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Donnerstag, 23. Februar 2023

[Genusskino] Griechenland

© Filmladen Filmverleih

Es ist wieder einmal Zeit, ausführlich über einen Film zu berichten. Der Film klingt jetzt nicht so nach Essen und Trinken, sondern mehr nach Urlaub, ist aber im Summe eine Mischung daraus. Das eigentlich Kulinarische dran ist der Hintergrund: Ich hab ja schon mal über das Restaurant Tulbingerkogel berichtet. Ein Mitglied der Hoteliersfamilie Bläuel ist nach Griechenland gegangen und hat dort die Firma Mani Olivenöl gegründet. Und diese Geschichte haben sich die Drehbuchschreiber:innen als Vorbild genommen.


© e&a film | Andreas Loev
 
Johannes (Thomas Stipsitz) stolpert eher unbeholfen durchs Leben. Er arbeitet im Hotel seiner Eltern (Mona Seefried und Erwin Steinhauer), wo auch seine zielstrebige Verlobte (Katharina Straßer) im Büro tätig ist. Das Abenteuer beginnt, als ihn der Brief eines griechischen Notars erreicht, dass sein Vater verstorben ist und der gerne wollte, dass sein Sohn seine Asche ins Meer streut. Nachdem Johannes nicht wusste, dass er das Ergebnis eines Urlaubsflirts ist, gerät seine Welt aus den Fugen. Erst recht, als er sich ganz allein und Hals über Kopf nach Griechenland begibt, wo er zum Spielball des schlitzohrigen Notars und der charmanten Rina (Claudia Kottal) wird.
 

© e&a film | Andreas Loev

Der Film war wirklich lustig. Als Schauspieler wurden neben den bereits genannten auch andere österreichische Kabarettisten (Andreas Vitasek, Gery Seidl) engagiert. Der Film driftet aber nicht in Klamauk ab, obwohl er streckenweise hart an der Grenze ist. Es ist ein sehr persönlicher Film, bei dem Thomas Stipsitz als Drehbuchautor und Hauptdarsteller mitgearbeitet hat. Stipsitz hat ja ein Haus in Griechenland und weiß vom Griechenland-Feeling ein Lied zu singen.

Was mir wahnsinnig gut gefallen hat, waren die Griechenland-Szenen: Die kleine Taverne, das ausgiebige Essen in der verträumten Bucht, das Blau der Ägäis, die karge Landschaft, die Olivenhaine, der Kuss der Verliebten vor so einer Kulisse − hach! Alles das, was man halt so mit Griechenland verbindet, wird ausführlich zelebriert. Diese Szenen sind überirdisch schön − ich hab auch ein Tränchen vergossen, weils gar so schön anzuschauen war, also hat der Film auch meine "Ich will im Kino unbedingt heulen"-Vorgabe erfüllt. Ich bin ja ganz sicher, dass nach dem Film etliche Leute eine Reise nach Griechenland buchen müssen, weil sie den Winter hier nicht mehr aushalten und der Film eine ungeahnte Sehnsucht geweckt hat.

Den Abschluss bildet übrigens auch so ein wunderbares Bild: Die Darsteller singen und spielen gemeinsam mit Gert Steinbäcker von STS, der das Lied ja geschrieben hat: "Und irgendwann bleib i dann dort" an einer Steinmauer mit Blick über die griechische Hügellandschaft, im Hintergrund das Meer. Da versteht man dann, wie dieses Lied entstanden sein muss − und vergießt noch ein weiteres Tränchen, weils gar so malerisch ist.


© e&a film | Andreas Loev


Besetzung
Johannes: Thomas Stipsits 
Rina: Claudia Kottal 
Julia: Katharina Straßer 
Friedrich: Erwin Steinhauer 
Christine: Mona Seefried 
Alex: Gery Seidl 
Geli: Margarethe Tiesel 
Werner: Andreas Vitásek 
Ilias: Kostas Antalopoulos uvm. 

Regie: Claudia Jüptner-Jonstorff, Eva Spreitzhofer 
Drehbuch: Thomas Stipsits, Iris Moizi, Eva Spreitzhofer

 Kinostart: 23.2.2023

 

Mittwoch, 1. Februar 2023

Foodie-Rückblick auf Jänner 2023

 Gegessen

Weil ich in der Nähe war und einfach nicht vorbeigehen kann, war ich im  L'Amour du Pain und habe mir dort ein ganz extrem feines Spätstück gegönnt: Cafè au Lait und Far Breton. Und ich hab wieder mal festgestellt, dass ich den Far Breton auch daheim brauche. Ich werde euch also demnächst mit diesem superfeinen, nicht zu süßen Puddingkuchen mit aromatisierten Dörrpflaumen beglücken.

 

 

Mit einer Freundin habe ich mich zum Spätstück im Cafe Museum getroffen. Die Freundin hat gesagt, dass man unbedingt ein Kipferl dort essen muss, denn die backen sie selber. Schon beim Reinkommen hatten mich die auf Tellern schon bereitgestellten Briochekipferl (wirklich sehr große) angelacht und ich muss sagen, dass sie wirklich richtig gut waren. Also man sollte dort wirklich so ein Kipferl essen. 

Mit noch einer Freundin habe ich mich im Gregors auf einen Kaffee getroffen. Der Kaffee war ausgezeichnet, er war von der Rösterei Alt Wien. Ich hab einen Krapfen dazu gegessen, das war einer der besten, die es in Wien gibt. Die Marillenmarmelade hat sehr kräftig nach Rum schmeckend, aber das ist eher so mein persönliches Ding, dass ich kaum trinke und mir so etwas dann schnell auffällt. Meine Freundin hat eine Mohntorte gegessen und die war sehr gut. Auch total schön gearbeitet mit viel Liebe zum Detail. Patisserie, wie sie sein soll!

Und noch einmal Kaffee mit Freundinnen: Am Samstag am Karmelitermarkt ist es immer eine große Freude einzukaufen. Und wenn man schon da ist, dann geht man natürlich auf einen Kaffee beim Kaas − also wenn man denn einen Tisch kriegt, denn am Samstag reservieren sie leider nicht. Wir hatten jedenfalls Glück und der Kaffee war wieder ausgezeichnet. Kein Wunder, der Rohstoff kommt von der Rösterei Alt Wien.








 

Gekauft

 

Der Luxus der kleinen Frau: Ich war beim Meinl am Graben einkaufen, weil leider der Denns meinen Lieblingspowidl nicht mehr hat, also durfte dieser auch extrem gute Powidl, der außerdem seeeehr fesch ausschaut, bei mir einziehen. Ziemlich geschwächelt haben die vielen Zitrusfrüchte, die es dort gibt, daher war die Versuchung nicht wirklich groß, dass ich zuschlage. Dafür haben mich die Schokoladen sehr angelacht und es durften welche mit.


Ein sehr nettes Vollkornbrot ist der Mühlviertler Vollkornlaib vom Gragger. Das Brot besteht aus Roggenvollkornmehl und Natursauerteig, gewürzt ist es mit Kümmel, Fenchel, Koriander und Steinsalz. Gewürzt ist das Brot recht dezent, sodass es nicht zu sehr in eine rustikale Richtung drängt.
Auch beim Gragger gekauft habe ich diese Butter, die ich durchaus erwähnenswert finde. Es ist eine Süßrahmbutter der Firma Biowiesenmilch. Sie schmeckt wie alle Süßrahmbuttersorten ein klein wenig milder und süßer als Sauerrahmbutter. Das kommt mir immer recht für ein Kipferl oder Brioche.
Und da sind wir auch schon beim Brioche: Der Gragger hat auch einen feinen Briocheknopf ohne Zucker drauf. Hat uns sehr gut zu einem Spätstück geschmeckt.

Es gibt wieder Tarocco beim Crupi. Ich habe auch noch Zitronen und echte Mandarinen ergattern können. Wie immer, wenn ich dort einkaufe, stehe ich in einer Schlange wie früher im Ostblock angestellt, aber es lohnt sich immer.

 

 

 

Ein bissl angeschlagen schaut das Pierre Croissant vom Ströck aus. Aber das ist einfach so, dass auch mal etwas absplittert bei einem so feinen Croissant wie diesem, das wirklich aus enorm vielen Schichten besteht. Ich mag sowohl das Croissant als auch das Briochekipferl gern zum Wochenend-Spätstück.
 

 

 

 

Vom Joseph kommt dieses ganz feine Nussbrot. Lustigerweise ist das auf der HP gar nicht zu finden. Okay, werde ich halt nicht erfahren, welche Inhaltsstoffe drinnen sind. Ich habe aber volles Vertrauen, dass da nichts Übles drinnen ist.

 

 

 

 

Erstmals habe ich das Roggenbrot vom  L'Amour du Pain gekauft. Bitte, die machen echt die besten Brote dort. Genau so, wie ich Roggenbrot mag: Sehr knusprige Kruste, bissfeste Krume, sehr wandelbar, was den Belag angeht. Nachdem ich so gute Butter hatte, hat es gereicht, einfach Butterbrot zu essen. Wirklich eines der besten Brote von Wien.

Und weil ich schon dort war, hab ich auch noch Toastbrot vom  L'Amour du Pain mitgenommen. Das war auch gut. Vor allem relativ klein, also war es in zwei Tagen aufgegessen. Wir haben echt Glück in Wien, dass wir solche Bäcker haben.










Ja, Samstag Karmelitermarkt, da muss ich dann immer auch zum Sussitz, denn dort gibt es allerfeinste Sachen: Von den Gewürzen über Pasta und Konserven aller Art und natürlich auch Wein. Aber wir sind nicht so die großen Trinker, vor allem ich nicht. Aber was ich mag, ist so etwas wie Pedacola: ein naturbelassener Sirup, den man mit eiskaltem (wichtig) Soda aufspritzt. Mit so einer Flasche komme ich ewig aus. In diesem Geschäft krieg ich außerdem meine geliebten Fregola Sarda und die Gewürze vom Alten Gewürzamt sind auch immer eine Freude.

Krapfen vom Kasses: Ja, die sind wirklich in der Liga der Top-Krapfen in Wien. Sie haben einen ganz feinen Biss und sind nicht nur wattig aufgeblasen. Richtig gute Marillenmarmelade, fruchtig im Geschmack, perfekte Menge, nicht zu flüssig. Also eine Empfehlung von mir! Gekauft beim Kaas.


Von einer Bäckerei, die ich nicht kenne, stammt diese Brioche: Weichslbaum heißt sie und ich kenne bisher noch nichts von ihr, aber nach dem Genuss der Brioche sollte ich das dringend ändern. Gekauft habe ich das Wunderstück beim Kaas. Ganz flauschig-flaumig und auch am nächsten Tag noch wunderbar! Aus den Resten wurde dann Scheiterhaufen.

Ein letztes Brot muss ich euch noch zeigen, dieses Holzofenbrot. Die Bäckerei Ströck hat ihre Wurzeln in Kittsee im Burgenland. Vor etlichen Jahren hat Ströck den Pierre Reboul vom Café Central abgeworben und der ist seither Entwicklungsbäcker beim Ströck. Von ihm stammt das Pierre-Croissant, das er in endloser Arbeit so hingebracht hat, dass es nun in allen Filialen angeboten werden kann. Zu Beginn war das das erste vernünftige Croissant, das man in Wien kaufen konnte. Aber ich schweife ab: Dieser Pierre Reboul bäckt im alten Holzofen in Kittsee dieses Brot, das nur am Samstag am Karmelitermarkt und in zwei Feierabend-Filialen verkauft wird. Ich kann nur sagen: Bitte probierts das aus. Es ist wirklich unglaublich gut!

 

 

 

 Gekocht

Eigentlich ist die Zeit für Braunschweiger Kraut schon vorbei, aber ich hab zufällig noch richtig schönes in einem türkischen Supermarkt gesehen, also konnte ich nicht vorbeigehen. Einmal im Jahr sind diese Bourgeoisen Krautrouladen Pflicht! Dieses Mal war das Krauthappel nicht so riesig, wie das Braunschweiger Kraut manches Mal halt so ist, daher sind die Rouladen kleiner geworden, als ich sie sonst mache. Aber weniger als so eine große Form mache ich niemals, denn die Rouladen lassen sich leicht einfrieren und sind immer wieder ein willkommenes schnelles Essen.
 

 

Nach den Krautrouladen ist in meiner Küche vor den Krautfleckerln. Immer wieder ein heiß geliebtes Essen! Dieses Mal durfte noch ein wenig Petersilie, die gerade da war, in die Fleckerl rein, was nicht nur optisch eine nette G'schicht war.

 

 

 

 

 

 

Natürlich durften im Jänner auch die Orangenpalatschinken, eine meiner liebsten Süßspeisen, nicht fehlen. Darin könnte ich mich eingraben!

 

 

 

 


Auch ein seit Jahren gern gesehenes Essen ist dieser Salat aus Grünkohl und schwarzem Rettich. Der Grünkohl war aus eigenem Anbau − so ziemlich das einzige, was diesen Winter auf Balkonien wächst. Dieses Mal hatte ich für den Salat nicht einmal frische Chili, daher haben zwei verschiedene Chiliflocken aus dem türkischen Geschäft herhalten müssen. Ist besser mit frischen Chili, aber auch so sehr gut.

Es war wieder einmal Zeit, um Erdäpfel zu kaufen. Der Lieblingserdäpfelbauer liegt zum Glück am Weg zu Freunden und man kann zu ungewöhnlichen Zeiten dort einkaufen. Ich hab tatsächlich für über 20,- € nur Erdäpfel gekauft. Dafür reichen die nun auch wieder für Monate. Eine bunte Mischung Speckige für Petersilerdäpfel und Co. durfte mit, meine geliebten Sieglinde für Salat und ein großer Sack Mehlige für Püree, Erdäpfelgulasch usw. Auf dem Foto sieht man die gehobelten Speckigen, aus denen ich Chips gemacht habe. Chips nicht einfach so zum Knabbern, sondern als Beilage. Wir stehen auf knusprige Erdäpfel.

Überhaupt ist Knusper unumgänglich, finde ich. Daher mag ich gern Granola, das ich ca. einmal im Monat selber mache. Mittlerweile nicht mehr in solchen Mengen wie im Rezept, denn nach einem Monat verabschiedet sich der Knusper, selbst wenn das Granola in wirklich luftdicht verschlossenen Gläsern auf seine Verwendung warten darf.

Hier gab es Granatapfel mit griechischem Joghurt und Granola. Seit ich weiß, wie man den Granatapfel richtig auslöst, ohne danach die gesamte Küche putzen zu müssen, sind wir Freunde geworden. Übrigens sind tatsächlich die gelben Granatäpfel die süßen und die roten die säuerlichen. Gut zu wissen, finde ich, damit man sie entsprechend einsetzen kann.

Dieses Rezept für den Wunderkuchen aus dem Jahr 2011 ist ein hier gern gegessenes. Wunderkuchen deshalb, weil kein Mehl drinnen ist und neben den geriebenen Mandeln kein weiteres Fett reinkommt. Nachdem da zwei ganze Orangen reinkommen, ist der Kuchen ein Haucherl bitter, was meinem Geschmack sehr entgegenkommt.

Und wieder einmal zeigt sich, dass es wichtig ist, seine eigene Rezeptsammlung zu haben, denn der Blog, von dem ich es habe, ist leider nicht mehr da. Sehr schade übrigens, denn Fool For Food war der erste Blog, den ich gelesen habe.


Rote Rüben-Curry ist so ein Lieblingswohlfühlessen. Vor über 7 Jahren haben wir das erstmals auf Sri Lanka gegessen, ich habe ein paar Anläufe gebraucht, bis ich es so einigermaßen hingekriegt habe, aber nun gibt es das jeden Winter. Die frischen Curryblätter machen sich aber auch zu gut in dem Curry.



Ja, ja, man kann Artischocken auch roh essen. Zum Beispiel in Form dieses Artischockensalats. Die Artischocken kommen von CrowdFarming, die Pflücksalate dieses Jahr leider nicht von Balkonien, die lassen heuer ziemlich aus, sondern vom Krautwerk. Immer noch unbedingte Nachkochempfehlung für diesen Salat.








Gesehen

© Filmladen Filmverleih

Ich sags euch, jetzt war ich tatsächlich in einem Zombie-Film! Das war für mich das erste Mal Zombies im Kino. Und siehe da, ich hab genau den richtigen Film für mich ausgesucht. Der war soooo witzig! Es ist aber auch nicht irgendein Zombie-Film gewesen, sondern der Oscar®-prämierte "The Artist"-Regisseur Michel Hazanavicius hat diesen Film gemacht und es war der Eröffnungsfilm für die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes. 

Die erste halbe Stunde dachte ich, najaaaaa, Zombie-Filme sind halt doch eher blöd und nichts für mich, aber dann stellte sich heraus, dass es ein Film im Film ist, Meta-Ebene sozusagen. Anfangs bekommt man diverse Klischees serviert: der Regisseur am Rande des Nervenzusammenbruchs, dem Hauptdarsteller kann genau gar nix recht gemacht werden, die Hauptdarstellerin ist eine Niete, der Kamermann hat Rückenschmerzen, der nächste Mitwirkende hat Bauchschmerzen − lauter Diven, wie sie im Buche stehen.

Wenn man die wirklich fade halbe Stunde am Anfang durchgestanden hat, kommt der Film in Schwung und ich habe Tränen gelacht! Damit hat der Film meine Anforderung, dass ich unbedingt weinen will im Kino, tatsächlich bestanden. Und so nachträglich gesehen macht die erste halbe Stunde wirklich Sinn, daher kann ich auch nicht raten, dass man einfach zu spät hingeht. Das ist wie bei dem Buch "Der Name der Rose", bei dem sich die ersten hundert Seiten auch ziehen wie Kaugummi, aber danach kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. 

Zu den Schauspieler:innen kann ich nicht so viel sagen. Der einzige, den ich gekannt habe, war der als Kamermann besetzte Gregory Gadebois, denn der hat im Film À la carte die Hauptrolle gespielt. Roman Duris spielt die männliche Hauptrolle, Berenice Bejo die Maskenbildnerin, Finnegan Oldfield den männlichen Hauptdarsteller, Matilda Lutz die weibliche Hauptdarstellerin.

Also falls jemand fast zwei Stunden wirklich kluge und dennoch lustige Unterhaltung mit vielen erstaunlichen Wendungen haben will, dann bitte hingehen! Zombiefilmfan muss man nicht sein, damit einem der Film gefällt. Auch wenn man einfach Kino mag, ist es ein empfehlenswerter Film, weil der eine wirklich schöne Liebeserklärung ans Kino ist.

Filmstart in Wien ist am 10.2.2023


Ach ja, ich war auch in Avatar II. Knapp zusammengefasst: Mehr als drei Stunden imposanteste Rechenleistung in Form von Tricktechnik und Gemetzel. Keine Handlung. Wird sicher viele Oskars kriegen. Ich hab keine einzige Träne vergossen, also keine Turbohausfraueneignung.


Jetzt war ich ganzen Monat nur ein einziges Mal essen und das war so, dass ich nicht darüber schreiben mag − naja, passiert auch mir ab und zu. Aber die Mit-Freundinnen-Kaffee-Treffen waren alle wirklich fein. Übrigens hab ich jetzt mal gelesen, es gibt eine Studie, welche Beziehungen uns glücklich machen im Leben: Erstaunlicherweise sind das nicht Familienbeziehungen oder ein gutes berufliches Zusammenspiel oder sonst was, sondern es sind stabile Freundschaftsbeziehungen. Na bitte! Hab ich diesbezüglich alles richtig gemacht und kann daher diese Studie nur bestätigen.

Was mich immer sehr freut: Wenn meine eigene Meinung bestätigt wird. So ist ja ganz Favoriten bis auf mich davon überzeugt, dass die Groissböck-Krapfen die allerbesten sind, aber auch ich meine, dass die besten aus Favoriten kommen, aber vom Oberlaa. Genau dasselbe Ergebnis fand sich nach einem Tasting vom Gault Millau. Nach wie vor sind das übrigens die teuersten auf dem Markt. Die Krapfen von der Bäckerei Mann kamen auf Platz 2, das ist einer der günstigsten. Platz 3 hat der vom Demel erzielt. Dazu kann ich gar nichts sagen, denn den habe ich vor Jahren zum letzten Mal gegessen, weil das Anstellen dort ist mir zu mühsam.

Überall wurde während des ganzen Monats quer durch das Internet laut getrommelt von wegen "Veganuary" und "Dry January". Also wen das interessiert: Bitte weitergehen, hier ist der falsche Ort. Kein Getrommel, sondern Normalbetrieb, denn "dry" und "veggie" sind fast die Tagesordnung. Ja, es wird auch mal Fleisch gegessen oder ein Glas Wein getrunken, aber sonst ist das Essen wie in meinen Rückblicken zu sehen: einfach, gemüselastig, in der Regel günstig, natürlich mit einigen Ausnahmen, denn die machen das Leben süß. Und ich kann euch sagen: Es lebt sich sehr gut so. Da ist nichts, wo ich das Gefühl hätte, ich muss drauf verzichten. Genuss hab ich ohne Ende. Gar nicht immer vom Essen, auch wenn das hier so scheint. Ich finde das Genießen mit allen Sinnen so wichtig. Einfach bewusst zu schauen, die ersten Blüten anhimmeln. Gute Musik hören. Oder die ganzen Düfte! Ich freu mich schon sehr drauf, wenn die Linden wieder blühen und ich im Vorbeigehen an tief hängenden Ästen die Blüten beschnüffeln kann. Oder dann im Sommer meine Duftpflanzen auf Balkonien. Jetzt im Winter gibt es wenige Düfte, aber zum Beispiel war ich im Schönbrunner Reservegarten auf einer Führung und habe erstmals eine Orchidee, die eigentlich für die Parfumherstellung gezüchtet wird, gerochen. Was für ein Erlebnis! So etwas ist für mich keine flüchtige Angelegenheit, sondern das prägt sich tief ins Gedächtnis ein und ist über lange Zeit immer wieder abrufbar.

Um es mit Goethe zu sagen: "Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen."

Nun wünsch ich euch einen ganz feinen Februar, habt Spaß, genießt euer Leben und geißelt euch möglichst wenig. 😉



Freitag, 23. September 2022

[Kino] Mittagsstunde

 

© Filmladen Filmverleih

Es ist sehr ungewönlich, dass ich hier einen Film, der nichts mit Essen zu tun hat, in einem eigenen Posting vorstelle, der Grund ist ein persönlicher: Der Film hat mich so intensiv mitgenommen, zurück in die eigene Jugend am Land, hat mir auch die eigene Gegenwart vorgehalten, nämlich das Altwerden der nächsten Angehörigen mit allen damit verbundenen Problemen.

© Majestic / Christine Schroeder

 
Eigentlich angeschaut habe ich den Film wegen des Stichworts "Flurbereinigung". Das war die versprochene tolle Neuerung, die mich durch meine eigene Kindheit begleitet hat: Das Schleifen der Raine, Zusammenlegen der Felder, daher größere Felder, die mit immer größeren Maschinen immer einfacher zu bearbeiten sind. Und damit verbunden das Anlegen breiterer Straßen, oft mitten durch Dörfer hindurch. Der heimliche Hauptdarsteller des Films ist ein fiktives Dorf, dessen Geschichte von den 60-er Jahren bis in die Gegenwart gezeigt wird, vom mehr oder weniger funktionierenden Dorfleben bis zu der Zeit, in der das Land zu einer leicht erreichbaren Schlafstätte geworden ist.
 

© Majestic / Christine Schroeder

Der Protagonist Ingwer Feddersen (Charly Hübner) ist in der Gegenwart Lehrer an einer Universität. Er lässt sich für ein Jahr beurlauben, um ein Sabbatical bei seinen mittlerweile gebrechlichen Eltern, die immer noch auf dem Land leben, zu verbringen und ihnen zu helfen. Das Dorf seiner Kindheit ist kaum wiederzuerkennen: Das Dorfwirtshaus seiner Eltern ist geschlossen, das kleine Geschäft am Eck ist verschwunden genau wie der große Kastanienbaum auf dem Dorfplatz. Und Ingwer fragt sich, wann ist die heilige Mittagsruhe, die es in seiner Kindheit gab, eigentlich verschwunden?

© Majestic / Christine Schroeder

Diese Verfilmung des Bestsellers von Dörte Hansen ist eine Erzählung über die Menschen im Norden Deutschlands, die nicht viel reden. Entsprechend ruhig ist auch der Film, dem jede Aufgeregtheit fehlt − was aber bitte auf keinen Fall heißen soll, dass sich zu wenig tut.

Regie führt Lars Jessen nach einem Drehbuch von Catharina Junk. Voll leiser Melancholie wird die Geschichte des Verfalls der Dorfkultur erzählt, bei der immer die Frage mitschwingt, wer wir als Individuen und als Gesellschaft in Zukunft sein wollen und wo wir hingehören. Natürlich kommen auch die ganzen familiären Querelen zutage und es zeigt sich, dass das heile Landleben dann doch nie so heil war, wie es sich anfangs anfühlt. 

Der Film ist wahnsinnig einfühlsam, auch gut für jemanden, der mit Norddeutschland nichts am Hut hat. Mir hat sehr gefallen, dass in dem Film die Menschen einfach Menschen sind und niemals "die Behinderte", "die Demente", "der Intellektuelle" oder sonst in irgendwelche Schubladen gesteckt werden. Jeder trägt auf seine Weise seine Bürde, aber auch seinen Stolz. Ich hab jedenfalls Rotz und Wasser geheult beim Anschauen. Es ist wieder einmal ein Film für eher mittelalte bis alte Menschen wie mich, Kinder und junge Leute werden mit der doch schwer verdaulichen Thematik eher wenig anfangen können.

© Majestic / Christine Schroeder

Der Film läuft heute, den 23.9.2022 in den österreichischen Kinos an und es gibt eine unbedingte Empfehlung meinerseits, sich den Film anzuschauen.
 

Freitag, 19. November 2021

[Genusskino] À la carte

 Enthält Werbung ohne Auftrag, ohne Bezahlung

© Filmladen Filmverleih

Kommt ihr wieder mal mit mir ins Kino? Es gabert nämlich einen mehr als erwähnenswerten Film, der nächste Woche in Wien anläuft. Ich durfte ihn schon sehen und war sehr angetan. Allerdings sitze ich nun einen Abend vor Veröffentlichung des Postings zweifelnd vor dem Computer und hab keine Ahnung, ob Österreich nun zusperren wird oder nicht. Egal, ich leg euch den Film dennoch hiermit ans Herz.

Was dieser Film hier zu suchen hat? Es geht ums Essen. Und es gab bei den Dreharbeiten tatsächlich kulinarische Berater, um den Film authentisch zu machen! Alle Rezepte sind original aus dieser Zeit und wurden wirklich Stück für Stück nachgekocht, was aber nur anfangs zur Begeisterung in der Film-Crew beitrug, denn das Essen war wohl doch ganz anders als heute ...

 
© Filmladen Filmverleih

Kurz zum Inhalt: Im Jahr 1789 ist Manceron der Koch von Herzog Chamfort. Manceron ist ein begnadeter Koch, der als einer der wenigen den Herzog zufriedenstellen kann. Bei einem Menü kommt er auf die Idee, eine kleine Pastete zusätzlich zur geplanten Speisefolge zu servieren. Er füllt sie mit Erdäpfeln und Trüffeln und zieht sich damit den allergrößten Unmut von Hochadel und kirchlichen Würdenträgern zu. Wie man ja weiß, sind Wurzeln aller Art nur etwas für Schweine ... Er weigert sich, sich für diesen "Fehltritt" zu entschuldigen und wird entlassen. Er geht mit seinem Sohn zurück in sein kleines Elternhaus und nimmt es als Station für Postkutschen in Betrieb. Eines Tages steht Louise vor der Tür und möchte Kochlehrling werden. Manceron nimmt sie auf. Er beobachtet sie und erkennt bald, dass sie nicht die Konfitürenköchin sein kann, für die sie sich ausgegeben hat. 

 

© Filmladen Filmverleih

Was mich sehr fasziniert hat, ist die opulente Bildsprache des Films: Sie erinnert stark an die Gemälde großer Meister. Nicht nur einmal dachte ich, ich sehe hier quasi ein bewegtes Stilleben eines holländischen Malers vor mir. Aber unterm Strich ist der Plot das, was mich am meisten mitgenommen hat, denn es ist alles da von Liebe bis zu Intrige, von Hochmut bis zu Katastrophen, Mord und Totschlag. 

Wieder einmal war da so ein Aha-Erlebnis: Bis zur französischen Revolution scheint es keine gehobenen Restaurants gegeben zu haben. Nicht nur in Frankreich, sondern generell in Europa. Es gab so etwas ähnliches wie Wirts- oder Trinkhäuser zu Zeiten des Römischen Reichs, die aber dann danach in Mitteleuropa ausstarben. Ich weiß nur von Wien, dass es lange Zeit so etwas wie Street Food gab, da wurden Knödeln von Frauen auf der Straße verkauft, aber es gab keine Restaurants. Köche arbeiteten in Europa nur bei Adeligen. Und eben diese Entwicklung zur Wirtshauskultur zeigt dieser Film recht gut.

© Filmladen Filmverleih

 

Fakten zum Film

Besetzung:
Manceron: Grégory Gadebois
Louise: Isabelle Carré
Duc de Chanfort: Benjamin Lavernhe
Hyacinthe: Guilaumme de Tonquédec

Regie: Eric Besnard

Kulinarische Beratung: Thierry Charrier (Küchenchef im Quai d´Orsay), Jean-Charles Karmann

Filmstart in Österreich: 26.11.2021




Donnerstag, 13. Februar 2020

[Genusskino] Brot

Enthält Werbung (Namensnennungen), ich krieg aber nix dafür und wurde auch nicht aufgefordert, für den Film zu werben.

© Navigator Film
Dass mir Brot und vor allem seine Herstellung ein Anliegen ist, wissen die, die hier immer mitlesen. Vor allem die ganzen Fertigmischungen, mit denen viele Bäckereien arbeiten, sind mir ein Dorn im Auge. Da gibt es wirklich gar nichts mehr, was dieses Brote von den Industriebroten vieler Supermärkte unterscheidet. Zum Glück gibt es nun eine Dokumentation, die sich dieses Themas angenommen hat. Ich durfte den Film schon vorab sehen und möchte ihn hiermit weiterempfehlen.

© Navigator Film
Der Film zeigt Einblicke in die heutige Welt des Brotes. Kleine Handwerksbäckern kommen genau wie auch Konzernchefs zu Wort. Allen wird die Frage gestellt: Wie sehen sie die Zukunft unseres Brotes? Und: Was essen wir da eigentlich?

© Navigator Film
Vorgestellt werden folgende Bäckereien/Back-Firmen:
Aus Österreich Öfferl Dampfbäckerei, Gaubitsch
Aus Frankreich Du Pain et des Idées, Paris
Aus Deutschland Harry-Brot, Hamburg
Aus Belgien Holthausen Puratos Group, Brüssel

Buch und Regie: Harald Friedl
Kamera: Helmut Wimmer
Ton: Andreas Hamza
Produktion: Navigator Film
KINOSTART österreichweit 21. Februar 2020

© Navigator Film

Ich hab jetzt eine Überraschung für alle LeserInnen aus Wien: Ich darf 2 x 2 Kinokarten für das Startwochenende verlosen. Die Gutscheine gelten für alle Wiener Kinos, in denen der Film spielt, und für das ganze Wochenende.

Bitte bis Samstag 24.00 Uhr eine MAIL an wistera@gmx.net schicken. Ich verlose dann die Karten und gebe per Mail Bescheid, wer sie bekommt. Namen und Adressen der GewinnerInnen werden an den Filmladen weitergegeben zwecks Kartenversand.

Viel Glück!

Dienstag, 27. August 2019

[Genusskino] Bier!

 Fotocredit für alle Fotos: ©welan
Hopfen ist das, was den Geschmack im Bier ausmacht.
Am Freitag, dem 30.8. läuft in Österreich ein neuer Film in den Kinos an und ich hatte bereits das Vergnügen, ihn im Rahmen einer Pressevorführung sehen zu können. Bier ist nicht mein Blog-Thema Nummer 1, aber es ist auf jeden Fall ein ganz wichtiges Thema bei uns daheim: Nimm dem Turbohausmann sein Bier weg, dann schaut's aber sehr schlecht aus mit seinem Seelenheil. Was ich von meinem Mann und auch von diesem Film lernen konnte: Man kann anscheinend durch Biertrinken tatsächlich die Welt verbessern.

Regie, Buch, Kamera und Produzent: alles aus einer Hand, nämlich jener von Friedrich Moser. Und dem ist ein sehr guter Film gelungen.

Julia Herz, Leiterin der amerikanischen Craft Beer Association
Der Film ist ein Dokumentarfilm und zeigt die österreichische, europäische und nordamerikanische Craft Beer-Szene. Dass Bier in Österreich ein immer größeres Thema wird, zeigen die Zahlen: Nimmt man alle ÖsterreicherInnen, dann trinkt jede/r ein Seidl Bier am Tag. Das ist von Jahr zu Jahr mehr geworden. Es gibt mittlerweile 278 Brauereien im Land, so viele wie noch nie! Immer stärker wächst der Sektor der autonomen Brauereien, die dafür sorgen, dass es hierzulande 1000 verschiedene Biersorten gibt.

Zu meiner großen Freude hatte ich keinen Moment im Film das Gefühl, dass es auch nur einer einzigen Person darum geht, sich sinnlos ansaufen zu wollen. Da geht es um Geschmack, um Leidenschaft, um Qualität, um Wissen, sicher auch um Spaß, aber nie darum, dass sich da irgendjemand zudröhnen würde.

Bierbrauen hat viel mit Chemie zu tun: Hefe unter dem Mikroskop

Was ich gelernt habe: Der Satz vom Mundl "Mei Bier is net deppert" ist so falsch nicht. Bierbrauer panschen nicht wild drauf los, sondern die haben alle sehr viel im Kopf und wissen ganz genau, was sie da machen. Da hört man im Film Aussagen, dass einer der Bierbrauer sein Bier nach den Grundlagen eines von ihm geliebten Architekten braut, gekrönt von der Farbe des Biers, die wie der belgische Sonnenuntergang aussehen soll. Man sieht Bierbrauer über dem Mikroskop sitzen und hört sie über Getreidesorten fachsimpeln − alles wirklich kompetente Fachleute. Vor allem aber bringen sie viel Liebe und Leidenschaft mit, die sie in Bier umsetzen.

Auch neu: Für mich war Bier immer eine Männerdomäne. Mir ist es in Wien in Bierlokalen aber mittlerweile schon aufgefallen, dass da durchaus genug Frauen vertreten sind. So auch im Film: Ja, es sind die Männer in der Mehrzahl, aber sie agieren alle auf Augenhöhe mit den Frauen, die genau so ihr Teil beitragen zum Gelingen von Craft Beer.

Peter Boukaert, ein belgischer Bierbrauer, der nun in den USA braut
Ob Bier oder Brot das ersten Lebensmittel der Menschheit war, weiß man nicht sicher, aber eindeutig gehen die Entwicklung beider Hand in Hand. Und mit dem Bier passiert dasselbe, was auch mit dem Brot geschieht: Internationale Big Player maximieren ihre Gewinne und nutzen dabei aus, was immer möglich ist. Erstaunlich, dass sie es schaffen, dass ihre Biere auf der ganzen Welt gleich schmecken. Wie sie das zustande bringen, wollten sie aber für den Film nicht offenbaren.

Dem entgegen steht eine immer größer werdende Zahl an unabhängigen Handwerkern, die mit Akribie, Liebe und viel Sachwissen an einer immer umfassenderen Vielfalt arbeiten. Erfreulicherweise wird das Angebot, das sie den Konsumenten machen, auch angenommen. Nicht nur ein einzelner Bier-Groupie wird in dem Film gezeigt, der seinen Urlaub dort verbringt, wo sehr gutes Bier gebraut wird, sondern derer gibt es viele. Und es gibt immer mehr Bierfestivals, die dem Rechnung tragen.

Innenleben von Hopfen
Wie ein roter Faden begleitet Christoph Bichler, der Gründer von Bierol und einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bierbrauer Österreichs durch den Film. Er ist in einer Bauernfamilie aufgewachsen, sein Weg führte ihn in die Gastronomie und 2004 eröffnete er gemeinsam mit seinem Vater eine Wirtshausbrauerei. Sie lernten immer mehr über Bierbrauen, starteten einen Flaschenvertrieb und 2014 wurde Bierol gegründet.

Im Film besucht er KollegInnen in vielen Ländern, schnüffelt an Hopfensorten und schlürft etliche Craft Biere, vor allem philosophiert er über die Kunst des Bierbrauens. Von Gault Millau hat er die Auszeichnung "Bier des Jahres 2019" für sein Bombo Claat, Imperial Stout erhalten.

Christoph Bichler, Österreichs bekanntester Bierbrauer
So, und wie ist das jetzt mit dem Welt retten? Dazu Christoph Bichler: „Die Wertschätzung für Bier in Amerika ist relativ groß! Bei uns geht’s viel über den Preiskampf − das ist in den USA sicherlich auch genauso in größeren Dimensionen. Aber was in den USA funktioniert, das ist die Community dahinter, die sagt: Ok für ein besonderes Bier ist mir das jetzt wert, dass ich irgendwo hinfahre. Auch wenn es 3 Stunden mit dem Auto sind, dann fahr ich da hin!“ Die 3 ganz großen großen Brauereien decken zwar international nur mehr 50 % des Bierbedarfs mit ihrer Massenproduktion, aber sie fahren immer noch 70 % des Profits ein. Daher: Bier von kleinen Brauereien trinken, denn dort sitzen die Enthusiasten, die handwerklich arbeiten und gute Qualität produzieren. In Österreich liegt der Marktanteil der Craft Beer-Szene noch unter 1 %, also da ist noch genug Luft nach oben!

Was ich auf jeden Fall noch sagen muss: Der Film ist schön! Da geht es zwar um Fakten, aber auch viel um ein Lebensgefühl, das in wunderbaren Bildern gezeigt wird. Bitte diese Landschaften! Echt toll.


Falls jemand unsicher ist, ob er ins Kino gehen soll, hier ist noch eine kleine Vorschau: