe schnipseln, dabei den grünen und den weißen Anteil in verschiedenen Schüsselchen parken. Minze hacken.
Das gebratene Fleisch salzen, Chili, die weißen Teile von den Frühlingszwiebeln, Zitronengras, Koblauch und den Zucker dazugeben, alles zwei Minuten rührbraten. Sojasauce, Sweet Chili-Sauce, Saft und Schale der Limette, Grün der Frühlingszwiebel und die gehackte Minze einrühren. Pfanne vom Herd ziehen.
Die Salatherzen auf eine große Platte setzen, das Fleisch auf die Blätter verteilen. Ein wenig Hüttenkäse oben drauf verteilen.



Das Originalrezept stammt von Steffen Henssler und ist aus dem Kochbuch: "Schnell, schneller, Hennsler". Ich finde das Kochbuch gut, aber konnte nicht ein einziges Mal die Zeitvorgaben einhalten, daher gibt es auch keine Rezension von mir. Und außerdem habe ich einiges geändert, daher ist das nicht mehr das Original.

Wir haben das Essen als alleinigen Hauptgang wie Fingerfood gegessen und wie schon geschrieben: Es schmeckte hervorragend. Mit 2 Salatherzen und 400 g Faschiertem, wie im Rezept geschrieben, haben wir bei weitem nicht das ganze Fleisch im Salat untergebracht und außerdem hätte es noch eine Nachspeise gebraucht, um wirklich satt zu werden. Beim zweiten Mal Kochen waren wir schon ein wenig schlauer und haben die Mengen wie beschrieben verändert.

Das ist eines der wenigen Rezepte, wo mir Kohlehydrate nicht im geringsten gefehlt haben.

Montag, 22. Juli 2013

Bröseln der letzten Zeit

Wird wieder mal Zeit, hier ein bissl aufzuräumen und die Bröseln, die liegen geblieben sind, aufzukehren.

Zu allererst kommt das Erdäpfelprojekt dran, denn da bin ich ziemlich säumig mit Fotos. Hier hab ich meinen Hund vor die Pflanze gesetzt, damit man sieht, welche Dimensionen diese wild wuchernden Eräpfeln in der Zwischenzeit angenommen haben. Wir überlegen die Anschaffung einer Machete ... ;)
Die erste Blüte hat sich vor einer Woche gezeigt, sehr viel mehr tut sich aber nicht mit Blüten.

Eine kleine Zusammenfassung vom Stand der Dinge: Bei der giftigen Blonden ist das Grün bereits auf Rückzug, bei Jüf stellt sich immer mehr heraus, er hat faule Säcke unter die Erde gebracht, bei Mein Apulien blühen zwei der drei gepflanzten Erdäpfel brav, der dritte mag nicht wirklich was tun, bei Olann gibt es tolle Erdbeeren, über die Erdäpfelpflanzen haben sich leider die Schnecken hergemacht, bei Vor meiner Linse gab es die ersten Blüten schon vor einem Monat - und so toll fotografiert, dass mich der Neid frisst, bei Paulines Fotos wachsen die Erdäpfel brav, obwohl sich Viecher in die Pflanzen gelegt haben, bei Ulmenbunt wachsen die Pflanzen auch brav und werden sogar auf Leinen gedruckt.

Zum letzten Mal hat es nach Kaffir-Limetten geduftet - mal schauen, ob ich jemals wieder welche auftreiben kann, noch dazu unbehandelte. Eine an sich gute Idee hatte ich: rein mit der Schale in Marillenmarmelade. Leider habe ich die Kaffirlimetten überdosiert und die erschlagen die Marillen total.
Erfolgreich nachgekocht habe ich damit Michas Rezept aus Réunion, zusätzlich kam noch etwas von meinem koreanischen Koriander dazu - ich bin ja immer sehr stolz, wenn ich solche Kleinode erbeute, weiß aber dann oft nicht, was ich damit anfangen soll. Das hier hat gut gepasst! Es war köstlich und im Nu zubereitet.
Meine ersten mit Brett selbstgemachten Ravioli - im Mai habe ich in Italien ein Raviolibrett erstanden und nun endlich eingeweiht. Die Idee, ein Rezept auszusuchen, wo viel oben auf den Ravioli draufliegt, damit man nicht zu viel von ihnen sieht, war ausgeprochen gut!
Das beste Ketchup von überhaupt hab ich gemacht!
Die halben Zutaten hab ich noch fotografiert, dann hat mich der Ehrgeiz vollkommen verlassen und ich hab nicht aufgeschrieben, was und in welcher Menge da noch reingekommen ist. Mal schauen, ob ich das im nächsten Sommer zusammenbringe, ein vernünftiges Rezept davon aufzuschreiben.
Bei Sabine entdeckt: Dry Rub - gesehen und sofort nachgemacht. Bei mir ist das Rot viel intensiver geworden, ich nehme mal an, das ist das ungarische Paprikapulver, das färbt nämlich stark.
Auf jeden Fall hatten wir an diesem Abend Gäste und alle waren begeistert von dem Rub. Bin ich froh, dass ich noch genug von der Gewürzmischung übrig habe.
Wo wir schon bei dem Abend sind, an dem wir Gäste zum Grillen hatten: Bei highfoodality entdeckt und gleich nachgemacht, aber mit drei verschiedenen Basilikum-Sorten.
Ja, ja, ich weiß schon, es ist nicht wirklich klug, mein Foto einzustellen und zu einem überirdischen Foto zu verlinken, aber nachdem mich der Ehrgeiz Zeit meines Lebens nicht zu arg gebeutelt hat,  mach ich es trotzdem so als Erinnerung für mich, dass ich diese Appetithäppchen wiederholen muss.
Und noch einmal nachgemacht, in diesem Fall ein Rezept von Nigel Slater aus seinem Obst-Kochbuch. Auch wegen Petras Johannisbeer-Panna cotta bin kreuz und quer durch Wien gedüst, um weiße Ribiseln zu finden, doch es hat nicht sollen sein. Mit roten Ribiseln ist der Salat auch eine ganz tolle Sache - richtiges Hochsommer-Wohfühlessen.


Mit einem Blick auf meinen blühenden Topinambur mit Hummel drauf werde ich mich jetzt in eine kleine Sommerpause verabschieden. Ich habe am Freitag das Okay der Tierärztin bekommen, dass ein paar Tagen in den Bergen mit dem Hundeopa nichts mehr entgegensteht. Und darauf freu ich mich jetzt ganz arg!

Genießt alle diesen wunderbaren Sommer!




Mittwoch, 3. Juli 2013

Unerwarteter Glückstreffer!

Am Montag war ich einkaufen, das ist ja nun nichts Besonderes. Was ich dann allerdings fand, das war schon speziell: Kaffir-Limetten!


Dazu muss ich sagen, dass ich nicht wusste, was ich da kaufe. Ich war der Meinung, ich hätte Key Limes erstanden. Erst die Recherche im Internet brachte ans Licht, was das für Zitrusfrüchte sind.

Nächste Reaktion meinerseits: Mist! Ich hab keine Ahnung, was ich damit anfangen soll. Wieder Recherche im Internet und hilfloses Herumfragen auf Facebook - das bin ich nämlich jetzt auch.

Nach der ersten Limette war ich ein wenig enttäuscht, die Schale roch recht schwach, aber da habe ich dann beim Aufschneiden gesehen, dass die innen auch schon recht trocken war. Doch bei der zweiten Limette hat es mir fast den Atem geraubt, als ich die Schale abgerieben habe.

Esskultur-Katha war so lieb und schickte mir einen Link zu Foodina, also habe ich sofort diese Curry-Paste gemacht.

Und weiter? Nun hatte ich ja erst zwei der vier Prachstücke verarbeitet. Die ursprüngliche Idee war ja, ich wollte Key Lime Pie machen und hatte alles daheim. Sogar 4 normale Limetten waren im Haus - dringend notwendig, denn die Kaffir-Limetten haben einen unpackbar sauren Saft, gar nicht zu vergleichen mit normalen Limetten. Ich hab den Saft eingefroren. Mal schauen, ob mir dazu noch etwas einfällt. Vielleicht kriegt jemand, den ich nicht leiden kann, mal so einen Zitroneneiswürfel in ein Getränk ... ;)

Aber jedenfalls habe ich diesen Kuchen gebacken. Mit Unfällen! Man kann nicht einmal sagen, dass das Originalrezept minimal abgewandelt wurde, sondern das habe ich komplett ungebaut. Den Kuchen bäckt man mit Kondensmilch, ich hatte auch zwei Tuben daheim, aber da war zu wenig drinnen. Also kurz überlegt und dann eine Dose Kokosmilch geöffnet. Ich hatte das Glück eine nicht emulgierte Kokosmilch zu besitzen, das heißt, die dünne Flüssigkeit und die dicke Kokoscreme sind vollkommen getrennt. Und genau das war es, was ich wollte, diese Kokoscreme.



Weil es gerade bei Zucker, Zimt und Liebe ein Gewinnspiel gibt, nenne ich meine Torte Kurumba Goldtröpfchentorte. Es bilden sich nämlich beim Auskühlen der Baiser-Masse unglaublich schicke goldfarbige Tröpfchen an der Oberfläche.
Zutaten für eine Tortenform mit 26 cm Durchmesser:
200 g Butterkekse
125 Gramm Butter
1 Ei
4 Eigelb
300 g gesüßte Kondensmilch
1 Bio-Limette, bei mir war das eine Kaffir-Limette, davon nur die Schale
4 Limetten, davon nur den Saft
400 ml Kokosmilch, davon nur die dicke Kokoscreme, die sich absetzt, ca. 100 g

4 Eiweiß
120 Gramm Zucker



Die Kekse in ein stabiles Plastiksackerl (z. B. Tiefkühlbeutel) füllen und mit einem Nudelholz drüberrollen, bis die Kekse ganz klein zerbröselt sind. Brösel in eine Schüssel füllen. Die Butter schmelzen,  über die Keksbrösel träufeln und alles gut vermischen. Aus dieser Masse Boden und Wand in einer Tortenform formen. Ab damit in den Kühlschrank und gut durchkühlen lassen - 30 Minuten Minimum.

Backrohr auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.

Die Biolimette waschen und die Schale mit einer Microplane-Reibe so fein wie möglich abreiben. Den Saft von 4 Limetten auspressen. Eigelb, ganzes Ei, Kondensmilch, Kokoscreme, Limettenschale und Limettensaft sehr gut verrühren.  Diese Creme auf die Bröselmasse streichen, im Rohr ca. 20 min. backen.

Die vier Eiweiß zu lockerem Schnee schlagen, dann mit dem Zucker zu einer festen, glänzenden Baiser-Masse weiterschlagen. Auf die vorgebackene Torte streichen und noch einmal 15 min. backen, bis die Oberfläche hellbraun ist.

Abkühlen lassen, in  Stücke schneiden, genießen.




Was es nach dem Essen dazu zu sagen gibt:
Wer das Glück hat, einmal furchtbar schrumpelig anzusehende Limetten zu finden, sollte zugreifen. Unbedingt! Die Schale der Früchte hat einen unvergleichlichen Duft. Diesen Duft sollte man einmal gerochen haben - wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre das auf meine To-Do-Liste für mein Leben gekommen.
Die Torte war ein Wahnsinn! Irgendwie hatte ich Angst, dass die Kaffir-Limette den Kokos-Geschmack erschlagen würde, aber dem war gar nicht so. Es war wirklich ein ganz ausgewogenes Geschmacksverhältnis.

Und jetzt träume ich ein bissi von den Malediven.