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Donnerstag, 8. Mai 2025

[Buchbesprechung] Singapur - Das Kochbuch von Shu Han Lee

 

Es gibt KochbuchautorInnen, die vergisst man nicht. Diese hier zum Beispiel. Ich fand Shu Han Lees Buch Chicken & Rice sowas von nett! Das ist ein Buch, das mir auch solche Kleinigkeiten wie das Frittieren von Schalotten, damit die wirklich superknusprig sind, beigebracht hat. Ich hatte schon befürchtet, dass vielleicht dieses Singapur-Kochbuch nicht mit Nicole Stichs wunderbarem Shiok Singapur mithalten kann, aber es kann. Man kann durchaus alle diese drei Kochbücher daheim haben und man hat noch immer nicht genug Bücher von diesen Autorinnen.

Ja, Singapur, das ist eine unglaubliche Stadt! Ich war 2020 dort, bevor dann der Corona-Wahnsinn über die Welt hereingebrochen ist. Ich habe hier über diesen Urlaub geschrieben. Er war einer meiner bemerkenswertesten. Noch nie habe ich erlebt, dass sich so viel ums Essen dreht wie in Singapur. Singapur ist ein Mischmasch von vielen Kulturen, daher ist es sicher nicht einfach, ein Kochbuch über diese Stadt zu machen und dabei einen repräsentativen Querscnitt hinzukriegen.

Die 80 Rezepte in dem Buch haben mich mit einem Schlag wieder innerlich nach Singapur geführt. Die Gerichte sind unglaublich vielfältig. Die ganzen Aromen sind sehr fein eingefangen und haben viel Lust aufs Nachkochen gemacht. 

Für die Zutaten muss man schon ein bisschen herumsuchen, aber ein gut sortierter Asia-Laden reicht. Ich habe das Broth3ers bei mir in der Nähe, da habe ich alles Nötige bekommen. Auch das Ayurveda-Geschäft am Naschmarkt kann ich empfehlen (da bekam ich den schwarzen Klebreis).


Wie die Rezepte aufgebaut sind, sieht man auf dem Bild links. Immer wird etwas zu den Gerichten erzählt, was ich wichtig finde, damit man sich etwas vorstellen kann. Die Rezepte sind alle einfach nachzukochen und gelingsicher. Gegliedert sind sie in neun Kapitel: "Gehört immer dazu: Reis", "Currys", "One Pot", "Gebratenes und Beilagen", "Für Gäste", "Tellergerichte", "Kleinigkeiten", "Allerlei Süßes", "Soßen und Toppings". Ich gestehe ja, dass mir die Abteilung über Süßes besonders gefallen hat, denn Asien ist sonst nicht so die Destination, wo man viel nascht, aber Singapur ist da echt anders! 


Und schon geht es los mit dem Nachkochen.




Assam-Fischcurry

Ein sehr populäres Curry in Singapur ist Fischkopf-Curry. Zu meiner Freude ist dieses Rezept dem zwar nachempfunden, aber es wird Fischfilet dafür verwendet. Das macht es in einem Binnenland und für Weicheier wie mich gleich viel einfacher. Insgesamt leicht zu machen und ausgezeichnet im Aroma.

 

Satayspieße vom Grill mit Tamarinden-Erdnuss-Sauce

Asia-Küche ohne Satay-Spieße wäre nicht möglich, daher geht natürlich ein Kochbuch ohne diese Spieße nicht. Und diese Variante ist sehr köstlich. Überhaupt diese säuerliche Erdnusssauce ist toll!

Gedämpfter Spargel mit schwarzer Bohnensauce

Ganz anders als in Europa, wo man immer versucht, dem Spargel sein Eigenaroma zu bewahren, wird in Asien damit umgegangen. Hier ist es eine sehr knofelige schwarze Bohnensauce, die den Spargel begleitet. Und der Spargel schmeckt erstaunlicherweise dennoch gut heraus.

Pandan-Biskuitroulade mit Schlagobers

Ja, da ist sie, eine der köstlichen, aromatischen Asia-Süßspeisen. Das Rezept hat nicht ganz hingehauen, was aber an mir liegt, weil ich nicht wegen eines Viertel Teelöffels voll extra Pandan-Paste kaufen wollte, die mir dann nur kaputt wird. Ich habe die Paste selber gemacht, was nicht gut geht. Eigentlich sollte die Roulade quietschgrün sein, das tat sie nicht. Aber die Pandan-Creme hat schon gut Aroma geliefert und mit den Kokosraspeln oben drauf war das seeehr köstlich.


Schnelle Kaya, aka Pandan-Kokos-Creme

Kaya isst man in Singapur zum Frühstück. Dazu kommt eine dicke Scheibe (!) Butter auf Toast, dann Kaya-Creme, dazu isst man fast rohe Eier. Nun kann ich Eier nur essen, wenn das Eiklar gut durchgegart ist, daher ist dieses ganze Gericht für mich nicht in Frage gekommen. Aber ich kann dick Butter auf Brot streichen und da drauf die Kaya verteilen. Und das schmeckt sehr, sehr gut! Hier war ein Stück Pinze die Unterlage und das hat gepasst.


Huhn mit Reis nach Hainan-Art

Ein Essen, das ich kenne und liebe. Ich habe es natürlich auch in Singapur in einem Hawker-Stall gegessen, einer kleinen Ansammlung von Garküchen.
Der Reis, der mit Hühnerfett und Hühnersuppe gekocht wird, schmeckt göttlich! Normalerweise ist das ein zeitaufwändiges Rezept, aber im Buch wird eine Abkürzung durch die Verwendung von Hendlhaxerl gewählt. Und das klappt sehr gut. Auch die Ingwer-Knoblauch-Sauce dazu war ausgezeichnet.

Fisolen mit Kurkuma und Kokos

Das ist eine geniale Gemüsebeilage. So habe ich Fisolen noch nie gegessen: Kokos, Kurkuma und Limette vereinen sich sehr gut, am Ende werden noch zwecks Knusper frittierte Schalotten über das Essen gestreut.
 


 


Schwarzer Klebreis mit Rhabarber

Das ist eine sehr tolle Variante vom Sticky Rice mit Mango. Ich war echt erstaunt, wie gut sich Rhabarber in diesem Gericht macht. Hat uns ausgezeichnet geschmeckt und wird garantiert ein Rezept, das auf die Immer-Wieder-Nachkochliste kommt.

 Peranakan Garnelencurry mit Ananas

Dieses Curry war dermaßen gut, dass ich das Rezept unbedingt am Blog haben will, daher stelle ich das im nächsten Blogposting vor.

 

 

 

 

 

Was es am Ende zu sagen gibt: Wenn man auch nur das geringste Interesse an einem Sammelsurium aus Asia-Rezepten hat, dann braucht man dieses Buch. Wenn man Interesse an Singapur hat, braucht man es auch. Wenn man einfach nur ein neues Kochbuch will, dann auch. Also eh in jedem Fall.


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-8310-5058-1 
Erschienen: März 2025 
Übersetzung: Wiebke Krabbe 
Umfang: 224 Seiten 
Format: 198 x 255 mm 
gebundenes Buch

 

Wie immer kann man das Buch in der Buchhandlung am Eck kaufen, bei einem Versender bestellen oder direkt beim Verlag erwerben.

 Danke an den DK-Verlag, dass er mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

 

 

 

 

Freitag, 6. Mai 2022

Ginger Chicken

Wahrscheinlich ist dieses Rezept das bekannteste aus dem Kitchen Impossible-Buch. Außergewöhnlich finde ich, dass das Rezept aus Dubai kommt. Wie in dem Buch richtig steht: Die Emirate waren für mich wie Disneyland. Da steht Konsum, Konsum und noch einmal Konsum an erster Stelle, alles erschien mir maßlos, alles kommt aus anderen Ländern, fühlte sich unecht an.

Dieses Rezept ist von einem pakistanischen Koch, der in erster Linie für Leute kocht, die in Dubai arbeiten. Ich fand es sehr geradlinig und ohne viel Schnickschnack. Es ist aber auch wirklich außergewöhnlich, denn es wird mit der Schärfe von Ingwer gearbeitet, was ich von nicht so vielen Rezepten kenne. So esse und koche ich gern!


Für 4 Personen

150 g Schalotten
4 Knoblauchzehen
100 g Ingwer
400 g Paradeiser
1 rote Pfefferoni
1 grüne Pfefferoni
500 g Hendlfilet
6 EL Öl
100 g Butter
150 ml passierte Paradeiser
150 g Joghurt
1 TL Chilipulver
2 TL Kurkuma
1 TL Pfeffer
2 TL Garam Masala
1 EL Bockshornklee
Salz
Koriandergrün

Beilage: Basmatireis


Zubereitung

300 ml Wasser in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Die Schalotten in Streifen schneiden und in dem kochenden Wasser etwa 10 min garen, bis sie weich sind. Mit dem Mixstab pürieren und unter Rühren den Brei dicklich einkochen lassen.

In der Zwischenzeit den Knoblauch fein hacken. Ingwer schälen und erst in Scheiben, dann in feine Streifen schneiden. Paradeiser in Streifen schneiden. (Im Rezept werden sie entkernt, bei mir werden sie mit Kernen verwendet.) Pfefferoni entkernen und in Sreifen schneiden. Hendlfilets in Scheiben schneiden.

Das Fleisch in heißem Öl farblos anbraten. Butter, Knoblauch und Ingwer dazugeben, kurz dünsten. Passierte Paradeiser und Schalottenpaste dazugeben, aufkochen. Joghurt und Gewürze unterrühren, Tomaten und Pfefferoni ebenfalls. Alles ca. 5 min. köcheln lassen. Mit Salz abschmecken, mit Koriandergrün bestreut servieren.

Freitag, 8. April 2022

Croque Monsieur mit Rettich-Kimchi

Es gibt ja doch Gründe, warum manche regelmäßig gekochte Rezepte nicht auf dem Blog gelandet sind: Ich mag nämlich Toast mit einem kleinen Salat, also Croque Monsieur sehr gern. Diese Variante hier ist aber noch einmal saftiger und geschmacklich vielfältiger, also quasi die De Luxe-Version. Und sie ist auch schnell gemacht, denn das Kimchi ist im Handumdrehen, während mein altersschwacher Toaster aufheizt, fertiggestellt.

 

Musaengchae
1 Daikon-Rettich (Ich hatte einen großen weißen Rettich)
Salz (2 % des Gewichts vom Rettich)
1 Frühlingszwiebel

Marinade
1 EL Knoblauch, püriert (Ich hab den einfach durch die Presse gequetscht)
1 EL Gochugaru
½ EL Zucker 

Rettich schälen und in 3 mm dünne und 9 cm lange Streifchen hobeln, in einer Schüssel mit dem Salz vermischen, 10 min. ziehen lassen.

Frühlingszwiebel in schmale Streifen schneiden, Zutaten für die Marinade vermischen. Den Rettich vorsichtig, aber gründlich ausdrücken, mit Marinade und Frühlingszwiebel vermischen.

 
Zutaten für 2 Portionen Croque Monsieur
2 große oder 4 kleine Scheiben Brot, am besten vom Vortag
2 dicke oder 4 dünne Scheiben Kochschinken 
1 Kugel Mozzarella, in Scheiben geschnitten
einige Salatblätter
2-3 EL Rettich-Kimchi
Butter zum Bestreichen
 
Beilage: Blattsalate, mit einer Vinaigrette mariniert

Das Einzige, was man hier beachten muss: Das Brot braucht zwischen Krume und Mozzarella bzw. Kimchi eine Trennschicht, um nicht komplett durchzuweichen. Also nimmt man entweder gut abgetrocknete Salatblätter, die direkt an der Brotscheibe eingelegt werden, oder wie ich zwei dünne Schinkenscheiben, die die feuchte Füllung vom Brot trennt.

Toaster so heiß wie möglich vorheizen (alternativ Öl in einer Pfanne erhitzen und den Toast darin braten) und den Toast so lange rösten, bis der Mozzarella zu rinnen beginnt.

Mit einem Salatbukett servieren.


 

Freitag, 25. Februar 2022

Reisnudelsalat mit Garnelen

Ein sehr netter Salat war das und ich gestehe: Ich habe es genossen, endlich einmal keine Kohlgemüse zu essen. Die mag ich zwar sehr gern, aber die scheinbar jahreszeitlosen Gurken und Karotten sind auch kein Fehler.

Rezept adaptiert aus Meal Prep.

 

 

Für 2 Personen 
100 g Reisnudeln
10 Garnelen 
1 EL Olivenöl
2 Karotten
1 Minigurke
2 Frühlingszwiebel

Dressing:
4 EL Limettensaft
4 TL geröstetes Sesamöl
2 TL hellen Rohrzucker
2 TL Fischsauce (Nuoc Nam)
weißer Pfeffer

Zum Servieren: 
2 EL geröstete Nüsse (hier Erdnüsse) 
Asiatische Kräuter nach Wahl (hier Koriander) 

Die Reisnudeln nach Packungsanweisung zubereiten, danach abgießen. Währenddessen die Kräuter grob hacken, Karotten und Gurke in feine Streifen, Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Alles in eine Schüssel geben. Limettensaft, geröstetes Sesamöl, Rohrzucker, Fischsauce und weißen Pfeffer in ein Schraubglas geben, zuschrauben, gut schütteln. Marinade über die Gemüse geben, vermischen.

Die Garnelen in heißem Olivenöl 2 min auf jeder Seite anbraten. Reisnudelsalat auf zwei Schüsseln aufteilen. Die Garnelen drauflegen, mit Erdnüssen bestreut servieren.

Dienstag, 8. Februar 2022

[Buchbesprechung] From Asia With Love von Hetty McKinnon

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag.

Ihr kennt den Spruch "Man macht man sich keine Freunde mit Salat"? Der erste Satz, den ich von Hetty McKinnon gelesen habe, lautet hingegen: "Making friends with salad". Das fand ich sagenhaft sympathisch! Und dann noch die Kombination von Asien und Salat in einem Buch, das musste einfach passen, denn in Asien isst man nicht einfach "nur" einen Salat, sondern das sind meistens grandiose Hauptgerichte "mit alles". Aber ich bin wieder einmal mit der Tür ins Haus gefallen, also der Reihe nach: Hetty McKinnons Familie stammt aus China und wanderte nach Australien aus, wo Hetty aufgewachsen ist. Später übersiedelte die Familie dann nach Brooklyn, New York. 2011 begann sie in ihrer Wohnung in der Arthur Street in Sidney mit dem Kochen (daher der Name ihrer Hompage) und eröffnete einen Salatlieferdienst. Das vorliegende ist nun bereits ihr drittes Kochbuch. Sie hat auch sonst als Food-Journalistin Karriere gemacht. Sie schreibt im Guardian, für Epicouros, hat das peddler journal gegründet und hostet außerdem den Podcast the house specials.

In diesem Kochbuch werden die vegetarischen Gerichte, mit denen die Autorin aufgewachsen ist, gezeigt. Was mir sehr gefällt: Nicht unbedingt großes Kino, wenn man für Weihnachten oder sonst eine spezielle Gelegenheit aufkocht, sondern Gerichte für den Alltag. Also nicht, dass keine großartigen Gerichte in dem Buch wären, aber es kommt in keiner Weise großsprecherisch daher. Es werden auch kleine Dinge wie die berühmten Tee-Eier oder das in Asien allgegenwärtige Chili-Öl gezeigt, auch eine Möglichkeit, wie man vegane Fischsoße macht, also wirklich für alle Lebenslagen quasi, wenn man gern asiatisch kocht.

Die Fotos stammen ebenfalls von der Autorin. Wie man auf ihrer Homepage sehen kann, kann sie das gut. Hell und freundlich wird das Essen auf Tellern präsentiert und wird nicht in der Gegend verteilt. Mir gefällt so ein sorgsamer Umgang mit Produkten. Die Fotos sind alle ohne Rüschen und Schnörkseln und ganz klar und sachlich, was den modern-asiatischen Gesamteindruck noch verstärkt.

Gegliedert ist das Buch in "Der perfekte Start in den Tag", "Nudeln: Eine Portion Glück", "Dumplings und andere kleine Köstlichkeiten", "Kein Essen ohne Reis − und was man dazu serviert", " So viel mehr als nur Salat", "Nicht zu süß", außerdem Einleitung, Danksagung und ein ausführliches Register nach Zutaten. Die Gerichte sind keinem bestimmten Land zuzuordnen, sondern halt das, was man hierzulande als "asiatisch" zusammenfasst. Sehr gut gefallen mir die Klassiker, die alle neu interpretiert werden: der Grundgedanke bleibt erhalten, aber was herauskommt, ist eine moderne Variante davon.

Mit dem Nachkochen habe ich mir sehr leicht getan. Die Zutaten bekommt man in Wien im Asia-Laden ums Eck oder einfach im Supermarkt. Die Gemüse sind solche, wie sie hier wachsen, also auch das ist kein Problem. Zu meiner Freude finden sich viele saisonale Rezepte im Buch. Kochtechnisch braucht man ebenfalls keine besonderen Vorkenntnisse, Geräte oder Kochtechniken, um mit dem Kochbuch zurecht zu kommen. Die Anweisungen sind sehr gut, sodass man zeittechnisch nicht in Schleudern kommt, was bei Asia-Gerichten mit den vielen Vorbereitungen leicht mal passieren kann. Najaaa irgendwie ist es dann schon eine Herausforderung gewesen, was ich nachkochen soll, weil je mehr ich in das Buch reingeschaut habe, desto mehr Rezepte haben mich angelacht.

Bei den Rezepten finden sich Anmerkungen, die es einfach machen, das jeweilige Rezept glutenfrei oder vegan zu servieren. Es finden sich auch immer wieder kleine Tipps, wie man das Rezept abwandeln kann oder wie man es am besten kombiniert.

Und schon geht es los mit dem Nachkochen! Ich bin übrigens anfangs mit meinen nachgekochten Rezepten gleich am Beginn des Kochbuchs hängen geblieben und musste mich richtig disziplinieren, damit ich euch einen guten Querschnitt aus dem gesamten Buch vorstellen kann. Aber wie man es dreht und wendet, das Buch ist von vorne wie von hinten eine großartige Inspiration!

French Toast mit Kondensmilch

In Wien kennen wir das als "Armer Ritter", allerdings mit Powidl drinnen. Hier kommt Kondensmilch zwischen zwei Brotscheiben. Die Brotscheiben werden in eine Ei-Kondensmilch-Mischung getaucht und dann in Butter herausgebraten, oben drauf kommt noch einmal Kondensmilch.
Das ist es, was ich an Kochbüchern gern mag: Da kommen auch mal Reste zum Einsatz wie altbackenes Brot, und aus dem wird dann etwas Feines gezaubert. So konnte ich Reste aus einer Tube Kondensmilch aufbrauchen und ein Stück altbackenen Striezel. Geschmeckt hat es uns gut.

Gurkensalat mit Sesamdressing und Chiliöl

Ein ähnliches Rezept gibt es schon hier am Blog. Wie in China üblich, wird die Gurke verhauen, was sie wirklich aufnahmefähig für das Dressing macht. Das besteht im Buch schlicht aus Tahin, Sesamöl, Salz und Pfeffer − also auch hier wieder ganz einfach und alltagstauglich.

Mein Chiliöl war gerade aufgebraucht, daher habe ich auch das aus dem Buch nachgemacht. Es ist eine Interpretation von Sichuan-Chiliöl mit vielen Gewürzen. Es heißt zurecht Passt-immer-Öl, denn es ist schön wandelbar.


Maromierte Tee-Eier

Die habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Gekochte Eier werden für 24 Stunden in eine Marinade aus schwarzem Tee und diversen Gewürzen eingelegt. Die Eier schauen dann wirklich aus wie Marmor. Es gibt auch Rezepte für Rote Rüben-Eier und Soja-Eier in dem Buch. Das sind so nette Kleinigkeiten, die immer passen, die ich sicher auch noch ausprobieren werde. 

 

 

 

Chow Mein mit Sojasauce

Das ist ein Klassiker, wie man ihn in traditionellen Dim Sum-Lokalen serviert: Eiernudeln werden mit Sojabohnensprossen und Frühlingszwiebeln gebraten, drüber kommt eine Sauce aus heller und dunkler Sojasauce, dazu Sesamöl, was dem Gericht dieses ganz typische Aroma verleiht. Ich habe es als veganes Gericht serviert, das bei uns als Abendessen gut geschmeckt hat.

Pad Thai-Salat mit Kohl

Mein Favorit! Das Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen.





 

 


Unterm Strich ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, was vegetarisch-asiatische Gerichte angeht. Es sind weder kochtechnische noch andere Stolpersteine eingebaut, also eignet sich das Kochbuch auch für Kochanfänger. Die Rezepte sind wunderbar alltagstauglich. Es ist außerdem ein sehr persönliches Kochbuch, sodass man die Autorin über ihre Rezepte mit den kleinen Geschichten wirklich kennenlernt.


Fakten zum Buch:

ISBN: 978-3-7913-8788-8
Umfang: 256 Seiten
Format: 19,5 x 26,0 cm
Pappband  
150 farbige Abbildungen 
Erschienen am 20. September 2021 
 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.


Herzlichen Dank an den Prestel-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

Dienstag, 15. September 2020

[Restaurant] China Kitchen

Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung.

Es gibt Restaurants, die lassen mich nicht los. Das hier ist so eines. Und ich hab auch schon einige Male drüber geschrieben: Den Anfang nahm es als Chinarestaurat no 27, es wurde, als der Koch wegging, in "Asiatische no 27 Restaurant" umbenannt und war immer noch besser als viele der einge-österreichischten Chinarestaurants. Der Koch gründete nahe dem Naschmarkt das Restaurant China Kitchen no. 27 und kochte Sichuanküche, so richtig schön scharf und fettig, wie das sein muss. Das Lokal am Naschmarkt wurde mehrfach ausgezeichet, aber es war mir schon aufgefallen, dass sich die Leute nicht so arg prügeln um das Restaurant. Nun ist das Restaurant total renoviert worden und im Zuge der Restaurantwoche als China Kitchen wieder eröffnet worden. Der Turbohausmann und ich mussten natürlich sofort und auf der Stelle ausprobieren, wie es geworden ist.

Das Ambiente ist freundlicher als zuvor, hell möbliert und mit viel mehr Licht. Die Küche ist nun teilweise einsehbar. Die Speisekarte ist nun doch einge-österreichischt, zum Beispiel gibt es die hierzulande anscheinend unverzichtbare Tom Ka Gai (thailändische Suppe) und einiges, woran hier ein Asia-Restaurant nicht vorbeigehen darf, aaaaber es gibt nach wie vor viele Sichuan-Gerichte und andere chinesische Gerichte auf der Karte, die mein Herz schon beim Lesen hört schlagen lassen.

Aber jetzt zu dem Menü der Restaurantwoche:


Babygurkensalat
Das war wieder ein ausgezeichneter chinesischer Gurkebsalat, der sehr ähnlich wie bei meinem Rezept funktioniert: Ganz offensichtlich eine geprügelte Gurken, was diesem Gemüse enorm gut tut, dazu eine asiatische Marinade. Sehr fein!

Getrocknete Tofu-Streifen mit Koriander und Sesamöl
Die zweite von vier Vorspeisen und ich habe gar keine Vorstellung, wie man die macht. Der Tofu war sehr trocken, wie ich ihn noch nie gegessen habe. Wie diese feinen Streifchen zustande kommen? Kein Plan. Mit handelsüblichem Tofu ist es unmöglich, den so hauchdünn zu schneiden. Korianderblätter und geröstetes Sesamöl dazu haben ausgezeichnet geschmeckt.
Seetang-Röllchen mit Shrimps und Calamari
Eine ganz dezent gewürzte Farce aus Meeresfrüchten hat selbigen ihr Eigenleben gelassen. Drumherum eine zarte Knusperkruste aus Seetang und Teig. Dazu gab es eine süße Chilisauce, die ein wenig kräftig war für die zarten Aromen, aber durchaus nicht falsch. Das war eigentlich mein liebster Gang.

Tigerhaut-Pfefferoni in würziger Pfeffersauce
Da war der Sichuan-Gang, der quasi für mich gemacht war. Nicht ganz geklappt hat die Tigerhaut an den Pfefferoni, aber geschmacklich 1A! Erstaunlich bei diesem Gericht finde ich immer, dass die Pfefferoni nicht beeinträchtigt werden durch die Geschmacksbomben, die ihnen zur Seite gestellt werden, sondern eigentlich noch unterstrichen, denn dieses Saucerl schaut sehr harmlos aus, aber besteht quasi nur aus Umami-Zutaten.
Süßes Schweinefilet Peking-Art mit Gärmehl-Sauce und chinesischen Palatschinken
So, jetzt hab ich ausnahmsweise mal keine Ahnung, wie dieses Gericht geht. Ich weiß nicht, was Gärmehl ist, ich kann nicht einmal sagen, wie diese Palatschinken zustande kommen. Geschmeckt hat es jedenfalls sehr gut. Das in ganz dünne Streifchen geschnittene Fleisch musste man sich in die hauchdünnen Palatschinken einpacken, einwickeln und so essen.
Gebratener Wasserspinat mit Knoblauch
Wir hatten während des gesamten Menüs schon den Verdacht, dass wir in den nächsten Tagen kein Problem mit Vampiren haben werden, aber dieser Gang war dann schon der Gipfel an Knofeligkeit. Aber köstlichst!
Klebreisbällchen in Kokossuppe
Ehrlich gesagt sind asiatische Desserts selten mein Ding. Der Turbohausmann fand auch diesen Gang okay und hat meinen gleich mit verdrückt.















Und unterm Strich? Großes Ja zu dem Lokal. Immer noch und immer wieder.

Freitag, 24. Juli 2020

Asiatischer Kohlrabisalat mit gegrilltem Rind

Sommer und grillen, das gehört zusammen. Und für den Turbohausmann ein Bier dazu. Okay, selten aber doch auch eines für mich, denn ich finde das Thema mittlerweile recht spannend. Auf dem ersten Foto sieht man ein von mir mit gebrautes Bier − hui, was bin ich gerade hochtrabend! Das ist einfach das Bier, das bei diesem Braukurs entstanden ist. Das durfte in der Zwischenzeit reifen und ist nun trinkreif − also gewesen, denn es ist schon ausgetrunken. Ich schweife arg ab, denn eigentlich wollte ich ja über diesen Salat schreiben, der richtig, richtig gut ist. Und er ist echt super für diese Jahreszeit, in der meine asiatischen Kräuter überbordend wuchern, denn das geht endlich was weiter mit der Menge, die man benötigt.

Man muss bitte unbedingt rechtzeitig mit dem Salat beginnen, denn der muss im Kühlschrank gut durchziehen! Aber dann ist das eine feine Sache: Salat vorbereiten, Grill anheizen, Schalotten zubereiten, Kräuter zupfen gehen, Fleisch grillen, ruhen lassen, Salat fertigstellen, essen − das warat die entspannte Reihenfolge.



Für 2 Personen

Für den Salat
2 Kohlrabi, geschält und in feine Stifte geschnitten
1 größere Karotte, geschält und in feine Stifte geschnitten
100 ml weißer Reisessig
100 Gramm Zucker
2 Essl. Pflanzenöl

1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Hand voll Vietnamesischer Koriander, die Blätter abgezupft und zerrissen
1 Hand voll asiatisches Basilikum, die Blätter abgezupft und zerrissen
1 Hand voll Shiso (Perilla), die Blätter abgezupft und zerrissen
1 EL Minze abgezupft und zerrissen
½ EL frittierter Knoblauch in feinen Scheiben

Salatdressing "von Tante No. 9"
2 EL Zitronensaft, frischgepresst
1 EL Zucker
1-1½ EL asiatische Fischsauce; dem eigenen Geschmack anpassen
1 Knoblauchzehe
½-1 Vogelaugenchili, fein gehackt
½ TL frisch gemahlener Pfeffer

Garnitur 
2 EL geröstete Erdnüsse
2 EL frittierte Schalotten

Für die Schalotten
50 g Schalotten, geschält und in Ringe geschnitten
100 ml Erdnussöl (oder anderes stabiles und geschmacksneutrales Pflanzenöl) zum Braten
1 Prise Meersalz

Fleisch
300 g Rindfleisch (hier Beiried)
Salz
Pfeffer


Kohlrabi- und Karottenstifte mit Essig und Zucker in eine große (wichtig!) Schüssel geben und gut vermengen. Zugedeckt im Kühlschrank eine Stunde lang ziehen lassen.

Grill vorheizen.

Schalotten zubereiten: Die geschnittenen Schalotten mit den Fingerspitzen in einzelne Ringe zerteilen. Das Öl fingerhoch in eine kleine Pfanne füllen, erhitzen. Holzstäbchen reinhalten: Perlt das Öl am Stäbchen, ist es heiß genug. Schalottenringe salzen − bitte erst unmittelbar vor dem Frittieren, sonst fangen die Schalotten an zu schwitzen und werden nicht mehr knusprig. Schalotten ins heiße Öl geben und die Temperatur drosseln. Die Schalotten sollen ganz gemütlich 8 - 10 min. vor sich hin braten. Man muss unbedingt aufpassen, denn der Grat zwischen knusprigen und verbrannten Schalotten ist wirklich ein schmaler. Und da hilft es nicht, die Pfanne vom Herd zu nehmen, sondern da muss man, sobald die Schalotten hellbraun sind und die Ränder goldbraun, sie sofort aus dem Öl heben. Auf ein Hangerl oder auf Küchenrolle legen, damit sie abtropfen können. Wenn sie nur so auf einem Teller liegen, dann tropft das Öl nicht gut genug ab und da wird nix mehr knusprig!
Das Öl bitte filtern und aufheben! Das ist schön aromatisch und darf im Kühlschrank in einem Schraubglas warten, bis man ein Essen mit einem zarten Hauch Zwiebel haben will, dann kommt das zum Einsatz.

Fleisch salzen und pfeffern, auf den Grill legen und auf beiden Seiten je 12 - 15 min grillen. Dazu ein Bier trinken und über die fantastische Grillkohle oder andere Wichtigkeiten philosophieren.
Wir grillen das Fleisch, bis es ca. 56 Grad hat. Das wird dann medium rare. Wir kontrollieren das mit einem Thermometer. Wenn das Fleisch die gewünschte Temperatur hat, legt man es auf den Teil des Grills, auf dem keine Kohle liegt. Deckel zu und ruhen lassen. Die Kerntemperatur steigt auf knapp 58-59 Grad, das passt für uns perfekt.

Während des Ruhens vom Fleisch den Salat fertigstellen: Die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen und alles in einem Sieb abtropfen lassen. Für das Salatdressing alle Zutaten gleich in der Schüssel gut vermischen. Kohlrabimischung, Kräuter und gerösteten Knoblauch mit dem Salatdressing anmachen, abschmecken. Nachdem die ganzen Kräuter dabei sind, weiß man auch, wieso die Schüssel groß sein muss.

Den Salat anrichten, mit gerösteten Erdnüssen und frittierten Schalotten garnieren.

Fleisch aufschneiden und zum Salat servieren.



Wir lieben diesen Salat! Er schmeckt total fein. Ich brauch da keine weitere Beilage dazu, denn er sättigt wirklich gut. Bei Petra kommt das Fleisch direkt in den Salat, was sicher auch sehr gut schmeckt.

Man knofelt nach dem Essen ziemlich. Man sollte also die Leute, mit denen man den Abend verbringen will, zum Essen einladen. Aus Gründen.


Rezeptquellen: 
Luke Nguyen "Vieatnam" über Chili und Ciabatta
Schalotten nach Shu Han Lee "Chicke n & Rice" (Link zur Buchbesprechung) 

Dienstag, 14. Juli 2020

[Koch mein Rezept] Satay Sticks

Es gibt eine neue Bloggeraktion von Volker: Bei "Koch mein Rezept" werden Blogs ausgelost wie beim Wichteln und man schaut sich dann einen anderen Blog genauer an und kocht auch daraus.

Ich hatte wirklich Glück, denn ich bekam Pane & Bistecca zugeteilt, was mich sehr freut. Wilma lebt in Asien und kocht daher viele asiatische Rezepte und auch sonst sehr abwechslungsreich. Weil ich das ebenfalls gern mache, folge ich ihrem Blog schon lange und ich hab bereits viele tolle Ideen gefunden. Nun habe ich mir ihre Satay Sticks vorgenommen.


Für die Hühnerbrust:
1 Hühnerbrust, in Streifen geschnitten

Marinade:
50 ml Kokosmilch
2 EL Sojasauce
2 EL grüne Thai-Curry-Paste (wer es richtig scharf mag, nimmt die rote)
1 EL Currypulver
½ TL brauner Zucker
Saft 1 Limette
2 EL Erdnussöl

Alle Zutaten gut zusammen mischen und die Hühnerstreifen darin mindestens 2 Stunden marinieren.

Für die Satay Sauce:
200 g geschälte und enthäutete Erdnüsse, in einer fettlosen Pfanne geröstet
1 Stängel Zitronengras, gequetscht und klein geschnitten
1 Stück Galgant, ca. 6 cm lang, kleingeschnitten 
2 Knoblauchzehen
3 Frühlingszwiebeln
1-2 rote Chilis, ohne Samen
2 EL Tamarindenpaste
200 ml Kokosmilch
2 EL brauner Zucker
1 Limette, den Saft
2 EL Erdnussbutter

Mehrere Holz- oder Bambusspieße für mindestens eine Stunde in Wasser einlegen. Das verhindert, dass sie Feuer fangen. 

Die gerösteten Erdnüsse fein hacken oder im Blender pürieren − je nachdem, ob man die Sauce stückig will oder glatt. Das Zitronengras mit den Knoblauchzehen, dem Galgant, dem Chili und den Frühlingszwiebeln im Blender zerhacken. Die Paste mit ganz wenig Fett in einer weiten Pfanne braten, das dauert ca 5 Minuten. Auskühlen lassen. Dann mit den gehackten Erdnüssen und allen anderen Zutaten vermischen. Nochmals alles gut vermischen. Für eine glatte Sauce kann man alles noch einmal pürieren. In ein Gefäß geben und im Kühlschrank ca. 2 Stunden ruhen lassen. In dieser Zeit vermischen sich die Aromen. Vor dem Servieren mischt man die Paste mit etwas Wasser, bis man eine dickflüssige Konsistenz für die Satay-Sauce hat.

Die Huehnerstreifen in Wellen auf die Spieße stecken. Durch die Marinade verbrennen die Spieße sehr leicht, daher sind sie bei uns indirekt auf den Holzkohlengrill gekommen. Man kann sie natürlich auch in der Grillpfanne braten.

Die Spieße mit der Satay-Sauce servieren. 


Bei uns gab es Reis und Asia-Gemüse zu den Spießen. Ganz original wie bei Wilma werden die Spieße als Vorspeise serviert, dann ohne Beilagen, sondern elegant auf Salatblätter gelegt. Dazu werden die Hühnerstreifen auch in sehr dünne Streifchen geschnitten. Bei uns wurden sie als Hauptspeise gegessen, daher habe ich da andere Dimensionen verwendet.

Es war ein sehr feiner Ausflug nach Asien, den ich mit Wilma machen durfte. Hat schön nach Urlaub geschmeckt.




Blogger Aktion "Koch mein Rezept - der große Rezepttausch" von @volkermampft

Freitag, 5. Juni 2020

Burmesischer Mangosalat

Aus wenigen Kochbüchern habe ich so viel gelernt wie aus "Asien vegetarisch" von Meera Sodha. Zum Beispiel, dass man zu Mus vermahlene Sonnenblumenkerne als Bindemittel einsetzen kann. Was ein Istoo ist. Dass Rapsöl sehr gut in asiatische Gerichte passt. Wie viel Aroma man Schalotten verpassen kann. Dass man Kichererbsenmehl anröstet und dann noch Erdnussbutter dazugibt und mitröstet, um dann eine Marinade für einen burmesischen Salat damit zu zaubern. Und ich wette, es gibt unter meinen LeserInnen nicht viele, die das alles schon kannten.




Für 4 Personen als Teil eines Menüs oder für 2 als Hauptgericht

2 cm Ingwer, geschält und in feine Streifen geschnitten
1 Bird's Eye Chili, entkernt und fein gehackt
5 EL Limettensaft (= Saft von 3 Limetten)
1 TL Salz
Rapsöl
1 Zwiebel, geschält, halbiert und in feine Streifen geschnitten
4 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 ½ EL Kichererbsenmehl
2 EL stückiges Erdnussmus
½ Spitzkohl in dünne Streifen geschnitten (ja, den gibt es auch rot)
2 unreife Mangos (500 g), geschält und in dünne Streifen geschnitten
2 mittelgroße Karotten, geschält und in dünne Streifen geschnitten
1 Hand voll Minzblätter
1 Hand voll Koriandergrün
60 g gesalzene Erdnüsse, zerstoßen




Mise en place kommt zu allererst. Also bitte alles herrichten, wie es oben beschrieben wird.

Ingwer und Chili mit Salz und Limettensaft in ein kleines Schüsserl geben, ziehen lassen.

Einen Teller mit Küchenrolle belegen und neben dem Herd bereitstellen. 5 EL Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Zwiebel darin auf mittlerer Hitze braten, dabei ein-, zweimal mit einem Kochlöffel umrühren. Wenn die Zwiebel schön braun sind, hebt man sie aus dem Fett und platziert sie auf der Küchenrolle. Knoblauch ins Fett geben und unter ständiger Beobachtung hellbraun rösten. Ebenfalls auf die Küchenrolle geben.

Im restlichen Öl das Kichererbsenmehl anrösten, 1 Minute rührbraten, dann das Erdnussmus dazugeben und mitrösten, auch eine Minute rührbraten. Vom Herd nehmen.

Spitzkohl in eine große Schüssel geben, Mango und Karottel dazutun, ebenso Zwiebel und Knoblauch. Ein paar Zwiebelstreifen für die Deko aufheben. Chili-Limetten-Mischung mit der Kichererbsenmehl-Mischung verrühren, zum Gemüse geben, gut vermischen. Probieren und eventuell mehr Salz und/oder mehr Limettensaft unterrühren. Kräuter grob hacken und untermischen. Auf Schüsseln aufteilen, mit den zerstoßenen Erdnüssen bestreuen, servieren.


Eine ganz wunderbare Aromenvielfalt! Mein erdnusssüchtiger Mann hat auf jeden Fall nicht aufhören können mit "Oooh" und "Mmmh" beim Essen, auch ein erfreutes "Jöh" war dabei, als er auf den ersten Chilischnipsel gestoßen ist. Und falls ich mich mal im Supermarkt vergreife und eine komplett unreife Mango erwische, dann ärgere ich mich sicher nicht mehr über den Fehlkauf, denn das wird einer der Lieblingssalate.

Mittwoch, 3. Juni 2020

[Buchbesprechung] Asien vegetarisch von Meera Sodha

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung.


Die Autorin Meera Sodha hat indische Wurzeln und ist in Großbritannien aufgewachsen. Sie begann früh zu kochen, ist eine bekannte Foodbloggerin und schrieb bzw. schreibt für Food 52, Borough Market, The Pool und The Guardian. Ihr erstes Kochbuch erschien 2014, das nächste 2016, das hier ist das dritte. Immer zeigt sie Rezepte aus Asien und sie hat offensichtlich ein enormes Wissen über die diversen Länderküchen.

Ich gestehe, die Feinheiten habe ich erst entdecken müssen. Es gibt Kochbücher, die erschließen sich mir nicht auf den ersten Blick. Das da ist eines davon. Es passt irgendwie eh alles, nur hier war mir das meiste Essen so enorm fremd, dass ich eine Weile brauchte zum Aufwärmen. Das liegt aber tatsächlich an mir und nicht an dem Kochbuch! Für mich war vegetarisches asiatisches Essen immer Linsencurry in Varianten, alles andere kannte ich nur am Rande, weil asiatisches Essen für mich immer gleichbedeutend war mit Fisch- oder Fleischgerichten. Nach den ersten vorsichtigen Gehversuchen hat mich das Buch aber gepackt und lässt mich nicht mehr los.

Das Buch ist keine reine Auflistung von Rezepten, sondern die Autorin erzählt zu fast jedem eine persönliche kurze Geschichte. Für mich war das speziell bei dieser ganz ungewohnten Art von Gerichten wichtig, um ein bisschen ein Gefühl für das zu bekommen, was mich da erwarten wird.

Ich bin sehr begeistert von den unterschiedlichen Aromen, die hier vorgestellt werden. Die Rezepte funktionieren alle gut und sind nicht kompliziert. Der Umgang mit ungewohnten Lebensmitteln wird so beschrieben, dass auch Anfänger damit zurecht kommen. Dabei sind die Zutaten alle einfach zu bekommen: Ein gut sortiertes Asia-Geschäft reicht und man muss sich nicht verbiegen und bei 100 verschiedenen Versendern alles zusammensuchen. Dabei geht aber die Autenthizität nicht verloren. Es ist immer eindeutig ersichtlich, ob die Rezepte vegetarisch oder vegan sind, bei vielen vegetarischen Rezepten steht dabei, wie man sie vegan zubereiten kann. Leider gibt es nicht zu jedem Gericht ein Foto.

Die 120 Rezepte sind gegliedert in "Snacks und Kleinigkeiten", "Salate", "Nudeln", "Currys", "Reis", "Tofu", "Mehl & Eier", "Hülsenfrüchte", "Beilagen", "Extras" und "Süßes". Im Anhang werden wichtige Zutaten beschrieben, es finden sich deutsche Bezugsquellen im Internet und weiterführende Literatur, auch ein ausführlicher Dank an alle, die in irgendeiner Weise zu dem Buch beigetragen haben, was ich sehr sympathisch finde.

Die Fotos sind hell und klar, es liegt kein Essen in der Gegend verstreut, sondern das ist dort, wo es hingehört, nämlich auf dem Teller bzw. auf dem Backblech oder in der Pfanne. David Loftus ist ein Meister seines Fachs! Wer hier mitliest, hat den Namen des Fotografen schon einmal hier entdeckt. Wer mal kurz auf die Homepage schauen mag, kann sich einen kleinen Eindruck verschaffen.

Nun will ich nicht länger drumherum schreiben, sondern nehme euch mit auf meine Koch-Reise durch die vielen Länder, in denen ich dank dieses Kochbuchs virtuell unterwegs war.


Ananas mit Chili-Salz

Das war der erste vorsichtige Schritt in Richtung Nachkochen - na jaaa ... Zusammenrühren stimmt eher. Das kam so: Wir waren 2016 auf Sri Lanka. Dort haben wir wunderbar gegessen und viel Neues probiert. Ein mir unbekanntes Obst allerdings fand ich denkbar langweilig. Mir wurde dann erklärt, ich esse das einfach falsch! Der junge Mann hat Salz, Chili und Zucker zusammengemischt und mir gesagt, ich soll das Obst da eintauchen und dann essen. Was soll ich sagen? So war das gar nicht mehr langweilig! Und genau diese Würzmischung habe ich nun in dem Buch wiedergefunden. Die Ananas wird außerdem noch mit Limettensaft beträufelt und ich bin sicher, so kann man jede fade Ananas zum Leben erwecken.






Bun Cha mit Tofu und Frühlingszwiebel

Auch hier ein Dankeschön an dieses Buch: Mir erschließt sich schön langsam, dass eine Bowl nicht einfach die Form einer Schüssel oder ein Salat ist, sondern dieser vietnamesische Glasnudelsalat ist so vielschichtig, dass der nicht mehr als "einfach ein Salat" durchgeht. Es sind viele verschiedene Gemüse beteiligt, Glasnudeln, gebratener Tofu, dazu eine Marinade, die ebenfalls mehr ist als das bei uns übliche Salz-Pfeffer-Essig-Öl-Dings. Wir waren sehr angetan und haben eine unglaubliche Menge davon verdrückt.
Gegrillter Römersalat mit Minz-Raita

Ich mag Römersalat in allen Formen sehr gern und am allerliebsten gegrillt. Er ist dann ein wenig bitter, dazu die Röstaromen, das kann schon was. Hier bekommt er noch eine Minz-Raita zur Seite gestellt, was ihm auch gut bekommt. Die Menge war uns zu klein, was aber auch daran liegen kann, dass bei uns die Salatherzen kaum mehr als faustgroß sind. Für den Sommer zur unbedingten Nachahmung vorgesehen.



Ananas-Liebeskuchen

Die Autorin schreibt, dass sie die Jugenderinnerung hat, dass Backbleche im Backrohr aufbewahrt wurden und nur zu ganz besonderen Anlässen herausgenommen wurden. Dieser Kuchen wäre ein solcher Anlass. Es ist ein veganer Kuchen, bei dem Sonnenblumenkernmus zum Einsatz kommt. Das war für mich etwas völlig Neues! Aromen von Rosenblütenwasser, Vanille, Zitrone, Zimt, Muskatnuss und Kardamom kommen zum Einsatz.










Geröstete Schalotten

Schalotten können tatsächlich ein vielschichtes Aroma entwickeln, wenn man sie wie hier behandelt: Im Ofen gründlich geröstet, dazu die Süße von Paradeisern und die Säure von Tamarinde. Es war eine tolle Beilage zu dem Istoo aus Heurigen und Fisolen.
Istoo aus Frühkartoffeln und grünen Bohnen

Weder die Frühkartoffeln noch die grünen Bohnen gehen einer Österreicherin leicht von der Feder, aber vom Löffel in den Mund, da gehen die sehr gut! Ein Curry, das seine sanfte Schärfe nicht durch Chili, sondern durch schwarzen Pfeffer erhält. Uns hat es sehr gut geschmeckt.
Erdbeeren mit Rosenwasser und Kardamomjoghurt

Kochen kann so einfach sein: Die richtigen Zutaten zusammengerührt und gut ist es. Wenn man Rosenwasser mag, ist das Rezept ein Volksfest! Und Kardamom im Joghurt kommt auch richtig gut.




Spargel & Zuckerschoten mit Chili-Erdnuss-Streuseln

So mag ich Gemüse am liebsten: Vom Hitze gerade mal geküsst, also noch schön knackig. Hier wird der Spargel zwei Minuten unter Schwenken gebraten, dann noch eine Minute mit Deckel, die Erbsenschoten kommen auch nur zwei Minuten in die Pfanne. Dazu die gehackten Erdnüsse und ein wenig feuriger Chili. So einfach kann herausragendes Essen sein.












Burmesischer Mangosalat

Das war so ein ungewöhnliches und tolles Rezept, das werde ich im nächsten Posting vorstellen.






Unterm Strich: Noch ein Kandidat für das Lieblingskochbuch des Jahres. Ich bin arg begeistert.

Fakten zum Buch
ISBN 978-3-8310-3884-8
Erscheinungsdatum: Februar 2020
Umfang: 304 Seiten
Format: 196 x 252 mm
fester Einband
Über 100 farbige Fotos und Illustrationen

Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden. Für Österreich hier eine Liste der Buchhandlungen mit Online-Versand.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Danke an den DK-Verlag für das Rezensionsexemplar.